Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- ndr blue – Meet The Music
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- Radio 3 –
- mdr-kultur – Das Radio.
- WDR3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- SR2 Kulturradio – … gut zu hören.
- SWR kultur – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
Internet:
- Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
- Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung
mo – 07.04.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz. Pop-Musik und Sport – eine Spurensuche
Schon die Beach Boys brachten mit ihrem Welthit „Surfin‘ U.S.A.“ (1963) in die erste Reihe und verschafften der Surfkultur Beachtung. Die kolumbianische Sängerin Shakira lieferte mit „Waka Waka“, einem Song, der auf einem Lied aus Kamerun beruhte, den nicht unumstrittenen Hit für die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika 2010. Und der Texaner Christopher Cross zelebrierte mit seinem Hit „Sailing“ (1980) ein Lied für Hoffnung und Freiheit, als in den USA Arbeitslosigkeit und Inflation herrschten.
Vielfältig sind also die Interpretationen von sportlicher Ambition in der Pop-Musik. Vom Sport inspirieren ließ sich einst auch das österreichische Duo Christoph und Lollo, das seine Leidenschaft für die fliegenden Männer in „Schispringerlieder“ (1999) goss. Radiokolleg 100 Songs Sport
19:30:00 +++ Ö1
Das Billy Harper Quintett im Februar 2025 im Linzer Brucknerhaus
Nicht allzu oft war Billy Harper in den letzten Jahrzehnten mit eigener Band in Europa zu erleben, Anfang 2025 war es wieder so weit: Der inzwischen 82-jährige texanische Tenorsaxofonist, der in den 1960er und 1970er Jahren als Mitglied von Art Blakey’s Jazz Messengers und des Quartetts von Max Roach bekannt wurde, tourte mit seinem Quintett durch die Alte Welt und machte am 16. Februar im Linzer Brucknerhaus Station.
Dank der geballten Energien von Harper, Trompeter Freddie Hendrix, Pianistin Francesca Tanksley, Kontrabassist Dezron Douglas und Schlagzeuger Aaron Scott flutete die Band mit machtvollen Klängen den Saal: Das Quintett intonierte großteils altbekannte Billy-Harper-Kompositionen aus den 1970ern wie „Soran-Bushi, B.H.“ „Croquet Ballet“, „Priestess“ und „Insight“ und wechselte zwischen wuchtigem modalem Jazz in der Nachfolge des John Coltrane Quartetts und soulig angehauchtem Post-Bop, um so den Jazz der 1960er Jahre in kraftvoller Eindringlichkeit zu zelebrieren.
22:03 – 22:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight: Jazz mit Bukkehorn – Das Hildegunn Øiseth Quartett
Von Karsten Neuschwender. Ursprünglich vertrieben die Wikinger mit diesem Signalinstrument Bären und Wölfe. Dann wurden in das Horn des Ziegenbocks Grifflöcher gebohrt, und es wurde zum Musikinstrument. Fasziniert von seiner Geschichte und seinen Klangmöglichkeiten ist das Bukkehorn für Hildegunn Øiseth neben der Trompete zum wichtigsten Instrument geworden. In ihrer Musik zeichnet ihr Quartett große und weite Klanglandschaften, ganz in der klaren Klangatmosphäre der nordischen Musik, in denen das Ziegenhorn archaisch und mythisch durch den Puls des aktuellen skandinavischen Jazz hindurchklingt.
23:03:00 +++ Ö1
Sport und (Neue) Musik – Neben Bert Breit, Olga Neuwirth, Volkmar Klien, Tomasz Skweres und im besonderen Mauricio Kagel hat der Sport immer wieder Komponierende fasziniert – eine Rundschau.
