Albert-Mangelsdorff-Preis 2015 geht an Achim Kaufmann

Der Pianist Achim Kaufmann wird mit dem von der Union Deutscher Jazzmusiker vergebenen Albert-Mangelsdorff-Preis (Deutscher Jazzpreis) geehrt. Der von GEMA-Stiftung, GVL und Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes mit 15.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre an eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Jazzszene verliehen. Er ist einer der bedeutendsten Jazzpreise im deutschen Sprachraum. Aus der Begründung der Jury: „Achim Kaufmann gehört seit vielen Jahren zu den an- und aufregendsten Persönlichkeiten der europäischen Jazz- und Improvisationsszene. Seine Musik zeugt von harmonischer Feinsinnigkeit und strukturellem Tiefgang; als brillanter Pianist und Komponist hat er über die reflektierte Auseinandersetzung mit der Tradition zu einer nuancierten, jetzt-zeitigen Klangsprache gefunden, in der Poesie, Energie und Abstraktion gleichermaßen präsent sind. Wie breit dabei auch sein stilistisches Spektrum ist, zeigen nicht nur Achim Kaufmanns jüngste Solo-Aufnahmen und die Duo-Veröffentlichungen mit dem Klarinettisten Michael Moore, sondern auch sein Mitwirken in so unterschiedlichen Ensembles wie ‚grünen‘ (mit Robert Landfermann und Christian Lillinger), ‚Skein‘ (u.a. mit Frank Gratkowski und Wilbert de Joode) oder Christian Lillingers ‚GRUND‘. Der 1962 in Aachen geborene und in Berlin lebende Pianist und Komponist Achim Kaufmann verbindet in seiner Musik Einflüsse …

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Oliver Korthals legt live im Radio auf

Der DJ, Moderator und Mojo Club-Mitbegründer Oliver Korthals legt im Radio auf Bei Freeform ist der Freigeist namensgebend. Weder stilistische noch rhythmische Grenzen engen das Programm ein, das wie ein DJ-Set konzipiert ist. Stattdessen wird der DJ, Moderator und Original Jazzrocker Oliver Korthals die Hörer formlos und unangepasst durch seinen ausgedehnten musikalischen Kosmos führen, dessen Zentrum der Jazz ist. Bonobo trifft Okay Temiz, Fat Freddy’s Drop treffen The Greg Foat Group und Azymuth treffen auf Mayer Hawthorne – um nur ein paar Namen zu nennen. Jede Sendung ist ein Unikat, keine wird gleich oder zu 100 Prozent nach einem Schema geformt sein. Freeform: The Mojo Radio Show startet läuft einmal im Monat freitags von 22:05 bis 23:00 Uhr auf NDR Info. Immer am Montag danach gibt es eine Wiederholung auf dem Digitalsender NDR Blue ab 23:05 Uhr. Premiere wird Freitag, der 9. Oktober 2015 sein (22.05 – 23.00 Uhr)  Oliver Korthals 1974: erster tragbarer Plattenspieler mit 8 1980: die Debütalben von The Beat, The Specials und Dexy’s Midnight Runners eröffnen eine neue musikalische Welt 1983: Run DMC in der Hamburger Markthalle: 2 turntables and a microphone! …

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Die schönsten Jazz, Funk & Soul-Plattenhüllen aller Zeiten

Hört man CDs, oder streamt man Musik, dann vermisst man meistens weniger den Vinylklang – der Hörsinn scheint sich auch an digitale Qualität anpassen zu können. Doch diejenigen, die noch wissen, dass es so etwas einmal gab, vermissen es immens: das Cover. 31 Zentimeter auf 31 Zentimeter groß erlaubt es eine wesentlich lebendigere Gestaltung als jede CD-Hülle oder jeder Seitenaufruf online. Eine Schallplattenhülle besitzt Haptik und die Schrift ist in der Regel auch für Menschen über 25 Jahre noch ohne Lupe lesbar. Vor allem aber sind die Hüllen der LPs – also Langspielplatten mit je etwa 45 Minuten Spieldauer pro Seite – ein Spiegel der Grafik und Bildsprache der 50er- bis 80er-Jahre. Und die sind sehenswert: Nicht umsonst gibt es seit Jahren immer wieder aufwändige und großformatige Bildbände mit Coverabbildungen, die meist einem Label gewidmet sind wie Blue Note, Verve, MPS oder ECM. Der Ansatz zweier in neuem Format wieder aufgelegter Publikationen in der Reihe Bibliotheca Universalis des TASCHEN-Verlags ist ein anderer. Er versammelt hunderte von Coverabbildungen geordnet nach den wichtigsten Musikern des Jazz und Soul. Zu jedem Werk gibt es ein Fact Sheet über …

