Kultur und Konzert am Starnberger See und im Schwere Reiter

SeeJazz Festival rund um den See Vom 5. bis 14. August findet zum 11. Mal die sommerliche Konzertreihe SeeJazz rund um den Starnberger See statt. Die im Verein Seejazz verbundenen lokalen Kulturveranstalter der Region Starnberger Fünf-Seen-Land, Pfaffenwinkel und Tölzer Land geben für ihr SeeJazz Festival weiterhin die die „Grenzen“ der Anrainer-Landkreise Starnberg, Bad Tölz, Wolfratshausen und Weilheim-Schongau auf und laden jazzbegeisterte Ortsansässige, neugierige Urlauber oder auch Münchner Musikfreunde zu einer Rundreise um den Starnberger See ein. Das Programm ist abwechlsungsreich, unterhaltsam und hochkarätig: Das Chris Gall Trio mit Henning Sieverts (b)und Peter Gall (dr) kommt am 5. August ins Schloss Kempfenhausen, das Matti Klein Soul Trio heizt Liebhabern von groovendem Funk am 9. August auf dem Museumsschiff Tutzing ein. Die Seeresidenz Alte Post in Seeshaupt ist am 11. August Bühne für die wohl besten deutschen Retro Jazzer, die Chris Hopkins Jazz Allstars. Am ehesten geht die Münchner Formation Justyn Time noch als Partyband durch: Sie tritt am 12. 8. im beccult in Pöcking auf. Und zum Schluss des SeeJazz-Festivals zelebrierem die Small Metal Hornets die hohe Kunst der Unterhaltung am 14. 8. Im Feldafinger Bürgersaal. …

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Valentin Renner, Karoline Weidt und Luca Zambito mit dem BMW Young Artist Jazz Award 2023 ausgezeichnet

München. Als Zeichen der anhaltenden Unterstützung der jungen Jazzszene verleiht die BMW Group zusammen mit der Landeshauptstadt München den BMW Young Artist Jazz Award auch in diesem Jahr an drei junge Musikerinnen und Musiker der Münchener  Jazzszene. Dies meldet heute die BMW Group. Neben einem Preisgeld, das ab diesem Jahr auf je 5.000 Euro angehoben worden ist, erhalten Valentin Renner, Karoline Weidt und Luca Zambito mit ihren Ensembles eine Bühne bei den Leipziger Jazztagen und im Münchner Jazzclub Unterfahrt. „Der BMW Young Artist Jazz Award unterstreicht das Engagement der BMW Group, junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern“, sagte Ilka Horstmeier, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal und Immobilien, im digitalen BMW PressClub. Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt München, fügte hinzu: „Der BMW Young Artist Jazz Award ist mehr als eine Auszeichnung. Er ist eine Plattform, die den jungen Musikschaffenden die Möglichkeit gibt, ihr Talent zu zeigen und sich weiterzuentwickeln.“ Die Preisträger des BMW Young Artist Jazz Award wurden auch 2023 von der BMW Jazz Jury, bestehend aus Oliver Hochkeppel (Musik- und Kulturjournalist, Süddeutsche Zeitung), Heike Lies (Musikwissenschaftlerin, Leiterin Bereich Musik & Musiktheater im Kulturreferat …

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Das Internationale Jazz-Weekend in Unterföhring mit Staraufgebot

