Ein kleiner Blick in die Radiowoche 38. Das ARD Radiofestival 2022 Jazz ist jetzt Geschichte. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Inhalt
- Senderliste: 1
- mo – 19.09.2022. 2
- di – 20.09.2022. 3
- mi – 21.09.2022. 5
- do – 22.09.2022. 6
- fr – 23.09.2022. 7
- sa – 24.09.2022. 9
- so – 25.09.2022. 11
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- rbb-kultur – DEINE OHREN WERDEN AUGEN MACHEN.
- mdr-kultur – Das Radio.
- wdr3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- sr2 Kulturradio – … gut zu hören.
- swr2 – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
mo – 19.09.2022
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar
Musik grenzenlos und global – Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich
19:30:00 | Ö1
Jörg Schippa & UnbedingT beim Jazzfestival Leibnitz 2021
Am 30. September letzten Jahres stellte zur Eröffnung des Jazzfestivals Leibnitz im Weinkeller von Schloss Seggau das Berliner Quartett UnbedingT um Gitarrist Jörg Schippa sein launiges Programm „Zirkus Bizarr“ vor: Irgendwo zwischen gewitzter melodisch-rhythmischer Zugänglichkeit und freier Improvisation angesiedelt, bedeutete diese „Volkstanz-Avantgarde“ (so Festivalchef Otmar Klammer im Programmheft) ein kurzweiliges Hörvergnügen. Der kammermusikalische Bandsound wurde geprägt von Gitarre (Schippa), Klarinette (Jürgen Kupke) und Bassklarinette (Florian Bergmann), während Drummer Christian Marien den überraschungsreichen Kompositionen Schippas, die mitunter auch auf den Rhythmen des „Zwiefachen“ basieren, Beine machte. Ein Höhepunkt des Jazzfestivals Leibnitz 2021. Gstaltung; Marlene Schnedl
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
Die perfekte Mischung für Jazz-Fans und Hörer, die mit Jazz einfach nur entspannt in den Abend starten wollen.
20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: Romanischer Sommer
Die vier Jahreszeiten Mal anders: das Barockensemble Prisma lädt beim Romanischen Sommer in St. Cäcilien zu seiner ganz persönlichen musikalischen Reise durch die Jahreszeiten ein.
Ausdrucksstark, farbenfroh und experimentierfreudig – das sind die vier jungen Musikerinnen und Musiker von Prisma. Mit ihrer außergewöhnlichen Besetzung mit Blockflöte, Violine, Laute bzw. Mandoline und Viola da Gamba entwerfen sie ein höchst individuelles Konzept ihrer Jahreszeiten: Mit hauptsächlich frühbarocker Musik sowie Improvisationen und eigenen Kompositionen spüren sie dem sanften Frühlingswind nach oder beschwören eisige Winterskälte ganz abseits von Vivaldi oder Piazzolla.
Echos spielen die entscheidende Rolle beim Konzert der Romanischen Nacht in St. Maria im Kapitol mit dem zeitgenössischen Jazzensemble Fuchsthone Chamber Orchestra. Die beiden Kölner Musikerinnen Caroline Thon und Christina Fuchs haben mit ihren jeweiligen Echo Chambers neue Werke geschaffen, die auf vielfältige Art und Weise einen Widerhall im Kirchenraum, aber auch im Innern der Zuhörinnen und Zuhörer erzeugen.
Werke von Marco Uccellini, Giovanni Battista Fontana, Tarquinio Merula, Biagio Marini, Andrea Falconieri, Francesco Turini und anderen
22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Giant Steps in Jazz
22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen
Am Mikrofon: Karmen Mikovic. Heute mit: Julia Hülsmann Quartet: The Next Door | Jonas Sorgenfrei: Moods | Athina Kontou Mother: Tzivaeri
22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf
23:03 – 24:00 | Ö1
Modularer Klangkörper aus London in Tirol – Klangspuren 2022. Britisches Riot Ensemble ist Ensemble in Residence
Das in London beheimatete Riot Ensemble ist Ensemble in Residence bei den 29. Klangspuren. Mit gleich drei neuen Werken stellen sich die MusikerInnen als InterpretInnen der unterschiedlichsten Stilrichtungen in der Neuen Musik vor und eröffnen so verschiedene Zugänge des Hörens. Die Mitglieder des Ensembles gehören zu den besten europäischen Solist:innen für Neue Musik. 2020 wurde dem Ensemble, das sich demokratisch selbst leitet, der Ensemble-Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung zuerkannt.
