Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio. Foto: Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 19.12. bis 25.12.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 51. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:


mo – 19.12.2022


19:30:00 | Ö1
Vincent Peirani & Jokers beim Jazzfestival Leibnitz 2022

Im April 2018, anlässlich einer Carte-blanche-Einladung des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg, testete Vincent Peirani erstmals die Triobesetzung mit dem italienischen Gitarristen Federico Casagrande und dem israelischen Schlagzeuger Ziv Ravitz: Daraus sollte das Trio Jokers entstehen, in dessen Kontext sich der aus Nizza stammende Akkordeonist, der in den vergangenen Jahren -oft Seite an Seite mit Sopransaxofonist Émile Parisien -zu einem der international erfolgreichsten französischen Jazzmusiker avanciert ist, doch anders gibt als in den bisherigen Projekten: Im Zuge der im März 2022 erschienenen CD greifen Peirani und seine Kollegen Musik von Rockbands wie Marilyn Manson oder Nine Inch Nails auf und lassen auch in den Eigenkompositionen schwere Grooves sprechen, ohne die leichtfüßige Sinnlichkeit des französischen Jazz gänzlich über Bord zu werfen. Am 30. September 2022 gaben der 42-jährige Vincent Peirani und seine Trio-Mitstreiter im Hugo-Wolf ­Saal des Kulturzentrums Leibnitz im Rahmen des hiesigen Jazzfestivals das aktuelle Programm zum Besten. Marlene Schnedl präsentiert das hinreißende, mit viel Applaus aufgenommene Konzert. Gestaltung: Marlene Schnedl

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Adrian Rollini Trio

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Karmen Mikovic. Heute mit: Britta Virves: Juniper | Jan Harbeck Quartet: Balanced | Felix Schrack: Songs and Thoughts

23:03 – 24:00 | Ö1
Schwertsiks Lehr- und Wanderjahre (1) – Die Werke Opus 1 – 7 von Kurt Schwertsik enthüllen Erstaunliches (1)

Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre, das sind jene Jahre, in denen der damals junge Komponist Kurt Schwertsik seine ersten sieben, mit Opuszahlen versehenen Werke schreibt. Dieser Schatz wird nun nach Jahrzehnten mit der CD „Opus 1 – 7“ endlich gehoben.

Und was ist so spannend daran? Mit dem „Eichendorff-Quintett“ aus 1964 – das ist dann das Opus 8 – beginnt sich musikalisch jener Kurt Schwertsik zu zeigen, der dann später bekannt wird und für dessen Musik gerne Begrifflichkeiten wie „doppelter Boden“ oder „ironische Sentimentalität“ angewandt wurden und werden. Davor aber, eben in Opus 1 – 7, war noch ein ganz anderer Kurt Schwertsik wahrzunehmen. Ein suchender Modernist, der auf seinem Weg mit aufmerksamem Sensorium die Zeitströmungen zwischen Serialismus, Zufallsmanipulationen und Fluxus wahrnimmt und aufnimmt, aber schon damals zu ganz eigenwilligen, kompositorischen Schlussfolgerungen kommt.

In der ersten von zwei „Zeit-Ton“-Sendungen zu diesem Thema sind auch tatsächlich die ersten vier Stücke zu hören. Besonders bemerkenswert vielleicht Opus 2, ein Duo, das Schwertsik für seine Freunde Friedrich Cerha, Violine, und Ivan Eröd, Klavier, schreibt. Es trägt den Titel „Duo & Double“. Schwertsik macht auch in seinen Kommentaren zu diesem Stück gar kein Geheimnis daraus, dass er auf der Suche nach einem ihm sinnvoll erscheinenden Umgang mit seriellem Denken war. Herausgekommen ist 1957 ein Stück Serialität vom Allerfeinsten, aber im Wortsinn: fein, hauchzart, bis ins Detail ausgehört, ein so zartes wie zugleich robustes Gespinst musikalischer Intellektualität. Auch über Opus 3, einem Trio für Horn, das spielt Schwertsik selbst, und wieder seine Freunde Cerha und Eröd, sagt Schwertsik noch: „Spröde Klänge in zerbrechlichem Zusammenhang, das war meine ästhetische Vorliebe.“ Gestaltung: Christian Scheib

