Ein kleiner Blick in die Radiowoche 33. Die Luft ist dünner geworden, denn es ist Festspielsommer bei der ARD. Das heißt, für manche Sender findet Jazz jetzt erst wirklich statt, für andere heißt es Reduktion auf eine halbe Stunde vor Mitternacht. Teilnehmende Sender beim ARD-Radiofestival: NDR Kultur, Bremen Zwei, WDR 3, hr2-kultur, SWR2, SR 2 Kulturradio, rbbKultur | MDR Kultur | BR-KLASSIK
Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Inhalt
- Senderliste: 1
- mo – 15.08.2022. 2
- di – 16.08.2022. 2
- mi – 17.08.2022. 3
- do – 18.08.2022. 5
- fr – 19.08.2022. 6
- sa – 20.08.2022. 8
- so – 21.08.2022. 9
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- rbb-kultur – DEINE OHREN WERDEN AUGEN MACHEN.
- mdr-kultur – Das Radio.
- wdr3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- sr2 Kulturradio – … gut zu hören.
- swr2 – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
mo – 15.08.2022
17:10:00 | Ö1
Eine Würdigung der Soulikone Isaac Hayes
Am 20. August jährt sich der Geburtstag des 2008 verstorbenen Soulmusikers, Komponisten und Schauspielers Isaac Lee Hayes jr. zum 80. Mal. Der Mann aus Covington, Tennessee, reüssiert zuerst als Songwriter für das Stax Label mit Hits wie „Soul Man“ oder „Hold on, I´m coming“.
Diese Erfolge ermutigten ihn zu einer Solokarriere. Mit seiner markanten Baritonstimme gelang Hayes 1971 ein Welthit mit dem Titelsong zu dem Kinofilm „Shaft“. Wie vielleicht sonst nur der „Godfather of Soul“, James Brown, verkörperte Isaac Hayes das Image des selbstbewussten und selbstbestimmten afroamerikanischen Künstlers. Die große Karriere als Musiker endete zwar Ende der 1970er-Jahre, aber als Schauspieler, Radio DJ und Charakter in der Zeichentrick Kultserie „South Park“ blieb „Black Moses“ (das war auch der Titel eines seiner Erfolgsalben) im Gespräch. Im Alter von nur 65 Jahren verstarb der so monumental und unverletzbar wirkende Issac Hayes in seinem Haus in Memphis an einem Schlaganfall. Gestaltung: Klaus Wienerroither
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
Die perfekte Mischung für Jazz-Fans und Hörer, die mit Jazz einfach nur entspannt in den Abend starten wollen.
23:30 – 0:00 UHR | ARD Radiofestival. Jazz
THE JAZZ REALITIES: Carla Bley, Steve Lacy und Michael Mantler 1966 in der Lila Eule Bremen
Von Arne Schumacher. Schon der Bandname war vielsagend. The Jazz Realities – damit spielten Bley und Mantler zum Einen auf die brisante musikalische Aktualität an, auf Ausdrucksformen jenseits der Traditionen. Andererseits stand er für den Status und die prekäre ökonomische Situation vieler JazzmusikerInnen. Bley und Mantler, damals auch privat ein Paar, waren sich in New York begegnet. Ihre Aktivitäten in der progressiven Jazz Composers Guild mündeten in ein eigenes Orchester. The Jazz Realities wiederum entstand aus dem Zusammenschluss mit dem europäischen Trio von Steve Lacy.
di – 16.08.2022
01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Andreas Müller
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Filigran, vertrackt, swingend: Das Jochen Rückert Special Quintet
Mark Turner, Tenorsaxofon; Joris Roelofs, Bassklarinette; Nils Wogram, Posaune; Doug Weiss, Kontrabass; Jochen Rückert, Schlagzeug. Aufnahme vom 2.5.2022 aus dem Loft Köln
Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. Eine vielfach erprobte Zusammenarbeit verbindet den deutschen, in New York lebenden Schlagzeuger Jochen Rückert mit dem amerikanischen „Lieblingssaxofonisten jedes Jazzfans“ (Rückert), Mark Turner. Für sein neues Quintett kombinierte er den Tenoristen mit zwei herausragenden Bläsern des europäischen Jazz: Nils Wogram, Posaune, und Joris Roelofs, Bassklarinette. Das Repertoire für die Besetzung ohne Harmonieinstrument schrieb Rückert für die Produktion einer neuen CD; das Konzert im Loft Köln fand unmittelbar nach den Aufnahmen statt und demonstriert eindrucksvoll die Meisterschaft der beteiligten Musiker. In der Sendung werden Höhepunkte daraus vorgestellt.