Im Studio 3 des Landesstudio Tirol spielte das Riot Ensemble am 12. September 2022 zwei Uraufführungen (Naomi Pinnock, Alex Paxton) und eine österreichische Erstaufführung („This Burning Mass, a Feast of Colours“ von Farzia Fallah). Die Aufführung wurde von dem in den USA geborenen Dirigenten und Komponist Aaron Holloway-Nahum geleitet. Gestaltung: Patrizia Jilg
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazztoday
Die charismatische Bassklarinette steht im Mittelpunkt dieser Sendung, in der es neue Aufnahmen von Ziv Taubenfelds „Full Sun“, Jörg Schippas „UnbedingT“, der Formation „Fade In“ um Federico Calcagno, Rebecca Trescher und dem Todd Marcus Jazz Orchestra zu hören gibt. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad
di – 20.09.2022
01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Matthias Wegner
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Jazz Session: SWR2 Jazz College – Mit dem Paul Walke Trio, „Kruhm“ und dem Lisa Wilhelm Quartett
Von Julia Neupert. Nach der Premiere im vergangenen Herbst fand Ende Mai die zweite Ausgabe des SWR2 Jazz College statt. Im Roten Saal der Hochschule für Musik Mainz präsentierten sich an einem Konzertabend drei Nachwuchsbands aus den Jazzinstituten in Mannheim, Stuttgart und Mainz. In dieser Jazz Session sind bisher noch nicht gesendete Aufnahmen von dem kleinen Minifestival zu hören.
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Vom Studioprojekt zur Liveband – Petter Eldhs „Projekt Drums“ feat. Savannah Harris
Wanja Slavin, Saxofon; Tapiwa Svosve, Saxofon; Tom Seminar Ford, Gitarre; Petter Eldh, Bass, Synthesizer, Samples; Savannah Harris, Schlagzeug. Aufnahme vom 15.8.2022 aus dem Stadtgarten, Köln
Am Mikrofon: Thomas Loewner. Petter Eldhs Album „Projekt Drums Vol. 1“ zählte zu den aufregendsten Produktionen des Jazz-Jahrgangs 2021: Der schwedische Bassist und Produzent hatte dafür unzählige Stunden Musikaufnahmen mit wechselnden Schlagzeugern gesammelt und in akribischer Kleinarbeit wie ein Puzzle zusammengesetzt. Ergänzendes Material produzierte Eldh entweder allein oder mit Gästen in seinem eigenen Berliner Studio: elektronische Sounds, Harfen- und Marimbaklänge oder Parts verschiedener Blasinstrumente. Bei der Cologne Jazzweek 2022 hat er die Musik nun erstmals mit einer eigens dafür zusammengestellten Band live präsentiert. Den Schlagzeug-Part übernahm dabei durchgehend die schon an der Platte beteiligte Savannah Harris, eine herausragende Entdeckung der aktuellen New Yorker Szene.
22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Jazz Grooves
Die ganze Welt des Jazz. Bekannte Namen, Newcomer und spannende Entdeckungen, Höhepunkte aus der Jazzgeschichte, besondere Jazzereignisse und Tipps zum Konzertgeschehen der Region.
22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Manuela Krause
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Virtuosität und Sinnesrausch – Der Komponist Johannes Boris Borowski
Eine Sendung von Wolfgang Schicker
22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz
Am Mikrofon: Timo Kurth. Heute mit: Theo Croker: Love Quantum | Ava Charlie: Recipes | DOMi & JD Beck: NOT TiGHT
22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf
23:03 – 24:00 | Ö1
Komponist der Überwältigung – Zeit-Ton Porträt. Alexander Schubert beim ORF musikprotokoll
Alexander Schubert gehört zu den aufregendsten Komponierenden der Gegenwart. Seine genre-sprengenden Werke sind zahlreich prämiert – so erhielt er 2021 die Goldene Nica bei der Ars Electronica für sein Stück „Convergence“. Beim ORF musikprotokolll im steirischen herbst wird er mit seiner spektakulären interaktiven Arbeit „Unity Switch“ zu Gast sein. Die partizipative Installation ermöglicht es den Teilnehmer:innen, mit den Augen anderer Menschen zu sehen und virtuell zu interagieren. Mit Videobrillen und Kameras werden Bild- und Tonaufnahmen von einer Person zur anderen geleitet – die Sinne werden damit partiell getauscht. Zudem wird Schubert für das musikprotokoll eine aktualisierte Version seines Avatars „Av3ry“ präsentieren – eine virtuelle, nichtbinäre Person, mit der man chatten kann, die Musik komponiert, Bilder erschafft, Gedichte schreibt und dabei aus Interaktionen lernt.