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazztoday

Neues aus dem Norden: Mit dem finnischen Altsaxophonisten Pekka Pylkkanen, dem dänischen Gitarristen Jakob Bro und mit dem schwedischen Tenorsaxophonisten Karl-Martin Almqvist. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts


di – 20.12.2022


01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Andreas Müller

20:05 – 21:00 UHR | SWR2
SWR2 Jazz Session: SWR2 Jazz College – Mit Sofia Wills VOLO, dem Philip Weyand Quartett und dem Lukas Wögler Quartett

Von Julia Neupert. Nach der Premiere im vergangenen Herbst fand Ende November die dritte Ausgabe des SWR2 Jazz College statt. In der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart präsentierten sich an einem Konzertabend drei Nachwuchsbands aus den Jazzinstituten in Mannheim, Stuttgart und Mainz. In dieser Jazz Session sind Aufnahmen von dem kleinen Minifestival zu hören.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Feinsinnig, dynamisch, inspiriert – Das Gerald Clayton Trio

Gerald Clayton, Piano; Joe Sanders, Bass; Gregory Hutchinson, Schlagzeug. Aufnahme vom 24.7.2022 beim Inntöne Festival in Diersbach, Österreich. Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt

Das Abschlusskonzert der diesjährigen Inntöne geriet zum Höhepunkt des österreichischen Bauernhof-Festivals: Gerald Clayton, heute einer der großen Pianisten des Jazz, zelebrierte die Kunst des Klavier-Trios. Der 38-Jährige mit Referenzen von Diana Krall über Charles Lloyd bis Ambrose Akinmusire präsentierte Eigenkompositionen und Standards im Zeichen eines traditionsbewussten, aber offenen Modern Jazz: ausgefeilt, feinsinnig, dynamisch. Das ländliche Idyll schien seine Band auf ihrer eng getakteten Europa-Tournee zu inspirieren und in beste Spiellaune zu versetzen. Ein mit Ovationen gefeierter Festival-Schlusspunkt.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Horizonte: Eine Hymne auf die Groteske – Zum 90. Geburtstag des russischen Komponisten Rodion Schtschedrin

Von Ulrich Möller-Arnsberg. „Warum nicht?“ ist eine von Rodion Schtschedrin gern gestellte Gegenfrage, wenn er nach Tabubrüchen befragt wird. Einer davon hat ihn als Komponisten besonders populär gemacht: seine „Carmen-Suite“ nach Melodien von George Bizet. Schtschedrin hat sie 1967 als Ballettmusik fürs Moskauer Bolschoi-Theater geschrieben. Das Stück, das von der sowjetischen Kulturministerin wegen „zu erotischer Anspielungen“ kritisiert wurde, überstand seine Absetzung und wurde zu Schtschedrins Welterfolg. Spektakulär war auch der Auftritt des Russen beim Münchner Klaviersommer 1983, als er mit dem Jazzmusiker Chick Corea spontan als Pianist improvisierte. Ulrich Möller-Arnsberg hat Rodion Schtschedrin damals erlebt. Für die Sendung „Horizonte“ hat er ihn zum Gespräch getroffen. Seit über vierzig Jahren ist München die Wahlheimat des Komponisten geworden.

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Am Mikrofon: Timo Kurth. Heute mit: Liun & The Science Fiction Band: Lily Of The Nile | Andreas Ihlebaek: Nowhere Everything | GANNA: Home

23:03 – 24:00 | Ö1
Schwertsiks Lehr- und Wanderjahre (2) – Die Werke Opus 1 – 7 von Kurt Schwertsik enthüllen Erstaunliches (2)

In Fortsetzung und Erweiterung der gestrigen „Zeit-Ton“-Sendung: Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre, das sind jene Jahre, in denen der damals junge Komponist Kurt Schwertsik seine ersten sieben, mit Opuszahlen versehenen Werke schreibt. Dieser Schatz wird nun nach Jahrzehnten mit der CD „Opus 1 – 7“ endlich gehoben.

Und was ist so spannend daran? Mit dem „Eichendorff-Quintett“ aus 1964 – das ist dann das Opus 8 – beginnt sich musikalisch jener Kurt Schwertsik zu zeigen, der dann später bekannt wird und für dessen Musik gerne Begrifflichkeiten wie „doppelter Boden“ oder „ironische Sentimentalität“ angewandt wurden und werden. Davor aber, eben im Opus 1 – 7, war noch ein ganz anderer Kurt Schwertsik wahrzunehmen. Ein suchender Modernist, der auf seinem Weg mit aufmerksamem Sensorium die Zeitströmungen zwischen Serialismus, Zufallsmanipulationen und Fluxus wahrnimmt und aufnimmt, aber schon damals zu ganz eigenwilligen, kompositorischen Schlussfolgerungen kommt.