Der Schönberg-Schüler Alban Berg war bekanntlich ein großer Fußball-Fan und wann immer möglich bei den Spielen seines Vereins Rapid dabei, aber auch viele andere Komponistinnen und Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts haben sich für diese auf den ersten Blick nicht wirklich miteinander verwandten Genres interessiert – und hin und wieder sogar einschlägige Stücke zum Thema vorgelegt. Eine der bekanntesten Kompositionen ist natürlich Mauricio Kagels „Match“ für zwei Violoncelli und Schlagzeug: Das Werk stellt bekanntlich das kammermusikalische Zusammenspiel als sportlichen Wettkampf der beiden Cello-Spieler:innen in halb-szenischer Form dar, mit dem Schlagzeug als Schiedsrichter. Aber auch von Bert Breit (Suite sportive), Olga Neuwirth (Ein Sportstück), Volkmar Klien (Start–Ziel–Siege), Tomasz Skweres (Sport ist Mord) und von einigen mehr existieren beeindruckende „sportliche“ Kompositionen, eine Auswahl davon ist in dieser Zeit-Ton-Sendung zu hören. Gestaltung: Hannes Heher
di – 08.04.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Albert Hosp. Sportgeist mit weltmusikalischer Unterstützung: Blitzlichter
Kehlkopf-Gesang unter Inuit-Frauen hat etwas Sportlich-Spielerisches: Wer zuerst lacht, hat verloren.
23:03:00 +++ Ö1
Kärnten: Composer in Residence aus der Ukraine – Das Ensemble NeuRaum spielt Werke von Anna Arkushyna für das Zentrum Zeitgenössischer Musik (ZZM)
Der Titel „Composer in Residence“ wird jährlich im Rahmen eines Wettbewerbes für Komponist:innen, der vom Zentrum Zeitgenössischer Musik (ZZM) ausgeschrieben wird, vergeben und ist an einen Kompositionsauftrag gekoppelt.
„ZZM-Composer in Residence 2024/25“ ist Anna Arkushyna, eine ukrainische Komponistin, die in Graz lebt. Sie studierte Komposition in Kiew/Kyjiw und in Graz, absolvierte das Cursus-Programm für Komposition und Computermusik am IRCAM in Paris. Anna Arkushyna gewann den 3. Preis beim pre-art competition (2017), war Finalistin des Ö1-Talentebörse Kompositionspreises (2020, 2022). 2021 wurde sie mit dem Musikförderungspreis der Stadt Graz ausgezeichnet und erhielt 2022 das Startstipendium für Musik und darstellende Kunst des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, sowie 2024 ein Staatsstipendium für Komposition. Im Sommer 2024 war sie Artist in Residence der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf in Deutschland.
Im Zentrum des „ZZM-Composer in Residence“-Konzertes in Klagenfurt steht die Uraufführung des Auftragswerkes für das Ensemble NeuRaum: „NIMEN“. Mit „Modelle“, „Dreiecke“ (2015), „Puzzle“ (2011), „Inside the Pseudo“ (2011) und „Spraying“ (2012) wählte die Komponistin fünf weitere eigene Werke für diesen Abend aus.
Ein Ö1 Mitschnitt des „Composer in Residence“-Konzertes mit dem Ensemble NeuRaum, aufgenommen am Montag, 10. Mai 2025 im Neuen Saal des Klagenfurter Konzerthauses. Gestaltung: Christine Pleschberger
mi – 09.04.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Michael Neuhauser. Brasilien s(w)ingt den Fußball
Hat er es sich da etwa ein bisschen gar leicht gemacht, der Michael Neuhauser, mit seinem Beitrag zur Spielräume-Sportwoche? Nun, vielleicht; aber die Qual der Wahl macht es doch auch wieder schwierig!
