Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio Foto: Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 13.02.2023 bis 19.02.2023

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 07. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:



mo – 13.02.2023


19:30:00 | Ö1
Sofia Labropoulou und Band im April 2022 im Wiener RadioKulturhaus

Am 4. April 2022 präsentierte Sofia Labropoulou im Rahmen des Festivals Salam.Orient im Großen Sendesaal des Wiener RadioKulturhauses die Musik ihres in der Pandemie erschienenen Albums „Sisyphus“ erstmals live vor Publikum. Labropoulou, die in Wien lebende griechische Kanunspielerin (also der in der arabischen Welt und im östlichen Mittelmeerraum verbreiteten Kastenzither) verschmolz in ihren Kompositionen griechische und mediterrane Volksmusiktraditionen mit Elementen aus klassischer osmanischer Musik zu elegischen Klanglandschaften von eindringlicher Expressivität. Neben der griechischen Sängerin Eleni Christou griff Sofia Labropoulou in Gestalt von Efe Turumtay (Violine), Oscar Antolí (Klarinette, Kaval), Rina Kaçinari (Violoncello), Helene Glüxam (Kontrabass) und András Dés (Perkussion) auf bewährte Kräfte des musikalischen Melting Pot Wien zurück. Marlene Schnedl präsentiert die Höhepunkte des Abends. Gestaltung: Marlene Schnedl

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Heute mit: Isabelle Bodenseh: Flowing Mind | Andy Emler MegaOctet: No Rush! | Ingi Bjarni: Farfuglar

23:03 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 open: World: Ethio-Jazz und mehr: Die Musik Äthiopiens

Die äthiopische Musik der Sechziger und frühen Siebziger Jahre wirkt bis heute nach. Damals gab es in Addis Abeba eine Art Kreativitätsexplosion und es entstand der Ethio-Jazz, ein Sound, der traditionelle äthiopische Musik mit Jazz, Soul, Funk fusionierte. Diese goldene Ära endete abrupt durch einen Staatsstreich. Das neostalinistische Militärregime schaffte die Musikindustrie einfach ab. Dann erschien 1999 „Erè mèla mèla“ des äthiopischen Sängers Mahmoud Ahmed, eines der ersten Alben mit moderner äthiopischer Musik, das man auch im Westen kaufen konnte. Über Nacht entdeckte die Welt den äthiopischen Groove und lernte Ethio-Jazz kennen, lange bevor er in Hollywood-Filmen wie Jim Jarmuschs „Broken Flowers“ zu hören war.

23:03 – 24:00 | Ö1
Die Vielfalt des Festivals Warschauer Herbst (1) – Konzertmitschnitte aus Warschau am Diskurspuls der Zeit (1)

Der Warschauer Herbst gehört zu den traditionsreichsten Festivals zeitgenössischer Musik. In der Zeit des Kalten Krieges hatte das 1956 gegründete Festival eine Brückenfunktion zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und dem sogenannten Westen. Es war Vorbild für andere, in den 1960er Jahren gegründete Festivals wie die Musikbiennale Zagreb und das ORF musikprotokoll im steirischen herbst. Heute ist das Festival weiterhin ein internationaler Treffpunkt, aber auch eine wichtige Plattform für die faszinierend vielfältige polnische Musiklandschaft.

„Connections/Verbindungen“ war denn auch das Motto dieser 65. Warschauer Herbst-Ausgabe im September 2022. In 36 Musikveranstaltungen gab es Werke von 67 Komponist:innen zu erleben, davon 28 aus Polen. Viele neue Kompositionen waren geprägt von den sozialen und politischen Spannungen in und um Polen.

Hinter vorgehaltener Hand wird erzählt, dass die experimentelle Musikszene im Vergleich zu anderen Kunstformen noch relativ frei ist von der Einflussnahme durch die politisch konservative Regierung Polens. Eine junge Generation von polnischen Komponierenden, die auch eng verflochten ist mit der aktiven freien Kunstszene, bringt dringliche Zeitdiskurse und auch etwas Glamour in die Welt der Zeitgenössischen Kunstmusik – nicht zuletzt durch die Thematisierung des Kampfes um die Rechte von LGBTQIA+-Personen.

Um diese Bandbreite der Positionen auch abbilden zu können, hat Festivalleiter Jerzy Kornowicz ein Team von neun KuratorInnen ans Festival gebunden. Dabei gibt es auch Unterstützung von österreichischen Institutionen: Das österreichische Kulturforum in Warschau ist als Veranstaltungsort für Konzerte, Ausstellungen, Lectures und Talks ein wichtiger Partner des Festivals.

Diese Sendung entstand mit Unterstützung des Adam Mickiewicz Institute. Gestaltung: Rainer Elstner

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazztoday

Neues aus Bayern: mit dem Quintett des Fürther Pianisten Jermaine Landsberger, dem Trio des Münchner Pianisten Claus Raible und mit dem Quintett „Klangland“ des Münchner Schlagzeugers Harald Rüschenbaum. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts


di – 14.02.2023


01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart Jazz – Moderation: Andreas Müller

20:05 – 21:00 UHR | SWR2
SWR2 Jazz Session: I SURRENDER DEAR – Peter Brötzmann in Schorndorf

Von Julia Neupert. Viele kennen Peter Brötzmann vor allem in Zusammenhang mit Großprojekten wie seinem frühen Machine-Gun-Oktett, dem Globe Unity Orchestra oder dem Chicago Tentett: Musikalische Energie wurde hier oft durch möglichst viele Menschen erzeugt. Von Anfang an aber ist der Saxofonist genauso gern als Solo-Performer auf die Bühne gegangen und hat hier immer wieder auch mit zarten und innigen Klängen überzeugt. Auf seinem letzten Album überraschte der Free-Jazz-Pionier sogar mit der Interpretation von Standards! Wir senden heute sein Solokonzert vom Januar in der Manufaktur Schorndorf.