22:30 bis 23:30 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Olga Neuwirth: „Clinamen/Nodus“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Martyn Brabbins); „Who am I?“ (Jenny Evans, Susanne Michel, Isabella Luke, Gerd Lohmeyer, Tim Schlichter, Sprecher; Olga Neuwirth, Elektronik; ICI-Ensemble)
23:03 – 24:00 | Ö1
Neues für Saxophonquartett – 21. Gustav Mahler Kompositionspreis. Uraufführung der Preisträger:innenwerke
Bereits zum 21. Mal luden die Stadt Klagenfurt und das Musikforum Viktring-Klagenfurt Komponistinnen und Komponisten jeglicher Nationalität und ohne Altersbeschränkung dazu ein, sich für den Gustav Mahler Kompositionspreis zu bewerben. Diesmal galt es, ein maximal zehnminütiges Werk für das junge international renommierte „Mobilis Saxophonquartett“ (Sopransaxophon, Altsaxophon, Tenorsaxophon, Baritonsaxophon) einzureichen.
Komponist:innen aus 24 Nationen waren dieser Einladung gefolgt und stellten sich der vierköpfigen Jury unter dem Vorsitzenden Johannes Berauer. Am 10. Juli 2022 wurden die prämierten Werke uraufgeführt: „Dogma“ von Andrea Portera (ITA, 1. Preis), „Eρις [Eris]“ von Wojciech Chalupka (PL, 2. Preis). „Kammerflimmern“ von Mathias Johannes Schmidhammer (IT/AT, 3. Preis). Das Mobilis Saxophonquartett hatte sich außerdem dazu entschieden, zusätzlich den „Mobilis Quartet Ensemble Prize“, zu vergeben. Dieser ging an Martin Christoph Redel (D) für „Saxollage“.
Der Gustav Mahler Kompositionspreis besteht seit 1995 und möchte dazu ermutigen, zu experimentieren und Grenzen neu zu vermessen. Auch das Integrieren improvisierter Elemente ist möglich. Gestaltung: Christine Pleschberger
23:30 – 0:00 UHR | ARD Radiofestival. Jazz
DIE MONHEIM TRIENNALE: Wenn Geschichte ein Festival formt
Von Ilka Geyer. Bei der Triennale in Monheim realisierten im vergangenen Juni 16 internationale Künstlerpersönlichkeiten exklusive „Signature – Projekte“. Die facettenreiche Vokalistin Sofia Jernberg öffnete z.B. mit ihrem Projekt „Hymns & Laments“ einen Raum, in dem sich die unermessliche Vielfalt der menschlichen Stimme voll entfalten konnte. Dafür brachte sie u.a. den Trompeter Peter Evans und die Cellistin Okkyung Lee mit nach Monheim. Neben den Signature-Konzerten schaffte das Festival aber auch Orte, an denen viele der insgesamt über 100 artists spontan neue musikalische Begegnungen erforschten.
mi – 17.08.2022
00:03 bis 06:00 | hr2-kultur | SWR 2
Die lange Nacht zum 70. Geburtstag von Heiner Goebbels – Arbeiten vom Hörspielmacher und Komponisten Heiner Goebbels
Der in Berlin und Frankfurt am Main lebende Heiner Goebbels zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten. Seit den 1970er Jahren gilt er als Erneuerer des Jazz, des Musiktheaters, der Klanginstallation, des Hörspiels sowie orchestraler wie szenischer Konzerte. Für sein Werk, das mit den Gattungsgrenzen innovativ und radikal spielt, wurde er vielfach ausgezeichnet.
