Vogel ins Freie. Foto © Martin Hufner
Vogel ins Freie. © Martin Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 17.06.2024 bis 23.06.2024

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 25. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:



mo – 17.06.24


12:00 bis 13:00 +++ hr2-kultur
Doppelkopf: Am Tisch mit Lena Rudeck, „Nachkriegsvergnügensforscherin“

„Vergnügen in Besatzungszeiten“, klingt erstmal nicht sehr vergnüglich. Was aber täuscht. Unter diesem Titel hat die Berliner Historikerin Lena Rudeck, Jahrgang 1988, ein spezielles, weil kontroverses, wenig ausgeleuchtetes und mit vielen Tabus belegtes Kapitel der unmittelbaren Nachkriegszeit erforscht.

Anhand einer Vielzahl von Quellen hat Rudeck „Begegnungen in westalliierten Offiziers- und Soldatenclubs in Deutschland 1945-1955“ – so der Untertitel ihres Buches – unter die Lupe genommen. Der neutral daherkommende Begriff „Begegnungen“ steht für ein chaotisches Leben im von Nationalsozialismus und Krieg moralisch, politisch wie materiell ruinierten West-Deutschland unter der Regie der sogenannten Besatzungsmächte: Frankreich, Großbritannien, USA.

Im Doppelkopf erzählt Lena Rudeck von den zunächst ungeordneten und wechselseitig argwöhnisch beobachteten Begegnungen der Eben-Noch-Kriegsgegner in den Offiziers- und Soldatenclubs. Und von den Versuchen der Besatzungsmächte, diese Kontakte in geordnete Bahnen zu lenken. Eine besondere – und umkämpfte – Rolle spielen dabei quasi naturgemäß die Begegnungen deutscher Frauen mit männlichen Besatzungssoldaten. Frauen, die nach Jahren der Entbehrung und des Elends in den Clubs mit französischen, britischen oder US-amerikanischen Männern tanzten, tranken und sich anderweitig vergnügten, wurden als Ami-Huren oder Tommy-Liebchen geschmäht, und das nicht nur von Nazi-Deutschen, die mitsamt ihren „Rassenlehren“ überlebt hatten.

Besatzer oder Befreier? Auch diese Frage diskutiert Lena Rudeck im Doppelkopf und betont die Rolle der Musik in den Soldatenclubs. Vor allem der Jazz trug in Hochburgen wie Hamburg und Frankfurt maßgeblich zu Verständigung, Zivilisierung und Re-Education bei. Gastgeber: Klaus Walter

19:30:00 +++ Ö1
Ernst Molden und die Neuen Wiener Concert Schrammeln beim Schrammelklang-Festival 2023 in Litschau

Die Neuen Wiener Concert Schrammeln haben sich in den letzten Jahren den Rang eines Fixpunkts beim Schrammelklang-Festival in Litschau erspielt: 2022 traf man sich im Rahmen des mit „Zwa wean ans“ überschriebenen, von Karl Ritter entworfenen „Parallelkonzerts“ mit der Hans Theessink Band. Und am 15. Juli 2023 machten Peter Uhler (Violine), Nikolai Tunkowitsch (Violine), Peter Havlicek (Kontragitarre) und Walther Soyka (Wiener Knöpferlharmonika) auf der Bühne des Herrenseetheaters die Bekanntschaft mit dem Wiener Singer/Songwriter Ernst Molden: Gemeinsam bot man Eigenkompositionen von Molden („Schwoazz Marie“, „Es Lem“) wie auch Wienerlieder aus dem Repertoire der NWCS dar, etwa Fritz Wolferls „I häng an meiner Weanastadt“. Und auch einige Songs in memoriam des viel zu früh von uns gegangenen Willi Resetarits alias Ostbahn-Kurti wurden angestimmt. Ein gelungener musikalischer Brückenschlag im Rahmen des Schrammklang-Festivals!

Übrigens: Die Neuen Wiener Concert Schrammeln werden im Juli 2024 – im Rahmen des „Schrammel.Pfads“ – natürlich auch Teil der heurigen Schrammelklang-Ausgabe sein.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz: Götz Alsmann entdeckt einen begnadeten Trompeter

Alles, was für einen Trompeter spieltechnisch möglich war, betrachtete Doc Severinsen als Klacks-Sache. Der langjährige Leiter der „Tonight Show“-Band auf dem Sender NBC, schon seit Kindertagen ein ausgewiesener Trompeten-Virtuose, erhielt 1962 die Chance, mit der Crème de la Crème der New Yorker Studiomusiker (der er selbstverständlich selbst auch angehörte) ein komplettes Big-Band-Album aufzunehmen. Warum es von der Jazzwelt kaum wahrgenommen wurde und warum man sich an Mr. Severinsens Sakkos eher erinnert als an sein Trompetenspiel – Götz Alsmann klärt alles in seinem „Geheimen Garten des Jazz“ auf.

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz Now

Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen | heute mit: Hans Lüdemann & Reiner Winterschladen | Magnus Öström & Dan Berglund | Borderlands Trio

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Montag mit Thomas Haak

23:00 bis 00:00 +++ hr2-kultur
Doppelkopf: Am Tisch mit Lena Rudeck, „Nachkriegsvergnügensforscherin“

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Ein Nonkonformist wäre 100 – Karl Heinz Füssl im Portrait

Etwa 100 Werke hat der gebürtige Böhme Karl Heinz Füssl im Laufe seines Lebens geschaffen. Das Spektrum reicht vom Kabarettlied bis hin zur Oper, von Miniaturen für das Klavier bis zum Orchesterwerk. Komponieren wollte Karl Heinz Füssl aber immer zum Vergnügen. Daher verdiente er sein Geld mit anderen, aber für das Musikleben trotzdem wichtigen Tätigkeiten: Als Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien gab er Generationen von Studierenden in den Fächern Komposition, Dirigieren und Musiktheorie ein wichtiges Stück Wiener Tradition mit.