21:05 bis 22:00Deutschlandfunk
Jazz Live| Neuer Stern am Vokal-Himmel

Samara Joy, Gesang; Pasquale Grasso, Gitarre; Mathias Allamane, Bass; Malte Arndal, Schlagzeug. Aufnahme vom 22.7.2022 beim INNtöne Festival, Open Air-Bühne Buchmannshof, Diersbach

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt. Ein gutes Omen: Schon Gregory Porter und Jazzmeia Horn feierten auf dem österreichischen Bauernhof-Festival ihren Durchbruch in Europa. 2022 präsentierte sich mit Samara Joy ein neuer Stern am Vokal-Himmel. Sie ist gerade einmal 24, klingt aber erstaunlich reif für ihr junges Alter. Mit samtener Altstimme und bemerkenswerter Gesangstechnik weckt Joy Erinnerungen an Sarah Vaughan. Aus einer Familie von Gospel-Sängern stammend, interessiert sich die New Yorkerin zunächst für R&B und Soul, bis sie auf Youtube einen Auftritt von Vaughan in Amsterdam entdeckt. Nur zweieinhalb Jahre später, 2019, gewinnt sie die Sarah Vaughan International Jazz Vocal Competition. Zum dritten Mal in Europa, stellte sich Samara Joy bei den INNtönen mit drei europäischen Musikern vor: dem italienischen und in New York lebenden Gitarristen Pasquale Grasso, dem französischen Bassisten Mathias Allamane und dem dänischen Schlagzeuger Malte Arndal.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

22:05 bis 23:00 Uhr | BR-KLASSIK
Horizonte: Klänge der Liebe – Welche Rolle spielt die Liebe in der Neuen Musik?

Kaum einem anderen Thema haben sich Komponistinnen und Komponisten der Musikgeschichte so intensiv gewidmet wie der Liebe. Die Palette ist breit: von romantischer Verliebtheit über Enttäuschung, Betrug bis hin zum Eifersuchtsmord. Wie ist das in der Neuen Musik? Wie lassen sich menschliche Emotionen mit zeitgenössischen Kompositionstechniken abbilden? Wie wirkt das auf das Publikum? Und gehen Komponistinnen und Komponisten das Thema Liebe heute anders an, in Zeiten von MeToo, Patchworkfamilien und Ehen gleichgeschlechtlicher Paare? Gilt die Musik doch auch immer auch als Spiegel ihrer Zeit … Eine Sendung von Susanna Felix

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Am Mikrofon: Martin Kersten. Heute mit: Anders Jormin: Pasado en claro | Klanglabor feat. John Wolf Brennan: Studio Live Session | Victor Gelling Nonett: Music For Not-So-Feral Hogs

23:03 – 24:00 | Ö1
Die Vielfalt des Festivals Warschauer Herbst (2) – Konzertmitschnitte aus Warschau am Diskurspuls der Zeit (2)

Der Warschauer Herbst gehört zu den traditionsreichsten Festivals zeitgenössischer Musik. In der Zeit des Kalten Krieges hatte das 1956 gegründete Festival eine Brückenfunktion zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und dem sogenannten Westen. Es war Vorbild für andere, in den 1960er Jahren gegründete Festivals wie die Musikbiennale Zagreb und das ORF musikprotokoll im steirischen herbst. Heute ist das Festival weiterhin ein internationaler Treffpunkt, aber auch eine wichtige Plattform für die faszinierend vielfältige polnische Musiklandschaft.

„Connections/Verbindungen“ war denn auch das Motto dieser 65. Warschauer Herbst-Ausgabe im September 2022. In 36 Musikveranstaltungen gab es Werke von 67 Komponist:innen zu erleben, davon 28 aus Polen. Viele neue Kompositionen waren geprägt von den sozialen und politischen Spannungen in und um Polen.

Hinter vorgehaltener Hand wird erzählt, dass die experimentelle Musikszene im Vergleich zu anderen Kunstformen noch relativ frei ist von der Einflussnahme durch die politisch konservative Regierung Polens. Eine junge Generation von polnischen Komponierenden, die auch eng verflochten ist mit der aktiven freien Kunstszene, bringt dringliche Zeitdiskurse und auch etwas Glamour in die Welt der Zeitgenössischen Kunstmusik – nicht zuletzt durch die Thematisierung des Kampfes um die Rechte von LGBTQIA+-Personen.

Um diese Bandbreite der Positionen auch abbilden zu können, hat Festivalleiter Jerzy Kornowicz ein Team von neun KuratorInnen ans Festival gebunden. Dabei gibt es auch Unterstützung von österreichischen Institutionen: Das österreichische Kulturforum in Warschau ist als Veranstaltungsort für Konzerte, Ausstellungen, Lectures und Talks ein wichtiger Partner des Festivals. Diese Sendung entstand mit Unterstützung des Adam Mickiewicz Institute. Gestaltung: Rainer Elstner

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: News & Roots – Hören wir Gutes und reden darüber!

