Ein kleiner Blick in die Radiowoche 44. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Wichtig: Petition zum Erhalt des österreichischen Musiklebens – Einladung zum Dialog. Alle wichtigen Informationen zum Thema.
- mo – 31.10.2022. 2
- di – 01.11.2022. 2
- mi – 02.11.2022. 3
- do – 03.11.2022. 3
- fr – 04.11.2022. 4
- sa – 05.11.2022. 6
- so – 06.10.2022. 7
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- rbb-kultur – DEINE OHREN WERDEN AUGEN MACHEN.
- mdr-kultur – Das Radio.
- wdr3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- sr2 Kulturradio – … gut zu hören.
- swr2 – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
mo – 31.10.2022
17:50 – 18:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR SECHS
Entdeckungsfreudig oder klassisch – wir präsentieren täglich aktuelle Veröffentlichungen sowie Aufnahmen aus unserem Archiv.
22:50 – 23:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR ELF: Neues und Kreatives aus der Welt des Jazz.
23:03 – 24:00 | Ö1
Der Sieger des Fux-Opernkompositionswettbewerbs – musikprotokoll 2022. Zwischen physischer und virtueller Realität: Uraufführung von Christoph Ressis Oper „Avatara“
In zahlreichen Legenden von Göttern, Geistern und anderen Wesen, von der griechischen Mythologie bis zur heutigen Fantasyliteratur ist der der Wunsch, den eigenen Körper zu verlassen, tief verwurzelt. Mit der Entwicklung interaktiver digitaler Medien wurde diese Utopie zur (virtuellen) Realität: Die Beschränkungen des eigenen Körpers, Alters und biologischen Geschlechts, neben anderem, können so überwunden werden. Dieses Spannungsfeld von Identität zwischen physischer und virtueller Realität lotet Christoph Ressis Oper „Avatara“ aus. Zwei namen-, alters- und geschlechtslose Personen befinden sich in unterschiedlichen virtuellen Welten, die auf merkwürdige Weise miteinander verbunden scheinen. Eine einer Irrfahrt durch Raum und Zeit zu ihrem Gegenüber entspinnt sich.
Wir bringen Ausschnitte der Uraufführung dieses Preisträgerwerks des 8. Internationalen Johann-Joseph-Fux-Opernkompositionswettbewerbs, das am 10. Oktober 2022 im Grazer MUMUTH aufgeführt wurde.
Ressi ist ein österreichischer Komponist, Arrangeur, Softwareentwickler und Medienkünstler. Sein musikalisches Schaffen bewegt sich zwischen Neuer Musik, Jazz und Computer Musik. Er hat ein starkes Interesse an interaktiver Live-Elektronik und audiovisueller Kunst. Derzeit arbeitet er an einer Serie von Stücken, welche die künstlerischen Möglichkeiten von Computerspielumgebungen erforscht. Er arrangiert Musik für alle möglichen Ensembles und Instrumente, darunter auch Big Band und Orchester. Gemeinsam mit dem Klarinettisten Szilárd Benes tritt er regelmäßig als Duo (Ressi/Benes) auf. Seine Musik gewann mehrere Preise, darunter den Erste Bank Kompositionspreis 2021. Gestaltung: Astrid Schwarz
di – 01.11.2022
17:10:00 | Ö1
Saints and Sinners
Seit der Entstehung der afroamerikanischen Spirituals im 19. Jahrhundert dienen die christlichen Heiligen in besonderem Maße als Inspiration für populäre Lieder -oder solche, die im Laufe der Zeit populär wurden. Anlässlich des heutigen Feiertags bringt diese Sendung eine überwiegend lebensbejahende Auswahl an Liedern -sowohl mit vokaler Beteiligung als auch in instrumentalen Fassungen -vom frühen 20. Jahrhundert bis zu neueren Zeiten, und von Künstler:innen, die auf diese Inspirationsquelle zurückgegriffen haben. Musik in Bigband-Besetzung oder für Perkussionsensemble ist dabei, Stars wie Kate Bush oder Bryan Ferry werden zu Gehör gebracht. Aber auch das Böse kommt in dieser Ausgabe von Spielräume Spezial zu Wort! Gestaltung: Colin Mason
17:50 – 18:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR SECHS
Entdeckungsfreudig oder klassisch – wir präsentieren täglich aktuelle Veröffentlichungen sowie Aufnahmen aus unserem Archiv.
