Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.
Inhalt
- mo – 13.01.2025. 4
- di – 14.01.2025. 5
- mi – 15.01.2025. 5
- do – 16.01.2025. 6
- fr – 17.01.2025. 6
- sa – 18.01.2025. 7
- so – 19.01.2025. 8
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- ndr blue – Meet The Music
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- radio 3 –
- mdr-kultur – Das Radio.
- wdr3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- sr2 Kulturradio – … gut zu hören.
- swr kultur – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
Internet:
- Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
- Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung
(Dank für die Hinweise an Reinhard Schröder)
mo – 13.01.2025
17:30:00 Uhr | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.
19:30:00 Uhr | Ö1
Ein Pionierprojekt zwischen Jazz und Volksmusik, neu aufgelegt: Wolfgang Puschnigs „Alpine Aspects“ 2024 in Bad Ischl.
Im Jahr 1991 wagte sich der damals 35 Jahre junge Altsaxofonist Wolfgang Puschnig an eines seiner wegweisendsten und bis heute spannendsten Projekte: Unter dem Titel „Alpine Aspects“ ließ er den Klang traditioneller österreichischer Blasmusik – in Gestalt der von Robert Pussecker geleiteten Amstettner Musikanten – und Groove-orientierten Funk-Jazz funkensprühend und hoch musikalisch aufeinander prallen: Ein damals pionierhaftes Unternehmen, das wesentlich dazu beigetragen hat, die damals noch strengen Genregrenzen durchlässiger zu machen.
„Alpine Aspects“ ist seither alle paar Jahre zu neuem Leben erweckt worden, zuletzt am 12. Oktober 2024, im Katholischen Pfarrheim in Bad Ischl im Rahmen des Programms „Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024“. Robert Pussecker, der am Tenorsaxofon auch als Solist in Erscheinung trat, hatte die Partituren eigens für die 33 Männer und Frauen der Bürgerkapelle Bad Ischl (unter der Leitung von Kapellmeister Christian Binder) arrangiert. Während Wolfgang Puschnig und die weiteren Bandkollegen – neben Pussecker waren dies Daniel Nösig (Trompete), Raphael Preuschl (Bass) und Klemens Marktl (Schlagzeug) – für die jazzigen Improvisationsparts verantwortlich zeichneten.
Auf dem Programm standen Stücke aus dem 1991er-Programm ebenso wie Bearbeitungen von Ornette- Coleman-Kompositionen, etwa „Peace Warriors“ oder „Blues Connotation“. Ein großartiger Abend, der zeigte, dass ein Projekt wie dieses auch über 30 Jahre nach dem Debüt keine Selbstverständlichkeit ist, Offenheit beiderseits voraussetzt und einen echten Brückenschlag zwischen unterschiedlichen sozialen und musikalischen Sphären ermöglicht.
22:03 – 23:00 UHR | SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight: Pascal Niggenkempers „Tuvalu” beim SWR NEWJazz Meeting 2024
Von Julia Neupert. Neues wagen! Das ist das Motto vom SWR NEWJazz Meeting seit 1966. Hier bekommen Musiker*innen die Möglichkeit, ganz besondere Projekte zu erarbeiten. Der deutsch-französische Kontrabassist Pascal Niggenkemper war 2024 künstlerischer Leiter des Meetings und hat für sein neu zusammengestelltes Tuvalu-Ensemble das Stück „d’une rive à l’autre“ konzipiert. Mit dabei: Zwei Trompeter (Ben LaMar Gay, Louis Laurain), zwei Akkordeonistinnen (Tizia Zimmermann, Artemis Vavatsika), zwei Klarinettist*innen (Mona Matbou Riahi, Joachim Badenhorst), Elisabeth Coudoux am Cello und der Dichter Jaumes Privat.