Alexander Schubert (geb. 1979) studierte in Leipzig Informatik und Kognitionswissenschaften. Parallel dazu war er als Musiker und Komponist in verschiedenen Kontexten tätig. Er ist künstlerischer Leiter des elektronischen Studios der Musikhochschule Lübeck, mehrjähriger Dozent und mittlerweile Professor an der Musikhochschule Hamburg. Ein besonderer Fokus liegt auf der Körperlichkeit der Interpret:innen, deren Relation zu neuen Medien im Zentrum vieler Werke steht. Ein anhaltender Schwerpunkt ist die Kombination von improvisierter und notierter Musik – sowohl auf struktureller wie auf ästhetischer Ebene. Seit 2009 konzentriert er sich sowohl im musikalischen Schaffen als auch in seiner Forschungstätigkeit als Doktorand auf sensor-gestützte Komposition. Aufgeführt wurden seine Werke unter anderem von Ensemble Intercontemporain, Nadar Ensemble, Ensemble Nikel, Klangforum Wien und dem Decoder Ensemble. Preise und Stipendien erhielt er unter anderem von ZKM, ICMC, Wien Modern und Ensemble Resonanz. Gestaltung: Rainer Elstner
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: News & Roots
Charles Mingus wäre heuer 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass wird der charismatische Bassist, Komponist und Bandleader von Musikern aller Couleur gewürdigt, darunter vom deutschen Tenorsaxofonisten Denis Gäbel und einer Allstar-Formation um den schwedischen Saxofonisten/Flötisten Magnus Lindgren und den österreichischen Bassisten Georg Breinschmid. In unserer Sendung erinnern wir auch an ein legendäres Mingus-Tribut des Produzenten Hal Willner. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad
mi – 21.09.2022
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: „Two is company – die besten Autorenpaare im Jazz” Teil 1
Mit Musik von George und Ira Gershwin, Duke Ellington & Billy Strayhorn, Dorothy Fields & Jerome Kern und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Niklas Wandt
22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt | Ingrid Laubrock
Am Mikrofon: Wolf Kampmann. Der Pianist Jason Moran nennt sie schlichtweg eine „echte Visionärin“. Ingrid Laubrock, 1970 im Münsterland geboren, studierte in London und zog 2008 nach Brooklyn, wo sie sich in der Avantgarde-Szene der Stadt etabliert hat. Mary Halvorson, Anthony Braxton oder Dave Douglas sind nur einige der vielen hochkarätigen Namen, mit denen Sie in Projekten zusammen aktiv war und ist.
Die Kompositionen für das Projekt, mit dem Ingrid Laubrock am 27. Oktober beim 53. Deutschen Jazzfestival Frankfurt auftritt, entstanden schon vor drei Jahren, konnten aber wegen der Pandemie bisher nicht live aufgeführt werden. Eine bereits 2019 eingespielte Sextett-Fassung erscheint ebenfalls erst in einigen Monaten. Vertrackt-verwinkelte Melodien, melancholisch-spröde Harmonien und unerwartete Stil- und Genrefusionen zwischen Neuer Musik und Jazzavantgarde bilden den Rahmen für spontane Interaktionen zwischen hochkarätigen Improvisator*innen.
22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer Vorschau auf das Festival Unsafe and Sounds. Gestaltung: Astrid Schwarz
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Mostly Vocal
„Two is company – die besten Autorenpaare im Jazz” – mit Aufnahmen von Harold Arlen und Johnny Mercer, George und Ira Gershwin, Richard Rogers und Lorenz Hart und anderen (Teil 2). Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann
Komponisten wie Irving Berlin und Cole Porter schrieben die Texte für ihre Songs selbst. Aber es gab auch viele erfolgreiche Teams, die sich diese Arbeit aufteilten, etwa Richard Rogers und Lorenz Hart. An den Broadway wollten sie schon, als sie gemeinsam auf die Columbia University gingen: 1918 begegnete Richard Rodgers, damals 16 Jahre jung, dem 7 Jahre älteren Lorenz Hart. Rodgers und Hart wurden zu einer Marke und – zu einem der erfolgreichsten amerikanischen Songwriting-Teams. Den Sprung nach Hollywood schafften auch George und Ira Gershwin. Ihre gemeinsamen Songs entstanden oft ganz spontan; der eine spielte ein paar Klaviertöne, der andere setzte den Text darauf. Eine Arbeitsweise, bei der das Klavier von George direkt neben dem Schreibtisch seines Bruders Ira stand, und bei der sie sich wunderbar ergänzten. Unschlagbar im Team waren Komponist Jerome Kern und Texterin Dorothy Fields, die sich in den 1930er Jahren kennengelernt hatten. Ihre Texte – oft von Alltags-Situationen inspiriert – gingen mit seinen frischen, eingängigen Melodien Hand in Hand. Sie schrieben Hits wie „I won’t dance”, The Way You Look Tonight“, „A Fine Romance”.
In dieser Mostly Vocal-Ausgabe der Jazztime geht es um Songs – gesungen und in verschiedenen Instrumentalversionen – die aus einer Gemeinschaftsarbeit heraus entstanden: „Two is company – die besten Autorenpaare im Jazz” nennt Beatrix Gillmann diese Stunde.
do – 22.09.2022
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Der Herr des Riesenrades – Zum 60. Geburtstag von Christian Muthspiel
Von Michael Rüsenberg. Kurz vor seinem Sechzigsten wuchtet er ein wahrhaftes Spektakulum: die weltweit erste Oper auf einem Riesenrad, „Umadum“, inszeniert auf der gleichnamigen Attraktion am Münchner Ostbahnhof. Drei Sängerinnen und die Mitglieder seines 18-köpfigen Orjazztra Vienna tönen aus den Gondeln. Anders als sein jüngerer Bruder, der Jazzgitarrist Wolfgang, ist der Österreicher Christian Muthspiel in vielen Genres unterwegs. Die Gondeln des Riesenrades böten eine gute Metapher dafür: eine dem Jazz-Posaunisten, eine dem Partner von Steve Swallow, eine dem genialen Ernst-Jandl-Interpreten, zwei dem Komponisten von Kammer- und Orchestermusik, mehrere dem Dirigenten von Berlioz, Satie, Strawinsky, Dvořák etc., eine dem Komponisten von Gebrauchsmusik. Ein Porträt eines echten künstlerischen Allrounders.
