So sieht es doch aus. Oder? Foto: Hufner
So sieht es doch aus. Oder? Foto: Martin Hufner

Die eingeschmolzene Jazz-Radiowoche vom 10.02.2025 bis 16.02.2025

Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.

Inhalt

Senderliste:

Internet:

  • Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
  • Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung

mo – 10.02.2025


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.

19:30:00 +++ Ö1
US-Pianist Emmet Cohen und sein Trio mit Gast Thomas Gansch im Dezember 2024 im Wiener Konzerthaus

Pianist Emmet Cohen wurde in Pandemie-Zeiten durch seine wöchentlich unter dem Namen „Live from Emmet’s Place“ via Internet aus seiner Wohnung in Harlem, New York City, gestreamten Konzerte bekannt. Am 16. Dezember 2024 spielt Cohen mit seinem Trio im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses auf und bewies dabei erneut, dass er nicht nur ein exzellenter Kommunikator, sondern ein ebenso großartiger Pianist ist: Delikater, nuancierter Anschlag, ein federnder, swingender Drive, generiert mit seinen bestens vernetzten Triogefährten Philip Norris (Kontrabass) und Kyle Poole (Schlagzeug) – das verfehlte seine Wirkung auf das begeistert reagierende Publikum nicht.

Cohen intonierte wie gewohnt auch Stücke von Jelly Roll Morton („The Crave“, „Finger Buster“) und Willie „The Lion“ Smith, in denen seine Passion für das aus dem Ragtime kommende Stride-Piano und andere traditionelle Jazzstile hörbar wurde, nebst einigen Stücken aus dem aktuellen Album „The Vibe Provider“.

Als Gast kam für drei Stücke Österreichs Parade-Trompeter Thomas Gansch auf die Bühne, um mit dem Trio u. a. Dizzy Gillespies „A Night in Tunesia“ anzustimmen. Das brillante i-Tüpfelchen eines ohnehin schon großartigen, mitreißenden Konzertabends!

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight: Benjamin Lackner – Der Tastendenker

Von Wolf Kampmann. Der deutsch-amerikanische Pianist Benjamin Lackner philosophiert in Tönen. Auch wenn es in seinen Songs aufs erste Hören um wundervolle Melodien geht, mischt er sich auf subtile Weise ein und bezieht Stellung zu gesellschaftlichen Entwicklungen. Insbesondere tut er das auf seinem neuen Album „Spindrift“ mit Saxofonist Mark Turner, Trompeter Mathias Eick, Bassistin Linda May Han Oh und Schlagzeuger Matthieu Chazarenc. Es gelingt ihm, unterschiedlichste kulturelle Einflüsse und Weltsichten zu harmonisieren, ohne dafür Parolen zu bemühen oder Transparente zu schwenken.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Gerd Kührs feinsinnige Quartette – Wien Modern 2024. Sensible Streicherarbeit im Schömerhaus Klosterneuburg

„Musik ist für mich auch eine Botschaft gegen die Armut an Fantasie. Ein Mensch, der dadurch geprägt ist und sich bewusst damit befasst, trifft im Alltag andere Entscheidungen, davon bin ich überzeugt!“ – Gerd Kühr ist einer derjenigen Komponierenden Österreichs, die nicht laut hier schreien, die leise und bescheiden hervorragende Musik schreiben. Nicht zuletzt hat Kühr als Professor in Graz zahlreiche junge Komponierende ausgebildet, deren Handschrift ganz verschieden ist und die heute im Konzertleben präsent sind.

Zeit war es, Kühr, der 2023 den Großen Österreichischen Staatspreis für Musik erhalten hat, wieder einmal im Rahmen von Wien Modern zu präsentieren. Im Schömerhaus in Klosterneuburg führte das Junge Pacific Quartet aus Wien alle seine drei Streichquartette auf und ergänze durch Werke von Hannah Eisendle und Lorenzo Troiani. Gerd Kührs feinsinnige und sensible Quartette werden auf einer CD erscheinen und sind heute vorab schon in „Zeit-Ton“ zu hören. Gestaltung: Nina Polaschegg


di – 11.02.2025


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Den Moment erforschen – musikprotokoll 2024. Improvisation und Ethik im Konzert.

