Ungemalt. Foto: Hufner
Ungemalt. Foto: Hufner

Die eingeschmolzene Jazz-Radiowoche vom 03.03.2025 bis 10.03.2025

Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.

Senderliste:

Internet:

  • Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
  • Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung

Mo – 03.03.25


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.

19:30:00 +++ Ö1
Altsaxofonist Bobby Watsons Post Motown Bop bei den INNtönen 2024

Alle paar Jahre macht Bobby Watson dem INNtöne-Festival auf dem Buchmannhof im oberösterreichischen Innviertel seine Aufwartung. Nach fünfjähriger Absenz kehrte der zu diesem Zeitpunkt knapp 71-jährige US-amerikanische Altsaxofonist, bekannt geworden u. a. Durch seine Mitgliedschaft in Art Blakey‘s Jazz Messengers, am 19. Juli 2024 mit seiner Post-Motown-Bop-Band wieder: Zu hören waren Mal Waldrons Klassiker „Soul Eyes“ und bekannte Eigenkompositionen wie „Wheel Within a Wheel“, in denen Bobby Watson mit seinem Quartett – Pianist Jordan Williams, Kontrabassist Curtis Lundy, Schlagzeuger Victor Jones – die Jazzgeschichte auf inspirierte, gewohnt bluesig-erdige Weise reflektierte.

22:03 – 22:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight: Sisters in Jazz

Von Mauretta Heinzelmann. Eine Person? Ein Thema? Oder doch ein Konzert? Montags gehen wir in die Tiefe und werfen ein Schlaglicht auf Musik und Musikschaffende aus der internationalen und nationalen Jazzszene. Erleben Sie Portraits von außergewöhnlichen Künstler*innen oder fantastische Konzertaufnahmen. Abwechselnd tragen alle unsere Sender dazu bei – mit eigener Handschrift und eigenem Fokus. Denn wir alle finden: Jazz gehört ins Spotlight

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Neue musikalische Splitter beim Eclat-Festival – Highlights aus 16 Konzerten mit 25 Uraufführungen (1)

Das Eclat-Festival in Stuttgart sieht sich als wichtiger Anker der freien Szene – neben den großen Rundfunk-basierten europäischen Festivals für zeitgenössische Musik. Im Februar dieses Jahres gab es in 16 Konzerten 25 Uraufführungen zu erleben. Wir bringen Highlights des Festivals, das heuer vom Klangforum Wien und den Neuen Vocalsolisten mit einem neuen Werk von Alex Paxton eröffnet worden ist. (Dieses Werk sendet Ö1 in der Aufzeichnung der österreichischen Erstaufführung am Sonntag, 6. April 2025 in „Supernova“). Zudem sangen die Vocalsolisten in Stuttgart u.a. die Uraufführung eines neuen Werkes von Bernhard Lang.

Der Name des 1980 gegründeten Festivals steht nicht für Skandale, sondern bezieht sich auf das französische Wort „Éclat“ und dessen Bedeutungen wie „Aufschein“ „Glanz“, „Splitter“ und „Knall“. Begonnen hat man als „Tage für Neue Musik“, 1989 fusionierte man mit der Institution Musik der Jahrhunderte. Seit 2014 ist Christine Fischer künstlerische Leiterin von Eclat (sie ist zugleich Intendantin von Musik der Jahrhunderte und Managerin der Neuen Vocalsolisten Stuttgart). Gestaltung: Rainer Elstner


Di – 04.03.25


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Albert Hosp

21:00 – 22:00 UHR +++ SWR KULTUR
JetztMusik_ Diatom Ribbons – Kris Davis beim Jazzfest Berlin 2024

Von Julia Neupert. Eine Dokumentation über Kieselalgen (engl. Diatom) hatte Kris Davis vor einigen Jahren zum Bandnamen ihres damals neuen Projekts inspiriert, inzwischen ist „Diatom Ribbons“ zu einer ihrer größeren künstlerischen Organismen herangewachsen. Zum aktuellen Kern der Band gehören neben Kris Davis an Piano und Fender Rhodes die Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington und Val Jeanty an Sampler und Turntables. Als Gast in Berlin dabei: SWR-Jazzpreisträger Nick Dunston an E- und Kontrabass. In ihrem furiosen Konzert beim Jazzfest Berlin verbanden die Vier Jazz mit R&B, freier Improvisation und Spoken Word

