Der pure Vandalismus im Brahmsweg. © MH
Der pure Vandalismus im Brahmsweg. © MH

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 15.07.2024 bis 21.07.2024

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 29. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:


mo – 15.07.24


19:30:00 +++ Ö1
Sängerin Lylit im Mai 2024 im Wiener RadioKulturhaus

Am 7. Mai gab die in Oberösterreich aufgewachsene Sängerin Lylit alias Eva Klampfer ein umjubeltes Konzert im Großen Sendesaal des Wiener RadioKulturhauses. Sich selbst am Klavier begleitend, intonierte Lylit mit expressiver, voller Soul-Pop-Stimme ältere und neue Lieder aus eigener Feder, thematisierte dabei existenzielle Befindlichkeiten ebenso wie den eigenen Körper, Misogynie, Empowerment und „Möchtegern-Diktatoren“. Einige der Songs werden Teil des voraussichtlich Anfang kommenden Jahres erscheinenden nächsten Albums sein.

Unterstützt wurde die ausgebildete Jazzsängerin zudem von den Backgroundsängerinnen Ricarda Maria und Anja Om, für zwei Stücke gesellte sich auch Perkussionist Andreas Lettner zu den drei Damen auf die Bühne. Ein erhebender Abend im RadioKulturhaus!

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | The Rebirth of Cool: Die Los Angeles Jazz Renaissance

Weltweite Aufmerksamkeit hat die Musikszene von Los Angeles zuletzt 2015 erregt. Damals haben der Saxofonist Kamasi Washington und der Rapper Kendrick Lamar ihren Doppelschlag vorgelegt.

Washingtons widerspenstiges Doppelalbum „The Epic“ und Lamars epochales „To Pimp a Butterfly“ waren die Sensationen der Stunde. Aber auch Jahre danach gedeiht und floriert die südkalifornische Jazzszene, dass es eine wahre Freude ist. Die Gründe dafür lassen sich nicht allein an ein paar Individuen festmachen. Sie haben unter anderem mit den Folgen der Pandemie zu tun. Eine Sendung von Eva Garthe.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Gerzenberg spielt Ligeti-Etüden – Vom Einfachen ins Hochkomplexe. Anton Gerzenberg als „Great Talent“ im Konzerthaus

Sie sind durchdrungen von der synästhetischen Veranlagung ihres Schöpfers, wecken Raumillusionen und führen von einem einfachen kompositorischen Kerngedanken ins Hochkomplexe: Die „Études pour piano“ von György Ligeti. Insgesamt 18 an der Zahl, komponierte Ligeti seine Etüden in den Jahren 1984 bis 2001 und veröffentlichte sie in drei Büchern.

Ende Mai 2023 jährte sich der Geburtstag von György Ligeti zum 100. Mal. Zu diesem Anlass hat Anton Gerzenberg, Gewinner des Concours Géza Anda 2021, sämtliche Klavieretüden von Ligeti in Wien gespielt. Es war das letzte von insgesamt fünf Konzerten, die der junge deutsche Pianist im Rahmen seiner Residenz als „Great Talent“ vergangene Saison im Wiener Konzerthaus gegeben hat. Eine Aufnahme aus dem Schubertsaal vom 5. Juni 2023. (Wiederholung vom 11. September 2023). Gestaltung: Marie-Theres Himmler


di – 16.07.24


01:05 bis 05:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Oliver Schwesig

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
Jazz Live: Zukunftsmusik – Das BuJazzO spielt Sieger-Stücke des Kompositionswettbewerbes

Bundesjazzorchester, Vokalensemble des BuJazzO, Leitung: Niels Klein. Clara Vetter, Ole Sinell, Jorik Bergmann, Pascal Klewer – Kompositionen. Aufnahmen vom 20.4.2024 aus dem Telekom Forum beim Jazzfest Bonn. Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer

Beim Jazzfest Bonn stellte das Bundesjazzorchester (BuJazzO) preisgekrönte Stücke des Kompositionswettbewerbs „Zukunftsmusik“ vor. Dabei konnte auch das BuJazzO-Vokalensemble seine ganze Bandbreite zeigen. Das Bundesjazzorchester fördert nicht nur den Nachwuchs am Instrument, sondern seit einiger Zeit auch junge Komponistinnen und Komponisten. Bei der Ausschreibung „Zukunftsmusik“ konnten zum vierten Mal Bewerber bis 30 Jahren ihre Partituren einreichen. Die preisgekrönten Stücke stellten das BuJazzO und das Vokalensemble des BuJazzO in einem abwechslungsreichen Programm beim Jazzfest Bonn vor. Die Musik reichte von zeitgenössischem Straight Ahead-Jazz bis zu experimentelleren Klängen – alles auf höchstem Niveau. In der Sendung laufen Höhepunkte des Konzerts.

