BMW Welt Jazz Award 2018 – Clubbing mit Andi Kissenbeck

  Am vergangenen Sonntag trat Andi Kissenbeck mit der klassischen Hammond B3 und seiner Formation „Club Boogaloo“ beim BMW Welt Jazz Award auf und groovte das Publikum bei blauem Himmel, Sonnenschein und vollem Haus auf den Palmsonntag ein. „Der Jazz gehört zu Deutschland“ – so kommentierte Kissenbeck pointiert die großartige Resonanz des Publikums an diesem Vormittag. Mit dem wunderbaren Torsten Goods an Gitarre (übrigens eine J.A. Keller Signature Archtop) und Gesang, dem Saxophonisten Karel Růžicka Jr. und Drummer Tobias Backhaus begegnete Andi Kissenbeck mit seiner Truppe dem Thema des diesjährigen Jazz Awards „Jazz Moves“ mit Spielfreude, Witz und satten Tönen vom ersten bis zum letzten Takt. Yeah Baby – do the Boogaloo!  

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40 Jahre Jazzclub Unterfahrt – Vier spannende Tage

Zwölf abwechslungsreiche und spannende Konzerte, ein begleitendes Jazz-Filmprogramm mit anschließenden Fach-Diskussionen – all night long, bis in den frühen Morgen. Alle Veranstaltungen sehr gut bis vollkommen ausverkauft, feiern ohne Ende, Begegnungen, Gespräche, gute Laune, erstklassige Musik, Bier, Wein und Gesang… das Schöne an so einem Jazzclub-Geburtstag ist die Nähe der Musiker zum Publikum und umgekehrt. So persönlich und hautnah bekommt man die Stars sonst nur selten zu hören und zu Gesicht. Thomas J. Krebs war die Tage vor Ort und hatte natürlich seine Kamera mit dabei.

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Marcela Arroyo zu Gast beim BMW Welt Jazz Award mit den Tangomoods von Puerta Sur

Das aus Zürich kommende Trio Puerta Sur gastierte am vergangenen Sonntag beim BMW Welt Jazz Award mit seinen Tangomoods und verzauberte das Publikum mit leisen, nachdenklichen Klängen auf musikalisch höchstem Niveau. Mit Daniel Schläppi am Bass und dem Violinisten Andreas Engler hat die Sängerin Marcela Arroyo die perfekten Begleiter für ihr Projekt gefunden. Die Musik bewegte zwar, der Jazz jedoch kam bei der kunstvollen Fusion aus Tango, Klassik und Chanson deutlich zu kurz. Die Fotografen Thomas J. Krebs (Fotos unten) und Susanne van Loon (Fotos oben) sahen Marcela Arroyo und ihre Mitstreiter aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Gemeinsam ist ihren Bildern die Faszination durch Arroyos Theatralik und Bühnenpräsenz im winterlichen Morgenlicht des BMW Welt Doppelkegels.

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Ramón Valle heizt im Münchner Jazzclub Unterfahrt ein

Draußen vor der Tür satte zweistellige Minusgrade, drinnen im Club karibische Hitze und kubanische Rhythmen. Der 1964 in Holguin auf Kuba geborene Pianist Ramón Valle zündete ein mitreißendes musikalisches Feuerwerk mit seinem langjährigen Begleiter Omar Rodriguez Calvo am Bass und dem inspirierten Schlagzeuger Jamie Peet. Da wippten die Füße zum ungezügelten Groove der Musik, perlende Klavierläufe mit vertrackten Tempi ließen immer wieder aufhorchen, herrliche Soli sorgten für Spannung und Valle prägte den Abend mit einer sehr persönlichen Songauswahl. Das Trio spielte ausschließlich Kompositionen aus Valles Feder. Ein Coversong war dann doch dabei: Michael Jacksons – Nomen est omen – „Don’t stop ‘til you get enough“. Das begeisterte Publikum konnte einfach nicht genug bekommen und die Musiker spielten bis auch das letzte Eis (im Glas der Drinks) geschmolzen war.  