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Engin Dağlıks Reise durch den Klang – musikprotokoll 2024. Klavier, Donnerblech und Angelschnüre, gespielt von Carolina Santiago Martinez

Inspiriert von Aloysius Bertrands „Gaspard de la nuit“ fängt Engin Dağlıks „a light stung the darkness I“ den flüchtigen Moment ein, in dem eine Idee die Leere durchdringt und sie in plötzliches Licht taucht. Dieses Stück entführt die Zuhörer:in in eine kunstvoll gewobene auditive und visuelle Landschaft, in der Klang, Licht und Raum zu einem immersiven Erlebnis verschmelzen. Im Mittelpunkt der Komposition stehen ein Klavier, ein Donnerblech und sechs Angelschnüre, die die Klaviersaiten mit dem Donnerblech verbinden. Diese unkonventionelle Anordnung prägt nicht nur die Klanglandschaft, sondern bestimmt auch die Interaktion des Interpreten, was zu einem dynamischen Zusammenspiel von Bewegung und Musik führt.

Die Zuhörer tauchen in einen sorgfältig ausgearbeiteten Klangteppich ein, in dem jede Note und jeder Umgebungsklang bewusst positioniert ist, um die tiefgreifende Beziehung zwischen Räumlichkeit und Akustik zu erforschen. Die Reise durch „a light stung the darkness I“ ist nicht nur eine Reise durch den Klang, sondern auch durch die räumliche Wahrnehmung, die sich von Moment zu Moment weiterentwickelt. Während das Licht die Dunkelheit durchbricht, umreißt der Klang den Raum und unterstreicht die Fähigkeit der Musik, die verborgenen Dimensionen unserer Vorstellungskraft zu transformieren, zu transportieren und zu enthüllen.

Eine Wiedergabe der Österreichischen Erstaufführung von „a light stung the darkness I“ beim ORF-musikprotokoll am 5. Oktober 2024 im Foyer der Helmut List Halle mit der Pianistin Carolina Santiago Martinez. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph


Mi – 05.03.25

17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin:

Von Anja Buchmann. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!


Do – 06.03.25


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz and More

Von Jürgen Schwab. Ja was haben wir denn da?! Neue Alben aus dem Jazz und seinen Randgebieten. Ob Blues, Neo-Klassik, Global-Pop oder freie Improvisation – hier darf alles mitmischen. (Übernahme von hr2-kultur).

23:03 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Die Musikbiennale in Venedig

Die Musikbiennale ist eine der ältesten Biennalen in Venedig – älter als die Filmbiennale, die aber natürlich ungleich bekannter und glamouröser ist. Die erste Musikbiennale fand 1930 statt und wollte ein Forum für die zeitgenössische Musik sein. Dabei blieb es bis heute. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Biennale ein weltweit bedeutendes Forum für experimentelle und avantgardistische Musik. Werke von Komponisten wie Luciano Berio, Pierre Boulez und Luigi Nono wurden hier uraufgeführt. Mittlerweile bietet die Musikbiennale nicht nur Konzerte, sondern auch Opernaufführungen, Installationen und interaktive Medienprojekte. Sie findet alljährlich im Herbst statt und zeichnet sich durch eine große stilistische Bandbreite und ein internationales Programm aus, das gerne auch Grenzen überschreitet und verschiedene Kunstsparten miteinander verbindet. In den vergangenen vier Jahren leitete die italienische Komponistin Lucia Ronchetti die Musikbiennale von Venedig und setzte spannende inhaltliche Akzente. Eine Sendung von Robert Jungwirth


Fr – 07.03.25


14:05:00 +++ Ö1
Wolfgang Muthspiel und Marc Ribot 2007 bei Glatt & Verkehrt in Krems