22:05 bis 23:00 Uhr | BR-KLASSIK
Horizonte: Spezialensembles in der zeitgenössischen Musik und warum sie so boomen
„Innovativ, flexibel und selbstverständlich mit flachen Hierarchien.“ – Klingt wie aus der Stellenanzeige eines jungen, hippen Start-ups rausgeklaut? Ist es auch. Okay, „digital“ fehlte noch. Doch auch im von Anachronismen durchzogenen Musikbetrieb suchen Musikerinnen und Musiker nach anderen, neuen Strukturen fernab des klassischen Top-Down, wollen selbstbestimmt und agil arbeiten. Spezialensembles zum Beispiel. Als Motor initiieren sie neue Stücke, bespielen außergewöhnliche Settings und probieren neue Formen der Besetzung und des Zusammenspiels aus. Und das teilweise sogar ganz ohne Chef (aka DirigentIn). Wie das funktioniert, davon erzählen die Musikerinnen und Musiker der Ensembles ascolta, Zafraan, LUX:NM und Christian Lillinger und Christopher Dell mit ihren verschiedenen Projekten. Wiederholung vom 7. Januar 2020. Eine Sendung von Kristin Amme
22:50 – 23:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR ELF: Neues und Kreatives aus der Welt des Jazz.
mi – 02.11.2022
17:50 – 18:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR SECHS
Entdeckungsfreudig oder klassisch – wir präsentieren täglich aktuelle Veröffentlichungen sowie Aufnahmen aus unserem Archiv.
21:05 – 22:00 UHR | SWR2
SWR2 NOWJazz: SÅJ – Der Musikperformer Sven-Åke Johansson
Von Nina Polaschegg. Sven-Åke Johansson: Schlagzeuger, Improvisator, Performer, Komponist, Urgestein der Free-Jazz-Szene Europas. Seit er 1968 von seiner Heimat Schweden nach Berlin übersiedelte, widmet sich Sven-Åke Johansson der Erforschung der musikalischen Welt nicht nur am Schlagzeugset: Zuweilen arbeitet er mit Feuerlöschern, Traktoren und oft mit Pappkartons. Denn seine Vorliebe gilt Alltagsmaterialien, die er als Perkussionist und Performer zu Musikinstrumenten umdeutet.
22:50 – 23:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR ELF: Neues und Kreatives aus der Welt des Jazz.
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer Vorschau auf das unlimited Festival im Schlachthof Wels, das diesmal von Agnes Hvizdalek kuratiert wird. Marlene Schnedl
do – 03.11.2022
17:50 – 18:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR SECHS
Entdeckungsfreudig oder klassisch – wir präsentieren täglich aktuelle Veröffentlichungen sowie Aufnahmen aus unserem Archiv.
22:05 bis 23:00 Uhr | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Lula Romero: „Displaced“ (SWR Symphonieorchester: Titus Engel); „Ins Offene“ (Zafraan Ensemble); „Entmündigung“ (Aki Hashimoto, Silke Evers, Sopran; Noa Frenkel, Alt; SWR Experimentalstudio: Detlef Heusinger)
22:50 – 23:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR ELF: Neues und Kreatives aus der Welt des Jazz.
23:03 – 24:00 | Ö1
musikprotokoll 2022. Über Chaos und Ordnung mit Aleksandra Slyz.
