Musik mit Murakami, Grenzgänge zu Folk und Math Rock und Minimal. Und ein großartiges Trio mit Olga Reznichenko am Piano. Die Jazz-Rezensionen in der HörBar der neuen musikzeitung.
- Sebastian Gahler – Two Moons
- C. Behrendtsen
- Evelyn Kryger – Live at JazzBaltica 2021
- Hans Arnold – Interim
- Olga Reznichenko Trio – Somnambule
Sebastian Gahler – Two Moons
«Dass der japanische Weltschriftsteller Haruki Murakami Jazz liebt, ist bekannt. Sebastian Gahlers neues Album beweist, dass auch das Gegenteil gilt: Jazz liebt Murakami.» So liest man es im Waschzettel zur Platte. Da kann man wenig gegen sagen. Aber auch nur wenig dafür. Ob es hier der Fall, da sind bescheidene Zweifel doch gestattet.
H. C. Behrendtsen
«Wir befinden uns in der Leipziger Klangtiefebene, die Furchen schlägt in das Gestrüpp aus Barbecue-Muzak-Saucen-Bullshit. Strampeln wie im Moder. Moderer wird’s kaum irgendwo.»
Evelyn Kryger – Live at JazzBaltica 2021
«Tanzmusik gewiss, aber irgendwie fehlt da der letzte Biss für das Ungewisse. Manchmal dudelt die Musik geradewegs so vor sich hin und treibt eher Sand vom Timmendorfer Strand statt Tränen der Ver- und Entzückung in die Augen. Und wenn gar nichts mehr geht, geht doch immer noch eine Verschiebung – Tada! – um einen Ton nach oben und dann – Tadada! – noch einen («Billy Wolke»). Natürlich ist das virtuos gemacht.»
Hans Arnold – Interim
«Das hochfeingehörte In- und Übereinanderlagern unterschiedlicher Muster wie beim titelgebenden Track «Interim» – hier wieder im Spiel von Impuls und Rausch – oder bei «Distancing» – im Spiel unterschiedlich langer repetierter melodischer und rhythmischer Phrasen – ist ebenso hörendenhöflich gestaltet wie faszinierend leicht gestaffelt, so dass man seine Laune nicht verliert.»
Olga Reznichenko Trio – Somnambule
Großartiges Trio! Nicht immer mit der gleichen Intensität. Von mir aus reicht allein der Track «Slipping Pace Returning Time» für die unbedingte Empfehlung dieser Aufnahme. Ein musikalisches Farbenspektakel in Harmonik und in Aufbau mit parallel laufenden Basslinien im Piano von Olga Reznichenko und dem Bass Lorenz Heigenhubers, umschmeichelnd begleitet von Maximilian Stadtfeld am Schlagzeug. Das ist subtilst angelegt …