Viktoria Tolstoy & Jacob Karlzon im Veranstaltungsforum Fürstenfeld – Fußball oder Jazz?

Von Thomas J. Krebs – Diese Frage stellte sich dem Publikum aus dem Münchner Umland am vergangenen Mittwoch nicht wirklich. Im Rahmen der renommierten und erfolgreichen „fürst jazz“ Reihe, die mittlerweile in die 22. Saison geht, erschien das treue Jazzpublikum vollzählig und konnte, im Gegensatz zu den Fußballfans, den Abend in vollen Zügen genießen. Ob „Against all odds“ von Phil Collins, Stücke von ihren Alben „White Russian“, „Letters to Herbie“ oder Songs aus dem aktuellen Duo Album mit Jakob Karlzon, Tolstoy verzauberte das Publikum mit ihrer facettenreichen Stimme und gab Karlzon gleichzeitig genügend Raum, um auch solistisch am Piano brillieren zu können. Gewonnen hat an diesem Abend auf jeden Fall das Publikum mit der Entscheidung sich das Konzert anzuhören. Anbei ein paar fotografische Impressionen des Abends.

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Rieke Katz. Foto: Valentin Schilling

„Rieke Katz und Band“ – Smooth Jazz aus Nürnberg

Von Hannah Würsching – „Alles Neu macht der Mai“, könnte auch ein Motto von „Rieke Katz und Band“ sein. Denn ihr erstes eigenes Album „New Start“ ist von Aufbruchsstimmung geprägt. „Rieke Katz und Band“, das sind Rieke Katz (Gesang), Martin Sörös (Klavier), Alexander Bayer (Bass), Björn Glindermann (Schlagzeug) und Christoph Braun (Trompete) aus Nürnberg. Die fünf Musiker haben sich einer Mischung aus Funk, Pop und Jazz verschrieben, mit der sie ihre Zuhörer „aus dem Alltag entführen“ möchten. Zwölf Stücke sind auf dem Album zu finden, das am 15. April bei Courage Records erschienen ist, allesamt geprägt von Smooth-Jazz-Charakter und Rieke Katz’ glasklarer Stimme. Dabei wechseln sich frische, unbeschwerte, bisweilen auch herausfordernde Titel wie „Please go“ oder „I can make it“ mit ernsten, nachdenklichen wie „Happy end“ oder „Two faces“ ab. Wenn auch manchmal ein wenig zaghaft performt, schafft „New Start“ eine entspannte Atmosphäre und ist das perfekte Album für laue Sommerabende auf dem Balkon. Im Gespräch mit der JazzZeitung erzählte uns die studierte Jazzsängerin von Zukunft, Durchhaltevermögen und Motivation. JazzZeitung: Ihr neues Album heißt „New Start“. Hat es einen Anlass gegeben, einen Neustart in ihrem …

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LAG-Jazzpreis 2015: Das „Konstantin Herleinsberger 4tet“ im Herbst auf Bayerntour

Mit einer Fotogalerie von Ralf Dombrowski – Im Herbst wird das Quartett des jungen Nürnberger Saxophonisten Konstantin Herleinsberger den LAG-Jazzpreis einlösen, den es am 28.4. beim Hansjürg Hensler Wettbewerb im Rahmen des Kemptener Jazz-Frühlings gewonnen hat. Der Preis ist eine Tournee durch bayerische Jazzclubs, die von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jazz in Bayern e.V. organisiert und vom Sparkassenverband Bayern unterstützt wurde. Vom 15. September bis 15. Oktober wird das Quartett mindestens sieben Konzerte in München, Nürnberg, Kempten, Regensburg, Landshut, Schweinfurt und Bamberg spielen. Auch der Bayerische Rundfunk plant ein U21-Studiokonzert mit der Gewinnerband: „Es ist eine sehr große Sache für uns, diese einzigartige Konzerttournee zu gewinnen“, begeistert sich Herleinsberger, „im Hinblick darauf werden wir viel proben und an neuen Stücken arbeiten. “   Die Musiker des Konstantin Herleinsberger Quartett spielen seit 2014 zusammen und kennen sich aus der Nürnberger Jazzszene. Der Tenorsaxophonist Herleinsberger wird von Dominik Raab am Schlagzeug, Andreas Feith am Piano und Peter Christof am Bass begleitet, In pikanten Eigenkompositionen mit gewandten Melodien, kolorierten harmonischen Gerüsten und Raum für Improvisation können sich die Charaktere der Bandmitglieder entfalten. Dabei entstehen elegante Arrangements in modernem Straight …

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Kein Stein bleibt auf dem anderen: Filippa Gojos neues Album „Vertraum“