22:05 bis 22:50 +++ Deutschlandfunk
Musikszene: Brücken aus Klängen – Das transkulturelle Bridges Kammerorchester in Frankfurt wird fünf Jahre alt

Von Jochanan Shelliem. Das Bridges Kammerorchester vereint seit Herbst 2019 freiberufliche Musiker und ihre Instrumente aus verschiedensten Regionen des europäischen, asiatischen und amerikanischen Kontinents. Die Orchestermitglieder sind Experten für arabische, persische und europäische Klassik, Jazz, zeitgenössische Musik, osteuropäische Folklore sowie verschiedene Formen zentralasiatischer und lateinamerikanischer Musik. Von ihren vielfältigen Persönlichkeiten ausgehend, komponieren und arrangieren die Musiker ihre Stücke selbst. Was dabei entsteht, ist transkulturelle Musik.

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | Hören wir Gutes und reden darüber: Neue Jazzalben, vorgestellt im Gespräch

Neue Jazzalben, vorgestellt im Gespräch: Beate Sampson, Roland Spiegel und Ulrich Habersetzer überraschen sich und Sie mit aktuellen Neuerscheinungen aus dem Jazz.

„Eine Sendung wie eine Insel. Draußen herrscht hoher Seegang, aber was im Hier und Jetzt zählt, das sind handverlesene Töne, die in die Ohren des Publikums tropfen“. Das schrieb 2022 die Grimme-Jury in ihrer Begründung dafür, dass „Hören wir Gutes und reden darüber“ den Deutschen Radiopreis als „Beste Sendung“ erhielt. Wir nehmen Sie mit auf diese Hör-Insel! Jede und jeder stellt ein neues Jazzalbum vor, ohne den anderen zu verraten, worum es sich handelt. Hören, rätseln und laut nachdenken über Töne – darum geht es bei „Hören wir Gutes“. Lassen Sie sich überraschen! Eine Sendung von Beate Sampson, Roland Spiegel und Ulrich Habersetzer.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Ein Pionier der Musikvermittlung – Zeit-Ton Zeitreise mit Hans Schneider

Er gilt als Pionier der Musikvermittlung, der Jugendlichen gegenüber zeitgenössischen Kompositionen und deren Klangwelten das Fremde nimmt und gemeinsam mit ihnen selbst Klangexperimente umsetzt. Hans Schneider, im vergangenen Jahr 70 Jahre alt geworden, hat von 1993 bis 2001 als Initiator das nach wie vor beispielhafte österreichweite Musikvermittlungsprojekt „Klangnetze“ geleitet. Schneider lehrte am Musikpädagogischen Institut der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und war bis 2016 Professor an der Hochschule für Musik Freiburg. Die zeitgenössische, experimentelle Musik spielte immer eine große Rolle in seinem innovativen Unterricht und in seinem Leben. Eine Zeit-Ton Zeitreise mit Hans Schneider durch die vielfältige österreichischen Musikszene vor der letzten Jahrtausendwende, von Impro bis Komposition, von grafischer Notation bis hin zu akribisch vorgeschriebenen Handlungsanweisungen. (Wiederholung vom 19. Februar 2024). Gestaltung: Marie-Therese Rudolph


mi – 17.07.24


19:00 bis 20:00 +++ radio3
The Voice: Salvador Sobral

Er gehört zu den international bekanntesten Künstlern Portugals. Der Sänger und Pianist stammt aus einer portugiesischen Adelsfamilie. Er hat sein Psychologiestudium abgebrochen und in Barcelona Jazzmusik studiert. Zurecht. Zusammen mit seiner Schwester Luísa Sobral konnte er den Eurovision Song Contest 2017 in Kiew gewinnen. Es war der erste Sieg für Portugal in der Geschichte des Song Contests. Heute ist er zurück bei dem Sound, der ihm eher liegt: Er veröffentlicht neue Songs und Alben mit Jazz- und brasilianischen Einflüssen. Und das, obwohl er zwischenzeitlich auf der Intensivstation um sein Leben kämpfen musste. Mittlerweile scheint er sein Spenderherz gut zu vertragen und traut sich zu dem ein oder anderen Live-Konzert auf die Bühne. Moderation: Ortrun Schütz

