Ein kleiner Blick in die Radiowoche 35. Die Luft ist dünner geworden, denn es ist Festspielsommer bei der ARD. Das heißt, für manche Sender findet Jazz jetzt erst wirklich statt, für andere heißt es Reduktion auf eine halbe Stunde vor Mitternacht. Teilnehmende Sender beim ARD-Radiofestival: NDR Kultur, Bremen Zwei, WDR 3, hr2-kultur, SWR2, SR 2 Kulturradio, rbbKultur | MDR Kultur | BR-KLASSIK
Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Inhalt
- Senderliste: 1
- mo – 29.08.2022. 2
- di – 30.08.2022. 3
- mi – 31.08.2022. 4
- do – 01.09.2022. 5
- fr – 02.09.2022. 6
- sa – 03.09.2022. 8
- so – 04.09.2022. 11
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- rbb-kultur – DEINE OHREN WERDEN AUGEN MACHEN.
- mdr-kultur – Das Radio.
- wdr3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- sr2 Kulturradio – … gut zu hören.
- swr2 – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
mo – 29.08.2022
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:30:00 | Ö1
Tree im Mai 2022 im Wiener RadioKulturhaus
Das Wiener Trio Tree, bestehend aus Bassist Andreas Waelti, Pianist Georg Vogel und Schlagzeuger Michael Prowaznik, präsentierte am 11. Mai 2022 im Studio 3 des Wiener Funkhauses sein zweites Album „Y“. Englisch ausgesprochen würde dieses „Y“ zu „Why“ werden. Die Warum -Frage stellt sich allerdings in keinem Moment dieses von Beginn an erfrischend-mitreißenden Konzerts, bei dem alles Gespielte dem Augenblick zu entspringen schien, in Wirklichkeit aber als Werk eines perfekt eingespielten Ensembles und präziser, blitzschneller Kommunikation auf Basis von hochempathischer Vertrautheit zu bezeichnen war.
Ständig das maximale Sonnenlicht der Intuition ausschöpfend, selbst bei Höchstgeschwindigkeit lustvolle Langsamkeit vermittelnd und nie den Erzählstrang verlierend, ist der auch sehr anspruchsvolle Mix aus Eigenem und souverän ins Heute getragenen Standards in dieser Jazz-Trio-Meisterschaft eine lächelnde Einladung an Hörerin und Hörer, sich in verzückter Verblüffung diesem Sog entfesselter Meisterschaft hinzugeben. Gestaltung: Jörg Duit
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
Die perfekte Mischung für Jazz-Fans und Hörer, die mit Jazz einfach nur entspannt in den Abend starten wollen.
20:00-21:00 | Radio Z (http://www.radio-z.net/)
Diggin’! – Deep into Jazz, Blues, Soul, Rock & African Music – am Mikrophon: Gerd Rudel
Die Sendung widmet sich unter dem Motto „Jazz Divas“ dem weiblichen Jazz-Gesang – von Ella (Fitzgerald) bis Esperanza (Spalding).
23:03 – 24:00 | Ö1
Die Kontrapunkte in der Klangkurve – Das Ensemble Kontrapunkte mit Gottfried Rabl beim Musikverein-Festival „A!“
Eine Uraufführung und drei österreichische Erstaufführungen, vier Komponisten der Jahrgänge rund um 1980 aus den USA, dem UK, Serbien und Österreich, ein Klassiker aus dem Umfeld zwischen Elektronik, Mikrotonalität und reiner Stimmung sowie das Klavierwerk eines legendären Musikwissenschaftlers in neuem Klanggewand: in Summe ein typischer, weil rundum überraschender Abend mit dem Ensemble Kontrapunkte, dirigiert von Gottfried Rabl sowie mit Franz-Markus Siegert (Violine), Herbert Kefer (Viola) und Kaori Nishii (Klavier).
Wie mag es klingen, wenn sich der Brite Luke Bedford vom Schicksal der afroamerikanischen Sängerinnen Millie und Christine McCoy zu Musik inspirieren lässt, einem 1912 verstorbenen siamesischen Zwillingspaar? Welche kurvenreichen Sounds verursachen acht virtuos eingesetzte Violinen, die zusammen vom barocken Concerto grosso, vom italienischen Futurismus und von einem Autorenn-Videospiel angetrieben werden – nach Noten des US-Amerikaners Andrew Norman? Was passiert, wenn sich der aus Serbien stammende Marko Nikodijevic einem Schmerzensmadrigal des mörderischen Renaissancekomponisten Carlo Gesualdo mit Dub-Techniken annähert? Und wie durchleuchtet der Österreicher Bernhard Philipp Eder mit einer neuen Instrumentierung die ursprünglich für Klavier geschriebenen Händel-Variationen des 1929 verstorbenen Eusebius Mandyczewski, der sich als Musikwissenschaftler um die Herausgabe der Werke Haydns, Schuberts und seines Freundes Johannes Brahms verdient gemacht hat?
