ISARJAZZ startet durch: Gard Nilssen’s Supersonic Orchestra live in München

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So haben in München ein paar jazzbesessene Enthusiasten unter der Marke ISARJAZZ die Jazz gGmbh gegründet, nicht zuletzt, um die lokale Jazzszene weiter zu beleben und in Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass Jazz außerhalb der hiesigen Clubszene auch mit großformatigen Veranstaltungen in der Isar-Metropole München stattfinden kann und lebendig bleibt. Gemeinsam mit der JazzStiftung München und der Unterstützung des Kulturreferates München findet am 16. Juni 2023 in der Münchner Muffathalle mit Gard Nilssen’s Supersonic Orchestra das erste ISARJAZZ Großereignis statt. Der Schlagzeuger Gard Nilssen ist nicht nur in seiner Heimat Norwegen ein Superstar, sondern mittlerweile ein Aushängeschild des europäischen Jazz. Dreh- und Angelpunkt seines Supersonic Orchestras ist per se Nilssens vielfach ausgezeichnetes Trio Acoustic Unity, um das er eine „Big Band“ mit drei (!) Schlagzeugern, drei Bassisten und elf Blasmusikern formiert hat. Diese Besetzung hat es wirklich in sich. Sie lebt von den gemeinsamen Momenten, die sich aus hymnischen, sangbaren Melodien improvisatorisch frei entwickeln und den Hörer mit ungezügelter Energie in Bann ziehen. In München werden u. a. Erik Johannessen, Maciej Obara und die wunderbare Mette Rasmussen mit …

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CD-Rezension: Jakob Bänsch – Opening

Ein in der Tat gelunges „Opening“ präsentiert Rising Star Trompeter Jakob Bänsch mit seinem gleichnamigen Debutalbum, das gerade auf dem Label Jazzline erschienen ist. Beeindruckend, was Bänsch auf der Trompete, resp. seinem Flügelhorn, spielt. Neben seiner beiläufig perfekten Technik begeistert er mit vielschichtigen Sounds und abwechslungsreichen Kompositionen. Musik begleitet ihn von Kindesbeinen an. Im zarten Alter von acht Jahren begann er bereits Trompete zu spielen. Bänsch studierte an der HMDK in Stuttgart, der Kölner HfMT und ist seit 2020 Mitglied im Bundesjazzorchester. Seit  letztem Jahr spielt er mit seinem eigenen Quartett und belegte beim Münchner Jazzpreis 2022 gleich den 2. Platz. Gemeinsam mit Niklas Roever am Klavier, dem Bassisten Jakob Obleser, Schlagzeuger Leo Asal und Simon Bräumer an den Percussions legen die Musiker zu Beginn des Albums auf dem Titelstück „Opening“ sphärisch meditativ los. Auf „Partida“, „Under Stars“ & „Exosphere“ entfaltet sich Bänschs kompositorisches Talent. Die Stücke „Repression“ und „Yearning Variation II“ präsentieren sein klassisches Jazz-Quartett. Besonders hervorzuheben dabei ist das geniale, engmaschig verzahnte Zusammenspiel mit dem Pianisten Niklas Roever. Jakob Bänsch stellt auf seinem Debut die gesamte Bandbreite seines Schaffens und Könnens unter Beweis. …

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Shuteen Erdenabaatar Quartett in Puchheim . Pianistin Shuteen Erdenebaatar, Saxophonist Anton Mangold, Bassist Nils Kugelmann und Schalgzeuger

Das Shuteen Erdenebaatar Quartett live in Puchheim

Vor den Toren Münchens, im Puchheimer Kulturcentrum PUC, gastierte die Komponistin und Pianistin Shuteen Erdenebaatar mit ihrem Quartett und stellte ihr aktuelles Programm vor. Mit von der Partie waren Nils Kugelmann am Bass, der Schlagzeuger Valentin Renner und Saxophonist Anton Mangold.  Shuteen Erdenebaatar, wurde 1998 in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar geboren, lebt seit 2018 in München und war von Beginn an fest mit der lokalen Jazzszene verwurzelt. Nach einem Doppelmasterstudium in Jazzklavier und Jazzkomposition an der Hochschule für Musik und Theater sowie einem weiterbildenden Zertifikatsstudium Meisterklasse wurde sie im Jahr 2021 mit dem Kurt Maas Jazzpreis ausgezeichnet, letztes Jahr mit dem renommierten BMW Young Artist Jazz Award, dem Publikumspreis des Münchner Jazzpreises und dem Biberacher Jazz-Kompositionspreis. Beeindruckend daran ist, was sie mit ihrem Talent anstellt: Neben ihrem Quartett ist sie Teil des Lightville Duos und Dirigentin ihres neu gegründeten 20-köpfigen, genreübergreifenden Chamber Jazz Orchestra in München. Bei ihrem musikalischen Schaffen stehen ausdrucksstarke Kompositionen im Vordergrund, mit tiefgründigen Harmonien und wundervollen Melodien, die ihren Mitstreiter*innen viel Raum für Improvisationen geben. Restlos begeistertes Publikum Dementsprechend überzeugte das Shuteen Erdenebaatar Quartett im Puchheimer Kulturcentrum PUC von der ersten …