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | 70 Jahre Newport Jazz Festival – Als der Jazz ans Licht kam – 70 Jahre Newport Jazz Festival

Mit dem 1. Newport Jazz Festival trat der Jazz 1954 aus dem Dunkel der Keller ins Licht der Open Air Bühnen. Mit 20.000 Dollar initiierte der Bostoner Jazzclubbetreiber George Wein am 17. und 18. Juli 1954 das erste Open Air Jazz Festival. 13.000 Besucher*innen hörten auf dem Rasen vor dem Newport Casino Acts wie Dizzy Gillespie, Gerry Mulligan, Eddie Condon oder Oscar Peterson. Das Newport Jazz Festival erlebte legendäre Performances, Randale und Rebellen, Radiomitschnitte und Filmdokus, es wurde ausgesiedelt und wieder zurückgeholt, stand am Rande des Ruins. Mit diesem Event hat sich der Jazz auch auf den Weg gemacht aus dunklen Kellern ins Licht von Tag und Aufmerksamkeit. Eine Sendung von Henry Altmann.


do – 18.07.24


21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
JazzFacts: Both Sides Now – Joni Mitchell im Spiegel des Jazz

Von Michael Frank. Schon wenige Jahre nach Veröffentlichung ihrer Debüt-LP fand Joni Mitchells Musik Widerhall in der Welt des Jazz. Die Faszination, die von ihren Songs ausgeht, ist bis heute ungebrochen, ständig kommen neue Jazz-Bearbeitungen hinzu. Keith Jarrett war 1971 einer der ersten Jazzer, die Songs von ihr spielten – Jahre bevor die Singer-Songwriterin begann, selber mit Jazz-Musikern wie Jaco Pastorius oder Wayne Shorter zusammenzuarbeiten. Cassandra Wilson und Brad Mehldau gehören seit langem zu ihrer immer größer werdenden Fangemeinde. Herbie Hancock widmete ihrer Musik 2007 gleich ein ganzes Album. In dieser „JazzFacts“-Ausgabe werden ihre Songs ganz unterschiedlich interpretiert: solistisch am Klavier, in kleinen Ensembles oder mit Kontrabass, Streichquartett, Elektronik und Gesang.

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | „Moment’s Notice“ beim „Enjoy Jazz Festival“ – Improvisation pur – Moment’s Notice

Ein musikalisches Blind Date – bei der englischen Veranstaltungsreihe „Moment’s Notice“ treffen Musikerinnen und Musiker aufeinander, die noch nie miteinander gespielt haben und improvisieren sich in die Herzen der Zuhörenden.

Improvisation pur – das ist der Kern der britischen Veranstaltungsreihe Moment’s Notice. Bei dem Event, das nach einem Stück von John Coltrane benannt wurde, werden Musikerinnen zusammengewürfelt, spielen drei Sets in wechselnden Formationen, ohne sich vorher beschnuppert haben zu können. Im Rahmen des Enjoy Jazz-Festivals 2023 haben sich fünf Auserwählte in Mannheim getroffen: die Saxofonistin Tamar Osborn, der Saxofonist Soweto Kinch, Kit Downes an den Tasten, Perkussionslegende Dudù Kouate und die junge Schlagzeugerin Momoko Gill. Hier hören Sie einen kuratierten Querschnitt des Abends. Eine Sendung von Konrad Bott.


fr – 19.07.24


14:05:00 +++ Ö1
Das Bill Frisell Trio im November 2023 bei den Leverkusener Jazztagen

