Das Ende des Dorffestes. © MH
Das Ende des Dorffestes. © MH

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 22.07.2024 bis 28.07.2024

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 30. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:


mo – 22.07.24


19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Hörbar: Nach Galicien mit Xabier Díaz & mehr Musik grenzenlos

19:30:00 +++ Ö1
Gitarrist John Scofield mit „Yankee Go Home“ im März 2024 im südsteirischen Greith Haus

US-Gitarrist John Scofield, inzwischen 72 Jahre alt, tourt aktuell gerne durch Österreich: Am 25. Juli ist er mit Kontrabassist Dave Holland bei Glatt & Verkehrt in Krems zu Gast. Und am 17. März gab er sein hinreißendes „Yankee Go Home“-Programm im Greith Haus im südsteirischen St. Ulrich in Greith zum Besten: Gemeinsam mit Jon Cowherd (Klavier, Keyboards), Vicente Archer (Kontrabass) und Josh Dion (Schlagzeug) gab der Meister des angezerrten, bluesigen Gitarrentons „Roots-Rock-Jazz“-Sounds zum Besten, in die sich Jimmy Webbs „Wichita Lineman“ und Bob Dylans „Mr. Tambourine Man“ ebenso nahtlos einfügten, wie auch Pharoah Sanders’ „The Creator Has a Masterplan“, das an diesem Abend auf dem Programm stand und von der Scofield-Band in bluesige Americana-Sphären transponiert wurde. Ein mit viel Applaus aufgenommenes Konzert im Greith Haus!

20:03 bis 23:00 +++ SR2 KulturRadio, ARD Radiofestival 2024.
ARD Konzert

Saarbrücker Kammermusik Johannes Brahms: Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51 Nr. 1. / Arrangements aus Pop und Jazz / Eigenkompositionen des vision string quartets / vision string quartet. (Konzert vom 11. April 2024 im Großen Sendesaal des SR Saarbrücken)

Musikfestspiele Saar: „Your Music. Your Voice. Reloaded“ – Songs, komponiert von den Sängerinnen und Sängern der 2. Chance. Band, Sängerinnen und Sänger der 2. Chance Saarland. Deutsche Radio Philharmonie. Leitung: Vilmantas Kaliunas (Konzert vom 3. Mai 2024 in der Congresshalle Saarbrücken)

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | Saitenkünstler Al Di Meola zum 70. – Rückschau auf einen Olympioniken

Eine Zeit lang galt er als schnellster Gitarrist der Welt. Anhand von Interviews aus verschiedenen Jahren wirft Thomas Haak einen Blick auf ausgewählte Schaffensphasen des Saitenkünstlers.

Eine Zeit lang galt er als schnellster Gitarrist der Welt, der sich seinen olympischen Ruf bereits als Teenager in Chick Coreas Formation Return To Forever erspielte. Mit den beiden nicht minder schnellen Saitenartisten Paco de Lucía und John McLaughlin nahm Al Di Meola 1980 einen Geschwindigkeitswettbewerb namens „Friday Night In San Francisco“ auf, danach setzte zusehends ein Prozess der Läuterung ein. An die Stelle stakkatohafter Tonkaskaden traten zunehmend lyrische Texturen, die sich weltmusikalischen Konzepten und der eigenen (italienischen) Migrationsbiografie verpflichtet zeigten. Eine Sendung von Thomas Haak.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Eine englische Klanghauerin in Berlin – Zeit-Ton Porträt: Die Komponistin Rebecca Saunders

Rebecca Saunders ist so etwas wie eine Klanghauerin. Mehrfach hat sie tönende Skulpturen erschaffen, die das Publikum gleichsam von innen erleben kann – umringt von den Ausführenden, die den Saal und teilweise auch das Foyer bevölkern, sich bewegen, wechselnde Gruppen formen. Für jede und jeden ergibt das ein eigenes, individuelles Erlebnis. 1967 in London geboren und in Edinburgh ausgebildet, setzte Saunders ihre Ausbildung bei Wolfgang Rihm in Karlsruhe fort. Bei ihm hat sie vor allem gelernt, auf sich selbst zu hören, die eigene innere Stimme zu finden. Das hat ihr 2019 eine der höchsten Auszeichnungen der Neuen Musik überhaupt eingetragen, den Ernst von Siemens Musikpreis: als erste Komponistin und erst zweite Frau (nach der Geigerin Anne-Sophie Mutter). Da war längst schon Berlin ihre Wahlheimat.

