Ein in der Tat gelunges „Opening“ präsentiert Rising Star Trompeter Jakob Bänsch mit seinem gleichnamigen Debutalbum, das gerade auf dem Label Jazzline erschienen ist.
Beeindruckend, was Bänsch auf der Trompete, resp. seinem Flügelhorn, spielt. Neben seiner beiläufig perfekten Technik begeistert er mit vielschichtigen Sounds und abwechslungsreichen Kompositionen. Musik begleitet ihn von Kindesbeinen an. Im zarten Alter von acht Jahren begann er bereits Trompete zu spielen. Bänsch studierte an der HMDK in Stuttgart, der Kölner HfMT und ist seit 2020 Mitglied im Bundesjazzorchester. Seit letztem Jahr spielt er mit seinem eigenen Quartett und belegte beim Münchner Jazzpreis 2022 gleich den 2. Platz.
Gemeinsam mit Niklas Roever am Klavier, dem Bassisten Jakob Obleser, Schlagzeuger Leo Asal und Simon Bräumer an den Percussions legen die Musiker zu Beginn des Albums auf dem Titelstück „Opening“ sphärisch meditativ los. Auf „Partida“, „Under Stars“ & „Exosphere“ entfaltet sich Bänschs kompositorisches Talent. Die Stücke „Repression“ und „Yearning Variation II“ präsentieren sein klassisches Jazz-Quartett. Besonders hervorzuheben dabei ist das geniale, engmaschig verzahnte Zusammenspiel mit dem Pianisten Niklas Roever. Jakob Bänsch stellt auf seinem Debut die gesamte Bandbreite seines Schaffens und Könnens unter Beweis. Das Quartett wird auf dem Stück „Under Stars“ zusätzlich ergänzt durch die Cellistin Sofia Martin Rodriguez und Pauline Buss an der Viola. Als besonderes Highlight gesellt sich dann bei „Yearning“ zu dem Sextett noch Alma Naidu dazu und rundet die wundervolle Ballade mit ihrem Gesang ab. Alles in allem ist „Opening“ ein spannendes, energiegeladen homogenes Album, das bewegt und den Hörer in Bann schlägt.
Die deutsche Jazzszene ist zurzeit unglaublich vivid – mittendrin Jakob Bänsch, maßgeblich daran beteiligt, den Jazz voranzutreiben. Begleitend zur Veröffentlichung tourt er u. a. mit seinem Quartett durch die Republik: https://www.jakobbaensch.com/live/ – das sollte man sich nicht entgehen lassen!
Jakob Bänsch – Opening
Jazzline D77117
Text & Fotos: Thomas J. Krebs