Bill Frisells Karriere als Gitarrist und Komponist erstreckt sich über mehr als 45 Jahre und viele gefeierte Aufnahmen. Nate Chinen schrieb am 23. Juni 2013 in der New York Times: „Frisell hat viel Übung darin, einem sublimen Konzept eine bescheidene Verpackung zu geben. Seit langem als einer der markantesten und originellsten improvisierenden Gitarristen unserer Zeit gefeiert, hat er sich auch den Ruf erworben, thematische Zusammenhänge in seiner Musik herauszuarbeiten.“

Der Großmeister der introspektiven Jazzgitarre war mit seinem Trio – mit Thomas Morgan am Kontrabass und Rudy Royston am Schlagzeug – am 9. November 2023 bei den Leverkusener Jazztagen zu Gast und präsentierte sich dabei in Hochform. Wobei sich Bill Frisell diesmal auch als Interpret von Musik von George Gershwin, John McLaughlin und Billy Strayhorn betätigte.

18:00 bis 19:00 +++ NDR Kultur
Musica: Jazz

22:05 bis 22:50 +++ Deutschlandfunk
Milestones – Jazzklassiker: „Saudades“ – Erinnerungen an den Perkussionisten Naná Vasconcelos (1944-2016)

Am Mikrofon: Karl Lippegaus. Nanà Vasconcelos’ erstes Soloalbum „Africadeus“ von 1971 markiert eine wichtige Etappe der Arbeit des Autodidakten und Klangforschers, der auszog, um mit dem Berimbau – einem brasilianischen Instrument mit nur einer Stahlsaite – den Jazz zu erobern. Naná Vasconcelos aus Recife im Nordosten Brasiliens, improvisierte allein 20 Minuten lang auf einem der ältesten Musikinstrumente der Welt. Jazzmusiker wie Don Cherry, Jon Hassell, Jan Garbarek und Pat Metheny schwörten auf seine Kunst. Naná verkörperte in sich ein ganzes Percussion-Orchester, das endlose Wellen von Klängen, Rhythmen und Stimmen aussenden konnte. Und das so vorzeitlich wie futuristisch zugleich anmutete wie in seinem Meisterwerk „Amazonas“. Am 2. August wäre der Multiinstrumentalist Naná Vasconcelos 80 Jahre alt geworden.

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | Beats by Cap Kendricks: Produzent und Songwriter aus München – Cap Kendricks

Der gebürtige Münchner Cap Kendricks ist verliebt, verliebt in Beats. Seit über 10 Jahren liefert er für Rapper und verschiedenste Instrumental/Lofi-Projekte Beats. Seine Musik ist tief in der Hip-Hop-Kultur verwurzelt, wird aber auch von anderen Genres beeinflusst.

Cap Kendricks ist ein Produzent und Songwriter aus München, der zuletzt einige Jahre in Leipzig gelebt hat. Er hat Songs und Alben für viele große Namen der deutschen Hip-Hop Szene produziert. Seit 2015 veröffentlicht er daneben regelmäßig Instrumentalprojekte, die nicht nur Millionen Hörer auf Streaming-Plattformen erreichen, sondern auch im internationalen Fernsehen und Werbespots zu finden sind. Seine Musik ist tief in der Hip-Hop-Kultur verwurzelt, wird aber genauso von anderen Genres beeinflusst, die er in sein eigenes Instrumentaluniversum integriert. Eine Sendung von Jean-Marc Heukemes.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Im Auge des Sturms mit Ben Frost – Ben Frost im Zeit-Ton Portrait

In den vergangenen Jahren ließ Ben Frost vor allem mit Filmmusik aufhorchen. So komponierte er etwa die Musik für die Kultserie „Dark“ und begleitete den Filmemacher Richard Mosse in den Amazonas, um dort dessen Zerstörung zu dokumentieren. „Broken Spectre“, so der Titel der im Anschluss daran entstandenen großformatigen Videoinstallation, die 2023 im Rahmen des Ars Electronica Festivals mit dem S+T+ARTS Prize ausgezeichnet wurde. Für die Weiterentwicklung der eigenen Musik blieb da wenig Zeit. Sechs Jahre hat es gedauert, bis nun unlängst bei Mute Records Frosts siebentes Studioalbum „Scope Neglect“ erschienen ist. Gemeinsam mit Greg Kubacki, dem Gitarristen der Progressive Metal Band Car Bomb, und Liam Andrews, dem Bassisten von My Disco, dringt Ben Frost tief in die Klangwelt des Metal ein. Eine schier unbändige Kraft sorgt auch diesmal wieder für maximale Reibung, treibt die Klänge scheinbar auseinander, um im Inneren eine Leere entstehen zu lassen, die Raum für Neukonfigurationen schafft. Mit „Scope Neglect“ hat Ben Frost seine ganz eigene Version von Metal geschaffen. Vor der Österreich Premiere des Projektes am 26. April beim Donaufestival in Krems widmeten wir dem Künstler ein Zeit-Ton Portrait. (Wiederholung vom 19.4.2024). Gestaltung: Susanna Niedermayr