22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen
Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Joshua Redman, Brad Mehldau, Christian McBride, Brian Blade: LongGone | High Touring 6tet: High Touring Collective | Theresia Philipp: Pollon
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Daniel Hensel: Symphonie Nr. 1, op. 38 – „Ein Lied im höhern Chor. Aus der tieffen Ruffe ich HERR zu dir“ (Daniel Hensel, Elektroakustik, Realisierung)
22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf
23:03 – 24:00 | Ö1
Arbeiten mit dem Kollaps. 5K HD mit einer Uraufführung von Manu Mayr bei den Klangspuren. – Klangspuren 2022. „Aesthetics of Collapse“ von Manu Mayr für 5K HD.
Seit seiner Gründung 2016 bewegt sich 5K HD mit spielerischer Leichtigkeit zwischen den Genres und soziomusikalischen Welten. Vergangenes Jahr überraschte die Band mit einer Kooperation mit dem Klangforum Wien. Mit „collisions and momentum“ komponierte Manu Mayr, der auch der Bassist von 5K HD ist, ein rund 45minütiges Programm, das schließlich im Großen Saal des Wiener Konzerthauses seine Uraufführung feierte, wir haben das Konzert damals aufgenommen. Und auch bei der Premiere von 5K HDs neuestem Projekt vergangenen Freitag bei den Klangspuren im Innsbrucker Treibhaus waren wir für Sie vor Ort. Komponist von „Aesthetics of Collapse“ war auch diesmal wieder Manu Mayr. Es sei ein „Versuch des Arbeitens mit dem Kollaps (anstatt dagegen)“ gewesen und vermutlich „das Düsterste, was es von 5K HD bis jetzt zu hören gab“. Gestaltung: Susanna Niedermayr
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz – Jazz-Hörerwünsche
Mit Musik von Keith Jarrett, Colosseum, Monty Alexander und Joni Mitchell. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel
fr – 23.09.2022
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Einsame Ameisen Amnesie – Ein Klangcomic frei nach Anestis Logothetis
Von Rdeča Raketa. Text, Stimme, Sampler: Natascha Gangl. Stimme, Live Sampling, DJ-CD-Spieler und andere Elektronik: Maja Osojnik. Stimme, Modular Synthesizer, Computer: Matija Schellander. Produktion: Ö1 Kunstradio und Wien Modern 2021. Länge: 48’36
Der Musiker und Komponist Anestis Logothetis wirkte immer wieder als Vorreiter: für grafische Notationen, die elektroakustische Musik und das experimentelle Hörspiel. Eine Hommage.
2021 wäre Anestis Logothetis 100 Jahre alt geworden. Anlässlich des Jahrestags wurden aus seinem Nachlass bisher unveröffentlichte Partitur-Fragmente aus den Siebzigern herausgegeben, deren zentrale Motive Insekten sind. Zitate aus Biologie, Kybernetik und der griechischen Mythologie, sowie die Nomenklatur von Ameise, Schmetterling, Nachtfalter und Motte bringen klingende Steine ins Rollen, lösen assoziative Sprachspiele aus.
Gemeinsam mit der Autorin Natascha Gangl bedient sich das Duo „Rdeča Raketa“ an Anestis Logothetis’ mehrdeutigen, akustischen Fantasien und feiert ein weiteres Mal das lustvolle Experimentieren.
Das Duo „Rdeča Raketa“, gegründet 2009, ist bekannt für seine feinen elektroakustischen Improvisationen und besteht aus Maja Osojnik und Matija Schellander. Beide leben als Musikschaffende in Wien.
Maja Osojnik studierte Blockflöte und Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, heute komponiert sie, schreibt Songs und experimentiert mit Elektronik.
Matija Schellander studierte Kontrabass am Konservatorium in Wien und Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Zu seinen Einflüssen zählen musique concrète, Hip-Hop, Techno, Improv, Jazz, Neue Musik, klassische Musik und Film.
