jazz_news. Motiv. Foto: Hufner

Deutscher Jazzpreis der Initiative Musik feiert 2021 seine Premiere

Pressemitteilung der Initiative Musik: Der Deutsche Jazzpreis wird im Juni 2021 erstmals von Kulturstaatsministerin Monika Grütters verliehen: „Jazz ist eine markante Gattung in unserer vielfältigen Musiklandschaft. Aus diesem Grund fördert der Bund die Jazzkultur in Deutschland auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel mit der Schaffung eines Zentrums für Jazz und improvisierte Musik in Berlin oder mit dem Deutschen Jazzpreis. Mit dieser Auszeichnung werden wir die Vielfalt, Kreativität und kommunikative Kraft des Jazz ins verdiente Rampenlicht rücken und herausragende künstlerische Leistungen mit dotierten Preisen würdigen. Die Jazzmusikszene baut seit jeher klingende Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen, sie steht für Mut, Austausch, Kooperation – und ist damit auch ein Spiegelbild unserer pluralistischen Gesellschaft. Genau diese Weltoffenheit wollen wir in Zukunft weiter unterstützen.“ In 31 Kategorien werden besondere nationale wie internationale künstlerische Leistungen im Jazz prämiert. Im Mittelpunkt stehen dabei die Musikerinnen und Musiker, für die es in der Hauptkategorie 1: Künstlerinnen und Künstler insgesamt 17 Auszeichnungen geben wird. Darüber hinaus werden in vier weiteren Hauptkategorien 14 Auszeichnungen für Aufnahme/Produktion, Live, Komposition/Arrangement sowie drei Sonderpreise verliehen. Die Auszeichnungen sind mit mindestens 10.000 Euro dotiert. Der Deutsche Jazzpreis ist ein Projekt …

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Die Frankfurter Jazz-Verjünger von Jazz Montez bringen ein Kellerkind aufs Endgerät

Das Frankfurter Kollektiv Jazz Montez existiert seit März 2016 und ist seit 2018 ein gemeinnütziger, eingetragener Verein: Die Veranstaltungen im namensgebenden Frankfurter Kunstverein Familie Montez e. V. zeichnen sich durch ein buntes und vielfältiges Programm von traditionellen bis hin zu modernen Jazz-Konzerten aus. Erklärte Absicht von Jazz Montez ist es, Konzerte und Festivals an ungewöhnlichen Orten zu veranstalten mit dem Ziel, ein neues und junges Publikum für Jazz und Jazz-beeinflusste Musik zu begeistern. Da es aufgrund von Corona – wie alle wissen – derzeit nicht möglich ist, Live-Veranstaltungen zu organisieren, startet heute JAZZ MONTEZ VIDEO GAMES – eine Reihe von Musikvideos junger und aufstrebender Künstler*innen, gefilmt an besonderen Orten in Frankfurt. Das erste Video – LEVEL 1 – zum Lied „Georgio“ der Band Triorität (feat. Lukas Lehmann) wurde im spektakulären Außenbereich des Städel Museums gedreht. Das Video will die zirkulär-symmetrische Architektur des Städel-Neubaudachs und die Musik von Triorität ins Psychedelische überhöhen. Inwieweit das gelungen ist kann man hier nachprüfen: youtube.com/jazzmontez Triorität mit Alexander Hoffman (dr), Gerrit Ebeling (keys) und Grégoire Pignède (bass) ist sowohl vom Jazz-Funk und Fusion der 70er Jahre (à la Azymuth, Headhunters …

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Streaming-Tipp: Krawall de Cologne und Walter Oepen geben ein jazzig-literarisches Weihnachtskonzert