sa – 20.07.24


00:05 bis 06:00 +++ Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

  • 01:05-02:00 Jazz Live: Tri-kontinentale Künstlerin – Die Bassistin Linda May Han Oh und ihr Quartett. Aufnahmen vom 25.4.2024 aus dem Post Tower beim Jazzfest Bonn. Am Mikrofon: Michael Kuhlmann
  • 02:07-03:00 JazzFacts: Deutschlandreise (2): Nordrhein-Westfalen I – Köln. Von Odilo Clausnitzer
  • 03:05-03:55 Rock et cetera: Das Magazin – Neues aus der Szene. Am Mikrofon: Tim Schauen
  • 04:05-05:00 On Stage: Bluesrockende Brüderlichkeit (2/2) – Die schottische Band King King. Aufnahme vom 11.4.2024 in der Harmonie, Bonn. Am Mikrofon: Tim Schauen
  • 05:05-05:30 Spielraum: Unter dem Radar – Neue Bands, neue Sounds. Am Mikrofon: Anke Behlert
  • 05:40-06:00 Spielraum: Unter dem Radar – Neue Bands, neue Sounds. Am Mikrofon: Anke Behlert

13:04 bis 15:00 +++ WDR 3
WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann

Götz Alsmann präsentiert in WDR 3 seine ganz spezielle Auffassung von Jazzmusik: Swingend, stilbergreifend, manches puristisch, einiges eher Jazz-ähnlich, durchaus sentimental und immer gerne unterhaltend. Wenn der Sound und das musikalische Gefühl stimmen, wird der Kreis dessen, was „Jazz“ ist, auch gerne erweitert.

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR Kultur Jazz
The Big Schlepp – Neuer Groove-Jazz made in Germany

Von Odilo Clausnitzer. „Big Schlepp“, so heißt ein Paradestück des deutschen Jazz-Funk, geschrieben 1971 von Volker Kriegel. Wenn heute deutsche Bands Jazz-Spirit und tanzbare Grooves zusammenbringen, geht es oft besonders lässig schleppend zu: typisch eiernde Beats, wie sie einst der Hip Hop-Produzent J Dilla erfunden hat, werden hier organisch mit aufregender Improvisation und vertrackten Formen verbunden. Dafür stehen Bands wie das Moses Yoofey Trio, Chimney oder die Musik von Schlagzeuger Silvan Strauss.

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Live Jazz: Anke Helfrich – „We’ll rise“ | 54. Deutsches Jazzfestival Frankfurt, Oktober 2023

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Anke Helfrich – „We’ll rise“ || Anke Helfrich, p | Adrian Mears, pos, didgeridoo | Dietmar Fuhr, b | Jens Düppe, dr | 54. Deutsches Jazzfestival Frankfurt 2023, Hessischer Rundfunk, hr-Sendesaal, Oktober 2023

20:00 bis 00:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

22:45:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024 – Jazz
Jazz | Good Vibes im Schlachthof Bremen – Joel Ross: Vibraphonist Joel Ross aus Chicago

Der sogenannte Spiritual Jazz erlebt derzeit ein neues Hoch und der 29-jährige Vibraphonist Joel Ross aus Chicago ist darin eine wichtige Figur. Am 16. April 2024 war er im Schlachthof Bremen zu Gast.

„Nublues“ heißt das aktuelle Album des Chicagoer Vibraphonisten Joel Ross, das auf Blue Note Records erschienen ist. In den vergangenen Jahren hat der Musiker sich vertieft mit der Geschichte, Tradition und Struktur des Blues befasst und diese in seiner eigenen von John Coltrane oder Pharoah Sanders beeinflussten Musik verarbeitet. Das allerdings in sehr freier Form. Ross ist ein flinker und virtuoser Vibraphonist, der mit seiner Band Good Vibes intensive Liveshows mit Sets ohne Unterbrechung spielt. Am 16. April 2024 war er in Bremen zu Gast. Eine Sendung von Till Lorenzen.