Denn in Brasilien wird eben nicht nur oft, gern und auf hohem Niveau Fußball gespielt, sondern auch oft, gern und auf hohem Niveau darüber gesungen. Nicht nur in den Stadien von den Fans, auch von den großen Stimmen der Música Popular Brasileira, unter denen wiederum einige hervorragende Kicker zu finden sind.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin
Von Ulrich Habersetzer. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: Außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zuhause ist. Nicht verpassen.
do – 10.04.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber. Die (gar nicht) heimliche Liebe der Jazzmusiker für das Boxen
Dieses Thema verdient im Rahmen der Ö1 Sportwoche endlich genauere Betrachtung: Der Lieblingssport vieler bekannter Jazzmusiker, weniger der Musikerinnen, schien über Jahrzehnte das Boxen zu sein. Man kennt Miles Davis‘ Passion für diesen Sport, die etwa im Soundtrack zum Dokumentarfilm „Jack Johnson“ (über den ersten schwarzen Box-Weltmeister im Schwergewicht) und im gleichnamigen Album ihren Niederschlag fand. Viele weitere Musiker wie die Pianisten Phineas Newborn oder Monty Alexander haben Boxern wie Sugar Ray Robinson oder Muhammad Ali Stücke gewidmet.
Und Pianist Red Garland war in jungen Jahren gar selbst als Amateurboxer aktiv, bevor er als Mitglied der Miles Davis Band bekannt wurde; Ähnliches wird über Trompeter Kenny Dorham berichtet.
Vielleicht hat diese auffällige Affinität der Jazzmusiker zum Kampf im Ring ja mit etwaigen Parallelen zu tun, wie Joe Zawinul anno 1997 in einem Interview postuliert hat, das im Online-Magazin Innerviews nachzulesen ist: „Es ist lustig, ich kenne viele Boxer, und sie alle lieben Musik, und alle Musiker, die ich kenne, lieben das Boxen. Es gibt Parallelen, wenn man Musik improvisiert, so wie ich es tue. Man darf nicht blinzeln. Man muss immer auf der Hut sein, sonst verpasst man den Moment. Das hängt alles zusammen. In der Musik muss man seine Gliedmaßen, Hände und Füße einsetzen, und das muss man auch beim Boxen tun.“
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
Blues`n`Roots
Von Dagmar Fulle. In dieser Sendung präsentieren wir alte und neue Aufnahmen aus den Bereichen Blues, Jazz, Swing, Rhythm’n’Blues, Soul und Country.
23:03 bis 00:00 Uhr
Horizonte: Wahrheitssuche – Die Die niederländische Komponistin und Lyrikerin Rozalie Hirs
Sie ist Komponistin, Lyrikerin und Rezitatorin. In der Musik der niederländischen Künstlerin Rozalie Hirs ist das Wort von großer Bedeutung, und in ihren Gedichten sucht sie nach dem Klang der Sprache. Oft interpretiert sie ihre Kompositionen, in denen sie eigene Texte verarbeitet, selbst. Dabei bewegt sie sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft. Mittels modernster Computertechnologie geht sie der objektiv definierbaren Wahrheit von Klängen auf den Grund und generiert ihr musikalisches Material, das sie dann nach subjektiv emotionalen Gesichtspunkten zusammenstellt. So hat sie ihre eigene Klangsprache entwickelt. BR-KLASSIK sendet das Porträt einer vielseitigen Künstlerin, deren Musik sowohl die physikalischen Eigenschaften des Klangs als auch dessen emotionale Resonanz erforscht. Eine Sendung von Florian Heurich
fr – 11.04.2025
14:05:00 +++ Ö1
Xenia França & Band im April 2023 bei der Jazzahead in Bremen
Die Legenden der elektronischen Popmusik vom Schlage eines Peter Gabriel oder Giorgio Moroder würden ihre Freude an dieser Musikerin haben – an Sängerin und Komponistin Xenia França, die hierzulande noch wenig bekannt ist, obwohl sie 2018 bei den Latin Grammy Awards in der Kategorie „Best Contemporary Pop Album“ reüssierte.
Sie und ihre Mitstreiter haben sich von diesen „Schutzpatronen“ des progressiven, elektronisch orientierten Pop kräftig inspirieren lassen. Das hätte auch schiefgehen können, aber die brasilianische Farbe von Xenia Franças Musik ändert alles!