23:03 bis 24:00 | Ö1
Ein höllisch schweres Stück für eine singende Cellistin – 2024 revisited. Uraufführung eines neuen Werkes von Georg Friedrich Haas
Georg Friedrich Haas hat für die Tiroler Cellistin Valerie Fritz ein Werk geschrieben, das im Rahmen des Festivals listening closely im ORF Studio Tirol uraufgeführt wurde. „Hochwald“ ist ein circa 45-minütiges Solowerk für eine singende/sprechende/flüsternde Cellistin, basierend auf der gleichnamigen Erzählung von Adalbert Stifter, die im Dreißigjährigen Krieg spielt.
Der Komponist hat sich damit seine Beklemmnis über den 7. Oktober 2023 – der Tag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel – und über den Krieg in Gaza von der Seele geschrieben. „Auch der Text Adalbert Stifters“ – merkt der Komponist noch an – „beschreibt das Leid beider Seiten“.
„Ich habe das Stück für mich selbst geschrieben. Es geht um das Thema ‘Krieg’ – aber das darf das Publikum erst gegen Ende der Aufführung mitbekommen. Zunächst erscheint die Welt ja noch idyllisch. Es ist ein höllisch schweres Stück, und ich weiß nicht, ob es überhaupt realisierbar ist. Und es ist äußerst emotional und direkt. Falls die Solistin es nicht spielen/singen/sprechen/flüstern will – ich würde es ihr nicht übelnehmen. Ich selbst aber glaube an dieses Stück.“
Valerie Fritz hat sich all diesen Anforderungen gestellt – „Hochwald“ ist in dieser Sendung in voller Länge zu hören. (Wiederholung vom Montag, 13. Mai 2024) Gestaltung: Patrizia Jilg
di – 14.01.2025
17:30:00 Uhr | Ö1
Musik aus allen Richtungen.
23:03 bis 24:00 | Ö1
velak im Zeit-Ton Porträt – 2024 revisited. 20 Jahre velak, Kreativlabor und Austauschplattform.
Der Verein für elektroakustische Musik – kurz velak – feierte 2024 sein 20-jähriges Jubiläum. Gegründet wurde er von in Wien tätigen Musikschaffenden, die sich mit unterschiedlichsten Formen und Aspekten elektroakustischer Klang- und Kunstgestaltung beschäftigen. Monatlich trifft man sich zur „velak Gala“. Diese Reihe fand an Orten wie dem Brut oder dem Studio Garnison 7 statt. In der Serie „Export“ gibt es Konzerte im Ausland, etwa in Tokyo oder letztes Jahr in New York. Zeit-Ton präsentiert ein Porträt über den velak, dieser prägenden Einrichtung österreichischer, international vernetzter Elektroakustik.
20 Jahre velak heißt: 20 Jahre elektroakustische und artverwandte Sounds wie Klangkunst, Feldaufnahmen und elektronische Improvisation in und aus Wien. Entstanden im Umfeld des Lehrgangs für elektroakustische und experimentelle Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst, dem ELAK, war und ist die „velak Gala“ sowohl Kreativlabor wie Austauschplattform. Beeindruckende 132-mal hat sie bereits stattgefunden.
Auf der velak-Homepage sind an die 500 (inter-)nationale Künstlerinnen gelistet, die mit dem Verein assoziiert sind und in den „Gala“- oder „Export“-Reihen aufgetreten sind. Früher aktive Mitglieder sind u.a. Peter Kutin, Vinzenz Schwab oder Caroline Profanter. Aktuell besteht der Verein aus einem fünfköpfigen Team.
Eduardo Trivino Cely, Frederic Stritter, Fabian Lanzmaier, Gabriela Gordillo und Paul Gründorfer erzählen wie sich der velak künstlerisch positioniert, über historische Entwicklungen sowie aktuelle Bestandsaufnahmen und von Elektroakustik zwischen akademischen und Do-it-yourself-Ansätzen. Die Musik kommt u.a. von Gabriela Gordillo, Fabian Lanzmaier, Stefan Fraunberger und Tamara Wilhelm. Gestaltung: Heinrich Deisl
mi – 15.01.2025
17:30:00 Uhr | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.
