Sputendorfer Rieselfelder MH
Die Sputendorfer Rieselfelder. © Martin Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 19.08.2024 bis 25.08.2024

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 34. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:

Internet:

  • Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
  • Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung

(Dank für die Internet-Hinweise an Reinhard Schröder)


mo – 19.08.24


19:30 bis 20:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Demokratie in der Krise – Was bringen Projekte gegen Rechts?

Von Peter Podjavorsek. Wer das Vertrauen in die Demokratie verloren hat, lässt sich schwer überzeugen.

Zur Zeit zweifeln viele Menschen an demokratischen Institutionen und Werten. Rechtspopulistische Positionen gewinnen an Einfluss. Initiativen gegen Rechts versuchen auf vielfältige Art und Weise gegenzusteuern. Nur: Die Wirkmächtigkeit von Demokratie-Projekten wird diskutiert und ist schwer messbar. Wie lassen sich Zweiflerinnen und Zweifler zurückgewinnen? Welche Art Demokratie-Projekt gilt in der Praxis als erfolgversprechend; auch vor dem Hintergrund befristeter Fördergelder?

19:30:00 +++ Ö1
Die lyrische Seite Brasiliens

Einen Höhepunkt des diesjährigen INNtöne-Festivals auf Paul Zauners Buchmannhof im oberösterreichischen Innviertel bedeutete das Konzert der brasilianischen Sängerin Monica Salmaso: Die 53-Jährige aus São Paulo brachte auf der Open-air-Bühne ihr Programm „Alma Lírica Brasileira“ zur Aufführung, eine Erkundungsreise durch die „lyrische Seele Brasiliens“ und das reiche Liedgut des Landes. Begleitet von Pianist Nelson Ayres und Saxofonist/Flötist Teco Cardoso gab Monica Salmaso u. a. Songs von Komponisten-Ikonen wie Antonio Carlos Jobim oder Vinicius de Moraes zum Besten.

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Just brothers – Bekannte Brüderpaare des Jazz

Mit Aufnahmen von Rolf und Joachim Kühn, George und Ira Gershwin u. a. Brüder im Leben, Brüder im Jazz: Gemeinsam und auch einzeln schreiben und spielen sie ihre Stücke. In der letzten Stunde des Tages stehen Brüderpaare des Jazz im Mittelpunkt: Rolf und Joachim Kühn, George und Ira Gershwin, Lionel und Stéphane Belmondo.

Einer der weltweit bekanntesten Pianisten kommt aus Deutschland: Joachim Kühn. Im Frühjahr 2024 wurde der preisgekrönte Musiker 80 Jahre alt. Mit seinem Bruder, dem Klarinettisten Rolf Kühn (1929-2022), verband ihn eine große Entdeckerlust für frei improvisierte Musik. Zwei Jazzmusiker aus Frankreich heißen Belmondo: Stéphane Belmondo, geboren 1967, und sein vier Jahre älterer Bruder Lionel. Auf Flügelhorn und Saxofon spielten sich die beiden in die vorderste Reihe des europäischen Jazz. Ob sie mit einem Schauspieler gleichen Nachnamens verwandt sind, erfahren Sie in dieser Sendung auch. Eine Sendung von Beatrix Gillmann.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Neues für Vokalquartett – Die Uraufführungen des 22. Gustav Mahler Kompositionspreises

Bereits zum 22. Mal luden die Stadt Klagenfurt und das Musikforum Viktring-Klagenfurt Komponistinnen und Komponisten jeglicher Nationalität und ohne Altersbeschränkung dazu ein, sich für den Gustav Mahler Kompositionspreis zu bewerben. Diesmal galt es, ein maximal zehnminütiges Werk für ein Vokalquartett (Sopran, Alt, Tenor und Bassbariton) zu schreiben, das vom international renommierten Vokalensemble Cantando Admont zur Aufführung gelangen soll.

Komponistinnen und Komponistein aus zwölf Nationen waren dieser Einladung gefolgt und stellten sich dem Urteil der Jury, bestehend aus dem Vorsitzenden Johannes Berauer (ohne Stimmrecht), Cordula Bürgi (CH), Helena Sorokina (LVA), Klaus Lang (AUT) und Hannes Kerschbaumer (IT), die eigentlich einen 1. (dotiert mit 3.000,- Euro), 2. (1.500,- Euro) und 3. Preis (500,- Euro) zu vergeben hätte. Die Jurorinnen und Juroren kamen heuer jedoch zum Schluss, dass „das Ergebnis einer besonderen Behandlung“ bedürfe und so entschied man sich zur Vergabe von drei 2. Preisen.

Am 12. Juli 2024 wurden die prämierten Werke von Cantando Admont im Rahmen des Musikforums uraufgeführt: „Ten is Heaven“ von Samuele Giulio Ferrari (IT), „Stasis“ von Reinhold Schinwald (AT) und „Schluss“ von Sebastian Zaczek (D) und dazu „sini“ von Alyssa Aska (USA), das mit dem Anerkennungspreis der Jury gewürdigt wurde.

Der Gustav Mahler Kompositionspreis besteht seit 1995 und möchte dazu ermutigen, zu experimentieren und Grenzen neu zu vermessen. Auch das Integrieren improvisierter Elemente ist möglich. Gestaltung: Christine Pleschberger


di – 20.08.24


01:05 bis 05:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Katrin Wilke

19:15 bis 20:00 +++ Deutschlandfunk
Angermünde und anderswo – Vom alltäglichen Rassismus in Deutschland

Von Anselm Weidner. Regie: Renate Heitzmann. Produktion: DeutschlandRadio Berlin 1999

Angermünde 1999. Nach Berichten über rechtsextreme Gewalt recherchierte der Autor ein Jahr lang in dem kleinen Städtchen in der Uckermark. Das Ergebnis ist eine bedrückende Dokumentation über Jugendliche im Bomberjacken, Ausländerhass und Perspektivlosigkeit.

„Wenn de die Kanacken hier überall siehst…“ brüllt ein glatzköpfiger Jugendlicher laut auf der Straße. Klassensprecher einer Gesamtschule faseln vom großen starken Reich, einschließlich Österreich, Schweiz und Polen. „Das hat es früher, als es die FDJ noch gab, oder in meiner Zeit im Jungvolk nicht gegeben“, erklärt ein pensionierter Lehrer. – Nach Brandanschlägen auf einen linken Jugendtreff fuhr der Autor voller Angst, Empörung und Neugier zum ersten Mal nach Angermünde. Was er über ein Jahr lang erfahren und aufgenommen hat, widerlegt die vorschnelle Rede von der rechtsradikalen Jugendrevolte, vielmehr ist es ein Dokument der deutschen Ohnmacht im Umgang mit der Wendekrise: mit zerfallenden Familien, Nachbarschaften, sozialer und ökonomischer Ordnung in einer ostdeutschen Kleinstadt, in Angermünde und anderswo.

19:30 bis 20:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Aufstieg der AfD – Gefahr für den Wirtschaftsstandort?

Von Klaus Betz. Aus parteipolitischen Debatten halten sich Unternehmen meist raus – das war zumindest bislang so. Das hat sich mit dem Aufstieg der AfD geändert. Immer häufiger melden sich Konzernvorstände, Mittelständler und die Vertreter von Wirtschaftsverbänden zu Wort, warnen vor ausländerfeindlicher Stimmung und werben für demokratische Grundwerte. Auch aus Eigeninteresse. Schließlich sind die Unternehmen in Zukunft verstärkt auf die Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland angewiesen. Und nicht nur Großkonzerne, sondern auch viele mittelständische Unternehmen agieren längst global und sind an freiem Handel interessiert. Ein Ausstieg Deutschlands aus der Europäischen Union etwa, wie von der AfD gefordert, wäre für sie eine ernste Gefahr. Ein Grund offenbar, die sonst übliche politische Zurückhaltung aufzugeben.

