Ein kleiner Blick in die Radiowoche 31. Das ARD-Radiofestival hat das Jazzprogramm fest im Griff. Jedenfalls die ARD-Sender. Wir können uns so schon mal an die Zukunft des abendlichen ARD-Programms gewöhnen wie sie Anja Würzberg vom NDR für alle Kultur-Stationen der ARD ins Auge fasst (ich habe das hier kommentiert). An den Kragen geht es offenbar auch am Samstag (17:05 bis 17:55 | Bayern 2) Jazz & Politik: Politisches Feuilleton – Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel. Michael Scheiner berichtet darüber in der JazzZeitung.
Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Inhalt
- Senderliste: 2
- mo – 31.07.2023. 3
- di – 01.08.2023. 3
- mi – 02.08.2023. 5
- do – 03.08.2023. 6
- fr – 04.08.2023. 7
- sa – 05.08.2023. 8
- so – 06.08.2023. 9
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- rbb-kultur – DEINE OHREN WERDEN AUGEN MACHEN.
- mdr-kultur – Das Radio.
- wdr3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- sr2 Kulturradio – … gut zu hören.
- swr2 – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
mo – 31.07.2023
23:03 – 24:00 | Ö1
Zu den Sternen mit dem Quatuor Diotima – Das französische Streichquartett gastierte im Wiener Konzerthaus in der Reihe „Nouvelles Aventures“.
Das 1996 von Absolventen des Conservatoire de Paris gegründete Quatuor Diotima zählt zu den gefragtesten Streichquartetten der Welt. Die vier Musiker sind Spezialisten für die neue, zeitgenössische Musik und haben etliche Werke prominenter Komponist:innen uraufgeführt. Eine Uraufführung gab es auch im Konzert des Ensembles am 24. März dieses Jahres im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses – präsentiert wurde der Siebente Streichquartettsatz des österreichischen Komponisten Christian Ofenbauer. Im Mittelpunkt des Wiener Gastspiels stand das zweite Streichquartett von György Ligeti, eines der Hauptwerke der Quartettliteratur aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Begonnen hat der Abend mit der österreichischen Erstaufführung des Quartetts „Sternenstill“. Es stammt von der schwedischen Komponistin Lisa Streich. Sie hat jüngst mit ihrer Orchesterkomposition „Jubelhemd“ das „69. International Rostrum of Composers“ gewonnen. Gestaltung: Philipp Weismann
23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
Jazzahead Partnerland Deutschland – Deutschland als Partnerland der jazzahead 2023 war eine ungewöhnliche Wahl
Um eine Besonderheit zu liefern, wurden vier „comissioned works“ in Auftrag gegeben mit je anderen Länderschwerpunkten
Eine Sendung von Till Lorenzen (RB). Was haben Ingrid Laubrock, Felix Schlarmann, Daniel Erdmann sowie Heinrich von Kalnein und Jakob Helling gemeinsam? Sie spielen Jazz, stammen aus Deutschland, haben aber ihr musikalisches Zentrum in je einem anderen Land: USA, Niederlande, Frankreich und Österreich. Für die jazzahead haben sie neue Bands zusammengestellt und neue Werke geschrieben. Laubrock widmete sich dafür Lilith, der ersten Frau Adams. Erdmann untersuchte deutsch-französische Partnerschaften, politisch wie in der Liebe. Kalnein und Helling haben alpine Höhen erklommen und Schlarmann begab sich kindlich ins Baumhaus.
di – 01.08.2023
01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart – Moderation: Vincent Neumann
19:00 bis 20:00 | rbbKultur
The Voice: Kat Edmonson
Die Singer-Songwriterin aus Texas schafft etwas Besonderes: Ihre Sopranstimme wirkt quäkig – aber auf eine angenehme Art und Weise. In ihren Songs gibt es Jazz-, Folk- und Bossa Nova-Anteile – ein Vintage-Sound zu modernen Themen. Darüber hinaus klingen ihre Versionen der Standards aus dem Great American Songbook unaufgeregt neu und charmant.
