Kultur fällt nicht einfach vom Himmel, wenn man nur lange genug auf sie verzichtet. Stattdessen zogen in Moers zahllose Musikerinnen und Musiker aus etlichen Nationen und dahinter ein hochmotiviertes Veranstalterteam sämtliche Register der Improvisation. Als der legendäre John Scofield alleine mit seiner Gitarre vor fast 500 Musikbegeisterten einen sanften Blues spielte und auch jeder Avantgarde-Ambition in wärmender Entspanntheit entsagte, war die Moerser Festivalgeschichte um einen Moment reicher, der vielleicht in 20 oder gar 50 Jahren weiter erzählt wird… Sozusagen in allerletzter Minute hatten sich Lichtblicke aufgetan. Die neuen Pandemie-Verordnungen erlaubten zwar kein Publikumsfestival, wohl aber Freiluftkonzerte. Also wurden mit Unterstützung der Stadt Moers kurzfristig vier unabhängige Sonderkonzerte auf die Beine gestellt. Der „letzte Versuch der Unterwanderung der abenteuerlichen Regelungen.“ (so Tim Isfort) ist damit geglückt, um „Moers“ auch wieder auf der analogen Ebene fühlbar zu machen. Hinzu kam, dass ein Großteil des geplanten Line-ups kurzfristig noch gerettet werden konnte, da das Bundeskulturministerium für zügige Einreise-Bewilligungen gesorgt hatte. Es braucht erstmal eine gewisse Anlaufzeit, damit sich Musik und Publikum näher kamen: Regendicht eingepackt halten bis zu 500 Musikbegeisterte auch am extrem feuchten Pfingstsamstag durch. Melancholisch flutet …
WeiterlesenAuthor: Redaktion JazzZeitung
International Jazz Day in Grafing mit „RISING STARS – BACK HOME“
Seit 2012 findet der International Jazz Day statt und seit vier Jahren beteiligt sich auch der Verein JAZZ.GRAFING in Kooperation mit der Stadt Grafing daran. Unter dem Motto „RISING STARS – BACK HOME“ präsentierte der Verein junge Musiker, die in der heimischen Umfeld groß geworden sind und sich mittlerweile als Profis in der Szene tummeln. Natürlich ist auch dieses Jahr alles anders als sonst. Die Pandemie stellt Veranstalter wie Musiker vor große Herausforderungen. Bei JAZZ.GRAFING gilt vor allem Eines: Bange machen gilt nicht! Die Stadthalle in Grafing verfügt über genügend Platz und Engagement aller Beteiligten, um den International Jazz Day auch dieses Jahr, wie schon 2020, live zu streamen. Dazu eingeladen wurde die Sängerin Alma Naidu, die bereits bei den EBE-Jazzfestivals 2015 und 2019 aufgetreten ist und kürzlich mit dem Kurt Maas Jazz Award ausgezeichnet wurde. Der 1998 in der Nachbarschaft Ebersberg geboren Pianist Niklas Roever ist dem Verein JAZZ.GRAFING musikalisch seit 2002 verbunden und hat nach frühen Erfahrungen in heimischen Jam-Sessions bereits mit 15 Jahren angefangen an der Hochschule für Musik und Theater in München zu studieren. Dazu gesellte außerdem sich die Bassistin Julia …
Weiterlesen+++ news +++ Deutscher Jazzpreis 2021 +++ die Nominierungen +++