Karl Heinz Füssl war aber auch Musikkritiker und Mitarbeiter des Haydn-Forschers H. C. Robbins-Landon. Er wirkte wesentlich an den Gesamtausgaben von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Strauß und Gustav Mahler mit: „Es ist der Klang als Phänomen, das mich anrührt und aufschließt. Meine früheste Kindheitserinnerung ist, allabendlich auf das Läuten der fernen Kirchenglocke zu warten – ein Erlebnis, dem nachzulauschen, immer geheimnisvolle Ahnung geweckt hat. Das ist für mich ein unmittelbarer Weg zur Seele. Der Inbegriff von Musik – eigener und Musik überhaupt – ist für mich seit damals dieses ‘einem Klang nachlauschen’„.

Das Schreiben von eigener Musik betrachtete der 1992 verstorbene Komponist trotzdem als seine Hauptbeschäftigung. Die Existenzsicherung durch seine anderen Tätigkeiten, ermöglichten Karl Heinz Füssl künstlerische Freiheit: „Weil ich zu keiner Zeit vom Komponisten-Job abhängig sein wollte (sogar ein Angebot Brechts habe ich deswegen ausgeschlagen), leiste ich mir den Luxus des Nonkonformismus: zu komponieren, was, wann und wie ich will.“ Am 21. März 2024 jährte sich sein Geburtstag zum 100. Mal. Gestaltung: Ursula Strubinsky

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: Black Experience und Storytelling – Der Bassist Marcus Miller


di – 18.06.24


01:05 bis 05:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Andreas Müller

20:03 – 21:00 Uhr +++ SWR Kultur Jazz Session
Jazzfest Berlin 2023 – Eve Risser Red Desert Orchestra

Von Niklas Wandt. Die französische Pianistin und Komponistin Eve Risser spielte ein fulminantes Konzert in Berlin mit ihrem zwölfköpfigen Red Desert Orchestra, das Musiker*innen aus Frankreich, Deutschland und Burkina Faso vereint. Das präparierte Klavier der Bandleaderin, Holz- und Blechblasinstrumente, Bass und Schlagzeug treffen auf die westafrikanischen Perkussionsinstrumente Balaphon, Djembe und Bara. Über dichte Grooves entfalten sich opulente zeitgenössische Arrangements, über denen sich plötzlich dunkle Wolken zusammenbrauen, wenn sie dramatisch in die Freiheit, in die Dissonanz öffnen.

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
Jazz Live: Ungefilterte Spielfreude – Y-Otis beim J.O.E.-Festival 2024

Otis Sandsjö – Saxofon; Dan Nichols – Keyboard, Electronics; Petter Eldh – Bass, Electronics; Jamie Peet – Schlagzeug; Aufnahme vom 16.2.2024 in der Zeche Carl, Essen. Am Mikrofon: Thomas Loewner

Die Alben von Otis Sandjös Projekt Y-OTIS begeistern mit aufwändig produzierter Musik, in der sich verschiedene Genres auf faszinierende Weise mischen. Live spielt die Band einen genauso packenden Stilmix. Gemeinsam mit dem Bassisten und Produzenten Petter Eldh entwickelte Sandsjö seinen längst zum Markenzeichen gewordenen „Liquid Jazz“: verschiedene Schichten von Fragmenten aus Jazz, Hip-Hop, elektronischer Musik und Ambient bilden die Grundlage für Sandsjös virtuoses Saxofonspiel, in dem er erweiterte Spieltechniken mit großem melodischen Gespür verbindet. All das passiert so beiläufig, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Elementen bis zur Unkenntlichkeit zerfließen und einen unverwechselbaren, in sich schlüssigen Sound ergeben. Wie gut dieses Konzept auch abseits des Studios funktioniert, zeigten Sandsjö und seine aktuelle Live-Band beim Essener J.O.E.-Festival.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Niklas Wandt

22:05 bis 23:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Ernst von Siemens Musikpreis 2024 (I) – Mit der Komponistin Unsuk Chin

Ausschnitte aus der Preisverleihung vom 18. Mai 2024 im Herkulessaal der Münchner Residenz

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz and More

An den Rändern des Jazz | heute mit: Hildegunn Øiseth Quartet | Hotel Bossa Nova | Jarry Singla Eastern Flowers

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Hamburg Jazz Open 2023: Sophia Oster Quartett & Jens Düppe Quartett

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Neue Werke für Glasharmonika – Konzert des Vereins „die andere saite“ in Graz

Der Grazer Verein „die andere saite“ veranstaltet auch Konzerte, bei denen in der Neuen Musik ungebräuchliche Instrumente verwendet werden. Am 4. Juni 2024 gab es im Barocksaal des Priesterseminars ein Konzert mit einer ganz außergewöhnlichen Besetzung: Neue Musik für Glasharmonika sowie vier weitere Instrumente (Oboe bzw. Englisch Horn, Trompete, Violoncello und Kontrabass). Die Kompositionen dazu kommen von Alyssa Aska, Christian Klein, Clemens Nachtmann und Martin Ritter. Die Solistin des Abends ist die Glasharmonika-Virtuosin Christa Schönfeldinger vom Wiener Glasharmonika Duo. Gestaltung: Christine Pleschberger

23:05 bis 00:00 +++ Bayern 2
Nachtmix: Voices from planet LOVE – Astral Traveling and Cosmic Jazz

Mit dem furiosen Jazzfusionfunk-Song „Love brings happiness“ eröffnet der große, alte Jazz-Pianist Lonnie Liston Smith sein Album fürs Label „Jazz is dead“, das der ehemalige HipHop-Star Ali Shaheed Muhammad (A Tribe called Quest) und Adrian Young (Produzent, Musiker) anno 2020 in Los Angeles gegründet haben. Lonnie Liston Smith könnte jener Jazz-Komponist sein, der im Laufe seiner Karriere die meisten Stücke komponiert hat, in deren Titel das Wort LOVE auftaucht. „Love Beams.“ „Peace and Love.“„Love is the Answer“. „Journey into Love.“