20:10 bis 21:00 | Deutschlandfunk
Hörspiel: Die Dinge des Lebens – Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
Woche 5: Auf Reisen. insulae – Von Hartmut Geerken. Regie: der Autor – Ton und Technik: Ernst Hartmann und Beate Braun – Produktion: Deutschlandfunk 2013 – Länge: 49’40
Drei durch Meer und Gesellschaft isolierte Inseln werden durch Hartmut Geerkens Tonaufnahmen akustisch präsent und in Beziehung gesetzt: das von Touristen überlaufenen Bali am Vorabend des Neujahrsfestes „Nyepi“, die vergessene Mittelmeerinsel Gavdos – von Homer „Ogygia“ genannt – mit der friedlichen Atmosphäre eines Apollotempels und der Abgeschiedenheit einer Schlucht sowie das „ICH-Heliozentrum“, das der Berliner Philosoph Salomo Friedlander nach der Vertreibung aus seiner Heimat zwischen 1933 bis zu seinem Tod 1946 in einer winzigen Sozialwohnung in Paris erdachte und das nur auf seiner inwendigen Landkarte verzeichnet ist.
„Die Entfernungen der Inseln voneinander schrumpfen durch die Mischung ihrer jeweils typischen Sounds.“ (Hartmut Geerken).
Hartmut Geerken, geboren 1939 in Stuttgart, Schriftsteller, Komponist, Jazz-Musiker, Hörspiel- und Filmemacher. Für die Hörspiele „südwärts, südwärts – nach einer dokumentar ischen niederschrift von anselm ruest“ (BR 1989) und „hexenring“ (BR 1994) erhielt er den Karl-Sczuka-Preis. Letzte Hörstücke: „Orgie mit mir selber“ (Deutschlandfunk 2015) und „twenty days of optimism“ (Deutschlandfunk 2017). Geerken starb am 21. Oktober 2021 in Wartaweil am Ammersee.
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Doppel-Pass – Martin Wind Gravity Trio & Philip Catherine
Martin Wind, Bass; Peter Weniger, Saxofon; Jonas Burgwinkel, Schlagzeug; Philip Catherine, Gitarre. Aufnahme vom 23.6.2023 bei JazzBaltica, Timmendorfer Strand. Am Mikrofon: Jan Tengeler
Bei der diesjährigen JazzBaltica präsentierte Bassist Martin Wind ein Quartett, das eine Kombination aus zwei langjährigen Bands ist: das Trio Gravity und sein Duo mit dem belgischen Gitarristen Philip Catherine, einer Legende des europäischen Jazz. In beiden Bands geht es um das unaufgeregt-aufregende Miteinander von gestandenen Musikerpersönlichkeiten. Gemeinsam erspielen sie sich mit grandiosem Handwerk und feinfühliger Zuhörerschaft einen fein austarierten, europäisch geprägten Modern Jazz. Martin Wind bewegt sich mühelos zwischen verschiedenen Musik-Traditionen – geboren in Flensburg ist er mit Klassik und Jazz groß geworden. Seit vielen Jahren ist New York seine Heimat, wo er in verschiedenen Ensembles als solider rhythmischer Rückhalt der Jazz-Szene gilt.
22:30 bis 23:30 Uhr | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Dieter Schnebel: „Monotomie“ (Sven Thomas Kiebler, Klavier; Experimentalstudio der Heinrich-Stobel-Stiftung des Südwestfunks)
23:03 – 24:00 | Ö1
Neue Musik auf der Couch. Cerha und die latmul – Thomas Wally analysiert das 2. Streichquartett von Friedrich Cerha (1990)
Das 2. Streichquartett von Friedrich Cerha ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert. Inspiriert von außereuropäischer Musik, zeigt das Werk gewisse Parallelen zu den Flöten- und Trommelklängen der latmul, einer ethnischen Gruppe in Papua-Neuguina; u.a. in der „Technik, die Glieder einer fast endlos scheinenden Kette melodischer Formeln ineinanderzuschieben“, so der Komponist. Das Werk besteht aus einem einzigen riesigen Spannungsbogen, an dessen Höhepunkt die „Auflösung eines sich beschleunigenden melodischen Geflechts in ein Gewirr von Bewegungen“ zu beobachten ist, „aus dessen Verlangsamung sich wieder allmählich Gestalten herauslösen“.