22:03 – 23:00 UHR | SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin
Von Ulrich Habersetzer. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!
do – 16.01.2025
17:30:00 Uhr | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.
22:03 – 23:00 UHR | SWR KULTUR
Blues ‘n’ Roots
Von Dagmar Fulle. In dieser Sendung präsentieren wir alte und neue Aufnahmen aus den Bereichen Blues, Jazz, Swing, Rhythm’n’Blues, Soul und Country. (Übernahme von hr2-kultur)
23:03 bis 00:00 Uhr | BR-KLASSIK
Horizonte: Ensemble Kaleidoskop
Zum 95. Geburtstag von Werner Heider. Pierre Boulez: „Domaines“ (1961); John Cage: Aus „Thirty pieces for string quartet“ (1983); Werner Heider: „Kaleidoskop“ (2019). Aufnahme vom 8. Januar 2025 im Palais Stutterheim Erlangen
fr – 17.01.2025
14:05:00 Uhr | Ö1
Sängerin Alba Carmona und das Akkordeonquartett Belofour beim Todo Mundo World Music Festival 2023 in Belgrad
Als Treff- und Schnittpunkt verschiedener kultureller Traditionen ist Belgrad seit langem ein wichtiges Zentrum für das, was gern pauschalierend als Weltmusik bezeichnet wird, oft aber Volksmusik unterschiedlicher Ausprägung meint. 2012 startete in der serbischen Hauptstadt nach mehreren Anläufen das Todo Mundo World Music Festival, entstanden und gespeist aus dem ab der Jahrtausendwende stark gestiegenen lokalen wie internationalen Interesse an den reichen Musiktraditionen des Balkans.
Doch der Name des Festivals ist Programm, und so teilen sich dort Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt die Bühne.
Am 22. September 2023 war Alba Carmona bei Todo Mundo zu Gast. Die katalanische Sängerin mit andalusischen Wurzeln hat sich als Frontfrau der Band Las Migas ebenso einen Namen gemacht wie als Solistin; ihre musikalische Heimat ist der Flamenco, sie hat aber auch im Jazz Spuren hinterlassen und ihr Repertoire stets undogmatisch offen gehalten. In Belgrad präsentierte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Gitarristen Jesús Guerrero, vornehmlich Lieder aus eigener Feder. Am selben Tag war auch das österreichische Akkordeonquartett Belofour mit Paul Schuberth, Nikola Zaric, Stefan Heckel und Stefan Sterzinger bei Todo Mundo zu erleben. Einige Highlights ihres Auftritts vervollständigen diese Ausgabe von In Concert.
17:30:00 Uhr | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.
19:05 bis 20:00 Uhr | BR-KLASSIK
Musikfeature: Herz und Mund und Tat und Leben – Zum 150. Geburtstag von Albert Schweitzer
„Ehrfurcht vor dem Leben“ war der Schlüsselbegriff seiner Kultur-Philosophie und das Leitmotiv seines Handelns: Albert Schweitzer. Berühmt geworden ist er als „Urwaldarzt“. Das Fundament seiner weltweiten Reputation hatte er jedoch als Musiker und Musikschriftsteller gelegt, insbesondere durch seine monumentale Bach-Monographie. Konzert- und Vortragsreisen lieferten den wichtigsten Beitrag zur Finanzierung des von ihm gegründeten Hospitals in Lambarene am Ufer des Ogowe im heutigen Gabun. Auch nachdem er sich im Alter von achtzig Jahren als Orgelvirtuose vom Publikum verabschiedet hatte, verschwand die Musik nicht aus seinem Leben. Noch in seinen letzten Stunden ließ er sich auf dem Grammophon das Andante aus Beethovens Fünfter Symphonie vorspielen und sagte: „Wie wunderschön!“. Es waren seine Abschiedsworte. Der Spur der Musik im Leben Albert Schweitzers folgt unser Feature aus Anlass seines 150. Geburtstags. Das Motto dazu liefert Bachs Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ mit ihrem Schlusschoral „Jesus bleibet meine Freude“, die vor einigen Jahren auch der Ausgangspunkt eines von afrikanischen und französischen Musikern gestalteten CD-Projekts unter dem Titel „Lambarena“ war. Eine Sendung von Johannes Jansen
19:30:00 Uhr | Ö1
Live aus dem RadioCafe. Sänger-Gitarrist „Sir“ Oliver Mally spielt im Wiener RadioCafe auf und plaudert über sein aktuelles Album „Almost There“
40 Jahre sind eine lange Zeit. So lange ist „Sir“ Oliver Mally im Dienste des Blues unterwegs. Ab 1990 für ein Vierteljahrhundert mit seiner Blues Distillery. Seither steht der steirische Sänger-Gitarrist u. a. mit der „Sir“ Oliver Mally Group, im Duo mit dem oberösterreichischen Pianisten Martin Gasselsberger und auch gerne solo auf der Bühne.