Im zweiten dieser beiden, diesem Thema und der neuen CD Schwertsiks Opus 1 – 7 gewidmeten „Zeit-Ton“-Folgen, hört man, wie Schwertsik sich inzwischen weiterbewegt hat. Er hat den Komponisten Cornelius Cardew kennengelernt, aber auch Christian Wolff und David Tudor. 1961 in Rom treffen sich einige der Erwähnten, Stockhausen kommt übrigens auch noch vorbei, und die Musik von Morton Feldman wird langsam bekannt. In Rom schreibt Schwertsik das Ensemblestück „Salotto Romano“ für zwölf tiefe Instrumente und mit heutigen Ohren kann man vielleicht die erwähnte Entstehungszeit und ihre Begegnungen sogar heraushören: Es ist ein zauberhaft atmosphärisches Stück, irgendwie behutsam und selbstsicher gleichzeitig.

Nicht zu unterschätzen ist Schwertsiks Freundschaft mit Cornelius Cardew, die ihm Sicherheit und Herausforderung gleichzeitig war. „Deswegen bin ich auch froh, dass Cornelius Cardew mein Freund war. Erschrocken, aber ruhig ist er seinen Weg gegangen.“ Zum Abschluss sind in dieser „Zeit-Ton“-Sendung auch noch die legendären „Liebesträume“ Opus 7 zu hören, die ebenfalls auf der neuen Schwertsik-CD zu finden sind. Über dieses Stück, seine Entstehung und die Absichten dahinter, lässt sich im Booklet und in der Sendung viel erfahren, hier nur soviel: Man versteht, warum in den Jahren der Stücke „Liebesträume“ und „Eden-Bar Seefeld“ der Fluxuskünstler Nam June Paik eine legendäre Postkarte an Kurt Schwertsik nach Wien geschickt hat.  Gestaltung: Christian Scheib

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: News & Roots

Neues aus Berlin: mit „Diplomat“, „Kaluza/Roder“, „Aapuz“ und „Kastanie Night“. Moderation und Auswahl: Henning Sieverts


mi – 21.12.2022


19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: „Herz, Seele, Blues“

Jazz mit Aufnahmen von Sonny Rollins, Chet Baker, Lia Pale, dem Modern Jazz Quartet und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann

21:05 – 22:00 UHR | SWR2
SWR2 NOWJazz. Gitarre als Klavier – Der israelische Gitarrist Tal Arditi

Von Henry Altmann. Tal Arditi ist sehr jung. Und sehr gut. Als Inspirationen nennt der Gitarrist Pianisten: Keith Jarrett, Brad Mehldau und – Johann Sebastian Bach! Und so klingen seine sechs Saiten „wie 88 Klaviertasten“, mit einer ganz eigenen Spieltechnik kann Arditi mehrere Linien und Rhythmen gleichzeitig verfolgen. Zwei Trio-Aufnahmen unter eigenem Namen, Auftritte beim Umbria Jazz oder beim Red Sea Jazz Festival machten das israelische Gitarren-Wunderkind innerhalb kurzer Zeit bekannt und begehrt. Ein Vielfältiger und Weitgereister, der in der Multikulti-Stadt Berlin seine Heimat gefunden hat.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt | Jazzrausch Bigband

Am Mikrofon: Sarah Seidel. Bekannt geworden ist die Jazzrausch Bigband durch ihre Techno-Programme, mit denen sie fast so etwas wie ein neues Genre erfunden hat. Doch alle Jahre wieder, schon seit der Gründung 2014, geht die Gruppe am Jahresende mit einem Weihnachtsprogramm auf Tour. Passend dazu erscheint in diesem Jahr das Album „Alle Jahre wieder!“

23:03 – 24:00 | Ö1
Best of 2022. – Zeit-Ton Magazin

Es ist das letzte Zeit-Ton Magazin des Jahres und wir setzen unsere Tradition fort und präsentieren einige unserer ganz persönlichen Highlights 2022, – Konzerte, Neuerscheinungen und Interviews, die uns in Erinnerung bleiben. Gestaltung: Astrid Schwarz