Das diesjährige Internationale Jazz-Weekend in Unterföhring wartete, wie bereits in der vergangenen Jahren, mit einem starken Lineup auf. Stars wie Bill Frisell, Lizz Wright und David Helbock gaben sich im Bürgerhaus Unterföhring die Ehre. Obwohl das Jazz-Weekend dieses Jahr bereits zum zwanzigsten Mal stattfand – von aufgesetztem Jubiläumstrubel keine Spur. Stattdessen, wie gewohnt, ein ausgesprochen abwechslungsreiches, hoch interessantes Programm. Den offiziellen Startschuss gab es wie immer mit einem Kinderprogramm der Jazzbande und „Warum der Kontrabass das Schlagzeug mag“. Den Auftakt zum internationalen Programm bestritt dann Bill Frisell mit seinem aktuellen Quartett mit Greg Tardy, Gerald Clayton und Jonathan Blake. Ein ungemein intimes Konzert mit vielen leisen Zwischentönen und wunderbaren Improvisationen. Höhepunkt des Abends sicherlich die erste (von zwei) Zugaben: „What the World Needs Now“ von Burt Bacharach – da stockte so manchem Hörer der Atem. Lizz Wright am Klavier Auch der zweite Abend war in jeder Hinsicht ein ganz besonderer. Mehrmals verschoben hat es dann schließlich geklappt und Lizz Wright kam mit dem Gitarristen Marvin Sewell, Bobby Sparks an den Keyboards, dem Bassisten Ben Zwerin und Ivan Edwards am Schlagzeug in den großen Saal des …

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German Jazz Trophy 2023 geht an Steve Turré

Der US-amerikanische Posaunist Steve Turré wurde vergangenen Donnerstagabend im SpardaWelt Eventcenter mit der German Jazz Trophy 2023 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert sowie mit einer Statue des Stuttgarter Bildhauers Otto Hajek. Er wird verliehen von der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg, der neuen musikzeitung sowie JazzZeitung.de Stuttgart, 13 . Juli 2023. Die Preisverleihung der German Jazz Trophy im SpardaWelt Eventcenter bildet traditionell den Auftakt für die JazzOpen in Stuttgart. Gute Tradition hat dabei auch die Tatsache, dass nicht nur schöne Reden über den Preisträger oder die Preisträgerin gehalten werden – sondern die Künstler das Publikum in einem Konzert im Anschluss gleich selbst von ihrem Können überzeugen dürfen. In diesem Jahr war es Steve Turré, der die Gäste mit seiner einzigartig-innovativen Jazz-Kunst begeisterte. Denn Turré ist in vielen Stilen zu Hause:  Er hat mit Ray Charles gespielt und ist durch die Schule von Art Blakeys „Jazz Messengers“ gegangen, er war Ensemblemitglied von Lester Bowies Projektband „Brass Fantasy“, Mitglied und Arrangeur bei Slide Hamptons „World of Trombones“ und hat mit vielen Größen des Jazz und der Latin Music gearbeitet. Mit zahlreichen eigenen …

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CD-Rezension: Paolo Fresu & Omar Sosa – FOOD

Von Stephanie Knauer. Nicht erst nachdem Gioacchino Rossini vom Komponieren zum Kochen wechselte, weiß man, dass Musik und Essen eng befreundet sind. Die Idee zur beglückenden Fusion von Nahrung für Gaumen und Ohren entstand vermutlich bald nach der Erfindung der Musik. Trotzdem gibt es keine Sättigung, sondern schmeckt immer: Musik und Essen haben vieles gemeinsam und bieten unendliche Varianten. Der 1961 im sardischen Berchidda geborene Jazztrompeter Paolo Fresu und der kubanische Pianist Omar Sosa (geb. 1965), beide Meister auf ihren Instrumenten, verbinden in ihrem dritten gemeinsamen Album die Ästhetik der feinen Klänge mit der des Kochens und der Kulinarik. Food ist das Programm „Food“ ist, nach den Vorgängern „Alma“ (2012) und „Eros“ (2016), kurz und knackig der Titel, aber auch das Programm. Der Musik beigemischt als eigenständiges Element sind Aufnahmen aus Restaurants und von Weingütern, von Geräuschen und Stimmen in diversen Sprachen, von klirrenden Gläsern, dem Zischen des Bratens, von Messern, die Gemüse schneiden und von der Geselligkeit beim Genießen.   Dem Album vorangestellt wurden außerdem zwei Zitate, die auf ein weiteres Anliegen deuten. Eines stammt von dem italienischen Politiker Sandro Pertini (1896 – 1990): …

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Mit Liebe bei der Sache – das Südtirol Jazzfestival Alto Adige