Ist die Jagd des Komponisten nach dem perfekten Stück nicht ohnehin zum Scheitern verurteilt – aber der Versuch, wie Andrew Normans „Try“ einen solchen ausstellen will, dennoch jedes Mal aufs Neue fesselnd? Da hilft es vielleicht, zum Auftakt James Tenney zu lauschen, ganz im Zeichen des Musikverein-Festivals unter dem Motto des Stimmtons „A!“, hinein in vermeintlich stehende, aber dennoch bewegte Klänge. Gestaltung: Walter Weidringer
23:30 – 00:00 UHR | ARD Radiofestival. Jazz
Die Cellistin Tomeka Reid
Von Niklas Wandt. Das Cello ist im Jazz immer noch eher selten. Entsprechend näherte sich auch die US-Amerikanerin Tomeka Reid dem Instrument über die klassische Ausbildung an. In ihrer Wahlheimat Chicago kam sie dann über die Musikerkooperative AACM, die Association for the Advancement of Creative Musicians, zunehmend in Kontakt mit improvisierter Musik und entwickelte sich zu einer der originellsten und virtuosesten Stimmen der US-Szene, eine „New Jazz Power Source, wie die New York Times über sie schrieb.
di – 30.08.2022
01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: DJ Swingin’ Swanee
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: „Haffner spielt Haffner“
Wolfgang Haffner Trio: Simon Oslender, Piano, E-Piano, Keyboard; Thomas Stieger, E-Bass; Wolfgang Haffner, Schlagzeug. Aufnahme vom 3.5.2022 beim Klavier-Festival Ruhr, Ebertbad Oberhausen. Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt
Beim renommierten Klavier-Festival Ruhr treten nicht nur Pianisten auf: Deutschlands wohl bekanntester Schlagzeuger Wolfgang Haffner gastierte hier 2022 bereits zum sechsten Mal. Unter dem Motto „Haffner plays Haffner“ präsentierte er mit eigenem Trio Kompositionen aus seiner Feder. Auf der Basis eines fließenden, pulsierenden Rhythmus kreierten Haffner, Simon Oslender und Thomas Stieger eine Musik, die atmete, Raum ließ, Bögen schuf, aber dabei auch immer wieder dynamische Kontraste bot. Mit ihrem in sich geschlossenen Auftritt in Oberhausen gelang dem seit 2017 existierenden und bestens eingespielten Trio das, worum es Wolfgang Haffner schon immer ging – das Publikum mitzunehmen.
22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Jazz Grooves
Die ganze Welt des Jazz. Bekannte Namen, Newcomer und spannende Entdeckungen, Höhepunkte aus der Jazzgeschichte, besondere Jazzereignisse und Tipps zum Konzertgeschehen der Region.
22:30 bis 23:30 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 50. Todestag von René Leibowitz
René Leibowitz: Sonate, op.12 a (Christian Altenburger, Violine; Henri Sigfridsson, Klavier); Arnold Schönberg: Violinkonzert, op. 36 (Rudolf Kolisch, Violine; Wisconsin Festival Orchestra: René Leibowitz); René Leibowitz: Kammersymphonie, op. 16 (Kammerorchester des Landestheaters Darmstadt: René Leibowitz); Bagatelle, op. 8 (Jeanne Manchon, Klavier)
23:03 – 24:00 | Ö1
Zeitgenössische Oper in Bregenz – Bregenzer Festspiele 2022. Uraufführung der Oper „Melencolia“ von Brigitta Muntendorf
Der Begriff Melancholie ist ein Begriff der Gegensätze. In unterschiedlichen Kulturen gilt oder galt sie als Krankheit oder als Schwester der Genialität. Die Uraufführung von „Melencolia“ bei den diesjährigen Bregenzer Festspielen erkundet diese Gegensätze musikalisch. Komponiert von Brigitta Muntendorf und musikalisch mit Anklängen von Renaissance, Romantik, Pop und Kitsch entführt diese zeitgenössische Oper die Zuhörerinnen und Zuhörer in 3D-Audiolandschaften. Dort treffen 14 Instrumentalsolistinnen und -solisten des Ensemble Modern auf virtuelle Gäste wie den iranischen Ney-Anban-Virtuosen Saeid Shanbehzadeh oder gar auf ihre eigenen digitalen Zwillinge. Aufgenommen am 18. August bei den Bregenzer Festspielen. Gestaltung: Stefan Höfel
23:30 – 0:00 UHR | ARD Radiofestival. Jazz
„FLY ME TO THE MOON?“ Internationale Beziehungen im Jazz in Zeiten von Flugscham
Von Mauretta Heinzelmann. Fly Me To The Moon: Vielleicht nicht gerade zum Mond, aber in alle Kontinente reisen viele Jazzmusiker*innen bei ihren Touren. Internationale Beziehungen inspirieren die Musik, weltweite Auftritte schmücken eine Karriere. Die Jazzgeschichte wäre zweifellos ohne das Flugzeug anders verlaufen. Die Corona-Pandemie hat sowohl eine Zäsur gesetzt als auch neue Lösungen erzwungen wie Zoom-Proben, kleine Besetzungen, regionale Projekte. Wie spiegelt sich dies in der Musik und wie gehen international aktive Jazzmusiker*innen wie Eva Klesse damit um? Wie kann sich der Jazz den weiten Horizont erhalten?
mi – 31.08.2022
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
22:30 bis 23:00 | Bayern 2
ARD Radiofestival 2022. Gespräch: Das Gespräch mit Michael Wollny, Jazzpianist
Julia Hemmerling im Gespräch mit Michael Wollny, Jazzpianist. Michael Wollny ist ein Aushängeschild der europäischen Jazzpianistik und wenn man von Wunderkindern der Musik spricht, die quasi „unter dem Flügel groß geworden sind“, dann kommt man an seinem Namen nicht vorbei. Der zweifache Vater und Hochschulprofessor in Leipzig ist eigentlich das Jetlag-Leben gewohnt. Denn alle wollen ihn hören. Im Gespräch erzählt er über sein Leben zwischen Elbphilharmonie und Frankfurter Opernhaus und ob noch ausreichend Zeit bleibt, mit Kollegen einen Bierkasten leer zu proben.