Nä, wat wor dat fröher schön, als mer noch Chressnaach fiere kunnt. Ävver in däm knöppeldecke Johr 2020 is eja nix wie et wor. Doch et gitt, däm leeve Godd sei et gedank, och Saache, die Corona nit kapoddkritt, un dozo gehöre de Musik un uns kölsche Sproch! Aus genau diesem Grund stehen auch Musik und Mundart im Zentrum der Veranstaltung „Kölsche Weihnacht“. Das literarische Konzert findet am 5. Dezember 2020 auf Einladung des Jazzclubs Hürth in der Reihe #HürthInside des Bürgerhauses statt. Der christnächtliche Abend wird live über die Social-Media-Kanäle (YouTube, Facebook, Twitter, Twitch) des Bürgerhauses gestreamt und ist somit kosten- und kontaktlos für alle Jazz-, Musik- und Kölsch-Freunde erlebbar. Jazzige Weihnachten op Kölsch Für den musikalischen Teil sorgt die Formation „Krawall de Cologne“, die in Hürth unter anderem schon mit einem Ostermann-Programm umjubelt wurde. Das Ensemble aus Jürgen Schockmann (Gitarre), Rolf Grommes (Schlagzeug) sowie Hans-Günther Adam an Keyboard und Pedalbass hat ein Programm mit jazzigen Weihnachtsliedern zusammengestellt, das nach Köln entführt, eine Stadt, die seit jeher eine besondere Beziehung zum Geburtsfest Jesu hat – nicht nur wegen der Reliquien der Heiligen Drei Könige …

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Zweifache Grammy-Nominierung für die hr-Bigband

Die beiden Produktionen „Holy Room“ mit der Sängerin Somi sowie „Songs You Like A Lot“ mit John Hollenbeck sind für die Grammy Awards 2021 nominiert worden. „Wir freuen uns riesig, dass diese beiden Produktionen in diesen wichtigen Kategorien nominiert sind“, so der Orchestermanager der hr-Bigband, Olaf Stötzler, „für die hr-Bigband sind es bereits die Nominierungen Nummer drei und vier. Mit Somi haben wir zum ersten Mal zusammengearbeitet, umso schöner ist diese Nachricht für uns. Jetzt heißt es, wie schon beim letzten Mal, Daumen drücken und hoffen, dass der Grammy endlich seinen Weg nach Hessen finden wird.“ Die Grammys werden am Sonntag, 31. Januar, in Los Angeles verliehen. Berührt und getröstet Als die hr-Bigband die US-Amerikanerin Somi im Mai 2019 in die Frankfurter Alte Oper einlud, dachte noch keiner daran, das Konzert als Livealbum herauszubringen. Somi selbst hatte während der ersten Tage des Lockdowns im Frühjahr 2020 die Idee, die Aufnahme zu veröffentlichen. „Allein der Sound dieses einmaligen Zusammentreffens hat mich zutiefst berührt und getröstet“, sagt sie. Für sie ist das Album auch eine Hommage an die „Heiligkeit des Kulturraums“, an die Bedeutung der Livekultur. Über …

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Frida mit Freedom of Flight

Von Stefan Pieper. Wie sehr ein Sängerinnentrio ohne weitere Harmonieinstrumente einer kraftvoll aufspielenden Rhythmusgruppe Paroli bietet, das demonstriert die Band Frida auf ihrem beeindruckenden Debutalbum „Freedom of Flight“ – aber es geht noch viel mehr. Frida agiert im Kollektiv: Mascha Corman, Sara Decker und Julia Ehninger schreiben und komponieren Songs, arrangieren Material aus unterschiedlichen Quellen und gebrauchen ihre Stimmen lyrisch und instrumental. Weit weg erscheinen traditionsbehaftete Jazzschablonen. Genau dies macht den Weg frei für unberechenbare Interaktionen, nicht selten ein aufregendes „Call and Response“ zwischen den drei Sängerinnen und dem Bassisten Conrad Noll und Schlagzeuger Jeroen Truyen. Ebenso ist jede vokale Geste, jede Silbe und Betonung einer maximalen Klarheit in Ausdruck und Darstellung geschuldet. „Baby one more time“ Frida zeigt zum Einstieg einem einschlägigen Popmusik-Klassiker, wo der Hammer hängt: „Baby one more time“ – eigentlich von Britney Spears bekannt gemacht, entfaltet allein schon aus dem mehrstimmig gesungenen Sprachrhythmus der Titelzeile heraus so viel unverbrauchten, frischen Groove, dass die daraus folgende hinreißende Melodielinie allein dadurch in Fahrt kommt. Aber es wird fragiler und geht zunehmend ans Eingemachte auf dieser verschlungenen vokal-instrumentalen Reise: Ätherische Klangbilder zwischen Bass-Flagoletts und …

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Charly Antolini schenkt der Neuen Jazzschool München ein Stück Musikgeschichte