Am 25. Juli 2007 tritt der aus Judenburg stammende, international erfolgreiche Jazzgitarrist Wolfgang Muthspiel beim Kremser Festival Glatt & Verkehrt überraschend mit einem sehr gegensätzlichen US- amerikanischen Saitenkollegen im Duo auf – dem auch durch seine Arbeit in der Band von Sänger Tom Waits bekannten Marc Ribot. Das Publikum im Hof der Winzer Krems erwartet ein abwechslungsreiches Programm, in dem sich neben Eigenkompositionen der beiden Gitarristen auch Jazzstandards wie die Ballade „Round Midnight“ von Thelonious Monk oder „Bouncin‘ Around“ von Django Reinhardt finden. Am 2. März 2025 feiert Wolfgang Muthspiel seinen 60. Geburtstag. Aus diesem Anlass ist in „In Concert“ diese kostbare Ö1 Konzertaufnahme aus dem Archiv zu hören.

17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.

19:05 bis 20:00 +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: Jahrhundertgestalt in Knabengröße – Zum 150. Geburtstag von Maurice Ravel

Von zierlicher Statur und gekleidet wie ein Dandy, doch ein Riese an Talent: Maurice Ravel. Vom wiederholten Misserfolg beim Wettbewerb um den „Prix de Rome“ enttäuscht, aber nicht entmutigt, kämpfte er sich als Häuptling der Apachen an die Spitze der französischen Musik. „Les Apaches“ waren eine Gruppe junger Komponisten, Maler und Schriftsteller, die sich als Außenseiter gefielen, durch Ravel und die Magie seiner Musik jedoch schnell im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wiederfanden. Was ältere Freunde und Rivalen wie Erik Satie und Claude Debussy alleine nicht vermochten, gelang mit Ravel: der französischen Musik wieder ein eigenes Gesicht zu geben und das Publikum vom lähmenden Einfluss der Konservativen und Wagner-Begeisterten zu erlösen. Das BR-KLASSIK-Musikfeature erinnert an den 150. Geburtstag eines großen Erneuerers, dessen Wirkungszauber bis heute nicht erloschen ist. Eine Sendung von Johannes Jansen

22:01:00 +++ Ö1
Am 13. März 2025 hätte Jazzschlagzeug-Legende Roy Haynes seinen 100. Geburtstag

Ganz ausgegangen ist es sich dann doch nicht. Am 12. November 2024 ist der US-amerikanische Schlagzeuger Roy Haynes im Alter von 99 Jahren in Nassau County, New York, nach kurzer Krankheit friedlich entschlafen. Bis vor wenigen Jahren war er, einer der wichtigsten Drummer der Jazzgeschichte, musikalisch sehr aktiv. „Snap Crackle“ war Haynes‘ Spitzname, der sich auf seinen charakteristischen Klang auf der sogenannten Snare Drum bezog, der Trommel mit Schnarrsaiten am Resonanzfell (Nachfolger der Marschtrommel im Schlagzeugset). Ob Swing, Bebop, Fusion oder Avantgarde: Roy Haynes, der übrigens 1960 im Magazin „Esquire“ auf einer Liste der bestangezogenen Männer neben Fred Astaire und Miles Davis angeführt wurde, spielte immer den perfekten Rhythmus. Am 13. März 2025 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Das Jane in Ether Trio. – Wien Modern 2024. Jane in Ether feat. Christine Abdelnour & Emilie Škrijelj.

Am 22. November 2024 feierte das in Berlin ansässige Trio Jane in Ether, bestehend aus Pianistin Magda Mayas, Blockflötistin Miako Klein und Violinistin Biliana Voutchkova sein fünfjähriges Bestehen im Echoraum Wien mit einer einwöchigen Residency, eine Zusammenarbeit mit Wien Modern 2024.

Das Trio wurde aus diesem Anlass zum Quintett erweitert (mit Christine Abdelnour, Saxofon und Emilie Škrijelj, Akkordeon) und entwickelte eine Installations-Performance vor Ort. So wurde ein neuer Hör-Raum geschaffen; im Mittelpunkt stand eine Erkundungsreise mit intimen, harmonischen und nicht harmonischen Ansätzen, daraus entwickelten sich langsam verändernde, immersive Klangwelten, die sich mal massiv auftürmten, um dann ganz kristallklar in den Äther zu entschwinden.