Die SWR2-Hommage zu seinem 70. Geburtstag am 17. August blickt zurück auf einige seiner Werke – und Heiner Goebbels ist sogar mit zwei Collagen unveröffentlichter Aufnahmen beteiligt.
- 00:05 bis ca. 2.30 Uhr – Section 1: Allerhand | Juke Box Archive – Part One and Part Two. Selbstportraits – Ein Collage von Heiner Goebbels. SWR 2022 | Radiopremiere. Heiner Goebbels erstellt zwei Collagen, in denen er sein privates Archiv nach unveröffentlichtem Material und Alternativ-Mixes durchforstet. Es sind Aufnahmen u.a. von Kompositionen mit dem Sogenannten Linksradikalen Blasorchester, der Band Cassiber, seiner Hörspiele sowie Takes aus Filmen, Musiktheaterstücken und Installationen.
- 02:30 Uhr bis.ca. 03.30 Uhr – Section 2: Orchesterkonzert | Walden nach Henry David Thoreau. Live-Mitschnitt eines Konzerts in der Alten Oper Frankfurt 1998 mit dem Ensemble Modern Orchestra unter dem Dirigat von Peter Eötvös | hr 1998
- 03:30 Uhr bis ca. 05.15 Uhr – Section 3: Hörspiel | Die Wiederholung – Live-Hörstück nach Motiven von Kierkegaard, Robbe-Grillet und Prince. Regie: Heiner Goebbels. SWF/Theater am Turm Frankfurt am Main 1997 | 74 Min. / Hashirigaki. Hörstück nach Texten von Gertrude Stein mit Songs der Beach Boys. SWR/hr/Théâtre Vidy-Lausanne E.T.E. 2004 | 58 Min.
- 05:15 Uhr bis 06.00 Uhr – Section 4: At work | Gespräch mit Heiner Goebbels über seine jüngste Komposition Call of Duty für das Ensemble Modern und geplante Live-Auftritte mit seiner neuen Jazzband The Mayfield
- 12:05 Uhr Doppelkopf: Stefan Fricke im Gespräch mit Heiner Goebbels (nur hr2-kultur)
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
20:00 bis 22:30 | hr2-kultur
LIVE – Das Anthony-Braxton-Trio bei der „Cologne Jazzweek“ – Konzert
Sie sind jung und ambitioniert: Zwei rheinische Festivals gehen in die zweite Runde. Die Cologne Jazzweek zeigt die Stärken Kölns als Jazzstadt. Die Monheim Triennale ignoriert die Genregrenzen der Gegenwartsmusik.
Anthony Braxton Trio: Anthony Braxton, Saxofon; Adam Matlock, Akkordeon; Susana Santos Silva, Trompete
(Übertragung aus dem WDR Sendesaal in Köln). Anthony Braxton kehrt mit seinem aktuellen Trio ins WDR Funkhaus zurück. 1993 hatte er hier zuletzt im Sextett Kompositionen Charlie Parkers neu ausgeleuchtet. Heute, mit 76 Jahren, geht Braxtons Blick in die Zukunft: Mit seinem Trio erforscht er die Möglichkeiten der Echzeit-Klangsynthese und algorithmischer Komposition. Bei der Monheim Triennale hat sich Sam Amidon seinen Helden Marc Ribot eingeladen. Gemeinsam interpretieren sie traditionelle Songs aus Amidons Heimat Vermont. Noch weiter spannt die Vokalartistin Sofia Jernberg den Bogen, mit Gesängen aus Korea, Äthiopien und Norwegen.
Anschließend:: Monheim Triennale – Sam Amidon Band & Marc Ribot – Sofia Jernberg „Hymns & Laments“ (Aufnahme vom 24. Juni auf dem Festivalgelände)
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Astrid Schwarz
23:30 – 0:00 UHR | ARD Radiofestival. Jazz
Oud-Spieler Dhafer Youssef bei der hr-Bigband
Von Gregor Praml. Die Mischung aus Jazz und arabischer Musik bildet einen musikalisch fruchtbaren Nährboden. Dies durfte die hr-Bigband schon 2013 sehr erfolgreich in der Zusammenarbeit mit dem französisch-libanesischen Trompeter Ibrahim Maalouf feststellen. Nun war im Januar 2022 mit dem tunesischen Oud-Spieler Dhafer Youssef ein weiterer Virtuose zu Gast, der in seinen Projekten eine einzigartige Melange aus arabischen Klängen, akustischem Jazz und modernen Beats entstehen lässt. Der Schwede Magnus Lindgren arrangierte die Musik von Youssef für ein Projekt mit der hr-Bigband.