23:03:00 +++ Ö1
Saxofonist und Klarinettist Leonhard Skorupa im Gespräch, Emily Stewart und Martin Siewert im Mai 2024 im Wiener RadioCafe

Mit dem Saxofonisten und Klarinettisten Leonhard Skorupa ist ein vielgefragter Musiker der Wiener Szene zu Gast im Ö1 Jazznacht-Studio. Mit seinen unterschiedlichen Bands – Sketchbook Quartett, Sketchbook Orchestra, das Trio Znap wie auch das Klarinetten-Quartett Woody Black 4 – ist Skorupa fast durchgehend unterwegs oder im Studio, hinzu kommen diverse Tätigkeiten als Sideman.

In der Saison 2020/21 fungierte eine weitere Formation, das elfköpfige Leonhard Skorupa Ensemble, als Stageband im Wiener Porgy & Bess – damit einher ging die Möglichkeit, einmal im Monat aufzutreten, neue Kompositionen zu erarbeiten und zu verfeinern. Mit dem Album „Baumläufer“, das im Sommer 2024 in der Edition Ö1 Jazz contemporary erscheint, resümiert Leonhard Skorupa die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dieser Zeit, als Gästin ist die Schauspielerin Maria Hofstätter in sechs von insgesamt zehn Stücken zu hören.

Leonhard Skorupa spricht in der Ö1 Jazznacht über die Musik und die organisatorischen Herausforderungen hinter dieser Produktion, die Zeit als Stageband-Leiter und vieles mehr.

In der Konzertrubrik dieser Ö1 Jazznacht steht diesmal eine Ausgabe der Reihe „SoloTogether“ im Wiener RadioKulturhaus auf dem Programm: Die Violinistin, Pianistin und Sängerin Emily Stewart und der Gitarrist und Klangkünstler Martin Siewert teilten sich am 3. Mai 2024 im RadioCafe die Bühne, um zweimal „solo“ und einmal „together“ ihre Musik zu präsentieren, zwischen akustischen Songs und elektronischem Noise.


so – 21.07.24


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Saxofonist und Klarinettist Leonhard Skorupa im Gespräch, Emily Stewart und Martin Siewert im Mai 2024 im Wiener RadioCafe

17:10:00 +++ Ö1
Die tiefen Klänge des Kontrabass

Tief, groß, schwer und meist sperrig, aber auch elegant, lyrisch und perkussiv – der Kontrabass, das tiefste Instrument der Streicherfamilie, ist oft Klangfundament und musikalisches Rückgrat. Galten Joëlle Léandre, Alison Rayner und andere Frauen in den 1970er und 1980er Jahren noch als Pionierinnen und Ausnahmeerscheinungen am Kontrabass im Jazz und in der Improvisationsmusik, sind Kontrabassistinnen mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Auch in der heimischen Jazz- und Global Music-Szene sorgen zahlreiche, großartige Kontrabassistinnen wie Beate Wiesinger, Gina Schwarz, Judith Ferstl, Helene Glüxam oder Anna Reisigl seit Jahren für frische, groovige und experimentelle Sounds am Kontrabass. Die Spielräume Spezial ganz im Zeichen österreichischer Jazz- Kontrabassistinnen.

19:05:00 +++ Ö1
Das Edi Köhldorfer Trio im Studio 2 des Wiener Radiokulturhauses

Der aus der Steiermark stammende, in Wien lebende Gitarrist Edi Köhldorfer ist schon lange ein Fixpunkt der österreichischen Jazzszene – und darüber hinaus. Der 58-Jährige, der mit international bekannten Künstler:innen wie Dee Dee Bridgewater, Barbara Dennerlein und Stewart Copeland gearbeitet hat, veröffentlichte 1994 mit dem Trio Speak sein erstes Album als Leader.