Die Musikerinnen ergänzten sich geschickt und bauten auf den sich ständig verändernden Gesten und Texturen auf, ohne einander jemals zu folgen oder zu imitieren. Die schnellen Anpassungen und Verschiebungen waren betörend: die Zuhörer:innen wurden in eine schwer fassbare Umgebung entführt, sei es tief in einen Wald oder mit verbundenen Augen in ein leerstehendes Haus, durch das der Wind pfeift. Ein besonderer Abend im Echoraum Gestaltung: Marlene Schnedl


Sa – 08.03.25


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung): Am 13. März 2025 hätte Jazzschlagzeug-Legende Roy Haynes seinen 100. Geburtstag

14:05 bis 15:00 +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: Jahrhundertgestalt in Knabengröße – Zum 150. Geburtstag von Maurice Ravel

Von zierlicher Statur und gekleidet wie ein Dandy, doch ein Riese an Talent: Maurice Ravel. Vom wiederholten Misserfolg beim Wettbewerb um den „Prix de Rome“ enttäuscht, aber nicht entmutigt, kämpfte er sich als Häuptling der Apachen an die Spitze der französischen Musik. „Les Apaches“ waren eine Gruppe junger Komponisten, Maler und Schriftsteller, die sich als Außenseiter gefielen, durch Ravel und die Magie seiner Musik jedoch schnell im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wiederfanden. Was ältere Freunde und Rivalen wie Erik Satie und Claude Debussy alleine nicht vermochten, gelang mit Ravel: der französischen Musik wieder ein eigenes Gesicht zu geben und das Publikum vom lähmenden Einfluss der Konservativen und Wagner-Begeisterten zu erlösen. Das BR-KLASSIK-Musikfeature erinnert an den 150. Geburtstag eines großen Erneuerers, dessen Wirkungszauber bis heute nicht erloschen ist. Eine Sendung von Johannes Jansen

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: Homezone – Jazz in Südwest. Schon schön in Mainz

Von Konrad Bott. Es ist eine der wenigen Spielstätten für Jazz in Mainz – das „Schon Schön“ an der großen Bleiche. Allerdings ist das „Schon Schön“ ein Kulturclub, kein reiner Jazzclub. Wie der Jazz dort Einzug gehalten hat, wie er dort bestehen kann und wer dort so auftritt, das erfahren Sie in dieser Sendung.

19:03 bis 20:00 +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Zum internationalen Frauentag

Am 8. März ist Weltfrauentag. Ein guter Grund, die Frauen hochleben zu lassen. Frauen als Mütter, als Töchter und Musikerinnen. Frauen, die geliebt werden, verehrt, oder trotzig sind. Frauen, die besungen werden oder selbst singen, wie die resoluten Sängerinnen vom bulgarischen Chor „Les mystere voix des bulgares“. Frauen, die im portugiesischen Fado den Schmerz gepachtet haben, mit tiefer, samtiger, zeitlos schöner Stimme, wie die von Mariza. Charmant und lässig mit einem Timbre wie Charles Aznavour schwärmt der Libanese Ghassan Yammine von seiner Geliebten, der israelische Sänger Idan Amedi hat ein besinnliches Lied für seine Mutter geschrieben und der Wiener Charmeur Johann Strauß steuert sein schunkelndes „Lob der Frauen“ bei. Eine Sendung von Sylvia Schreiber

22:05:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.

23:03:00 +++ Ö1
Sängerin Stefanie Boltz im Gespräch, die norwegische Pianistin Liv Andrea Hauge und ihr Trio bei den INNtönen 2024

Anlässlich des Internationalen Frauentags spricht Katharina Osztovics mit der in München lebenden Sängerin und Komponistin Stefanie Boltz über Frauenpower, Hürden im Musikbusiness und natürlich über aktuelle Projekte wie das Album „Female“, das 2024 erschienen ist. Es ist ein Destillat weiblichen Musikschaffens mehrerer Jahrhunderte, von Stefanie Boltz zusammengetragen und mit einem Ensemble aus erlesenen Musiker:innen ins Hier und Heute geholt. Gemeinsam wandeln sie auf den Spuren bedeutender, bekannter oder zu Unrecht in Vergessenheit geratener Musikerinnen wie Hildegard von Bingen, Joni Mitchell, Bernice Petkere, Alma Mahler, Kate Bush, Fanny Hensel oder Irene Kitchings.