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Marlene Schnedl
23:30 – 0:00 UHR | ARD Radiofestival. Jazz
ALONE TOGETHER: Neue Duo-Formationen 2022
Von Henning Sieverts. „All The Things You Are“ – ein Song aus dem 1939 durchgefallenen Musical „Very Warm For May“, wurde erstmals 1946 von den jungen Wilden des Bebop für den Jazz entdeckt. Seitdem und bis heute gehört das Stück zum Standard-Repertoire des Jazz – in immer neuen und aufregend frischen Interpretationen, vor allem von Meister-Pianisten wie Keith Jarrett, Brad Mehldau und Tigran Hamasyan.
do – 01.09.2022
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Neues von der Improvisierten Musik
Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer
23:03 – 24:00 | Ö1
Experimentelle Klangreise durch Erinnerungen und fremde Galaxien beim Carinthischen Sommer – Carinthischer Sommer 2022. Roméo Monteiro, Spat’Sonore und die Wundermaschine.
Sechs Musiker:innen, die experimentelle Instrumentenmaschine „Spat’„ und eine intensive Verflechtung von Improvisation, Publikum und Aufführungsort – das waren die Säulen des Gastspiels von Roméo Monteiro und dem Experimentalmusik-Kollektiv Spat’Sonore beim Carinthischen Sommer Anfang August. Das Domenig Steinhaus, ein „Haus um des Gebauten Willen, nicht um des Zweckes Willen“ (Maria Ozea) wurde dabei zur visuellen und akustischen Erweiterung des Klangkollektivs. Dieses markante Baudenkmal moderner Architektur aus Beton und Stahl am Ufer des Kärntner Ossiachersees reiht sich damit in die Liste der außergewöhnlichen „Bühnen“ ein, die von diesem Ensemble aus Frankreich mit seiner „Wundermaschine“ bespielt wurden, wie z.B. Museen, Kirchen oder Nachtclubs wie das „Berghain“ in Berlin oder der Bambusgarten des „Parc de la Villette“ in Paris. Das Hauptwerk des Abends, „L’Exode Immobile des Prairies“, basiert auf Textfragmenten des früh verstorbenen Theaterautors und Dramaturgen Guillaume Perrot, mit „Les Madeleines dans la Galaxie“ spielt Spat’Sonore auf Proust Erinnerungswerk an.
Aufgenommen am 2. August, Domenig Steinhaus, Steindorf am Ossiachersee in Kärnten. Gestaltung: Christine Pleschberger – Kärnten
23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival. Jazz
ARD Radiofestival 2022. Jazz: Erik Leuthäuser Band & Large Ensemble
Erik Leuthäuser – Queere Perspektiven aus der Metropole: Sturm-Songs vom Grenzgänger. Moderation: Arne Schumacher (RB)
Er ist eines der herausragenden Vokal-Talente in Deutschland. Erik Leuthäuser hat sich seine eigene Welt zwischen progressiver Jazz-Haltung und alternativem Popsong geschaffen. Mit achtköpfiger Gruppe stellte er in Bremen unter anderem das Konzept-Werk „Der perfekte Sturm“ vor.
Die aktuellen autobiografischen Songs kreisen um „das Thema Sucht aus queerer Perspektive“. Umgesetzt hat Leuthäuser sie mit einem Klaviertrio plus Streichersatz. Leuthäuser stammt aus Freital bei Dresden. Sein Album-Debüt „In-The-Land-Of-Oo-Bla-Dee“ mit deutsch- betexteten Bebop-Nummern nahm er mit 18 auf. Nach dem Jazzgesang-Studium in Weimar – ein wichtiger Dozent war Michael Schiefel – zog er 2015 nach Berlin. Genüsslich lotet er heute verschiedene kreative Möglichkeiten aus, inspiriert von Erfahrungen als junger schwuler Mann in der Metropole.
fr – 02.09.2022
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: The games must go on
Von Stefan Winter und Mariko Takahashi. Musik: Fumio Yasuda. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022. Länge: 54’30. (Ursendung)
Vor 50 Jahren fanden die Olympischen Spiele in München statt: Gedacht als Gegenentwurf zu den Nazi-Spielen von 1936, geprägt durch ein brutales Attentat. Stefan Winter, Mariko Takahashi und Fumio Yasuda komponieren einen akustischen Rückblick.