Shape Konzert Aleksandra Slyz. Die im Auftrag des ORF musikprotokoll entstandene neue elektroakustische Mehrkanal-Komposition „Everything tends towards chaos and order“ von Aleksandra Slyz für die Ambisonics-Anlage im Dom im Berg war eine Einladung mit dem ganzen Körper zu hören. Intensive Vibrationen, tonnenschwere Glissandi, die das Raum-Zeit-Gefüge zu dehnen schienen, aber auch Momente des Innehaltens ließen den Besuch in Slyzs Klanguniversum zu einer physischen Erfahrung werden, während die Klangforscherin deren Gesetzmäßigkeiten auf die Spur zu kommen versuchte, das geheimnisvolle Wechselspiel zwischen Chaos und Ordnung erkundend, das dem Leben scheinbar zu Grunde liegt. In diesem Zeit-Ton präsentieren wir Ihnen das Stück in 5.1. Außerdem hören wir in das neue Album „A Vibrant Touch“ von Aleksandra Slyz hinein, das Ende September bei dem Label Warm Winters Ltd. erschienen ist. Susanna Niedermayr
fr – 04.11.2022
14:05:00 | Ö1
Vincent Peirani, Federico Casagrande und Ziv Ravitz 2018 in Hamburg
Am 6. April 2018 war Vincent Peirani eingeladen, im Rolf-Liebermann-Studio des NDR in Hamburg ein neues Projekt zu präsentieren: Der 1980 in Nizza geborene Akkordeon-Virtuose wählte dafür eine Triobesetzung mit dem Italiener Federico Casagrande an der Gitarre und dem Israeli Ziv Ravitz am Schlagzeug. Mit ihnen präsentierte Peirani eine eklektische Mischung verschiedener Stile, postmodern im besten Sinne. Zählt es doch zu seinen Stärken, nicht unbedingt nach Neuland zu suchen, sondern Altbewährtes neu zu gestalten und mit viel Spielfreude zu durchdringen.
So hören wir in diesem Konzert, das zur Geburtsstunde von Vincent Peiranis Trio Jokers avancierte, welches 2022 sein CD-Debüt vorlegte, eine bunte Mischung aus Crossover-Assoziationen, die von Pat Metheny bis zu Marc Johnson reichen und von Rock bis zu elektronischer Musik. Die drei Musiker tauschen raffiniert, in fließenden Übergängen, ihre Rollen, sodass immer ein anderes Instrument -im Wortsinn -tonangebend ist. Gestaltung: Helmut Jasbar
17:50 – 18:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR SECHS
Entdeckungsfreudig oder klassisch – wir präsentieren täglich aktuelle Veröffentlichungen sowie Aufnahmen aus unserem Archiv.
19:05 bis 20:00 Uhr | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Klänge der Erinnerung – Musik für Menschen mit Demenz
Rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Demenz, Tendenz: steigend. Heilen lässt sich die Krankheit nicht, aber lindern. Auch mit Musik. Denn wenn die Sprache zerfällt, wenn Gegenstände spurlos verschwinden und Namen ihre Bedeutung verlieren, erscheinen vertraute Melodien aus der Jugendzeit wie ein rettender Anker. Musiktherapeuten nutzen alte Lieder, um mit Menschen, die sich aus dem Leben zurückgezogen haben, in Kontakt zu kommen, sie zu aktivieren, verschüttete Erinnerungen auszugraben. In Demenzchören erleben Betroffene nicht nur die Freude am Singen, sondern auch ein Gefühl der Gemeinschaft. Immer mehr Orchester bieten Konzerte an, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind, um ihnen die Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen. Und eine Studie der Charité ergründet gemeinsam mit der Komischen Oper Berlin, was die Opernbesuche und gemeinsames Singen nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für ihre Angehörigen bedeutet. Denn auch deren Leben wird durch die Diagnose gründlich durcheinandergeschüttelt. Eine Sendung von Eva Blaskewitz
22:00:00 | Ö1
James P. Johnson, Wiellie „The Lion“ Smith, Art Tatum und das Stride-Piano
Seit Aufkommen des Bebop in den 1940er Jahren ziehen es die Jazzpianist:innen -besonders im Zusammenspiel mit Bass und Schlagzeug -vor, die linke Hand sparsam einzusetzen. Bud Powell, einer der Väter des modernen Jazzklaviers, benützte gerne nur zwei Finger seiner linken Hand, sowohl beim Solieren als auch beim Begleiten -um eben dem Bass und dem Schlagzeug mehr Raum zu geben.
