Pat Metheny Solo in der Isarphilharmonie

(Von Thomas J. Krebs) Pat Metheny und seine Gitarren … im Laufe der Zeit sind da so Einige zusammen gekommen. Viele davon hat er selbst entwickelt – immer wieder tauchte auf der Bühne ein neues Instrument auf. Am Ende waren es über zehn Girarren, die von ihm vorgestellt und gespielt wurden. Was Metheny nach wie vor auszeichnet ist seine klangtechnische Neugier, egal ob auf einer Bariton- oder der speziellen Pikassogitarre, die an dem Abend natürlich auch nicht fehlen durfte. Stets ist er dabei Neuland auf seinen Instrumenten auszuloten, egal ob im Tourbus, Hotelzimmer oder den Konzertsälen.

Aus seinem bewegten Leben

Nach nunmehr 53 Alben stellte Metheny in der Isarphilharmonie seine aktuellen Veröffentlichungen „Dream Box“ & „Moon Dial“ vor. Soloalben gibt es bereits mehrere von ihm, aber Pat Metheny solo live, das ist tatsächlich ein Novum! Mit seinen mittlerweile 70 Jahren tourt er zum ersten Mal ohne weitere Musiker durch die Lande, stellt eine ganz persönliche Auswahl an Stücken vor und begleitet sich dabei mal per Looper oder mit dem ebenfalls von ihm erfundenen und konstruierten Orchestrion. Metheny erzählt aus seinem bewegten Leben, gibt Einblicke in sein Schaffen und Tipps an die im Publikum anwesenenden Gitarristen, sollten sie ebenfalls auf die Idee kommen, eine Baritongitarre spielen zu wollen. Sein Programm startete mit einem Best-of-Medley und ging dann in eine Bestandsaufnahme seiner Karriere über, die seine musikalischen Stationen streifte: seine Anfänge in Kansas City, die einzigartige und für ihn prägende Freundschaft zu Charlie Haden, sein Ausflug in die „Zero Tolerance for Silence“, seine Inspiration durch Ornette Coleman oder die Liebe für Standards, wie z.B. den Klassiker „Alfie“. Metheny begeisterte das Publikum von der ersten Minute seiner über zweistündigen Perfomance an bis zur Überraschung am Schluss der Show, als das Orchestrion enthüllt wurde und noch einmal ein ganz anderes Klangspektrum aufzeigte. Nach zwei Zugaben, tosendem Applaus und standing ovations, folgte schließlich noch der Beatles Klassiker „And I Love Her“.

Unermüdlich unterwegs

Pat Metheny ist nach wie vor unermüdlich unterwegs und bestreitet seit 1974 jährlich zwischen 120 und 240 Konzerte. Einen Aspekt sucht man bei ihm all die Jahre allerdings vergebens: Routine! Jedes seiner Konzerte ist einmalig: individuell, persönlich gestaltet und immer nah am Publikum. So war auch dieser Abend eine Sternstunde, vielsaitig und begeisternd.

TEXT & FOTOS: Thomas J. Krebs

 

Der tägliche
JazzZeitung.de-Newsletter!

Tragen Sie sich ein, um täglich per Mail über Neuigkeiten von JazzZeitung.de informiert zu sein.

DSGVO-Abfrage *

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.