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Stephanie Lottermoser präsentiert „This Time“ live

Im Nightclub des Hotel Bayerischer Hof präsentierte die Tenorsaxophonistin Stephanie Lottermoser ihre brandneue auf Motor Entertainment erschienene CD „This Time“. Ihre Kompositionen sind gespickt mit packenden Grooves im Wechsel mit einfühlsamen Beats und klasse Texten – von ihr gesungen. Begleitet wird sie dabei von versierten Musikern wie dem Gitarristen Ferdinand Kirner, Jan Eschke an den Keyboards (im Konzert mit Hansi Enzensperger von Organ Explosion), Ludwig Klöckner am Bass sowie dem Drummer Christoph Buhse. Das Ganze soundtechnisch sauber produziert von Meister Steve Greenwell, aber mit Bedacht und immer Lottermosers eigene Sound-Handschrift tragend.   „This Time“ zeigt Lottermoser allen wo das Saxophon hängt: locker um den Hals, fast schwebend spielt sie auf Teufel komm raus und begeistert den Hörer. Da wippen die Füße, schnippen die Finger und angesichts der mitreißenden Mucke fällt es einem schwer still zu sitzen. Bis dann doch die eine oder andere Ballade gespielt wird, die Vocals zu ihren Stücken sind ebenfalls erste Sahne, eine kurze Verschnaufpause bis zum nächsten Kracher.     Bei ihrer Livepräsentation im Nightclub Bayerischer Hof legte Stephanie Lottermoser dann noch eins drauf. Im Vergleich zur CD war das ganze …

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Matinee: Das Duo Elin-Sakas bei Eleven-eleven in Olching

Die Musikreihe „Eleven-eleven MusikKultur e.V.“ wurde im Februar 2005 aus der Taufe gehoben. Seitdem fanden 156 spannende Matineen im Konzertsaal des Olchinger KOM statt. Am letzten Sonntag, dem 18.02.18, war es wieder einmal soweit: diesmal mit dem Duo des Saxophoninsten und Bassklarinettisten Christian Elin und Prof. Maruan Sakas am Flügel. Eine besondere Matinee dieser Konzertreihe, stand sie diesmal ganz im Zeichen des Jazz und der Improvisation. Allerdings mit einem kleinen Wermutstropfen gleich zu Beginn: Elin, der außer Sopransaxophon auch ein Virtuose an der Bassklarinette ist, musste beim Konzert leider kurzfristig auf dieses herrliche Instrument verzichten, da es kurz vor dem Konzert umfiel und nicht mehr spielbereit war. Wie es im Jazz nun mal ist wurde das Programm kurzerhand umgestellt, und so spielten die beiden einfach Stücke für Piano und Sopransaxophon aus ihrem Repertoire… und die hatten es in sich! Außer Marcus Millers „Straight to the heart“ und Jan Garbareks „Twelve Moons“ standen vornehmlich eigene Kompositionen im Focus. Allesamt vorgetragen mit Verve und beseelten Improvisationen. Dabei entwickelten sich lyrische Zwiegespräche, geprägt von herrlichen Melodieläufen und zogen das Publikum in Bann, getreu dem Motto der Matinee „Rhythm …

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Norma Winstone mit „Descansado“ am 18. Februar im Landsberger Stadttheater

Am kommenden Sonntag um 19:00 gastiert die Sängerin und Lyrikerin Norma Winstone mit ihrem Trio, erweitert um den Perkussionisten Helge Andreas Norbakken, im Landsberger Stadttheater. Im Gepäck dabei hat sie ihre neue CD „Descansado – Songs For Films“. In der Besetzung mit Glauco Venier am Piano und Klaus Gesing (Bassklarinette & Sopransaxophon) ist es ihr mittlerweile fünftes Album. Die letzten drei Aufnahmen in dieser einzigartigen Trio-Besetzung sind bei ECM erschienen und bei der aktuellen ECM Aufnahme hat sie ihre Formation um Mario Brunello am Cello und den Perkussionisten Helge Andreas Norbakken verstärkt. Winstone interpretiert mit ihrem Programm „Descansado“ Filmmusiken legendärer Komponisten wie Nino Rota, Ennio Morricone oder Michel Legrand. Man kennt die Melodien der Themen von Il Postino, Taxi Driver, Lisbon Story oder Vivre Sa Vie. Was die Musik bei Norma Winstone letztlich auszeichnet sind die Arrangements in ihrer Handschrift sowie die intime Besetzung mit Stimme, Klavier und/oder Bassklarinette – hier nun ergänzt mit Brunellos feinem Cellospiel und der einfühlsamen Perkussion von Norbakken. Nicht für alle Stücke gab es bis dato Texte. Die wurden von Norma Winstone selbst verfasst, wobei die Quelle ihrer Inspiration dafür …