In einem groß angelegten künstlerischen Forschungsprojekt untersuchten das deutsche Splitter Orchester und das norwegische Trondheim Jazz Orchestra drei Jahre lang in unterschiedlichen Konstellationen die Praxis der experimentellen improvisierten Musik im Zusammenspiel mit Ethik.

Improvisation und Ethik sind überall. Improvisation findet sich in so vielen Bereichen, – vom Kochen über Sport bis hin zur Migrationspolitik –, dass sie oft unbemerkt bleibt. Dasselbe gilt für die Ethik: Als selbstinterpretierende Tiere offenbaren wir ethische Werte in so unterschiedlichen Praktiken wie Demokratie, empirischer Wissenschaft und Punkrock. Die Rolle der Improvisation in ethischen Prozessen wird jedoch oft übersehen; man geht davon aus, dass sich Menschen bewusst und rational an ethische Normen als mehr oder weniger feste Regeln halten.

Das Projekt „(Musikalische) Improvisation und Ethik“ hat sich vorgenommen ein alternatives Verständnis von ethischen Prozessen zu entwickeln, indem es wissenschaftliche und künstlerische Forschung zusammenbringt, um die improvisatorischen Qualitäten der Ethik aufzuzeigen, wie sie in der lebendigen Praxis der experimentellen improvisierten Musik entstehen. Zu welchen musikalischen Ergebnissen die Musiker:innen nach drei Jahren Zusammenarbeit gekommen sind, das konnte man bei der Abschlussveranstaltung des Projekts im Rahmen des ORF musikprotokoll im steirischen Herbst hören. Über dreißig Musiker:innen des Splitter Orchesters und des Trondheim Jazz Orchestra sind dafür in der Grazer Helmut-List-Halle aufeinandergetroffen. Gestaltung: Astrid Schwarz


mi – 12.02.2025


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin

Von Anja Buchmann. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!

So sieht es doch aus. Oder? Foto: Hufner
So sieht es doch aus. Oder? Foto: Hufner

do – 13.02.2025


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
BluesnRoots

Von Dagmar Fulle. In dieser Sendung präsentieren wir alte und neue Aufnahmen aus den Bereichen Blues, Jazz, Swing, Rhythm ‘n’ Blues, Soul und Country. (Übernahme von hr2 Kultur)

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Wilfried Maria Danner: „Cerco un paese innocente“, Sinfonische Kantate (Iris Vermillion, Mezzosopran; Chor des Bayerischen Rundfunks; Münchner Rundfunkorchester: Marcello Viotti); Dieter Acker: Violinkonzert Nr. 1 (Ferenc Kiss, Violine; Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz: Christoph Eschenbach)


fr – 14.02.2025


14:05:00 +++ Ö1
Das Kathrin Pechlof Trio 2023 im Kulturzentrum Das Haus, Ludwigshafen.

Kathrin Pechlof ist eine Pionierin. Ihr Instrument, die Konzertharfe, galt im Jazz lange Zeit als Exotikum. Und tut es wohl noch heute. Was man dennoch mit Sicherheit sagen kann: Kathrin Pechlof hat sich ihren Platz erobert. Seit vielen Jahren prägt die 1978 in München geborene Musikerin die deutsche Jazzszene und darüber hinaus.

Anlässlich der Verleihung des SWR-Jazzpreises 2023, der vom Land Rheinland-Pfalz und dem Südwestrundfunk gemeinsam gestiftet wird, gestaltete sie mit Saxofonist Christian Weidner und Bassist Robert Landfermann am 14. November 2023 ein Konzert voll kammermusikalisch -intimer Raffinesse im Kulturzentrum Das Haus in Ludwigshafen.