14:05:00 | Ö1
Thuillier/Richard/Viret 2018 in Hamburg
Ein Gipfeltreffen von drei Musikern, die im Gegensatz zu ihren Instrumenten „nichts Ernstes hervorbringen“, wie Tubist François Thuillier augenzwinkernd schreibt. Gemeinsam mit Jean-Charles Richard am Baritonsaxofon und Jean-Philippe Viret am Kontrabass, aus dessen Feder fast alle Kompositionen dieses Programms mit dem Titel „60% de matière grave“ stammen, hat sich Thuillier zum Ziel gesetzt, mit einem ausgeprägten Sinn für Leichtigkeit das Universum der tiefen Schwingungen zu erforschen. Diese Begegnung zwischen einem Blechbläser, einem Holzbläser und einem Streicher ermöglicht es, abwechselnd die Bass-Funktion zu übernehmen. „60% der tiefen Materie“ ist eine Hommage an die Fundamente, auf denen sich das solistische Spiel entfalten kann, und an die Anmut und die Ausdrucksfähigkeit der sogenannten „Großen“ im Orchester, die allzu oft verkannt werden. Am 22. November 2018 waren François Thuillier, Jean-Charles Richard und Jean-Philippe Viret im RolfLiebermann-Studio des NDR in Hamburg zu Gast und begeisterten mit ihrem Programm das Publikum. Gestaltung: Helmut Jasbar
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar
19:30:00 | Ö1
Otto Lechner im Gespräch über Ray Charles und Pink Floyd
Live aus dem KlangTheater. Akkordeonist und Pianist Otto Lechner ist einer, der gerne in verschiedensten Genre-Gärten stilwildert: 2022 ist die LP „Brother Ray“ erschienen, eine Aufnahme vom Juni 2011 aus dem Wiener Jazzclub Miles Smiles, in deren Rahmen er sich singend und Klavier spielend mit der Musik des „großen Bruders“ Ray Charles auseinandersetzt. Und im Rahmen des diesjährigen Glatt-&-Verkehrt-Festivals in Krems wagte sich Lechner an eine andere Ikone der Popkultur, an das epochale Pink-Floyd-Album „The Dark Side of The Moon“ von 1973. Im Jazztime-Gespräch mit Andreas Felber plaudert der in Wien und Gars am Kamp lebende Musiker im KlangTheater des Wiener RadioKulturhauses über seine Exkurse in die Musikgeschichte wie auch über sein neues Festival „Invention and Memories“, das im Mai 2022 erstmals im Kunsthaus Horn über die Bühne ging. Livemusik-Kostproben inklusive, versteht sich! Gestaltung: Andreas Felber
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
22:20:00 | Ö1
Die Band Chic und andere wichtige Bands der Disco-Ära
Nile Rodgers, das kreative Haupt der Disco-Band Chic, hat am 19. September 2022 seinen 70. Geburtstag gefeiert. Sein mittlerweile verstorbener Bandkollege, der Bassist Bernhard Edwards, wäre im Oktober ebenfalls in den Kreis der Seventysomethings eingetreten. Die beiden Jubilare sind der Anlass, sich in dieser Spielräume-Nachtausgabe mit der Disco-Ära auseinander zu setzen. Diese mit der Funkmusik verwandte Stilrichtung entwickelte sich in den 1970er Jahren zu einem eigenständigen Genre und hatte seine Blütezeit zwischen 1976 und 1979.
Das Wort „Disco“ stammt aus dem Französischen und ist eine Abkürzung für „Discotheque“. Damit bezeichnete man ursprünglich ein Behältnis, in dem Platten aufbewahrt wurden.
Gastronomiebetriebe, die Tanzveranstaltungen abhielten, gab es natürlich schon vor der Discowelle, während des zweiten Weltkriegs wurden in Frankreich noch Jazzplatten gespielt. Tanztempel wie das hedonistische, 1977 eröffnete Studio 54 in New York waren dann entscheidend an der Popularisierung der Disco-Musik beteiligt.
Und neben Soul und Funk gibt es auch durchaus Jazzeinflüsse bei dieser Tanzmusik, welche sich in ihrer klassischen Form in einem Tempo zwischen 100 und 120 „beats per minute“ bewegt. Gestaltung: Klaus Wienerroither
23:03 – 24:00 | Ö1
Spielräume Nachtausgabe – Freak out! Titel: Die Band Chic und andere wichtige Bands der Disco-Ära
Nile Rodgers, das kreative Haupt der Disco-Band Chic, hat am 19. September 2022 seinen 70. Geburtstag gefeiert. Sein mittlerweile verstorbener Bandkollege, der Bassist Bernhard Edwards, wäre im Oktober ebenfalls in den Kreis der Seventysomethings eingetreten. Die beiden Jubilare sind der Anlass, sich in dieser Spielräume-Nachtausgabe mit der Disco-Ära auseinander zu setzen. Diese mit der Funkmusik verwandte Stilrichtung entwickelte sich in den 1970er Jahren zu einem eigenständigen Genre und hatte seine Blütezeit zwischen 1976 und 1979.
Das Wort „Disco“ stammt aus dem Französischen und ist eine Abkürzung für „Discotheque“. Damit bezeichnete man ursprünglich ein Behältnis, in dem Platten aufbewahrt wurden.
Gastronomiebetriebe, die Tanzveranstaltungen abhielten, gab es natürlich schon vor der Discowelle, während des zweiten Weltkriegs wurden in Frankreich noch Jazzplatten gespielt. Tanztempel wie das hedonistische, 1977 eröffnete Studio 54 in New York waren dann entscheidend an der Popularisierung der Disco-Musik beteiligt.