+++ Pressemitteilung vom 5. Mai 2021. Eine unabhängige Fachjury hat jetzt 81 Nominierte in 5 Hauptkategorien bekanntgegeben. +++ Die digitale Verleihung findet am 3. Juni 2021 in 4 Locations als Livestream statt +++ In einem Monat ist es so weit: Der von Kulturstaatsministerin Monika Grütters ins Leben gerufene Deutsche Jazzpreis feiert am 3. Juni 2021 seine Premiere. Die digitale Verleihung findet im Vorfeld des in diesem Jahr ebenfalls digital umgesetzten Hamburger Festivals ELBJAZZ statt und wird via Livestream übertragen. Neben einem Standort in Hamburg sind die bekannten Jazzclubs A-Trane (Berlin), Unterfahrt (München) und Ella & Louis (Mannheim) als weitere Verleihungsorte integrativer Bestandteil der Preisverleihung. Moderatorin und bekennende Jazzliebhaberin Pinar Atalay wird in einer Hamburger Key-Location durch das Programm führen und im steten Zusammenspiel die drei Clubs mit ihren jeweiligen Protagonist*innen präsentieren. Realisiert wird der Deutsche Jazzpreis von der Initiative Musik gGmbH mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Tina Sikorski, Geschäftsführerin Initiative Musik: „Jazz lebt von der unmittelbaren Teilhabe und vom spürsinnigen Zusammenspiel, vom Austausch und gemeinschaftlichen Herantasten. Jazz begeistert und verbindet und das soll sich auch in der Verleihung selbst manifestieren. …
Weiterlesen+++news +++ Allianz der freien Künste fordert Öffnungsperspektive +++ Runder Tisch Kultur jetzt! +++
+++ Pressemitteilung – Effektive Maßnahmen sind richtig, Kunst und Kultur brauchen dennoch eine klare Öffnungsperspektive +++ Berlin, 26.04.2021 | Mit Blick auf das am Wochenende in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz fordern die in der Allianz der Freien Künste organisierten 19 Bundesverbände eine klare Öffnungsperspektive – z. B. durch eine Differenzierung zwischen Veranstaltungen im Innen- und Außenbereich – sowie ein umfassendes Maßnahmenpaket für den unter besonderem verfassungsrechtlichem Schutz stehenden Bereich der Kunst. Kunst- und Kulturschaffende tragen die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung seit mehr als einem Jahr solidarisch mit. Wie in keiner anderen Branche führen die Maßnahmen im Kulturbereich zu einem andauernden – 2020 nur kurzzeitig unterbrochenen – Verbot der Berufsausübung. Vor allem kleine Unternehmen und eine Vielzahl von Solo-Selbstständigen stehen vor dem Aus. Das novellierte Infektionsschutzgesetz macht nach monatelangem Stillstand nun auch die Hoffnungen der Branche auf einen Veranstaltungsbetrieb unter Open-Air-Bedingungen zunichte. Ohne jegliche Perspektive Alarmiert nimmt die Allianz der Freien Künste zur Kenntnis, dass der Kulturbranche damit erneut jegliche Perspektive genommen wird. Unabhängig davon, ob Veranstalter*innen ausgefeilte Hygiene- und Testkonzepte vorgelegt oder technisch nachgerüstet haben, und unabhängig davon, ob Veranstaltungen im Innen- oder Außenbereich geplant sind – …
Weiterlesen+++ news +++ Jazzpreis Berlin 2021 an Hannes Zerbe +++
rbbKultur und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa vergeben den Jazzpreis Berlin 2021 an Hannes Zerbe. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird im Rahmen eines öffentlichen Konzertes am Mittwoch, 9. Juni 2021, ab 20.00 Uhr, im Berliner Jazzclub A-Trane verliehen. Hannes Zerbe prägt seit Jahrzehnten die Berliner Jazzszene und genießt große internationale Wertschätzung. Geboren wurde der Musiker am 17. Dezember 1941 in Litzmannstadt. Nach abgeschlossenem Studium der Elektrotechnik studierte er Klavier und Komposition an Musikhochschulen in Dresden und Berlin. Von 1985 bis 1987 war er Meisterschüler für Komposition bei Paul-Heinz Dittrich an der Akademie der