Von Stefan Pieper –  Filippa Gojos neues Album „Vertraum“ ist die Antithese zu vielem Überlauten und Überproduzierten, was heute vielfach die Sinne verstopft. Dies gebiert im Falle der in Köln lebenden Sängerin ein Panoptikum unverbrauchter vokaler und im besten Sinne künstlerischer Möglichkeiten. Übrigens hat Filippa Gojo soeben den Neuen Deutschen Jazzpreis bekommen – und noch einen Solopreis dazu! Die Frage nach dem Warum beantwortet diese Platte, zu der Filippa Gojo übrigens von Roger Hanschel einige maßgebliche Anregungen erfuhr, aufs eindrücklichste.  „Vertraum“ ist ein Fantasiewort – und so etwas ist hier Programm. Denn Filippa Gojo mag die Befreiung durch Dekonstruktion. Sie ist auf ihrem Album sich selbst und ihrer eigenen Stimme genug. Mehr braucht es nicht, wenn man es kann – und Filippa Gojo kann genau dies: Mit ihrer Stimme eine facettenreiche Ausdrucksskala abbilden und auf diesem Wege Neues, Unverbrauchtes zu erschaffen. Und dabei authentisch zu bleiben. Das neue Album, zu dem sie übrigens von Roger Hanschel künstlerische Anregungen erhielt, wirkt so, als wäre sie noch stärker als bislang innerlich zur Ruhe gekommen. In manchen Songs beschreibt sie ja auch Zustände eines perfekten Einklangs mit sich …

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Wolfgang Sauer gestorben

Von Dietrich Schlegel – Dass der am 26. April im Alter von 87 Jahren in Köln verstorbene Sänger und Pianist Wolfgang Sauer seine größten Erfolge und eine breite Popularität mit Schlagern wie „Glaube mir“ und „Tränen in den Augen“ zu verdanken hatte, sollte nicht vergessen lassen, dass auch er, wie so viele Stars der sogenannten leichten Muse, seine Wurzeln im Jazz hatte. Mit seinem volltönenden Bariton verfügte er über eine Bluesstimme par excellence. Außerdem hatte er, 1928 in Wuppertal geboren und seit Kindheitsjahren blind, an der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg neben dem Schulunterricht auch Musik, Chor und Komposition studiert und spielte ausgezeichnet Klavier. Seine Liebe galt dem Jazz. Nach dem Abitur 1946 trat er mit einer Studentenband in Amiclubs auf. 1951 ging er mit seiner „No Name Band“ bereits auf Tournee, wurde dann Mitglied der „Ebony Blue Five“ des Dortmunder Klarinettisten Glen Buschmann. Wolfgang Sauer gewann in den ersten fünfziger Jahren mehrfach den Gondel-Poll als bester deutscher Jazzsänger. Bei den Deutschen Jazzfestivals 1954 und 1955 in Frankfurt, bei denen er auch mit dem Glen-Buschmann-Quintett auftrat, wurde er mit standing ovations gefeiert. Davon finden sich drei …

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Bayerns Nachwuchs-Jazzpianisten im Wettstreit

In Nürnberg wird am 5. Mai 2015 Bayerns bester Nachwuchs-Jazzpianist gesucht. Im Zuge des ersten „Yamaha Jazz Piano Wettbewerb“ treten jeweils drei Vertreter der drei bayerischen Musikhochschulen in München, Würzburg und Nürnberg gegeneinander an. Im ersten Durchgang spielen die neun Teilnehmer – allesamt Studierende im Hauptfach Jazz-Piano – je einen 12-minütigen Solo-Vortrag, der das Pflichtstück „The Sheik of Araby“ enthält. Die Gewinner dieser Runde üben anschließend mit zwei Profi-Musikern am Bass und am Schlagzeug ein Trio-Repertoire für den nächsten Durchgang ein. In der zweiten Wettbewerbsrunde, die für Publikum geöffnet ist, spielen die Finalisten jeweils einen 10-minütigen Solo-Vortrag und 20 Minuten im Trio mit den beiden vom Wettbewerb gestellten Begleitmusikern. Diese öffentlichen Wertungsspiele finden ab 19 Uhr im Rahmen des Jazzfestivals „Young Lions on Stage“ im Heilig-Geist-Saal statt. Der Eintritt ist frei. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 2.300 Euro zur Verfügung gestellt.