do – 18.08.2022
14:05:00 | Ö1
Naïssam Jalal Trio im März 2022 in Hamburg
Die Flötistin Naïssam Jalal, 1984 in Paris geboren, hat in Damaskus und Kairo studiert, neben der Querflöte spielt sie auch die traditionelle, im Nahen Osten weit verbreitete Holzflöte Ney. Von John Coltrane inspiriert, beschäftigte sich die Musikerin mit syrischen Wurzeln schon in frühen Jahren mit Jazz und Improvisation. Ihre Arbeit sieht die Kosmopolitin bei alldem fest verknüpft mit ihrem politischen Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit in Europa.
Gemeinsam mit dem französischen Kontrabassisten Claude Tchamitchian und dem aus Brasilien stammenden Pianisten Leonardo Montana hat Jalal das 2019 veröffentlichte Album „Quest of the Invisible“ eingespielt, das den renommierten Preis „Les Victoires du jazz“ gewann. In der Musik des wunderbaren Trios spielen Stille und repetitive Rhythmen zentrale Rollen, wie Naïssam Jalal am 17. März dieses Jahres im Hamburger Rolf-Liebermann-Studio bewies: Dort war flirrend eleganter, melancholischer Kammer-Jazz zwischen Orient und Okzident zu erleben. Gestaltung: Helmut Jasbar
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Gruppenklang mit Orgel – Das internationale Trio Deadeye
Von Anja Buchmann. Die Besetzung Orgeltrio ist seit Jimmy Smith und Larry Young mit ganz bestimmten Erwartungen und Stil-Schubladen verbunden. Organist Kit Downes aus London, Gitarrist Reinier Baas aus Amsterdam und Schlagzeuger Jonas Burgwinkel aus Köln – zusammen Deadeye – schaffen es, die dezente Patina vom traditionellen Klangbild zu wischen und neue Farben aufzutragen. Die drei entwickeln faszinierende Sounds, wunderbare Melodien und entfalten ihre Virtuosität ohne demonstratives Muskelspiel in bestem Gruppengeist. So bewegen sie sich wendig und elegant von dezenten Groove-Passagen über Rubato-Flächen bis zu stolpernden Rhythmen, von Rock über Andeutungen an afrikanische Klänge bis zu Klassik, britischer Folkmusik und natürlich: Jazz.
22:30 bis 23:30 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 70. Geburtstag von Heiner Goebbels
Heiner Goebbels: „Red run. nine songs for eleven instruments“; „Schwarz auf Weiss“, Ausschnitte (Heiner Müller, Stimme); „Herakles 2“ (Ensemble Modern: Peter Rundel)
23:03 – 24:00 | Ö1
„Sequencing Detachments“ von Schtum – Elevate 2022. Schtum mit „Sequencing Detachments“.
Wenn Manu Mayr und Robert Pockfuß mit ihrem Duo Schtum auftreten, dann erhält das Wörtchen „zusammenspielen“ eine tiefere Bedeutung. Die beiden Musiker schleusen den Klang von Bass und Gitarre durch eine Kette von Effekten und Verzerrern, die beide direkt miteinander verbindet; die kleinste Bewegung des einen beeinflusst den Klang des anderen. Der sich mal zu wummernder Tanzmusik aufschwingende und dann wieder in die Tiefen der Drone Musik abtauchende gemeinsame Sound ist live stets ein ganzkörperliches Erlebnis, so auch Mitte Juli beim Elevate Festival in Graz, wo Schtum im Dom im Berg ihre aktuelle Platte „Sequencing Detachments“ präsentierten. Gestaltung: Susanna Niedermayr
23:30 – 0:00 UHR | ARD Radiofestival. Jazz
Festival Women in Jazz 2022
Von Julia Hemmerling. „Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber immer, wenn ich mich verspiele, singt sie so, dass es wieder richtig klingt.“ Lars Danielsson und Caecilie Norby ergänzen sich auf der Bühne perfekt. Sowohl die dänische Sängerin als auch der schwedische Bassist können auf rund 40 Jahre Musikbusiness zurückblicken. Heute sind sie ein Ehepaar. Er wünscht sich, Gleichberechtigung wäre irgendwann kein Thema mehr. Sie ist überzeugt: Frauen im Jazz sind lange nicht so etabliert wie Männer. Auf ihren Konzerten sorgt das Paar nicht nur für ein immenses musikalisches Niveau, sie arbeiten vor allem auf Augenhöhe.