Smith’ s bekanntestes Stück aber ist „Astral Traveling“. Ehe er die Liebe beschwor, musste er sich wohl erst auf Reisen begeben und auf eine Suche: Nach Spiritualität; nach Freiheit im musikalischen Ausdruck und im politischen Sinne; nach Klängen der Welt. Heute nennen wir diesen Stil des Jazz „Spiritual Jazz“. Er feiert, wie überhaupt der Jazz der späten 60er und 70er Jahre, seit geraumer Zeit ein großes Comeback – siehe Alice und John Coltrane, Pharoah Sanders, Archie Shepp, Yusef Lateef und viele andere – wird aber auch ständig von jungen Bands zitiert und weiterentwickelt. Wir hören Alfa Mist, Bokani Dyer, Kassa Overall, das Onyx Collective oder Alabaster de Plume. It’ s gonna be a trip, verspricht Judith Schnaubelt. Wiederholung vom 22. Mai 2023

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: „Reminiscent!“ – Der Saxofonist Lucky Thompson


mi – 19.06.24


19:05 bis 20:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: „Happy talk, talking horns“

Aufnahmen mit dem Pianisten Chick Corea, der Posaunistin Karin Hammar, der Sängerin Nancy Wilson, dem Saxofonisten Cannonball Adderley und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann

21:03 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur NOWJazz
Tausendsassa – Der Gitarrist Samo Šalamon

Von Ssirus W. Pakzad. Ob feingliedriger Kammerjazz oder Free Jazz – der Gitarrist Samo Šalamon fühlt sich überall zuhause. Der Slowene ist bestens vernetzt und lädt immer wieder Jazz-Prominenz ins Studio oder auf Tourneen ein. In seiner umfassenden Diskografie tummeln sich große Namen aus dem amerikanischen und europäischen Jazz als Mitmusikerinnen und Mitmusikern.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz: Wie Jazzfestivals Touristen in den Süden locken

Paul Zauner zum Beispiel lässt sich nicht beirren. Der Posaunist, Impresario und Jazz-Bauer aus dem Sauwald bei Diersbach (nähe Passau) räumt seit mehr als zwei Jahrzehnten seinen Vierkanthof leer, um in Scheune und Saustall Publikum und Musiker:innen aus aller Welt zum Inntöne Festival einzuladen. Beim Südtirol Jazzfestival Alto Adige im norditalienischen Alpenraum schwärmen Künstler:innen über die ganze Region aus und spielen Konzerte auf Bergwiesen und Marktplätzen, in Klosterhöfen und beim Wandern unterwegs. Der Jazz in Saalfelden wiederum hat mehr als vier Jahrzehnte Tradition, die Avantgarde von Europa bis New York in den Ort am Steinernen Meer im Salzburger Land zu holen. Es lohnt sich also, der Blick in den Süden zu richten, um so manches ungewöhnliche Konzert in diesem Sommer zu erleben. Und ein kleiner Überblick könnte bei der musikalischen Urlaubsplanung helfen.

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Mittwoch mit Thomas Haak

23:05 bis 00:00 +++ Bayern 2
Bayern 2 Zündfunk: Zündfunk Playback – Ab ins Disco-Universum: Eine Stunde mit dem Hitmaker und Produzenten Nile Rodgers

Am 5. Juli spielt die Funk- und Disco Legende Nile Rodgers nach Jahren wieder mit seiner alten Band „Chic“ in München – in der Musik-Arena des Tollwoods.

Leider ist sein Bandkollege Bernard Edwards schon 1996 verstorben, an den Folgen eines Lungenkollaps auf Tour in Japan. Aber Nile Rodgers hat weitergemacht und danach auf vielen Riesenhits Gitarre gespielt oder auch produziert: „Fame“ von Bowie, „Upside Down“ von Diana Ross, „Like a Virgin“ von Madonna und vor zwei Jahren auch auf „Get lucky“ von Daft Punk. Wir dürfen es also als besondere Ehre verstehen, dass Nile Rodgers unserer Kollegin Sandra Limoncini ein exklusives Interview gewährt hat. Rodgers hatte sich lange gegen ein Comeback von Chic gewehrt , weil ihm die Band ohne seinen Ex-Partner Bernard Edwards nicht vorstellbar war.

Dem Zündfunk erzählt Nile Rodgers, der eigentlich Jazz studiert hat, wie sich die Bands „Chic“ 1976 gegründet hat, was das Studio 54 und Grace Jones dabei für eine Rolle gespielt haben, wer mit „Le freak“ gemeint war in einem der größten Hits von Chic und warum Disco-Music für ihn in den Anfangstagen einen Hippie-Vibe hatte. Wiederholung vom 15. Juni 2024

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Mostly Vocal

„Sing & Swing!“ – mit Aufnahmen von Elvis Costello, Norah Jones, Heiri Känzig, John Mayer und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann

Soul, Bossa Nova, Bluegrass: Elvis Costello liebt die musikalische Herausforderung. Mit der schwedischen Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter präsentierte er eine Auswahl an bekannten Songs, mit Songwriter Burt Bacharach bildete er drei Jahrzehnte ein sehr erfolgreiches Autoren-Duo. In der Sendung „Radio Jazz“ im National Public Radio war Costello zu Gast bei Pianistin Marian McPartland. Elvis Costellos große musikalische Neugier ist der Lieferant für die Energie, mit der er seine Projekte realisiert. Ein Wanderer zwischen den Welten – im Leben und auf der Bühne – ist: der Schweizer Bassist Heiri Känzig. Weltoffen ist auch der Sound seiner Band, etwa auf dem Album „Travelin’„. Amine M’Raihi aus Tunesien bereichert mit der Oud, der arabischen Kurzhalslaute, den Klang der Gruppe. Saiten besitzen auch für John Mayer eine magische Anziehungskraft. Auch schwierige Harmoniefolgen bringen den 1977 geborenen Gitarristen und Sänger nicht aus der Ruhe. Sein Spiel bleibt immer melodisch.