Das Werk erstarrt in der extrem lauten, mehrfachen Wiederholung ein- und desselben Klanges: „Der uralte Mythos, Heil zu erlangen, Tod zu überwinden durch Menschenopfer (sublimiert noch im Christentum) hat mich sehr bewegt, und die lähmende, zeitlose Ausweglosigkeit in der Situation zu opfern oder Opfer zu sein, steht möglicherweise hinter dem Ausdruck dieses Schlusses“, so die Gedanken des im Februar 2023 verstorbenen Komponisten.
Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet Friedrich Cerhas 2. Streichquartett aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann. Gestaltung: Thomas Wally, Redaktion: Rainer Elstner
23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
„Aufruhr und Zwischentöne“
Musik aus Iran und der iranischen Diaspora: Singen oder ein Instrument spielen – das ist im Iran nur nach strengen Regeln erlaubt. Manches ist verboten, und trotzdem ist die Musik hier nie verstummt. Eine Sendung von Franziska Buhre (SWR)
Seit Jahrzehnten sind Musiker*innen in Iran so umfangreichen Repressionen ausgesetzt, wie in kaum einem anderen Land der Welt. Umso entschlossener verschaffen sie sich Gehör, erspielen sich Freiräume, kooperieren mit Künstler*innen im Ausland, veröffentlichen Alben. Etliche haben ihre Heimat inzwischen verlassen und arbeiten in der iranischen Diaspora mit Klängen von Lärm bis zu Rap, von Elektronik bis Jazz. Eine Sendung aus Anlass der seit einem Jahre anhaltenden Proteste im Iran, mit Musik unter anderem von Mo. H. Zareei, dem Duo Azadi und Uroish.
mi – 02.08.2023
13:00 bis 14:00 | NDR Kultur
NDR Kultur EXTRA: Studiogast: Tim Allhoff
Tim Allhoff gehört zur wachsenden Zahl jener Künstlerinnen und Künstler der jüngeren Generation, deren Musik sich stilistisch nur schwer verorten lässt. Und das ist in Allhoffs Fall besonders reizvoll. Auf seinem achten Album „Morla“ kann man die ganze Bandbreite seiner musikalischen Prägung und Inspirationsquellen heraushören: Bach und Schumann, Jazz und Neue Klassik, Filmmusik und Pop. Herausgekommen ist eine sehr entspannte Mischung, die ein wenig Hoffnung und Zuversicht in unsere unruhigen Zeiten bringen kann. Musik zum Durchatmen. Die Süddeutsche Zeitung zählt Tim Allhoff zur „Königsklasse der Solo-Pianisten“. Bei NDR Kultur EXTRA stellte er am 7. September 2022 sein Album „Morla“ vor. Das Video des ganzen Livekonzerts gibt es auf ndr.de/extra. (Wiederholung vom 07.09.2022)
19:00 bis 20:00 | NDR Kultur
NDR Kultur EXTRA: Studiogast: Tim Allhoff
23:03 – 24:00 | Ö1
Zeit-Ton Magazin – Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Rainer Elstner
23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
Das neugegründete Münchner „niq kollektiv“
Gemeinsam mehr erreichen: Als Nährboden für die Szene, für den Austausch, für Gleichberechtigung und Diversität sieht sich das kürzlich in München gegründete Kollektiv „niq“ – ein Porträt. Eine Sendung von Ulrich Habersetzer (BR)
Das „niq“ Kollektiv soll als Dreh- und Angelpunkt in München Verbindungen innerhalb der regionalen, aber auch nationalen Szene herstellen. Große Pläne haben die acht jungen und umtriebigen Musiker:innen und Jazz-Vermittler:innen. Was in Köln mit dem „Klaeng Kollektiv“ schon seit Jahren funktioniert, wird nun auch in München versucht. Ulrich Habersetzer stellt diese neue Jazz-Vereinigung mit Namen „niq“, ihre Ziele und Musik der Beteiligten vor. Mit dabei sind unter anderem Sängerin Fiona Grond, Pianistin Shuteen Erdenebaatar oder Bassist Nils Kugelmann.
do – 03.08.2023
19:00 bis 20:00 | rbbKultur
The Voice: Andra Day – The United States vs. Billie Holiday
Billie Holiday, kurz Lady Day genannt, war eine charismatische Sängerin. Ihr Leben glich einer Achterbahnfahrt. Auf Beifallsstürme folgten Abstürze in Alkohol, Drogen und die Fänge falscher Männer. Im heute in Deutschland startenden Biopic „The United States vs. Billie Holiday“, in dem es um Rassendiskriminierung und den Kampf gegen Drogen geht, schlüpft Andra Day in die Rolle der Jazz-Ikone. Und singt natürlich auch deren Songs.