fr – 19.08.2022
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Milestones – Jazzklassiker: „Brutale Schönheit“ – Der Tenorsaxofonist Don Byas in ausgewählten Aufnahmen
Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. Der Amerikaner Don Byas (1912-1972) gilt als einer der großen Tenorsaxofonisten des Jazz und als entscheidende Figur beim Übergang des Swing in den Bebop. Doch der anhaltende musikgeschichtliche Ruhm ist ihm versagt geblieben. Ein Grund dafür: Den größeren Teil seiner Karriere verbrachte er im europäischen Exil. „Ich versuche, brutal zu klingen, ohne die Schönheit zu verlieren“, so charakterisierte er selbst seinen Stil. Mit seinem geschmeidigen und vitalen Spiel über schnelle Akkordfolgen beeinflusste er eigenen Angaben nach revolutionäre Nachfolger wie Charlie Parker und John Coltrane. Aber besonders seine expressiven Balladeninterpretationen lassen ihn heute als Meister seines Fachs erscheinen. Aus Anlass seines 50. Todestages am 24. August ist eine Auswahl seiner eindrucksvollsten Aufnahmen zu hören.
22:30 bis 23:30 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Orgelmusik: 71. Musikfest ION – Neue Klänge für die Königin – Der Impro-Abend
Martin Sturm, Orgel; Hansi Enzensperger, Hammond-Orgel. Moderation: Annekatrin Hentschel. Aufnahme vom 28. Juni 2022 in St. Sebald
Beim Musikfest ION – gegründet 1951 als Internationale Orgelwoche Nürnberg – steht traditionell die Königin der Instrumente, wie die Kirchenorgel oft genannt wird, im Fokus. Dabei hat Intendant Moritz Puschke aber auch die Rolle der Orgel heute im Blick – und die geht weit über den Kirchenraum hinaus. Die Kirchenorgel hat vor allem durch die elektronische Klangerzeugung inzwischen zahlreiche jüngere Geschwister bekommen. Beim Improvisations-Abend am 28. Juni trafen sich zwei dieser Geschwister: die Kirchenorgel von St. Sebald, gespielt von Martin Sturm, und die aus Jazz und Pop bekannte Hammond-Orgel, gespielt von Hansi Enzensberger. Außerdem waren noch zahlreiche etwas entferntere Verwandte anwesend: moderne und historische Tasteninstrumente vom Klavier bis zum Virginal, teils aus den Beständen des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg. Wie diese vielen verschiedenen Klangwelten zueinander finden, sich austauschen und am Ende sogar verschmelzen, loteten die beiden Musiker in ihren Improvisationen aus, teilweise auf Zuruf aus dem Publikum. Die Orgel im Licht unserer Zeit – spontan, offen, bereit zum Austausch
23:03 – 24:00 | Ö1
Improvisationsklangkörper des 21. Jahrhunderts – MIMEO – Konfrontationen 2022. (Teil 1) MIMEO.
Die Konfrontationen, eines der renommierten Festivals Europas für Jazz und Improvisation, fanden Ende Juli zum 42. Mal statt. Eines der Highlights des dreitägigen Programms war MIMEO. Das Music In Movement Electronic Orchestra wurde 1997 von Konfrontationen-Gründer Hans Falb ins Leben gerufen. Der Auftritt war ein Tribute an die früheren MIMEO-Musiker Peter „Pita“ Rehberg und Cor Fuhler. Im Zeit-Ton sind das Konzert sowie Ausschnitte aus MIMEO-Alben zu hören.