Und neben Soul und Funk gibt es auch durchaus Jazzeinflüsse bei dieser Tanzmusik, welche sich in ihrer klassischen Form in einem Tempo zwischen 100 und 120 „beats per minute“ bewegt. Gestaltung: Klaus Wienerroither
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Das Jazzkonzert: Drei ungleiche Gleiche – das Clarinet Trio
Mit Gebhard Ullmann (Bassklarinette), Jürgen Kupke (Klarinette) und Michael Thieke (Klarinette und Altklarinette). Aufnahme vom 21. Mai 2022 im „Raum für Musik“ in Zoglau 3. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel
sa – 24.09.2022
13:00 bis 14:00 | hr2-kultur
Hörbar
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Das Musik-Feature: Alpenglühen – Wie die Musiker zum Berg und die Berge zur Musik kamen
Von Ulrike Zöller. „Sie brauchen gar nicht mehr hinzusehen, das habe ich alles schon weg komponiert“, sagte Mahler zu Bruno Walter bei dessen Besuch in Mahlers Urlaubsort in den Alpen, als dieser an der dritten Symphonie arbeitete. Das Alpenpanorama musikalisch zu beschreiben ist eine relativ neue Kunst: Im 19. Jahrhundert wurde das Gebirge als bombastisch-romantische Gegend beschrieben und als Faszinosum empfunden: Gustav Mahler, Richard Strauss oder Franz Liszt bildeten die Berge in all ihrer Gewalt oder auch Lieblichkeit musikalisch ab. Die Alpen erfuhren in der musikalischen Darstellung einen Bedeutungswandel: Von der Bombastik und Romantik zur Sehnsucht nach Identität und Verortung, vom Ausdruck des Lieblichen bis zur Neuentdeckung einer alpinen Innenexotik. Das reizt auch noch heute Filmmusiker und Jazzer wie Enjott Schneider oder Matthias Schriefl.
17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Geisterbahn, Achterbahn und ein Prosit
Klänge, weit weg von krachlederner Stimmungsmusik, die trotzdem Bezug zum Oktoberfest haben von Frédéric Chopin, Bernhard Traugott Dietrich, dem Ghost Train Orchestra, Lou Donaldson und anderen. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer
22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazztime: Brilliant – Das Bill Evans Trio 1973 & 1979 in Buenos Aires
Von Günther Huesmann. Bill Evans war ein explosiver Klavier-Lyriker. An seinem ebenso hochsensiblen wie heftig swingenden Kammer-Jazz feilte der Pianist in den 1970er-Jahren immer weiter. Jüngst sind zwei Konzertmitschnitte aus Argentinien von ihm aufgetaucht. Einer von 1973, mit dem Kontrabassisten Eddie Gomez und dem Schlagzeuger Marty Morell. Und ein anderer von 1979, mit dem Kontrabassisten Marc Johnson und dem Drummer Joe LaBarbara. Beide belegen: Mit seinen verschiedenen Musikern definierte Bill Evans das Format des Piano-Trios immer wieder neu.
23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Late Night Jazz: Das Vibraphon im Jazz – der Berliner Vibraphonist Oli Bott
Oli Bott ist ein absoluter Ausnahmekönner auf dem Vibraphon: Seit vielen Jahren bereichert er die Berliner Musikszene – im Duo mit der Cellistin Anna Carewe, mit seinem Oli Bott Trio oder mit dem Quartett Vibratanghissimo. Im Gespräch mit Carsten Beyer erzählt der Musiker über seine Leidenschaft für sein Instrument und über berühmte Vorbilder von Lionel Hampton bis Wolfgang Lackerschmid. Moderation: Jens Lehmann
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: „Couleur oriental“ – Das Ensemble „Orpheus XXI NRW“
Initiiert durch den renommierten Gambisten Jordi Savall, wurde 2016 im Flüchtlingslager Calais unter künstlerischer Leitung von Rebal Alkhodari das Weltmusikprojekt „Orpheus XXI“ gegründet. Alkhodari, der in Damaskus orientalischen Gesang und Oud studiert hat, versteht das Ensemble als einen „Ort des Ankommens und des Dialogs zwischen den Kulturen“. In der neuen Heimat Dortmund schleifen die MusikerInnen an fein ausbalancierten Programmen zwischen arabischer, kurdischer, persischer und europäischer Musik, mischen Instrumente der abendländischen Tradition (Viola da Gamba und Laute) mit kurdischer Hirtenflöte Bansur, Oud, Kastenzither Kanun, Duduk und Darabukka. Daraus entsteht ein Klangbild, das letztendlich zeigt, welch enorme und bereichernde Integrationskraft in Musik liegen kann. Eine Sendung von Roland Kunz
23:10:00 | Ö1
Vesna Petkovic im Studio, Daniel Holzleitners Sextett bei den INNtönen