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Mostly Vocal

„Der schöne Klang von Weltschmerz“ – Aufnahmen mit Vinicius Cantuaria & Jesse Harris, Jean-Charles Richard, Marc Copland, Claudia Solal, Vincent Segal, Maria Mendes, Hank Roberts, Kazalpin und anderen. Moderation und Auswahl: Beate Sampson


do – 22.12.2022


19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Musiktalente auf der Flucht – junge ukrainische Musiker erzählen

Es war ein besonderes Konzert in Hallbergmoos im November. 12 junge hochtalentierte Musikerinnen und Musiker aus der Ukraine im Alter zwischen 12 und 19 Jahren haben als Solisten, in Duos und Quartetten die Bühne im Gemeindesaal erobert. Zum Großteil sind sie aus der Ukraine vor dem Krieg geflüchtet – nach London, Bern, Zürich, Ljubljana… Viele von ihnen konnten dank Denis Severin die Ukraine verlassen. Denis Severin, Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik Genf und an der Hochschule der Künste Bern, stammt selbst aus dem ukrainischen Charkiw. Durch die Reisen in seine Heimat und seine zahlreichen Meisterkurse hat er begabte junge Cellisten in der Ukraine kennengelernt. Seit dem russischen Überfall auf das Land hat er viele Hebel für die jungen Musiker in Bewegung gesetzt. Sieben von ihnen konnte Denis Severin die Ausreise aus den Kriegsgebieten, Lern- und Studienplätze sowie Stipendien in der Schweiz ermöglichen. Jede dieser Lebensgeschichten ist für sich einmalig. Für die Sendung „Musiktalente auf der Flucht“ sprach BR-KLASSIK mit jungen, hoch begabten Musikern und ihrem Patron, dem Celloprofessor Denis Severin. Eine Sendung von Julia Smilga

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Jenseits der Genres – Der wild-melancholisch-intellektuelle Jazz des Bassisten Felix Henkelhausen

Von Niklas Wandt. Felix Henkelhausen wuchs in Oldenburg auf, begann früh mit Klavier- und Cellounterricht und studierte Kontrabass in Bremen und Berlin. Schon mit Anfang 20 wurde er zu einem gefragten Sideman mit beachtlicher stilistischer Spannbreite. Ob im Grenzbereich von freier Improvisation und zeitgenössischer komponierter Musik, etwa mit dem Pianisten Achim Kaufmann und dem Trompeter Nate Wooley, ob in den luftigen Jazzpop-Entwürfen der Sängerin Mirna Bogdanović, dem Modern Jazz des Pianisten Pablo Held oder seit 2020 als Teil des Jim Black Trios mit seinem lyrischen und doch widerborstigen Indie Jazz – Henkelhausen meistert sehr unterschiedliches Material gleichermaßen souverän. 2021 erschien sein Debütalbum „Misanthropic Tendencies” in Quintettbesetzung, auf dem er sich auch als origineller Komponist präsentiert.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Malin Bång: „Interlude: Berlin objects“ (Curious Chamber Players: Rei Munakata); „Splinters of ebullient rebellion“ (SWR Symphonieorchester: Pascal Rophé); „… När Korpen Vitnar“ (Karin Hellqvist, Violine); „Blooming brume“ (Ensemble Modern: Enno Poppe)

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Dan Cavanagh & James Miley: Another Life | Timo Vollbrecht FLY MAGIC: Givers & Takers | Tonwerkstatt: Kunstwesen

23:03 – 24:00 | Ö1
Die transmediale Performance „Brauchen“ im Reaktor – Wien Modern 2022. Erforschung von Ritualen des Konzertbetriebs.

Am 11. November fand im Wiener Reaktor ein performativer Konzertabend mit dem Titel „Brauchen“ statt. Die Bräuche, Rituale und Normen des (klassischen) Konzertbetriebs wurden hier reflektiert und zu einem vielschichtig erfahrbaren Werk verwoben. Komponenten wie Raum, Gesten oder der Aufführungsrhythmus eines Konzertbesuchs waren Teil der analytischen Auseinandersetzung. Auch das Verhältnis zwischen Bühne und Publikum wurde thematisiert. Marco Döttlinger, Peter Jakober und Alexander Martinz komponierten dafür neue Werke, gespielt vom ensemble]h[iatus. Weiters wirkten mit: Peter Kozek (Choreografie, Kostüm, interaktive Objekte), Thomas Hörl (Videocollage, Choreografie), sowie als Produktionsleiter:innen Sebastian Jobst und Anna Resch, die ebenso interaktive Objekte beisteuerten. Zeit-Ton bringt den Mitschnitt dieses transmedialen Konzertabends im Rahmen von Wien Modern 2022. Gestaltung: Philipp Weismann