1997 war eine erste Hochphase einer experimentellen elektronischen Musik, die ihre Referenzen sowohl aus der Elektroakustik als auch aus dem Improvisationsjazz und der Club-Musik bezog. Auf Betreiben des Neue-Musik-Veranstalters Peter van Bergen und von Hans Falb gründete sich rund Keith Rowe, dem Gründungsmitglied der legendären Improvisationsband AMM, ein Ensemble aus jüngeren und jungen Musiker:innen, die Möglichkeiten digitaler Klangproduktionen erforschten.
Der Bandname Music In Movement Electronic Orchestra war Programm. 2002 feierte MIMEO bei den Konfrontationen das fünfjährige Bestehen. Im Konzertankünder war zu lesen: „In diesem Orchester, einem Improvisationsklangkörper für das 21. Jahrhundert, funktioniert die oft gesuchte Einheit von hochtechnisierten Laptop-Musiker:innen, primitiven Soundforschern und improvisierenden Musiker:innen auf erstaunliche Weise.“ Bis 2011 brachte MIMEO auch sechs Alben heraus, die meisten davon Live-Aufnahmen.
Tribute Konzert: Bei den Konfrontationen 2022 fanden Konzerte wieder am Klylehof statt. MIMEO, dieses „dream team“ elektronischer Improvisation, spielte dort am zweiten Abend in der Besetzung Phil Durrant, Christian Fennesz, Thomas Lehn, Kaffe Matthews, Gert-Jan Prins, Rafael Toral und Peter van Bergen.
Gewidmet war das Konzert dem vor zwei Jahren verstorbenen Pianisten Cor Fuhler und dem im Juli letzten Jahres verstorbenen Elektronikmusiker und Betreiber des Labels Editions Mego Peter „Pita“ Rehberg.
Diese Ö1-Aufnahme von MIMEO ist der Auftakt eines dreiteiligen Zeit-Ton-Schwerpunktes über die Konfrontationen. Teil 2 und 3 werden am Freitag, dem 26.8. und Anfang September ausgestrahlt. Gestaltung: Heinrich Deisl
23:30 – 0:00 UHR | ARD Radiofestival. Jazz
Aktuelle Aufnahmen und Alben
Von Ralf Dombrowski. „File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.
sa – 20.08.2022
01:05 bis 06:00 || Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht: Klanghorizonte – Neues und Entlegenes aus Jazz, Ambient und experimentellem Pop
Mit Musik von The Blue Notes, Jack DeJohnette, Phil Struck u.v.a. Am Mikrofon: Niklas Wandt
10:05 bis 11:00 | Deutschlandfunk
Klassik-Pop-et cetera
Am Mikrofon: Der Pianist Malakoff Kowalski. Er gilt als besonders individueller Pianist, als Künstler und Kunstwerk in einer Person. Die Berliner Zeitung beschreibt Malakoff Kowalski als dunklen Grafen. Dazu passt seine eigenwillige Erscheinung im schwarzen Anzug und einer Prinz-Heinrich-Mütze à la Helmut Schmidt. Der Sohn iranischer Eltern wurde 1979 in Boston geboren, er ist in Hamburg aufgewachsen und lebt heute in Berlin. Er komponiert für Film und Theater und liebt die Grenze zwischen Klassik und Jazz. Sein neues Album „Piano Aphorism” ist der Abschluss einer CD-Trilogie für Klavier solo. Ein Album, von dem Malakoff Kowalski sagt, es sei in einem Zustand zwischen wach und dämmernd entstanden. Für drei Monate schloss er sich in seinem Studio ein, einem schwarzen Raum ohne Fenster. Er lag oft stundenlang auf einer Luftmatratze unter seinem Klavier und ließ das Instrument auf sich wirken. Als Gastmoderator im Deutschlandfunk freut er sich besonders, mal nicht nur über seine eigene Musik, sondern vor allem über die Musik anderer Künstlerinnen und Künstler zu sprechen.
14.00 Uhr, Das Ö1 Hörspiel
„Die Juden“. Von Gotthold Ephraim Lessing.