Auch im Ö1-Konzertmitschnitt steht eine Musikerin im Mittelpunkt: Liv Andrea Hauge, Preisträgerin des European Jazz Network Zenith Award 2024. Die junge Pianistin machte auch im Rahmen von „Bodø24“ von sich reden: Für die Eröffnung des dortigen europäischen Kulturhauptstadtjahr-Programms erhielt sie nämlich einen Kompositionsauftrag für Trio, drei Vokalisten und Sinfonieorchester. Am 20. Juli 2024 stand die aus Nordnorwegen stammende Liv Andrea Hauge im Trio mit Bassistin Kertu Aer und Schlagzeuger August Glännestrand beim INNtöne-Festival in Oberösterreich auf der Bühne und begeisterte das Publikum.


So – 09.03.25


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Sängerin Stefanie Boltz im Gespräch, die norwegische Pianistin Liv Andrea Hauge und ihr Trio bei den INNtönen 2024

03:03:00 +++ Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen Klassiker und Fundstücke aus 100 Jahren Jazzgeschichte (Wiederholung).

17:10:00 +++ Ö1
Vor 50 Jahren erschien Emmylou Harris‘ Meisterwerk „Pieces of the Sky“

1969 nahm die 22-jährige Sängerin Emmylou Harris aus Birmingham, Alabama, ihr erstes Album auf. Zuvor hatte sie als Klassenbeste die Highschool absolviert, zwei Studien abgebrochen, Schauspielunterricht genommen und schließlich beschlossen, Folk-Sängerin zu werden. Sie war in die Folk- und Singer-Songwriter-Szene im New Yorker Greenwich Village eingetaucht, hatte geheiratet und ein Kind bekommen. Das 1970 veröffentlichte Debütalbum „Gliding Bird“ enthielt fünf ambitionierte Songs aus ihrer eigenen Feder in wohldurchdachter Zusammenstellung mit Coverversionen von Bob Dylan bis Burt Bacharach. In den Arrangements, in der Interpretation und auch stimmlich war diese Schallplatte jedoch mittelmäßig, unausgereift und ohne jegliche Tiefe. Das fand auch Emmylou Harris selbst, die sich später von ihrem Erstling distanziert hat. Sie konnte es sich leisten – denn was für ein epochales und bis heute mitreißendes Meisterwerk der Countrymusik gelang ihr fünf Jahre später mit „Pieces of the Sky“, das heute als ihr eigentliches Debüt gilt und ihre Karriere nun kometenhaft starten ließ! Auch da war die Songauswahl heterogen und eklektisch, und doch war diesmal alles wie aus einem Guss, ihre Stimme kräftig, trittsicher und nuancenreich, die Arrangements farbenfroh, voll und geschmeidig. Mit „Pieces of the Sky“, erschienen vor 50 Jahren, hat Emmylou Harris wesentlich dazu beigetragen, der Countrymusik ihre Mitte der 70er Jahre längst verlorengeglaubte Authentizität und Glaubwürdigkeit zurückzugeben.

19:05:00 +++ Ö1
Baba Yaga im Studio 2 des Wiener RadioKulturhauses

Die junge, in Wien beheimatete Band Baba Yaga besteht aus fünf Mitgliedern: Violinistin und Sängerin Raffaella della Gemma studierte Jazzgeige und lernte am Konservatorium die Perkussionistin und Sängerin Jasmin Meiri kennen. Zum Ensemble gesellten sich Jazz-Bassist Florian Gunacker und Jazz- Gitarrist David Mandlburger. Um den Klang abzurunden, wurde noch die Akkordeonistin Anela Cindrak dazugeholt. Baba Yaga komponiert gemeinsam neue Stücke, arrangiert und reinterpretiert traditionelle Weltmusikstücke. Das Ensemble hat sich in den letzten beiden Jahren durch Auftritte auf etablierten nationalen Bühnen einen Namen gemacht und wird dieses Jahr nun auch in Frankreich und Deutschland zu hören sein.