22:30 bis 23:30 Uhr | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Philippe Hersant: „Dreamtime“ (Emmanuel Pahud, Flöte; Orchestre de Chambre de Paris: François Leleux); „Chant de Pâques“ (Éric Le Sage, Klavier; Les Vents Français); Trio Variations sur la „Sonnerie de Sainte-Geneviève du Mont“ (Trio Cérès); „Strophe“ (Fabrice Bihan, Violoncello; Philippe Bourlois, Akkordeon)
23:03 – 24:00 | Ö1
Rotierende Flöten und andere neue Abenteuer – Ein Konzertmitschnitt des Ensembles PHACE mit Werken von Trobollowitsch, Susak, Billone und G. Ligeti.
Mozartsaal, 29. Mai 2023. Mit einem Konzert des Ensembles PHACE sind die Wiener Konzerthaus-Zyklen „Nouvelles Aventures“ und „PHACE“ für diese Saison zu Ende gegangen. Die Zyklusnamen waren Programm: Gemeinsam mit den Neuen Vocalsolisten hat PHACE unter der Leitung von Lars Mlekusch „Aventures & Nouvelles Aventures“ von György Ligeti gespielt. In dem Werk aus den 1960er-Jahren verschmelzen Lautkomposition und musikalische Komposition zu einer Einheit. Eine imaginierte Sprache samt Gestik vermittelt dabei eine inhaltlich abstrakte, affektiv aber konkrete Bühnenhandlung.
Um Affekte ging es auch bei der Uraufführung von Christina Susaks „Anima II“. Darin hat die Komponistin wiederholt Lachen und Weinen auf die akustische Waagschale gelegt. Die personifizierte Gerechtigkeit war Gegenstand von Pierluigi Billones „Dike“, ein Stück aus dem Jahr 2012, bei dem PHACE-Schlagwerker Berndt Thurner eine tragende Rolle zukam.
Mit „hybrid #1 – 18“ stand zu Beginn des Konzerts eine weitere Uraufführung auf dem Programm, die das Publikum beim Betreten des Saals mit einer audiovisuellen Darbietung überrascht hat: riesige weiße Ballone rotierten paarweise auf der Bühne und dem Balkon, angetrieben von mechanischen Turntables. Die Ballone waren an Flöten befestigt, die durch die ausströmende Ballonluft angespielt wurden. Den sukzessiv modulierenden Klang, der dabei entstanden ist, haben die Musiker:innen von PHACE subtil ergänzt. Ein Werk von Andreas Trobollowitsch, der in der Sendung im Interview zu hören ist. Gestaltung: Marie-Theres Himmler
23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
African Soul – WDR Big Band meets Lionel Loueke
Die WDR Big Band, Lionel Loueke & Bob Mintzer mit einer elektrisierenden Mischung aus sattem Bigband-Sound in Kombination mit komplexer westafrikanischer Rhythmik. Eine Sendung von Jörg Heyd (WDR)
In Benin ist er geboren, in Westafrika ist er aufgewachsen. Später lebte er in den USA, heute lebt er (wieder) in Europa. Auch auf seinen Tourneen auf allen Kontinenten hat der Gitarrist und Sänger Lionel Loueke jede Menge Eindrücke und Erfahrungen gesammelt. Und dennoch gibt es eine Konstante in seinem Musikerleben, nämlich die Heimatverbundenheit und seine Liebe zur westafrikanischen Musik. Auch für Loueke, der unter anderem mit Größen wie Herbie Hancock spielt, war dieses Großprojekt im Dezember 2021 etwas Besonderes: „Ich liebe die Klangfarbe, die Intensität und die Sanftheit, die man mit einer Big Band erreichen kann.“ so Lionel Loueke.
fr – 04.08.2023
19:00 bis 20:00 | rbbKultur
The Voice: Camille Bertault
Bei dieser Französin aus Paris wird alles zu Jazz: egal ob Chansons von Georges Brassens, Popmusik von Björk oder klassische Stücke von Bach. Bekannt geworden ist sie durch Social Media – mit ihrer Fähigkeit, berühmte Jazz-Soli für Instrumente mit ihrer Stimme nachzusingen. Extrem beweglich und mit perfekter Intonation.
