Eine Katze namens „Stufe“. Vor zwei Jahren in Potsdam gesehen. MH
A Love Supreme wird 60. Diese Katze heißt Stufe. Foto: Martin Hufner

Die geschmolzene Jazz-Radiowoche vom 02.12.2024 bis 08.12.2024

Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.

Inhalt


 

Senderliste:



Internet:


  • Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
  • Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung

(Dank für die Hinweise an Reinhard Schröder)


mo – 02.12.2024


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.

19:30:00 +++ Ö1
Violinist Clément Janinet & La litanie des cimes beim Jazzfestival Saalfelden 2024

Feingesponnene akustische Kammermusik mit Einflüssen aus Minimal Music, Jazz und Folklore servierte am 24. August d. J. das französische Trio La litanie des cimes auf der Hauptbühne des Jazzfestivals Saalfelden. Der Trioname lässt sich mit „Litanei der Gipfel“ übersetzen, ähnlich poetisch, bildhaft und nuancenreich agierten auch Bandleader Clément Janinet (Violine) sowie Elodie Pasquier (Klarinetten) und Clément Petit (Violoncello): Das Programm bestand teilweise aus den Kompositionen des aktuellen Albums „Woodlands“, teilweise aus älteren Stücken wie „Gigue avec Steve“, einer Hommage an Steve Reich auf Basis traditioneller Tanzmusik aus dem Burgund. Ein dezenter und zugleich vielschichtiger Kontrapunkt im Programm des heurigen Jazzfestivals Saalfelden, der vom Publikum mit viel Applaus aufgenommen wurde.

22:03 – 23:00 Uhr +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight: Das Label 577-Records

Von Konrad Bott. Chaotische Cover, ein Logo asymmetrisch zerschnitten in drei Teile und jede Menge abgefahrene Musik – 577 Records ist eines der profiliertesten Jazz-Labels in den USA. Dort tummeln sich extravagante Avantgardistinnen, stille Rebellen und gestandene Altmeister der Improvisationsmusik. Wie ist 577 Records in einer der Jazz-Hochburgen der Welt vom stacheligen Mauerblümchen zur kraftvollen Staude voller unterschiedlichster Blüten geworden? Was müssen Musikschaffende haben, um dort veröffentlichen zu können? Und was steckt eigentlich hinter der Zahl 577? Einschalten und rausfinden!

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Neuerscheinungen und andere Entdeckungen – Aktuelle Aufnahmen zeitgenössischer Musik

Auch an diesem Dienstag präsentieren wir Ihnen wieder Neuerscheinungen und andere Entdeckungen aus dem Feld der neuen und experimentellen Musik.

Im Zeit-Ton Studio zu Gast ist heute das Team des Österreichischen Musikinformationszentrum mica – music austria, das heuer das bereits 30jährige Bestehen feiert. Und wir stellen Ihnen „Full Of Lava“ vor, das Musikfestival der Dampfzentrale Bern vor, das seit Juli 2024 Mitglied der Plattform Shape+ für neue spannende Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst ist, die im Dezember 2014, also vor zehn Jahren, vom ORF Festival musikprotokoll im steirischen herbst mitbegründet wurde. Gestaltung: Susanna Niedermayr


di – 03.12.2024


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Albert Hosp.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Texte und Töne im Landesstudio Vorarlberg

Uraufführungen gespielt vom Symphonieorchester Vorarlberg und dem Ensemble Plus

Auch heuer präsentieren das Symphonieorchester Vorarlberg und das Ensemble Plus zeitgenössische Musik im Funkhaus in Dornbirn. Beim Festival „Texte und Töne“ werden unter anderem acht Uraufführung und eine österreichische Erstaufführung präsentiert. Werke von Sara Glojnaric, Johannes Maria Staud, Wolfram Schurig, Ana Maly, Amy Crackshaw, Monthati Masebe und vielen mehr stehen auf dem Programm. Als Solistin ist unter anderem die estnische Geigerin Triin Ruubel zu hören. Gestaltung: Stefan Höfel


mi – 04.12.2024


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin

Von Niklas Wandt. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!


do – 05.12.2024


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.