17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: Schostakowitsch Moves – Warum Duisburger Brennpunktschulen seit 15 Jahren auf klassische Musik setzen

In die Philharmonie Mercatorhalle in Duisburg strömt einmal im Jahr ein hier selten gesehenes Publikum: Großfamilien mit vielen Kindern aus dem Stadtteil Duisburg Marxloh besetzen mit Vorfreude die Plätze. Man hört Arabisch, Türkisch, Bulgarisch, Italienisch, aber kaum Deutsch. Viele der Gäste haben noch nie ein klassisches Konzert besucht. Aber nun treten hier ihre Kinder auf – spielen und tanzen auf der Bühne ausgerechnet zu Klassik, zu Neuer Musik. Die Vorstellung, die Kinder von Grundschule bis Oberstufe mit Begeisterung darbieten, wurde über das Schuljahr hinweg mit Musikpädagogen und Profimusikerinnen erarbeitet, finanziert über das Education Programm des Klavierfestival Ruhr. Seit 15 Jahren ermöglicht das Klavierfestival Ruhr in dem sozialen Brennpunktgebiet Duisburg-Marxloh eine Stadtteilarbeit mit Musik, die ihresgleichen sucht. Längst ist das Engagement zu einer Art Labor geworden, in dem man die Chancen und Erfolge von Musikvermittlung für stadteilbezogene soziale Arbeit eindrücklich nachvollziehen kann – ein Weckruf vor dem Hintergrund deutschlandweit schwindender musikpädagogischer Angebote. Eine Sendung von Bettina Mittelstraß

22:01 bis 24:00 +++ Ö1
Mit Harold Arlen „Over The Rainbow“ – Harold Arlen zum 120. Geburtstag

Hyman Arluck alias Harold Arlen ist ein weiterer jüdischer Komponist, der mit seinen Songs ein unverzichtbarer Teil des Jazzstandard-Repertoires geworden ist. Der 1905 in Buffalo, New York geborene Arlen schreibt 1929 zusammen mit dem Texter Ted Koehler seinen ersten großen Hit, „Get Happy“. Sein bekanntestes Lied dürfte wohl „Over The Rainbow“ aus dem Musical „The Wizard Of Oz“ sein. Die Liste der veröffentlichten Coverversionen weist für diesen Song über 100 Eintragungen auf. Die Spielräume Nachtausgabe widmet sich dem 1986 verstorbenen Komponisten, dessen Kreationen ein erheblicher Anteil des „Great American Songbook“ geworden sind. Am 15. Februar hat sich Harold Arlens Geburtstag zum 120. Mal gejährt. Gestaltung: Klaus Wienerroither


sa – 15.02.2025


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung). Harold Arlen zum 120. Geburtstag

14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: Schostakowitsch Moves – Warum Duisburger Brennpunktschulen seit 15 Jahren auf klassische Musik setzen

In die Philharmonie Mercatorhalle in Duisburg strömt einmal im Jahr ein hier selten gesehenes Publikum: Großfamilien mit vielen Kindern aus dem Stadtteil Duisburg Marxloh besetzen mit Vorfreude die Plätze. Man hört Arabisch, Türkisch, Bulgarisch, Italienisch, aber kaum Deutsch. Viele der Gäste haben noch nie ein klassisches Konzert besucht. Aber nun treten hier ihre Kinder auf – spielen und tanzen auf der Bühne ausgerechnet zu Klassik, zu Neuer Musik. Die Vorstellung, die Kinder von Grundschule bis Oberstufe mit Begeisterung darbieten, wurde über das Schuljahr hinweg mit Musikpädagogen und Profimusikerinnen erarbeitet, finanziert über das Education Programm des Klavierfestival Ruhr. Seit 15 Jahren ermöglicht das Klavierfestival Ruhr in dem sozialen Brennpunktgebiet Duisburg-Marxloh eine Stadtteilarbeit mit Musik, die ihresgleichen sucht. Längst ist das Engagement zu einer Art Labor geworden, in dem man die Chancen und Erfolge von Musikvermittlung für stadteilbezogene soziale Arbeit eindrücklich nachvollziehen kann – ein Weckruf vor dem Hintergrund deutschlandweit schwindender musikpädagogischer Angebote. Eine Sendung von Bettina Mittelstraß

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: Klingender Freiraum – Die Vibrafonistin Yuhan Su

Von Ssirus W. Pakzad. Vor dreizehn Jahren zog die taiwanesische Vibrafonistin Yuhan Su nach New York, um dort ihr musikalisches Glück zu suchen. Sie fand es schnell und musizierte mit vielen einflussreichen Musikern der Jazz-Szene. Mit Solo-Alben wie „Liberated Gesture“ zeigt Yuhan Su ihre hinreißenden Fähigkeiten am Instrument. Und ihr gelingt, höchst anspruchsvolle und vielschichtige Kompositionen zu schreiben, die bei aller Komplexität sehr zugänglich klingen. Inhaltlich befassen sich ihre Stücke oft mit Freiheiten, die sich speziell Frauen erkämpfen mussten und müssen.