23:03 – 24:00 | Ö1
Die Komponistin Olga Neuwirth feiert heute Geburtstag – Chapeau der Schlingpflanze: Vor beinahe 30 Jahren war in Zeit-Ton das erste Olga Neuwirth Portrait zu hören.
Wir feiern heute quasi gemeinsam Geburtstag: Olga Neuwirth feiert ihren 55. Geburtstag und Zeit-Ton feiert seine 30. Saison. Also greifen wir ins Archiv und überreichen der Jubilarin und vor allem dem wunderbaren Zeit-Ton Auditorium ein jahrelang nicht mehr gehörtes Präsent, eine Rarität, nämlich den ersten Zeit-Ton mit einem einstündigen Olga Neuwirth Portrait und mit viel originalen, verbalen Olga Neuwirth Reflexionen und O-Ts.
„Eine Schlingpflanze ist zugleich Zentrum und Peripherie der heutigen Sendung“ heißt es zu Beginn der Sendung aus dem Jahr 1994, „zu der Sie Christian Scheib begrüßt. Portraitiert wird die Komponistin Olga Neuwirth, im Mittelpunkt steht das 1993 vollendete Werk „Lonicera Caprifolium“, dessen Schlingpflanzenaffinität gleich erklärt wird.“
Man konnte es damals ahnen oder wünschen, aber niemand konnte wissen, welch unglaublich erfolgreiche und vielfach international preisgekrönte Komponistin Olga Neuwirth werden würde, welch unglaubliches Oeuvre sie in den folgenden Jahrzehnten schaffen würde. „Olga Neuwirth, 1968 geboren, hat Wien inzwischen zumindest vorläufig verlassen, um in Paris ihre Arbeit und ihre Studien fortzusetzen“, verrät die Sendung 1994 anschließend und musiktheatralische Erstlinge der Jahre zuvor wie „Körperliche Veränderungen“ und das „tönendes Fastfoodgericht Der Wald“, beides übrigens schon auf Texte von Elfriede Jelinek komponiert, werden als die bisher größten Erfolge erwähnt. Das Ensemblestück „Lonicera Caprifolium“ wurde im Herbst 1993 beim ORF Festival musikprotokoll im steirischen herbst vom Klangforum Wien uraufgeführt und war der Auftakt zu einer Neuwirth-Trilogie beim musikprotokoll: Im Jahr darauf, 1994, folgte die Uraufführung des bemerkenswert aufwändigen Werks „Sans Soleil – Zerrspiegel für 2 Ondes Martenot, Orchester und Live-Elektronik“ mit dem RSO Wien, wieder ein Jahr später erfolgte in Graz die Uraufführung des Streichquartetts „Akroate Hadal“ mit dem Arditti String Quartet.