Künste der DDR. Bereits das Quartett FEZ, das von 1975 bis 1977 in der Besetzung Hannes Zerbe (Piano), Conny Bauer (Posaune), Christoph Niemann (Bass) und Peter Gröning (Schlagzeug) existierte, erschloss dem Jazz in der DDR völlig neues musikalisches Terrain. Gleiches gilt für die 1979 von Hannes Zerbe formierte BLECH BAND. Inspiriert vom niederländischen Willem Breuker Kollektief komponierte Hannes Zerbe im Spannungsfeld zwischen zeitgenössischem Jazz und der Tradition von Schönberg, Eisler und Weill. Aus der BLECH BAND heraus formierte Hannes Zerbe 1980 das langjährig aktive Duo mit dem Soloposaunisten der …
WeiterlesenBill Ramsey wird heute 90 Jahre alt
William „Bill“ McCreery Ramsey, geboren am 17. April 1931 in Cincinnati, Ohio, ist ein deutsch-amerikanischer Jazz- und Schlagersänger, Journalist, Hörfunkmoderator und Schauspieler. Ramsey lebte fast 20 Jahre lang in Zürich, später in Wiesbaden und seit 1991 mit seiner vierten Ehefrau Petra in Hamburg. Seit 1984 ist er deutscher Staatsbürger. Bill Ramsey verkörpert ein Stück deutsche Musikgeschichte, auch wenn heute mancher darüber schmunzelt, denn in den 50er- und 60er-Jahren hatte Bill Ramsey so stark auf die leichte Muse gesetzt und war mit seinen Hits wie „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ zu einer Ikone des deutschen Schlagers geworden. Es dauerte etliche Jahre, bis das Publikum ihn wieder als den ernsthaften Jazzsänger akzeptierte, der er eigentlich von Anfang an war. Sein Vater hatte ihn schon als Jugendlichen mit dem Jazz und Blues in Verbindung gebracht, nahm ihn mit nach New York in Clubs, wo die großen Boogie Woogie-Helden Meade Lux Lewis, Albert Ammons und Pete Johnson spielten. Als zur Zeit des Koreakrieges eingezogener GI kommt er 1952 nach Deutschland, zur Air Force, die ihm ermöglicht, schon bald Produzent beim AFN zu werden. Hier gestaltet er …
WeiterlesenZum Tod des Swingposaunisten Alexander Katz
Schrozberg. Alexander Katz wurde 1949 in Reutlingen geboren und erlernte mit 14 Jahren auf autodidaktische Weise das Posaunenspiel. Der talentierte Teenager leitete 1965 seine erste Jazzcombo und stand seit 1974 als Profi auf der Bühne. 1977 gründete „Al Cat“, wie er sich gerne nennen ließ, „Alexanders Swingtime Band“, eine Big Band im Stil der schwarzen Orchester der späten 30er Jahre. 1990 formierte Alexander Katz die „European Swing Stars“, welche in wechselnden Besetzungen auf Tournee gingen. Vor zwei Jahrzehnten wurde von ihm die „Louis Armmstrong Revival Band“ kreiert, die sich mit neun Musikern, davon mit drei Trompetern, dem Werk Satchmos widmeten. Dem Oldtime huldigte er auch mit seiner „Alexander’s Ragtime Band“, hintersinnig benannt nach dem Hit von Irving Berlin. Nach eigenem Bekunden von Posaunist Katz war seine „Phrasierung stark rhythmisch und riffartig geprägt“, der Ton „satt und voll“. Die Liebe für den Big-Band-Jazz und dabei für den Improvisationsstil der Ellington-Band ließe sich bei keinem seiner Soli verschweigen. Viele namhafte Stars und Pioniere des Jazz gingen mit dem auch vokal aktiven Alexander Katz auf Tournee oder spielten Schallplatten mit ihm ein. Beispielsweise die Trompeter Wild Bill Davison, …
WeiterlesenJazzfest Berlin mit Award for Adventurous Programming des Europe Jazz Network ausgezeichnet