19:30:00 +++ Ö1
Die Gewinner:innen des Österreichischen Jazzpreises live im Porgy & Bess in Wien

14 Jahre nach der letzten Vergabe der Hans-Koller-Preise gibt es 2024 im Musikland (und Jazzland!) Österreich endlich wieder einen repräsentativen nationalen Jazzpreis! Unter Federführung des Österreichischen Musikrats (ÖMR) wurden in drei Kategorien je zehn Musiker:innen bzw. Produktionen nominiert, eine sechsköpfige Jury unter dem Vorsitz des Grazer Pianisten Dieter Glawischnig kürte daraus die Gewinner:innen: Das Ensemble Synesthetic4 um Klarinettist Vincent Pongracz („Best Live Act“), Beate Wiesinger und ihr Septett Echoboomer für „Timeless Warrior“ („Best Album“) und die Tiroler Saxofonistin und Flötistin Yvonne Moriel („Best Newcomer“).

Ihnen werden heute die Auszeichnungen überreicht. Im Anschluss sind die Preisträger:innen in jeweils halbstündigen Konzert-Sets zu hören. Ö1 überträgt den Gala-Abend im Wiener Jazzclub Porgy & Bess live!

22:03 – 23:00 Uhr +++ SWR KULTUR
BluesnRoots: Still Going Strong – Neue Alben von The Fabulous Thunderbirds und Little Feat

Von Dagmar Fulle. In dieser Sendung präsentieren wir alte und neue Aufnahmen aus den Bereichen Blues, Jazz, Swing, Rhythm ‘n’ Blues, Soul und Country. (Übernahme von hr2 Kultur).

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 70. Geburtstag von Beat Furrer

„Ich gehe als Komponist mit offenen Ohren durch diese Welt. Was mir dabei begegnet, versuche ich zu entschlüsseln – und so auch hörend zu begreifen, was um mich herum passiert.“ Das sagt der Schweizer Komponist Beat Furrer, einer der großen Flüstermagier unserer Zeit, ein Meister der Lawinen im Leisen, der Stimme, des Lauts. Kein Wunder, dass es ihm Fama, die antike Göttin des Gerüchts und des Hörensagens, angetan hat. Das nach ihr benannte Hörtheater „Fama“, das 2005 in Donaueschingen uraufgeführt wurde, ist ein Meilenstein der Zeitgenössischen Musik, in dem Konzertraum, Aufführende und Publikum eins werden. Im Stillen ist er auch die Karriereleiter aufgestiegen, zieht sich immer wieder in sein „Komponierhäusl“ zurück, lotet mit dem von ihm mitbegründeten Klangforum Wien Grenzüberschreitungen aus und ist 2018 mit dem Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet worden. BR-KLASSIK würdigt den Komponisten und Dirigenten zu seinem 70. Geburtstag. Eine Sendung von Johann Jahn


fr – 06.12.2024


14:05:00 +++ Ö1
Das Dave Douglas Quintett beim Jazz Festival Willisau 2023

In der heute präsentierten Aufnahme vom Jazzfestival im schweizerischen Willisau vom 3. September 2023 ist das Quintett von Dave Douglas zu hören. Der 1963 geborene US-amerikanische Trompeter ist einer der spannendsten und vielseitigsten Musiker der jüngeren Jazzgeschichte. Zusammen mit einem weiteren verdienten Veteranen, Schlagzeuger Joey Baron, spielt Douglas seine Musik mit Vertreter:innen einer jüngeren Generation: der polnischen Pianistin Marta Warelis, dem Saxofonisten James Brandon Lewis und dem Bassisten Nick Dunston. Die Besetzung lässt an eine historische Bebop-Combo aus den 1940er Jahren denken, unter der Leitung von Dave Douglas schlägt das dynamische Quintett jedoch ein neues Kapitel im prall gefüllten Buch über das klassische Jazzquintett auf. Ganz besonders an jenem 3. September 2023 in Willisau .