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Exportförderung Jazz in Baden-Württemberg

Neue finanzielle Unterstützung des Landes von Konzertauftritten baden-württembergischer Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker außerhalb von Baden-Württemberg Erstes Antragsverfahren startet – Bewerbungsfrist: 18. September Ab sofort gibt es für professionelle Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker in Baden-Württemberg die Möglichkeit, Zuschüsse zu den Reise- und Aufenthaltskosten ihrer Konzerte in anderen Bundesländern, in Europa und für internationale Auftritte zu erhalten. Hierfür stellt das Land insgesamt 100.000 Euro pro Jahr bereit. 85.000 Euro stehen als direkte Fördersumme zur Verfügung. 15.000 Euro sind für Personalkosten eingeplant. Die Anträge für die erste Ausschreibungsrunde müssen bis 18. September 2015 beim Jazzverband Baden-Württemberg eingereicht werden. Staatssekretär Jürgen Walter betont die Bedeutung des Jazz für den internationalen Kulturaustauch : „Unsere Musikerinnen und Musiker sind kulturelle Botschafter der reichen Jazzszene im Land. Mit der neuen Förderung möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, Konzerterfahrungen außerhalb des Landes zu machen und ihren Bekanntheitsgrad bundesweit und auf internationaler Ebene zu steigern.“ Diese Förderung sei in Deutschland bisher einmalig, so Walter weiter. „Wir betreten damit bewusst Neuland. In Europa wird eine solche Förderung bisher sehr erfolgreich in Norwegen, Frankreich und der Schweiz praktiziert.“ Insgesamt hat das Land Baden-Württemberg im Jahr 2015 seine Mittel …

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Ausstellung des Jazz-Zirkel Weiden e.V.: Jazz-Zirkel Plakate aus 40 Jahren

Am Dienstag, den 15. September 2015 um 18.30 Uhr, wird im Neuen Rathaus in Weiden, die Ausstellung des Jazz-Zirkel Weiden e.V. von Jazz-Zirkel Plakaten aus 40 Jahren eröffnet. Musikalisch begleitet wird der Eröffnungsabend von The Sax Brothers mit Marshall Kean (Baritonsax), Dr. Reinhard Roth (Tenorsax), Alois Träger (Altsax) und Günter Geiss (Sopransax). Bis Sonntag, den 11. Oktober 2015, haben Interessierte die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen. Zwischen diesen beiden Plakaten, die auf das allererste und das jüngste Konzert hinweisen, liegen 40 Jahre. 40 Jahre in denen der Jazz-Zirkel Weiden ein gutes Stück Weidener Kulturgeschichte und auch ein kleines Stück Jazzgeschichte geschrieben hat, denn viele der Musiker, die dort auftraten, leben nicht mehr. Nachdem Vereinsgründer Alfred Hertrich gleich mit zwei besonderen Talenten gesegnet ist, nämlich Musik und Graphik, ist es fast schon eine Selbstverständlichkeit, dass er seit 40 Jahren mit Leidenschaft und Perfektionismus die Plakate auf hohem künstlerischen Niveau mit unverwechselbarem Stil gestaltet. Und Louis Reitz, der zum Urgestein des Jazz-Zirkels gehört, hat über 600 Plakate gesammelt, archiviert und obendrein Besetzungslisten von vielen Hunderten Musikern der jeweiligen Konzerte erstellt. Das Resultat dieser akribischen Kleinarbeit wird in …

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1. Festival für Improvisierte Musik Augsburg