Mit Norah Jones (*1979) und Becca Stevens (*1984) sind in dieser Mostly-Vocal-Ausgabe der Jazztime „Sing & Swing!“ zwei erstaunliche Sängerinnen dabei. Und Elvis Costello, der, wie ein Chamäleon, die musikalischen Stile wechselt, ist in verschiedenen Aufnahmen zu hören. Der Sänger wird in diesem Jahr 70 Jahre alt.

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: Long Story Short


do – 20.06.24


21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
JazzFacts: Der Mann der zwei Gesichter – Porträt des palästinensischen Pianisten und Komponisten Faraj Suleiman

Am Mikrofon: Stefan Franzen. Sein markanter Piano-Stil steckt voll orientalischer Ornamente, seine Songs haben eine ausgetüftelte Dramaturgie. Der Palästinenser Faraj Suleiman gilt als eine der vielversprechenden Persönlichkeiten im aktuellen Jazz. In mehreren Schleifen verlief sein Werdegang von Rama in Nordpalästina bis auf die Weltbühnen von Toronto bis Montreux, er hat Bands in Israel, Paris, der Schweiz und Berlin. Aus der Politik will der heute im israelischen Haifa lebende Künstler sich heraushalten. Aber geht das überhaupt in solch einer turbulenten Zeit? Kurz vor dem Überfall der Hamas und Israels Antwortkrieg ist Suleimans aktuelles Album „As Much As It Takes“ erschienen, das autobiografisch seine Geschichte mit wuchtiger Rock-Energie bündelt.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz: Crime Jazz: Jazz im Zeichen des Bösen

Henry Mancinis Score zu Im Zeichen des Bösen, ebenfalls aus dem Jahre 1958 war zu diesem Zeitpunkt die erste große Filmmusik mit lateinamerikanischem Jazz. Legendär ist auch die Verfilmung des Kriminalromanes Anatomie eines Mordes von Robert Trevor. Für den Film der 1959 unter der Regie von Otto Preminger entstand, wurde Duke Ellington engagiert und erhielt prompt einen Grammy in der Kategorie Best Soundtrack Album. Dein Schicksal in meiner Hand ist ein Film Noir Kultstreifen aus dem Jahr 1957 mit Tony Curtis in der Hauptrolle als Bösewicht und einer gemeinsamen Partitur von Elmer Bernstein und Chico Hamilton und nicht zu vergessen Endstation Sehnsucht aus dem Jahre 1951. Der Soundtrack von Alex North wurde in kurzen Musiksätzen geschrieben, die die psychologische Dynamik der Charaktere widerspiegelten. Es war eine der ersten Jazzmusiken, die für einen Mainstream-Spielfilm komponiert wurden und brachte North eine Oscar-Nominierung für die beste Originalmusik ein.

22:05 bis 23:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Ernst von Siemens Musikpreis 2024 (II)

Verleihung der Förderpreise. Ausschnitte aus der Preisverleihung vom 18. Mai 2024 im Herkulessaal der Münchner Residenz

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz Now

Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen | heute mit: Iiro Rantala HEL Trio | Christian Holm-Svendsen | HAEZZ

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Play Jazz! NDR Bigband-Konzert 1992: Barbara Thompson & Jon Hiseman (2)

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz

Eine Chronik des Jazz (44): „Somebody Loves Me“ – Aufnahmen von Juni und Juli 1924. Moderation: Benedikt Schregle. Manuskript und Auswahl: Marcus A. Woelfle


fr – 21.06.24


14:05:00 +++ Ö1
Kaisa’s Machine und Max Zenger Globus beim Jazzfestival Pori 2023

Die südwestfinnische Hafenstadt Pori ist Heimat des ältesten Jazzfestivals Finnlands. „Pori Jazz“ wurde 1966 ins Leben gerufen und findet immer im Juli auf der Insel Kirjurinluoto in der Mündung des Flusses Kokemäenjoki statt. Auf einer großen Bühne geben mittlerweile Genres wie Pop, Rock oder R&B für ein breites Publikum den Ton an, Jazzkonzerte werden im intimeren Rahmen auf der Lokkilava (Möwenbühne) präsentiert. Auch 2023 trafen da wieder internationale Stars (etwa Bassist Dave Holland) auf vergleichsweise junge, aber ebenfalls bereits etablierte Größen der finnischen Jazzszene. Und gerade bei Letzteren lohnt es sich, genauer hinzuhören.

Der 1988 geborene Max Zenger ist ein Holzbläserspezialist, der als Leader wie als Sideman in verschiedenen musikalischen Kontexten stilsicher zwischen altem und neuem Jazz, Weltmusik und Improvisation seinen Weg geht. Sein 2015 gegründetes Quintett Max Zenger Globus wurde 2018 – da war noch nicht einmal das Debütalbum veröffentlicht – beim Bandwettbewerb der European Broadcasting Union (EBU) auf den ersten Platz gewählt.

Am Kontrabass brilliert bei Max Zenger die 1990 geborene Kaisa Mäensivu, während Zenger wiederum in Mäensivus, ebenfalls 2015 gegründetem Quintett Kaisa’s Machine am Saxofon überzeugt. Vielleicht ist diese personelle Verschränkung mit ein Grund dafür, dass sich beide Quintette durch viel Groove und Melodik auszeichnen. Doch die Kompositionen stammen jeweils von den Bandleadern und gehen stilistisch in unterschiedliche Richtungen, und so haben auch beide Ensembles eine ganz eigene, erfrischend erfinderische Musik entwickelt.