20:10 bis 21:00 +++ Deutschlandfunk
Hörspiel: Waldeinsamskype – Von Rimini Protokoll

Regie: die Autoren. Mit: Sagnik Chakraborty, Lars Rudolph. Ton und Technik: die Autoren. Produktion: Deutschlandfunk 2009. Länge: 47’30

Wie klingen Worte wie „Waldeinsamkeit“, wenn sie den langen Weg aus der Romantik durch den Mund eines indischen Callcenter-Agenten und eine Skype-Konferenz in unser Gehör geschickt werden?

Sagnik Chakraborty, Mitte 20, Call-Center-Mitarbeiter aus der indischen Millionenmetropole Kolkata hat am Goethe-Institut die deutsche Sprache gelernt und trainiert sie am liebsten, indem er deutsche Märchen oder Gedichte von Schiller und Heine liest. Beim Lesen der Romantiker wird er aufgewühlt wie unsereins beim Schauen eines Bollywood-Epos. Lässt sich mit den romantischen Fragen nach Vorherbestimmung, Unausweichlichkeit und Schuld ein Parallelfilm einschalten, in dem nicht ein blonder Ritter von einem Erkenntnisschlag getroffen wird, sondern ein schwarzhaariger Familienvater? Überlegungen wie diese inszeniert das Hörspiel und nimmt die Zuhörenden mit auf eine Reise in deutsch-indische Wälder.

Helgard Haug und Daniel Wetzel, beide Jahrgang 1969, gehören zum Künstlerkollektiv Rimini Protokoll. Sie entwickeln Stücke für die Bühne, im Stadtraum und für das Radio. Für „Karl Marx: Das Kapital, Erster Band“ (Deutschlandfunk/WDR 2007) wurden sie mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden 2007 ausgezeichnet. Zuletzt: „16 Szenen für einen Wald“ (Burg Hülshoff – Center for Literature 2022). Daraus entstand das Hörspiel: „Die Judenbuche eine Bearbeitung der Novelle von Annette von Droste-Hülshoff“ (WDR 2023).

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
Jazz Live: Songs, mal anders: Das Trio 3 Grams

Luise Volkmann – Altsaxofon; Casey Moir – Gesang; Michael Schiefel – Gesang. Aufnahme vom 17.2.2024 in der Zeche Carl beim J.O.E.-Festival Essen. Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer

Auf dem Papier wirkt die Besetzung spröde und unzugänglich. Doch was Saxofonistin Luise Volkmann und die beiden Vokalisten Casey Moir und Michael Schiefel klanglich zusammen zaubern, sind überraschende Songs voller charmanter Wendungen und Reibungen. Reizvoll ist die gemeinsame Lage der drei unterschiedlichen Stimmen im Altregister. Der Atem als verbindendes Medium verleiht ihrer Musik organischen Fluss. Die Kölnerin Luise Volkmann gehört zu den namhaften jungen Musikerinnen der experimentellen deutschen Jazzszene. Ihre Projekte verbinden häufig auf handwerklich höchstem Niveau Elemente aus Neuer Musik, Literatur, Theater, Rock und Punk. Das Repertoire von 3 Grams stammt komplett aus ihrer Feder. Sie selbst sieht es einfach als eine spezielle Form von Popmusik.

22:03 bis 23:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Durch die Blume hören – Sounds auf Pflanzenbasis

Von Julian Kämper. Regie: Susanne Krings. Produktion: Deutschlandfunk 2024

Die faszinierende Farben- und Formenpracht der Pflanzenwelt ist übers Radio nicht vermittelbar. Geschweige denn ihr Duft. Ihre akustischen Dimensionen aber sehr wohl. Was teilen die Pflanzen uns mit?

Komponistinnen entwerfen fantasievolle florale Klangwelten und Klangkünstler sonifizieren die sensorisch ermittelten Biodaten ihrer Zimmerpflanzen: Es fiept, surrt, rauscht und tönt. Grundlage für solch eine pflanzenbasierte Musik sind auch naturwissenschaftliche Erkenntnisse darüber, dass manche Pflanzen Laute von sich geben beziehungsweise wahrnehmen können: Sie kommunizieren auch über akustische Signale. Bei der künstlerischen und künstlichen Hörbarmachung des Pflanzeninneren geht es weniger um naturalistischen Kitsch als vielmehr um ein allgemeines Bewusstsein für die Flora, das sich innerhalb der gegenwärtigen Natur- und Klimaschutzdebatten durch genaues Hinhören schärfen lässt. Wenn Blumen, Gräser oder Bäume auf diese Weise zum Sprechen gebracht werden: Was wollen sie uns sagen? Und wie lauten unsere Antworten?

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Humorvoller Begleiter – Der Pianist Sullivan Fortner – „It’s A Game“ – „Solo Game“

„It’s A Game“ heißt ein Titel auf seinem aktuellen Album „Solo Game“. Und auch Sullivan Fortners liebt das Spiel. Inzwischen zählt er zu den herausragenden Pianisten seiner Generation.

Jason Moran und Fred Hersch, seine wichtigsten Lehrer und Mentoren, erkannten früh, dass hier ein Ausnahmetalent heranreifte. Nach einem ersten Engagement in der Gruppe des Vibrafonisten Stefon Harris gehörte Fortner sieben Jahre lang zur Band des Trompeters Roy Hargrove. Paul Simon engagierte ihn für die CD „In The Blue Light“. Hierzulande sorgten vor allem seine Auftritte mit der Sängerin Cécile McLorin Salvant für Aufhorchen, bei denen er sich als einfühlsamer Begleiter erwies und mit seiner Kreativität, seinem Humor und spielerischen Naturell immer wieder für Überraschungen sorgte. Eine Sendung von Karsten Mützelfeldt.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Neuerscheinungen und andere Entdeckungen – Aktuelle Aufnahmen zeitgenössischer Musik

Zweimal im Monat präsentieren wir in „Soundart: Zeit-Ton“ Neuerscheinungen aus dem Feld der neuen und experimentellen Musik. Gestaltung: Rainer Elstner


mi – 21.08.24


13:00 bis 14:00 & 19:00 bis 20:00 +++ NDR Kultur
NDR Kultur EXTRA: Studiogast: Sebastian Studnitzky

Er ist ein gefeierter Jazz-Trompeter und -Pianist, tourt weltweit mit Künstlern der elektronischen Szene, komponiert für klassische Besetzungen und unterrichtet an den Musikhochschulen in Berlin und Dresden. Sebastian Studnitzkys Kreativität und stilistische Offenheit kennen keine Grenzen. Das beweist er auch mit seinem vielbeachteten XJAZZ Festival in Berlin. Wenn Studnitzky Musik macht, dann entstehen subtile Melodien, bei denen alle Instrumente organisch eingebunden sind: mal sphärisch und meditativ, mal energetisch und tanzbar. Sebastian Studnitzky malt mit Tönen. In seinem Livekonzert bei NDR Kultur EXTRA tat er dies ganz allein: als fabelhafter Trompeter, Pianist und Meister der elektronischen Klangerweiterung. Das Video der ganzen Show gibt es auf ndr.de/extra. (Wiederholung vom 24.05.2023)

22:03 bis 23:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Hörspiel: Zeugnis ablegen (1/6) – Die Tagebücher des Victor Klemperer: Erster Teil: Die Jahre 1933 und 1934

Von Victor Klemperer. Bearbeitung: Klaus Schlesinger. Regie: Peter Groeger; Mit: Udo Samel; Ton und Technik: Peter Kainz und Dagmar Looke. Produktion: DeutschlandRadio Berlin / ORB 1996. Länge: 53’29