Am 2. und 3. Oktober 2015 wird je ab 20.30 Uhr im Hoffmannkeller in Augsburg das erste Festival für Improvisierte Musik stattfinden. In Augsburg arbeiten mehr Gruppen und Einzelmusiker auf der Basis der Improvisation, also jener Kunst ohne Werk, wie sie der britische Gitarrist Derek Bailey nannte, als man annehmen möchte. Das Festival für Improvisierte Musik Augsburg wird an zwei Abenden mit jeweils drei Ensembles einen (groben) Überblick über diese rührige, heimische Szene geben. Dabei wird darauf geachtet, dass jede mögliche Gattung gleichermaßen zu Wort kommt. Was bedeutet, dass sowohl am Freitag Abend als auch am Samstag Abend jeweils ein Ensemble aus den Bereichen Jazz, Klassik und elektronische Musik vertreten sein soll.  Die zum Teil mit Kunstförderpreisträgern hochkarätig besetzten Jazzensembles widmen sich strukturierter oder freier Improvisation, auch Spontankomposition genannt. Als Höhepunkt könnte ein Mischensemble, das aus Musikern aller drei teilnehmender Gruppen zusammen gesetzt ist, eine gemeinsame Session begehen. Mitglieder der Augsburger Philharmoniker interpretieren John Cage, Studenten des Leopold-Mozart-Zentrums der Universität Augsburg den Komponisten Vinko Globokar. Mit elektronischen Klängen und Verfremdungen hält die Welt der technisierten Töne Einzug in das facettenreiche Spektrum der beiden Abende. Zugleich …

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Begabt, ehrgeizig, ehrlich – et très joyeuse: Christine Corvisier

Von Dietrich Schlegel – Bereits mit ihrer ersten eigenen CD „Walkin‘ Around“, die sie 2007 mit ihrem Quintett CC5 aufgenommen hatte, ließ die Saxophonistin Christine Corvisier aufhorchen. Nicht nur, dass sie fast ausschließlich eigene Kompositionen spielte, in einer stilistischen Breite von Modern Jazz, Groove und auch experimentellen Sounds – plus einem eigenwilligen Jazz-Arrangement des Edith-Piaf-Klassiker „La vie en rose“. Sie verriet auch, dass sie dabei war, auf ihrem Hauptinstrument, dem Tenorsaxophon, einen eigenen, erkennbaren Klang zu entwickeln. Mit ihrer letztes Jahr aufgenommenen zweiten CD „Reconnaissance“, für die sie gerade mit dem Schweizer Label Unity Records einen Vertrag geschlossen hat, erfüllt Christine in beiderlei Hinsicht die erweckten Erwartungen. Ihre Kompositionen sind noch vielgestaltiger und origineller oder in ihren Worten: „ehrlicher“, ihr Tenorspiel, vor allem in den tiefen Lagen, noch ausgereifter und eigenständiger. Und wieder hat sie ein berühmtes Piaf-Chanson, diesmal „La foule“ alias „que nadie sepa mi sufrir“, jazzig arrangiert, als ein Salut an ihr Heimatland. Gehörten zu ihrem ersten Quintett überwiegend Amsterdamer Kollegen, so hat sie sich für „Reconnaissance“ vier Kölner Musiker ihrer Generation ausgesucht, mit denen sie „très heureuse“ sei, begeistert von deren Musikalität …

