MucJazz kann stolz sein. Der Münchner Verein zur Förderung von Jazz e.V. hat es zum zehnten Mal geschafft, den Jungen Münchner Jazzpreis nicht nur auszuloben und anständig zu dotieren, sondern auch ein Finale mit hervorragenden Solist:innen auf die Bühne der Münchner Unterfahrt zu bringen. Der Club war ausverkauft, die Reden waren enthusiastisch und die drei Siegerbands zeigten mit viel Chuzpe, was es heißen kann, ihr eigenes Ding zu machen. Die Bassistin Anna Emmersberger etwa präsentierte mit ihrem EXP Quartett eine charmant vertrackte Spielart modernen Fusionsounds und landete damit auf Platz drei.
Das Quartett des Trompeters Jakob Bänsch wiederum hielt die Waage zwischen atmosphärisch kammerjazzig Balladeskem und einer kraftvollen Version zeitgemäßen Postbops, was dem Bandleader den Solistenpreis und seinem Ensemble den 2.Platz bescherte. Die Pianistin Shuteen Erbenebaatar schließlich hatte nicht nur geschmackvoll postromantische Jazzmoderne als Konzept, sondern auch eine herausragend energiegeladene Band, einschließlich des kurzfristig eingesprungenen Trompeters Bastian Rieser. Damit schaffte es sie nicht nur auf den vorderen Platz des Publikumspreises, sondern auch auf die Siegertreppe der Jury. Ein famoser Abend, im Detail und im Ganzen.
Text und Fotos: Ralf Dombrowski