„Die Energie und der Klang eines städtischen Ambientes gibt mir das Gefühl, lebendig zu sein“, erklärt Saunders. „Mir gefällt es, meine Ohren scharf zu stellen und immer wieder neu auszurichten.“ Aber natürlich will, ja muss sie manchmal auch das haben, was hierzulande gern als „heilige Ruh’„ beschrieben wird. „Stille ist wie die Leinwand hinter dem Klang“, stellt Saunders fest: Sie rahmt ihn ein. (Wiederholung vom 12. Februar 2024) . Gestaltung: Walter Weidringer

23:05 bis 00:00 +++ Bayern 2
Bayern 2 Nachtmix: Mit Judith Schnaubelt


di – 23.07.24


01:05 bis 05:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Katrin Wilke

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Hörbar: Sommerjazz von Simone Kopmajer & mehr Musik grenzenlos

19:00 bis 20:00 +++ radio3
The Voice: Greek Voice

Eine Reise durch Griechenland – von traditionellen Klängen bis zu Jazz und Chanson. Mit Musik von Giorgos Dalaras, George Moustaki, Melina Mercouri, Nana Mouskouri, George Perris und Savina Yannatou. Moderation: Susanne Papawassiliu

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
Jazz Live: Jazz for Future! 20. Bundesbegegnung Jugend jazzt

Aufnahmen vom 10. und 11.5.2024 aus dem Fritz-Henßler-Haus, Dortmund. Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt. Die Bundesbegegnung Jugend jazzt vereint die Sieger der jeweiligen Landeswettbewerbe. Sie ist das improvisatorische Pendant zu Jugend musiziert, nur „etwas anders“, wie gern gesagt wird. „Jazz Live“ präsentiert Höhepunkte der diesjährigen Ausgabe. 1997 ins Leben gerufen, findet diese nationale Leistungsschau im Bereich „Combo“ seit 2010 im jährlichen Wechsel mit einem Treffen der besten Nachwuchs-Big-Bands statt. Gastgeber war in diesem Jahr bereits zum dritten Mal Dortmund. Der Deutschlandfunk begleitet die Initiative des Deutschen Musikrates von Anfang an als Medienpartner. Bewusst als „Begegnung“ und nicht als Wettbewerb konzipiert, werden anstelle von Preisgeldern Fördermaßnahmen und Festivalauftritte geboten. Einer Gruppe winkt eine besondere Belohnung: der Dlf-Studiopreis, eine CD-Aufnahme im Sendesaal des Deutschlandfunks.

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | Akira Sakata und sein Trio Arashi: Das Trio Arashi beim Freejazzfestival Saarbrücken

Das Freejazzfestival Saarbrücken hat sich in den neun Jahren seines Bestehens ein beachtliches internationales Renommee erworben. Regelmäßig sind prägende Figuren auch aus den Pionierzeiten des Free Jazz zu Gast.

Das Freejazzfestival Saarbrücken hat sich in den neun Jahren seines Bestehens ein beachtliches internationales Renommee erworben. Regelmäßig sind prägende Figuren auch aus den Pionierzeiten des Free Jazz zu Gast. In diesem Jahr der fast 80-jährige Akira Sakata – Klarinettist, Saxofonist, Komponist und Schauspieler. In dieser Mischung schafft er in seinem Trio Arashi mit dem Bassisten Johan Berthling und dem Drummer Paal Nilssen-Love Grooves, die im Geist noch lange nachpulsieren. Und wenn er mit seiner geheimnisvollen Stimme rezitiert, bekommt das Konzert die Magie japanischer Sprachrituale. Eine Sendung von Karsten Neuschwender.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Billy Roisz und die große Kunst des DIY – Billy Roisz im Zeit-Ton Portrait

Billy Roisz ist eine Konstante der österreichischen experimentellen Szene. Seit 1998 beschäftigt sich die in Wien geborene autodidaktische Künstlerin intensiv mit den Medien Video und Sound – geprägt u.a. von der damaligen DIY-Elektronikszene Wiens – zudem ist sie Musikerin: E-Bass und electronics. Die Ästhetik der Bild- und Tonstörung, wie zum Beispiel Feedback und Verzerrungen, ist eines ihrer zentralen Experimentierfelder, die Verschränkung und Umdeutung von bild- und tongenerierenden Instrumenten ihr technischer Arbeitsansatz, so auf ihrer Website nachzulesen. Zu hören sind ihre Erkundungen in Live-Performances und audiovisuellen Installationen, solo oder in Zusammenarbeit mit Musiker:innen der experimentellen Musik und des Noise sowie komponierter neuer und alter Musik, Tanz und Theater.