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Eine Botschaft an Attila

MESSAGE TO ATTILA – The Music of Attila Zoller ENJ-9620 2 (Veröffentlichung  am 28. August 2015) Der ungarische Gitarrist Attila Zoller war Zeit seines Leben Bindeglied zwischen der europäischen und amerikanischen Jazz-Szene, egal ob swingende Tradition oder Avantgarde, als Instrumentalist wie als Komponist. Ein kompromissloser Vollblutmusiker, Komponist, Lehrer (Pat Metheny ist wohl einer seiner erfolgreichsten Schüler) und nicht zuletzt technischer Innovator für sein Instrument, die Gitarre. Auch 17 Jahre nach seinem Tod haben seine Kompositionen und Schaffen nichts an Strahlkraft verloren. Das beweist eindrucksvoll das „Message to Attila“ Album, das nun auf dem Münchner Enja Label erschienen ist. Zoller und Enja war bereits zu Lebzeiten eine einzigartige Verbindung und inspirierendes Konstrukt. Zollers Tochter Alicia hat nun ein wunderbares Projekt auf die Beine gestellt: Ehemalige Studenten und Freunde Zollers wurden kontaktiert, haben sich zusammen getan und seine Kompositionen bzw. Zoller-Klassiker, die die Musiker selbst beeinflusst und ein Leben lang begleitet haben, eingespielt und neu interpretiert. Eingeleitet wird die Aufnahme mit einer sehr persönlichen Message an Attila von keinem Geringeren als dem großen Bassisten Ron Carter. Dann geht es los – Mike Stern, Wolfgang Lackerschmid, das Duo …

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Pablo Held Trio mit „Verborgener Harmonie“

Was macht ein Piano Trio im Jazz unverwechselbar? Wie erfindet man sich neu ohne Kompromisse einzugehen? Vor allem aber: wie gestaltet man das Spiel über die Jahre hinweg spannend und innovativ? Die Antwort darauf lautet: dem Pablo Held Trio lauschen! – Mit der aktuellen CD „ Recondita Armonia“ legen der Pianist Pablo Held mit seinen Mitstreitern Robert Landfermann und Jonas Burgwinkel ihr mittlerweile siebtes Album beim Hauslabel Pirouet Records vor. Vielleicht liegt es an der abwechslungsreichen Produktionsmöglichkeit und Freiheit, die das Label ihren Musikern lässt, mit Sicherheit aber auch an der Spielfreude und Vielseitigkeit, mit der das Pablo Held Trio seit mittlerweile gut 8 Jahren musikalische Grenzen auslotet. Ob im Trio, im Tentett, im Quartett mit John Scofield, live oder im Studio, bei dieser Formation ist nahezu nichts vorhersehbar. Nach wie vor sind auch die Konzerte, die sie gemeinsam absolvieren ohne Netz und doppelten Boden. Gespielt wird was in den Sinn kommt, basierend auf eigenen Kompositionen und ausgesuchtem Repertoire, aber nie nach gleichem Schema sondern so, wie es Spiel, Umgebung und Stimmung erfordert. Da verwundert es im ersten Moment vielleicht, dass sich das Trio dieses …

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Nicole Johänntgen erhält den „JTI Trier Jazz Award“

Am 21.8. erhielt Nicole Johänntgen den „JTI Trier Jazz Award“ 2015. „Jazz gespielt, als ob ihr Leben davon abhinge“,„…sie lebt die Musik.“, „Starke Rhythmen, überraschende Effekte, gekonnte Akzente“, „Energetische Kaskaden“ – das sind nur einige Beschreibungen aus Presseberichten über Nicole Johänntgen (33), der Preisträgerin des „JTI Trier Jazz Award“, der bereits im sechsten Jahr von dem Tabakunternehmen JTI (Japan Tobacco International)  und unter der Schirmherrschaft von Triers Kulturdezernent Thomas Egger vergeben wurde. Das Preisträgerkonzert findet am 29. August um 20:00 in der Kunsthalle der Europäischen Kunstakademie Trier statt. Die Preisträger der Vorjahre waren Marylin Mazur (2010 international), Oliver Strauch (2011 national/interregional), Toots Thielemans (2012 international), Pascal Schumacher (2013 national/interregional) und Stefano Bollani (2014 international). Wer mehr über die frischgebackene Preisträgerin erfahren möchte, dem seien ihre beiden jüngsten Babies ans Herz gelegt. Ihre beiden aktuellen CDs zeigen die Bandbreite der quirligen Saarländerin mit festem Wohnsitz in Zürich. Da ist zunächst das Album „Colours“, eingespielt mit ihrem bereits 17 Jahre existierenden Quartett „Nicole Jo“. Die Formation mit ihrem Bruder und Keyboarder Stefan Johänntgen, dem Schlagzeuger Elmar Federkeil und seit einigen Jahren dem Bassisten Philip Rehm, wurde 1998 …

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