22:30:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz’.

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.

23:03:00 +++ Ö1
Roberta Karin und Antônio de Pádua im Jazznacht-Interview, Silke Eberhard & I Am Three beim Jazzfestival Leibnitz 2024.

Ein internationales Musikprojekt mit brasilianischen Wurzeln steht im Fokus dieser Jazznacht: die Família Pádua. Vor 16 in Jahren in Brasilien gegründet vom Ehepaar Antônio de Pádua (Trompete) und Roberta Karin (Perkussion), ist diese Band mittlerweile zu einer großen Formation herangewachsen, an der weitere Familienmitglieder (Schlagzeuger Matheus Jardim, Flötist João Vitor) einerseits und Musiker:innen aus verschiedenen Ländern (zum Beispiel Klarinettist Gerald Preinfalk aus Österreich, Sängerin Anna Laszlo aus Ungarn) andererseits mitwirken.

„Saudacão“ (Unit Records) heißt das 2024 erschienene Debüt-Album der Família Pádua. Es enthält eine abwechslungsreiche Mischung aus Jazz, Choro, Salsa, Einflüssen der Música Popular Brasileira u. a.

Seit 2019 lebt und arbeitet die Família Pádua in Wien, und sie sieht ihre fulminanten Konzerte auch als Orte der Vermittlung ihrer musikalischen Botschaft. Im Jazznacht-Studio sprechen Roberta Karin und Antônio de Pádua über die musikalischen Traditionen in ihrer Familie, die vielen brasilianischen und internationalen Einflüsse auf ihrem Album und vieles mehr.

„Mingus Mingus Mingus“ lautet das Motto des Konzertmitschnitts in dieser Ö1 Jazznacht. Saxofonistin Silke Eberhard, Trompeter Nikolaus Neuser und Schlagzeuger Christian Marien folgen in diesem Programm dem Geist des großen US-amerikanischen Bassisten und Komponisten Charles Mingus. Am Eröffnungsabend des Jazzfestivals Leibnitz 2024, dem 26. September letzten Jahres, hat dieses basslose Berliner Trio im Weinkeller von Schloss Seggau eigene Kompositionen und Stücke von Mingus zu einem kurzweiligen Set zusammengestellt, das dem 1979 verstorbenen Bassisten-Meister sicherlich Freude bereitet hätte.


so – 16.02.2025


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Roberta Karin und Antônio de Pádua im Jazznacht-Interview

03:03:00 +++ Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen

Klassiker und Fundstücke aus 100 Jahren Jazzgeschichte (Wiederholung).

17:10:00 +++ Ö1
Die Wiener Blueslegende Al Cook wird 80

Blues ist für ihn eine Lebenseinstellung und macht den Großteil seiner Identität aus: Seit 60 Jahren steht der österreichische Musiker Al Cook auf der Bühne. Eine Legende der heimischen Bluesszene – ohne jemals selbst nach Amerika gereist zu sein. Anfang der 1960er Jahre, als Cook erstmals auftrat, war man im Wien vom authentischen Blues noch so weit entfernt wie die Donau vom Mississippi. Al Cook leistete Pionierarbeit und brachte den Delta-Blues nach MItteleuropa. Er machte den bis dahin unbeachteten afroamerikanischen Südstaatenblues in unseren Breiten salonfähig.

Zuvor hatte der Rock ‘n’ Roll Al Cook durch die (Kino-) Hintertür erwischt: Im Juli 1960 sah der Teenager dort zufällig den Film „Gold aus heißer Kehle“ mit Elvis Presley in der Hauptrolle. Völlig fasziniert von dessen Erscheinung, war er spontan bestrebt, es Elvis gleichzutun: Der junge Alois Koch lieh sich der Legende nach von seinem Vater Geld und kaufte prompt alle Elvis-Platten auf. Drei Jahre später folgte die erste Gitarre – um 450 Schilling. Und Koch tauschte seinen bürgerlichen Namen gegen einen wohlklingenden, anglophilen ein – und wurde zu Al Cook.