Ihre Filme laufen bei großen Filmfestivals wie u.a. Berlinale Shorts, IFFR (International Filmfestival Rotterdam) und sie erhielt zahlreiche Preise, u.a. den österreichischen Kunstpreis für Film, 2021.

Zurück zu Billy Roisz als Musikerin: 2023 legte sie mit „Bajo“ (Ventil Records) ihr zweites Solo-Album – nach „Walking The Monkey“ (2012, Editions Mego) – vor. Im Mittelpunkt steht der Klang des Kontrabasses, ihr Hauptinstrument auf dem Album. Die Liebe Billy Roisz’ zu tiefen Frequenzen wird darauf hörbar und was sie daraus macht, wie sie sich in den Klang des Kontrabasses hineingräbt, versinnbildlicht durch ein Erdferkel – zu sehen am Cover – das in unterirdischen Bauten lebt.

Die Titel sind teilweise inspiriert von Roisz’ Lektüre – während der Aufnahme des Albums – der Tagebücher von Jonas Mekas, einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des unabhängigen US-amerikanischen Films.

Und auch ein Cymbal spielt auf dem Album eine wichtige Rolle. Gehörte es doch einmal zu dem Schlagzeug ihrer langjährigen Freundin und Partnerin – im Duo SKYLLA – Silvia Fässler.

In diesem Zeit-Ton Portrait spüren wir Billy Roisz’ Arbeit von ihren Anfängen bis in die Gegenwart nach. Wie viel Musik steckt in ihrer filmischen Arbeit und umgekehrt? Wie beschäftigt sie sich mit Raum und Klang im Raum, wie gestaltet sie Klang mit ihrem, Zitat Roisz: „Instrumentenzoo“? (Wiederholung vom 8. März 2024). Gestaltung: Marlene Schnedl


mi – 24.07.24


19:30:00 +++ Ö1
Die Österreich-Debüts der polnischen Band Tegie Chlopy und von US-Sänger-Cellistin Leyla McCalla

Zwei höchst unterschiedliche Bands eröffnen heute den Glatt-&-Verkehrt-Konzerte-Reigen bei den Winzern Krems: Die neunköpfige Band Tegie Chlopy aus Warschau intoniert schwungvoll traditionelle Tanzmusik aus der Region rund um die südpolnische Stadt Kielce. Und zuweilen gewinnt die Musik eine bluesige Färbung, die an die Marching Bands von New Orleans denken lässt.

Das ist auch eine der Verbindungen zu Leyla McCalla, die seit 2009 in New Orleans lebt – und die heute mit ihrer Band ebenso ihr Österreich-Debüt bestreitet. Die 39-jährige, in New York City geborene Sänger- Cellistin, reflektiert in ihren Liedern Themen wie Mutterschaft, Frausein und antikapitalistischen Aktivismus. Im Rahmen des neuen Albums „Sun Without The Heat“ umkreist McCalla afrofuturistische Texte mit Klängen aus der afroamerikanischen Diaspora: Elemente aus Jazz und Blues, haitianischer Twoubadou-Musik und brasilianischem Tropicalismo werden zu einem sinnlichen Hybrid-Folk-Sound verschmolzen. Heute live aus Krems!

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | Jazz-Pianist und Komponist Florian Hoefner: Franken, Neufundland und ein weiter Horizont

Der deutsche Jazz-Pianist und Komponist Florian Hoefner erhielt seine Ausbildung in Berlin und New York. Seit 2014 lebt er im kanadischen Neufundland.