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz

Der Texaner Mike Moreno gehört zu den begehrtesten Gitarristen der amerikanischen Jazz-Szene. Terence Blanchard, Joshua Redman, Kendrick Scott, John Ellis, Robert Glasper, Nicholas Payton, Dayna Stephens und viele andere namhafte Bandleader verpflichteten den in Houston geborenen und in New York lebenden Instrumentalisten bereits. Auf seinem neuesten Solo-Album interpretiert der 44jährige heutige Jazz-Standards, die in klassischen Hollywood-Filmen ihren ersten Einsatz hatten. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad


fr – 23.12.2022


14:05:00 | Ö1
Hendrika Entzian & Euroradio Jazz Orchestra 2022 in Köln

Seit 1965 entsenden die in der European Broadcasting Union (EBU) zusammen geschlossenen Rundfunkanstalten alljährlich einen hochtalentierten Musiker bzw. eine Musikerin in das Euroradio Jazz Orchestra. Damit diese im ebenso jährlich wechselnden Gastgeberland mit einem arrivierten Profi ein Programm erarbeiten und aufführen. 2019 war das Euroradio Jazz Orchestra auf Einladung von Ö1 in Wien zu Gast, nach zwei Jahren Pandemie-Pause kamen im Oktober 2022 17 junge Musiker:innen aus ganz Europa in Köln zusammen, auf Einladung des Westdeutschen Rundfunks. Aus Österreich war der steirische Posaunist Matthias Bernsteiner mit dabei, entsandt von der Ö1-Jazzredaktion. Mit Bassistin Hendrika Entzian konnte eine wichtige Exponentin der Kölner Szene als Komponistin und Leiterin gewonnen werden. Am 22. Oktober 2022 gastierte das Euroradio Jazz Orchestra im Kölner Stadtgarten. Andreas Felber präsentiert die Höhepunkte des Abends, der einen Blick auf mögliche Zentralfiguren des europäischen Jazz von morgen eröffnete! Gestaltung; Andreas Felber

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Rudi bringt’s – Musikalische Sack- und Packgeschichten im Advent

Dreimal hat Howard Arman, der ehemalige Chef des BR-Chores, in seiner Amtszeit und passend zur Weihnachtszeit ein buntes musikalisches Programmbereitet. „Christmas Surprises“ nennt er seine Arrangements bekannter Weihnachtsmelodien, die er mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks jeweils auf CD gebracht hat. Auf lässig listige Weise schmuggelt er darin Stilzitate aus allen Epochen der Musikgeschichtemit hinein. Very british. Da ist manches Kabinettstückchen dabei, meist aber versteckt wie in einem Überraschungspaket. Um Pakete geht es auch in „Rudi bringt’s“. Denn Rudi ist der Paketbote, der Tag für Tag ein musikalisches Päckchen für Howard Arman ausliefert: jeweils gefüllt mit einem der klingenden Weihnachtsarrangements. Doch musikalisch ist der Zusteller regelmäßig überfordert, denn schließlich ist er kein Musikkenner, sondern musikinteressierter Laie. Dann hilft nur noch ein Anruf bei Meister Arman selbst, um die Besonderheiten der Kompositionen zu erkennen, zu verstehen und zu genießen. Eine Sendung von Johannes Jansen

23:03 – 24:00 | Ö1
Nahtlose Übergänge mit dem Studio Dan  – 100 Jahre IGNM. 45 Jahre IGNM Kärnten. Das Festkonzert mit Studio Dan.

Im Rahmen des Festivals „einhundert / 100 jahre IGNM österreich / 45 Jahre IGNM Kärnten“ in Klagenfurt Ende Oktober präsentierte das Studio Dan Werke von Anthony Braxton, Daniel Riegler und Michael Tiefenbacher.