In Concert präsentiert Ausschnitte der Konzerte vom 13. Juli (Kaisa’s Machine) und 15. Juli (Max Zenger Globus) bei „Pori Jazz“ 2023.

18:00 bis 19:00 +++ NDR Kultur
Musica – Eldenaer Jazz-Evenings 2011: Céline Rudolph

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature: Des Ringes Herr ohne Nibelungen – J.R.R. Tolkiens Fantasy-Klassiker und die musikalischen Folgen

22:01:00 +++ Ö1
Ray Davies: Der Kinks-Kopf feiert runden Geburtstag

Als Bandleader, Sänger und Gitarrist der 1963 Band „The Kinks“ hat Ray Davies Musikgeschichte geschrieben. Sir Ray (im Jahr 2004 wurde ihm von Queen Elisabeth der Titel „Commander of the British Empire“ verliehen) ist der Komponist und Autor von Rock´n Roll Klassikern wie „You really got me“, „Waterloo Sunset“ oder „Lola“. So massenkompatibel wie die Beatles oder die Rolling Stones waren die Kinks nie, das liegt wohl auch an der unverhohlenen „britishness“ von Davies, die außerhalb der Insel mitunter als zu exzentrisch angesehen wurde. Der Sohn aus einer Arbeiterfamilie, der sich mit seinem Bruder Dave in den 1996 aufgelösten Kinks legendäre Auseinandersetzungen lieferte, hat dennoch Weltruhm erlangt.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz

Von den Meilensteinen in der Geschichte des Jazz zu den spannendsten Neuerscheinungen und aktuellen Trends. Unsere Autor:innen schaffen Orientierung im rasenden Lauf der Ereignisse, in den Clubs von NRW und den Jazz-Metropolen der Welt.

22:05 bis 22:50 +++ Deutschlandfunk
Milestones – Jazzklassiker: Der Prophet – Dem Saxofonisten, Bassklarinettisten und Flötisten Eric Dolphy zum 60. Todestag

Am Mikrofon: Niklas Wandt. Eric Dolphy starb im Juni 1964 mit nur 36 Jahren, zu einem Zeitpunkt, an dem sein Einfluss auf nachfolgende Musiker bereits spürbar war. Bis heute ist sein Spiel von Altsaxofon und Flöte bahnbrechend in seiner Energie und Virtuosität. Zudem hat Dolphy die eher obskure Bassklarinette als eigenständiges Instrument für den modernen Jazz erschlossen – gründelnd, röhrend und merkwürdig sprachhaft. Ende der 1950er-Jahre machte er erstmals in seiner Heimat Los Angeles auf sich aufmerksam, als Mitglied des Chico Hamilton Quintet, wenig später in den Gruppen von Charles Mingus und John Coltrane sowie als Bandleader – etwa 1961 mit der Studioeinspielung „Out There“ und dem dynamischen Livemitschnitt „At The Five Spot, Vol.1“. Kurz vor seinem Tod entstand „Out To Lunch“, Dolphys Album mit dunklem, gespanntem Postbop, der vielen seiner Adepten den Weg in eine spielerische Freiheit gewiesen hat.

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Freitag mit Thomas Haak

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Ray Davies ist 80 – Ray Davies: Der Kinks-Kopf feiert runden Geburtstag

Als Bandleader, Sänger und Gitarrist der 1963 Band „The Kinks“ hat Ray Davies Musikgeschichte geschrieben. Sir Ray (im Jahr 2004 wurde ihm von Queen Elisabeth der Titel „Commander of the British Empire“ verliehen) ist der Komponist und Autor von Rock´n Roll Klassikern wie „You really got me“, „Waterloo Sunset“ oder „Lola“. So massenkompatibel wie die Beatles oder die Rolling Stones waren die Kinks nie, das liegt wohl auch an der unverhohlenen „britishness“ von Davies, die außerhalb der Insel mitunter als zu exzentrisch angesehen wurde. Der Sohn aus einer Arbeiterfamilie, der sich mit seinem Bruder Dave in den 1996 aufgelösten Kinks legendäre Auseinandersetzungen lieferte, hat dennoch Weltruhm erlangt.

Die „Spielräume Nachtausgabe“ würdigt einen der (vom musikalischen Genre unabhängig) genialsten Liedkomponisten des 20. Jahrhunderts, der heute seinen 80. Geburtstag feiert. Hats off! Gestaltung: Klaus Wienerroither

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz auf Reisen – Felsenfest im Sound

Die junge britische Saxofonistin Emma Rawicz mit ihrer Band bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen. Mit Emma Rawicz (Tenor- und Sopransaxofon), Freddie Jensen (Kontrabass), Ivo Naeme (Klavier) und Asaf Sirkis (Schlagzeug). Moderation und Auswahl: Roland Spiegel


sa – 22.06.24


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung). Ray Davies: Der Kinks-Kopf feiert runden Geburtstag

00:05 bis 06:00 +++. Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

  • 01:05-02:00 Jazz Live: Jazz, Flamenco und viel mehr – Daniel Garcia Trio. Aufnahme vom 22.2.2024 aus dem Beethoven-Haus Bonn. Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt
  • 02:07-03:00 JazzFacts: Deutschlandreise (1): Berlin. Von Niklas Wandt
  • 03:05-03:55 Rock et cetera: „Wir machen Restaurant-Rock“ – Das US-amerikanische Postpunk Trio Omni. Von Anja Buchmann
  • 04:05-05:00 On Stage: Henrik Freischlader Band (D) (2/2) – Aufnahme vom 3.4.2024 in der Blues Garage, Isernhagen. Am Mikrofon: Tim Schauen
  • 05:05-05:30 Spielraum: Soul City – Neues aus der Black Music-Szene. Am Mikrofon: Jan Tengeler
  • 05:40-06:00 Spielraum: Soul City – Neues aus der Black Music-Szene. Am Mikrofon: Jan Dengele

12:05 bis 13:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Divertimento: Zum 50. Todestag des Komponisten Darius Milhaud (I)

13:04 bis 15:00 +++ WDR 3
WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann

Götz Alsmann präsentiert in WDR 3 seine ganz spezielle Auffassung von Jazzmusik: Swingend, stilbergreifend, manches puristisch, einiges eher Jazz-ähnlich, durchaus sentimental und immer gerne unterhaltend. Wenn der Sound und das musikalische Gefühl stimmen, wird der Kreis dessen, was „Jazz“ ist, auch gerne erweitert.