Im Gegensatz dazu steht das Stride-Piano, ein Solo-Klavierstil, der in der Frühzeit des Jazz in den USA entwickelt worden ist. Die linke Hand übernimmt die Funktion des Basses und markiert die Harmonien, was aufgrund der weiten Sprünge, die dadurch fallweise zu bewältigen sind, eine große technische Herausforderung darstellt. Dies erfordert teilweise auch entsprechend große Hände, müssen doch Akkorde in Oktaven, Dezimen und teilweise sogar Duodezimen gegriffen werden. Frühe Protagonisten dieses Stils, der auf den Ragtime zurückgeht, waren die afroamerikanischen Pianisten James P. Johnson und Willie „The Lion“ Smith, als absoluter Meister gilt Art Tatum. In der Swing-Ära haben auch Könner wie Teddy Wilson im Bandkontext Stride-Piano gespielt. Gerade bei Solodarbietungen greifen auch heutzutage junge Pianist:innen gerne auf diese Technik zurück.
Die Spielräume-Nachtausgabe begibt sich auf eine musikalische Zeitreise und folgt den Spuren des Stride-Pianos von den Anfängen bis in die Gegenwart. Gestaltung: Klaus Wienerroither
23:03 – 24:00 | Ö1
Spielräume Nachtausgabe: Der Jazzklavierstil, der aus dem Ragtime kommt – Titel: James P. Johnson, Wiellie „The Lion“ Smith, Art Tatum und das Stride-Piano
Seit Aufkommen des Bebop in den 1940er Jahren ziehen es die Jazzpianist:innen – besonders im Zusammenspiel mit Bass und Schlagzeug – vor, die linke Hand sparsam einzusetzen. Bud Powell, einer der Väter des modernen Jazzklaviers, benützte gerne nur zwei Finger seiner linken Hand, sowohl beim Solieren als auch beim Begleiten – um eben dem Bass und dem Schlagzeug mehr Raum zu geben.
Im Gegensatz dazu steht das Stride-Piano, ein Solo-Klavierstil, der in der Frühzeit des Jazz in den USA entwickelt worden ist. Die linke Hand übernimmt die Funktion des Basses und markiert die Harmonien, was aufgrund der weiten Sprünge, die dadurch fallweise zu bewältigen sind, eine große technische Herausforderung darstellt. Dies erfordert teilweise auch entsprechend große Hände, müssen doch Akkorde in Oktaven, Dezimen und teilweise sogar Duodezimen gegriffen werden. Frühe Protagonisten dieses Stils, der auf den Ragtime zurückgeht, waren die afroamerikanischen Pianisten James P. Johnson und Willie „The Lion“ Smith, als absoluter Meister gilt Art Tatum. In der Swing-Ära haben auch Könner wie Teddy Wilson im Bandkontext Stride-Piano gespielt. Gerade bei Solodarbietungen greifen auch heutzutage junge Pianist:innen gerne auf diese Technik zurück.
Die Spielräume-Nachtausgabe begibt sich auf eine musikalische Zeitreise und folgt den Spuren des Stride-Pianos von den Anfängen bis in die Gegenwart. Gestaltung: Klaus Wienerroither
sa – 05.11.2022
00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung). James P. Johnson, Willie „The Lion“ Smith, Art Tatum und das Stride-Piano
09:05 – 10:00 UHR | SWR2
SWR2 Musikstunde: Jazz across the border
Von Günther Huesmann. Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusikern, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. „Jazz across the border“ hört auf unterhaltsam-informative Weise hin.
14.00 Uhr | Ö1
Das Ö1 Hörspiel: „King Kong Theorie“. Von Virginie Despentes.