 Mit ihm begleitete er den „King of Swing“ Benny Goodman und tourte mit der Lionel Hampton-Big Band – jetzt bekommen die Drummer von Morgen an der Neuen Jazzschool und deren staatlich anerkannter Berufsfachschule für Musik darauf Unterricht: Der Münchner Jazzmusiker Charly Antolini übergab dem Pasinger Musikinstitut diese Woche sein Schlagzeug-Set, mit dem er seit 1973 für viele Konzert-Highlights gesorgt hat. Der gebürtige Schweizer, der besonders durch seine solistischen Einlagen bei TV-Auftritten mit der Max Greger Big Band in den 1970er Jahren einem breiten Publikum bekannt wurde , hat einen neuen Vertrag mit einem anderen Schlagzeug-Hersteller abgeschlossen und wollte mit der Schenkung seinem langjährigen Kollegen Max Neissendorfer seine Wertschätzung ausdrücken. Denn der 1. Vorstand des Neue Jazzschool München e.V. und stellvertretende Leiter der Berufsfachschule für Rock, Pop und Jazz ist seit knapp vierzig Jahren als Pädagoge in der Nachwuchsarbeit aktiv. Als Pianist und Sänger arbeitete er in unterschiedlichen Bandprojekten, schwerpunktmäßig Mitte der 1980er Jahren, mit Antolini zusammen. Jazzschool-Dozent Andreas Keller freute sich, das Geschenk des Wahl-Moosachers in sein Auto zu packen. Dabei konnten die beiden in Erinnerungen schwelgen: Im Alter von 16 Jahren nahm der aktuelle …

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36 brillante Gitarristen aus 35 Ländern: Samo Šalamon & Friends

Von Mathias Bäumel. Bereits vor sechs Jahren trat der slowenische Ausnahmegitarrist Samo Šalamon mit einem reinen Gitarren-Ensemble an die Öffentlichkeit (CD „Ives“ mit den Gitarristen Manu Codjia und Mikkel Ploug), nun hat er während der Corona-Zeit den ersten Teil eines fantastischen neuen Gitarrenprojekts vorgelegt: „Almost Alone, vol. 1“. Das Projekt, für das Samo die Kompositionen geschaffen hat, stellt insgesamt 36 brillante Jazzgitarristen aus 35 verschiedenen europäischen Ländern vor. Nach dem nun veröffentlichten ersten Teil sollen die beiden Folgealben im Laufe der kommenden Monate veröffentlicht werden. Jetzt schon vermitteln die auf der ersten CD enthaltenen Stücke eine vielfältige Welt an Gitarren-Duo-Sounds von Free, Rock und Folk über New Age bis Noise, diese Scheibe ist deshalb wohl ein Muss für alle unvoreingenommenen Gitarrenfans! Neben Šalamon selbst greifen noch folgende Gitarristen in die Saiten: Alex Machacek (Österreich), Rafal Sarnecki (Polen), Cenk Erdogan (Türkei), Andre Fernandes (Portugal), Kalle Kalima (Finnland), Jacob Young  (Norwegen), Albert Vila (Spanien), Dušan Jevtović  (Serbien), Lorenzo Di Maio (Belgien), Philipp Schaufelberger  (Schweiz) und Spiros Exaras (Griechenland). Wer neugierig ist, welche weiteren Gitarristen in Duos mit Samo Šalamon auf den nachfolgenden beiden CDs vertreten sind, findet eine …

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Gender Macht Musik.

News: +++ Deutsche Jazzunion mit Gender-Studie +++ Unternehmer*innenlohn und Ausweitung der Novemberhilfe gefordert +++