14:00 Uhr +++ Das Ö1 Hörspiel
„LIBIDOdialoge – eine Datingsinfonie in drei Sätzen – 3. Satz: HALS ÜBER KOPF“

Von Elisabeth Weilenmann. Mit Lou Strenger, Anika Baumann, Viola Pobitschka, Wolfram Koch, Isaak Dentler, Andrea Wolf, Wojo von Brouwer, Cornelia Niemann, Steffen Happel, Petra Fehrmann, Arne Salasse, Johannes Gößner, Riccardo Mastrocola, Tim Frühling und Noel Schmidt. Ton: Thomas Rombach, Melanie Inden und Martin Leitner. Regie: Elisabeth Weilenmann (HR/ORF 2024)

Hannah ist 35. Hannah ist frisch geschieden. Hannah geht online. Zum ersten Mal – auf Seiten, die die große Liebe versprechen und auf Seiten, die leidenschaftliche Abenteuer ankündigen. Wem sie begegnet in diesem Kosmos des Onlinedatings? Das ist zu hören: in den LIBIDOdialogen von Elisabeth Weilenmann.

    1. Teil: „HALS ÜBER KOPF“

Hannah: „Ich verachte mich selbst. Für meine Dummheit. Für meine Gutgläubigkeit. Alle Welt ist online. Die Hälfte aller Partner betrügt. Studien nach zu urteilen genauso viele Frauen wie Männer.“ Was bedeutet Betrug? Wie geht man mit ihm um? Wer muss davon wissen? Die Ehefrau? Die Kinder? Im dritten Teil der LIBIDOdialoge herrscht Resignation, Desillusionierung. Müdigkeit. Leere. Und dadurch die Chance auf eine echte, eine innige, eine ehrliche Begegnung mit einem Mann, der Hannah auf Augenhöhe begegnen kann. Warum? Weil sie endlich bereit dafür ist.

14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature: Des Ringes Herr ohne Nibelungen – J.R.R. Tolkiens Fantasy-Klassiker und die musikalischen Folgen

Am 29. Juli 1954 veröffentlicht ein englischer Sprachwissenschaftler den ersten Band einer Trilogie: „The Fellowship of the Ring“, der erste Teil von „Der Herr der Ringe“. Der Professor aus Oxford, John Ronald Reuel Tolkien, erschafft eine gigantische Fantasiewelt mit diversen Völkern, erfindet eigene Sprachen und entwirft epische Landschaften. Tolkien gelingt damit der bekannteste Fantasy-Roman der Welt. Es geht darin um einen Ring der Macht, der die Weltherrschaft ermöglicht. Das mag Opernbesuchern und Wagnerkennern irgendwie bekannt vorkommen. Tolkiens voluminöser Fantasy-Schmöker ist zweifelsfrei stark unterwagnert. Und was ist die mit Oscars überschüttete (allein drei für die Musik) Kino-Adaption Peter Jacksons anderes als die moderne Nachfolgekunst großer Oper? Was die Soundtrack-Komposition Howard Shores anderes als von Wagner etabliertes Leitmotiv-Prinzip? Doch die Macht des einen Ringes ist größer, wirkmächtiger und skurriler: Schon im Jahr 1970 erscheint das erste Instrumental-Album mit „Music Inspired by Lord of the Rings“. Led Zeppelin, Bob Catley oder Sally Oldfield haben Themen aus „Der Herr der Ringe“ aufgegriffen. Der dänische Musiker Caspar Reiff gründete zusammen mit Peter Hall das Tolkien Ensemble, in dem sich Kammermusik mit Oper und britischem Folk mischen. Es gibt eine Symphony No. 1 „The Lord of the Rings“ von Johan de Meij und natürlich ein eigenes „Herr der Ringe“-Musical. „Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden.“ Eine Sendung von Frank Halbach

18:05 bis 19:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: „Kleine Lieder, große Gefühle“

Mit Aufnahmen von Fred Hersch, Salaputia Brass, Joel Ross, dem Eva Klesse Quartett und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann

18:20 – 19:00 Uhr +++ SWR Kultur Jazz
When Jazz Talks – Jazz in Anekdoten (3/3)

Von Henry Altmann. „Weißt du noch als …?“ Jazzmusiker spielen gern, und wenn sie nicht spielen, dann reden sie übers Spielen – Anekdoten gehören zum Jazz wie Triolen. Geschichten über den Jazz sind aber auch eine Geschichte des Jazz. Anekdoten vertreiben Musikern die Zeit auf Tourneen, sie spiegeln aber auch das Leben innerhalb und außerhalb der Jazzszene, in der Begegnung mit Veranstaltern und Konzertbesuchern, mit bürgerlichen Normen oder purem Rassismus. Und nicht zuletzt zeigen sie, wie gewandt und gewitzt Musiker*innen mit der Schwerkraft der Verhältnisse umgehen.

20:00 bis 00:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

22:05:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen. Zudem Musik in Erinnerung an den Fingerpicking-Gitarristen Chet Atkins, der am 20. Juni 100 Jahre alt geworden wäre.