17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Beat Furrer im Geburtstags-Interview

Leise, pointiert, abwägend – ein Gespräch zum 70. Geburtstag

Wer je mit Beat Furrer gesprochen oder ein Interview geführt hat, kann nicht vergessen, wie genau er zuhört, wie bedächtig er seine Antworten abwägt, und wie leise, aber pointiert er sie zu äußern versteht. Im Detail vorhersehbar ist dabei freilich nichts. Das alles zeichnet Beat Furrer auch als Musiker aus – in seinen Rollen als Komponist und Dirigent, als Lehrer sowie einfach als aufmerksamer Lauscher. Als solcher hat er sein Ohr auch am Zeitgeschehen und gibt kritisch Acht auf Kultur, Politik und ihre Bedingungen, Strategien und Auswirkungen.

Am Nikolaustag 2024 wird Beat Furrer 70 Jahre alt. Und weil die Ausgabe von „Zeit-Ton“ an diesem Abend auf einem Gespräch mit dem Jubilar basiert, dem gebürtigen Schweizer, dem Gründer und langjährigen Leiter des Klangforum Wien, dem Träger des Österreichischen Staatspreises, lässt sich vorab noch nichts Definitives zu Inhalt und Verlauf dieser Sendung sagen. Nur, dass sich das Zuhören lohnt. Wie immer bei Beat Furrer. Gestaltung: Walter Weidringer


sa – 07.12.2024


09:04 – 10:00 Uhr +++ SWR KULTUR
Musikstunde: Duduk, Shvi, Kontrabass und Klavier: Armenischer Jazz

Von Babette Michel. Armenische Flöten wie das Aprikosenholz-Instrument Duduk oder die Shvi sind im armenischen Jazz genauso zu Hause wie Kontrabass oder Klavier. Die erste Jazzband und den ersten Jazzklub in Armenien hat der 1945 geborene Pianist Levon Malkhasyan gegründet. Der Jazzpianist Vahagn Hayrapetyan spielt in seinen Bands eigene Stücke und verwandelt armenische Folksongs in Jazz. Von Hayrapetyan hat der Jazz-Avantgardist Tigran Hamasyan viel gelernt, der in seinem Werk „The bird of a thousand voices“ auch mit kräftigem Synthesizer-Klang überrascht. Auch ihn stellt Babette Michel in dieser Sendung vor.

14.00 Uhr, Ö1 Hörspiel
„Einsteins Fragment“ von Friedrich Bestenreiner

In einem alten Geschäft findet der Physiker und Mathematiker Chris Jordan zufällig ein altes, abgespieltes Tonband. Darauf: die Stimme von Albert Einstein, der komplizierte Zahlenkolonnen rezitiert. Exakte Computeranalysen ergeben schließlich, dass Einstein offenbar auf eine Art Matrix gestoßen ist, mit Hilfe derer der Zufall außer Kraft gesetzt und die Zukunft vorhergesagt werden kann. Als die amerikanische Regierung sich für „Einsteins Fragment“ zu interessieren beginnt, kommt eine Lawine ins Rollen. Eine Lawine, die am Ende auch den Forscher unter sich begräbt …

Friedrich Bestenreiner, 1924 in Wien geboren, war – neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit – jahrzehntelang als Physiker in der Grundlagenforschung tätig. In „Einsteins Fragment“ beschäftigt er sich, ebenso ironisch wie gekonnt, mit dem Wesen des Zufalls. Folgt alles einem unsichtbaren Plan? Oder gibt es ihn doch, den Zufall?