Ihre Stücktitel der ersten Jahre würden, so hieß es in dieser Sendung aus 1994, „Olga Neuwirths Vorliebe für das hinterrücks Gemeinte, vordergründig Mehrdeutige und mittendurch Geschnörkselte“ erkennen lassen. Damit zurück zur Schlingpflanze, die sich durch diese Sendung windet. „Lonicera Caprifolium“ sei, so Olga Neuwirth, sogar eine heimische Schlingpflanze, die „Je länger, je lieber“ genannt wird, die alles umschlingt um nicht zu sagen verschlingt, und sie blühe in der Nacht. All das habe sie ungemein inspiriert. Und dann wechselt sie kurzfristig die Inpirationsebene und redet über ihre konkrete Arbeit am musikalischen Material: „Das finde ich ja das Spannende, dass man wo hinführt und glaubt, man kommt jetzt in eine bestimmte Richtung, und man kann sich vorstellen, wohin das führt. Auch als Hörer kann man sich darauf einstellen und man denkt, aha, die Tendenz geht dort und dort hin. Aber dann kippt es um in dem Sinn, dass plötzlich alles anders beleuchtet ist, obwohl es vielleicht dasselbe musikalische Material ist. Das ist, als ob man einen Fisch beobachtet, der plötzlich in eine ganz andere Richtung schwimmt, obwohl er vielleicht vorher zehn Minuten einfach vor sich hin geschwommen ist, aber plötzlich, krg, schwimmt er hinauf. Und ist trotzdem der gleiche Fisch. Und das war in dem Stück für mich auch ein Aspekt, um gleiches oder ähnliches Material ständig in neuem Licht zu betrachten. Zugrunde liegt die Vorstellung einer Art, sagen wir, wuchernden Raumdenkens.“ Gestaltung: Christian Scheib
23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023. Jazz
Neues aus der New Yorker Kreativküche
Ein zeitnahes Bild aktueller Neuveröffentlichungen und Trends aus der New Yorker Kreativküche. Eine Sendung von Wolf Kampmann (rbb)
Der Jazz hat sich von einer amerikanischen Musiktradition längst zu einer globalen Musiksprache verwandelt, die alle Kulturen miteinander verbindet. Das pulsierende Herz des globalen Jazz schlägt jedoch nach wie vor wie seit fast hundert Jahren in New York, auch wenn das aus europäischer Sicht aufgrund veränderter Vertriebswege nicht mehr so sicht- und hörbar ist. In Hunderten von Studios und Jazzclubs entsteht unentwegt Neues etwa von Michael Blake, Mary Halvorson, Sana Nagano und vielen anderen.
sa – 05.08.2023
00:05 bis 06:00 | Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht
- 01:05-02:00 Jazz Live: Sonderbar bezaubernd – Benjamin Schaefers Quartett Stone Flowers. Aufnahme vom 1.6.2023 aus dem Loft, Köln. Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer (Wdh.)
- 02:07-03:00 JazzFacts: Klanghorizonte. Jazz, Electronica und Pop abseits des Mainstreams. Am Mikrofon: Michael Engelbrecht. (Wdh.)
- 03:05-03:55 Rock et cetera: Ich hör’ die Bouzoukis leise Popmelodien spielen… – Retropop der griechischen Musikerin ∑tella. Von Fabian Elsäßer (Wdh.)
- 04:05-05:00 On Stage: Zwischen Apathie und Hoffnung – Die US-amerikanische Singer-Songwriterin Aoife O’Donovan. Aufnahme vom 30.05.2023 bei den Dresdner Musikfestspielen. Am Mikrofon: Jochen Hubmacher. (Wdh.)
- 05:05-05:30 Spielraum: Bluestime – Neues aus Americana, Blues und Roots – Am Mikrofon: Tim Schauen. (Wdh.)
- 05:40-06:00 Spielraum: Bluestime – Neues aus Americana, Blues und Roots – Am Mikrofon: Tim Schauen. (Wdh.)
17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton
Moderation: Lukas Hammerstein – Musikauswahl: Roland Spiegel. Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Joel Ross | Pori Jazz Festival, Finnland, Juli 2022
Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Joel Ross – Good Vibes || Joel Ross, vb | Godwin Louis, as | Kanoa Mendenhall, b | Jeremy Dutton, dr | Pori Jazz Festival, Lokkilava (‘Seagull Stage’), Kirjurinluoto Concert Park, Finnland, Juli 2022
20:00 bis 22:00 | NDR Blue
NDR Kultur Jazz
23:05 bis 00:00 Uhr | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Female Voices of Afghanistan
Eine Sendung von Uta Sailer
so – 06.08.2023
20:00 bis 22:00 | NDR Blue
NDR Kultur Jazz
23:00 bis 00:00 | ARD Radiofestival 2023
Hörbar: Musik grenzenlos
Musik ohne Grenzen wird im ARD Radiofestival zu später Stunde an der „Hörbar“ serviert. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. Eine Stunde mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, die musikalisch scheinbar weit Auseinanderliegendes ganz nah zusammenrücken lässt, Genregrenzen überwindet und zum entspannten Zuhören einlädt.