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Radiopreis 2022 als beste Sendung. Beate Sampson, Ulrich Habersetzer und Roland Spiegel diskutieren über aktuelle Jazzalben. Ulrich Habersetzer, Beate Sampson und Roland Spiegel aus der BR-KLASSIK Jazzredaktion überraschen ihre Hörer:innen und sich gegenseitig in diesem Format der „Jazztime“ mit spannenden Neuerscheinungen. Mit seinem, voll spontaner und besonders subjektiver Momente steckenden, Musiktalk-Format vermittelt das unakademische Trio Lust an Musik, Lust am Zuhören und Lust am In-Sprache-Fassen, was Musik auslöst und was sie bedeuten kann. Als der „Deutsche Radiopreis“ 2022 in der Kategorie „Beste Sendung“ an die eine Ausgabe von „Hören wir Gutes und reden darüber“ verliehen wurde, hieß es in der Jurybegründung: „Es ist ein Angebot zum Auftanken, ein Ruhepol und eine Zelebration eines zentralen Bestandteils, ohne den Radio schlicht undenkbar wäre: Musik mitsamt brillantem Musikjournalismus. Die Grimme-Jury hat sie zu gerne angenommen, diese auditive Hängematte und empfiehlt: reinlegen, zuhören, mitschwingen, Balance und Kraft tanken. Und dann: aktiv werden in der Welt da draußen.“


mi – 15.02.2023


19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: Liebe, Songs und Träume

Mit Aufnahmen von Art Pepper, Johnny Hartman, Eva Cassidy, Chet Baker, Philip Catherine und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann

21:05 – 22:00 UHR | SWR2
SWR2 NOWJazz: PIANO MEDITATIONS – Vijay Iyer solo beim Jazzfestival Esslingen 2022

Von Bert Noglik. Mit Anfang fünfzig zählt der in New York beheimatete Pianist und Komponist Vijay Iyer zu den einflussreichsten Jazzmusikern seiner Generation. Geboren als Sohn indischer Einwanderer, gelang es ihm in seinem Spiel, südasiatische und westafrikanische Einflüsse mit Essenzen des Jazz zu einer eigenen Klangsprache zu verschmelzen. Dabei steht er in der Tradition der afroamerikanischen Musik und knüpft an die emanzipatorischen Bewegungen der 1960er- und 1970er-Jahre an. Sein Solo-Konzert am 7. Oktober 2022 in der Stadtkirche St. Dionys zählte zu den Höhepunkten des Jazzfestivals Esslingen.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Spielweisen: Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre

Friedrich Goldmann: Sinfonie Nr. 1. Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Leitung: Vladimir Jurowski. Aufnahme vom 10.12.2022 aus dem Konzerthaus Berlin

Am Mikrofon: Uwe Friedrich. Mit jazziger Motorik, impressionistischer Freiheit und kühner Dramatik setzte der Komponist Friedrich Goldmann (1941-2009) in seiner ersten Sinfonie ein Zeichen des Aufbruchs. Seinerzeit begannen sich die großen Musikinstitutionen der DDR für eine undogmatische Moderne zu öffnen. Die bleierne Ulbricht-Zeit war vorbei, Erich Honecker als dessen Nachfolger schien für gesellschaftliche und künstlerische Liberalisierung zu stehen. Schon früh gelang es Goldmann, sich als einer der wichtigsten jungen Komponisten zu etablieren und auch Kompositionsaufträge aus der Bundesrepublik zu erhalten. Das Berliner Konzerthaus wurde zu einem seiner zentralen Wirkungsorte. Dort stellte nun RSB-Chefdirigent Vladimir Jurowski jüngst Goldmanns sinfonisches Debüt von 1971 in eine Reihe mit Igor Strawinsky und Kurt Weill. Tradition und Innovation, Musik im gesellschaftlichen Umfeld – dieses Spannungsfeld macht die Beschäftigung mit Goldmanns Werk für Vladimir Jurowski so interessant.

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt | Hendrika Entzian

Am Mikrofon: Konrad Bott. Die 1984 geborene Kölner Bassistin und Komponistin Hendrika Entzian schreibt seit ihrem Masterstudium hauptsächlich für die große Besetzung von Bigbands, ist begeistert von der Gewalt eines solchen Ensembles. Sie hat Lehraufträge u.a. in Weimer und Köln und jetzt auch in Frankfurt: Dort leitet sie gemeinsam mit zwei Kollegen den Masterstudiengang „Bigband“. Konrad Bott mit einem Porträt dieser außergewöhnlichen Musikerin.

23:03 – 24:00 | Ö1
Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Heinrich Deisl

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Mostly Vocal – Young, gifted & black

Aufnahmen mit Samara Joy, Jazzmeia Horn, Cécile McLoren Salvant und anderen. Moderation und Auswahl: Beate Sampson


do – 16.02.2023


21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal – Multiversum der Modi und Metren. Die Sextettaufnahmen des Pianisten Rainer Böhm

Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. Olivier Messiaen und Polymetrik, das waren die beiden Themen, mit denen sich Pianist Rainer Böhm im Rahmen eines Forschungssemesters an der Musikhochschule Nürnberg beschäftigt hatte. Seine von aktuellen Entwicklungen im Jazz ausgelösten Fragestellungen: Wie kann man improvisierend mit der Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Metren arbeiten, wie die selbstgeschaffenen Modi des französischen Komponisten im Jazzkontext nutzen? Böhm gehört zu den herausragenden Pianisten der deutschen Szene, am prominentesten aktiv im Dieter Ilg Trio. Für die Produktion im Deutschlandfunk Kammermusiksaal schrieb er ein Programm für ein Sextett mit den drei Bläsern Percy Pursglove, Trompete, Wanja Slavin, Alt-, und Domenic Landolf, Tenorsaxofon. Das Ergebnis: komplexe, doch wunderbar organische Musik. In der Sendung erklärt Rainer Böhm die Hintergründe dazu.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

22:05 bis 23:00 Uhr | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Henrik Ajax: „Kindertotenlieder – Betrachtungen zwischen Diesseits und Jenseits“; Pegelia Gold: „Kontinuum I – V, Interludien zu „Kindertotenlieder“. Pegelia Gold, Gesang; Polychrome Orchestra. Aufnahme vom 19. November 2022 im Schwere Reiter, München

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Simona Premazzi: Wave in Gravity | ekko: Turbulent | Reiner Witzel/Richie Beirach Quintet: The World Within

23:03 – 24:00 | Ö1
Festival-Highlight mit Les Marquises – Konfrontationen 2022. Les Marquises.