Dies demonstriert das ausgezeichnete Konzert, das am Abend des 29. April 2023 im Rahmen der Jazzahead, Europas größter Jazzmesse, in Bremen stattfand. Die Besetzung der exquisiten Band lautet: Xenia França (Gesang), Ricardo Braga (Perkussion, E-Schlagzeug), Pipo Pegoraro (E-Gitarre), Robinho Tavares (E-Bass), Fábio Leandro (Keyboard, Synthesizer) und Daniel Pinheiros (Schlagzeug). Das Ensemble spielte ein dramaturgisch durchdachtes Konzert-Set, zwischen brasilianischen Vibes und elektronischen Grooves.
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs. Musik über und zu Schach, Sudoku & Co.
Doch halt: Ist Denksport wirklich Sport? Die Frage wird kontrovers diskutiert. Zumindest Schach scheint nahe daran. Seit 1924 gibt es Versuche, das königliche Spiel als olympische Disziplin zu etablieren, seit der Premiere 1927 in London auch eine Schacholympiade. Dass Schach keine körperliche Komponente habe, wissen die Spieler:innen aus eigener Erfahrung besser: Bei einem Turnier wird nicht wenig geschwitzt, sogar Gewicht verloren.
Die populäre Musik scheint in der Hinsicht allerdings ähnlich restriktiv wie das Olympische Komitee. Pop- und Rocksongs behandeln bevorzugt physische Aktivität im engeren Sinn. Dennoch tauchen auch Damen und Könige, Springer und Bauern gelegentlich in Liedern auf – meist metaphorisch, von Bob Dylans „Just A Pawn In Their Game“ bis zu Taylor Swifts‘ Klage an „Dear John“: „And I lived in your chess game / But you changed the rules every day.“
19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: 300 Jahre Vivaldis „Vier Jahreszeiten“
Ein Frühjahrssturm, die flirrende Hitze des Sommers, ein gejagtes Tier im Herbst, die klirrende Kälte des Winters – „Le quattro stagioni“ von Antonio Vivaldi sind Programmmusik vom Feinsten und eines der bekanntesten Werke der klassischen Musik. Im Jahr 1725 wurden sie erstmals gedruckt, und noch heute faszinieren sie Musiker*innen wie Publikum. Gemeinsam mit zwei Interpret*innen, die die „Vier Jahreszeiten“ nicht nur im Jubiläumsjahr in etlichen Konzerten spielen, gehen wir dem Zauber dieses Violinkonzert-Zyklus auf den Grund: Die Barockgeigerin Amandine Beyer spielt Vivaldi im Originalklang; der Pianist und Komponist František Jánoška hat die Konzerte für sein Ensemble (Besetzung: zwei Violinen, Kontrabass, Klavier) arrangiert und neu komponierte Elemente hinzugefügt. Und wir schauen, wie andere Komponisten das Thema „Jahreszeiten“ musikalisch umgesetzt haben, denn Vivaldi war weder der erste noch der einzige Komponist, der uns zittern und schwitzen lässt, mit dem wir an Blumen schnuppern oder die Ernte einfahren: Bereits im Mittelalter wurde der Frühling glücklich besungen, auch in Form eines Oratoriums kann der Jahreszyklus betrachtet werden – und in Buenos Aires wird zu allen Jahreszeiten Tango getanzt. Eine Sendung von Gudrun Petruschka
22:01:00 +++ Ö1
Paul Chambers und andere Pioniere des Jazzbasses
Vor 100 Jahren ersetzte das größte Streichinstrument mehr und mehr die Tuba in Traditional Jazz Ensembles. Nur die Grundtöne der Akkorde zu zupfen, das war bald passé. Jimmy Blanton war der erste Virtuose des Jazzbasses, Duke Ellington gab für ihn seinen basslastigen Klavierstil im Orchester auf. Um Blanton „hörbar“ zu machen, platzierte er den Bassisten auch näher am Aufnahmemikrofon. Als legitimer Nachfolger Blantons galt der Bebop-Pionier Oscar Pettiford, und einer seiner legitimen Nachfolger war Paul Laurence Dunbar Chambers Jr., dessen Geburtstag sich am 22. April zum 90. Mal jährt. Paul Chambers aus Pittsburgh, Pennsylvania spielte in seiner kurzen, aber spektakulären Karriere mit fast allen damaligen Größen des Modern Jazz. Er galt als ein Meister des sogenannten „Walking Bass“, jenen durchgezupften Viertelnoten, welche zusammen mit dem Schlagzeug das Fundament für den Swing und Drive einer Jazzband bilden und die Solisten zu Höchstleistungen bei der Improvisation inspirieren.