München 1972: Über Teile der Stadt spannt sich leicht-schwebend das Olympiadach. Es ist eine architektonische Sensation und steht als Zeichen für all das, was sich seit der nationalsozialistischen Propagandashow von 1936 verändert hat, für Moderne, Weltoffenheit und Demokratie. Doch statt „heitere Spiele“ gibt es ein Attentat auf die israelische Mannschaft, eine missglückte Geiselbefreiung, gibt es Mord und Tod. IOC-Präsident Avery Brundage sagte damals: „The games must go on.“
Aus auditiven Fundstücken -kreieren Mariko Takahashi und Stefan Winter -eine Klangkomposition, die das Raum-Zeit–Kontinuum aufbricht: Baader-Meinhof, Rapmusik, Willy Brandts Ostpolitik, der Kalte Krieg, Richard Wagner, die Pandemie und das Erstarken von rechten Ideologien stehen -kaleidoskopartig nebeneinander.
Stefan Winter, geboren 1958 in Tegernsee, ist Klang-, Objekt- und Videokünstler. Als Autodidakt arbeitet er seit den 80er-Jahren mit Musik, Geräuschen, Soundscapes und Video. Zahlreiche Aufführungen und Installationen. Gemeinsam mit seiner Frau Mariko Takahashi betreibt er das Label Winter & Winter für Jazz, Neue und klassische Musik.
14:05:00 | Ö1
D’Agaro/Constantini und Orchestra Little Italy bei Jazz & Wine of Peace
Jazz und Weingenuss in den Jahrhunderte alten Höfen, Kellern und Kirchen des friulanischen Weinbaugebiets Collio Goriziano, während schon die neue Ernte von Friulano, Ribolla Gialla, Grauburgunder, Sauvignon und Merlot in den Fässern frischen Duft verströmt: Das ist das einzigartige Setting des seit vielen Jahren jeweils im Oktober im Umfeld der Gemeinde Cormòns stattfindenden Festivals Jazz & Wine of Peace. Vier außergewöhnliche Konzerte vom Festival 2020 sind in zwei Ausgaben von In Concert in Ö1 zu erleben -mit ebenso kontemplativer wie experimenteller Musik von wahren Klangschamanen des italienischen Jazz.
Teil 1 präsentiert heute das Duo-Projekt Discantus von Daniele D’Agaro und Mauro Constantini, die am 23. Oktober 2020 in der romanischen Kirche der Abtei von Rosazzo mit Kirchenorgel, Saxofon, (Bass-) Klarinette und vielen weiteren, „kleinen“ Instrumenten Musik entwarfen, die von den „Discanti Aquileiesi“ inspiriert ist, also den in Manuskripten überlieferten sakralen Gesängen von Aquileia aus dem 13. Jahrhundert. Wobei D’Agaro und Constantini immer wieder völlig neue improvisatorische Richtungen einschlugen.
Wie ein weltlicher Gegenentwurf dazu wirkt das Orchestra Little Italy von Pianist Giovanni Guidi, das sich im Theater von Cormòns mit Klavier, zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug wie in einem endlosen Strom der freien Assoziation von einem musikalischen Thema zum nächsten treiben ließ und dabei auch immer wieder bekannte Melodien einarbeitete. Gestaltung; Michael Neuhauser
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
20:00 bis 22:30 | ARD Radiofestival
Das „Shai Maestro Trio“ beim Jazzfestival Esslingen 2021
Subtil, rasant, träumerisch – der israelische Pianist Shai Maestro begeistert mit einem Wechselbad der Gefühle. Shai Maestro Trio: Shai Maestro, Klavier; Phil Donkin, Kontrabass; Ofri Nehemya, Schlagzeug. (Aufnahme vom 30. September 2021 aus dem Neckar-Forum)
Shai Maestro zählt zu den herausragenden Jazzmusikern der Gegenwart. Der israelische Pianist ist ein Meister der Farben und Kontraste – ein Geschichtenerzähler auf seinem Instrument, der aus dem vielstimmigen Reichtum der mediterranen Kulturen genauso schöpft wie aus dem großen Erbe der Jazztradition.
Die aus San Francisco stammende Vibrafonistin Sasha Berliner war die erste Frau, die vom renommierten amerikanischen Jazzmagazin „down beat“ zum „Rising Star Vibraphone“ gewählt wurde. Beim SWR NEWJazz Meeting trumpfte sie mit eigens von ihr für das legendäre Klang-Labor initiierten Kompositionen und Improvisationen auf.
Anschließend: Sasha Berliner & Tabula Rasa beim SWR NEWJazz Meeting 2021 (Aufnahme vom 21. November 2021 aus der Alten Feuerwache in Mannheim)
21:05 bis 22:30 | Bayern 2
Hörspiel: hör!spiel!art.mix: „MONDI POSSIBILI“ von Stefano Giannotti – MONDI POSSIBILI − A Co(s)mic (S)trip
Aus dem Italienischen von Annalisa Pace und Katia Salvadori. Von Stefano Giannotti. Mit Stefan Roschy, Stefano Giannotti, Serena und O-Tönen der NASA. Komposition und Regie: Stefano Giannotti. SWR 2020/21
Die in einer Toilettenschüssel beginnende, psychedelische, verquere und humorvolle Weltraumfahrt eines Astronauten durch unser Sonnensystem und darüber hinaus. Von einem imaginären Houston beauftragt, entdeckt er ein Universum, das überall von bewaffneten Revolutionen heimgesucht und von Wild- und Haustieren und bizarren Persönlichkeiten bevölkert ist. Persönlichkeiten wie einer digitalen Stewardess, Galileo, Aristoteles und einem philosophierenden Dolmetscher. MONDI POSSIBILI zitiert Originalgespräche der verschiedenen Apollo-Missionen, die von Mathematik über pseudowissenschaftliche Theorien bis hin zu kosmologischen Doktrinen reichen und ist ein Aufruf, mit Formen zu spielen, sich mit dem Hybriden auseinanderzusetzen und, unter Einhaltung einer gewissen klassischen Strenge, gegen Regeln zu verstoßen. Die Begleitung dieses Weltraumtrips stellt ein unglaubliches Barockensemble aus Ondes Martenot (elektronisches Musikinstrument der 1920er Jahre)‚ Cembalo, Gambe und Jazzschlagzeug. Opulent und witzig wie eine barocke Zeichentrickoper, aber vor allem eine surreale und amüsante Vision der Globalisierung.