Heute gibt sich der (noch) 58-Jährige, der seinen stilistischen Aktionsradius auch in Richtung Singer/Songwriter-Sphären erweitert hat und sich hier von Steve Earle und Townes Van Zandt inspirieren lässt, ein Stelldichein auf der Jazztime-Bühne im RadioCafe. Oliver Mally, der natürlich auch zur Gitarre greifen wird, plaudert mit Andreas Felber über seinen allerersten Auftritt anno 1985 und so manch denkwürdige Erfahrung im Zuge der mehr als 5.500 Konzerte, die darauf folgten. Bisher.
Naturgemäß wird auch die aktuelle LP „Almost There“ Thema sein, die Mally gemeinsam mit dem Münchner Gitarristen Peter Schneider sowie der jazzgeeichten Bass-Schlagzeug-Achse Alex Meik/Peter Lenz aufgenommen hat.
sa – 18.01.2025
14:05 bis 15:00 Uhr | BR-KLASSIK
Musikfeature: Herz und Mund und Tat und Leben – Zum 150. Geburtstag von Albert Schweitzer
„Ehrfurcht vor dem Leben“ war der Schlüsselbegriff seiner Kultur-Philosophie und das Leitmotiv seines Handelns: Albert Schweitzer. Berühmt geworden ist er als „Urwaldarzt“. Das Fundament seiner weltweiten Reputation hatte er jedoch als Musiker und Musikschriftsteller gelegt, insbesondere durch seine monumentale Bach-Monographie. Konzert- und Vortragsreisen lieferten den wichtigsten Beitrag zur Finanzierung des von ihm gegründeten Hospitals in Lambarene am Ufer des Ogowe im heutigen Gabun. Auch nachdem er sich im Alter von achtzig Jahren als Orgelvirtuose vom Publikum verabschiedet hatte, verschwand die Musik nicht aus seinem Leben. Noch in seinen letzten Stunden ließ er sich auf dem Grammophon das Andante aus Beethovens Fünfter Symphonie vorspielen und sagte: „Wie wunderschön!“. Es waren seine Abschiedsworte. Der Spur der Musik im Leben Albert Schweitzers folgt unser Feature aus Anlass seines 150. Geburtstags. Das Motto dazu liefert Bachs Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ mit ihrem Schlusschoral „Jesus bleibet meine Freude“, die vor einigen Jahren auch der Ausgangspunkt eines von afrikanischen und französischen Musikern gestalteten CD-Projekts unter dem Titel „Lambarena“ war. Eine Sendung von Johannes Jansen
18:20 – 19:00 UHR | SWR KULTUR
Jazz: Dizzy for President! – Dizzy Gillespies Präsidentschaftskampagne 1964
Von Henry Altmann. Im November 1964 prangte auf dem Cover des Jazzmagazins Downbeat der Trompeter Dizzy Gillespie als US-Präsident. Er wollte den Krieg in Vietnam beenden und sich für Abrüstung einsetzen, die Bürgerrechtsbewegung unterstützen, das White in „Blues House“ umbenennen und Jazzunterricht an allen US-High Schools einführen. In seinem Schattenkabinett saßen u.a. Duke Ellington und Mary Lou Williams. Es war ein Spaß – aber ernst gemeint: „Your politics ought to be a groovier thing. So get a good president who’s willing to swing“. Erinnerungen an ein Präsidentschaftskampagne mit Drive, Witz und Musik.