Auch heuer wieder möchten wir Ihnen zu Beginn dieses noch jungen Jahres noch einmal ausgewählte Highlights der Konfrontationen 2022 präsentieren, die vergangenen Sommer in der Jazzgalerie Nickelsdorf zu erleben waren, – diesmal hören Sie die Konzertmitschnitte in voller Länge. Einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat u.a. der fulminante Auftritt der Akkordeonistin und Turntablistin Emilie Škrijelj und des Schlagzeugers Tom Malmandier, die gemeinsam das Duo Les Marquises bilden. Gestaltung: Susanna Niedermayr

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz – Zum 80. Geburtstag des Saxofonisten Maceo Parker

Moderation und Auswahl: Ralf Dombrowski. Als James Brown den Funk erfand, hatte er Hilfe. Und da waren nicht nur die Meister der Rhythmusgruppe wie Clyde Stubblefield oder Bootsy Collins zur Stelle, sondern auch die Herren am Gebläse wie Fred Wesley und Maceo Parker. Es war ein Quantensprung der Black American Music und gerade Koryphäen wie Parker wurden seitdem nicht müde, immer weiter durch die Welt zu grooven. In diesen Tagen feiert der Saxofonist Maceo Parker seinen 80. Geburtstag und mit ihm eine Musik, die in die Tanzbeine fährt. Ein Tusch für Soul und Funk und Groove!


fr – 17.02.2023


14:05:00 | Ö1
Europa-Premiere von Maria Schneiders Programm „Data Lords“ im Mai 2022 in Berlin

Die 1960 geborene US-amerikanische Komponistin, Bandleaderin und Arrangeurin Maria Schneider gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des zeitgenössischen Bigband-Jazz. Am 30. Mai 2022 war die Philharmonie Berlin Schauplatz der europäischen Live-Premiere ihres jüngsten Programms: „Data Lords“, aufgeführt unter Schneiders Leitung mit der WDR-Bigband aus Köln, beschäftigt sich mit der Beziehung der digitalen Welt, repräsentiert durch Big-Data-Unternehmen wie Google, mit dem, was Schneider „Our Natural World“ nennt. Diese beiden Welten werden musikalisch in zwei aufeinanderfolgenden Suiten präsentiert.

„Data Lords“ wurde 2016 von der Library of Congress in Washington, D.C., in Auftrag gegeben und im selben Jahr in den USA uraufgeführt. Die 2020 entstandene CD-Aufnahme des Programms mit dem Maria Schneider Orchestra wurde 2021 mit zwei Grammy Awards ausgezeichnet. Gestaltung; Klaus Wienerroither

19:30:00 | Ö1
Die Ö1 Jazzstipendiatin Madeleine Joel zu Gast im Wiener KlangTheater

Manche Metamorphose hat die Sängerin und Saxofonistin aus Linz schon vollzogen. Mit einer Autobiografie in Kompositionen gewann Madeleine Joel 27-jährig das Ö1 Jazzstipendium 2021 -um kurz darauf mit dem Album „Alles oder nichts“ zu überraschen: Lieder aus dem Repertoire der Chanson-Sängerin Hildegard Knef in anspruchsvollen Jazz-Arrangements, begleitet von einem hochkarätigen Quintett rund um Pianist Rob Bargad. Darauf folgte vor Kurzem das Video-Projekt „Madeleine Joel lädt zum Knef-Duett“ mit fünf prominenten Gästen. Dem Erfolg zum Trotz bleibt die vielseitige Musikerin nicht stehen: Ihr zweites Album, das heuer erscheint, soll völlig anders klingen.

Ein Porträt von Madeleine Joel im KlangTheater des Wiener RadioKulturhauses, im Gespräch mit Johann Kneihs einerseits, in Tönen andererseits, konkret: im Trio mit Clemens Gigacher (Klavier und Bass) sowie Matti Felber (Perkussion). Gestaltung: Johann Kneihs

20:00 bis 22:30 | hr2-kultur
Musik der 1920er Jahre mit Simon Höfele und Frank Dupree

Konzert aus München. Die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts waren eine Zeit des kreativen Aufbruchs. Das macht sich auch in der klassischen Musik bemerkbar, etwa indem Jazzklänge einfließen und die Tonalität gesprengt wird. Musik aus dieser experimentierfreudigen Zeit präsentieren der Trompeter Simon Höfele und der Pianist Frank Duprée in diesem Konzert, das Anfang November in den Studios des BR in München stattfand.

Simon Höfele, Trompete. Frank Dupree, Klavier. Gershwin: An American in Paris / Weill: Slow Fox und „Algi-Song“ / Weill: Berlin im Licht / Antheil: 2. Klaviersonate „Airplane Sonata“ / Antheil: Trompetensonate / Daniel Schnyder (*1961): Sonate für Trompete und Klavier / Enescu: Légende / Gershwin: Three Preludes for piano / Gershwin: Rhapsody in Blue. (Aufnahme vom 8. November 2022 aus dem BR-Funkhaus in München)

Simon Höfele und Frank Dupree sind zwei erfolgreiche Musiker der jungen Generation, die im Grunde aus der klassischen Musik kommen und hier an die Genre-Grenzen gehen. Fragen wie „ist das noch Klassik oder schon Jazz?“ sind für sie nicht wichtig, denn sie versuchen, alle Musikrichtungen bestmöglich miteinander zu verbinden. Dabei orientieren sie sich an den Originalwerken von Komponisten wie George Gershwin, Kurt Weill und George Antheil, deren Werke sie für Trompete und Klavier teilweise selbst arrangiert haben.