Von Stefan Pieper. Auch die zweite Hälfte des Südtirol Jazzfestival Alto Adige bot eine breite Vielschichtigkeit und immer wieder hochmotivierte, betont „authentisch“ agierende Bands, die mit ihrem versunken lauschenden Publikum in anregender Atmosphäre zu einem Ganzen verschmolzen. Lohn für das ganze Engagement der zahllosen Bands und Musiker und ebenso des Festivalteams: Schon am vorletzten Abend war klar, dass diese Ausgabe einen Publikumsrekord verzeichnen würde. Im satten Grün der Weinberge Mitten in der Bozener City unweit des Hauptbahnhofes startet eine Seilbahn hinauf nach „Oberbozen“, das eigentlich nur eine Ansammlung kleinerer Dörfer, zahlreicher Gastro- und Hotelbetriebe aber auch vieler verstreuter Siedlungen ist. Die Seilbahn wird von zahlreichen Bewohnerinnen und -bewohnern als Pendel-Verkehrsmittel zur großen Stadt genutzt. Und so transportiert sie auch das Publikum beim Südtirol Jazzfestival Alto Adige zu einer Neben-Location des Festivals. Aus milchigen Wolkenschleiern erhebt sich das mächtige Schlern-Massiv, während die Weinberge in sattes Grün getaucht sind. Die Luft riecht immer noch etwas nach der Regenfront, die jetzt aber endlich vorüber ist. Das ist die Stunde des Shuteen Erdenebaatar Quartetts. Hinter diesem exotischen Namen verbirgt sich eine extrem ausgeschlafene Combo aus München, begründet von der …

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Metax Modern – Riedenburger Tag der Gegenwartsmusik

Die Wege der Musik sind manchmal unergründlich. Im Jahr 1988 bekam Heinz Winbeck eine Professur in Würzburg angeboten. Das war gut für den Lebensunterhalt, aber schlecht für die Inspiration. Also suchte der Komponist eine Bleibe, die ihm seine kreative Grundentspanntheit ermöglichte und fand sie im Alten Pfarrhof in Schambach bei Riedenburg. Er ließ das Gemäuer renovieren, zog dorthin und wirkte von dort aus in die Szene zurück. Sein Kollege Franz Hummel wiederum war ebenfalls am Ort und so entstand eine Art Miniaturenklave der Neuen Musik, was wiederum die Kuratorin des Metax Modern Festivals Birgit Clupacek dazu veranlasste, mit der regional verorteten Veranstaltung nach Riedenburg zu ziehen und dort am 18.Juni 2023 den ersten Tag der Gegenwartsmusik anzuberaumen. Der Pfarrhof wurde einer der Spielorte, in dessen Privaträume die Witwe des Komponisten Gerhilde Winbeck mit charmanter Grandezza einlud. Die Pianistin Shuteen Erdenebaatar und das Duo Manuel Adt und Kathrin Isabelle Klein präsentierten im Salon des Hauses Stücke aus eigener Feder, von Kokurator und Moderator der Veranstaltung Henrik Ajax und von Adriana Hölszky, ernst dunkle, aber auch schweifend harmonisch schwelgende Klavierexkurse mit der Tendenz, im Hören aus den …

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Peter Brötzmann. Foto: TJ Krebs

CD Rezension:  Peter Brötzmann – Catching Ghosts

Die Musikwelt trauert um den Saxofonisten Peter Brötzmann, der am 22. Juni in Wuppertal verstarb. Dass diese Platte ein letztes Vermächtnis werden würde, hatte wohl kaum einer gedacht. Die Musik auf diesem live aufgenommenen Trio-Album hört sich definitiv nicht nach Abgesang, sondern nach Aufbruch und Sich-Neuerfinden, womöglich für weitere viele Jahre an. Und auch für alle, die um Peter Brötzmann bislang eher einen Bogen machten, „weil das ja Freejazz ist“ sei dieses Release zur Horizonterweiterung und Differenzierung des Urteils über einen der einflussreichsten Musiker dringend ans Herz gelegt. Die Rede ist vom Jazzfest Berlin. Peter Brötzmann bildete am 4. November 2022 eine Triobesetzung zusammen mit dem marokkanischen Guembri-Virtuosen Majid Bekkas und dem Chicagoer Schlagzeuger Hamid Drake. Wie geht denn sowas?! Und wie das geht! Es hatte ja auch schon eine Vorgeschichte, da Brötzmann auch schon früher mit Hamid Drake der Gnawa-Tradition gehuldigt hatte. In Berlin sind drei Musiker sowas von in ihrer Sache drin und reiben sich aneinander aufgrund völlig verschiedener kultureller Horizonte, aber lassen sich mit umso mehr Lust und offenem Geist aufeinander ein. Unterschiedliche kulturelle Horizonte, aber ein gemeinsamer offener Geist Das pulsierende …

