Samuel Restle erhält den Jazz-Preis Baden-Württemberg © Oliver Röckle/HMDK

news +++ Jazz-Preis Baden-Württemberg für Samuel Restle +++ #FaireVergütung: Kulturetats und Förderprogramme müssen erhöht werden! +++

 Jazz-Preis Baden-Württemberg für Samuel Restle

Der Jazz-Preis Baden-Württemberg zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Jazzmusik in Deutschland. In diesem Jahr geht sie an den Posaunisten Samuel Restle. Der Stuttgarter Musiker Samuel Restle hat sich als Posaunist, Komponist und Arrangeur einen Namen gemacht. Jetzt wird er mit einem der bestdotierten Jazz-Nachwuchspreise in Deutschland geehrt. Im Herbst erhält Samuel Restle den mit 15.000 ausgestatteten Jazz-Preis Baden-Württemberg 2025.

Musikbotschafter für THE LÄND

Kunststaatssekretär Arne Braun sagte am Mittwoch in Stuttgart: „Samuel Restle ist ein großartiger Musikbotschafter für THE LÄND! Seine beeindruckende Leistung als Posaunist, Komponist und Arrangeur wird verdient mit dem Jazz-Preis Baden-Württemberg gekrönt. Mich freut besonders, dass Samuel Restles Wurzeln in der vielfältigen baden-württembergischen Blasmusikkultur liegen. Sein Aufstieg an die künstlerische Spitze verdeutlicht einmal mehr die herausragende Bedeutung der Blasmusik-Vereine für die musische Bildung im Land. Kurzum: Samuel Restle ist der musikergewordene, unschlagbare Beweis für die ideale Verbindung von Breiten- zur Jazz-, Pop- und Spitzenkultur. Sein Beispiel zeigt, wie gut diese beiden Förderungen im Land miteinander korrespondieren.“

Als Blasmusiker und Komponist gefragt

Der Jazz-Preisträger 2025 leitet das „Samuel Restle Oktett“, mit dem er sein Debütalbum veröffentlicht hat, und eine eigene Bigband. Darüber hinaus schreibt Samuel Restle Musik für Bigbands, Blasorchester, aber auch kleine Jazzensembles. Seine herausragenden Fähigkeiten als Blasmusiker, Komponist und Bandleader haben die Fachjury des Jazz-Preises überzeugt.
„Als Posaunist beherrscht Samuel Restle in bemerkenswerter Weise den Wechsel zwischen gesamtklangorientiertem Spiel und solistischem Ausdruck. Seine intelligenten Kompositionen und Arrangements zeugen von vielschichtiger Kreativität und Originalität, die die Grenzen des Jazz erweitern und neue Maßstäbe, im Besonderen für Bigband-Formationen, setzen. Als Bandleader fördert er nicht nur das musikalische Wachstum seiner Mitmusikerinnen und -musiker, sondern schafft auch ein inspirierendes Umfeld, das weit über Baden-Württemberg strahlt. Sein Wirken ist für die Jazzszene von großer Bedeutung“, resümierte die Vorsitzende der Fachjury, die Stuttgarter Sängerin und Gesangsprofessorin Fola Dada.

Weitere Informationen: Website von Samuel Restle


#FaireVergütung: Kulturetats und Förderprogramme müssen erhöht werden!

Die neue Bundesregierung, aber auch die zuständigen Politiker:innen auf Landes- und Kommunalebene, sind dringend aufgefordert, sich bundesweit für eine Aufstockung der Kulturhaushalte und Förderprogramme einzusetzen. Ziel muss es sein, in öffentlich geförderten Projekten und Institutionen faire Honorare und nicht nur Mindesthonorare für selbstständige künstlerische Leistungen zu bezahlen. Bereits mit den aktuellen Förderbudgets ist die durch den Deutschen Musikrat (DMR) im März 2025 veröffentlichte „Empfehlung für Honoraruntergrenzen in durch BKM geförderten Projekten und Einrichtungen 2025/26“ mit einem Tagessatz von 300 Euro nur schwer zu realisieren. Der DMR macht in der Empfehlung deutlich, dass die eigentlich angemessenen – leider derzeit kaum realisierbaren – Honorare gut das Doppelte betragen würden. Werden allerdings die Kulturhaushalte in Bund, Ländern und Kommunen und damit auch die Fördertöpfe für das Musikleben nicht entsprechend erhöht, sind angemessene Honorare im Kreativbereich auch künftig mehr Wunsch als Wirklichkeit.

Beruf muss attraktiver werden

Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats, betont daher: „Der Beruf der Musikerin oder des Musikers muss endlich attraktiver werden – auch durch eine wertschätzende, fachkundige und angemessene Förderpolitik. Als Dachverband des Musiklebens engagieren wird uns dafür, die freien Strukturen der Kulturlandschaft und damit auch die kulturelle Vielfalt dieses Landes zu schützen und zu fördern.“

Lena Krause, Geschäftsführerin von FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V., bekräftigt: „Die freie Musikszene bereichert die Musiklandschaft in Deutschland. Doch dem großen künstlerischen Erfolg steht in der Regel eine prekäre Einkommenssituation der Musiker:innen gegenüber. Auf lange Sicht ergeben sich in diesem Zusammenhang unweigerlich hohe gesamtgesellschaftliche Folgekosten. Kulturförderung kann zwar keine Maßnahme zur sozialen Absicherung sein – wo aber Förderung gewährt wird, müssen existenzsichernde Honorare gezahlt werden.“
Robin von Olshausen, Mitglied der Geschäftsführung von unisono – Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e.V., ergänzt: „Die hohe künstlerische Qualität und das gesellschaftliche Engagement professioneller Musiker:innen stehen in eklatantem Widerspruch zu ihrem oft prekären Einkommen. Wer jahrelang auf höchstem Niveau arbeitet, darf im Alter nicht in Armut leben müssen.“

Camille Buscot, Geschäftsführerin der Deutschen Jazzunion e.V., erläutert: „Deutschlands Musiklandschaft steht für Vielfalt – ihre Konzepte, Ideen und Inspiration brauchen wir gerade in diesen herausfordernden Zeiten für unsere Gesellschaft und Demokratie. Dafür braucht es eine starke Förderlandschaft, die auch abseits von Wirtschaftslogiken für die Kunst genau diese Räume des Neuen und Experimentellen ermöglicht, wie Jazz und Improvisierte Musik es tun.“

Die Studie „Professionelles Musizieren in Deutschland“, 2023 vom Deutschen Musikinformationszentrum (miz) veröffentlicht, macht mit repräsentativen Daten zur Arbeitsrealität und Einkommenssituation von Berufsmusizierende die aktuellen Herausforderungen in Deutschland für dieses Berufsfeld deutlich. Nur etwa 30 % der professionellen Musiker:innen leben demnach ausschließlich von der Musik. Fast die Hälfte von ihnen geht zusätzlich musikpädagogischen und knapp ein Drittel nichtmusikalischen Tätigkeiten nach, um ihren Lebensunterhalten zu bestreiten. Fast ein Fünftel der professionellen Musiker:innen verdient monatlich weniger als 1.500 Euro.
Zudem verdienen Freischaffende im Schnitt erheblich weniger als festangestellte
Musiker:innen, Frauen weniger als Männer.

Weitere Informationen: www.deutsche-jazzunion.de

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