Mit Nora Abdel-Maksoud und Jule Böwe. Ton: Jean-Boris Szymczak. Übersetzung: Kerstin Krolak. Bearbeitung und Regie: Elisabeth Putz (DLR 2014)
„Ich schreibe aus dem Land der Hässlichen und für die Hässlichen (…) für alle vom großen Markt der tollen Frauen Ausgeschlossenen. Und ich sage gleich, damit das klar ist: Ich entschuldige mich für nichts und ich werde nicht jammern.“
Mit siebzehn Jahren wurde Virginie Despentes vergewaltigt und mit den Folgen sich selbst überlassen. Sie fand einen eigenen Weg, um das Trauma zu bewältigen, einen Weg, der über Punkrock, Sexarbeit und Filmkunst schließlich zur Schriftstellerei geführt hat. In dem autobiografisch geprägten Text fragt sie, in welche Worte diese Gewalterfahrung gefasst wird und wie sie mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen verbunden ist. Destruktive Geschlechter- und Rollenklischees analysiert Despentes hellsichtig und präzise: in der Sprache, in der Sexualität und in den Ausprägungen des Begehrens.
Ihr kraftvoller Text wendet sich gegen die Fortschreibung von hierarchischen Geschlechterrollen und ermutigt Menschen jeden Geschlechts zum Unangepasstsein. King Kong ist für Despentes dabei Metapher für eine Sexualität vor der Unterscheidung der Geschlechter: ein hybrides Geschöpf mit Sinn für Humor, das zu zärtlichen Beziehungen fähig ist, aber auch effektiv seine Macht demonstriert. Im Hörspiel wurde der Text mit Auszügen aus Interviews mit Virginie Despentes verwoben, dazu kommen Ausschnitte aus dem Film „King Kong“.
14:05 bis 15:00 Uhr | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Klänge der Erinnerung – Musik für Menschen mit Demenz
17:50 – 18:00 UHR | SWR2
JAZZ VOR SECHS
Entdeckungsfreudig oder klassisch – wir präsentieren täglich aktuelle Veröffentlichungen sowie Aufnahmen aus unserem Archiv.
20:00 – 24:00 UHR | SWR2
SWR2 Jazz: Live vom Jazzfest Berlin
Von N.N. Zum 59. Mal findet das Jazzfest Berlin in diesem Jahr statt – das Festival gehört zu den traditionsreichsten Jazzveranstaltungen in Deutschland. In einer vierstündigen Konzertübertragung senden wir live von den verschiedenen Bühnen der diesjährigen Jazzfestausgabe. Mit dabei das KOMÏOUSSULÁ-Projekt um die ukrainische Pianistin Kateryna Ziabliuk, Matana Roberts „Coin Coin Chapter Four: Memphis“, Isaiah Collier & The Chosen Few und das Quintett der Kontrabassistin Sun-Mi Hong.
23:03:00 | Ö1
Saxofonist und Komponist Tobias Hoffmann zu Gast im Studio, ØKSE beim Jazzfestival Saalfelden 2022
Am Gäste-Sessel des Ö1 Jazznacht-Studios nimmt diesmal der Komponist und Saxofonist Tobias Hoffmann Platz. 1988 in Göppingen geboren, pendelt er nach Studien in Hannover, Groningen und Wien seit einigen Jahren zwischen Graz und der österreichischen Bundeshauptstadt. Und mittlerweile zählt das Komponieren für größere und große Formationen zu seinen Spezialgebieten: Die 2019 erschienene CD des Tobias Hoffmann Nonetts belegt beim Wettbewerb um den „Made in New York Jazz Award“ den 1. Platz, 2021 schafft es das Stück „Universal Language“ auf den zweiten Platz beim Karel-Krautgartner-Kompositionswettbewerb für Jazzorchester in Prag.