Stefano Giannotti, geb. 1963, Komponist. Weitere Ars Acustica Hörstücke u.a. Il tempo cambia (2002, Karl-Sczuka-Preis 2002), Geologica (DLR 2007, Karl-Sczuka-Preis 2007), Dialoghi (SWR 2008, Prix Italia 2009).
23:03 – 24:00 | Ö1
Great Black Music, elektroakustische Improvisation, karibische Rhythmen: Konfrontationen 2022 (Teil 3). Gestaltung: Heinrich Deisl
Ende Juli fanden in Nickelsdorf die Konfrontationen statt. Es war die 42. Ausgabe des Festivals für Jazz und improvisierte Musik. Als ein Motto zog sich durch das dreitägige Programm: von der Vergangenheit in die Zukunft. Auch heuer hat Ö1 einige Konzerte aufgenommen, die in drei Zeit-Ton-Sendungen präsentiert werden. Heute mit u.a. Dieter Glawischnig mit Tanja Feichtmair, dem Rahma Quartet und dem Silt Trio.
Die Konfrontationen im burgenländischen Nickelsdorf sind wieder in einen Normalstatus zurückgekehrt: europaweit einzigartige Jazz- und Improvisationsmusik in der Jazzgalerie. Über die inhaltliche Ausrichtung für 2022 war im Programmheft zu lesen: „Geleitet von der Idee, die der mythische Vogel Sankofa symbolisiert. Der Rückgriff auf Traditionen, das Lernen aus der Vergangenheit lässt uns ‒ nicht nur musikalisch ‒ voranschreiten.“
Umgesetzt wurden diese vielgestaltigen Verstrebungen sowohl in den Konzerten als auch in der von der Fotografin Francesca Patella kuratierten Ausstellung „Misha Criss Cross“ über den Pianisten Misha Mengelberg. Zudem wurde wieder der Kleylehof bespielt.
Lyrische Momente und Rundreisen durch afroamerikanische Musik. Den Beginn des dritten und abschließenden Teils über die diesjährigen Konfrontationen macht das generationenübergreifende Duo aus dem Pianisten, Band-Leader und Dirigenten Dieter Glawischnig mit der Saxofonistin Tanja Feichtmaier.
Anschließend: Das Rahma Quartet rund um die ägyptische Stimm-Künstlerin und Kuratorin Rasha Ragab, den deutschen Klangobjekte-Künstler Christoph Nicolaus, den argentinischen Bass-Klarinettisten Lucio Capece und am Bass Werner Dafeldecker.
Silt Trio – Brian Settles (Saxofon), Luke Stewart (Bass), Chad Taylor (Drums, mbria) – ist eine afroamerikanische Gruppe jüngerer Generation. Bei ihrer „great black music“ geht es stark darum, in die Vergangenheit zu blicken, um daraus Neues zu schaffen.
Den Abschluss der Konfrontationen lieferten Luís Vicente (Trompete), John Dikeman (Saxofon), William Parker (Bass) und Hamid Drake (Drums) mit einer ebenso energetischen wie furiosen Rundreise durch die Jazz-Geschichte. Gestaltung: Heinrich Deisl
23:30 bis 00:00 | ARD Radiofestival. Jazz
Geschichten aus der schwedischen Nacht. Der Pianist Joel Lyssarides live in Illingen: Seine Stücke entstehen in der Einsamkeit, spät am Abend.
Musik mit einer ganz individuellen Stimmung – Joel Lyssarides und sein Debütalbum „Stay Now“
Moderation: Karsten Neuschwender (SR). 30 Jahre ist er alt und spielt mit Jazzern wie Nils Landgren oder Klassikstars wie Anne Sofie von Otter. Joel Lyssarides ist einer, der musikalische Grenzen überschreitet, die vielleicht gar nicht existieren. Jazz ist für ihn eine offene Sprache, ein Vokabular, eine Möglichkeit, sich auszudrücken. Das gelingt ihm am besten nachts, allein in seinem Haus im Grünen eine halbe Stunde von Stockholm entfernt. Seine Musik wirkt oft intim und privat – Klänge aus dem Innersten. Am 27. April 2022 spielte Joel Lyssarides mit seinem Trio in der Illinger Illipse Musik aus seinem Album „Stay Now“.