Fesselnde Rhythmen. Folk-Elemente. Harmonien, die aus einem Stück der europäischen Klassik stammen könnten: Florian Hoefner, geboren 1982 im fränkischen Höchstadt an der Aisch, bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Komposition und Improvisation. Seit 2014 lebt er in Neufundland. Sein Trio mit dem Cellisten Andrew Downing und dem Schlagzeuger Nick Fraser gewann bei den kanadischen „East Coast Music Awards“ und beim „Juno Award“ Preise. Für das Iris Trio schreibt Hoefner aktuelle Stücke, in denen er die Auswirkungen des menschlichen Schaffens auf die Umwelt musikalisch umsetzt. Eine Sendung von Beatrix Gillmann.


do – 25.07.24


19:30:00 +++ Ö1
Das Duo Dave Holland/John Scofield sowie Beate Wiesingers whIm und Dunjaluk live aus Krems

Zwei Meister, die niemandem mehr etwas beweisen müssen, werden heute auf der Glatt-&-Verkehrt- Bühne in Krems erwartet. Dave Holland, der 77-jährige Grandseigneur des Kontrabasses, und Gitarrist John Scofield, der 72-jährige Meister des angezerrten, bluesigen E-Gitarren-Tons, zelebrieren die hohe Kunst des Duos. Virtuos und abgeklärt, doch routinefrei und bereit, sich selbst zu überraschen.

Neben dem britisch-amerikanischen Jazzlegenden-Treffen wird es auch eine musikalische Begegnung von Wien und Zagreb geben: Bassistin Beate Wiesinger schließt eine dreiköpfige, „whIm“ genannte Abordnung ihrer gefeierten Kammer-Pop-Jazz-Band Echoboomer mit dem kroatischen Duo Dunjaluk kurz. Sängerin Dunja Bahtijarevic und Gitarrist Luka Capeta stehen ihrerseits für die Kombination expressiver bosnischer Sevdah-Lieder mit schmissig-rockigen E-Gitarren-Sounds. Als Basis dieses multipolaren musikalischen Dialogs fungieren Beate Wiesingers skizzenartige „One Page Songs“, ersonnen im Rahmen eines Ö1-Kompositionsauftrags.

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
JazzFacts: „JazzFacts“ Klanghorizonte – Jazz, Electronica und Pop abseits des Mainstreams
Am Mikrofon: Michael Engelbrecht

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | Metéora – Die japanische Pianistin Makiko Hirabayashi – Makiko Hirabayashi und ihr aktuelles Album Metéora

Wie Aki Takase wurde Makiko Hirabayashi in Japan geboren, befasste sich zunächst mit Klassik, entdeckte den Jazz, ging in die USA, um dann in Europa zu landen. Seit 1990 lebt die Pianistin in Kopenhagen.

Ihr aktuelles Album trägt den Titel Metéora, benannt nach den gleichnamigen Klöstern Metéora im griechischen Thessalien, die spektakulär und unzugänglich wirkend auf hohe Sandsteinfelsen gebaut wurden und bei diesigem Wetter förmlich in der Luft zu schweben scheinen. Hirabayashi fängt ein wenig von dieser mystischen Stimmung ein, kreiert mit der Perkussionistin Marilyn Mazur und dem Bassisten Klavs Hovman sphärische Momente, in denen die Zeit mal förmlich stillsteht, mal mit einer latent spürbaren leichten Spannung dahinfließt. Eine Sendung von Karsten Mützelfeldt.


fr – 26.07.24


14:05:00 +++ Ö1
Organist und Sänger Cory Henry bei den Leverkusener Jazztagen 2023

Snarky Puppy aus Texas ist ein Jazz-, Funk- und Fusionkollektiv, dessen Mitglieder meist auch mit beeindruckenden Solokarrieren aufwarten können. Unter ihnen der 1987 geborene New Yorker Organist und Sänger Cory Henry: Aufgewachsen in Brooklyn und von klein auf umgeben von Gospel und Jazz, trat Henry schon mit sechs Jahren als Wunderkind an Klavier und Hammond-Orgel im Apollo Theater in Harlem auf, seit Mitte der 2010er Jahre veröffentlicht er Alben unter eigenem Namen oder mit seiner Band The Funk Apostles.

Als deklarierter Fan von Größen wie Stevie Wonder, Marvin Gaye, Donny Hathaway oder James Brown steht Cory Henry auch in seiner eigenen Musik in der klassischen Tradition von Soul, R&B und Funk, in die er auch viele Gospel-Elemente verwebt. Am 8. November 2023 gastierten Cory Henry & The Funk Apostles im Rahmen der Leverkusener Jazztage im vor Begeisterung tosenden Erholungshaus Leverkusen.