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CD-Rezension und Konzert-Tipp: Chris Gall Trio – Cosmic Playground

„Cosmic Playgrund”, die neue Trio CD des Pianisten Chris Gall, ist auf eine besondere Weise eine „family affair”, begleitet am Schlagzeug von seinem jüngeren Bruder Peter Gall (der bereits an den ersten Vorgängeralben mitbeteiligt war) und dem Münchner Ausnahmebassisten Henning Sieverts. Die drei kennen sich seit Jahren, musizieren und arbeiten immer wieder in unterschiedlichsten Besetzungen erfolgreich zusammen. Mit der neuen Aufnahme gelingt Gall etwas, das beim ersten Hören leicht und unbeschwert klingt, es im Nachgang aber in sich hat. Ob Nina Simones „Sea Line Woman“, Lennon/ McCartneys „Across The Universe“ oder die übrigen für diese Aufnahme komponierten Stücke: Chris Gall geht sein aktuelles Trio-Album musikalisch unkonventionell aber gleichzeitig vollkommen balanciert an. Absolut fresh und melodiebetont, wie man es bislang von ihm kennt, schert er sich nicht um Genrereinheit eines Jazzalbums, sondern spielt hochemotional und gleichzeitig harmonisch pointiert. Das Trio musiziert homogen mit viel Raum für Klangmomente und erzählt so mit den Instrumenten großartige, spannende Geschichten. Dabei entsteht eine grandiose Stimmung die nicht nur Jazzfans begeistern dürfte. Allem voran herrscht ein klarer Sound, der die ausdrucksstarken Themen betont. Ob kühle Phrasierungen, heitere Läufe oder groovende Rhythmen …

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Iiro Rantala Trio begeistert im Jazzclub Unterfahrt

Ein mitreißendes Piano-Trio Feuerwerk zündete der finnische Pianist Iiro Rantala vergangenen Mittwoch mit Dan Berglund am Bass und dem Schlagzeuger Morten Lund in der Münchner Unterfahrt. Im ersten durchgehenden Set spielte das Trio eine Standards-Auswahl (…ab sofort gehört Keith Jarretts „So Tender“ zum Great American Songbook), während sie im zweiten Set Eigenkompositionen von Rantala präsentierten. Das Ganze garniert mit herrlichen Bonmots von Rantala in den Ansagen zu seinen Stücken. Dicht gedrängt in der restlos ausverkauften Unterfahrt erlebten die Zuhörer einen fantastischen Abend, der lange nachwirkt. Ein Konzert, das vom ersten bis zum letzten Ton zündete.

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CD-Rezension: Till Brönner & Dieter Ilg: Nightfall

Till Brönner und Dieter Ilg im Duo, diese Konstellation konnten bis dato nur wenige Zuhörer in sporadischen Konzerten erleben. Nun war die Zeit reif für einen Tonträger – und damit geht für so manchen Jazzfan ein Traum in Erfüllung. Die Rede ist von „Nightfall“, der brandneuen, bei OKeh/Sony Music erschienenen, CD von Till Brönner und Dieter Ilg. Was sich bereits in den letzten Jahren bei vereinzelten, gemeinsamen Auftritten ankündigte, findet in der vorliegenden Aufnahme ihren Niederschlag. Eine musikalische Konstellation, die überfällig war: Freunde, Kollegen, Jazzstars, wie auch immer… beide Musiker kennen sich, schätzen einander und haben, trotz der eigentlich gegensätzlichen Instrumente, eine gemeinsame musikalische Geisteshaltung. Der Klangkosmos von Trompete/Flügelhorn und akustischem Bass wurde von beiden grundlegend analysiert, erprobt und entsprechend ausgelotet. Das Ergebnis der beiden Protagonisten ist schließlich ein klanglich harmonisches Meisterwerk, das von der ersten bis zur letzten Minute begeistert. Bei der Auswahl der Stücke haben sich die Beiden bewusst breit aufgestellt. Neben drei Eigenkompositionen finden sich auf der CD unter anderem Standards von Jerome Kern, Ornette Coleman, Johann Sebastian Bach oder Melchior Vulpius, den Beatles, Leonhard Cohen oder Britneys Spears – thematisch enorm …

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