Seit einiger Zeit hat sich das Studio Dan mit dem Werk des Saxophonisten, Klarinettisten und Komponisten Anthony Braxton auseinandergesetzt. Braxton hat seine kompositorische Klangsprache aus seiner Erfahrung als Free Jazz Musiker und freier Improvisator einerseits und intensiven Studien zeitgenössischer Musik andererseits entwickelt. Hohe Komplexität zeichnen seine unzähligen Werke aus. Sie erfordern Interpretinnen und Interpreten, die in beiden Welten gleichermaßen zu Hause sind. Die erforderten Kompetenzen: hervorragendes Notenlesen und ebensolches Improvisieren. Musik also, die prädestiniert ist, vom Studio Dan erarbeitet zu werden. Für das Konzert im Rahmen des Festivals „einhundert / 100 jahre IGNM österreich / 45 Jahre IGNM Kärnten“ in Klagenfurt haben sie zwei Werke Braxtons ausgewählt. Daniel Riegler hat sich für seine Körperstudien von einem dieser Stücke inspirieren lassen, während Michael Tiefenbacher diese wiederum als Impuls für seine musikalischen Gedanken genommen hat.   Gestaltung: Nina Polaschegg

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Das Jazzkonzert – Die Nacht, der Club und das Bandoneon 

Der italienische Bandoneon-Virtuose Daniele di Bonaventura und seine Band „Union“ mit bezaubernden und leidenschaftlichen Jazzklängen. Aufnahme vom 22. Oktober 2022 im Birdland Jazzclub in Neuburg an der Donau. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer


sa – 24.12.2022 (Heilig Abend)


00:05 bis 06:00 | Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

  • 01:05-02:00 Jazz Live – Feinsinnig, dynamisch, inspiriert
  • 02:07-03:00 JazzFacts – Jenseits der Genres. Der wild-melancholisch-intellektuelle Jazz des Bassisten Felix Henkelhausen. Von Niklas Wandt
  • 03:05-03:55 Rock et cetera: Südlicher Bluesrock aus dem Norden. Die kanadische Band Bywater Call. Von Tim Baumann
  • 04:05-05:00 On Stage: Der Sohn des Vaters. Ronnie Baker Brooks & Band. Aufnahme vom 4.6.2022 beim Bluesfestival Schöppingen. Am Mikrofon: Tim Schauen
  • 05:40-06:00 Milestones – Jazzklassiker: Zwischen Tradition und Freiheit. Der Altsaxofonist Jackie McLean in Aufnahmen der 1960er-Jahre. Am Mikrofon: Niklas Wandt

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Jazz unterm Baum: Jazzer erweisen dem Kindlein die Ehre

Am Mikrofon: Karmen Mikovic. Wir haben eine Kollektion weihnachtlicher Jazz-Einspielungen für Sie, in abwechslungsreicher Mischung von Klassikern mit ganz neuen Aufnahmen – mehr wird aber jetzt noch nicht verraten. Weihnachtsgeschenke dürfen immer erst an Heiligabend ausgepackt werden.

23:00:00 | Ö1
Das Trio Slowklang im Gespräch und konzertant im Wiener KlangTheater

Der Heilige Abend klingt aus mit charmanter Musik in der Besetzung Stimme/Saxofon/Bass. Mit diesen Instrumenten erschafft das in Wien beheimatete Trio Slowklang unorthodoxe, entschleunigte Klangwelten zwischen Songform und avancierter Improvisation. Standards wie „Out of This World“ oder „The Windmills of Your Mind“ werden in überraschungsreiche, kammermusikalische Kleinode transformiert. Mit der niederösterreichischen Sängerin Amina Bouroyen, dem Kärntner Saxofonisten Robert Unterköfler (Ö1 Jazzstipendiengewinner 2018) und dem aus Melk stammenden E-Bassisten Robin Gadermaier stehen drei spannende junge Talente des österreichischen Jazz hinter Slowklang, und sie schärfen mit dem originellen Output dieses Trios ihr Profil in markanter Weise. Andreas Felber bittet Bouroyen, Unterköfler und Gadermair zum Gespräch und präsentiert die Aufnahme des Konzerts, das das Trio am 18. November 2022 im Wiener KlangTheater in der Reihe „5 Millionen Pesos“ für jungen Jazz in und aus Österreich gegeben hat. Außerdem steht Musik von Saxofonist Joe Lovano auf dem Programm, der am 29. Dezember seinen 70. Geburtstag feiert. Gestaltung: Andreas Felber

23:03 – 24:00 UHR | SWR2
SWR2 Jazztime: „Es war an einem Heiligabend…“ –Jazz, der am 24. Dezember aufgenommen wurde