18:00 bis 19:00 +++ NDR Kultur
Musica: Jazz

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | Review: Review – Jazz-Neuerscheinungen

Spannend und aktuell – in „Review“ besprechen wir die originellsten und wertvollsten Jazzaufnahmen. „File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer freitags präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD Radiofestivals die aktuell bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz. Heute am Mikrofon: Konrad Bott.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Ein Leben für den Jazz – Eine Zeit-Ton Zeitreise mit Hans Falb, dem Gründer des Festivals Konfrontationen, zum 70. Geburtstag.

„Europe begins in Nickelsdorf“, soll Marshall Allen gesagt haben. Der Saxofonist des Sun Ra Akrestra meinte die Konfrontationen, die Hans Falb seit 1980 in der Jazzgalerie in Nickelsdorf organisiert und sie zu einem europaweit stilprägenden Festival für abenteuerfreudige Formen zwischen freier und improvisierter Musik gemacht hat. Anlässlich seines 70. Geburtstags würdigt der Zeit-Ton am 5. April 2024 Hans Falb als Kurator, Vermittler und Jazz-Experten. Am ersten Festivaltag der diesjährigen Konfrontationen soll diese Zeit-Ton Zeitreise noch einmal zu hören sein.

Er bezeichnet sich als Jazz-“Besessener“. Als Hans Falb mit 22 Jahren das elterliche Gasthaus übernehmen sollte, stellte er zur Bedingung: Nur, wenn er auch Jazz-Konzerte veranstalten dürfe. So gab es 1978 die ersten Musik-Abende, und 1980 gründete er die Konfrontationen, die seitdem jeden Sommer auf der Open-Air-Bühne der Jazzgalerie stattfinden. Im ersten Jahr war Peter Brötzmann zu Gast; 1998 initiierte Falb das Music In Movement Electronic Orchestra MIMEO und 2023 erschien eine Box des Improvisations-Pianisten Georg Graewe mit Konfrontationen-Aufnahmen des Wahl-Nickelsdorfers.

Von der Grenze in die Welt Für Hans Falb kann Musik nicht „schräg“ genug sein, denn sie sei ein Garant für sozialgesellschaftliche Offenheit. Sozialisiert mit afroamerikanischem Consciousness Jazz der 1970er-Jahre, ist dieser für Falb die quasi ursprüngliche künstlerische Bedingung und politische Haltung: Anthony Braxton, Cecil Taylor, Hamid Drake und zahlreiche andere Musiker von Weltrang teilten und teilen sich im burgenländisch-ungarischen Grenzort die Bühne.

Auch ist Hans Falb ein wandelndes Lexikon zum Freien Jazz, der genau weiß, in welcher der 44 Festivalausgaben welcher Musiker in welcher Formation spielte. Ab und an ist er auch als Turntablist und DJ zu erleben.

Für die österreichische Szene waren die Konfrontationen ein prägender Nährboden. Von Christof Kurzmann bis Franz Hautzinger. In dieser, ursprünglich einen Tag nach Hans Falbs 70. Geburtstag ausgestrahlten Zeit-Ton Zeitreise hören wir in die Geschichte der Jazzgalerie, traversieren persönliche Lebensstationen und er erzählt über musikalische Entwicklungen damals und heute. (Wiederholung vom 5. April 2024). Gestaltung: Heinrich Deisl


sa – 27.07.24


00:05 bis 06:00 +++ Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

  • 01:05-02:00 Jazz Live: Zukunftsmusik. Das BuJazzO spielt Sieger-Stücke des Kompositionswettbewerbes Bundesjazzorchester. Vokalensemble des BuJazzO. Leitung: Niels Klein. Aufnahmen vom 20.4.2024 aus dem Telekom Forum beim Jazzfest Bonn. Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer
  • 02:07-03:00 JazzFacts: Both Sides Now. Joni Mitchell im Spiegel des Jazz. Von Michael Frank
  • 03:05-03:55 Rock et cetera: Vintage: Gitarren zwischen Wertanlage und Wahnsinn. Von Tim Schauen
  • 04:05-05:00 On Stage: Aussagen ohne Text. Die Münsteraner Band Long Distance Calling. Aufnahme vom 6.2.2023 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln
  • 05:05-05:30 Milestones – Jazzklassiker: „Saudades“. Erinnerungen an den Perkussionisten Naná Vasconcelos (1944-2016). Am Mikrofon: Karl Lippegaus
  • 05:40-06:00 Milestones – Jazzklassiker: „Saudades“ – Erinnerungen an den Perkussionisten Naná Vasconcelos (1944-2016). Am Mikrofon: Karl Lippegaus

13:04 bis 15:00 +++ WDR 3
WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann

Götz Alsmann präsentiert in WDR 3 seine ganz spezielle Auffassung von Jazzmusik: Swingend, stilbergreifend, manches puristisch, einiges eher Jazz-ähnlich, durchaus sentimental und immer gerne unterhaltend. Wenn der Sound und das musikalische Gefühl stimmen, wird der Kreis dessen, was „Jazz“ ist, auch gerne erweitert.