Mit „Conspiracy“ liegt nun Hoffmanns erste Jazzorchester-CD vor, erschienen beim deutschen Label Mons. Im Interview spricht Tobias Hoffmann über die Herausforderungen und Glücksmomente beim Organisieren und Aufnehmen des Projekts in schwierigen Zeiten, begleitet von einigen Höhepunkten aus diesem kompositorisch wie klanglich brillanten Album. Im Anschluss bietet die Jazznacht Kontrastprogramm. Sie hören eine Ö1-Konzertaufnahme aus Saalfelden: Das Projekt ØKSE war eine Festival-Auftragsarbeit der dänischen Saxofonistin Mette Rasmussen und der US-Schlagzeugerin Savannah Harris für die diesjährige Ausgabe des Festivals. Zusammen mit dem Bassisten Petter Eldh präsentierten die beiden Musikerinnen am 21. August 2022 auf der Hauptbühne des Congress Saalfelden klug strukturierte freie Improvisationsenergien, um interessante wie ungewöhnliche Sound-Ebenen erweitert durch die Klangtüftlerin Val Jeanty. Gestaltung: Xavier Plus
so – 06.10.2022
00:00 – 06:00 UHR | SWR2
SWR2 Jazz: ARD Jazznacht vom Jazzfest Berlin
Mit Ulrich Habersetzer & Julia Neupert. An die Live-Übertragung vom Jazzfest Berlin schließt ab Mitternacht die ARD-JazzNacht an. Dort präsentieren wir musikalische Highlights der ersten Festivaltage; unter anderem mit der Europapremiere des Hemphill Stringtets, Hamid Drake‘ s Turiya feat. Naïssam Jalal und dem jungen Trio Kirke Karja/Ludwig Wandinger/Etienne Renard. Außerdem gibt es Aufnahmen von dem legendären Performer Sven-Åke Johansson und dem Trio „Catch of a Ghost“ mit Peter Brötzmann, Maâlem Mokhtar Gania und Hamid Drake. Interviews mit Künstler*innen, Eindrücke aus dem Festivalgeschehen und Gespräche mit Gästen ergänzen das Programm.
00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) Saxofonist und Komponist Tobias Hoffmann zu Gast im Studio, ØKSE beim Jazzfestival Saalfelden 2022
17:10:00 | Ö1
Der Gitarrist, Multiinstrumentalist und Produzent Blake Mills
Der 1986 in Santa Monica, Kalifornien, geborene Blake Mills gilt trotz seiner erst 36 Lebensjahre als einer der wichtigsten Produzenten und Musiker der Popmusik der Gegenwart. Sein erstes Instrument ist die Gitarre, auf der er mit eigenwilligen Techniken und ungewöhnlichen harmonischen Ideen einen einzigartigen Sound entwickelt hat. Weiters bedient er mühelos Orgel, Klavier, Schlagzeug, Perkussion und einiges mehr. Das wussten bereits Künstler:innen wie Bob Dylan, Fiona Apple, die Alabama Shakes, Conor Oberst, Jack Johnson und viele mehr zu schätzen, sie buchten ihn als Instrumentalisten und/oder Produzenten für ihre Alben.
In den letzten Jahren hat sich Blake Mills aber auch selbst als Songwriter und Performer etabliert, das 2020 erschienene Album „Mutable Set“ wurde von allen Seiten für seinen Tiefgang und seine Raffinesse gelobt. Die Spielräume Spezial präsentieren eine kleine Auswahl an Arbeiten aus dem Schaffen dieses Musikers, dessen Ideen den Pop-Sound der letzten zehn Jahre deutlich mitgeprägt haben. Gestaltung: Xavier Plus
19:34:00 | Ö1
Sängerin Mara Miletic und Pianist Urs Hager im Studio 2 des Wiener Funkhauses
Die Interpretation von Balladen aus dem Great American Songbook ist so etwas wie die Königsdisziplin für Jazzsängerinnen und Jazzsänger. Da zählt jede gesungene Note, jede Phrase muss mit Sinn erfüllt werden, und auch die Intonation sollte souverän gemeistert werden. Die junge serbische Sängerin Mara Miletic stellt sich dieser Herausforderung und interpretiert bei der heutigen Ö1 Radiosession zusammen mit dem ebenfalls in Österreich lebenden deutschen Pianisten Urs Hager ein reines Balladenprogramm. Vorhang auf also für „Never Let Me Go“, „Wild Is The Wind“ und andere Perlen aus dem Repertoire der Jazzstandards.
Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH (VGR). Gestaltung: Klaus Wienerroither
20:55:00 | Ö1
Die Aufnahmen von Blind Willie Dunn und Lonnie Johnson 1928/29
Salvatore Massaro (1902-1933) war nicht nur ein großer Pionier der Jazzgitarre, sondern auch ein kluger Mann. So wie er bereits als 17-Jähriger erkannt hatte, dass er mit dem Künstlernamen Eddie Lang als Jazzmusiker in den USA eher Erfolg haben würde als mit seinem italienischen Namen, so war ihm auch klar, dass er auf sogenannten „race records“ (also an ein afroamerikanisches Publikum gerichteten Plattenproduktionen) wiederum als eben dieser Eddie Lang wenig glaubhaft wirken würde. Daher legte er sich auch noch den äußerst authentisch „schwarz“ klingenden Namen Blind Willie Dunn zu, als er in den Jahren 1928/29 mit dem tatsächlichen Afroamerikaner Lonnie Johnson zusammentraf.
Johnson (1899-1970) war ebenfalls ein eingefleischter Jazzgitarrist, der allerdings eher darunter litt, wegen seiner Hautfarbe sowie der im Jazz noch wenig etablierten Gitarre zunächst vor allem als Bluesmusiker betrachtet zu werden. Diese sehr unterschiedlichen Backgrounds hielten die beiden nicht davon ab, gemeinsam für das Label OKeh feinste Gitarrenmusik aufzunehmen, deren Bedeutung kaum überschätzt werden kann, und ohne die später auch Django Reinhardt in Paris wohl ganz anders geklungen hätte. Gestaltung: Michael Neuhauser
22:08 – 23:00 | Ö1
„Lebenszeichen“ mit Liedphantasien zwischen Salbe, Mond und sich verbeißenden Zähnen – Carinthischen Sommer 2022. Neue und alte Lieder aus dem Alpen-Adria-Raum
Seit 2017 kuratiert der in Wien lebende Komponist Akos Banlaky für den renommierten Carinthischen Sommer die Konzertreihe „Lebenszeichen“, die Raum für Uraufführungen schaffen möchte. Junge Sopranstimmen und historische Instrumente trafen auf Urška Pompes „Ena shavba“, Otto Wankes „Abwendig hängt der Mond im Dunst“, Viola Falbs „Wenn sich die Zähne am Speichel verbeißen“ und die „15. Liedphantasie op. 75 nach Gedichten von Giovanni Meli“ des Kurators Akos Banlaky.
Uraufführungen, die mit schlichten Kärntnerliedern, Werken der Renaissance und Volksliedern der südlichen Nachbarregionen Kärntens in einem Konzertprogramm vereinigt, Grenzen in mehrfacher Hinsicht aufzulösen gedachten. Die Bühne dafür bildete das markante Baudenkmal moderner Architektur am Ossiacher See: Das Domenig Steinhaus. An jenem lauen Sommerabend im Augst dieses Jahres mit weit geöffnetem Innenraum verschmolzen auch Bühne und Publikumsbereich mit dem nächtlich dunklen Strand des Sees.
Mit Johanna Rosa Falkinger, Hedwig Ritter und Hannah Fheodoroff (Sopran), Maria Danneberg und Eva Münzberg (Gamben) und Klaus Haidl (Laute). Aufgenommen am 17. August 2022 im Domenig Steinhaus, Steindorf am Ossiachersee in Kärnten. Christine Pleschberger – Kärnten
23.00 Uhr | Ö1
Radiokunst-Kunstradio: „Red Rooms oder sieben Episoden über ein prekäres Verhältnis: Rotkäppchen und der Wolf“ von Angélica Castelló
Ein Radiomusiktheater inspiriert von Louise Bourgeois‘ Installation Red Room (Child) und Red Room (Parents) über Wahrheit und Lüge, über Lust und Missbrauch, über Liebe und Macht für Stimmen, Kammerensemble, Blockflötentrio, Revox-Tonbandmaschine, Radios, Kassettenspieler und Elektronik in sieben Akten.