Als Solist benützte Paul Chambers gerne den Bogen, was zu seiner Zeit selten gemacht wurde. Alkohol- und Drogenprobleme verkürzten das Leben von „Mr P.C.“ (der ihm gewidmete Blues aus der Feder von John Coltrane wurde zum Jazzstandard) dramatisch, seinem Einfluss auf ihm nachfolgende Bassistinnen und Bassisten tat dies keinen Abbruch. Die Spielräume Nachtausgabe widmet sich Paul Chambers und anderen herausragenden Kontrabassisten der Jazzgeschichte.
sa – 12.04.2025
00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung). Paul Chambers und andere Pioniere des Jazzbasses
14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: 300 Jahre Vivaldis „Vier Jahreszeiten“
Ein Frühjahrssturm, die flirrende Hitze des Sommers, ein gejagtes Tier im Herbst, die klirrende Kälte des Winters – „Le quattro stagioni“ von Antonio Vivaldi sind Programmmusik vom Feinsten und eines der bekanntesten Werke der klassischen Musik. Im Jahr 1725 wurden sie erstmals gedruckt, und noch heute faszinieren sie Musiker*innen wie Publikum. Gemeinsam mit zwei Interpret*innen, die die „Vier Jahreszeiten“ nicht nur im Jubiläumsjahr in etlichen Konzerten spielen, gehen wir dem Zauber dieses Violinkonzert-Zyklus auf den Grund: Die Barockgeigerin Amandine Beyer spielt Vivaldi im Originalklang; der Pianist und Komponist František Jánoška hat die Konzerte für sein Ensemble (Besetzung: zwei Violinen, Kontrabass, Klavier) arrangiert und neu komponierte Elemente hinzugefügt. Und wir schauen, wie andere Komponisten das Thema „Jahreszeiten“ musikalisch umgesetzt haben, denn Vivaldi war weder der erste noch der einzige Komponist, der uns zittern und schwitzen lässt, mit dem wir an Blumen schnuppern oder die Ernte einfahren: Bereits im Mittelalter wurde der Frühling glücklich besungen, auch in Form eines Oratoriums kann der Jahreszyklus betrachtet werden – und in Buenos Aires wird zu allen Jahreszeiten Tango getanzt. Eine Sendung von Gudrun Petruschka
18:20 – 19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: The Boss – Zum 100. Geburtstag des Saxofonisten Gene Ammons
Von Hans-Jürgen Schaal. Sie nannten ihn einfach „The Boss“. Der Tenorsaxofonist Gene Ammons (1925-1974) war bekannt für seinen kraftvollen, erdigen Ton und sein direktes, zupackendes Spiel. Er galt als Begründer der bluesigen Tenorsax-Schule von Chicago und als wichtiger Impulsgeber des Hardbop und Souljazz. Seine feurigen Tenor-Battles mit Dexter Gordon oder Sonny Stitt wurden legendär. Ammons war der erste Künstler auf dem Chicagoer Blueslabel Chess und einer der wichtigsten bei der Hardbop-Marke Prestige.