Präzise dokumentiert Victor Klemperer die deutsche Katastrophe und das eigene Entsetzen. „Es herrscht das Gefühl vor, dass diese Schreckensherrschaft kaum lange dauern, uns aber im Sturz begraben werde.“

Die Klemperers sind dabei, ein Haus zu bauen. Hitler wird Reichskanzler. Die Nationalsozialisten rufen zum Boykott jüdischer Geschäfte auf. „Zwischen den Stühlen mehr als je und in jeder, aber auch jeder, Beziehung Angst vor dem Tod und Angst vor dem Leben.“ Victor Klemperers Tagebucheintragungen, die dem Hörspiel „Zeugnis ablegen“ zugrunde liegen, reichen vom 14. Januar 1933 bis zum 10. Juni 1945, als er in das zerstörte Dresden zurückkehrte − einer der wenigen überlebenden Juden dieser Stadt. Der erste der sechs Teile dieses Hörspiels umfasst die Jahre 1933 bis 1934. Die detaillierten Beschreibungen seiner Alltagserfahrungen in einem Deutschland, in welchem jüdisches Leben immer unmöglicher wird, sind ein wertvolles wie bewegendes Zeitdokument.

Victor Klemperer (1881−1960), Sohn eines Rabbiners aus Landsberg/Warthe, war ein namhafter Romanist, seit 1920 Professor an der Technischen Hochschule in Dresden, wo er 1935 zwangsentlassen wurde. Von 1945 bis 1960 arbeitete er erneut als Hochschullehrer in Dresden, Greifswald, Halle und Berlin. Er verfasste zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der italienischen und französischen Literatur. Berühmt wurde er mit seiner Abhandlung von „LTI − Notizbuch eines Philologen“ (1947), in der er die ideologische Verwendung der deutschen Sprache in der Nazizeit analysiert.

Klaus Schlesinger (1937−2001) schrieb als Schriftsteller und Journalist Prosa, Hörspiele, Reportagen und Essays. 1980 übersiedelte er von Ost- nach West-Berlin. Hörspielfassung der Klemperer-Tagebücher aus den Jahren 1933−45 „Zeugnis ablegen“ (DLR Berlin/ORB 1996), aus den Jahren 1918−32 „Leben sammeln“ (DLR Berlin/ORB 1997) und über die DDR-Zeit der Klemperers „Zwischen allen Stühlen“ (DLR Berlin/SFB-ORB 1999).

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Improvisieren nach Farben – Die Saxofonistin Emma Rawicz – Emma Rawicz beim Festival Women in Jazz

In der Londoner Jazzszene gilt die erst 22-jährige Saxofonistin Emma Rawicz bereits als neuer Shooting Star. Während des 19. Internationalen Festivals Women in Jazz präsentierte sie ihr neues Programm vor dem Publikum in der Georg-Friedrich-Händel-Halle in der Saalestadt Halle.

Sie verschmelze „die rauchige Seelenfülle der Saxofon-Troubadoure der alten Schule mit dem rauen Drive der Post-Bop-Tenoristen“ – so schwärmte der Guardian über die im Südwesten Englands geborene Komponistin, Arrangeurin, Bandleaderin und Saxofonistin. Außerdem verfügt Emma Rawicz seit ihrer Kindheit über eine ganz besondere Gabe, die mit ihr nur sehr wenige Menschen teilen: Das Hören von Musik ist für die Synästhetikerin mit dem Sehen von Farben verbunden. Ihr aktuelles Album „Chroma“ hat sie am 10. Mai beim Internationalen Festival Women in Jazz in Halle präsentiert. Eine Sendung von Heidi Eichenberg.


do – 22.08.24


00:05 bis 01:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik

Gerhard Rühm: „haikus“ (1949) – Piet Therre, Stimme und Klavier

12:00 bis 13:00 +++ hr2-kultur
Doppelkopf: Am Tisch mit Simone Stiers, „Königin der Kinderlieder“

Simone Stiers ist ein Phänomen. Höchstens unter ihrem Künstlernamen Simone Sommerland ist sie hierzulande bekannt, dabei ist sie eine der erfolgreichsten Sängerinnen in Deutschland überhaupt.

Das liegt an dem Erfolg ihres Albums „Die 30 besten Spiel- und Bewegungslieder“, dessen Zielpublikum freilich zuerst Familien mit Kleinkindern sind. Seit 2010 steht sie mit dieser Liedersammlung ununterbrochen in den deutschen Charts, womit sie erfolgreicher ist als beispielsweise Helene Fischer!

Auch wenn in der Zwischenzeit weitere Kinderlied-Alben dazugekommen sind, ist Simone Stiers auch im Rock, Pop, Jazz und Soul zuhause und ging im Herbst 2023 erstmals auf große Deutschland Tournee. Damit gehört sie zu den wenigen Menschen, die es geschafft haben, ihren Kindheitstraum zu verwirklichen. Gastgeber: Martin Maria Schwarz

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
LIVE – Diva – Die hr-Bigband und Sheléa in Frankfurt – Konzert vom Europa Open Air

Kunstfertigkeit, Stimmgewalt und eine überwältigende Bühnenpräsenz: Sheléa vereint alles, was eine Diva ausmacht. Die amerikanische Sängerin erobert ihr Publikum im Sturm und hat auch von Barack Obama schon Standing Ovations bekommen. Gemeinsam mit der hr-Bigband präsentiert sie ein Programm für absolut jeden Geschmack aus dem Repertoire der größten Jazz-Diven, voller großer Gefühle und Gänsehautmomente.

Sheléa, Gesang; hr-Bigband; Leitung: Jörg Achim Keller. (Zeitversetzte Übertragung von der Weseler Werft)

In ihrem Heimatland wird sie – neben vielen anderen Ehrentiteln – auch „The Black Barbra“ (Streisand) genannt. Denn Sheléas voluminöse Stimme umfasst nicht nur mehrere Oktaven, sie brilliert mit kraftvoller Leichtigkeit in den schwierigsten Passagen. Ihre Neuinterpretationen von Vocal Standards, die durch Stimmen wie die von Ella Fitzgerald, Natalie Cole oder Sarah Vaughan berühmt wurden, werden so ein vollkommener Genuss. Aber auch zeitgenössischen Stücken verleiht sie eine klassische Eleganz. Als Songwriterin veröffentlicht das Ausnahmetalent auch eigene Stücke. Sheléas Repertoire umfasst neben Jazz und Soul auch Gospel, R&B und mehr. Häufig trägt sie Songs zu Filmen und Serien bei und steht auch als Schauspielerin vor der Kamera.

Mit der hr-Bigband wird sie beim Europa Open Air Stücke aus dem Great American Songbook zum Besten geben – eine Hommage an die größten Diven des Jazz aus allen Epochen. Jörg Achim Keller schneidert die ausgewählten Songs für diesen Abend sorgfältig Sheléas Stimme und den Talenten der hr-Bigband in neuen Arrangements auf den Leib.

19:30 bis 20:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Alternativmedizin am Ende? Angriff auf die Globuli

Von Marius Penzel. Krankenkassen sollen nicht mehr für homöopathische Mittel zahlen dürfen: Das hatte Gesundheitsminister Lauterbach angekündigt. Doch der entsprechende Passus ist aus dem Gesetzentwurf verschwunden. Denn die Anhänger der Globuli haben mächtige Verbündete.