Neue Publikation zur Geschlechtergerechtigkeit im Jazz Es ist es soweit: Die Publikation „Gender.Macht.Musik. Geschlechtergerechtigkeit im Jazz“ der Deutschen Jazzunion als Download erhältlich. Mit geschlechtsspezifischen Nachauswertungen der jazzstudie2016 und der Mitgliederumfrage 2018 der Deutschen Jazzunion will die Publikation wichtige Einblicke in die aktuelle Situation von Geschlechtergerechtigkeit in der deutschen Jazzlandschaft geben. Mit  Beiträgen von Laura Block, Bettina Bohle, Wesselina Georgiewa, Urs Johnen und Max Körner wollen die wollen die Herausgeber einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit im Jazz zu leisten – und vielleicht damit auch in andere Kunst- und Kultursparten hinein zu strahlen und entsprechende Prozesse in Gang zu bringen. Laura Block, Projektleiterin Gleichstellung bei der Deutschen Jazzunion: „Mit unserer Veröffentlichung zeigen wir auf, dass der Status quo alles andere als zufriedenstellend ist. Das Geschlecht spielt nach wie vor eine wichtige Rolle für die Karrieremöglichkeiten von Frauen*; Strukturelle Diskriminierung, Ausgrenzung und Zugangsbarrieren sind leider immer noch Alltag für weibliche Jazzschaffende. Konsequent weitergedacht bedeutet das Einfordern von Gerechtigkeit im Jazz außerdem nicht nur eine Förderung von Frauen* im Jazz, sondern auch Solidarität mit anderen marginalisierten Menschen in der Jazzszene. Dies beinhaltet eine Bewusstmachung und ein Hinterfragen …

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New York – München: Das Progressive Chamber Music Festival 2020 als Stream

Als internationaler Brückenbauer zwischen zwei Avantgarde-Szenen präsentierte sich das Jazzfest Berlin in diesen Tagen (6.-8.11.2020). Berlin – New York war ein zweitägiger Konzertmarathon mit zwölf Projekten in sechs transatlantischen Tandems: je ein Set als Livestream aus der Betonhalle des Silent Green in Berlin und ein Set als Livestream aus dem Roulette in New York. Mehr dazu auch in der Jazzzeitung unter: https://www.jazzzeitung.de/cms/2020/10/jazzfest-berlin-2020/ Progressive Chamber Music Festival 2020 Das transatlantische Projekt aus der Hauptstadt hat gewissermaßen einen Vorläufer im Süden der Republik, im Münchener Milla Club. Seit fünf Jahren gibt es jeweils in den Monaten Oktober und November das Progressive Chamber Music Festival in New York, seit drei Jahren in Korrespondenz mit einem Ableger im Münchner Milla Club. Coronabedingt wird 2020 nur gestreamt – vom 11. November 2020 an ist das digitale Konzert online.   Initiatoren dieses genreübergreifende Festivals sind die Musiker des Sirius Quartets um den Geiger und Professor an der Münchener Musikhochschule, Gregor Hübner. Während man vom Jazzfest Berlin aus Brücken in andere Musikgenres schlägt, geht man beim Progressive Chamber Music Festival den umgekehrten Weg: Von der Kammermusik und Gegenwartsmusik hin zur improvisierten Musik. …

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Transatlantisches Miteinander beim Jazzfest: Berlin und New York rückten online ganz dicht zusammen

Nach jedem Konzert entsteht ein kurzer Moment der Leere, bei dem auch die Musikerinnen und Musiker etwas verunsichert wirken. Denn dort, wo sich nach intensivem Miterleben schließlich der Applaus entlädt ist – erst mal nichts! Auch dieser Eindruck blieb hängen nach vier virtuellen Jazzfest-Berlin-Tagen, wo – wie überall sonst auch zurzeit- das Publikum draußen bleiben muss. Trotzdem wurde nach Kräften und mit Erfolg demonstriert, wie auch in schwierigen Zeiten ein Festival zum Vorzeigeprojekt wird. Schon vor Verlegung des gesamten Jazzfests Berlin 2020 in den virtuellen Raum stand dafür eine gute Infrastruktur bereit. Sämtliche ARD-Sendeanstalten hatten online-Übertragungen und zugespielte Beiträge aus den Funkhaus-Studios von München und Köln zugesagt. Als dann der Lockdown 2.0 das Unvermeidliche eintreten ließ, verhalf die völlige physische Ortsgebundenheit vor allem den Kulturmetropolen New York und Berlin zu gemeinsamer Augenhöhe. Wo sich Gesellschaften zu spalten drohen, baut Jazz mit all seinen Randzonen die Schranken zwischen Kulturen, Nationen, und Stilistiken immer weiter ab – die zeitgleichen Tandemkonzerte zwischen Berlin und New York demonstrierten dieses Zusammenrücken vorbildhaft Weise. Fazit: Diesseits und jenseits des Atlantiks ist eine unbändige Lust vorhanden, beständig neue musikalische Welten zu erschaffen. …

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