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Jazz Sommer: Oliver Hochkeppel über das Comeback des Münchener Jazzfestivals

Drei Ausgaben des Münchener Jazz-Sommers sind coronabedingt ausgefallen. Jetzt geht das einzige Münchener Jazzfestival mit internationalem Zuschnitt an den Neustart. Oliver Hochkeppel ist seit März der neue künstlerische Leiter und sprach mit Jacinta Grundler von der JazzZeitung über das Festival und seine persönliche Vision. JazzZeitung: Der Jazz Sommer blickt in München auf eine lange Geschichte zurück. Wie sehen Sie sich als neuer künstlerischer Leiter in dieser Tradition? Oliver Hochkeppel: Das ist eine Tradition, die ich hochhalten will. Aber natürlich will ich auch etwas verändern, einfach weil sich die Szene und die Zeiten geändert haben, in denen der Jazz passiert. Man kann in meinen Augen kein Festival mehr machen, das nur von Namen lebt. Man muss die Leute über ein Thema einfangen. Ein Festival muss heute eine Geschichte erzählen. Deswegen hat der Jazz Sommer erstmals ein Motto – frei nach Mark Twain „Bummel durch Europa“. JazzZeitung: Welches Konzept verbirgt sich hinter diesem Motto? Hochkeppel: Es wird ein Rundgang, der die Eigenarten des europäischen Jazz zeigen soll. Seit etwa 30 Jahren hat sich dieser über die Entdeckung oder Wiederentdeckung seiner vielen eigenen Musiken und vor allem auch …

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News: +++ Tag der Gegenwartsmusik mit Uraufführung von Shuteen Erdenebaatar +++ Lübecker Jazz Allstars treten auf +++

+++ Tag der Gegenwartsmusik mit Uraufführung von Shuteen Erdenebaatar +++ Am Sonntag, dem 18. Juni 2023, findet in Riedenburg zum ersten Mal der Tag der Gegenwartsmusik statt. Hinter der Veranstaltung steht die Musikinitiative Metax Modern, die seit 2021 mobil in Bayern unterwegs ist und Musik der Gegenwart in verschiedenste Orte bringt. Das Programm in Riedenburg dreht sich rund um das Thema „Rhythmusstörung. Im Weltgarten der Gegenwartsmusik“. Dabei treffen regionale auf internationale Künstler*innen und Jazz auf aktuelle Klassik und Weltmusik. Die transkulturelle Musikvermittlung steht an diesem Tag auch in Wechselwirkung mit Kirche, Kunst und Neuen Medien. Den Auftakt der Veranstaltung bildet ein Musikgottesdienst um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Johannes. Das Ensemble Tengerton und der Organist Robert Lehner erwecken mit zeitgenössischen Orgelwerken und mongolischem Obertongesang „Töne des Himmels“ zum Leben. Um 15 Uhr werden unter dem Titel „Maske und Farbe“ im Alten Pfarrhof Werke von Adriana Hölszky, Henrik Ajax und Shuteen Erdenebaatar aufgeführt. Den ganzen Tag über gibt es „künstlerisch-musikalische Interventionen“ im Rahmen eines Artists in Residence-Projekts der Galerie der Gestaltenden Gesellschaft. Höhepunkt ist das Uraufführungskonzert um 20 Uhr, das mit einer Spendenaktion für die …

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