22:05:00 Uhr | Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz
Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.
23:03:00 Uhr | Ö1
Sängerin Anja Obermayer im Interview und mit Anja Om Plus im Wiener RadioKulturhaus
Anno 2022 sorgte Sängerin und Komponistin Anja Obermayer alias Anja Om mit ihrem Album-Debüt „Egocentric Vision“ für Aufsehen: Kunstvolle mehrstimmige Songs vernahm man da, gespeist aus Jazz-, Pop- und Soul-Einflüssen, aufgenommen mittels Loopstation großteils von der 1990 in der Obersteiermark geborenen, in Wien lebenden Sängerin selbst, die sich dafür zum Vokalensemble klonte und zudem noch dem Klavier-Part übernahm.
Die mit „analogen“ Backgroundstimmen besetzte Formation Anja Om Plus war die logische Folge – hier lässt Obermayer, die am Jazzinstitut der Grazer Kunstuniversität studiert hat, ihren Gesang von den Vokalisen bewährter Kolleginnen umrahmen, von denen etwa Ursula Reicher oder Lucia Leena auch schon selbst als Komponistinnen und Bandleaderinnen hervorgetreten sind. Das ergibt einen samtig- weichen, luxuriösen Ensembleklang, in den aparte Songs verpackt werden, die sich thematisch um Individualität und Emotionalität drehen und – wie es auf Anja Obermayers Homepage heißt – „Geschichten des Mensch-Seins“ erzählen.
Am 10. Jänner 2025 trat Anja Om Plus in der Reihe „5 Millionen Pesos“ für jungen Jazz in und aus Österreich im Studio 3 des Wiener RadioKulturhauses auf, in Sextettbesetzung: Neben Obermayer, Reicher und Lucia Leena waren Veronika Sterrer, Mira Perusich und Ricarda Oberneder zu hören. Katharina Osztovics präsentiert das Konzert und bittet Anja Obermayer zum Gespräch.
so – 19.01.2025
00:05:00 Uhr | Ö1
(Fortsetzung); Sängerin Anja Obermayer im Interview und mit Anja Om Plus im Wiener RadioKulturhaus
03:03:00 Uhr | Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen
Klassiker und Fundstücke aus 100 Jahren Jazzgeschichte (Wiederholung).
18:30:00 Uhr | Ö1
Musik von Toni Stricker, Christian Bakanic und Philipp Jagschitz
Der 2022 in Bad Sauerbrunn verstorbene österreichische Komponist und Geiger Toni Stricker war zwar kein gebürtiger Burgenländer, wurde aber mit seiner „Pannonischen Musik“ zu einem gefeierten Botschafter dieses Bundeslandes. In seiner mehr als 60 Jahre dauernden Karriere hatte sich Stricker als ein souveräner Eklektiker präsentiert. Klassische Einflüsse, Jazzklänge sowie urwüchsige pannonische Volksmusik flossen zu einem sehr persönlichen „Sound“ zusammen.
1980 im südlichen Burgenland geboren ist der Akkordeonist und Pianist Christian Bakanic, der neben seinen Jazz- und Klassikwurzeln sich auch immer wieder in weltmusikalischen Gefilden bewegt.
Der aus Eisenstadt stammende Pianist Philipp Jagschitz ist musikalisch vor allem im Jazz und der improvisierten Musik tätig. Drei Proponenten der Musikszene des westlichsten Bundeslandes begleiten durch diese „Spielräume Spezial“.