19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Tanz der Befreiung – Zum 50. Todestag von Josephine Baker
Mit ihren freizügigen Auftritten und ihrem wilden Tanz, dem „Danse sauvage“, wurde sie im Paris der 1920er Jahre zum Star und eroberte die Revuetheater im Sturm. Zu einer Zeit, als im Zuge des Kolonialismus Afrika in Frankreich groß in Mode kam und Jazz und Charleston en vogue waren, verkörperte Josephine Baker das Bild der sinnlichen, exotischen Schönheit, zu deren Markenzeichen das legendäre Bananenröckchen wurde, und die das faszinierend Fremde auf die Bühne brachte. Mehr und mehr befreite sie sich jedoch tanzend und singend von solchen sexistischen und rassistischen Klischees und kämpfte ein Leben lang gegen Rassentrennung und für Freiheit und Gleichberechtigung. Anlässlich von Josephine Bakers 50. Todestag geht BR-KLASSIK zusammen mit der Biografin und Ausstellungskuratorin Mona Horncastle einer schillernden Künstlerpersönlichkeit auf den Grund, die vom Showstar zur Ikone wurde. Eine Sendung von Florian Heurich
22:05:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz
Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.
23:03:00 +++ Ö1
Cellistin Asja Valcic über ihr neues Solo-Album, Sofia Labropoulou & Christian Reiner 2024 im RadioKulturhaus
Auch wenn es in den letzten Jahren prominenter geworden ist, das Cello würde man in erster Linie wohl nicht dem Jazz zuordnen. Die in Zagreb geborene, in Slowenien aufgewachsene, in Wien beheimatete Cellistin Asja Valcic kann mit Fug und Recht als Pionierin dieser raren Disziplin bezeichnet werden. Seit rund 20 Jahren bewegt sie sich im fruchtbaren Feld zwischen Klassik, Improvisation und Jazz.
Asja Valcic reüssierte als Solistin in klassischen Orchestern ebenso wie mit dem radio.string.quartet oder den Duopartnern Klaus Paier und Raphael Preuschl. Die international erfolgreiche Cellistin, deren prägnante Begleitung von Jan Lundgren, Iiro Rantala und Ulf Wakenius geschätzt wird, hat nun ihr erstes Solo-Album namens „Inner Voice“ vorgelegt, das auch als musikalische Autobiographie verstanden werden kann.
Schon bei den ersten Tönen verfällt man Asja Valcics intonatorisch wie rhythmisch unfassbar präzisem Spiel, dem nie, nie der Erzählfaden aus den Fingern gleitet. Man folgt den Fußstapfen der Musikerin von Barockem zu Improvisiertem, wie man sich an die magischen Fersen eines Rattenfängers heftet – mit wachsendem Staunen und hypnotischer Selbstvergessenheit. Bleibt zu hoffen, dass Asja Valcic im Gespräch mit Verena Göltl genauso beherzt ihrer „inneren Stimme“ Zeit und Raum gibt.
Als Ö1 Konzertaufnahme erwartet uns ein Mitschnitt vom 3. Oktober 2024 aus dem Studio 3 des ORF- Radiokulturhauses in Wien: Dort trafen an diesem Abend die Kanun-Spielerin Sofia Labropoulou und der Vokalist und Sprecher Christian Reiner aufeinander. Christian Reiner hat eine Stimme, in die man hineinfallen möchte, wenn er auf unverwechselbar intensive Art Texte von Ingeborg Bachmann, Friedrich Hölderlin oder Pier Paolo Pasolini rezitiert.
Meditative Kräfte entfaltet auch der Klang der Kanun (orientalische Kastenzither) in den Händen von Sofia Labropoulou. Die gebürtige Griechin lebt in Wien und verbindet griechische und osmanische Traditionsmusik mit Pop und Moderne. Beide, sowohl Labropoulou als auch Christian Reiner, sind inspiriert von Dichtung und Mythologie, Improvisation und stilistischer Offenheit. Zunächst jeweils solo, gipfelt der Konzertabend am Ende in einem Duo-Furioso. Dranbleiben lohnt sich doppelt!
so – 13.04.2025
00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Cellistin Asja Valcic über ihr neues Solo-Album, Sofia Labropoulou & Christian Reiner 2024 im RadioKulturhaus
03:03:00 +++ Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen
Klassiker und Fundstücke aus 100 Jahren Jazzgeschichte (Wiederholung).
