+++ „Hören wir Gutes und reden darüber“ – Ein Preisträger des Deutschen Radiopreises 2022 +++

Der Deutsche Radiopreis ist eine seit 2010 verliehene Auszeichnung für in Deutschland produzierte Hörfunkprogramme und deren Macher. Laut den Statuten wird sie für Leistungen vergeben, „die in besonderer Weise durch ihre Qualität die Stärken und Möglichkeiten des Mediums vorführen und hervorheben und die damit auch beispielhaft wirken“.  Getragen wird der deutsche Radiopreis von den Hörfunkprogrammen der ARD, des Deutschlandradios und den Privatradios in Deutschland.

Die Kategorien sind unter anderem „Bestes Interview“, „Beste Moderatorin“, „Beste Morgensendung“, „Beste Reportage“, „Beste Comedy“ oder „Bestes Informationsformat“.

 

Für die Gewinner sichtlich unerwartet  war die Verkündung des  Radiopreises in der begehrten Kategorie „Beste Sendung“ an die Jazzer von BR Klassik, Ulrich Habersetzer, Roland Spiegel, Beate Sampson (in dieser Reihenfolge im Titelbild), für ihre Sendung „Jazztime: Hören wir gutes und reden wir drüber – Volume 7, BR-Klassik (BR). Die Laudatio hielt der deutsche Leichtathlet Mathias Mester.

Es ist das erste Mal, dass dieser Preis an den BR geht und das erste Mal, dass eine Jazzsendung ihn gewinnt. Das Gute, über das das Trio redet ist Jazz in allen seine Fassetten. Für die Sendung bringt jeder Neuerscheinungen mit, die er den anderen beiden vorspielt. Doch wer der Künstler oder die Künstlerin ist, erfahren diese nicht. Es geht hier um das Entdecken und um das vorbehaltlose Einschätzen des gehörten.

 

Ein Gesprächsformat in Zeiten der kulturellen Stille

Die Idee zu diesem Format entstammt der Hochphase der Corona-Pandemie, in der die Konzert-Szene am Boden lag, Künstler auf andere Medien zur Veröffentlichung ihrer Werke angewiesen waren. Die erste Ausgabe erschien im Dezember 2020. Musikalisch wird da einiges umgesetzt: Bis zu 40 neue Alben werden für die Vorbereitung der Sendung gehört, die bisher alle zwei Monate läuft. Die Preisverleihung hat auch nachhaltige Auswirkungen auf „Hören wir Gutes“, denn ab 2023 strahlt BR-Klassik das Format jeden 2. Dienstag im Monat aus, wie schon zuvor bei Jazztime um 23.05 Uhr. Sehr viel Neues wird es dann aus der Welt des Jazz zu berichten geben. Zunächst jedoch – bis zum Jahresende in gewohntem Tempo – in der 12. Ausgabe, die am 11. Oktober 2022, 23.05 Uhr auf BR-Klassik zu hören sein wird.

Die Zuerkennung des Preises begründete eine vom Grimme-Institut berufene Jury aus Journalisten, Programmchefs und Fachexperten.

 

Aus der Jurybegründung:

„Eine Sendung wie eine Insel. Draußen herrscht hoher Seegang, aber was im Hier und Jetzt zählt, das sind handverlesene Töne, die in die Ohren des Publikums tropfen oder wie Sand über Zehen rinnen – genau das schafft dieses exzellente Radio-Format mit dem programmatischen Titel „Hören wir Gutes und reden darüber!“ von BR-KLASSIK.

Statt der täglichen Krisen, der Informations-Druckbetankung, des Stresses und der Überforderung wird hier eine außergewöhnliche Ruhe vermittelt, erhalten hier andere Inhalte Raum zur Entfaltung: Denn hier spielt im wahrsten Sinne des Wortes die Musik. Und: Hier sprechen Menschen über Musik. Und das so fachkundig, so klug, so einladend, dass man wünscht, es würde nie mehr aufhören. Dabei kommt diese Sendung ganz ohne die heutzutage so oft eingesetzte gezielte Aufregung aus, ohne jeglichen Krawall, ohne künstlich laut zu sein. Stattdessen besticht sie durch Tiefgang, durch Zeit, durch respektvoll-intelligenten Austausch auf Augenhöhe und: einer ganz eigenen Wärme.

Es ist ein Angebot zum Auftanken, ein Ruhepol und: eine Zelebration eines zentralen Bestandteils, ohne den Radio schlicht undenkbar wäre: Musik mitsamt brillantem Musikjournalismus. Die Grimme-Jury hat sie zu gerne angenommen, diese auditive Hängematte und empfiehlt: reinlegen, zuhören, mitschwingen, Balance und Kraft tanken. Und dann: aktiv werden in der Welt da draußen.“

DEUTSCHER RADIOPREIS 2022: Unerwartete Auszeichnung für den Jazz | News und Kritik | BR-KLASSIK | Bayerischer Rundfunk

 

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