Schwarz-Weiß-Foto: Drei Musiker spielen in einem Halbkreis (Flügel, Kontrabass und Drumset). Im Hintergrund ist etwas über dem Kopf des Bassisten eine Scheinwerfer-Reihe.

„Entrance To The Great City“: SHALOSH im Nica Jazzclub Hamburg

„Tag neun“ im Leben des Nica Jazzclub Hamburg: Voller Laden, super Stimmung, gute Laune – was will man mehr! Geschäftsführerin Fee Schlennstedt betritt die Bühne und begrüßt das Publikum.

Schwarz-Weiß-Foto: Eine Frau im niedrigen mittleren Alter steht mit einem Mikrofon in der Hand hinter ihr sieht man zwei Scheinwerferlichter.
Nica-Chefin Fee Schlennstedt ist die souveräne Ruhe selbst. © Thomas J. Krebs

Kurz vor der Eröffnung des Clubs gab es noch einen Wasserschaden, die Schanklizenz wurde auf den allerletzten Drücker erteilt, aber Stress ist ihr nicht anzumerken, man mag sich vage vorstellen was alles hinter den Kulissen läuft, sich eventuell noch einspielen muss, aber davon merkt das Publikum nichts. Die Einrichtung ist geschmackvoll und gediegen, die große Bar erstklassig sortiert, es gibt Snacks und Gerichte für den kleinen Hunger – so soll es sein! Eine breite Fensterfront gewährt freien Blick auf das Alsterfleet. Mit 300 Sitzplätzen auf 400 Quadratmetern liegt der Nica Jazzclub am Alten Wall 20 direkt im Herzen der Metropole neben dem Rathaus und füllt bedarfsgerecht in Hamburg die „Jazzlücke“ für Live-Konzerte. Fee Schlennstedt moderiert das aus Israel stammende Trio SHALOSH an, sichtlich glücklich über ihre lang gehegte Vision einen eigenen Jazzclub aus der Taufe gehoben zu haben, der internationalen Maßstäben gerecht wird und trotzdem persönlich und individuell auftritt.

Gleich zu Beginn spielen Shalosh „Entrance To The Great City“, nomen est omen! Pianist Gadi Stern am clubeigenen Steinway C-227 Konzertflügel, bestens gelaunt, lächelt entspannt spielend, während Bassist David Michaeli mit filigranen Läufen aufwartet und Schlagzeuger Matan Assayag für den richtigen Groove sorgt. Das Trio ist bekannt für seinen genreübergreifenden Stil, von traditionellem Jazz, orientalischen Anhaftungen über elektronische Verfremdung, rockigen Zitaten oder auch kammermusikalischen Momenten. Seit über 10 Jahren spielen die Musiker zusammen und bereichern mit ihrem Spirit die Jazzszene.

Der Klang der Band und der Sound im Club sind ausgewogen, klasse abgemischt – ein weiteres Plus im Nica. Die Akustik ist gelungen, egal ob vorne an der Bühne, in der Mitte oder hinten im Club, überall kann man die Musik klar und präsent genießen! Für einen neuen Song, eine Ballade, die Shalosh vorstellte, wird noch ein Titel gesucht: Vorschlag „An Evening At Nica’s“. Es folgten „Tune For Mr. Amad Jamal“, oder der Pop-Klassiker „Take On Me“ von a-ha. Zum Ende des Konzertes wurde das obligatorische „Onwards & Upwards“ angestimmt unter Einbeziehung des Publikums, die den Refrain mitsummten, ein Prayer für Frieden und Gerechtigkeit. Als erste Zugabe folgte schließlich der Cobain Knaller „BREED“ – klar dass die Band danach nochmal auf die Bühne kam und sich mit einer versöhnlichen Ballade beim Publikum verabschiedete. Alles in allem ein rundherum gelungener Abend im Nica Jazzclub.

Schwarz-Weiß-Foto: Bar des Nica Jazzclubs.
Die Schankerlaubnis wurde nach einem Wasserschaden kurzfristig vor Eröffnung erteilt. © Thomas J. Krebs

Dem Nica Team selbst merkt man an, dass hier alle mit Herz und Seele dabei sind, gut aufeinander eingespielt und mit positiven Vibes untereinander. Mit dem Namen Nica erweist der Club übrigens der Baroness Pannonica de Koenigswarter Reverenz, die in den 50er-Jahren die Jazz-Szene in New York als Mäzenin unterstützte und förderte. Entsprechend beeindruckend ist auch das Nica-Programm: von Dee Dee Bridgewater über Miles Sanko, Jason Rebello oder dem Joey Calderazzo Trio werden sich hier Jazzgrößen die Klinke in die Hand geben. Der Start ist gelungen, beste Voraussetzungen den Nica Jazzclub in der Hansestadt zu etablieren.

Schwarz-Weiß-Foto: Der unscheinbare Eingang zum Nica Jazzclub. Ein paar Menschen stehen in der Gasse aus modernen Gebäuden, die den Eingang säumen.
Wo die Jazzwelt beginnt ein- und auszugehen. © Thomas J. Krebs

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