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR Kultur Jazz
Jazz & Olympia (2/2) – Exzellenz, Virtuosität, Freiheit

Von Fanny Opitz. Ob beim Hissen der Fahne, als kulturelles Rahmenprogramm oder als Playlist, zu der Sportler*innen trainieren: Musik ist ein wichtiger Teil der olympischen Spiele. In beiden Disziplinen geht es in um physische und mentale Höchstleistung. In diesem Jahr wird Breakdance in Paris zum ersten Mal olympisch, eine Sportart, die viel mit Jazz zu tun hat – für die Athlet*innen spielt Improvisation mindestens eine so große Rolle wie für Jazzmusiker*innen. Davon erzählen in dieser Sendung das deutsche B-Girl Jilou und die Breakdance-Jurorin Frieda Frost..

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Live Jazz: Jakob Bro & Joe Lovano Septet | 54. Deutsches Jazzfestival Frankfurt, Oktober 2023

Am Mikrofon: Julian Camargo. Jakob Bro & Joe Lovano Septet: Once Around the Room || Jakob Bro, g | Joe Lovano, sax | Larry Grenadier, Thomas Morgan & Anders Christensen, b | Joey Baron & Jorge Rossy, dr | 54. Deutsches Jazzfestival Frankfurt 2023, Hessischer Rundfunk, hr-Sendesaal, Oktober 2023

19:30:00 +++ Ö1
Sängerin Mari Kalkun, Tuba-Virtuose Daniel Herskedal – und die Stimme von Oumou Sangaré

Kontrastreiche Klänge aus dem Norden Europas und aus Westafrika sind heute bei Glatt & Verkehrt in Krems zu erleben, live übertragen auf Ö1: Die estnische Sängerin Mari Kalkun interpretiert mit berührender Stimme alte Volkslieder aus ihrer Heimat, begleitet auf der Kannel, der traditionellen Zither. Als Duopartner gesellt sich ihr der aus dem Jazz kommende Norweger Daniel Herskedal bei, der aus den tiefen Sounds von Tuba und Basstrompete mittels Loop-Generator eigene Klangwelten entwickelt.

Dann steht mit Oumou Sangaré eine Sängerinnen-Ikone aus Mali auf der Bühne. Die 56-Jährige thematisiert in ihren Liedern die Situation der Frau in Westafrika, verbunden mit nachdrücklichem Engagement für Selbstbestimmung und Toleranz. Im Zuge des aktuellen Albums „Timbuktu“ verbindet Oumou Sangaré einmal mehr die Tradition ihrer Heimatregion Wassoulou mit Blues-, Folk- und Rockelementen. Mit ihrer achtköpfigen Band wird sie zweifellos für einen kraftvollen Höhepunkt im heurigen Glatt-&-Verkehrt-Programm sorgen.

20:00 bis 00:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | Magie des Moments – Die Pianistin Sol Jang. Die Pianistin Sol Jang beim Festival Women of Jazz

Die in Süd-Korea geborene und in den Niederlanden lebende Pianistin, Komponistin und Dozentin Sol Jang nahm am 7. Mai 2024 den Jazzpreis der Stadt Halle beim Internationalen Festival Women in Jazz entgegen. Im Anschluss präsentierte sie mit ihrem Trio das im Oktober erscheinende neue Album „19-29“, das sie nach den Aufnahmen im Herbst in der Georgenkirche in Halle erstmals live performte.

Die in Süd-Korea geborene und in den Niederlanden lebende Pianistin und Komponistin Sol Jang hat beim diesjährigen Internationalen Festival Women in Jazz den Wettbewerb „Next Generation“ und damit den Jazzpreis der Stadt Halle gewonnen. Mit ihrem am klassischen Klaviertrio ausgerichteten Spiel überzeugte Sol Jang nicht nur das Publikum beim Voting, sondern auch live im Konzert. In der Georgenkirche spielte sie am 7. Mai mit ihrer Band Titel aus ihrem neuen Album „19-29“ – das repräsentiert die musikalischen Erfahrungen aus Sol Jangs Zeit in Korea, den USA und Europa. Eine Sendung von Heidi Eichenberg.