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
JazzFacts: Musikalischer Landschaftsmaler – Dem Holzbläser und Komponisten John Surman zum 80. Geburtstag

Von Niklas Wandt. John Surman hat einen langen Weg als Musiker hinter sich: Er spielte energetischen Free Jazz, nahm aber auch zahlreiche Alben auf, die von Folklore und liturgischer Musik inspiriert sind. Aufgewachsen in Plymouth im Westen Englands, begann Surman im Kirchenchor und mit Klarinettenstunden. Eher zufällig kam er zum Baritonsaxofon, auf dem er Ende der 1960er-Jahre in London zu einem überaus intensiven Stil fand: als Sideman oder als Mitbegründer des Projekts The Trio mit Barre Phillips am Kontrabass und dem Schlagzeuger Stu Martin. Nach einer Auszeit kehrte er 1972 mit dem Soloalbum „Westering Home“ zurück, einer Rückbesinnung auf die traditionelle und geistliche Musik seiner Kindheit. John Surman lebt seit längerem in Oslo. Bis heute steht er auf der Bühne, etwa mit seiner Partnerin, der Sängerin Karin Krog, und dem Drummer Jack DeJohnette.

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Nordic Voices: Die SWR-Big-Band mit ihrem neuen Programm „Nordic Voices“

Am 12. Mai präsentierte SWR Big Band ihr neues Programm „Nordic Voices“ mit Silje Nergaard, Sinne Eeg und Isabella Lundgren in der Liederhalle Stuttgart.

1933 gibt Louis Armstrong das wohl erste Jazzkonzert in Schweden, seitdem ist diese Musik aus Skandinavien nicht mehr wegzudenken. Vor allem die Fusion nordischer Volkslieder mit Jazzharmonien prägt eine ganz eigene Jazztradition bis heute. Die SWR Big Band hat für ihr neues Programm „Nordic Voices“ drei Sängerinnen aus Norwegen, Dänemark und Schweden eingeladen: Silje Nergaard, Sinne Eeg und Isabella Lundgren. Beim „Heimspiel“-Konzert in der Stuttgarter Liederhalle am 12. Mai spielte die Band unter Leitung von Magnus Lindgren in XXL-Format mit zusätzlicher Perkussion, Streichern und Harfe. Eine Sendung von Fanny Opitz.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Lothar Knessl über Anestis Logothetis – Zeitreise mit Lothar Knessl (3). Musik aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Österreich

Vor zwei Jahren ist er mit 95 Jahren verstorben, der Doyen der zeitgenössischen Musik im österreichischen Radio, Lothar Knessl. Er hat bis über seinen 90. Geburtstag hinaus Sendungen gemacht. Und das exakt seit der Gründung von Ö1 in den späten 1960er Jahren. Berühmt waren seine knorrige Stimme und seine oft nicht unkomplexen Sätze und Beschreibungen. Manchmal aber ließ er sich auch auf klassische Studiogespräche ein.

Für diese Sommerreihe der Wiederholungen von Archivschätzen holen wir vier Sendungen aus dem Ö1-Archiv, in denen nicht nur Lothar Knessls Stimme, sondern eben auch die Stimme der von ihm porträtierten Komponistinnen zu hören ist.

Und wir haben Künstler ausgewählt, die einstmals wichtige Rollen im zeitgenössischen österreichischen Musikleben gespielt haben, aber heutzutage nicht mehr sehr präsent sind: Die Pianistin und Komponistin Luna Alcalay (1. August), der Pianist und Komponist Paul Kont (8. August) und der Experimentator Anestis Logothetis (22. August). Die vierte Sendung berichtet anschaulich und mit verbaler Hilfe von György Ligeti vom Musikfestival „Offene Regionen“, das 1996 anlässlich des „Österreich Milleniums“ im Frühjahr in Wien stattfand (29. August).

Auch die drei erwähnten Portraitsendungen entstehen in den 1990er Jahren. Lothar Knessl hat aber über fünfzig Jahre lang regelmäßig Ö1-Sendungen mit zeitgenössischer Musik produziert und deswegen gönnen wir uns noch einen kurzen Blick auf die Anfänge.

Sonntag, 15. Oktober 1967, 23.10 Uhr: „Warschauer Herbst 1967. Lothar Knessl berichtet über die experimentelle Musik des Warschauer Musikfestes“ steht im Programm, und laut Lothar Knessl waren unter den im Programmausdruck verschwiegenen Werkausschnitten dieser Sendung Pendereckis „Dies Irae“ sowie die 2. Symphonie und das Streichquartett von Witold Lutosławski. Zu den folgenden Sendungen beziehungsweise Sendereihen gehören Anfang des Jahres 1968 Berichte vom „IGNM-Weltfestival zeitgenössischer Musik in Prag“ ebenso wie Programme aus Konzerten zum Beispiel im Großen Sendesaal in der Argentinierstraße in Wien mit Musik von Friedrich Cerha und Günther Kahowez am 2. April 1968.

Die Präsenz der zeitgenössischen Musik hat sich im neuen Sender Österreich 1 konsolidiert, zwei 23.10 Uhr-Termine pro Woche werden die Regel. Am 18. Februar 1968 taucht ein neuer Sendungsname auf, der sich im Untertitel der Sendung über den Warschauer Herbst angekündigt hatte: „Experimentelle Musik“. Auch die eben erwähnte Sendung lief unter diesem neuen Namen, und eine bald darauf von Knessl vorgestellte „Experimentelle Musik“ präsentierte Mauricio Kagels „Transicion II“ und Isang Yuns „Fluktuationen für Orchester“.

Sendungen über Friedrich Cerhas Exercises, Charles Ives, John Cages „Amores“ und „Atlas eclipticalis“ (18. Juni 1968) sowie Nono und Stockhausen folgten.

Die am 20. Juli 1968 erschienene Ausgabe der Programmzeitschrift „Radio Österreich“ war die erste, deren Titelseite das Logo „ORF“ zeigte. Ende Juli taucht wieder der zu Beginn des Jahres eingeführte Sendungstitel auf und spricht Klartext: „Experimentelle Musik“ heißt der nun mehr oder weniger durchgängig von Lothar Knessl betreute Sendetermin; am Dienstag, dem 30. Juli 1968, ist beispielsweise Musik von Edgar Varèse, Aldo Clementi, Roman Haubenstock-Ramati und Luigi Nono zu hören. Redaktion: Christian Scheib


fr – 23.08.24


14:05:00 +++ Ö1
Count Basie Bigband mit Pianistenvirtuose Oscar Peterson 1974 im Grazer Kammersaal

Am 21. August 2024 jährt sich der Geburtstag des 1984 verstorbenen Pianisten und (Big-)Band-Leaders William Allen Basie alias Count Basie zum 120. Mal. Mit Ausnahme der Jahre 1950 und 1951 schaffte es der Count, sein Jazzorchester durchgehend zu beschäftigen.

Am 16. Oktober 1974 gastierte die Count Basie Bigband im Grazer Kammersaal und hatte einen ganz besonderen Gast mit an Bord. Im zweiten Teil des Konzerts spielte der kanadische Pianist Oscar Peterson solo und im Duo mit Kontrabassist Niels Henning Örsted-Pedersen, um dann bei „Sunny Side of the Street“ und „One O’Clock Jump“ mit dem Count an zwei Klavieren samt Rhythmusgruppe gemeinsame Sache zu machen. In Concert holt diese kostbare historische ORF-Konzertaufnahme aus dem Archiv.