Der heute im dritten Wiener Gemeindebezirk lebende Künstler weiß um die spannenden Parallelen des Wienerischen mit dem Blues. Wie sagte er anno 2015 im ORF-Interview? „Natürlich wurde der Blues von den Schwarzen im Süden der USA geschaffen. Aber das Ganze hat sich im Laufe der Jahrzehnte internationalisiert. Jeder Mensch kann den Blues empfinden, jeder Mensch ‚den Blues haben’. Der Blues ist als künstlerischer Ausdruck gesehen eine unsentimentale Klage. Man vergleicht ihn oft ein wenig mit der Wiener Raunzerei, was aber nicht ganz stimmt. Denn dieses Wiener Raunzen ist ein sattes Raunzen, ein in sich selbst zufriedenes Raunzen. Im Blues hat man Schattierungen: Von an der Grenze der Selbstmitleidigkeit bis hin zur Selbstironie.“

Seinen 80. Geburtstag feiert Al Cook am 1. März 2025 im Schutzhaus Zukunft im 15. Wiener Gemeindebezirk. Ö1 gratuliert dem Meister des Blues!

19:05:00 +++ Ö1
Efrat Alony, Sofia Labropoulou und Verena Zeiner im Studio 2 des Wiener RadioKulturhauses.

Efrat Alony, Sofia Labropoulou und Verena Zeiner – drei sehr unterschiedliche Musikerinnen bilden neuerdings ein hochinteressantes Trio, das verschiedene Musikstile verschmilzt. Efrat Alonys Stimme, lyrisch und mit viel Tiefgang, mischt sich mit Sofia Labropoulous Klängen am Kanun – der orientalischen Zither, die sie individuell präpariert – und Verena Zeiners vielseitigem Klavierspiel zu einem wunderlichen Klangteppich – spontan und anspruchsvoll. Improvisierte Musik, bei der jede Performance zur eigenen, einzigartigen Reise avanciert.

19:30 – 20.00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!

Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
NOWJazz: Migration und Zerstörung von Archiven – Die Saxofonistin Camila Nebbia

Von Maxi Broecking. Camila Nebbia ist in Buenos Aires geboren worden und lebt mittlerweile in Berlin. Sie ist Tenorsaxofonistin, Komponistin und Elektronikerin und gehört aktuell zu den spannendsten Saxofonist*innen des Jazz und der Improvisierten Musik. Sie arbeitet mit der Zerstörung und Neuordnung von Archiven und Erinnerung. Intensiv und konzentriert lotet sie die ästhetischen und klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente aus und erzählt mit fließenden Improvisationen, von Migration, Zerrissenheit und dem Prozess des Suchens.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
In der Interzone mit Bernhard Lang – Bernhard Lang beim Carinthischen Sommer 2024

Bernhard Langs „Interzone: GAME 11-4-9 für Sopran, Ensemble und Elektronik“ aus seiner „GAME“-Serie erforscht die Möglichkeit des Spiels und Spielens mit musikalischen Strukturen. Das Platypus Ensemble und der Carinthischen Sommers hatten die Komposition in Auftrag gegeben. Das rund einstündige Stück ist in „Runden“ organisiert: Die Spieler:innen wählen, einem Kartenspiel gleich, jeweils ihr „Blatt“ und folgen dabei Spielregeln, die die Spielleitung immer neu vorgeben und den Verlauf einzelner Spielrunden bestimmen. „Interzone“ wurde am 11. Juli 2024 in Villach im Rahmen des Carinthischen Sommers vom Platypus Ensemble unter der Leitung von Jaime Wolfson, mit der Sopranistin Kaoko Amano unter der Klangregie von Christina Bauer uraufgeführt. Das Libretto von Alex Wermer-Colan basiert auf Ausschnitten von William S. Burroughs’ „Naked Lunch“.

Erleben Sie in der Supernova den Mitschnitt der Uraufführung von Bernhard Langs „Interzone“ in 5.1 Surround Sound. Gestaltung: Christine Pleschberger

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