Anschließend: Schubert: Oktett F-Dur D 803 (Musiker*innen des hr-Sinfonieorchesters: Andrea Kim und Maximilian Junghanns, Violine / Peter Zelienka, Viola / Christiane Steppan, Violoncello / Bogusław Furtok, Kontrabass / Jochen Tschabrun, Klarinette / Daniel Mohrmann, Fagott / Samuel Seidenberg, Horn)

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Milestones – Jazzklassiker: Flammende Erzählungen und sanfte Balladen – Zum 100. Geburtstag des Tenorsaxofonisten Dexter Gordon

Am Mikrofon: Bert Noglik. Er zählte zu den Giganten auf seinem Instrument. Wegen seiner Körpergröße von knapp zwei Metern nannte man ihn „Long Tall Dexter”. Doch seine wahre Größe offenbarte Dexter Gordon mit seinem kraftvollen Spiel und seinen berührenden Balladeninterpretationen. Geboren am 27. Februar vor 100 Jahren in Los Angeles, spielte Dexter Gordon bereits als 17-Jähriger in der Band von Lionel Hampton. Mit Anfang 20 ging er nach New York, wo er mit der Bebop-Elite zusammentraf und seine Spielweise in hitzigen Spielduellen, den sogenannten Tenor Battles, individuell ausformte. Nachdem ihn Suchtprobleme aus der Bahn geworfen hatten, lief er Anfang der 60er-Jahre zur Hochform auf. Seine damals für das Label „Blue Note” aufgenommenen Platten zählen zu den Meisterwerken des Jazz. Bald darauf ging er nach Europa, wo er 14 Jahre verbrachte und zu einer entspannteren Lebensweise fand. Das 1976 aufgenommene Album „Homecoming” dokumentierte seine gefeierte Rückkehr in die USA. 1986, vier Jahre vor seinem Tod, engagierte ihn der Regisseur Bertrand Tavernier als Hauptdarsteller für den Film „Round Midnight”. Dexter Gordon begriff den Streifen als „Tribut an all die Musiker, die ihr Leben für diese Musik gaben.“ Und er fügte hinzu: „Ich bin einer von ihnen.“

23:03 – 24:00 | Ö1
Glawischnig und Feichtmair bei den Konfrontationen – Jazz zwischen Generationen im burgenländischen Nickelsdorf

Bei den Konfrontationen im burgenländischen Nickelsdorf trafen im Juli 2022 zwei Generationen improvisierender Musikschaffender aufeinander: Der Pianist Dieter Glawischnig und die Saxofonistin Tanja Feichtmair eröffneten den dritten Festivaltag. Unter dem Motto „Young at heart, wise in time“ spielten sie Jazz, der immer wieder zwischen freien Formen und klassischen harmonischen Strukturen changierte. Der Zeit-Ton bringt die Aufnahme dieses Konzerts.

Es war die 42. Ausgabe der Konfrontationen. Elf Konzerte fanden in der Jazzgalerie statt, dazu gab es Ausstellungen und auch der Klylehof wurde wieder bespielt. Im Programmheft war zu lesen: „Geleitet von der Idee, die der in westafrikanischen Mythengeschichte vorkommende Vogel Sankofa symbolisiert. Der Rückgriff auf Traditionen, das Lernen aus der Vergangenheit lässt uns ‒ nicht nur musikalisch ‒ voranschreiten.“ Es ging um Auseinandersetzungen mit Traditionen, um sie für aktuelle Deutungen zu interpretieren.

Pulsierende Traditionen. Das erste Konzert des dritten Abends präsentierte einen generationenübergreifenden Dialog: Der 1938 in Graz geborene Pianist, Bandleader und Pädagoge Dieter Glawischnig baute in den 1970er Jahren die Jazzabteilung der dortigen Musikhochschule auf und war gut 30 Jahre in Hamburg als Dirigent der NDR Bigband tätig. Seit den 1980er Jahren hat Glawischnig auch Kontakt zur afroamerikanischen Free-Jazz-Szene und spielte u.a. mit Anthony Braxton.

Über die oberösterreichische Saxofonisten Tanja Feichtmair, Jahrgang 1972, schrieb das Grazer Forum Stadtpark in einer Ankündigung: „Ihr Spiel reflektiert sowohl die Entwicklungen der freien Jazzspielhaltung amerikanischer Prägung als auch die reduzierte Klangfarbenästhetik europäischer Herkunft.“

Der erste Konfrontationen-Auftritt von Glawischnig und Feichtmair stand unter dem Motto „Young at Heart, Wise in Time“, entlehnt dem gleichnamigen Album-Titel des Pianisten Muhal Richard Abrams, der 1965 in Chicago die Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) mitbegründet hatte. Im „Zeit-Ton“ ist die Ö1 Aufnahme dieses Konzerts zu hören. Gestaltung: Heinrich Deisl

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz auf Reisen – Zum 100. Geburtstag des Klarinettisten Buddy de Franco

Meister der Eleganz: Ausschnitte aus de Francos Konzert bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen 1989 mit der Erwin-Lehn-Big-Band und einem Überraschungsgast. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel


sa – 18.02.2023


10:05 bis 11:00 | Deutschlandfunk
Klassik-Pop-et cetera: Am Mikrofon: Der Jazzgitarrist Tobias Hoffmann

