Mond. © MH
Der Mond (nicht im Bild). Foto: Martin Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 20.05.2024 bis 26.05.2024

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 21. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:


mo – 20.05.24

09:30 bis 10:00 +++ Deutschlandfunk
Essay und Diskurs: Gedenken an den Holocaust – Wie kann Kunst Erinnerungsorte schaffen?

Michaela Melián im Gespräch mit Thorsten Jantschek. Nur ein Ort von vielen: Der Ulrichsschuppen in Bremen. Er war in der Nazizeit ein Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager. Heute ist er verschwunden und ein Containerlager geworden. Wie kann das Erinnern an einem solchen Nicht-Ort möglich werden?

Lange war der Ulrichsschuppen vergessen, dann wurden Wandmalereien von ehemaligen Häftlingen entdeckt und geborgen. 2019 wurde das baufällige Ensemble abgerissen. Heute werden dort Container gelagert. Mit den realen Gebäuden verschwand aber auch einer der letzten Orte, der an Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs in Bremen erinnert. Trotzdem sollte an dieser Stelle die Erinnerung an den Holocaust wachgehalten werden.

Wie kann das gelingen, wenn es keine authentischen Relikte mehr gibt, die durch sich selbst beglaubigt für die Zeit des Nationalsozialismus stehen? Dieser und ähnlichen Fragen hat sich die Künstlerin Michaela Melián immer wieder gestellt. In München hatte sie bereits in ihrer Arbeit „Memory Loops“ die Stadt mit einem Netz von Kurzhörspielen oder Erinnerungssplittern überzogen. Wie nähert man sich an einen Ort an, an dem Schrecken und das Leiden von einst nicht mehr erkennbar ist? Wie kann Erinnerungskultur mit den Mittel der Kunst gelingen? Am Bremer Ulrichsschuppen kann deutlich werden, was Kunst im öffentlichen Raum kann und soll.

Michaela Melián ist bildende Künstlerin und Musikerin. Sie hat nationale und internationale Ausstellungen realisiert, bekam viele Kunstpreise, zuletzt den renommierten Bremer Roland Preis für Kunst im öffentlichen Raum. Sie unterrichtete an der Akademie der Bildenden Künste in München, an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste sowie der ETH Zürich. Als Musikerin spielt Michaela Melián in der Band F.S.K., hat aber auch mehre Soloalben herausgebracht. Für ihr Hörspiel „Föhrenwald“ erhielt sie den Hörspielpreis der Kriegsblinden, „Memory Loops“ und „Speicher“ wurden jeweils als Hörspiel des Jahres ausgezeichnet.

17:10:00 +++ Ö1
Magic Bus (3)

Die Welt der Busse ist ein sozialer Mikrokosmos, der sich deutlich von jenem der Züge abhebt, auch in der Musik. Zumindest im innerstädtischen und ländlichen Bereich sind Bushaltestellen ja oft nur wenig attraktive Orte, die meistens nicht an den Flair eines Bahnhofs herankommen, ja nicht einmal den einer Straßenbahnhaltestelle. Aber natürlich wird auch hier gewartet, geredet, geflirtet, geträumt, getrauert und gehofft, wenngleich man vielleicht sogar ohne Dach im Regen stehen muss. Auf den großen Busterminals der Fernbusse wiederum kommt nur selten jene Reise-Romantik auf, die große, alte Bahnhöfe gerne hervorrufen. Und doch locken auch sie mit der Befriedigung von Fern- oder Heimweh, nur eben auf ihre eigene, etwas spröde Weise. Im Bus selbst ist die Atmosphäre ebenfalls völlig anders als in der Bahn, schließlich befinden sich alle Passagiere samt Lenker oder Lenkerin gemeinsam in einem überschaubaren Raum.

Das hat auch politische Dimensionen; es ist wohl kein Zufall, dass mutige Afroamerikanerinnen wie Irene Morgan und Rosa Parks gerade im Bus mit ihrem Protest gegen Diskriminierung Bürgerrechtsgeschichte geschrieben haben. Darüber wurde in den USA ebenso gesungen wie über Fahrten in den berühmten Langstreckenbussen der Greyhound Lines: „There’s a Greyhound going somewhere, think I might just go there, too!“ singt Bobbie Gentry in ihrer Sehnsucht nach einer langen Fahrt ins Irgendwo. Und Bluesmusiker Robert Johnson wünscht sich gar neben dem Highway begraben zu werden, auf dass seine rastlose Seele jederzeit einen Greyhound erwischen möge.

Natürlich waren auch die Doppeldecker des Vereinigten Königreichs Inspiration für allerlei Songs, etwa bei The Who, die den städtischen Bus auf dem Weg zur Liebsten gar zum „Magic Bus“ erkoren, obwohl sie die eine Meile dorthin ruhig auch zu Fuß hätten gehen können. Egal ob verliebt oder nicht, Busfahren birgt magische Momente. Und so ist „Magic Bus“ auch passender Titel für diese dreitielige Serie der Spielräume Spezial über eines der wichtigsten Verkehrsmittel überhaupt, nicht nur im angelsächsischen Raum.