19:40 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!

Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
NOWJazz_ Klangvielfältiger Wirbelwind – Die Klarinettistin Mona Matbou Riahi

Von Nina Polaschegg. 1990 in Teheran geboren zog sie nach Wien, um dort klassische Klarinette zu studieren. Doch Mozart & Co reichten Mona Matbou Riahi schon bald nicht mehr. Sie entdeckte die freie Improvisation, die sie seither nicht mehr losgelassen hat. Längst hat die umtriebige Musikerin ihre klanglichen Fühler in alle möglichen Richtungen ausgestreckt: Ob als Mitkuratorin einer Konzertreihe oder in diversen Formationen, in denen sie das Improvisieren als Ausgangspunkt für stilistisch ganz unterschiedliche Ideen verwendet, die von abstrakten Sounds bis zu lyrischen Melodien reichen können

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
20 Jahre Dorian Concept – Dorian Concept. Persönliche Einblicke zum 20jährigen Bühnenjubiläum.

Am 21. Februar feierte Oliver Johnson aka Dorian Concept im Wiener Konzerthaus sein 20jähriges Bühnenjubiläum und lud zu einer sehr persönlichen Rück- und Vorschau, die bewusst minimalistisch angelegt war. Neben einem Solo-Set mit lediglich einem Synthesizer und einer Loop Station reinterpretierte Dorian Concept in kleiner Besetzung mit zwei langjährigen Wegbegleitern – mit Clemens Bacher aka Cid Rim (Schlagzeug) und Manu Mayr (Bass) – Songs aus seinen unterschiedlichen Schaffensperioden, u.a. auch alte Hits wie etwa „Draft Culture“ oder „Trilingual Dance Sexperience“. Und der Musiker präsentierte sich dem Publikum als Videokünstler, – mit einem Kurzfilm, der atmosphärisch in die frühen 2000er Jahre führte, eine Zeit, die ihn an der Schwelle zum Erwachsenenleben ganz besonders stark geprägt hätte, wie Dorian Concept in dieser Ausgabe von Supernova unter anderem erzählen wird. Gestaltung: Susanna Niedermayr

23:03 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: „Mit dem Qanûn habe ich meine Freiheit als Musikerin gefunden“ – Die palästinensische Sängerin, Komponistin und Instrumentalistin Christine Zayed

Wenig hört man aus der palästinensischen Musikszene. Die politischen Ereignisse in Israel, Gaza, dem Westjordanland, Libanon und Syrien überdeckten in letzter Zeit alles. Auch die palästinensische Sängerin und Kanun-Spielerin Christine Zayed hat die Veröffentlichung ihres Solodebüts lange vor sich hergeschoben. Das Album „Kama Kuntu“ reflektiert Erinnerungen an Kindheit und Jugend zwischen Jerusalem und Ramallah, doch ihre musikalische Freiheit fand Christine Zayed in Paris, wo sie seit ihrem Kompositionsstudium lebt, unterrichtet und in den Ensembles „Atine“ und „Chakâm“ spielt. „Kama Kuntu“ bringt instrumentale Solostücke, Duos, Trios und führt die orientalische Kastenzither Qanûn in neue Welten. Mit dabei sind u.a. der Flötist Sylvain Barou, Christine Zayeds Brüder Basel und Yousef und der Sänger und Songwriter Piers Faccini. Zayed schrieb zärtliche, schmerzhafte, festliche Musik, die subtil ihr Leben und die Verluste darin verarbeitet. Songs wie „Safartu“, was auf Arabisch „Trennung“ bedeutet, sind dabei. „Du hast dich dazu entschlossen, beim Mondlicht aufzubrechen. Mein Herz auf der Treppe zu lassen wie eine silberne Anstecknadel“. Der Text stammt von Hussein Al-Barghouti, einem Lyriker, Dramatiker und Philosophen. Christine Zayed teilt mit dem 2002 gestorbenen Gründer des palästinensischen House of Poetry in Ramallah auch die Erfahrung des Exils, ihre selbstbewusste und sinnliche Stimme trägt seine Worte weiter zum Klang des Qanûn. Eine Sendung von Grit Friedrich

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