23:03:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.


so – 28.07.24


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Extraplatte-Chef Harald Quendler zum 80. Geburtstag, Stefan Sterzinger mit „Leise im Kreise“ 2023 im Wiener RadioKulturhauses

17:10:00 +++ Ö1
…aus dreieinhalb Jahrzehnten Extraplatte

„Nix verändert si von söba“ sang 1978 die Wiener Band Auflauf im ersten Song ihrer ersten Schallplatte, erschienen unter der magischen Katalognummer „Extraplatte 1“. Ein guter Start mit passendem Motto für ein neues Label. Harald Quendler, der Mann hinter Extraplatte, hat in Österreichs Musiklandschaft vieles nachhaltig verändert. Mit Weitblick und Hingabe hat er entdeckt, gefördert und ermöglicht, Musikerinnen und Musiker zusammen- und ihre Musik unter die Leute gebracht – von zeitgenössischer Konzertmusik und neuer Volksmusik über heimischen Jazz, Folk und Rock bis hin zur vor allem in den 1990er-Jahren blühenden brasilianischen Musikszene in Wien.

Extraplatte war Label, Produktionsfirma, Verlag, Vertrieb und Plattenladen in einem, eine wichtige Heimat für Musikschaffende wie für Musikliebende. Es war ein Schock, als das Unternehmen mit dem ikonischen Sägeblattlogo aufgrund einer sich rasant ändernden Musikindustrie im Sommer 2013 wieder schließen musste. Doch die fast unüberschaubar vielen Produktionen bieten auch heute und zukünftig noch viel Nahrung für Gehör und Seele.

Anlässlich des 80. Geburtstags von Harald Quendler spielen die Spielräume Spezial einige extrafeine Extraplatten aus dreieinhalb Jahrzehnten Extraplatte.

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
hr-Bigband: Konzerte und Produktionen u.a. mit: hr-Bigband feat. Dianne Reeves

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Sie ist eine der erfolgreichsten Jazz-Sängerinnen weltweit: Dianne Reeves. Fünf Grammys darf die US-Amerikanerin bereits ihr Eigen nennen und dafür ist ihr ein Platz im Musik-Olymp jetzt schon sicher. Die hr-Bigband hatte nun die Ehre, im April eine der großen Diven des Jazz auf die Bühne bitten zu dürfen, gemeinsam mit Grammy-Preisträger John Beasley, der die hr-Bigband nicht nur leitete, sondern auch neue Arrangements extra für dieses Zusammentreffen geschrieben hatte. Hören Sie heute den ersten Teil dieses Konzertes.

19:05:00 +++ Ö1
Spatz, Taube und die ganze Vogelschar: Uraufführung von Ernst Moldens Liederzyklus „Fliagl“

Der Wiener Singer/Songwriter Ernst Molden hat schon so Einiges besungen. Etwa seine Heimatstadt Wien samt der „Hammerschmidgossn“ und dem „Luegerplatz“ sowie – im Programm „Schdrom“ – die Donau. Im neuen, im Auftrag von Glatt & Verkehrt erstellten Programm „Fliagl“, das heute seine Premiere feiert, werden die gefiederten Artgenossen thematisiert – und das, wofür Vögel in Bezug auf uns Menschen so stehen können.

Begleitet wird Molden dabei von einer prominenten Bandbesetzung inklusive Anna Anderluh (Stimme, Autoharp), Aliosha Biz (Violine), Thomas Gravogl (Stimme, Gitarre, Mundharmonika), Maria Petrova (Schlagzeug), Andrej Prozorov (Sopransaxofon), Walther Soyka (Akkordeon) und Hannes Wirth (Gitarre). Ein Grande Finale des Festivals Glatt & Verkehrt 2024, live auf Ö1!

20:00 bis 00:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024
HörbarMusik grenzenlos

Musik ohne Grenzen wird im ARD Radiofestival zu später Stunde an der „Hörbar“ serviert. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. Eine Stunde mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, die musikalisch scheinbar weit Auseinanderliegendes ganz nah zusammenrücken lässt, Genregrenzen überwindet und zum entspannten Zuhören einlädt.

 

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