Mit Elisabeth Orth, Karl Markovics, Peter Fröhlich, Katharina Lorenz, Toni Slama, Friedrich Bestenreiner, Jörg Ratjen, Johannes Zeiler, Eduard Wildner, Franziska Hackl, Silvia Meisterle, Moritz Vierboom, Florian Köhler, Christiane von Poelnitz, Alberta von Poelnitz, Paul Brennan, Joe Remick und Fritz Oberhofer, Ton: Anna Kuncio, Regie: Harald Krewer (ORF 2010)

14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus: Der Bayerische Orchesterwettbewerb 2024 – Eine Bilanz

Seit nunmehr 40 Jahren ist der Bayerische Orchesterwettbewerb ein Treffpunkt für herausragende Instrumentalensembles. 20 Ensembles bieten in diesem Jahr am 16. und 17. November 2024 in den Studios des Münchner Funkhauses beeindruckende musikalische Leistungen. Die besten unter ihnen werden Bayern beim 11. Deutschen Orchesterwettbewerb vom 14. bis 18. Juni 2025 in Mainz und Wiesbaden vertreten. In München bringen knapp 900 Musikerinnen und Musiker die Vielfalt der bayerischen Orchesterlandschaft auf die Bühne: in Sinfonie-, Kammer- und Blasorchestern, Posaunenchören, Zupf- und Gitarrenensembles sowie Akkordeonorchestern. Der 11. Bayerische Orchesterwettbewerb, organisiert vom Bayerischen Musikrat, versteht sich dabei nicht nur als reiner Leistungsvergleich. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Austausch zwischen den teilnehmenden Ensembles sowie der Präsentation kultureller Vielfalt in der Öffentlichkeit. BR-KLASSIK stellt die besten Ensembles vor und blicken noch einmal auf dieses Event zurück. Eine Sendung von Franziskus Büscher und Stephan Ametsbichler

18:20 – 19:00 Uhr +++ SWR KULTUR
Jazz: Third Stream Bigbands

Von Hans-Jürgen Schaal. Im Jahr 1957 prägte der klassische Hornist und Jazzforscher Gunther Schuller den Begriff „Third Stream“ – damit meinte er eine neue musikalische Strömung, die Elemente aus dem Jazz mit Elementen aus der modernen Klassik verbindet. Schuller war selbst der wichtigste Aktivist des neuen Genres. Er inspirierte Kollegen aus Jazz und Klassik zu Third-Stream-Kompositionen, ermöglichte deren Aufführung und komponierte selbst. Jazzmusiker wie Jimmy Giuffre, Jim Hall, J. J. Johnson, Charles Mingus, George Russell oder John Lewis schufen damals ambitionierte Werke in Schullers Auftrag.

20:00 – 24:00 Uhr +++ NDR BLUE
NDR Kultur Jazz

22:25:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.

23:03:00 +++ Ö1
Cellistin Anna Lang und Posaunist Alois Eberl über „Human Faces“, Emiliano D’Auria Quintett bei den INNtönen 2024

Frei nach dem Motto „Zwei sind eine Sinfonie!“ legt das Duo Sinfonia de Carnaval mit „Human Faces“ wieder ein neues Album vor, dem es an nichts fehlt. Mit Cello, elektronischen Effekten, Posaune, Akkordeon, Percussion und Stimme lesen Anna Lang und Alois Eberl in den Tiefen der Gesichter von Mensch und Tier. Augenblicke werden zu Klangportraits, Naturszenen zu Soundgemälden. Mit Katharina Osztovics spricht das Duo über Inspiration, das beste Wetter für die Studioarbeit und das gemeinsame Ideenentwickeln.

Außerdem steht die Ö1-Aufnahme des Konzerts des Quintetts von Emiliano D’Auria am 19. Juli d. J. bei den INNtönen in Oberösterreich auf dem Programm. Der aus Ascoli Piceno in der italienischen Region Marken stammende Pianist brachte Stücke aus dem aktuellen Album „First Rain“ zu Aufführung – Musik, die im Pressetext als „sprechende Landschaften“ bezeichnet wird, entstanden unter dem Eindruck der entlegenen norwegischen Insel Giske. Aber auch eine Komposition mit historischem Bezug wie „The Story of Sacco & Vanzetti“ erklang auf der Open-air-Bühne auf Paul Zauners Buchmannhof. Um Emiliano D’Auria gruppierten sich Luca Aquino (Trompete), Manuel Trabucco (Saxofon), Dario Miranda (Kontrabass) und Ermanno Baron (Schlagzeug).