Von Odilo Clausnitzer. Eigentlich ist der „Christmas Eve“ in den meisten Staaten der USA ein ganz normaler Arbeitstag. Kein Wunder also, dass auch mehrere Jazzplatten an einem solchen Datum aufgenommen wurden. Mindestens drei davon sind zu absoluten Klassikern geworden: Miles Davis & The Modern Jazz Giants (1954), Wayne Shorter „Speak No Evil“ (1964) und Don Cherry „Complete Communion“ (1965). Auch das zweite von John Hammonds folgenreichen „From Spirituals to Swing“-Konzerten in der Carnegie Hall fand 1939 an einem 24. Dezember statt. Alles Heiligabend-Produktionen – wundervolle Musik, ganz ohne Weihnachts-Kitsch.


so – 25.12.2022


00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) Das Trio Slowklang im Gespräch und konzertant im Wiener KlangTheater

16:05 – 17:00 UHR | SWR2
SWR2 Xmas Jazz: Nordic Sounds

Von Thomas Loewner. Pünktlich zum Fest serviert SWR2 wieder Mountain Jazz aus dem hohen Norden. Ganz gleich, ob es sich um Aufnahmen handelt, die als Weihnachtsmusik gedacht sind oder nicht: Jazz aus Skandinavien liefert zuverlässig Stoff für einen stimmungsvollen Weihnachts-Soundtrack. Darunter aktuelle Aufnahmen der Pianisten Ketil Bjørnstad und Tord Gustavsen, Marius Nesets strahlendes Saxofon, atmosphärische Soundscapes aus Trompeten- und Elektronikklängen von Arve Henriksen oder Erlend Apneseth, der sich auf der norwegischen Hardanger Fiddle faszinierend zwischen Tradition und Moderne bewegt.

17:10:00 | Ö1
Reinhard Mey: Ein Mann und seine Gitarre

Reinhard Mey, auch bekannt unter den Pseudonymen Frédérik Mey oder Alfons Yondraschek, gilt als einer der bedeutendsten deutschen Liedermacher. Geboren am 21. Dezember 1942 in Berlin, begeistert Reinhard Mey seit über 50 Jahren mit seiner Stimme, seiner Gitarre und seinen Texten. In den Liedern erzählt Mey von Alltagsthemen und wichtigen Momenten seines Lebens. Die Geburt seiner Kinder schlägt sich ab 1977 in Arbeiten wie „Du hast mir schon Fragen gestellt“ oder „Menschenjunges“ nieder. Aber auch die Leidensgeschichte und der tragische Tod seines Sohnes Max im Jahr 2014 werden im am Krankenbett komponierten Lied „Drachenblut“ thematisiert. Seit den 1990er Jahren bezieht Reinhard Mey vermehrt politisch Stellung und rückt etwa in „Die Waffen nieder“, „Heimatlos“ oder „Frieden“ seine pazifistische Haltung in den Fokus. Speziell das Lied „Nein meine Söhne geb’ ich nicht“ hat seit dem 24. Februar 2022 wieder in erschreckender Weise an Aktualität gewonnen. Die Spielräume Spezial gratulieren Reinhard Mey zum 80. Geburtstag. Gestaltung: Lukas Handle

19:34:00 | Ö1
Das Duo Folkoteque im Studio 2 des ORF Funkhauses

Der spanische Klarinettist Oscar Antoli und der serbische Akkordeonist Milos Todorovski haben bereits beim ersten musikalischen Aufeinandertreffen eine besondere Chemie im Zusammenspiel wahrgenommen. Der Name ihres Duos Folkoteque ist Programm: Einflüsse verschiedener europäischer Volksmusiken werden in die Eigenkompositionen der beiden in Wien lebenden Musiker ebenso integriert wie Klänge aus dem Orient und lateinamerikanische Rhythmen. Aus dem Jazz kommen harmonische Ideen und unterschiedliche Improvisationskonzepte. Milos und Oscar rücken so traditionelle Tänze wie die Mazurka, den Walzer, den Schottisch oder die Bourrée in ein neues Licht. Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH (VGR). Gestaltung: Klaus Wienerroither

20:55:00 | Ö1
Geri Allen: „Grand River Crossings“ (2013)