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Hörbar: Tierisch gute Musik grenzenlos – Teil 3

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Götz Alsmann

Von den Meilensteinen in der Geschichte des Jazz zu den spannendsten Neuerscheinungen und aktuellen Trends. Unsere Autor:innen schaffen Orientierung im rasenden Lauf der Ereignisse, in den Clubs von NRW und den Jazz-Metropolen der Welt.

22:30 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Montag mit Mauretta Heinzelmann

23:03 bis 00:00 +++ WDR 3
WDR 3 open: World: Songs als Überlebensstrategie: Leyla McCallas hybrider Folk

Für Leyla McCallas sehr persönlich geprägten Folk gab es noch nie eine passende Schublade. Die in New York geborene und in den USA und Ghana aufgewachsene Tochter haitianischer Migranten, lebt seit vielen Jahren in der Multikultur von New Orleans. Ihre Songs enthalten, von Calypso über Jazz und Tropicalismo bis zu äthiopischer und haitianischer Musik, vieles und sind doch immer typisch Leyla McCalla.

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: Zum 20. Todestag des Schlagzeugers Elvin Jones


di – 21.05.24


01:05 bis 05:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Tonart Jazz – Moderation: Oliver Schwesig

20:03 – 21:00 UHR +++ SWR Kultur Jazz Session
Homezone – Jazz in Südwest. Das SWR Jazz College in Stuttgart

Von Konrad Bott. Am 18. April findet das sechste SWR Jazz College statt, ein Konzertabend mit jungen Musiker*innen aus den Jazzinstituten im Sendegebiet. In der Musikhochschule Stuttgart steht dieses Mal der Gesang im Fokus. Es stehen auf der Bühne: das A-Capella-Quintett Lylac aus Mainz, die Soul-Fraktion FRANZI, benannt nach Frontfrau Franziska Stöger aus Stuttgart und das Quartett der Sängerin Jil Pappert aus Mannheim. In dieser Sendung hören sie Auszüge aus dem Konzert und lernen die drei Acts näher kennen.

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
Jazz Live: Rituale und Kalimba-Grooves – Das Kahil El’Zabar Quartet beim Enjoy Jazz Festival

Kahil El’Zabar, Perkussion, Gesang; Corey Wilkes, Trompete, Percussion; Alex Harding, Baritonsaxofon; Justin Dillard, Keyboards, Percussion. Aufnahme vom 2.10.2023 aus dem Karlstorbahnhof, Heidelberg

Am Mikrofon: Jan Paersch. Kahil El’Zabar, 1953 im US-Bundesstaat Chicago geboren, spielt seit mehr als 50 Jahren eine besondere Form des Spiritual Jazz. Mit seinem Ethnic Heritage Ensemble präsentierte er beim Enjoy Jazz Festival ausgeruhten, melodischen Free Jazz mit hypnotischen Grooves. Die Zusammensetzung des Ethnic Heritage Ensemble war Anfang der 1970er-Jahre selbst für die Avantgarde-Szene Chicagos ungewöhnlich reduziert: zwei Bläser, ein Perkussionist. Zusammen mit einem Keyboarder wird die Band zuweilen zum Quartett. Seine Karriere hat El’Zabar als Perkussionist für Weltstars begonnen: Er tourte mit den Bands von Dizzy Gillespie, Stevie Wonder und Nina Simone. Im Interview spricht Kahil El’Zabar über Rituale vor einem Konzert, seine Liebe zur Kalimba und seine Hinwendung zu afrikanischen Trommelkulturen.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Ralf Dombrowski

22:05 bis 23:00 +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 85. Geburtstag von Heinz Holliger

Heinz Holliger: „Dämmerlicht“ (Sarah Maria Sun, Sopran; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Heinz Holliger); Vier Lieder ohne Worte (Klaus-Peter Werani, Violine; Dorothea Hofmann, Klavier); „Elis“ (Herbert Schuch, Klavier); „Studie über Mehrklänge“ (Heinz Holliger, Oboe)

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz and More

An den Rändern des Jazz | heute mit: Kenny Garrett & Svoy | Randi Pontoppidan & Martin Fabricius | Yosef Gutman Levitt

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz!: NDR Jazz Konzerte #5 2023/24: Daniel Erdmanns „Thérapie de Couple“

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Neuerscheinungen und andere Entdeckungen – Aktuelle Aufnahmen zeitgenössischer Musik

Zweimal im Monat präsentieren wir in „Soundart: Zeit-Ton“ Neuerscheinungen aus dem Feld der neuen und experimentellen Musik. Rainer Elstner berichtet vom 70. International Rostrum of Composers, dem „Song Contest der zeitgenössischen Musik“. Der traditionsreiche Wettbewerb von Radioaufnahmen fand von 14. bis 17. Mai 2024 in Litauen statt. Gestaltung: Marie-Theres Himmler

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight – Aufgelegt: Der Saxofonist Coleman Hawkins

Mond. © MH
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mi – 22.05.24


19:05 bis 20:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: Press any key