so – 08.12.2024


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Cellistin Anna Lang und Posaunist Alois Eberl über „Human Faces“, Emiliano D’Auria Quintett bei den INNtönen 2024

Eine Katze namens „Stufe“. Vor zwei Jahren in Potsdam gesehen. MH
Eine Katze namens „Stufe“. Vor zwei Jahren in Potsdam gesehen. MH

03:03:00 +++ Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen

Klassiker und Fundstücke aus 100 Jahren Jazzgeschichte (Wiederholung).

17:10:00 +++ Ö1
John Coltranes Meisterwerk wird 60

Auf einem Hügel in San Francisco, im legendären Jazzbezirk „The Fillmore“, stand lange Zeit ein Kirchengebäude, das von außen so unscheinbar wie viele andere auch wirkte – doch im Innenraum eine ganz eigene Welt offenbarte: Die Saint John Coltrane African Orthodox Church ist ganz und gar dem US- amerikanischen Saxophonisten John Coltrane gewidmet. Jeden Sonntag wird im wöchentlichen Sunday Service sein im Dezember 1964 aufgenommenes Werk „A Love Supreme“ am Stück durchgespielt. Über dem Altar hängen Portraits von John Coltrane, im byzantinischen Stil gemalt, John Coltrane trägt eine weiße Robe, hat einen goldenen Heiligenschein über dem Kopf, in seinen Händen hält er ein brennendes Saxofon. Über viele Jahre hat die Kirche ihren Platz im immer teurer werdenden San Francisco verteidigt, aktuell finden die sonntäglichen Messen in einem Theaterraum im nahegelegenen Marina District statt.

Das Album „A Love Supreme“ ist für die Kirchenmitglieder so wertvoll wie die Bibel. Ein Album, das einst für John Coltrane selbst ein spirituelles Erwachen bedeutet hat: 1957, schwer abhängig und gezeichnet von Heroin und Alkohol, verlor er seinen renommierten Platz als Tour-Saxofonist für Miles Davis. John Coltrane wollte clean werden, suchte nach Genesung, nach Gott, nach einem besseren, produktiveren, sinnhafteren Leben. Das in Form einer Suite komponierte Album gilt heute als Meisterwerk und Meilenstein des Jazz. Und ist – wie es John Coltrane einst selbst sagte – ein Loblied auf Gott und die göttliche Liebe. Eine 33 Minuten lange, musikalische Reise in vier Sätzen, „Acknowledgement“, „Resolution“, „Pursuance“ und „Psalm“. Ein Album, das wohl nicht nur die Jazzwelt verändert hat. Denn, wie es Coltrane einst selbst auf den Punkt gebracht hat: „Musik ist ein Instrument. Sie kann neue Gedankengänge anstoßen und das Denken der Menschen verändern.“

19:05:00 +++ Ö1
Fox On Ice alias Anna Luca Poloni und Christian Maïr interpretiert „Orlando“.

Fox On Ice ist ein (Band-)Projekt von Anna Luca Poloni und Christian Maïr. Das Duo arbeitet an der Schnittstelle von Musik, Literatur, Film und Theater und beschäftigt sich mit Erzählungen über Metamorphosen und Verwandlungen, mit Spielraum für feminine und genderfluide Sichtweisen.

Die charismatische Anna Luca Poloni – das Alter Ego von Anna L. Krassnigg – schreibt und performt seit ihrer Jugend Lyrik, Dramatik und lyrische Prosa, sie ist zudem Schauspielerin, Regisseurin und so vieles mehr. Mit ihrem langjährigen Fox On Ice-Partner Christian Maïr (Gitarre, Soundelektronik) präsentiert sie heute in der Ö1-Hausmusik eine spannende Interpretation des 1928 erschienenen Roman-Klassikers „Orlando“ von Virginia Woolf.