18:00 bis 19:00 +++ NDR Kultur
Musica: Jazz

20:05 bis 21:00 +++ Deutschlandfunk
Ich mach da nicht mehr mit! Ein Selbstversuch gegen das Altern

Von Jessica Braun. Regie: Matthias Kapohl. Produktion: Deutschlandfunk/WDR 2021. (Wdh. am 27.08.2024, Deutschlandfunk Kultur, 22.03 Uhr)

Schon lange arbeitet die Wissenschaft daran, die gesunden Lebensjahre des Menschen auszudehnen. Nun scheint sich ein Durchbruch abzuzeichnen. Im Selbstversuch testet die Autorin Jessica Braun die vielversprechendsten der neuen Anti-Aging-Ansätze. Und stößt dabei nicht nur an körperliche, sondern auch an persönliche und sogar ethische Grenzen.

Der Autor Philip Roth hat es einst als „Massaker“ bezeichnet – das Altern. Doch wie sieht ein Leben aus, das auf Gesundheitsmaximierung ausgerichtet ist? Seit die Menschen verstanden haben, dass sie altern, suchen sie auch nach Mitteln dagegen. Das Wissen darüber, was den Alterungsprozess antreibt, wächst stetig. Und seit die Weltgesundheitsorganisation WHO 2018 die 11. Ausgabe ihrer Internationalen Klassifikation der Krankheiten veröffentlichte, steht es auch auf dem Papier: „Code MG2A: hohes Alter“. Altern ist damit nicht mehr unabwendbares Schicksal. Es ist eine Krankheit, die Behandlung erfordert.

Jessica Braun startet den Selbstversuch mit einer umfassenden Bestandsaufnahme ihrer Alterserscheinungen. Unterstützt von Medizinerinnen und einer Initiative für Gesundheitserhaltung sucht sie nach den Faktoren, die das Altern ausbremsen können. Von Biohackern lässt sich die Autorin gängige und unorthodoxe Methoden demonstrieren, die den körperlichen und geistigen Ist-Zustand erhalten können – und integriert diese dann in ihren eigenen Alltag. Eisbäder, Meditation, Krafttraining, Sauerstofftherapie, Nahrungsergänzungsmittel, Fasten, Medikamente – was wirkt, was hat Nebenwirkungen und was ist bloß Geldschneiderei? Und vor allem: gibt es zwischen grünen Smoothies, LED-Bestrahlung und Blutspenden überhaupt noch genug Raum, um glücklich zu sein? Was sind das für Menschen, die sich mit allen verfügbaren Mitteln um sich selbst kümmern? Und macht der Ausstieg Einzelner aus dem Altern die Welt für die Mehrheit nicht nur immer ungerechter? Ein Feature über einen behandlungsbedürftigen Zustand.

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
On Stage: Weit über dem Blues-Radar (2/2) – US-Gitarrist Josh Smith

Aufnahme vom 14.11.2017 aus der Kantine, Köln. Am Mikrofon: Tim Schauen. (Wdh. v. 4.5.2018)

Gitarristen mit hoher spieltechnischer Perfektion geraten oftmals in den Verdacht, Musik für Musiker zu machen – es kommt also darauf an, wie und wozu sie ihre Fähigkeiten nutzen. Der amerikanische Musiker Josh Smith hat längst bewiesen, dass er einiges mehr im Gitarrenkoffer bereithält, als nur beeindruckende Technik, Riffs und Licks. Zusammen mit seiner Band und für das Kölner Konzert um den deutschen Organisten Klaus Henatsch erweitert zeigte der inzwischen 44-Jährige ein technisch hochwertiges Programm voller Musikalität aus Blues und Rock, mal funky, mal mit Grüßen an den Jazz. Besetzung: Josh Smith (Gitarre/Gesang), Nick Ornelas (Bass), Felix Pollard (Schlagzeug), Klaus Henatsch (Keyboards).

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Review – Jazz-Neuerscheinungen – Spannend und aktuell – in „Review“ besprechen wir die originellsten und wertvollsten Jazzaufnahmen.

„File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD Radiofestivals die aktuell bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz. Heute am Mikrofon: Michael Laages.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Eine Wanderin zwischen den Stilen – Zeit-Ton Zeitreise: Flora St. Loup

Die 1952 in Lyon geborene Pianistin, Stimmkünstlerin, Performerin und Komponistin Flora St. Loup studierte klassisches Klavier in Paris und Salzburg sowie elektroakustische Musik an der Universität für darstellende Kunst in Wien, wo sie seit den 1980er Jahren als freischaffende Künstlerin lebt.

Flora St. Loup beschreibt sich selbst so: „Musikalität und Rhythmus sind Teil meines Lebens, seit ich die Welt wahrnehmen konnte. Akustisch wie visuell. Egal ob es um Sprache, Musik oder Körper geht: meine musikalische Beziehung ist direkt gebunden zum Körper, zum Tanz, zum Theater, zum Film, zur Malerei, zur Architektur, auch ohne klar definierte Geschichte. Solo oder im Ensemble: Ich liebe Klänge, Worte und Körper zusammen zu inszenieren. Sei es in Harmonie oder in Kontrast.“

St. Loup absolvierte zahlreiche Konzertreisen in die USA und in Europa u.a. mit Franz Koglmann. Mit ihrer Musik für Milan Dors vielfach prämierten Film „Malambo“ aus dem Jahr 1984 ließ sie aufhorchen, zeigte ihr großes Können. Es folgten weitere Aufträge, darunter für Michael Bindlechners „In Heaven“ (1998) und zum 6-teiligen ZDF-TV-Film „Im Netz der Mordkommission“ (2001).

Im Jahr 1987 fand unter ihrer Ägide das feministische Festival „Canaille“ für Improvisierte und Neue Musik in Wien statt, um die Unterrepräsentation von Musikerinnen – auch und gerade in der zeitgenössischen Musik – zu überwinden.

Die heutige „Zeit-Ton Zeitreise“ führt uns mit Flora St. Loup in ihre bewegte musikalische Vergangenheit. Last but not least muss noch etwas Wichtiges erwähnt werden: Ihre Liebe für clowneske Auftritte hat sich die Künstlerin bis heute bewahrt. Gestaltung: Marlene Schnedl


sa – 24.08.24


00:05 bis 06:00 +++ Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

13:04 bis 15:00 +++ WDR 3
WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann

Götz Alsmann präsentiert in WDR 3 seine ganz spezielle Auffassung von Jazzmusik: Swingend, stilbergreifend, manches puristisch, einiges eher Jazz-ähnlich, durchaus sentimental und immer gerne unterhaltend. Wenn der Sound und das musikalische Gefühl stimmen, wird der Kreis dessen, was „Jazz“ ist, auch gerne erweitert.

18:05 bis 19:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Bin ich überflüssig? Oder: Wie ich versuchte, die Arbeit an diesem Feature künstlicher Intelligenz zu überlassen

Von Jörn Klare. Regie: Giuseppe Maio. Mit: Henning Hartmann. Ton und Technik: Kai Schliekelmann und Chris Richter

Produktion: NDR 2023. Länge: 54’25 – (Wdh. am 25.08.2024 Deutschlandfunk, 20.05 Uhr)

Der Titel dieses Features stammt noch von Autor Jörn Klare. Beim Rest war ein Chatbot beteiligt − als Anregung, als Unterstützung und als Ablenkung: Über eine Erfahrung, wie wir sie jetzt öfter machen werden.

Ich bin etwas beunruhigt. Nein, ich mache mir Sorgen. Genauer: Ich habe Angst. Obwohl … es ist eher Panik. Es geht um die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz. Die Möglichkeit, mit einfachen Sprachbefehlen innerhalb weniger Sekunden Dialoge, Bildwelten, Lieder, Stimmen und was weiß ich nicht alles zu kreieren. Ich weiß nicht, ob deswegen die Welt untergeht, doch ich bin mir, wie viele andere, sicher, dass unserer Arbeitswelt eine Revolution bevorsteht. Eine Revolution, die auch mich betrifft. Wird sie mich fressen? Der Titel dieses Features ist noch von mir. Der Rest? Wir werden hören.