Herausragend swingende Musik von Pianistinnen und Pianisten aus unterschiedlichen Generationen und Ländern. Mit Fats Waller, Johanna Summer, Geri Allen, Joe Webb und anderen. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer

21:03 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur NOWJazz
Botschafter aus dem Weltall – Sun Ra und sein Arkestra

Von Odilo Clausnitzer. Sun Ra ist eine der schillerndsten Figuren der modernen Musikgeschichte. Vor 110 Jahren kommt er in den USA zur Welt. Doch er behauptet stets, er stamme vom Saturn. Aus Weltraum-Mystik und Bezügen aufs alte Ägypten zimmert sich der Pianist eine bunte Privatmythologie zurecht. Mit seinem „Arkestra“ macht er zunächst eine fortschrittliche Art von Swing, später wird er zum Free Jazz-Pionier. Als einer der ersten Jazzmusiker setzt er Synthesizer ein. Nach seinem Tod 1993 übernimmt Saxofonist Marshall Allen die Band; er wird im Mai sagenhafte 100. Ein Rückblick auf ein einzigartiges Musikphänomen.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Fanny Opitz

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz: Magazin am Mittwoch mit Mauretta Heinzelmann

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Studio-Aufnahmen: Hart und mit Herz

Moritz Baumgärtner – Komponist und Schlagzeuger. Ein Porträt dieses kreativen Taktgebers. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: Subtexte des Jazz – Liner Notes


do – 23.05.24


20:00 bis 22:30 +++ hr2-kultur
LIVE – Camila Meza und die hr-Bigband in Frankfurt

Die hr-Bigband bekommt Besuch aus Südamerika: Camila Meza. Die Chilenin ist eine herausragende Gitarristin, Sängerin und Komponistin. Ihr virtuoses Gitarrenspiel und ihre warme, ausdrucksstarke Stimme faszinieren Publikum und Kritiker gleichermaßen. Am Pult steht der Argentinier Guillermo Klein, eine der führenden Musikerpersönlichkeiten seines Landes und bestens vertraut mit der hr-Bigband.

Camila Meza, Vocals und Gitarre; hr-Bigband; Leitung: Guillermo Klein. (Übertragung aus dem hr-Sendesaal)

Geboren und aufgewachsen in Santiago de Chile, begann Meza im Alter von acht Jahren mit dem Gitarrenspiel und entdeckte bald ihre Liebe zur Jazzmusik. Sie studierte an der Universidad de Chile und zog später nach New York, um ihr Studium an der New School for Jazz and Contemporary Music fortzusetzen. Meza ist bekannt für ihre kreative Herangehensweise an die Musik und ihre Fähigkeit, verschiedene Stile zu integrieren. Sie verbindet Elemente aus Jazz, Pop und traditioneller chilenischer Musik zu einem unverwechselbaren Sound, der sowohl einfühlsam als auch energiegeladen sein kann.

Als musikalischer Leiter des Abends ist ein weiterer Südamerikaner zu Gast: Guillermo Klein. Der Argentinier arrangiert die Musik von Camila Meza für die hr-Bigband. Er ist bestens mit der Band vertraut, war er doch schon für diverse Projekte zu Gast. Zuletzt kurz vor Beginn der Pandemie mit dem Saxofonisten Miguel Zenon. Die hr-Bigband freut sich auf das Wiedersehen und eine neue Stimme aus Chile!

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
JazzFacts: „Es ist ein Spiel!“ – Porträt des amerikanischen Pianisten Sullivan Fortner

Von Karsten Mützelfeldt. „It’s A Game“ heißt ein Titel auf seinem aktuellen Album „Solo Game“ – und auch Sullivan Fortners Spiel zeichnet ein spielerisches Moment aus. Inzwischen zählt er zu den herausragenden Pianisten seiner Generation. In New Orleans, der Geburtsstätte des Jazz geboren, lebt der heute 37-Jährige inzwischen im „Mekka des Jazz“, in New York. Jason Moran und Fred Hersch, zwei seiner wichtigsten Lehrer und Mentoren, erkannten früh, dass hier ein Ausnahmetalent heranreifte. Hierzulande sorgten vor allem seine Auftritte mit der Sängerin Cécile McLorin Salvant für Aufhorchen, bei denen er sich als feinsinniger, einfühlsamer Begleiter erwies und mit seiner Kreativität, seinem Humor und spielerischen Naturell immer wieder für Überraschungen sorgte.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Odilo Clausnitzer

22:05 bis 23:00 +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 100. Geburtstag von Gladys Nordenstrom Krenek

Gladys Nordenstrom Krenek: „Palm Springs Sextett“ (Bamberger Bläserquintett); Ernst Krenek: „Durch die Nacht“, op. 67; Gladys Nordenstrom Krenek: „Zeit XXIV“ (Johanna Greulich, Sopran; Clemens Hund-Göschel, Klavier); Gladys Nordenstrom Krenek: „El-greco-phantasy“ (Rheinisches Kammerorchester Köln)

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz Now

Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen | heute mit: Rebecca Trescher Tentet | Brad Mehldau

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Play Jazz!: Der unrebellische Revolutionär – NDR Bigband plays Peter Herbolzheimer (1/2)