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Nicht ohne Tanz und Essen – Jazz in Kapstadt

Von Antje Rößler – Das südafrikanische Kapstadt ist ein Eldorado für den Jazz. Nicht umsonst wurden der Stadt zu Füßen des Tafelbergs etliche Musikstücke und sogar ganze Alben gewidmet. Schon ein kurzes Name-dropping offenbart das hiesige Niveau des Musizierens: der Pianist Abdullah Ibrahim, der Saxophonist Winston Mankunku oder der Gitarrist Mac McKenzie – sie alle sind mit Kapstadt verbunden. Außerdem findet hier alljährlich das wohl größte Jazz-Event von ganz Afrika statt. Jeden März lockt das „Cape Town International Jazz Festival“ zehntausende Besucher an und bespielt fünf Bühnen im Kongresszentrum. Das Programm gestalten in- und ausländische Künstler zu gleichen Teilen. Der Jazz gelangte bereits in den Vierziger Jahren nach Kapstadt. Dafür sorgten die Matrosen amerikanischer Frachtschiffe, die Schallplatten und Filme an Bord hatten. In den Hafenkneipen am Kap vermischten sich die amerikanischen Rhythmen dann mit afrikanischer Folklore, den Melodien der europäischen und asiatischen Einwanderer sowie der ortsansässigen Karnevalsmusik. Es entstand der so genannte Cape Jazz, der später auch Einflüsse aus Soul, Folk oder Reggae aufnehmen sollte. Ab den Sechzigern allerdings trieb die immer strengere Gesetzgebung der Apartheid zahlreiche dunkelhäutige Jazzer ins Ausland und ihre Musik in …

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Breaking News +++ KUG Jazz Night in Graz +++ Martin Schmitt in Oberthulba +++ XJAZZ Festival in Berlin

KUG Jazz Night – 50 Jahre Institut Jazz mit Sheila Jordan Sein 50-jähriges Jubiläum begeht das Institut Jazz der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz mit mehr als einem Dutzend prominent besetzter Konzertereignisse im In- und Ausland. In diesem Rahmen werden auch mehrere Künstler/-innen zu erleben sein, die für Graz prägend waren: So etwa bei den KUG Jazz Nights am 6. und 7. Mai, an denen Sheila Jordan (voc) im György-Ligeti-Saal auftritt. Begleitet wird sie vom langjährigen Institusvorstand Karlheinz Miklin (sax) und dessen Quartett. Miklin verabschiedet sich mit diesem Konzert als KUG-Lehrender. Weitere Informationen zur KUG Jazz Night finden sie hier.   Martin Schmitt präsentiert sein neuestes Programm „von Kopf bis Blues“ auf der Piano-Bühne in Oberthulba Schon dreimal begeisterte der Münchner mit seiner Klavierspielkunst, seinem Gesang und einer bemerkenswerten Moderation die ausverkaufte Piano-Bühne. Diesmal hat er sein neuestes Programm „von Kopf bis Blues“ im Gepäck, welches er erst kürzlich im Münchner Gärtnerplatz-Theater mit großem Erfolg vorstellte. Nach seinem Mundart-Programm „Aufbassn!“ präsentiert Martin Schmitt am 8. Mai (20.00 Uhr) erneut eine gelungene Mischung aus eigenen bayrischen Songs, Blues, Boogie Woogie und Gedichten als lyrisches …

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CD-Besprechung: Böhm und Scholly – Juvenile

Von Thomas J. Krebs – Komplett unplugged, hoch inspiriert und transparent musizieren der Pianist Rainer Böhm und Norbert Scholly an der akustischen Gitarre auf ihrer neuen CD „Juvenile“ auf dem feinen, audiophil geprägten Oberhachinger Pirouet Label. Mit großem Fingerspitzengefühl aufgenommen und sensibel abgemischt entfaltet sich die Kombination Klavier-Gitarre zu einem herrlichen Klangerlebnis. Mit dem Duo Böhm/Scholly treffen zwei Musiker aufeinander, die sich über die Jahre hohe Anerkennung erspielt haben, und die wahrlich mehr verbindet als ihre gemeinsame Arbeit als Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik in Mainz. Was bei der Aufnahme sofort heraussticht ist, dass sich technisch keiner beweisen muss. Harmonisch (im musikalischen Sinn wie auch spielerisch) musizieren die beiden miteinander und erzählen großartige Geschichten auf ihren Instrumenten mit viel Raum für den Klang der Instrumente. Die Musik fließt mit leisen entspannten, eindringlichen Tönen, die geprägt sind von unglaublicher Schönheit und Feingefühl, ohne dass diese auch nur einen Moment lang manieriert klingen oder ins Banale abdriften. Gleichzeitig gehört eine gute Portion Präzision dazu sich dieser Situation zu stellen, ohne dabei in spieltechnische Artistik abzuschweifen. Die beiden präsentieren auf ihrer CD jeweils 4 Eigenkompositionen und als …

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