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Masako Ohta & Matthias Lindermayr – CD „MMMMH“

Die in München lebende Pianistin Masako Ohta und der ebenfalls in München ansässige Trompeter Matthias Lindermayr haben auf der gerade erschienenen Aufnahme „MMMMH“ im Duo zusammen gefunden und präsentieren ein wunderbar fließendes, homogenes Album. Dass sich die Musiker, die aus unterschiedlichen Genres stammen, kenngelernt haben ist dem Musikförderpreis der Stadt München zu verdanken, der im Jahr 2019, wohl verdient, an die beiden Künstler verliehen wurde. Dabei wirken sie in unterschiedlichen musikalischen Bereichen: Masako Ohta ist maßgeblich sowohl der Klassik als auch der zeitgenössischen Moderne verbunden, während Lindermayr in erster Linie als Jazz-Solist und diversen Formationen beheimatet ist. Trotz allem haben beide eine gemeinsame Verbindung: sie legen sich nicht per se auf eine bestimmte musikalische Richtung fest, sondern loten Stile aus und musizieren vielseitig wie abwechslungsreich. Das Album „MMMMH“, aufgenommen im Unterföhringer Mastermix Studio, präsentiert neun Kompositionen von Lindermayr und Ohta, die leichtfüßig und beruhigend den Hörer in ihren Bann ziehen. Inspirierte Themen werden vorgestellt, die mit Fingerspitzengefühl weiter gesponnen werden, darüber schichten sich Improvisationen, ab und zu mit leichter Rhythmik, versetzen den Hörer dabei in eine Art Trance. Sich fallen lassen Man kann sich zur …

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Jazz im Garten: Der 30. Internationale Augsburger Jazzsommer 2022

1993 aus der Taufe gehoben, wurde aus den Sommernachtskonzerten im Botanischen Garten der Stadt Augsburg zwei Jahre später der Augsburger Jazzsommer und schließlich der Internationale Augsburger Jazzsommer. Beeindruckend, wer unter dem Dach des Pavillons des Botanischen Gartens bereits aufgetreten ist: angefangen von Michel Petrucciani, über McCoy Tyner, Charles Lloyd, Steve Kuhn, John Scofield, Avishai Cohen oder Brad Mehldau, um nur beispielhaft ein paar Jazzgrößen aufzuführen. Dieses Jahr feierte die Konzertreihe mit dem einzigartigen Ambiente ihr dreißigjähriges Jubiläum. Das Lineup war wiederum fulminant und genauso sensationell wie das Wetter, das bei Open-Air Konzerten eine nicht unwesentliche Rolle spielt.   Nachdem Bassist und Festivalinitiator Christian Stock vor drei Jahren die künstlerische Leitung an den Schlagzeuger Tilman Herpichböhm übergeben hatte, war die Welt noch in Ordnung. Der erste internationale Klaviersommer unter Herpichböhm im Jahr 2020 fand wegen Corona nur in abgespeckter Form mit zwei Konzerten statt. Im Jahr darauf konnte man dann wieder unbekümmert mit vollem Programm aufwarten. Und dieses Jahr das dreißigjährige Jubiläum! Wie bereits in der Vergangenheit fanden sechs international besetzte Konzerte im Pavillon des Botanischen Gartens statt, flankiert von fünf Konzerten im Brunnenhof des Augsburger …

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Alpenrausch Festival: Z’Fuaß am Flaucher mit dem Duo Schriefl-Bär

Am vergangenen Wochenende fand an zwei Tagen in der Münchner Isarphilharmonie HP 8 das erste Alpenrausch Festival statt, kuratiert von Stefanie Boltz, die in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich nach dem Alpen Jazz am Tiroler Achensee das Alpenspektakel auf Gut Sonnenhausen organisiert und durchgeführt hat. Präsentiert wurde sowohl in der Philharmonie, im Saal X und dem Außengelände ein abwechslungsreiches, grenzüberschreitendes und vielseitiges Programm rund um das Thema Neue Volksmusik. Ein kleiner Höhepunkt des Festivals war eine musikalische Wanderung mit Matthias Schriefl und Johannes Bär, die im Anschluss dazu ihren Dokumentarfilm „Auf Tour Z’Fuaß“ vorstellten. Zusammen mit den beiden Musikern ging der Ausflug von der Isarphilharmonie über die Schinderbrücke zum Flaucher und wieder zurück. Im Gepäck ein Sammelsurium an Instrumenten von Alphörnern bis hin zu Trompeten, Akkordeon und Tuba. Auf dem Weg gab es ein Alphornkonzert mit Jodelworkshop, am Flaucher bei den „Nackerten“ wurde u.a. der 60ziger Jahre Hit „Für Gaby tu‘ ich alles“ zum Besten gegeben, samt Tipps zum Trinken und Pieseln auf Wanderungen, immer wieder begleitet von musikalischen Einlagen. Nach gut  einer Stunde ging es dann wieder zurück zur Isarphilharmonie. Das Ganze alles in …