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz

Der in der Schweiz lebende, in Texas geborene Gitarrist Travis Reuter ist ein Mann, der das Vertrackte liebt. Seine Kompositionen sind konsequent abstrakt, komplex und doch irgendwie zugänglich, weil sie diesen unwiderstehlichen Flow und diesen Zug besitzen. Zwei Solo-Alben liegen von dem Virtuosen vor, der bereits mit Adam O`Farrill, David Virelles, dem Pulitzerpreis-Träger Tyshawn Sorey oder Peter Evans arbeitete. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad


fr – 24.05.24


14:05:00 +++ Ö1
Pianist Aki Rissanen und sein Trioprojekt „Hyperreal“ im Juni 2023 beim Jazzfestival in Pori, Finnland

„Hyperreal“ ist das Motto des Konzerts, aber auch der Titel des neuesten Albums des renommierten finnischen Pianisten, Komponisten und Keyboarders Aki Rissanen. Er hat zuletzt eine Reihe von hochgelobten Trio-Alben sowie das Solo-Piano-Opus „Divided Horizon“ veröffentlicht.

Mit „Hyperreal“ betritt Rissanen gemeinsam mit Schlagzeuger Robert Ikiz und Trompeter Verneri Pohjola neues Territorium. Wir begegnen einer Musik im Zwielicht, einer Art poetischer Traumzeit, in der insbesondere Verneri Pohjolas gefühlvoller und ergreifender Trompetensound glänzt. „Hyperreal“ ist Musik über das Wesen der Veränderung, über die Bedeutung des Seins, der Erneuerung und des Loslassens. Die rasante Transformation der uns umgebenden medialen Wirklichkeit in eine KI- generierte, virtuelle „Hyperrealität“ zwingt uns, genauer zwischen dem zu unterscheiden, was real und irreal ist. Aki Rissanen begreift dieses Thema als Inspiration und als musikalische Herausforderung.

Helmut Jasbar präsentiert das beeindruckende Konzert mit dem „Hyperreal“-Programm vom 14. Juni 2023, aufgenommen auf der Lokkilava („Seemöwenbühne“) im Kirjurinluoto Concert Park im Rahmen des Jazzfestivals in Pori, Finnland.

18:00 bis 19:00 +++NDR Kultur
Musica : Jazz

22:30 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Thomas Mau

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Freitag mit Mauretta Heinzelmann

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Anthea Caddy im Zeit-Ton Porträt – Cello, Antennen, Alltagsklänge

Anthea Caddy ist Cellistin und Klangkünstlerin. Während sie im Splitter Orchester Echtzeit-Improvisationen spielt, handeln ihre groß angelegten Installationen davon, die uns umgebende Umwelt akustisch zu transformieren: Etwa mit einer von der Musik-Biennale Venedig beauftragten Installation über Wetter-Ereignisse. Im vergangenen Herbst war Caddy im Rahmen des ORF Festivals musikprotokoll im steirischen herbst eingeladen, gemeinsam mit noid an einer Weiterentwicklung dessen Projektes „Disposable Instruments“ zu arbeiten, im Trio mit weiters Elisabeth Flunger.

Anthea Caddy, Jahrgang 1981, stammt aus Melbourne. Seit vielen Jahren lebt sie auch in Berlin, wo sie in Ensembles wie dem Splitter Orchester, Magda Mayas’ Filamental und einem Duo mit der Elektronik-Komponistin Annette Krebs tätig ist. In Australien arbeitete sie mit Musik- und Medienkunstschaffenden wie Anthony Pateras oder Philip Samartzis. Im Lauf der Zeit hat sich der Fokus von Caddy mehr in Richtung Klang in installativen Kontexten verschoben. Die Klänge manifestieren sich im ganz Großen, ganz Kleinen und ganz Alltäglichen. Caddy verwendet dafür oft vom Akustik-Ingenieur Miodrag Gladović designte Parabol-Antennen. So etwa bei „Love Numbers“, ihrer 2023 auf der Musik-Biennale in Venedig gezeigten Klang-Installation über elektromagnetische Strahlungen von Sonne, Mond und Erde.

Weggeworfenes nutzbar machen 2023 arbeitete Anthea Caddy gemeinsam mit noid und Elisabeth Flunger an einer Weiterentwicklung von noids Projekt „Disposable instruments“. „Disposable Instruments“ lenkt die Aufmerksamkeit auf Objekte, die wir jeden Tag in der Hand haben und dann möglichst schnell loswerden wollen: Plastikflaschen, Cellophan-Folien, Plastiksackerl, Kartonagen etc. Beim musikprotokoll in Graz manifestierte sich das Projekt in Form einer Installation und einer Performance im esc medien kunst labor. An letzterer konnte Caddy dann krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen. Umso mehr freut es uns, nun eine weitere Performance ankündigen zu können. Am 7. Juni werden noid, Anthea Caddy und Elisabeth Flunger die „Disposable Instruments“ im Rahmen des Festivals Music After Nature in den Wiener Soho Studios spielen.

Anthea Caddy ist SHAPE+ Artist 2023/24, nominiert vom ORF musikprotokoll. SHAPE+ ist die Plattform für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst des Festivalnetzwerkes ICAS der International Cities of Advanced Sound. Gefördert wird SHAPE+ durch das Programm „Creative Europe“ der Europäischen Union.

Am Freitag, dem 31. Mai, ist zur Einstimmung die Wiederholung des Duo-Konzerts von „Disposable Instruments“ mit noid und Elisabeth Flunger beim musikprotokoll zu hören. Vielsagender Titel des von Susanna Niedermayr gestalteten Zeit-Tons: „Eine Klangmediation über die Wegwerfgesellschaft“. Gestaltung: Heinrich Deisl


sa – 25.05.24


00:05 bis 06:00 +++ Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

  • 01:05-02:00 Jazz Live: Maximale Intensität; Marta Warelis beim J.O.E.-Festival Essen. Aufnahmen vom 15.2.2024 aus der Zeche Carl in Essen. Am Mikrofon: Thomas Loewner
  • 02:07-03:00 JazzFacts: Paniberische Vielfalt – Die aktuelle Jazz-Szene Spaniens. Von Katrin Wilke
  • 03:05-03:55 Rock et cetera: Punk ohne Gitarren. Die Düsseldorfer Band Östro 430. Von Anja Buchmann
  • 04:05-05:00 On Stage: Tanzen unter der Pilzwolke. Der irische Musiker A.S. Fanning. Aufnahme vom 2.3.2024 im Café NUN Karlsruhe. Am Mikrofon: Anke Behlert
  • 05:05-05:30 Milestones – Jazzklassiker: Konstrukteur neuer Klangwelte. Dem Gitarristen, Daxofon-Spieler und Instrumentenbauer Hans Reichel zum 75. Geburtstag. Am Mikrofon: Michael Frank
  • 05:40-06:00 Milestones – Jazzklassiker: Konstrukteur neuer Klangwelten. Dem Gitarristen, Daxofon-Spieler und Instrumentenbauer Hans Reichel zum 75. Geburtstag. Am Mikrofon: Michael Frank

10:05 bis 11:00 +++ Deutschlandfunk
Klassik-Pop-et cetera: Highlights aus 50 Sendejahren

Am Mikrofon: Die Jazz-Ikone Nina Simone. Die beschwörende Alt-Stimme und ihr unermüdlicher Aktivismus haben sie zu einer Legende gemacht, aber eigentlich wollte Nina Simone Konzertpianistin werden. Eunice Kathleen Waymon wurde 1933 in North Carolina geboren. Mit vier Jahren saß sie am Klavier und spielte bald in der örtlichen Kirche, wo ihre Mutter Methodistenpredigerin war. Trotz früher Förderung und großem Talent durfte sie in Philadelphia nicht Musik studieren, wohl, weil sie Schwarze war – unter dem Namen Nina Simone verdingte sie sich daher ab 1954 als Barpianistin und Sängerin. „Black Classical Music“ nannte sie ihre Kunst, die Pop und Jazz, Klassik und Gospel verschmolz. Die schonungslosen Texte gegen Rassismus und Diskriminierung von Frauen machten sie zu einer der wichtigsten Figuren der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. 2003 starb Nina Simone krebserkrankt in Südfrankreich, wo sie die letzten zehn Jahre ihres Lebens zurückgezogen lebte. 1993 präsentierte sie im Deutschlandfunk eine eindringliche Musikauswahl: mit Blues und Bach und der südafrikanischen Sängerin Miriam Makeba.

13:04 bis 15:00 +++ WDR 3
WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann

14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Das Musikfeature: „Der Anfang war Komponieren“: Musik bei Ingeborg Bachmann

Musik sei für sie größer als alles, was es gibt an Ausdruck, bekannte Ingeborg Bachmann in einem Interview kurz vor ihrem Tod. Tatsächlich galt der Musik die erste große Liebe und Faszination der Schriftstellerin. Schon als Kind wollte sie Komponistin werden – lange bevor sie sich für die Literatur entschied. So lag es nahe, dass sie zunächst als Lyrikerin ihren Weg machte. Die Möglichkeiten der Poesie, die Gemeinsamkeiten mit dem Komponieren und dem musikalischen Ausdruck, hat sie in ihren Gedichten auf beispielhafte Weise ausgelotet. Bachmanns enge Beziehung zur Musik schlug sich auch in ihren Verbindungen zur Musikszene nieder. Insbesondere mit dem Komponisten Hans Werner Henze verband sie eine intime Freundschaft wie auch eine langjährige Zusammenarbeit. In ihren Gedichten, Essays und in ihrer Prosa hat sich Bachmann immer wieder zu musikalischen Themen geäußert, sich auf Komponisten und ihre Werke bezogen und dabei ihre Sicht auf die Musik offenbart. Eine Sendung von Michaela Fridrich

18:05 bis 19:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Unterwegs in Europa

Jazzige und klassische Klänge gewidmet besonders schönen europäischen Orten, etwa den Städten Verona, Salzburg und natürlich München. Von Wolfgang Amadeus Mozart, dem Jazzpianisten Joe Webb oder von Kontrabassistin Lisa Wulff. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR Kultur Jazz
Frau am Zug – die schwedische Posaunistin Karin Hammar

Von Hans-Jürgen Schaal. Dieses Posaunenspiel besitzt einen ganz eigenen, betörenden Tonfall. Es beschreibt weite melodische Bögen, klingt melancholisch warm, sucht die exquisitesten Tonschritte. Karin Hammar scheint am Instrument in Siebenmeilenstiefeln unterwegs zu sein, in weiten, ausdrucksvollen Schritten. „Ich übe fast täglich große Intervalle“, verrät sie, „denn das ist eine ziemlich schwierige Sache auf der Posaune. Manchmal übe ich auch die Skalen in Intervallen.“ Die majestätische Spieltechnik der Schwedin glänzt besonders in eigenwilligen Midtempo-Stücken. Groove und Swing sind ihr dabei immer wichtig.

19:05 bis 20:00 +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: „Ungarische Tänze“ – mehr als „Brahms“

Man sagt den ungarischen Tänzen des kühlen Hamburgers Johannes Brahms nach, sie seien „ungarischer“ als so mancher Original-Tanz. Ist dem so? Brahms hat sich in jungen Jahren von Freund und Geigen-Kollege Eduard Reményi feurige Tänze vorspielen lassen und ließ sich davon zu seiner facettenreichen Sammlung inspirieren. Trachtentänze wie „Karikázó“ und „Csárdás“, die Springtänze „Ugrós“, „Verbunkos“ und „Botoló“ gehören seit Jahrhunderten zur traditionellen ungarischen Tanz-Kultur, deren Vitalität und Repertoire von zahlreichen „Tanz-Kapellen“ und Virtuosen im ganzen Land und über Ungarns Grenzen hinaus verbreitet wurde. Franz Liszt prägte das umgangssprachliche Wort der „Zigeunermusik“, die sich in zahlreichen schmissigen Werken des 19. und 20. Jahrhunderts manifestierte. Eine Sendung von Roland Kunz

20:00 bis 22:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

22:05:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
NDR Kultur Neo: Im Rausch der Klänge

23:00 bis 00:00 +++ radio3
Late Night Jazz: Und was machen Sie sonst so? – Jazzers Nebenberufe

Bei weitem nicht jeder oder jede kann und konnte vom Jazz leben. Jazzmusiker:innen haben und hatten zum Teil absurde „Day Jobs“, um nachts ihrer Jazz-Leidenschaft zu können – vom Bestatter, Erotikshow-Pianisten zum Rechtsanwalt, vom Fahrstuhlführer zum Taxifahrer reicht(e) das Spektrum der Betätigung. Wie sich Neben- und Hauptjob beim Jazz beeinflussen, erkundet Henry Altmann. Moderation: Henry Altmann

23:00 bis 00:00 +++ hr2-kultur
The Artist’s Corner | Bauernkriegspanorama – Ein Zeitgemälde über Rechtsruck von Kathrin Röggla

Kathrin Röggla blickt in Werner Tübkes monumentales Bauernkriegs- panorama und sieht die Gegenwart. Aus heutigen Momenten des gesell-schaftlichen Unfriedens entsteht als akustischer Kontrapunkt ein neues Panorama.

Kathrin Röggla blickt in Werner Tübkes monumentales Bauernkriegs- panorama und sieht die Gegenwart. Aus heutigen Momenten des gesell-schaftlichen Unfriedens entsteht als akustischer Kontrapunkt ein neues Panorama. Dieses dynamische Portrait in Form eines merkwürdig ab- rutschenden Dreier-Gesprächs ist die Wiederaufnahme einer Standort- suche in einem historischen Raum, der stets auch nach Utopien fragt. In einer fließenden musikalischen Bewegung sucht das Hörspiel die Perspektiven, Gruppierungen und Protagonisten eines beunruhigenden Zeitgemäldes auf: Rechtsruck, Hetze und Menschenhass, Geschichts- klitterung, Ironie auf verlorenem Posten, sowie die Unmöglichkeit, dies im Zusammenhang darzustellen. Denn dieser muss mit literarischen Mitteln aufs Neue geborgen werden, ohne die Leerstellen zu leugnen oder die Position der drei Erzähler zu verraten – selbst sie ist so unsicher wie das Terrain, auf dem sie sich bewegen. Für den Text erhielt Kathrin Röggla den Wortmeldungen-Literaturpreis 2020.

23:03:00 +++ Ö1
Trompeter Christoph Wundrak im Gespräch; Zara McFarlane bei den INNtönen 2023; Marshall Allen, der Botschafter Sun Ras, ist 100

Christoph Wundrak, Komponist, Arrangeur und Blechbläser, ist seit den 1990er Jahren eine der prägenden Gestalten der steirischen Musiklandschaft, unter anderem mit seiner Bläserformation Smart Metal Hornets. Unlängst ist das Album „Hornotter-Rag“ des nach der Corona-Krise neu formierten Ensembles erschienen. Auch aus diesem Grund herrscht Gesprächsbedarf, und Wundrak ist zu Gast im Ö1 Jazznacht-Studio, um sich über die kreativen Neuzugänge in der Band sowie die kompositorische Auseinandersetzung mit Kernöl, Hendrix, Balkan und Sufi-Musik zu unterhalten.

Als Ö1-Aufnahme gibt es ein Konzert vom 22. Juli 2023 mit der Britin Zara McFarlane zu hören. Die Jazzsängerin aus East London kombiniert traditionelle jamaikanische Klänge mit Clubsounds und komplexem Songwriting, sie trat auf der Open-Air-Bühne des INNtöne-Festivals in Diersbach in Oberösterreich auf.

Außerdem in dieser Ö1 Jazznacht: eine Würdigung des Saxofonisten Marshall Allen, der seit mehr als 65 Jahren als Botschafter des kosmischen Jazz im Dienste Sun Ras, des Gründervaters des Afrofuturismus, steht. Die idiosynkratischen Bild- und Klangwelten des Meisters, die tief in der afroamerikanischen Geschichte, in New-Orleans-Jazz, Swing, Blues und Gospel verwurzelt sind, pflegt Marshall Allen auch nach Sun Ras Tod durch die Weiterführung des Sun Ra Arkestra das er seit 1995 leitet. Marshall Allen feiert am 25. Mai 2024 seinen 100. Geburtstag und ist immer noch hochaktiv.

Neben Neuerscheinungen aus nah und fern erwartet uns außerdem ein Jazznacht-Magazin mit Ankündigungen aktueller Konzertveranstaltungen.


so – 26.05.24


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Trompeter Christoph Wundrak im Gespräch; Zara McFarlane bei den INNtönen 2023; Marshall Allen, der Botschafter Sun Ras, ist 100

02:05 bis 03:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Klassik-Pop-et cetera: Highlights aus 50 Sendejahren – Die Jazz-Ikone Nina Simone

17:10:00 +++ Ö1
Zum 50. Todestag von Duke Ellington

Duke Ellington, eigentlich Edward Kennedy Ellington, war einer der wichtigsten und einflussreichsten Jazzmusiker überhaupt. Geboren am 29. April 1899 in Washington D.C. bekam er schon als Kind von seiner Mutter Klavierunterricht, das den Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere legte. Aufgrund seines vornehmen und eleganten Auftretens – sein Vater war als Butler im Weißen Haus tätig – wurde er bereits in seiner Jugend von seinen Schulkameraden zum „Duke“ („Herzog“) ernannt und fortan als Duke (Ellington) bezeichnet.

Mit 24 Jahren zog er von Washington nach New York und gründete dort die legendäre Band die „Washingtonians“. Diese avancierten schnell zur Hausband im renommierten New Yorker Jazzclub „Cotton Club“ und wurde später zur großartigen Big Band dem „Duke Ellington Orchestra“.

Ellington zeichnet sich für mehr als 2000 Kompositionen aus, darunter viel zeitlose Jazzstandards wie „Concerto for Cottie“, „It Don’t Mean a Thing (If It Ain’t Got That Swing)“ oder „Mood Indigo“. Einer seiner größten Hits „Take the A Train“ ist wie häufig angenommen nicht von Duke Ellington, sondern von Billy Strayhorn komponiert worden, dennoch wurde die Ellington-Version des Jazzstandards weltberühmt.

Duke Ellington erhielt insgesamt 12 Grammys, neun davon zu Lebzeiten. Im Alter von 75 Jahren verstarb er am 24. Mai 1974 an einer Lungenentzündung.

Die Spielräume Spezial erinnern sich anlässlich des 50. Todestages an einen der ganz Großen im Jazz.

19:05:00 +++ Ö1
Vorschau auf Glatt & Verkehrt 2024, live im Wiener RadioCafe

Spannende, überraschende neue musikalische Situationen herzustellen, das ist ein Ziel des Festivals Glatt & Verkehrt in Krems seit der ersten Ausgabe 1997, damals schon in Zusammenarbeit mit Ö1. Ein Königsweg dazu kann das Aufeinandertreffen von Musiker:innen sein, die aus verschiedenen Ländern und Weltregionen oder von unterschiedlichen Genres und Traditionen herkommen.

„Begegnungen“ lautet das Motto der heurigen Festival-Ausgabe: Drei Musikschaffende, die daran beteiligt sind, treffen in einer Live-Ausgabe der Ö1 Hausmusik im Wiener RadioCafe aufeinander, spielen in unterschiedlichen Konstellationen und geben im Gespräch mit Gastgeber Johann Kneihs Einblicke in den künstlerischen Prozess ihrer Arbeit.

Es sind dies: Beate Wiesinger, gefragte Bassistin und Bandleaderin des siebenköpfigen Ensembles Echoboomer, der vielseitige Saxofonist und Klarinettist Andrej Prozorov, unverzichtbarer Partner in zahlreichen Duos und Bands, und der Geiger Aliosha Biz, bekannt von seiner Arbeit mit Dobrek Bistro, Timna Brauer, dem Gentlemen Music Club und als Musikkabarettist („Fiddler ohne Ruf“).

Begegnungen: Beate Wiesinger, Andrej Prozorov, Aliosha Biz

20:00 bis 22:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

22:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
NDR Kultur Neo: Im Rausch der Klänge

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur Jazztime
Von Rostow nach Leipzig – Die Pianistin Olga Reznichenko

Von Fanny Opitz. Hinter dem Klavier ist Olga Reznichenko ein Ereignis, das man so schnell nicht vergisst, vielleicht weil sie hier ihren Traumberuf Jazzmusikerin nachgeht: Dabei hätten ihre Eltern sie lieber als klassische Pianistin auf der Konzertbühne gesehen. Doch Reznichenko leistet Überzeugungsarbeit: Aufgewachsen ist sie im russischen Rostow an der Don, ihr Studium führt sie später unter anderem nach Leipzig zu Michael Wollny. In SWR Kultur verrät sie uns, wie ihr kreativer Prozess als Komponistin verläuft und warum sie eine Passion für deutsche Radwege hat.

23:00 bis 00:00 +++ radio3
Late Night Jazz: Das „Globe Unity Orchestra“ – zu Ehren von Alexander von Schlippenbach

Der Jazzpreis Berlin 2024 geht an den Pianisten und Komponisten Alexander von Schlippenbach. Der Preis, mit 15.000 Euro dotiert, wird von radio3 und der Senatsverwaltung für Kultur vergeben. Der Preis wird am 3. Juli im Rahmen eines Konzertes im Studio 14 des rbb verliehen. Alexander von Schlippenbach zählt zur ersten Generation der europäischen Free Jazz Musiker. Der Pianist hat eine Form des musikalischen Austauschs kultiviert, der auf höchster Ebene Hören und Emotion, Kalkül und spontane Reaktion miteinander verbinde, so die Begründung der Jury. Seine grundlegende Arbeit, unter anderem mit dem „Globe Unity Orchestra“ hat vielen heutigen Künstlern den Weg bereitet. Daher sendet Late Night Jazz zu Ehren von Alexander von Schlippenbach einige Live Aufnahmen seines „Globe Unity Orchestra“.

23:03 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Weltmusik goes Alte Musik

Ausflüge sind was Schönes, Grenzen zu überschreiten kann aufregend sein. Die Begegnung zwischen Weltmusik und Alter Musik findet nicht sonderlich häufig statt, aber es gibt sie: Da ist ein libanesischer Sänger, der eingeladen wird, den Evangelisten in einer frühbarocken Auferstehungshistorie zu singen – und muss dafür erstmal lernen, auf Deutsch zu singen. Da sind Musiker*innen aus Syrien, Bangladesch oder dem Maghreb, die die Flucht aus ihren Heimatländern nach Europa treibt, wo sie auf einen der wichtigsten Gambisten unserer Zeit treffen, der sie zum gemeinsamen Musikmachen einlädt. Da ist ein Originalklang-Ensemble, das sich auf Bläsermusik des Mittelalters und der Renaissance spezialisiert hat, und das beim Tanz- und Folkfest Rudolstadt spielt. Wir stellen die Frage: Wo ist sie eigentlich, die Grenze zwischen der so genannten Alten und der so genannten Welt-Musik? Wie beeinflussen und befruchten sie sich gegenseitig? Und wie viele Gemeinsamkeiten finden sich? Eine Sendung von Gudrun Petruschka

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Eine Oper als Anklage gegen den Krieg – Stabat Mater Furiosa – Uraufführung der Oper von Hossam Mahmoud beim Festival Aspekte Salzburg

Beim Festival Aspekte Salzburg fand am 7. März 2024 die Uraufführung der Oper „Stabat Mater Furiosa“ von Hossam Mahmoud statt – ein Monolog für Sopran, drei Frauenstimmen, Frauenchor und Orchester, den der ägyptisch-österreichischer Komponist und Instrumentalist für diesen Anlass geschrieben hat. Die Grundlage bildet das gleichnamige Gedicht des französischen Dichters und Dramaturgen Jean-Pierre Siméon aus dem Jahr 1997. Zuvor reiste der Autor durch den vom Bürgerkrieg gemarterten Libanon und verarbeitet in diesem Gedicht seine Eindrücke.

Es ist ein Monolog, eine Anklageschrift gegen den Krieg, den Hass und die Gewalt im Allgemeinen und nicht nur gegen einen speziellen Krieg. In diesem Zusammenhang hat der Text auch heute Relevanz und nichts an Aktualität eingebüßt – im Gegenteil. Hossam Mahmoud hat sich mit der Vertonung dieses eindringlichen Textes befasst, den er schon viele Jahre gut kennt. Gestaltung: Nicole Brunner

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Ein Kommentar

  1. Die Sendezeit von
    23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
    Eine Oper als Anklage gegen den Krieg – Stabat Mater Furiosa – Uraufführung der Oper von Hossam Mahmoud beim Festival Aspekte Salzburg
    ist tatsächlcih: 19:45 – 21:30 Uhr

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