Die 1957 in Pontiac, Michigan, geborene Pianistin Geri Allen etabliert sich im Laufe ihrer Karriere als eine der wichtigsten Musikerinnen des Modern Jazz. In ihrem Klavierspiel vereint sie die Tradition des Jazz mit Einflüssen von Gospel, Soul und aktuellem Pop. Ihr Tod im Jahr 2017 -sie erliegt 60-jährig einem Krebsleiden -hinterlässt eine große Lücke in der Jazz-Community, auch weil viele junge Musiker:innen sie als großen Einflussfaktor sehen. In den letzten Jahren ihres Lebens entdeckt Geri Allen zunehmend die Solo-Piano-Besetzung für sich. Zuvor meist in Trios und größeren Ensembles unterwegs, erscheint 2010 das erste von drei Soloalben. Diese Trilogie endet 2013 mit „Grand River Crossings“, ihrer vorletzten Arbeit. Hier widmet sich Allen den musikalischen Größen der Stadt Detroit: Dem Label Motown, Marvin Gaye, Stevie Wonder und vielen mehr. Neben Neuinterpretationen von Titeln aus der Detroiter Musikgeschichte intoniert Allen auch eigenkomponierte Stücke, als persönliche Ode an die Stadt. In einigen fungiert der Trompeter Marcus Belgrave als musikalischer Gast, auf einem Cut der Saxofonist David McMurray. Fünf Jahre nach dem viel zu frühen Ableben der Pianistin sei dieser Meilenstein unter den Soloklavier-Einspielungen wieder aus dem Regal geholt. Gestaltung: Xavier Plus

22:08 – 23:00 | Ö1
Jet Lag All Stars Radio Show: Radio aus den Parklücken der Aufmerksamkeit –Gedankensprünge aus dem Musterbuch des Jetlags

Dort, wo Heiliges und Alltag, Ekstase und To-do-Liste zusammentreffen, präsentieren die Jet Lag All Stars Musik, Gespräche, Reportagen und Essays vom äußersten Rand der Woche. Die Jet Lag All Star Radio Show ist die Bügelfalte des Kunstsonntags. Gestaltung: Robert Czepel, Rainer Elstner, Alexander Ach Schuh, Thomas Tesar, Elke Tschaikner, Christian Scheib und Klaus Wienerroither

23.00 Uhr | Ö1
Kunstsonntag: Radiokunst – Kunstradio: Getriebenheiten: Lullabies to wake up & Motorenherz von Christine Schörkhuber, Verena Dürr, Zorka Wollny

Christine Schörkhuber ist Klangkünstlerin und Medienkünstlerin mit einem breiten Interesse an der Dynamik von Beziehungen und Ordnungssystemen auf sozialer, physikalischer und technologischer Ebene.

Das experimentelle Hörstück „Motorherz“ mit der Literatin Verena Dürr verhandelt Antrieb und Getriebenheiten in einer von den Auswirkungen der Industralisierung geprägten Lebenswelt.

„Lullabies to wake up“ ist ein Konzeptalbum zwischen Chorgesang, abstrakter Stimme, Kinderlied, Vocal Noise und Hörspiel, das gemeinsam mit der polnischen Medienkünstlerin Zorka Wollny entstand .“Welche Fragen gehen dir vor dem Einschlafen durch den Kopf? Mit dieser Frage beschäftigten sich fünfzig Personen aus drei Ländern und aus drei Chören und übersetzten sie in vokale Interpretationen.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: „Evening Prayer“ – Winter- und Weihnachtswelten des Norwegers Ola Gjeilo

Uralte finnische Texte und moderne Klanglandschaften – diese Mixtur beschert dem finnischen Sextett Okra Playground immer wieder Plätze in diversen World Music Charts. Vor 12 Jahren kamen die exzellenten Musikerinnen und Musiker zum ersten Mal zusammen und entwickelten sich seither zu einem kreativen Power-House. In diesen Wochen legen sie ihr drittes Album vor. Der Name „Okra Playground“ ist Programm: Die Band betrachtet ihr musikalisches Tun als „Spielplatz“, auf dem traditionelle Volksinstrumente wie Kantele und Bogenleier in Dialog mit modernen Instrumenten und electronic Beats treten. Dabei entsteht ein aufregender Sound voll mystischer Energie, getragen von den kehlig kräftigen Stimmen der drei Sängerinnen. Viele der Songs nehmen sich Zeit zur Entwicklung und entfalten – nicht zuletzt durch die markant raue finnische Sprache – eine mitreißende Kraft, die die Finnen zu gefragten Festivalgästen werden lässt. Eine Sendung von Roland Kunz

 

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