Tobias Hoffmann lernte autodidaktisch das Gitarrespielen. 2007 absolvierte er an der Hochschule für Musik in Köln sein Diplom mit der Bestnote. Auszeichnungen wie der Jazzpreis der Stadt Köln, der Echo Jazz und der WDR Jazzpreis folgten. Er tritt mit eigenen Bands wie dem Tobias Hoffman Trio und den Expressway Sketches auf, war aber auch schon Gastmusiker in zahlreichen Ensembles. 2010 hat Tobias Hoffmann das Kölner Jazzkollektiv KLAENG und das Label Klaeng Records mitbegründet. Heute gilt er als Vorzeige-Musiker der zeitgenössischen Gitarre. Bei dem Rheinländer verschmelzen Jazz, Blues, Surf und elektronische Sounds. Stets zeigt er leisen Humor und sympathische Gelassenheit. „Gäbe es hier Sterne zur Bewertung”, schreibt die Zeitschrift „Jazzthing”, „man müsste Tobias Hoffmann das Universum zu Füßen legen.” Heute unterrichtet der 40-Jährige als Professor für Jazz-/Pop-Gitarre und Comboleitung an der Hochschule für Musik in Trossingen. Seine Musikauswahl für „Klassik-Pop-et cetera” ist inspiriert von Blues und Gospel und von seiner großen Sehnsucht nach kubanischen Rhythmen.

13:04 bis 15:00 | WDR 3
WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann

Götz Alsmann präsentiert in WDR 3 seine ganz spezielle Auffassung von Jazzmusik: Swingend, stilbergreifend, manches puristisch, einiges eher Jazz-ähnlich, durchaus sentimental und immer gerne unterhaltend. Wenn der Sound und das musikalische Gefühl stimmen, wird der Kreis dessen, was „Jazz“ ist, auch gerne erweitert.

17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton

Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel. Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Die Unbeugsamen

Mit Musik von Nina Simone, Heinz Sauer, Glenn Gould, Joan Baez und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Fergus McCreadie Trio | INNtöne Tastenfestival, Diersbach, Österreich, Juni 2022

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Fergus McCreadie Trio || Fergus McCreadie, p | David Bowden, db | Stephen Henderson, perc | INNtöne Tastenfestival Pfingsten, Scheune, Buchmannhof, Diersbach, Österreich, Juni 2022

20:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: WDR Big Band – Cuban Night

Mit prominenter Unterstützung werden in dieser „Cuban Night“ alte und neue Klangbrücken geschlagen, die die Energie der lateinamerikanischen Musik und die Expressivität des Jazz vereinen.

Fliegen oder am Boden festkleben. Dazwischen gibt es nichts, wenn auf dem Parkett Mambo getanzt wird. Hoch hinaus ging es jedenfalls in dem Konzertprojekt mit dem aus Kuba stammenden und seit vielen Jahren in aller Welt gefeierten Trompetenvirtuosen Arturo Sandoval. Dessen Spezialität für feurige Soli hinauf bis in die höchsten Register treibt auch das Energiepotenzial der WDR Big Band in besondere Dimensionen. Und auch der Pianist Hilario Durán zählt zu den ganz Großen des Latin Jazz. Kaum einem anderen ist die Verbindung traditioneller kubanischer Musik mit den Mitteln des Jazz so organisch gelungen wie dem 1953 in Havanna geborenen Pianisten, Komponisten und Arrangeur. In diesen drei Funktionen war Durán auch bei der WDR Big Band Köln zu Gast.

Arturo Sandoval, Trompete; Mark Walker, Schlagzeug; Pernell Saturnino und Horacio „El Negro“ Hernández, Percussion; Hilario Durán, Klavier; WDR Big Band, Arrangements und Leitung: Michael Mossman und Hilario Durán. Aufnahmen aus der Kölner Philharmonie und der Stadthalle Viersen

22:03 – 23:00 UHR | SWR2
SWR2 Jazztime: KENN-TON DES MODERNEN JAZZORCHESTERS – Stan Kenton und die Erneuerung der Big Band

Von Henry Altmann. In den USA war man immer schon etwas „vollmundiger“ bezüglich der Namensgebung. Jede größere Musikeransammlung auf der Bühne oder im Studio läuft dort als „Jazz Orchestra“. Wenn aber einer diese Bezeichnung verdient für seine Bands, dann ist es der Big Band-Leiter, Komponist und Dirigent Stan Kenton (1911-1979). In seinen Ensembles wurde angelegt, was heute Anspruch und Standard zeitgenössischer Großbesetzungen ist: Ein zur Improvisation fähiger Jazz-Klangkörper zu sein. Wie und warum Kenton zum „Kenn-Ton“ der modernen Big Band und des „Progressive Jazz“ wurde, erzählt diese SWR2 Jazztime.

23:03:00 | Ö1
Keyboarder und Komponist Josef Novotny im Gespräch, Alireza Mortazavi und Markus Stockhausen bei den INNtönen 2022

Zu Gast im Ö1 Jazznacht-Studio ist der oberösterreichische Pianist und Komponist Josef Novotny. Seit den 1990er Jahren ist der studierte Organist im Bereich zwischen Jazz, zeitgenössischer Musik, Sounddesign und Live-Elektronik aktiv, und seine Lust am Experiment hat er seither in Projekten mit Adelhard Roidinger, Elfi Aichinger, Max Nagl, Burkhard Stangl, Elisabeth Harnik und vielen anderen bewiesen.

Josef Novotnys Vergangenheit als Jazzinstrumentalist liegt schon einige Zeit zurück, gegenwärtig deckt er ein immens weites stilistisches Spektrum ab, von zeitgenössischer Computermusik bis zu aberwitzigen Klangimprovisationen. Kürzlich hat Novotny mit Kontrabassist Peter Herbert die CD „Prolifics“ veröffentlicht, zudem feiert er am 22. Februar 2023 seinen 60. Geburtstag -Grund genug, ihn zum Gespräch zu bitten!