Color is stronger than language. It’s a subliminal communication. Red is an affirmation at any cost – regardless of the dangers in fighting – of contradictions, of aggressions. It symbolizes the intensity of the emotions involved. (Louise Bourgeois)
Auf der Bühne werden sich drei Käfige und eine in ihren eigenen Mustern gefangene Familie – Mutter, Sohn und Enkelin befinden. Sie hören Radio, reden, singen, trinken, essen, schlafen, küssen, ficken, kotzen, scheißen … Das Radio sendet Interviews, Nachrichten und Werbespots von Radio Roja, erkennbar auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch. Auf der Bühne hingegen wird mit Stimmen und anderen Klangerzeugern eine wilde Mischung aus Kunstsprache, Lautmalerei, Geräuschen, Literatur- und Tagebuchzitaten produziert. Die Musik spricht gleichsam die Sprache von Angélica Castelló: Traumhafte Langsamkeit und Anti-Virtuosität, Minimalismus und schräge Reibungen, die unerschrockene Zweckentfremdung von alter Musik (Gibbons, Ockeghem, Monteverdi), Popmusik und anderen objets trouvés. Ruhige Passagen treffen auf Wände aus Noise, Rock, Drones, Sinuswellen und tiefen Frequenzen.
Und während sich immer wieder das Radio einschaltet, bildet die Revox-Tonbandmaschine gewissermaßen den Darm, durch den alles hindurchgeht, die Eingeweide, in denen alle ankommenden Rohmaterialien gefressen und verwandelt werden. (Apropos Fressen: Irgendwo im Wald, tief im Unterbewusstsein der Red Rooms, leben die Großmutter, Rotkäppchen und der Wolf, und zwar gleich in verschiedensten Inkarnationen.)
Die inneren und äußeren Räume – wobei „innen“ nicht nur für die Psyche steht und „außen“ nicht nur für Gesellschaft oder Kultur -, eröffnen existenzielle Erfahrungen in unterschiedlichen Abstraktionsgraden. In sieben Episoden kommen Verhaltensmuster familiärer, moralischer oder erotischer Natur an die Oberfläche. Das Radio ist zugleich Tatort und Tempel, Ort der Erinnerungen und der Ereignisse. Das Radiopublikum wird zum lauschenden Voyeur einer klaustrophobisch-immersiven Welt voller Unschuld, Gefahr, Leben, Tod, Sex und Eros.
Die Bühnenversion von „Red Rooms oder sieben Episoden über ein prekäres Verhältnis: Rotkäppchen und der Wolf“ wird im Rahmen des Wien Modern Festivals am 02.11.2022 gemeinsam mit PHACE im Schauspielhaus Wien uraufgeführt.
Angélica Castelló: Idee, Konzept, Komposition, Musikalische Leitung | Miguel Ángel Gaspar: Konzept, Regie, Movement | Ximena Escalante: Dramaturgie | Ximena Escalante, Angélica Castelló, Miguel Ángel Gaspar: Libretto | Radiostimmen: Wolfram Berger, Hagnot Elischka, Christian Reiner, Martina Spitzer, Sabine Marte, Natascha Gangl, Miki Malör und Elisabeth Findeis.
Produktion i5haus mit freundlicher Unterstützung der Stadt Wien Kultur, BMKÖS, Sistema Nacional de Creadores de Arte (FONCA) Mexico, SKE der Austro Mechana in Koproduktion mit Wien Modern, PHACE, Musica Strasbourg, La Muse en Circuit und ORF Ö1 Kunstradio, sowie in Kooperation Schauspielhaus Wien.