sa – 03.09.2022
01:05 bis 06:00 | Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht: Lied & Chanson
Zu Gast: Der Sänger und Songschreiber Robert Summerfield. Liederbestenliste: die Platzierungen im September
Global Sound: neue internationale Singer-Songwriter-Alben. Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen. Tourneetipps: on Tour im September. Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause
Robert Summerfield ist Baritenor, d. h. er besitzt eine Tenorstimme, mit der er jedoch auch in die Tiefe gehen kann. Der Sänger, Multi-Instrumentalist und Songschreiber, ist in NRW geboren, war als Kind oft bei seinem Vater in Chicago, wo er mit Blues- und Soulmusik infiziert wurde, hat dann in Wien Jazz studiert, in der Band ROBB und mit Nils Wülker gearbeitet. Auf seinem neuen Album „Joni“ verneigt er sich – unterstützt vom deutsch-isländischen Jazzpianisten Lars Duppler – vor einer der größten Songwriterinnen aller Zeiten und singt Joni-Mitchell-Songs. Ohne die Harmonien Mitchells zu verjazzen, haben Summerfield und Duppler die Schönheit und Tiefe dieser Lieder freigelegt.
05:05 bis 06:00 | Deutschlandfunk Kultur
Aus den Archiven: Mexico Calling – Olivia Molina im Gespräch (1/2) – Aus der Reihe „Showbusiness & Entertainment“
Von Kathrin Brigl und Siegfried Schmidt-Joos. RIAS Berlin 1987. Teil 2 am 01.10.2022, 05:05 Uhr
Bereits mit 20 Jahren war sie eine Radio-Persönlichkeit in Deutschland, kurz darauf kam auch das Fernsehen dazu: 1968 ihre erste ZDF-Serienrolle und 1970 ihre erste Personality-Show im SFB, in der die 1947 in Kopenhagen geborene deutsch-mexikanische Sängerin und Schauspielerin Olivia Molina ihr breites Repertoire zeigen konnte. Man sah sie dort oft auf einem Barhocker sitzend mit der spanischen Konzertgitarre mexikanische Folklore singen. Aber auch Jazz und internationale Standards mit dem großen Orchester des SFB. Und nicht zu vergessen die Opern von Bertold Brecht und Kurt Weill, die sie auf ihren Tourneen
präsentierte. Siegfried Schmidt-Joos und Kathrin Brigl zeigen in der zweiteiligen Musik-Gesprächs-Sendung die vielen Gesichter von Olivia -Molina, die von sich sagt: „Ich bin ein privilegierter Mischling, ich habe das Beste von beiden Kulturen mitbekommen.“
09:05 bis 10:00 | SWR 2
SWR2 Musikstunde: Jazz across the border
Mit Günther Huesmann. Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusikern, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. „Jazz across the border“ hört auf unterhaltsam-informative Weise hin.
17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Martin Wind and Philip Catherine | NDR Jazz Coming Home Concerts, Flensburg, April 2022
Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Martin Wind and Philip Catherine @ NDR Jazz Coming Home Concerts | Martin Wind, db | Philip Catherine, g | Robbe & Berking Yachting Heritage Center, Flensburg, April 2022
19:30 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
22:05 bis 23:00 | Bayern 2
radioMitschnitt aus Franken: Best of Stars im Luitpoldhain Nürnberg 2022 – Best of Stars im Luitpoldhain Nürnberg 2022
„The Night of Jazz & Friends“. Mit der German All Stars Big Band unter der Leitung von Jörg Achim Keller; Mezzoforte; Nightmares on wax; Ivan Lins, brasilianischer Mehrfach-Grammy-Gewinner; Nils Landgren; Special Guest; Max Mutzke und Casandra Steen
Percussion und Moderation: Wolfgang Haffner. Moderation: Sandra Rieß. (Als Video-Livestream in der BR-Mediathek). Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2.
Wolfgang Haffner, der Stardrummer aus Nürnberg, er hatte gerufen, und sie alle sind seiner Einladung wieder gefolgt: Die Stars des Jazz, Funk, Soul und Pop. Endlich war es wieder soweit: Am 7. August 2022 zündete in Europas grünstem Konzertsaal die „Night of Jazz and Friends“ ein umjubeltes Feuerwerk der Extraklasse. Ganze dreieinhalb Stunden kochte die Stimmung unter den 65.000 Fans. Erst zum fünften Mal fanden die Stars im Luitpoldhain statt. Doch längst ist dieses Freundestreffen ein Kultformat mit Künstlern aus aller Welt, die gerne wiederkommen, und vielen, die unbedingt mal dabei sein wollen.
Und das waren Sie, die den Luitpoldhain bei heißestem Sommerwetter dreieinhalb Stunden zum Kochen brachten: Die Grammy preisgekrönte Legende aus Brasilien, Ivan Lins, Cassandra Steen, eine der ganz großen Soulstimmen aus Deutschland, Nightmares on Wax, Mezzoforte aus Island, Mr. Red Horn Nils Landgren, Haffners Best buddy Max Mutzke und der special guest, der bis zur letzten Minute geheim gehalten wurde: Thomas Quasthoff! Sie alle wurden von der German Allstar Big Band unter der Leitung von Jörg Achim Keller mit Bläsersounds und gigantischen Rhythm sections grandios begleitet.