Das Europe Jazz Network (EJN) verkündete den Preisträger am 14. April erstmals in einem Live-Online-Event. Die komplette Preisverleihung ist hier nachzusehen: youtu.be/vd_z1pDEO10 Die Verleihung wurde von EJN-Präsident Wim Wabbes moderiert und beinhaltete Statements der Jury, der Künstlerischen Leiterin des Jazzfest Berlin Nadin Deventer sowie Video-Statements von einigen der Künstler und Künstlerinnen, die in den letzten Jahren besondere Projekte für das Festival entwickelt hatten: Mary Halvorson (USA), Alexander Hawkins (UK), KIM Collective (Deutschland), Rob Mazurek (USA), Julien Desprez (Frankreich) und Jason Moran (USA). Der Award, der in diesem Jahr zum 10. Mal vergeben wird, wird jedes Jahr vom Europe Jazz Network an einen europäischen Veranstalterin verliehen, dem es gelingt, „visionäre und faszinierende Musikprogramme für das Publikum umzusetzen.“ Das von den Berliner Festspielen seit 1964 veranstaltete Jazzfest Berlin wurde als Gewinner des 10. EJN Award for Adventurous Programming in einem zweistufigen Verfahren ausgewählt: Im ersten Schritt wurden die über 160 EJN-Mitgliedsorganisationen aus 34 Ländern gebeten, potentielle Preisträger*innen (darunter nicht nur EJN-Mitglieder) zu nominieren. Im März 2021 traf sich die Jury aus EJN-Mitgliedern und anderen europäischen Musikexperten und Expertinnen dann online, um aus der Liste der 17 nominierten …
WeiterlesenAufruf: #jazzbrauchtdialog
#jazzbrauchtdialog: Interessenverbände in Bund und Ländern rufen Jazz- und Politikschaffende zum Gespräch auf | +++ Jazzschaffende und politische Mandats- und Entscheidungsträgerinnen in ganz Deutschland sollen miteinander ins Gespräch kommen +++ Ziel der Aktion: Besseres Verständnis der Lebens- und Arbeitsrealität von Jazzmusikerinnen und gemeinsame Verbesserungsansätze +++ Begleitende Social Media-Kampagne unter dem Hashtag #jazzbrauchtdialog
Weiterlesen„FLY ME TO THE MOON“ – gestreamtes Schulkonzert am 25./26. März aus Nürnberg
Mit „FLY ME TO THE MOON“ präsentieren die NUEJAZZ-Veranstalter eine 45-minütige Musik-Show für Kinder von 4 bis 9 Jahren. Das am 25. und 26. März (jeweils um 9.45 Uhr) gestreamte Live-Schulkonzert ist kostenlos für alle Schulen, Kindergärten, Kitas, Kinder und deren Eltern. NUEJAZZ-Intendant Frank Wuppinger: „Die Kinder werden dabei viele positive Eindrücke sammeln – und so mancher vielleicht Lust auf das Erlenen eines Instruments bekommen.“ Gerade für die ganz Kleinen erweist sich der Lockdown als schwierige Zeit. Ihnen fehlt der Austausch mit Freunden, das soziale Miteinander, der gemeinsame Spaß und Ansporn. Um Kindern von 4 bis 9 Jahren eine musikalische Freude und dazu eine kleine Auszeit vom gerade weniger erfreulichen Alltag bieten zu können, präsentieren die Veranstalter des Nürnberger NUEJAZZ-Festivals am 25. und 26. März (jeweils um 9.45 Uhr) das gestreamte, 45 Minuten dauernde Schulkonzert „FLY ME TO THE MOON“. Die live aus der Nürnberger Kulturwerkstatt Auf AEG übertragene Show bietet eine phantasievolle Reise in den Orbit der Melodien und Rhythmen – inszeniert von einer hochkarätig besetzten Jazz-Formation um Sängerin und Moderatorin Johanna Iser. Eingeladen sind Grundschulen, Kindergärten, Kitas sowie Kinder und deren Eltern. Frank Wuppinger, …
Weiterlesen