19:05:00 +++ Ö1
Heidi Fial Band im Studio 2 des RadioKulturhauses in Wien
Die Kontrabassistin und Gitarristin Heidi Fial ist ein Solitär. Beruflich eng verbunden mit der österreichischen Filmgeschichte und mit deren Entwicklung und Randständigkeit vertraut, kombiniert sie nun ihr Fachwissen mit ihrem Musikerinnen-Dasein.
Dafür hat sich Fial eine ganz besondere Versuchsanordnung zurechtgelegt: So wie sich einst die New Yorker Jazzmusiker nach ihren Engagements in den Clubs und Broadway-Etablissements zu Jam- Sessions zusammengefunden haben, trifft die Stummfilmmusikerin Heidi Fial, nachdem der Vorhang im Lichtspieltheater gefallen ist, auf kreative Geister aus der heimischen Improvisationsszene: Susanna Gartmayer an der Bassklarinette, Peter Herbert am Kontrabass, Chris Pruckner am Schlagzeug und die Sprach- und Stimmkünstlerin Isabel Hügelgrün sind ihre Gefährt:innen.
Das Programm hat Heidi Fial im Gespräch mit Gastgeber Helmut Jasbar vorab wie folgt beschrieben: „Eine an den tiefen Frequenzen schürfende Umwanderung und Neuinterpretation einer Auswahl von Filmmusik-Sequenzen.“
19:35 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!
Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
NOWJazz: One of a Kind – In Gedenken an die Improvisationsmusikerin Susan Alcorn
Von Konrad Bott. Ansteuern, anschwellen lassen, drüberstreicheln: Der Klang der Pedal Steel Guitar ist eigentlich charakteristisch für die US-Amerikanische Country-Musik. Susan Alcorn aber hat es geschafft, die ganze Feinheit dieses Zupfinstruments in einer einzigartigen Improvisationsmusik aufzufächern. Anfang des Jahres ist die 71-Jährige überraschend verstorben. Werfen Sie mit uns einen Blick auf die Kunst einer genauso scharfsinnigen wie neugierigen Musikerin, die mit kleinen Gesten, eine ganze musikalische Welt geschaffen hat.
23:03:00 +++ Ö1
Preisträgerkonzert von impuls-Festival Graz – Klangforum Wien spiel Uraufführungen junger Komponierender
Im Rahmen der neunten Ausgabe des impuls Festivals in Graz wurden auch heuer wieder neue Werke junger Komponist:innen bei einem Preisträgerkonzert zur Uraufführung gebracht.
Komponierende aus 48 Nationen und fünf Kontinenten haben ihre Stücke eingereicht, eine Jury aus Musiker:innen und Komponist:innen (Paul Beckett, Franck Bedrossian, Clara Iannotta, Sarah Nemtsov und Anders Nyqvist) hat fünf Sieger:innen ausgewählt, die in der Folge einen Kompositionsauftrag erhielten. Diese neuen Stücke für Ensemble waren am Dienstag, 25. Februar 2025 erstmals in Graz zu hören, interpretiert vom Klangforum Wien unter seinem Conductor in residence Vimbayi Kaziboni. Gestaltung: Rainer Elstner
23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Reaching for the Stars – Musik aus aller Welt über Planeten und Sterne
Seit über 2 Millionen Jahren schauen wir Menschen in den Nachthimmel und staunen über Sterne und Galaxien. Was sie uns sagen und welche Geschichten wir in ihnen erkennen, hängt dabei ganz davon ab, wo wir aufgewachsen sind und wie wir leben. In der heutigen Sendung legen wir uns auf den Rücken und betrachten die Sterne mit den Augen der Aborigines und der First Nations. Für einen besonders klaren Nachthimmel reisen wir nach Chile und in die Dolomiten. Und wir verlieren uns in alten Stern-Mythen und sphärischen Klängen aus vielen verschiedenen Ländern dieser Erde. Eine Sendung von Judith Rubatscher