19:05:00 Uhr | Ö1
Sängerin Chanda Rule und Gitarrist Mickylee zu Gast im Wiener RadioKulturhaus
Die Sängerin und Songwriterin Chanda Rule wurde in Chicago geboren. Ihre musikalischen Wurzeln sind tief in der Tradition der Gospel-Songs verankert, ihr Herz ist voller Soul und ihr Stimmklang ist vom Jazz beeinflusst. Seit ihrer Kindheit hat Chanda Rule Geschichten in Lieder gegossen, Melodien gesummt und dazu Worte gesucht.
Der aus Serbien stammende Gitarrist Miroslav Mirosavljev alias Mickylee hat ebenfalls seine Heimat in Wien gefunden, wo er seit vielen Jahren in der Musikszene aktiv ist. Das Bedürfnis, mit Musik Menschen aus unterschiedlichen Richtungen zu vereinen, motivierte Rule und Miroslavljev, das Duo Revival zu starten. Dieses verbindet Chanda Rules Gospel- und Soulwurzeln mit Jazz auf eine Weise, die das Publikum nicht nur zum Zuhören auffordert, sondern auch dazu, sich aktiv einzubringen – mitzusingen.
19:42 – 20:00 UHR | SWR KULTUR
Big Time Jazz
Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen! Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.
22:03 – 23:00 UHR | SWR KULTUR
NOWJazz: Rhythmen und Sequenzen – Der Musiker und Produzent Wacław Zimpel
Von Franziska Buhre. Er spielt Klarinetten, Tasteninstrumente, Elektronik und nutzt seine Stimme, er übt sich in komplexen Rhythmen indischer Musik und begibt sich in Studio und Konzerten auf den Weg zur Trance. Wacław Zimpel ist in Poznañ geboren und lebt heute in Warschau. Er stand schon mit so bedeutenden Jazzmusikern wie Hamid Drake, Joe McPhee oder Ken Vandermark auf der Bühne, mit drei indischen Perkussionisten und einem Geiger hat er das Ensemble Saagara gegründet. Zimpel experimentiert mit Schichten aus elektronischen und akustischen Klängen, ebenso komponiert er Musik für Tanz- und Theaterproduktionen.
23:03 bis 24:00 | Ö1
„Das Heilige Nichts“ oder Inseln der Unendlichkeit – Eine Hommage an Hermann Markus Pressl beim musikprotokoll 2024
Dreißig Jahre nach seinem Tod fasziniert die Person und die Musik von Hermann Markus Preßl (1939-1994) nach wie vor – die Grazer Musikszene und weit darüberhinaus. Wie wenige andere hat der Weitgereiste einige der wichtigsten Komponist:innen der nachfolgenden Generation geprägt, darunter etwa Klaus Lang, Peter Lackner oder Dimitri Papageorgiou. Umhüllt von mystischen Begriffen wie dem „heiligen Nichts“ bietet die Spiritualität von Preßls Werk eine vielschichtige poetische Projektionsfläche. Preßl ist sparsam, sehr konsequent, geradezu radikal. Gleichzeitig birgt seine Strenge einen morbiden, provokanten Humor, der die Ernsthaftigkeit seiner Radikalität aufhebt. Der Tod zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk. Er wird meist sehr direkt, aber nie pathetisch, fast mit der lächelnden Leichtigkeit eines Schelms thematisiert.
Anlässlich des 30. Todestages des Komponisten gestalteten Studierende der Kunstuniversität Graz unter Begleitung des am PPCM-Lehrenden Musikers Dimitrios Polisoidis und des auch als Organisten mitwirkenden Klaus Lang im Rahmen des ORF musikprotokoll im steirischen herbst keine nostalgische Reise in die Vergangenheit, sondern warfen einen zeitgenössischen Blick auf ein Stück Musikgeschichte der Stadt Graz – mit dem Anspruch, deren Kontinuität zu unterstreichen.
In dieser Ausgabe von Supernova hören Sie Ausschnitte aus diesem rund vierstündigen Konzertabend im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz mit Werken von Hermann Markus Preßl, Klaus Lang, Yulan Yu, Dimitri Papageorgiou, Antonis Rouvelas, Joachim Jung und Peter Lackner. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph