Ein besonderes Abenteuer: Lupo und der Jazz

Die etwas Älteren unter uns erinnern sich sicherlich noch an Rolf Kaukas Abenteuerhefte mit Fix & Foxi, Lupo & Co. Im Jahr 1964 erschien seinerzeit ein Lupo Sonderheft, in dem sich der Zeichner Florian Julino einem ganz besonderen Thema widmete: „Lupo und der Jazz“. Nachdem er Lupo bereits erfolgreich in Szene gesetzt hatte, kam ihm die Idee, diese Figur, bzw. seinen Onkel, für eine Jazzstory zu verwenden. Er skizzierte das Szenario, schrieb Rolf Kauka dazu an und bekam von ihm höchstpersönlich grünes Licht, sein Jazzprojekt umzusetzen.

Bekannt wurde Florian Julino in den sechziger Jahren mit Fix & Foxi und Raumfahrer Mischa Abenteuern, er zeichnete sogar einmal eine Pumuckl Adaption. Seine eigentliche Leidenschaft war der Jazz. So adaptierte er schließlich die Figur „Lupo“ und erzählte im Rahmen einer fünfteiligen Reihe von dessen Vorfahren „Loupo“ die Geschichte und verschiedenen Stile des Jazz (von New Orleans über Chicago, Swing, Bebop bis hin zum Cool Jazz). Im ersten Heft der Lupo Sonderreihe erschienen die ersten beiden Episoden seiner Story mit einem speziell dafür gestalteten Jazz-Heftcover. Es sollten dann drei Jahre vergehen, bis letztendlich die fehlenden drei Episoden im Fix & Foxi Oster Sonderheft 1967 veröffentlich wurden.

Zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geraten, respektive nur noch zu Sammlerpreisen zu erwerben, hat sich der Verlag Ingraban Ewald diesem Juwel angenommen. Die komplette Story

wurde von Florian Julino neu koloriert und österliche Anleihen der 1967er Veröffentlichung „ent-ostert“, sodass die von ihm ursprünglich erdachte Version nun komplett, inklusive der Landkarte „Jazzland“ sowie Heftcover, aufwändig gedruckt in einem Hardcoverband vorliegt. Ergänzend gesellen sich knapp 30 Seiten mit zusätzlichem Material, historischen Vignetten von Jazzmusikern, vorrangig zeichnerischen Kuriositäten aus Julinos musikalischem Fundus. Für den Nymphenburger Verlag hat er Ende der fünfziger Jahre für das Buch „Jazz erzählt“ von Shaprio/Henthoff wundervolle Vignetten entworfen, zusätzlich Karikaturen für zwei Jazzkalender gezeichnet und das Eddie Condon Buch „Jazz – wir nannten´s Musik“ illustriert. Der Prachtband „Lupo und der Jazz“ umfasst insgesamt 92 Seiten und ist damit eine umfassende, einzigartige Hommage an den leider im letzten Jahr im Alter von 84 Jahren verstorbenen Florian Julino.

Erschienen im Ingraban Ewald Verlag: www.ingraban-ewald-verlag.com

Text: Thomas J. Krebs

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