„Impulsive Musik, herzlich und erfrischend“ -diese Bezeichnungen erscheinen, wenn man nach Vesna Petkovic im Internet sucht. Und ja, sie beschreiben den schöpferischen Spirit der in Graz lebenden, im serbischen Nis geborenen Sängerin, Komponistin und Arrangeurin ziemlich gut. Ende Mai wurde die engagierte Vokalpädagogin und Leiterin des multikulturellen Frauenchores Sosamma mit dem Grazer Frauenpreis ausgezeichnet. Für Aufsehen sorgte auch Vesna Petkovics letztes Album: Ein Tribut an Pop-Ikone David Bowie, dessen Songs sie mit den beiden zum Teil synchron agierenden Pianisten Sandy Lopicic und Werner Radzik in genial reduzierten Arrangements stimmgewaltig umsetzt. Für das Frühjahr 2023 plant die umtriebige Künstlerin bereits ihre nächste Veröffentlichung. Was das sein wird, verrät Vesna Petkovic dem Jazznacht-Publikum im Gespräch mit Verena Göltl. Graz bleibt auch für die Ö1-Konzertaufnahme im Fokus. Dort hat sich nämlich das Sextett des Schärdinger Posaunisten Daniel Holzleitner gefunden. Sein „Comprovisition Project“ vereint sechs junge Musiker aus fünf Ländern, die das Musikstudium zusammengeführt hat. Das gemeinsame Ziel: sich organisch entwickelnde Musik zu machen, in der auskomponierte und improvisatorische Sequenzen ihren Platz haben -“Comprovisition“ eben. Am 1. August 2021 waren Tobias Pustelnik (Saxofon), Piotr Lipowicz (Gitarre), Urs Hager (Piano), Ivar Roban Krizic (Bass), Matheus Jardim (Schlagzeug) und Bandleader Daniel Holzleitner (Posaune) mit brandneuem Material beim INNtöne-Festival im oberösterreichischen Sauwald zu Gast. Junger Jazz frisch vom Hof! Außerdem in dieser Jazznacht: Musik des früh verstorbenen US-amerikanischen Kontrabassisten und Cellisten Oscar Pettiford, der am 30. September seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Gestaltung: Verena Göltl
so – 25.09.2022
00:03 bis 02:00 | Bayern 2
radioJazznacht: Mit Peter Veit – Neues aus den Jazz-Charts
00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) Vesna Petkovic im Studio, Daniel Holzleitners Sextett bei den INNtönen
17:30:00 | Ö1
Das bahnbrechende Live-Album von Lucio Dalla und Francesco de Gregori
Es waren fulminante Konzerte, die Aufnahme wurde ein Meilenstein -in einer Zeit der Krise. Denn die „bleiernen Jahre“, wie die Dekade ab 1970 auch in Italien genannt wurde, standen im Zeichen des Terrors der Roten Brigaden und der Bomben von Neofaschisten. In Universitätsstädten wie Padua schlugen linke und rechte Studierende aufeinander ein. Und die Gefahr von Anschlägen und Störaktionen ließ kaum große (Konzert-)Veranstaltungen zu. In dieser Situation entschieden sich zwei Cantautori, wie die spezifisch italienische Variante der Singer/Songwriter genannt wird, für eine gemeinsame Tournee. Von Mitte Juni bis Ende Juli 1979 sollten sie Stadien in den größten Städten Italiens füllen -nur Mailand ließen sie aus, wo Francesco de Gregori ein paar Jahre zuvor Opfer militanten Protests geworden war. Die Eintrittskarten wurden, ebenfalls aus Sorge um Tumulte, zum Preis von 1.000 Lire praktisch verschenkt. Auf dem Programm standen vor allem Eigenkompositionen, vom jeweiligen Autor oder im Duett gesungen, aber auch etwa eine Rockversion von Paolo Contes „Gelato al limon“.
Lucio Dalla (1943-2012) und Francesco de Gregori (*1951) waren und wurden, auch in Folge dieser Auftritte, zu zwei der bekanntesten und profiliertesten Musikerpersönlichkeiten Italiens: Klarinettist, Saxofonist und Pianist der eine, Gitarrist der andere; Sänger und herausragende Textdichter beide. Das Album „Banana Republic“, veröffentlicht unmittelbar nach der Tournee, verkaufte sich gleich in den ersten Monaten eine halbe Million Mal und brachte beiden erstmals Platz eins in der italienischen Hitparade ein.
Der Titel ist allerdings keine (vordergründige) Anspielung auf ihr Heimatland, sondern ist einem der Lieder entlehnt -in dem es um anderes geht. Doch die Lieder stehen auch für Optimismus und ein Aufatmen nach einer -einmal mehr -schwierigen Episode der jüngeren italienischen Geschichte. Gestaltung: Johann Kneihs
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
hr-Bigband: Konzerte und Produktionen u.a. mit: hr-Bigband feat. Cory Henry
Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Der amerikanische Tastenzauberer Cory Henry war der Solist der hr-Bigband beim Eröffungskonzert zum 48. Deutschen Jazzfestival Frankfurt 2017 in der Alten Oper. Und dieses Konzert war eine Weltpremiere, denn die hr-Bigband war die erste Großformation, die Henry und seine Hammond-Orgel als gefeaturten Solisten einlud. „The New Gospel“ war das Konzert überschrieben, die Arrangements des Abends stammten von Chefdirigent Jim McNeely, der die hr-Bigband an diesem Abend auch leitete.
19:34:00 | Ö1
Yvonne Moriel im Studio 2 des Wiener Funkhauses
Musik ist schon lange ein wichtiger Teil im Leben von Saxofonistin und Komponistin Yvonne Moriels. Zu Beginn sind es vor allem klassische Klänge, auch an den Instrumenten Klavier und Kontrabass. Als sie improvisierte Musik für sich entdeckt, übersiedelt Moriel von Tirol nach Wien, um dort Jazz zu studieren und „nebenbei“ auch noch ein Medizinstudium zu absolvieren. Ende Oktober 2021 erscheint schließlich die EP „Sweet Life“, in deren Rahmen Yvonne Moriel Jazz mit Dub, HipHop und elektronischen Klängen verbindet.