Jörn Klare, 1965 in Hohenlimburg geboren, zwischen Sauerland und Ruhrgebiet aufgewachsen, lebt als Autor in Berlin. Er schreibt Sachbücher, Theaterstücke und Radiofeatures, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. Für sein Buch „Nach Hause gehen. Eine Heimatsuche“ erhielt er 2017 den Evangelischen Buchpreis. Zum selben Thema produzierte er für Deutschlandradio Kultur das Stück „Nach Hause gehen“ (2016). Zuletzt: „Wenn du mehr hast, als du brauchst … Eine Weihnachtsgeschichte aus Unna“ (Deutschlandfunk Kultur 2023).

18:20 – 19:00 UHR – SWR Kultur Jazz
Es war einmal…als Jazz noch in den Charts stand

Von Odilo Clausnitzer. Nicht immer war instrumentaler Jazz eine Musik für die elitäre Minderheit. In den frühen 60er-Jahren haben es einzelne Aufnahmen sogar bis hoch in die Hitparaden geschafft. Eddie Harris’ „Exodus“ wurde die erste Jazzplatte, die Gold-Status erlangte. Lee Morgans „Sidewinder“ diente als verkaufsfördernde Erkennungsmusik für eine Autowerbung. Den Vogel abgeschossen hat Paul Desmonds „Take Five“ – in England Nr. 5 der Pop-Charts und bis heute die meistverkaufte Jazz-Single aller Zeiten. In der Sendung gibt es Geschichten und Hintergründe zu den Jazz-Hits der 60er.

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Live Jazz: Roger Kintopf „Structucture“ | 54. Deutsches Jazzfestival Frankfurt, Oktober 2023

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Roger Kintopf „Structucture“ || Asger Nissen, as, acl | Victor Fox, ts, bcl | Roger Kintopf, b | Felix Ambach, dr | 54. Deutsches Jazzfestival Frankfurt, Hessischer Rundfunk, hr-Sendesaal, Oktober 2023

20:00 bis 23:00 +++ hr2-kultur
LIVE – Die Eröffnung des Musikfests Berlin

Die 20. Ausgabe des Musikfests Berlin widmet sich den unbekannteren Seiten der „Amerikas“. Im Eröffnungskonzert trifft ein südamerikanisches Orchester auf den Vater der amerikanischen Moderne, Charles Ives, dessen 150. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Roman Simovic, Violine. São Paulo Symphony Orchestra. Leitung: Thierry Fischer

Charles Ives: Central Park in the Dark / Alberto Ginastera: Konzert für Violine und Orchester / Heitor Villa-Lobos: Uirapuru, Symphonische Dichtung für Orchester / Edgard Varèse: Amériques. (Zeitversetzte Übertragung aus der Berliner Philharmonie)

Argentinische und brasilianische Moderne ergänzen das Klangbild eines vibrierenden und sich ständig erneuernden Kontinents. Die spektakuläre Bigband des São Paulo Symphony Orchestra fächert anschließend die Vielfalt der „música popular“ auf: vom Samba über Bossa nova bis zum Choro mit europäischen Harmonien und afrikanischen Rhythmen.

LIVE – São Paulo Big Band: Brasilianischer Jazz und „música popular“ – von Gilberto Gil, Caetano Veloso, Pixinguinha u. a.

Paula Lima, Gesang; Claudia Nascimento, Flöte; Sergio Burgani, Klarinette; Rubén Zúñiga, Vibraphon; São Paulo Big Band. Leitung: Daniel D’Alcântara

Ary Barroso: Aquarela do Brasil, arrangiert von Rafael Rocha / João Bosco & Aldir Blanc: Incompatibilidade de gênios, arrangiert von Nailor Proveta / João Bosco & Aldir Blanc: Linha de Passe, arrangiert von Rafael Rocha / Pixinguinha & Benedicto Lacerda: Um a Zero, arrangiert von Nailor Proveta / Gilberto Gil: Palco, arrangiert von Rafael Rocha / Jorge Ben Jor: País Tropical, arrangiert von Rafael Rocha / Spok: Moraes é Frevo, arrangiert von Spok / Tom Jobim & Vinicius de Moraes: Chega de Saudade, arrangiert von Feldeman Oliveira / Jorge Ben Jor: Taj Mahal, arrangiert von Guilherme Ribeiro / Jorge Ben Jor: Mas Que Nada, arrangiert von Rafael Rocha / Caetano Veloso: Tropicália, arrangiert von Débora Gurgel / Tom Jobim: Garota de Ipanema, arrangiert von Rafael Rocha / Chico Buarque: Feijoada Completa, arrangiert von Jesse Sadoc / Jorge Aragão, Dida e Neoci Dias: Vou festejar, arrangiert von Bruno Santos / Gal Costa: Canta Brasil, arrangiert von Debora Gurgel. (Zeitversetzte Übertragung aus der Berliner Philharmonie)

20:00 bis 24:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

20:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
Manifest 24 – Mono-Oper für KI / Stimme / elektronische Klangerzeugung / Streichquartett

Von zeitblom. Mit: Sabin Tambrea. Ton und Technik: Thomas Monnerjahn. Musik: zeitblom. Regie: der Autor. Produktion: Deutschlandfunk 2024 – Länge: ca. 60’

Die Veröffentlichung des 1. Surrealistischen Manifests von André Breton jährt sich im Oktober 2024 zum hundertsten Mal. Ein bahnbrechendes Dokument und ein Aufruf zur Befreiung des menschlichen Geistes von den Einschränkungen der Vernunft und der Konventionen.

Das Surrealistische Manifest forderte eine radikale Freiheit des Denkens und der Kreativität, in schroffer Ablehnung der traditionellen Konventionen von Gesellschaft, Kunst und Literatur. Heute, fast 100 Jahre nach seiner Veröffentlichung, bleibt das Manifest immer noch relevant für Künstler, Musiker und Intellektuelle, die sich für die Erforschung von irrationalen Assoziationen interessieren, nach neuen Wegen des Ausdrucks suchen und den Kampf gegen autoritäre Strukturen und Dogmen aufgenommen haben. In „Manifest 24“ wird versucht, mit originalen Texten der Surrealisten und einem neuronalen Netzwerk neue Ideen zu finden und neue Formen der Kreativität zu erschließen. Die Stimme wird integraler Bestandteil in den ausgeklügelten Überlagerungen von Klangkomponenten, der Text mutiert zu einem der musikalischen Fäden, zu einem Teil der stofflichen Struktur der gesamten Komposition. Ein Monolog, der selbst wie collagiert wirkt, Gedankenströme die auftauchen und wieder verschwinden. Die von einer KI generierte Partitur für Streichquartett und elektronische Klangerzeugung ist extrem minimalistisch und zeichnet sich durch lange, ruhige und subtile Klangfarben aus. Durch die fragmentarische Struktur der Musik entsteht eine atmosphärische und meditative Fusion von Wort und Klang. Rauschen und Zufälligkeit – Information und Unvollständigkeit – Berechenbarkeit und Unentscheidbarkeit.

Zeitblom (Georg Falk-Huber), 1962 in Rosenheim geboren, ist Komponist, Musiker, Autor und Produzent. Seit 1997 realisiert er zahlreiche Audioprojekte zwischen Feature, experimenteller Musikcollage, Audiowalk und Radio-Oper, u.a. für WDR, Deutschlandradio, SWR, BR und NDR. Für seine klangintensiven, radiophonen State-of-the-Art-Inszenierungen erhielt er diverse Auszeichnungen, darunter: Deutscher Hörspielpreis, Prix Marulic, Intermedium Preis, Silver Medal NY Festivals Award und Deutscher Hörbuchpreis für die beste Klanggestaltung. 2020 erhielt er im Duo mit Christian Wittmann den Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Audio.Space.Machine“ (Deutschlandfunk/NDR/SWR in Zusammenarbeit mit IMF 2019). In seinen jüngsten Arbeiten rückt zeitblom die Beschäftigung mit immersiven digitalen Environments wie 3D-Audio oder 360º-Bildprojektionen im multimedialen Kontext in den Mittelpunkt. Er lebt in Berlin.