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
NDR Kultur Neo: Im Rausch der Klänge

23:00 bis 00:00 +++ radio3
Late Night Jazz: Sommer, Sonne, Festivals

Der Sommer ist da und damit auch jede Menge neue Alben, Konzerte und Open Air Festivals. Carsten Beyer stellt vor, auf was sich Jazzfans in der Region freuen können und auf welche Neuerscheinungen es sich in den nächsten Monaten besonders zu achten lohnt. Moderation: Carsten Beyer

23:03:00 +++ Ö1
Gitarrist Tobias Faulhammer und Pianist Max Tschida im Studiogespräch sowie konzertant im Wiener RadioCafe

Pianist Max Tschida und Gitarrist Tobias Faulhammer arbeiten seit vielen Jahren in unterschiedlichen Konstellationen zusammen. Aktuell gleichsam in fokussierter Form: im Duo. 2023 haben die beiden jungen Wiener das Album „Rise and Shine“ veröffentlicht, das espritvolle, spritzige Zwiegespräche enthält, basierend auf originellen, eingängigen Eigenkompositionen.

Weniger ist da zuweilen mehr: Um der Gefahr vorzubeugen, die Gitarre von Tobias Faulhammer klanglich zuzudecken, spielt Max Tschida mitunter nur mit einer Hand. Und trägt so besonders wohlüberlegte Töne zu einer konzisen gemeinsamen Aussage bei.

Das bewiesen die beiden am 13. Juni 2024 im Rahmen ihres Konzerts in der Reihe „5 Millionen Pesos“ im Wiener RadioCafe – und darüber sprechen sie auch heute im Ö1 Jazznachtstudio-Interview mit Xavier Plus.


so – 23.06.24


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Gitarrist Tobias Faulhammer und Pianist Max Tschida im Studiogespräch sowie konzertant im Wiener RadioCafe

17:10:00 +++ Ö1
Die Evolution der Godmother of Punk

„Nach Wien komme Sie immer gerne“, sagte Patti Smith kürzlich einmal. Vor allem Orte wie die Wiener Arena oder das Burgtheater zählen zu ihren Lieblingskonzertlocations. Patti Smith sucht und findet gerne die Nähe zu ihrem Publikum, denn, wie sie sagt: „Rock’n’Roll belongs to the people“. Mit ihrer Musik, ihren Texten, ihrer Lyrik und ihren Performances möchte Patti Smith alles, nur nicht „nur“ unterhalten. Sie erreicht, berührt und verbindet mit ihrer Kunst mittlerweile einige Generationen an Menschen. 1946 in Chicago, Illinois, in eine Arbeiterfamilie hineingeboren, führte sie ihr eigener Weg erst als Arbeiterin in eine Konservenfabrik, dann als Verkäuferin in einen Buchladen, ehe Patti Smith, mit kaum Geld in der Tasche, im wilden New York City der frühen 1970er Jahre landete – wo sie unbeirrt ihrer künstlerischen Leidenschaft und Liebe zur Literatur folgte. Gemeinsam mit dem Fotografen Robert Mapplethorpe bezog sie ein heruntergekommenes Zimmer im legendären Chelsea Hotel und begann an ihren eigenen Gedichten und Liedern zu arbeiten. Dort wo vor ihr einst schon ihre Vorbilder Janis Joplin, Bob Dylan, Jack Kerouac und William S. Burroughs ein und aus gingen. Als „ein junges, mageres Ding mit einem viel zu hohen Metabolismus und einem großen Appetit“ beschreibt Patti Smith ihre damalige Erscheinung in ihrer 2010 erschienen Autobiografie „Just Kids“. Ihr Hunger nach Leben führte sie damals jedenfalls in die wichtigen künstlerischen Kreise der Stadt: 1975 produzierte Velvet-Underground-Mann John Cale ihr legendäres Debüt „Horses“: Das Album gilt heute als ein Meilenstein in der Musikgeschichte und machte Patti Smith zu einer international verehrten Figur. Ohne Patti Smith gäbe es heute vielleicht auch keine

P.J. Harvey, keine Bands wie R.E.M., Siouxsie and the Banshees, keine Smiths, keine Riot Grrrls- Bewegung, denn vor allem jungen Musiker*innen ist Patti Smith bis heute eine große Inspiration. Über die Jahrzehnte hat sich Patti Smith immer wieder neu gefunden, sogar nach Jahrelangen Aussetzern von der der Bühne. 2025 feiert das legendäre Debütalbum „Horses“ der Punk-Poetin den 50. Geburtstag. Am

25. Juli spielt Patti Smith in der META Stadt in Wien ein Konzert. Die „Spielräume Spezial“ würdigen das umfangreiche, fünf Dekaden umfassende Werk der Musikerin und Poetin.

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
hr-Bigband: Konzerte und Produktionen u.a. mit: Volker Kriegel

Konzerte und Produktionen u.a. mit: Mild Maniac – Volker Kriegel | hr-Bigband feat. Martin Scales & Jesse van Ruller cond. by Jim McNeely | Theater Rüsselsheim, Rüsselsheim am Main, März 2024, Teil 2. Am Mikrofon: Jürgen Schwab

Kaum ein anderer deutscher Musiker hat den Jazz hin zu Fusion und Rock so geöffnet wie Volker Kriegel. Mit dem Dave Pike Set, seinem eigenen Mild Maniac Orchestra und dem United Jazz + Rock Ensemble begeisterte er sein Publikum. Für diese Hommage betreten zwei herausragende Gitarristen der nächsten Generation die Bühne: Martin Scales aus der hr-Bigband und der Niederländer Jesse van Ruller.

19:05:00 +++ Ö1
Kollektive Meditationen von Entrainment mit David Gratzer, Philipp Kienberger und Reinhold Schmölzer

Entrainment nennt der Gitarrist David Gratzer sein Trio mit Philipp Kienberger (E-Bass) und Reinhold Schmölzer (Schlagzeug), dessen Sound von langsamen Tempi und Elementen von Post-Rock, Noise, Minimal und elektronischer Musik getragen wird. Das Klangbild hat oft den Charakter eines Soundtracks, wirkt manchmal auch meditativ.