In der Live-Rubrik dieser Ö1 Jazznacht gibt es ein Konzert vom Juli 2022 zu hören, aufgenommen beim INNtöne-Festival in Oberösterreich. Auf der Bühne standen der deutsche Trompeter und Flügelhornist Markus Stockhausen und der iranische Musiker Alireza Mortazavi, seines Zeichens Meister des Hackbretts Santur, einem alten Instrument aus dem irakisch-persischen Raum. In intimen musikalischen Dialogen begegnen sich hier Ost und West, die Klänge des Duos pendeln zwischen gefühlvollen Meditationen und expressiven Ausbrüchen.

Neben Neuerscheinungen aus nah und fern erwartet uns außerdem ein Jazznacht-Magazin mit einem Beitrag zum 100. Geburtstag von Buddy DeFranco, der die Stilistik der mitunter etwas spröden Jazzklarinette zwischen Swing und Bebop maßgeblich mitgeprägt hat. Gestaltung: Gerhard Graml

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Licht der gemeinsamen Sprache – Die Gruppe „Light in Babylon“ und die Musik des Nahen Ostens

Sie stammen aus Israel, Frankreich und der Türkei, leben in Istanbul und singen auf Hebräisch, Arabisch, Türkisch und Farsi. Drei Musiker mit ganz unterschiedlichem musikalischen und kulturellen Background – der Gitarrist Julien Demarque, der Santur-Spieler Metehan Çiftçi und die Sängerin und Songwriterin Michal Elia Kamal. Sie ist Kopf und treibende Kraft der Band „Light in Babylon“ und schreibt Lieder, die den gesamten Nahen Osten in sich tragen mit allen seinen Licht- und Schattenseiten. „Eine der wichtigsten Botschaften unserer Musik ist Multikulturalität“, sagt Michal Elia Kamal. „Wir möchten aus diesen Schablonen von nationaler oder religiöser Identität ausbrechen“. Als Israelin mit iranischen Wurzeln will sie ganz besonders eine Stimme für das Land ihrer Vorfahren, den Iran, sein, wo sich heute Frauen gegen die Unterdrückung des Regimes auflehnen. BR-KLASSIK hat mit Michal Elia Kamal über ihre Völker verbindende Mission gesprochen und präsentiert mit „Light in Babylon“ eine Band, in deren Musik sämtliche Kulturen des Vorderen Orients zusammenkommen. Eine Sendung von Florian Heurich


so – 19.02.2023


00:03 bis 02:00 | Bayern 2
radioJazznacht – Mit Roland Spiegel – Kreative Funken des aktuellen Jazz

Mit Musik von Linda Fredriksson, Kamaal Williams, Benjamin Lackner featuring Mathias Eick sowie dem Trio Enemy und anderen. Aufnahmen vom neuen Festival „Sparks & Visions” vom 27.-29. Januar 2023 in Regensburg

00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) Keyboarder und Komponist Josef Novotny im Gespräch, Alireza Mortazavi und Markus Stockhausen bei den INNtönen 2022

02:05 bis 03:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klassik-Pop-et cetera: Der Jazzgitarrist Tobias Hoffmann

(Wdh. v. Deutschlandfunk). Tobias Hoffmann lernte autodidaktisch das Gitarrespielen. 2007 absolvierte er an der Hochschule für Musik in Köln sein Diplom mit der Bestnote. Auszeichnungen wie der Jazzpreis der Stadt Köln, der Echo Jazz und der WDR Jazzpreis folgten. Er tritt mit eigenen Bands wie dem Tobias Hoffman Trio und den Expressway Sketches auf, war aber auch schon Gastmusiker in zahlreichen Ensembles. 2010 hat Tobias Hoffmann das Kölner Jazzkollektiv KLAENG und das Label Klaeng Records mitbegründet. Heute gilt er als Vorzeige-Musiker der zeitgenössischen Gitarre. Bei dem Rheinländer verschmelzen Jazz, Blues, Surf und elektronische Sounds. Stets zeigt er leisen Humor und sympathische Gelassenheit. „Gäbe es hier Sterne zur Bewertung”, schreibt die Zeitschrift „Jazzthing”, „man müsste Tobias Hoffmann das Universum zu Füßen legen.” Heute unterrichtet der 40-Jährige als Professor für Jazz-/Pop-Gitarre und Comboleitung an der Hochschule für Musik in Trossingen. Seine Musikauswahl für „Klassik-Pop-et cetera” ist inspiriert von Blues und Gospel und von seiner großen Sehnsucht nach kubanischen Rhythmen.

15:05 bis 16:00 | Deutschlandfunk
Rock et cetera: Nach zehn Jahren zurück im Olymp? Die belgische Band dEUS

Von Marc Mühlenbrock. Auch für eine Band wie dEUS wurde der Begriff Artrock gefunden: Anfangs standen die Mitglieder als urbane Bohemians in den Gassen von Antwerpen und entwarfen mit Gitarre, Geige, Pinsel und ein bisschen Farbe eine cineastisch-musikalische Parallelwelt. Die zog die Fans recht schnell in einen Bann, der bald kultisch-religiöse Züge bekam. 30 Jahre ist das her, und die Jüngerinnen und Jünger kommen von dEUS nicht mehr los, denn diese ebenso spannende wie eigenwillige Melange aus Stilen von Alternative Rock und Avantgarde über Folk, Jazz bis zur Musique Concrète überrascht immer wieder neu. Nach gut zehn Jahren Pause war für den 17. Februar unter dem Titel „How To Replace It“ ein neues dEUS-Album angekündigt – und alleine diese Nachricht verzückte diejenigen, die so lange auf Musik der Angebeteten warten mussten.