Im radioMitschnitt präsentiert Ursula Adamski-Störmer einen rasanten Querschnitt durch die dreieinhalb-Stunden Show. Die größte Herausforderung dabei: die Entscheidung, welche Titel weglassen für die gut 55 Minuten-Sendung. Insofern ist dieses „Best of“ eher ein „part of“ eines unvergesslichen Open Airs, das in voller Länge auch in der BR Mediathek und auf der br-klassik.de/concert-Seite abrufbar ist. Unbedingt lohnenswert. Der radioMitschnitt ist dazu ein exzellenter Appetizer!
23:20:00 | Ö1
Dhafer Youssef im Studio, Rousseau/Larché im Brucknerhaus Linz
Zu Gast im Jazznacht-Studio ist Dhafer Youssef, Sänger und improvisierender Virtuose auf der arabischen Kurzhalslaute Oud. Seit seinen musikalischen Anfängen mischt Youssef diverseste Einflüsse in seine dezidiert kosmopolitische Musik, mit Betonung seiner arabischen Wurzeln und seiner Liebe zum Jazz.
Dhafer Youssefs Lebensweg führte, ausgehend von seiner tunesischen Geburtsstadt Térboulba, unter anderem über Graz, Wien, Barcelona und Berlin nach New York und Paris. Als 22-Jähriger landete der 1967 geborene Musiker ausgerechnet in Österreich.
Zehn Jahre Aufenthalt im Land an der Donau ermöglichten ihm die nötigen Kontakte zur ersten Liga der europäischen Musikszene und gaben ihm Gelegenheit, seine einzigartige Jazz-World -Music-Melange zu entwickeln. Eine Initialzündung für Youssefs Karriere war dabei das Projekt „Foreign Affairs“ in Form einer „Carte Blanche“-Konzertserie im Wiener Jazzclub Porgy & Bess, die ihm Christoph Huber zwischen September 1997 und Mai 1998 ermöglichte. Youssefs außergewöhnliches musikalisches Talent, sein poetisches Oud-Spiel, sein feines Gespür für raffinierte Kompositionen und die faszinierende Linienführung seiner beeindruckenden Stimme überzeugten Kritiker und Hörer gleichermaßen.
Nach langen Reisen hat Dhafer Youssef nun seinen Lebensmittelpunkt wieder in die österreichische Bundeshauptstadt verlegt, und im Porgy & Bess wird wieder an die einstige Idee der „Foreign Affairs“ angeknüpft, in monatlich wiederkehrenden Konzerten mit Musiker:innen, die exklusiv eingeladen werden.
Zudem erscheint im Herbst 2022 Dhafer Youssefs neues Album „Streets of Minarets“. Das Konzert dieser Ö1 Jazznacht kommt vom Duo Continuum, das am 8. April 2022 im Linzer Brucknerhaus auftrat. Die Musik von Kontrabassist Yves Rousseau und Saxofonist Jean-Marc Larché vereint jazzige und klassische Elemente in poetischer Verdichtung und lyrischer Klanglichkeit, mit Einflüssen aus den unterschiedlichsten Regionen dieser Welt und aus verschiedensten Traditionen.
Außerdem gibt es wie immer ein Jazznacht-Magazin mit aktuellen Terminen und Neuerscheinungen aus nah und fern. Gestaltung: Gerhard Graml
so – 04.09.2022
00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) Dhafer Youssef im Studio, Rousseau/Larché im Brucknerhaus Linz
11:05 bis 12:00 | Bayern 2
radioMitschnitt: Alma Naidu
17:10:00 | Ö1
Ein kleines Label auf reichen Entdeckungsreisen -Teil 2
Nicht wenige unabhängige, kleine Labels haben sich in den letzten zwei Dekaden auf Entdeckungsreisen in aller Welt begeben, um jene Musik zu dokumentieren, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Verschmelzung lokaler Musiktraditionen mit westlicher Rock-, Pop-, Soul-, Funk-und Discomusik und deren Instrumentarium entstanden ist. Das New Yorker Label Ostinato Records sticht da heraus. Journalist Vik Sohonie hat es ins Leben gerufen, um nicht nur groovende und tanzbare Musik neu und wieder zu entdecken, sondern dabei vor allem auch die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe ihrer Entstehung zu beleuchten -mit wenig Detailinformationen zu den einzelnen Tracks, dafür umso genauerer Aufbereitung des historischen Kontexts bestimmter Musikstile und ihrer Hybridisierung mit anderen. Die Spielräume Spezial folgen in zwei Sendungen den Entdeckungsreisen von Ostinato Records und erforschen diesmal die in der Diaspora geborenen hypnotischen Discosounds und die rebellische Funaná-Musik Kap Verdes nach der Unabhängigkeit im Jahr 1975. Gestaltung: Michael Neuhauser
19:30 bis 20:00 | Bayern 2
Musik für Bayern: Klassik, Pop und Jazz – Selbst gemacht! Der Musiker Ralf Schuband
Chorleiter und Rockmusiker mit deutsch-deutschem Lebenslauf von Gudrun Petruschka
„In Obernzenn gab es alles, was ich mochte: eine Blasmusik, einen Chor, viele Gaststätten, Stammtische. Ich habe sofort Arbeit bekommen. Das war eine ganz herzliche Aufnahme, weil ich mich nicht verschlossen habe. Ich bin auf die Leute zugegangen, wie wir Brandenburger sind. Und die sturen Franken haben das kennengelernt, dass es auch so geht.“
1985, da war Ralf Schuband gerade 20 Jahre alt, wird seinem Ausreiseantrag aus der DDR sehr plötzlich stattgegeben. Innerhalb von 24 Stunden muss er raus. Seine neue Heimat findet er in Bayern, und mit den „sturen Franken“ ist er sehr schnell warm geworden. Heute ist er Chorleiter, arbeitet mit Menschen mit Behinderung, und spielt – wie schon als Jugendlicher in der Lausitz – in einer Rockband.