21:30:00 +++ Ö1
Live-Übertragung von Sylvie Courvoisiers „Chimaera“ und von The Messthetics & James Brandon Lewis aus Saalfelden

Die traditionelle Live-Jazznacht von Österreichs Jazzfestival-Klassiker in Saalfelden im Salzburger Pinzgau bringt diesmal die Übertragung zweier hochkarätiger Konzerte: zum einen die Präsentation des neuen „Chimaera“-Sextetts der in New York City lebenden Schweizer Pianistin Sylvie Courvoisier (u. a. mit Soundelektroniker Christian Fennesz, Bassist Drew Gress und Drummer Nasheet Waits); zum anderen der groovigen Allianz von US-Tenorsaxofonist James Brandon Lewis mit dem Punk-Rock-Jazz- Trio The Messthetics um Gitarrist Anthony Pirog.

Außerdem: Interviews und Ausschnitte aus dem freitägigen Eröffnungsprojekt „Nebulift“ der in Wien lebenden iranischen Klarinettistin Mona Matbou Riahi (u. a. mit Dorian Concept und Manu Mayr) sowie aus anderen bereits aufgenommenen Konzerthöhepunkten des Jazzfestivals Saalfelden 2024.

22:05 bis 22:50 +++ Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Die Wucht der Stille – Der Komponist Antoine Beuger

Von Hanno Ehrler. Antoine Beuger, 1955 in den Niederlanden geboren, lebt in der Nähe von Düsseldorf. Er nennt seine Arbeit nicht Komponieren, sondern ein „Entwickeln von Ereignissen“. Musik sei folglich ein Ausschnitt aus dem allgegenwärtigen Rauschen der Welt. Diese Ausschnitte sucht und erforscht der 69-jährige Komponist mit jeder seiner mittlerweile knapp zweihundert Arbeiten. Besonders interessiert ihn die Stille: In manchen Stücken gibt es teilweise sehr lange Passagen, in denen kein einziger Ton gespielt wird. Antoine Beugers ruhige, leise und ereignisarme Musik scheint in der heutigen Neue-Musik-Szene wenig attraktiv zu sein. Seine Werke werden dort kaum aufgeführt. Gleichwohl sind sie eine wichtige und aktuelle Position zeitgenössischen Komponierens.

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Das XJazz!- Festival in Berlin: Sebastian Studnitzky, Omer Klein und Nduduzo Makhathini beim XJazz! Festival

Das XJazz! Festival feiert jedes Jahr den Jazz in allen Spielarten. Der israelische Pianist Omer Klein spielte mit Sebastian Studnitzky – eine alte Freundschaft und eine fruchtbare Verbindung. Und der südafrikanische Pianist Nduduzo Makhathini verband Spiritual Jazz mit Zulu – Tradition.

Das XJazz!- Festival hat im Mai 2024 wieder viele Jazzgrößen und ein internationales Publikum nach Berlin-Kreuzberg gelockt. Wir senden heute Ausschnitte aus zwei Konzerten: Der südafrikanische Pianist und Komponist Nduduzo Makhathini verbindet Spiritual Jazz mit Zulu-Tradition. Und der israelische Pianist Omer Klein spielt mit dem Trompeter Sebastian Studnitzky – eine alte Freundschaft und eine fruchtbare Verbindung. Eine Sendung von Holger Zimmer.


so – 25.08.24


00:03 bis 02:00 +++ Bayern 2
Bayern 2 Radiojazznacht

Klassiker, neue Alben und Live-Musik. Mit Ssirus W. Pakzad

00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Live-Übertragung von Sylvie Courvoisiers „Chimaera“ und von The Messthetics & James Brandon Lewis aus Saalfelden

11:30 bis 12:00 +++ hr2-kultur
Wofür ich lebe: Klimarettung – ARD-Feature-Serie (6/7)

Klimaaktivisten wie die „Letzte Generation“ werden kritisiert und mit Strafen belegt. Sie kämpfen weiter, auch wenn direkter Erfolg ausbleibt. Woher nehmen sie die Kraft?

Wer mit der Letzten Generation an Klimaprotesten teilnimmt, zeigt vollen Einsatz: Die Aktivisten kleben sich auf die Straße fest, besprühen Denkmäler und blockieren den Flugverkehr. Dafür riskieren sie Gefängnis- und Geldstrafen.

Dennoch ernten sie viel Kritik, auch von anderen Klimaaktivisten. Direkte Erfolge ihres Protestes werden noch immer nicht sichtbar. Bei einigen führt das zu Resignation, andere kämpfen weiter – überzeugter denn je.

Woher nehmen sie den Glauben und das Durchhaltevermögen? Spielt dabei die christliche Erziehung eine Rolle, die einige von ihnen erfahren haben?

17:04 bis 18:24 +++ SR2 KulturRadio
HörspielZeit: Nyotaimori von Sarah Berthiaume (SR/NDR 2019)

Nyotaimori ist ein Sinnbild für die Aufopferungsbereitschaft und Unterwerfung von Arbeitenden in unserer modernen Welt. Dabei handelt es sich um „eine extrem ausgefeilte japanische Tradition, die darin besteht, Sushi vom regungslosen Körper einer nackten Frau zu essen. Diese generationenalte Praxis treibt das Ethos der Geisha auf die Spitze: totale Dienstfertigkeit, Zerstreuung des Kunden und Unterwerfung unter den Kunden. Natürlich bleibt Nyotaimori wegen seiner extremen Kostspieligkeit reichen Männern vorbehalten…“ Oder den Kreativen auf der Weihnachtsfeier ihrer Werbeagentur, wie Maude, freiberufliche Journalistin, bei ihrer Recherche über Berufe der Zukunft erfährt.

Im Hörspiel „Nyotaimori“ geht es aber um unsere aktuelle Arbeitswelt: Maudes Urlaub droht zu platzen, weil sie zu viele schlecht bezahlte Aufträge angenommen hat. Als ihre Freundin sie aus Wut mit einem BH an den Schreibtischstuhl fesselt, öffnet sie damit eine Art satirisch-hyperreales Wurmloch, das Maude, ihre Freundin, aber auch Arbeitende in Texas, Japan und Indien einsaugt und anderswo wieder ausspuckt. Sollte es doch einen Ausweg aus diesem lebenslangen Hamsterrad geben?

17:10:00 +++ Ö1
Sänger Elvis Costello ist 70

33 Studioalben und sechs Live-Tonträger hat Elvis Costello bisher veröffentlicht. In diversen musikalischen Genres zwischen Pop, Punk, Rhythm & Blues, Country, Jazz und sogar klassischer Ballettmusik.

Aufgewachsen in London und Liverpool, gilt Costello als Intellektueller des Showgeschäfts, nicht zuletzt aufgrund der Hornbrille, welche er seit Anfang seiner Karriere trägt. Andere Ehrentitel sind etwa „Pop- Chamäleon“ oder „Meister des 3-Minuten-Songs“. Declan Patrick MacManus alias Elvis Costello feiert heute, am 25. August 2024, seinen 70. Geburtstag. Spielräume Spezial würdigt keinen Pop-Superstar, aber definitiv einen „Musician’s musician“.