19:20 – 20:00 Uhr +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!

Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.

22:03 – 23:00 Uhr +++ SWR KULTUR
NOWJazz: Sonic Wildnerness

Von Ulrich Kriest. Diese Reihe unternimmt Expeditionen in Randgebiete und Zwischenwelten des Jazz: Improv, Electronica, Klangkunst, Noise, Ambient oder Rock – hier kommen Neuveröffentlichungen und Entdeckungen zu Gehör, die sonst on air kaum zu haben sind. Abenteuerliche Klänge für abenteuerlustige Ohren.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Uraufführung des Erste Bank Kompositionspreises

Wien Modern 2024. Preisträger:innenkonzert mit Nina Šenk

Feingliedrig, durchscheinend, Klänge webend, so könnte man die Musik der 1982 geborenen slowenischen Komponistin Nina Šenk in knappen Worten beschreiben. Šenk studierte in Lubljana, Dresden und München und ist in der Musikwelt längst keine Unbekannte mehr.

2024 ist sie zur Preisträgerin des Erste Bank Kompositionspreises auserwählt worden. Im Rahmen des traditionell vom Klangforum Wien im Rahmen von Wien Modern präsentierten Preisträger:innenkonzertes erklangen neben einem Auftragswerk der Preisträgerin Werke von Manos Tsangaris, Justé Janulyté und Vladimir Tarnopolski. Gestaltung: Nina Polaschegg

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Lieder der Esel-Insel – Swahili-Musik aus dem kenianischen Lamu

Auf Lamu, einer kleinen Insel an der nördlichen Küste Kenias, nicht weit weg von der Grenze zu Somalia, scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Die alten Häuser von Lamu Town zeugen von der großen Vergangenheit dieses einst blühenden Handelszentrums. Autos gibt es keine, aber auf die 25.000 Einwohner kommen rund 6000 Esel, die Lasttier und Transportmittel zugleich sind und überall durch die engen Gassen laufen. In Lamu Town ist die islamisch geprägte Swahili-Kultur mit ihrer Mischung aus arabischen, indischen und ostafrikanischen Einflüssen, die auch eine reiche Musik- und Lyrik-Tradition hervorgebracht hat, überall präsent. Insbesondere beim immer im November stattfindenden Lamu Cultural Festival wird das vielfältige kulturelle Erbe mit Musikdarbietungen, Lesungen und sogar Eselrennen am Leben erhalten. BR-KLASSIK präsentiert musikalische Impressionen aus dieser aus der Zeit gefallenen Stadt mit ihrer lebendigen Swahili-Tradition. Eine Sendung von Florian Heurich

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2 Kommentare

  1. Guten Tag, ich würde gerne wissen, welchen Anspruch auf Vollständigkeit Ihre Darstellung des Programms der Radiowoche hat. Ich vermisse z. B. die JazzFacts oder Jazz Live im Dlf.
    Danke für Ihre Antwort und schöne Grüße
    Herbert Grabe

    1. Ich nehme mal an, dass Sie das erste Mal hier diese Radiowoche zur Kenntnis nehmen, die hier seit wohl 2016 fast jeden Sonntag aufschlägt. Ja, Sie haben Recht, es handelt sich um die vollständige Radiowoche von Ö1 (ORF) und SWR kultur + ein bisschen Neue Musik vom ORF und der Musiksendung zur Neuen Musik + ein paar Features von BR-KLASSIK. Alle anderen Sender liefern kein Material an, das man halbwegs bequem verarbeiten könnte. Bis Ende September oder August lieferte das die Suchmaschine der ARD für Radio halbwegs erträglich. Leider wurde die nun auch komplett abgeschaltet. So bleiben diese Restbestände übrig. Wir bedauern dies sehr. Aber offenbar haben die Restredaktionen für Jazz auch kein besonderes Interesse oder keine Zeit, sich um Informationsverbreitung zu kümmern.

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