In der Live-Inkarnation von „Sweet Life“, die heute in der Radiosession zu erleben ist, spielt Yvonne Moriel Altsaxofon, Querflöte und Electronics, Stephanie Weninger Bass-Synth und Keyboards, Paul Male Gitarre und Raphael Vorraber Schlagzeug.
Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH (VGR). Gestaltung: Klaus Wienerroither
20:55:00 | Ö1
Oscar Pettiford: „Another One“ (1955)
Er etablierte den Kontrabass als Soloinstrument -und auch dem Cello, das bis in die späten 1940er Jahre als exotisches Nebeninstrument betrachtet wurde, gab er eine ganz neue Stellung im Jazz. Oscar Pettiford, der am 30. September seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, wurde in den fünfziger Jahren von Musikerkollegen hochgeschätzt, er galt als der meistbeschäftigte Bassist der Jazzszene. Pettiford ist auf Aufnahmen mit Miles Davis, Kenny Dorham, Art Blakey, Clark Terry, Lee Konitz, Lionel Hampton, Ray Charles und Sonny Rollins zu hören und arbeitete unter anderem mit den Sängerinnen Mildred Bailey und Helen Merrill.
1955 entstand das dritte Album unter eigenem Namen für das Bethlehem-Label, eine Arbeit mit dem Titel „Another One“, unter Mitwirkung von Donald Byrd, Bob Brookmeyer, Gigi Gryce und anderen. Die Aufnahme enthält etliche Glanzstücke, von denen einige zu Jazzstandards wurden: etwa Oscar Pettifords Komposition „Bohemia After Dark“, benannt nach dem legendären Jazzclub Café Bohemia im New Yorker Greenwich Village. Hoagy Carmichaels Klassiker „Stardust“, ein Charakterstück, wird von Pettiford im Duo mit dem Pianisten Don Abney in einer Interpretation voll poetischer Zartheit und mit viel Raum zum Atmen präsentiert. Beim Stück „Minor Seventh Heaven“ greift Pettiford im Solopart zum Cello und swingt kammermusikalisch und mit expressiver Emotionalität. Neben Bebop sind auf dem Album vor allem kompositorische und klangliche Einflüsse von Duke Ellington zu hören, sowie Blues-und Calypso-Anklänge.
Oscar Pettifords kraftvolle, aber immer kultivierte Präsenz am Bass schuf einen unverwechselbaren Ensembleklang, der gleichermaßen lyrisch und zupackend war. Die Kompositionen bestachen durch ausgeklügelte Raffinesse, ohne dass sich seine immer wieder aufbliltzende Virtuosität in den Vordergrund drängte. Mit sonorem Klang bewies er der Jazzwelt, dass der Kontrabass wie geschaffen ist für die Kunst der Melodie. Gestaltung: Gerhard Graml
22:08 – 23:00 | Ö1
Auf Klangreise mit Manu Mayr – Manu Mayr empfiehlt
Vergangenen Donnerstag hörten Sie in Zeit-Ton „Aesthetics of Collapse“, die Uraufführung von Manu Mayrs neuestem Programm für die Band 5K HD, die 2016 von ihm mitgegründet wurde. Und im heutigen Zeit-Ton extended stellt der in so vielen verschiedenen (sozio)musikalischen Kontexten höchst umtriebige Bassist, Komponist und Produzent Musik vor, die ihn begleitet und geprägt hat. Gestaltung: Susanna Niedermayr
23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
Hörbar
23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Late Night Jazz: Die Berliner Posaunistin Marleen Dahms – Divers unterwegs
Schweißtreibende Ska-Beats, wohliges Ambientfeeling und Klangsuche im Trio – Marleen Dahms lässt nichts aus. Mit ihrem prägnanten, sehr sanglichen Posaunenspiel mischt sie in den unterschiedlichsten Ensembles mit und führt ihr eigenes Trio „Alloy“ an. Marleen Dahms ist nicht nur ein Powerhouse an der Posaune, sondern auch wenn es um gesellschaftliches Engagement geht. Deshalb hat sie eine Jamsession ins Leben gerufen, die sich besonders an Frauen und nicht-binäre Personen richtet, um mehr Sichtbarkeit für diese Menschen zu schaffen. Moderation: Carsten Beyer
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Prächtiges barock-osmanisches Gipfeltreffen: Das Pera-Ensemble
Das Pera-Ensemble, gegründet von Mehmet Yesilcay, verbindet in seinen Programmen die Kompositionskunst mitteleuropäischer Renaissance- und Barockmusik mit der Blütezeit osmanischer Musiktradition. Schon als damaliger Kopf des Ensembles „Sarband“ hatte Yesilçay, der seit seiner Kindheit in München lebt (aber am liebsten in Istanbul diniert), die Vorstellung einer Verschmelzung klassisch-türkischer Kunstmusik mit abendländischer Barockmusik. Mit seinem lebendigen Spiel der farbenreichen barocken und orientalischen Instrumente, vermischen sich beim Pera-Ensemble Improvisationskunst, tanzende Rhythmen und viel Spielfreude zu einem üppigen barock-orientalischen Ganzen. Eine Sendung von Roland Kunz