18:00 bis 19:00 +++ hr2-kultur
Jahrhundertstimmen 1945 bis 2000 | Folge 5 – Kahlschlag statt Reformen. Die sechziger Jahre in der DDR

„Unser ‘68 war Prag“ sagt die in Dresden geborene Schriftstellerin und Hochschullehrerin Ines Geipel. Sie meint damit den Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes, die 1968 den Reformprozess in der Tschechoslowakei blutig beendeten.

Auch in der DDR waren nach dem Mauerbau Reformen in der Wirtschaft, der Jugendpolitik, dem Justizwesen und der Kultur angestoßen worden.

Aber bereits 1965 hatte sie das Zentralkomitee der SED wieder zurückgenommen und einen harten Kurs gegen jede Form von Liberalisierung eingeleitet.

Dabei spielte Erich Honecker eine entscheidende Rolle. Er ist zu hören, daneben u. a. Christa Wolf, Anna Seghers, Robert Havemann und Alexander Dubček. hr 2024

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
hr-Bigband: Konzerte und Produktionen u.a. mit: Abschiedskonzert von Jim McNeely: Inner Visions

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Nach der Suite „Barefoot Dances and Other Visions” gab es in diesem Jahr ein neues Werk für die hr-Bigband von Jim McNeely. Der zu der Zeit noch amtierende Composer in Residence warf erneut einen Blick auf das Ensemble, das er seit so vielen Jahren kennt, und schrieb seinen Mitgliedern Musik auf den Leib. Einige Gesichter waren ja imzwischen neu dazugekommen und lieferten den Background für neue Geschichten. Jim McNeely nahm dieses Konzert im Juni dieses Jahres zum Anlass, sich nach seiner langen Zeit und enger Verbundenheit mit der hr-Bigband von seinem Publikum in Frankfurt zu verabschieden. Hören Sie heute den Ersten Teil dieses Konzertes.

19:05:00 +++ Ö1
Tillmann Risses Hommage an Sarah Vaughan

Am 27. März 1924 wurde eine der einflussreichsten Sängerinnen der Jazzgeschichte im amerikanischen Newark im Bundesstaat New Jersey geboren: Sarah Vaughan. Der 100. Geburtstag ist heuer Anlass für zahlreiche Hommagen an die „göttliche“ Diva – wie Vaughan nach ihrem Album „The Divine One“ von 1960 tituliert wurde und wird.

Der deutsche Sänger und Trompeter Tillmann Risse, Jahrgang 2001, zollt der auch „Sassy“ genannten Ikone mit frischen, zeitgemäßen Arrangements respektvoll Anerkennung.

Gemeinsam mit weiteren jungen Hoffnungsträgern in Bezug auf die Weiterführung der Jazztradition berührt Risse, der schon als Mitglied des deutschen Bundesjazzorchesters auf sich aufmerksam machte, mit samtig-dunklem Stimmtimbre das Publikum. Er interpretiert Vaughans Klassiker in Quintett- Besetzung und lässt keinerlei Zweifel darüber aufkommen, dass Qualität keine Frage des Alters sein muss.

Nicht nur „just friends“ sind in diesem Sinne Tillmann Risses Kollegen: Saxofonist Michael Marginter, Pianist Alexander Vounelakos, Bassist Tjan Sostaric und Schlagzeuger Samuel Feimer, allesamt jung, dynamisch und meisterhaft ihr instrumentales Handwerk beherrschend. Mit ihnen ist Sarah Vaughan im 21. Jahrhundert angekommen.

19:35 – 20:00 UHR – SWR Kultur
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!

Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.

20:00 bis 24:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

20:05 bis 21:00 ++ +Deutschlandfunk
Bin ich überflüssig? Oder: Wie ich versuchte, die Arbeit an diesem Feature künstlicher Intelligenz zu überlassen

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Hörbar
Musik grenzenlos

Musik ohne Grenzen wird im ARD Radiofestival zu später Stunde an der „Hörbar“ serviert. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. Eine Stunde mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, die musikalisch scheinbar weit Auseinanderliegendes ganz nah zusammenrücken lässt, Genregrenzen überwindet und zum entspannten Zuhören einlädt.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Highlights der Konfrontationen Nickelsdorf 2024 (1) – Akira Sakata trifft auf Entasis, Sylvia Bruckner auf Tony Buck.

Ende Juli fanden die Konfrontationen statt. Die 44. Ausgabe des Festivals für freie und improvisierte Musik bot in der Jazzgalerie im burgenländischen Nickelsdorf an drei Abenden wieder ein volles Programm mit zehn Ensembles zwischen Trio- und Big-Band-Formationen. In der Ö1 Supernova sind in zwei Sendungen ausgewählte Konzertaufnahmen zu hören. Heute: Hamid Drake mit Georg Graewe, das Trio Sylvia Bruckner, Martin Siewert und Tony Buck sowie Akira Sakata mit Entasis.

Das von Festivalgründer Hans Falb und seinem Team zusammengestellte Line-Up listet handverlesene Konstellationen an Bands, Ensembles und Projekten. Auch heuer war Ö1 vor Ort und hat einige Konzerte aufgenommen.

Anfang April hat Hans Falb seinen 70. Geburtstag gefeiert; Im „Zeit-Ton“ war dazu ein Porträt über ihn zu hören. Das im Verein Konfrontationen organisierte Festival blieb auf wenige Ausnahmen gleich, neu hinzugekommen ist Peter Nachtnebel, der gut 20 Jahre für die Musikprogrammierung des Wiener Clubs fluc zuständig war.

Die diesjährigen Konfrontationen umfassten an die 40 internationalen Musikschaffenden. Im ersten Teil dieser Supernova-Serie präsentiert Ö1 den ersten Konzertabend vom 26. August: Auch wenn der Pianist Georg Graewe und der Schlagzeuger Hamid Drake seit vielen Jahren Stammgäste des Festivals sind: Als Duo treffen sie zum ersten Mal aufeinander.

Ebenfalls eine Premiere: der Auftritt der Pianistin Sylvia Bruckner mit dem Gitarristen und Elektronikmusiker Martin Siewert und dem Schlagzeuger Tony Buck. Bruckner war das letzte Mal 2015 in der Jazzgalerie zu erleben. In einem Text des Wiener Jazz-Clubs Porgy & Bess war zu lesen: „Sylvia Bruckner zählt zu den bekanntesten österreichischen Jazzpianistinnen und hat mit Kompositionen und Improvisationen einen eigenen Stil mit eigenem Sound entwickelt.“ Martin Siewert kennt man von der Band Radian sowie von Kollaborationen mit der Schlagzeugerin Katharina Ernst und dem Pianisten Reinhold Friedl.

Das letzte Mal in Nickelsdorf gespielt hat Akira Sakata in den frühen 1980er Jahren. Der Klarinettist und Saxofonist wurde 1945 in der Nähe von Hiroshima geboren, war im Jam Rice Sextet von Yōsuke Yamashita, tourte durch die Mongolei und spielte u.a. mit Paal Nilssen-Love. Seit einiger Zeit ist er mit dem Ensemble Entasis rund um Giovanni di Domenico (Piano), Aleksandar Škorić (Schlagzeug), Giotis und Petros Damianidis an Gitarre und Bass unterwegs, siehe „Live in Europe 2022“ (Trost Rec., 2023). Ein Höhepunkt der Konfrontationen 2024.

Den zweiten Teil der Konfrontationen-Konzertaufnahmen präsentieren wir in „Supernova“ am Sonntag, 1. September 2024. Es spielen Eve Rissers groß besetztes Red Desert Orchestra sowie das Luís Vicente 4tet. Gestaltung: Heinrich Deisl

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