17:10:00 | Ö1
Sängerin, Pianistin und Bürgerrechtsaktivistin: Zum 90. Geburtstag von Nina Simone

Am 21. Februar 2023 jährt sich der Geburtstag der 2003 verstorbenen Sängerin, Pianistin und Bürgerrechtsaktivistin Eunice Kathleen Waymon, besser bekannt unter dem Namen Nina Simone, zum 90. Mal.

Simone strebt ursprünglich eine Karriere als klassische Konzertpianistin an, wird jedoch nach einem Studium an der Juilliard School in New York City nicht am Curtis Institute of Music in Philadelphia aufgenommen. Anfangs als Klavierlehrerin arbeitend, sattelt sie bald auf Sängerin und Jazzpianistin um, wobei Nina Simone den Begriff „Black Classical Music“ bevorzugt. Mitte zwanzig wird sie ein Star und engagiert sich in den 1960er Jahren in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, was ihrer Popularität teilweise schadet. Pflegeleicht ist Nina Simone nie, ihr Leben und ihre Musik sind intensiv und nur selten so kuschelig-angenehm wie ihre in Europa wahrscheinlich bekannteste Aufnahme „My Baby Just Cares For Me“.

Diese Ausgabe von Spielräume Spezial zeichnet die Karriere der Ausnahmekünstlerin Nina Simone nach. Gestaltung: Klaus Wienerroither

19:25 – 20:00 UHR | SWR2
SWR2 Jazz: GESCHICHTE EINES JAZZSTANDARDS (45) – Cherokee

Von Hans-Jürgen Schaal. Im Jahr 1938 schrieb der englische Bandleader Ray Noble seine „Indian Suite“. Jeder der fünf Sätze bezog sich auf ein anderes Volk der Native Americans. Der erste Satz – „Cherokee“ oder „Indian Love Song“ – wurde in der Swing Ära zu einer Erfolgsnummer der Big Bands. Die Musiker des Bebop und Cool Jazz entdeckten die Harmonien von „Cherokee“ auch als Grundlage für Improvisationen und machten das Stück zum Jamsession-Klassiker. Sie schrieben sogar neue Melodien dafür und gaben ihnen häufig Titel, die ebenfalls einen Bezug zu den Natives hatten („The Injuns“, „Swinging The Indian“).

19:30 bis 20:00 | Bayern 2
Musik für Bayern: Klassik, Pop und Jazz – Selbst gemacht! Musik für Bayern – Musik aus Franken

In den Sendungen von BR Franken Musik stellen wir Ihnen insbesondere die vielen regionalen Laienchöre mit ihren hochengagierten Chorleiterinnen und Chorleitern vor. Von Gospels und Popsongarrangements bis hin zum großen Oratorium – für jeden ist etwas dabei. Aber auch der Bluesveteran mit seinen neuesten Aufnahmen kommt zu Wort, Sie hören unkonventionellen Indie-Rock und lernen kuriose Instrumente wie die Handpan kennen. Entdecken Sie mit uns die Musik der Region in ihrer ganzen Bandbreite.

19:34:00 | Ö1
Das Richie Winkler Project im Studio 2 des Wiener Funkhauses

Das Richie Winkler Project ist aus dem Duo Fjord hervorgangen, das Winkler, den steirischen Saxofonisten und Bassklarinetten, den man u. a. aus dem Ensemble Großmütterchen Hatz kennt, einst mit Pianist Burkhard Frauenlob vereint hat. Nun ergänzen Wolfram Derschmidt am Kontrabass und Christian Stolz am Schlagzeug das Ensemble, um einer anderen musikalischen Ästhetik zu frönen. Richie Winkler und seine Kollegen beschwören auf erfrischende Weise Musik im Stil der großen Meister des Saxofons, von Ornette Coleman bis John Coltrane. Wie überhaupt die Ahnen des modernen Jazz in dieser gelungenen und kühnen Annäherung niemals weit entfernt zu sein scheinen. Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH (VGR). Gestaltung: Helmut Jasbar

20:55:00 | Ö1
„Buddy DeFranco and the Oscar Peterson Quartet“ (1954)

Es fasziniert und verblüfft bis heute, mit welcher Brillanz und Perfektion so manche Jazz-Alben vor vielen Jahrzehnten von einer Handvoll Musikern in kürzester Zeit aus dem Ärmel geschüttelt wurden. Auch Klarinettist Buddy DeFranco, Bassist Ray Brown, Schlagzeuger Louis Bellson, Gitarrist Herb Ellis und Pianist Oscar Peterson benötigten nur einen einzigen Studiotermin, um am 29. Oktober 1954 in Los Angeles mit sechs alles andere als „standardisiert“ gespielten Standards mehr als 40 Minuten durch und durch mitreißende Musik zu schaffen.

Die von Norman Granz produzierte und 1958 bei dessen Label Verve erschienene Platte „Buddy DeFranco and the Oscar Peterson Quartet“ zählt (neben dem ebenfalls 1954 aufgenommenen Album „The Artistry of Buddy DeFranco“) zweifellos zu den großen Meilensteinen im Schaffen des am 17. Februar 1923 in New Jersey geborenen Italoamerikaners. Dieser wechselte im Gegensatz zu manch anderem Klarinettisten nach dem Niedergang der Big-Band-Swing-Ära nicht zum Saxofon, sondern blieb seinem Instrument treu und bereicherte damit den Bebop wesentlich.

Aus Anlass des 100. Geburtstags Buddy DeFrancos sei die grandiose Aufnahme mit dem Oscar Peterson Quartett heute aus dem Regal geholt. Gestaltung: Michael Neuhauser

 

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