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Vadim Neselovskyi „Odesa“ – Impressionen aus seiner Heimatstadt

Der ukrainische, in Odessa geborene, Pianist und Professor am renommierten Berklee College of Music Vadim Neselovskyi setzt seiner Heimatstadt Odessa mit „Odesa: A Musical Walk Through A Legendary City“ ein musikalisches Denkmal. Konzipiert und entstanden ist das Album lange vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Kurz vor dem Tod seines Vaters hat er ihm noch ein paar Stücke vorgespielt und sich nicht zuletzt durch seine Reaktion bestärkt gefühlt auf dem richtigen Weg zu sein, auch wenn sowohl Intention des Werkes als auch der Blick „seinerzeit“ noch ein vollkommen anderer war. Aufgenommen wurde das Piano Solo Album zwischen August 2020 im Sendesaal Bremen und September 2021 in den Kölner Riverside Studios. Eine der ersten „Odesa“ Live-Versionen wurde am 11. März 2021 im Rahmen eines Streaming Konzertes, coronabedingt ohne Publikum, aus dem Jazzclub Unterfahrt übertragen. Seinerzeit bereits klanggewaltig und mitreißend, aber noch etwas leichtfüßiger, sorgenfreier und natürlich politisch längst nicht so relevant wie bei Neselovskyis nächstem Münchner „Odesa“ Solo-Konzert in der Unterfahrt am 28. April 2022, bei dem an einigen Stellen, wie in „Odesa 1941“, die Zerstörung durch die russische Armee im Ukraine Krieg klanglich einen …

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Ark Noir mit neuer CD im Gepäck… – see you next time!

Alles war minutiös geplant: die Produktion lief perfekt, artwork was done, VÖ und Release Party im Rahmen der “Tunnel Visions 8”, der ersten nach der Pandemie, diesmal im Münchner Club Import/Export, steht. Mit von der Partie die Berlinerin Kid be Kid und Polygonia B2B Delusional Circuits … aber dann kommt leider doch alles ganz anders! Drummer Marco Duffner bricht sich kurz vor dem Gig den Fuß. Ersatz musste her, für ihn springt der Schlagzeuger Margo ein, dann am frühen Abend der Soundcheck und kurz vor Ende die Hiobsbotschaft: das Mischpult spinnt und funktioniert nicht. Hin und her, verschiedene Optionen wurden gecheckt, aber letztlich dann doch schweren Herzens das “Aus” für den Abend! Endlos schade – nun warten wir gespannt auf einen neuen Termin für “Tunnel Visions” mit der offiziellen Release Party zum neuen Album. „See You On The Other Side“ Alles dreht sich hier nun um Ark Noir’s neue CD “See You On The Other Side”, die Ende Mai auf dem Münchner Enja Label erschienen ist. Das Debut Album “Tunnel Visions” aus dem Jahr 2019 sorgte mit der gleichnamigen, kurz zuvor gestarteten Festivalreihe, die sich …

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Abdullah Ibrahim solo im Stadttheater Landsberg

In unserer mittlerweile permanent von neuen Krisen geschüttelten Zeit, spendete der mittlerweile 88-jährige Abdullah Ibrahim dem Publikum mit seinem Solo Konzert Mut für die Zukunft. Ein improvisiertes Piano-Solo-Konzert ist für den Künstler wie für das Publikum eine Herausforderung. Ungemeine Spannung liegt auch bei Abdullah Ibrahim im Raum, ähnlich wie bei einem Jarrett Konzert, bei dem ungeteilte Konzentration und Aufmerksamkeit gefordert ist. Aber Abdullah Ibrahim präsentierte kein pianistisches Feuerwerk, keine polyrhythmische oder harmonisch komplexe Tastenartistik, sondern spielte mit Bedacht und Sorgfalt. Langsam tastete er sich vor, die Sitzposition wurde angepasst, erste, leicht zögerlich anmutende Töne erklingen im voll besetzten Stadttheater Landsberg mit seiner einzigartigen Akustik, der Yamaha Flügel passt klanglich perfekt zum Raum und zu Abdullah Ibrahims Spiel. Dream Time Dreh- und Angelpunkt des Konzertes war sein aktuelles, 2019 bei Enja erschienenes Soloalbum „Dream Time“, und so gab es auch kein „Best of“, sondern eine einstündige Suite, die musikalische Lebenslinien Revue passieren ließ. Nach und nach perlen Themenfragmente, Duke Ellingtons Spirit war gegenwärtig, der monksche Schalk blitzt ab und zu durch. Das Spannende an sich waren bewusst gesetzte Pausen. Der Abend musikalisch und atmosphärisch komplett entschleunigt, …

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