19:32 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Jazz: Black Velvet – Der Tenorsaxofonist Illinois Jacquet
Von Gerd Filtgen. Es war Illinois Jacquets Geniestreich: Sein ekstatisches Tenorsaxofonsolo in „Flying Home“ sorgte im Jahr 1942 im Lionel Hampton Orchester für eine Sensation. Seitdem wurde es immer wieder zitiert. Aber nicht nur mit seiner expressiven Spielweise, die er in den höchsten Lagen mit gekonnt eingesetzten Instrumentalschreien krönte, sondern auch mit exzellenten Balladen-Interpretationen war der Saxofonist in prominenten Big Bands ein gefeierter Solist. Mit eigenen Combos gelang Illinois Jacquet das Kunststück, die Flexibilität einer kleinen Gruppe zu bewahren und darüber hinaus den strahlenden Sound einer Big Band zu erzielen.
19:34:00 | Ö1
Tobias Meissl Trio im Studio 2 des Wiener Funkhauses
Österreichs junges Ausnahmetalent am Vibrafon, Tobias Meissl, hat sich nach seiner Rückkehr aus den USA, wo er am Berklee College of Music in Boston mit einem Vollstipendium studiert hat, rasch etablieren können. Gemeinsam mit Ivar Roban Križic am Kontrabass und Langzeitmitstreiter Valentin Duit am Schlagzeug spielt er Musik auf der Kippe zwischen traditionellem Jazz und Neuer Unübersichtlichkeit -der heterogenen Improvisationsmusik der Gegenwart. Das gelingt dem Trio mit jener Selbstverständlichkeit, die der jüngeren Musiker:innen-Generation eigen zu sein scheint, die sich gerne im Fundus des American Songbook bedient und ebenso spielerisch zeitgenössische Einflüsse aus allen Richtungen zulässt.Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH (VGR). Gestaltung: Helmut Jasbar
20:55:00 | Ö1
Bill Evans und Jim Hall: „Undercurrent“ (1962)
Im August 1962, also ziemlich genau vor 60 Jahren, wird das Album „Undercurrent“ von Pianist Bill Evans und Gitarrist Jim Hall veröffentlicht. Nicht nur das ikonische Albumcover, das die Unterwasser-Fotografie einer Frau in weißem Kleid zeigt, erregt Aufmerksamkeit. Im Duo mit Klavier und Gitarre zu spielen ist kein einfaches Unterfangen. Gerne kommen sich die Klangfarben der beiden Saiteninstrumente (auch beim Piano werden ja Saiten mit Hämmern angeschlagen) in die Quere. Doch bei Bill Evans und Jim Hall bedeutet der Dialog pure Magie: Traumwandlerisch spielen sich die beiden Musiker melodische Elemente zu und kommunizieren mittels sensibler Akkordfärbungen. Gleich die Eröffnungsnummer „My Funny Valentine“ demonstriert das hochempathische Zusammenspiel der beiden. Dieser kammermusikalische Jazz-Meilenstein war eine Blaupause und Inspiration für zahlreiche spätere Gitarre-Klavierduos. Gestaltung: Klaus Wienerroither
22:08 – 23:00 | Ö1
Neues Klänge ausm Hoamatland – 50 Jahre Landesstudio Oberösterreich
Vom Bregenzer Wald bis ins Südburgenland, von der Mozartstadt bis nach Bozen. Die ORF-Landesstudios sind Außenstellen des ORF in den einzelnen Bundesländern. Dort wird aber nicht nur volles (trimediales) Programm für die Radio-, Fernseh- und Online-Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich produziert, sondern auch eine Menge Aufnahmen Neuer Musik, welche im ORF-Gesetz unter der „Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion“ auch festgeschrieben ist.
Was sich dort in vergangenen fünf Jahrzehnten in puncto Zeitgenössischer Musik getan hat, darüber hat Andreas Maurer mit Kolleg:innen aus den Landesstudios gesprochen, die dazu auch einige spannende ORF-Mitschnitte aus den Archiven ausgegraben.
Eine Sendung anlässlich der „Zeit-Ton-Extended“-Reihe zu den 50. Geburtstagen der Landesstudios. Gestaltung: Alice Ertlbauer-Camerer, Andreas Maurer
23:00 bis 00:00 | ARD Radiofestival. Jazz
Hörbar – Musik grenzenlos – Handverlesene Musik aus aller Welt
Musik ohne Grenzen serviert die Hörbar sonntags zu später Stunde. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. Ein Menü mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, das Genregrenzen überwindet, Klänge ganz unterschiedlicher Herkunft zu einem gemeinsamen Flow verbindet und zum entspannten Zuhören einlädt.
Am Hörbar-Tresen: Bianca Schwarz (Moderation). Barkeeper: Martin Kersten (Musikauswahl). Eine Produktion von hr2-kultur. Auch unter www.ardaudiothek.de/radiofestival