30 Jahre später, im Frühjahr 2024, erschien das Album „Hover“ des Edi Köhldorfer Trios, besetzt mit Martin Heinzle am Bass und Harald Tanschek am Schlagzeug. Dieses Programm ist heute im Rahmen der Ö1-Hausmusik zu erleben. Köhldorfers Kompositionen bieten eine anregende Reise durch unterschiedliche musikalische Landschaften und Regionen dieser Welt, die in allen erdenklichen stilistischen Farben leuchten.

19:17 – 20:00 UHR +++ SWR Kultur Big Time Jazz
Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!

Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.

20:00 bis 00:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

23:00 bis 00:00 +++ ARD Radiofestival 2024
Hörbar: Musik grenzenlos

Musik ohne Grenzen wird im ARD Radiofestival zu später Stunde an der „Hörbar“ serviert. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. Eine Stunde mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, die musikalisch scheinbar weit Auseinanderliegendes ganz nah zusammenrücken lässt, Genregrenzen überwindet und zum entspannten Zuhören einlädt.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Das 70. International Rostrum of Composers – Sieg für Polen und ein Erfolg für die Ö1-Einreichung

Den Eurovision Song Contest gibt es seit 1956. Bereits zwei Jahre früher hat ein ähnlicher Wettbewerb erstmals stattgefunden, allerdings im Bereich der zeitgenössischen Musik: das „International Rostrum of Composers“. Das Wort Rostrum ist lateinischer Herkunft und steht hier für die Tribüne, die man neuesten Kompositionen bieten will. Eine Tribüne mit großer Breitenwirkung: Alle teilnehmenden Radiostationen verpflichten sich, zumindest zwölf Werke, darunter auch die Siegerstücke, zu senden.

Die 70. Ausgabe des Rostrum of Composers hat vom 14. bis 17. Mai 2024 in Litauens Hauptstadt Vilnius stattgefunden. 21 Länder aus drei Kontinenten haben insgesamt 31 Mitschnitte eingereicht. Als „selected work“ wurde ein Werk aus Polen ausgezeichnet: „Totentanz“ von Rafał Ryterski. Dieser Rostrum-Sieg hat auch gesellschaftspolitische Aspekte: Die Musikredaktion von Polskie Radio wollte das Stück bereits 2023 einreichen, die Redakteurin Joanna Grotkowska bekam aber von ihrem Radiomanagement dazu ein klares Nein zu hören. Der Grund: Ryterski ist auch als Aktivist in Sachen LGBTQ+ in Polen bekannt – für das damalige Radiomanagement zur Zeit der konservativen PiS-Regierung offenbar ein No-Go. Für Grotkowska aus heutiger Sicht „ein klarer Akt der Zensur“. Nach dem jüngsten Regierungswechsel und dem Umbau des polnischen Rundfunks konnte die polnische Delegierte Joanna Grotkowska das Stück „Totentanz“ ein Jahr später doch noch einreichen – und gewinnen.

Das „selected work“ der Kategorie von Komponierenden unter 30 Jahren kommt aus den Niederlanden: „Rocailles de l’après-vie…“ von Thomas van Dun. Sieger Rafal Ryterski bekommt einen Kompositionsauftrag des schwedischen Norrlandoperan Symphony Orchestra, U30-Gewinner Thomas van Dun einen Geldpreis vom portugiesischen Rundfunk RTP-Radio Television Portugal/Antena 2.

Eine von zwei Ö1-Einreichungen hat es unter die prämierten Top Ten geschafft: „Micrographies“ von Otto Wanke, im Jahr 2023 aufgenommen im Rahmen der Reihe Ink Still Wet in Grafenegg. Der Komponist hat dabei das Tonkünstler Orchester selbst geleitet.

Die Wahl in die „recommended works“ bedeutet reichlich Airplay, denn das Rostrum of Composers ist ohne Zweifel die größte Plattform für den Austausch von Musik der Gegenwart, wie die Statistik beweist: Mehr als 650 Mal ist ein Werk des letztjährigen Rostrum of Composers weltweit gesendet worden.

Das jährlich stattfindende Rostrum of Composers ist ein Programm des „International Music Council“ der UNESCO unter Mitwirkung der European Broadcasting Union (EBU). Co-Organisator der heurigen Jubiläums-Ausgabe des Rostrum-of composers waren der Litauische Rundfunk LRT und der Litauische Komponistenverband.. Gestaltung: Rainer Elstner

 

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