Unter „Entrainment“ wird in der Chronobiologie übrigens die Synchronisation der „inneren Uhr“ des Menschen mit regelmäßig wiederkehrenden Umgebungsfaktoren verstanden, den sogenannten Zeitgebern. Die entschleunigte Musik des Trios lädt also zum „Runterkommen“ ein!

20:00 bis 00:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

20:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Konzert: Klassische persische Musik und Sufi-Gesänge aus Pakistan

Seit über 20 Jahren bringt die Konzertreihe Klangkosmos NRW ausgefallene Künstler:innen aus aller Welt nach Deutschland, die über mehrere Wochen die spannenden Musiktraditionen ihrer Heimatländer in vielen Städten Nordrhein-Westfalens aufführen. In der aktuellen Spielzeit begeisterten die vier iranischen Musiker:innen des Rokhs Quartet die Konzertbesuchenden im Februar mit zwei Suiten, in denen sie in traditioneller Spielart auf klassischen persischen Instrumenten höchst kunstvoll Gedichte weltberühmter Dichter des Mittelalters wie Hafez, Rumi und Jami vertonten aber auch Musik aus dem 19. Jahrhundert spielten. Im Mai ist mit Meher Angez die erste und einzige Sufi-Sängerin aus Pakistans Region Gilgit-Baltistan in verschiedenen Städten NRW zu erleben. In Begleitung ihrer Tochter, die zu den weltweit wenigen professionellen Tabla-Spielerinnen zählt und einer Meisterin der altüberlieferten Laute Charda-Hunzai-Rubab, stimmte die hochgeschätzte pakistanische Sängerin über Ginans epische Gedichte an, in denen es um göttliche Liebe geht, Kosmologie, Rituale, ethisches Verhalten und Meditation und die seit dem 12. Jahrhundert stark von der Kultur der Ismailiten geprägt sind. Aufnahmen vom 6. März und 15. Mai 2024 aus der Jazz-Schmiede, Düsseldorf

Rokhs Quartet: Sogol Mirzaei,Târ, Setâr; Ava Aresazan, Oud; Hossein Rad, Gesang, Tombak, Dâyereh; Sina Danesh, Kamantscheh

Meher Angez Trio: Meher Angez, Gesang; Ambareen, Charda-Hunzai-Rubab, Gesang; Durr-E-Adan, Tabla, Daf, Gesang

22:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
NDR Kultur Neo: Im Rausch der Klänge

22:03 – 23:00 Uhr +++ SWR Kultur Jazztime
Singer-Songwriter-Jazz

Von Odilo Clausnitzer. So manche Jazzmusiker*innen haben das Songwriting als Spielfeld für sich entdeckt. Bassist David Helm nennt sich dabei Marek Johnson und macht melancholisch versponnenen Indiepop. Lucia Cadotsch und Wanja Slavin sind zusammen „Liun And The Science Fiction Band“. Schlagzeuger Brian Blade singt schon lange, und auch die Saxofonistinnen Kira Linn und Charlotte Greve greifen ab und an gern zum Mikro. Besonders kunstvoll wird das Feld zwischen Jazz und experimentellem Pop heute von Vokalistinnen bestellt, darunter Maika Küster, Sophie Lindmüller und Mirna Bogdanovich. Ein Trend?

23:00 bis 00:00 +++ radio3
Late Night Jazz: Jazzahead: Andromeda Mega Express Orchestra und Brekky Boy

Das „Andromeda Mega Express Orchestra“ ist ein Berliner Kollektiv, das zwischen Jazz- und Pop-Anklängen pendelt. Es wurde 2021 mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet und hat sich bei der Jazzahead einem internationalen Publikum präsentiert. Und auch das Australische Jazz Trio BREKKY BOY besticht durch eine enorme Energie auf der Bühne. Zwei energiegeladene Konzerte von diesen Künstlern, aufgenommen bei der Jazzahead in Bremen und zu hören bei „Late Night Jazz“.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Das Black Page Orchestra macht Mut – Werke zum Thema „Courage“ mit dem Black Page Orchestra unter der Leitung von Matthias Kranebitter im Wiener Musikverein

„Courage!“ lautet heuer das Motto beim Musikverein Festival, das von 4. Mai bis 14. Juni 2024 im Wiener Musikverein über die Bühne geht. „Courage“, so heißt auch das Werk von Malte Giesen, mit dem das Black Page Orchestra sein Festivalkonzert am 16. Mai 2024 eröffnet.

„Unser neues Programm Courage versammelt Komponisten, die immer wieder Mut zu ästhetischem und musikalischem Risiko beweisen“, schreibt Matthias Kranebitter, Leiter des Black Page Orchestra. „Sei dies durch konzeptuelle Themensetzung wie bei Rafał Ryterski in ‘Disco Bloodbath’, ein Stück, das das Anderssein in einer reaktionären Gesellschaft beleuchtet, oder ein radikales musikalisches Denken wie bei Peter Ablinger, das in Vergangenheit auch schon zu völligem Missverständnis beim Publikum geführt hat.“

Die Werke von Peter Ablinger, Rafał Ryterski, Malte Giesen wie auch eines von Matthias Kranebitter sind in dem Konzert als Österreichische Erstaufführungen zu hören. Anlässlich der Musikvereins-Reihe „Komponistin im Fokus“ steht auch ein Stück von Rebecca Saunders auf dem Programm. Dazu kommen zwei Uraufführungen: „rAg-time-IAg“ von Soeyon Park und neues Werk von Mirela Ivicevic.

„In allen Werken schwingt das Wagnis mit, die stete Gefahr des Scheiterns“, führt Kranebitter weiter aus, „was natürlich insbesondere bei gänzlich neuen Kompositionen der Fall ist, die zum allerersten Mal erklingen.“ Gestaltung: Marie-Theres Himmler

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