Mit Branko Samarovski, Robert Tessen, Wolfgang Stendar, Peter Striebeck, Hans Hessling, Dietlindt Haug und Helma Gautier. Ton: Josef Adelberger. Bearbeitung und Regie: Klaus Gmeiner (ORF 1966)
In seinem selten aufgeführten Lustspiel „Die Juden“ thematisiert der damals 20jährige Gotthold Ephraim Lessing Antisemitismus und das Verhalten einem „Fremden“ gegenüber. Als kühn und radikal kann dieses Jugendwerk des bedeutendsten deutschen Schriftstellers der Aufklärung bezeichnet werden, zeigt es doch zum allerersten Mal eine positiv gezeichnete jüdische Figur auf der Theaterbühne. „Die Juden“ gilt als Vorstufe und komisches Gegenstück zu „Nathan der Weise“.
Ein Reisender rettet einem Baron, der von seinen eigenen, zur Tarnung als Juden verkleideten Bediensteten, überfallen wird, das Leben. Aus Dankbarkeit verspricht der Baron dem Reisenden die Hand seiner Tochter. Als dieser bekennt, Jude zu sein, kippt die vorgeblich lustige Verwechslungskomödie in bittere Realität. „Ein Jude? Grausamer Zufall!“ sagt der Baron und kann nun seinem Lebensretter seine Tochter nicht mehr zur Frau geben. Und der Bedienstete des Reisenden wirft diesem vor: „Sie sind ein Jude, und haben das Herz gehabt, einen ehrlichen Christen in ihre Dienste zu nehmen? Sie hätten mir dienen sollen. So wäre es nach der Bibel recht gewesen!“
Lessings Stück, geschrieben 1749, berichtet von einer bitteren Tatsache: Dass es gegen die Aufklärung und ihr Ziel, das allgemein Menschliche als Wesentliches unseres Seins zu verstehen, immer wieder Versuche gab und gibt, Differenzen zu konstruieren und zu behaupten.
17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Zeitenwende – 3 – Widerstehen
Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Ulrich Habersetzer
- Lenin in Addis Abeba. „Diktator werden“ von Frank Dikötter. Sprecher: Axel Wostry
- „Schlief ein goldenes Wölkchen“ von Anatoli Pristawkin – Sprecher: Andreas Neumann
- Jetzt geht’s los? Robert Misik und „Das große Beginnergefühl“ – Sprecher: Axel Wostry
- „Bergmann von Donbass“. Das Foto schaute mich an – Katja Petrowskaja – Sprecherin: Rahel Comtesse
- „Ich schweige nicht! Philosophische Anmerkungen“ von Alain Finkielkraut – Sprecher: Axel Wostry
- Sich nicht heroisch behaupten – „Widerstände“ von Iris Därmann – Sprecherin:: Rahel Comtesse
17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Fabian Dudek Quartett | 52. Deutsches Jazzfestival Frankfurt, Oktober 2021
Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Fabian Dudek Quartett || Fabian Dudek, as | Felix Hauptmann, p | David Helm, b | Fabian Arends, dr | 52. Deutsches Jazzfestival Frankfurt, Hessischer Rundfunk, hr-Sendesaal, Oktober 2021
19:30 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge
21:30:00 | Ö1
Isaiah Collier und Trondheim Jazz Orchestra live aus Saalfelden
Der erste Teil dieser Jazznacht kommt live vom Jazzfestival Saalfelden im Salzburger Pinzgau. Die 42. Ausgabe des 1978 gegründeten, mitteleuropäischen Festival-Klassikers hat u. a. Emile Parisiens Sextett-Hommage an die französisch-amerikanische Künstlerin Louise Bourgeois, das Christoph Cech Jazz Orchestra Project und die junge katalanische Trompeterin und Sängerin Alba Careta zu bieten.
Eröffnet wird das Programm auf der Hauptbühne im Congress Saalfelden vom Quintett des Salzburger Saxofonisten Fabian Rucker. Die Ö1 Jazznacht bietet Ausschnitte aus einigen der bereits aufgenommenen Highlights und überträgt das Konzert des 24-jährigen Chicagoer Saxofonisten-Newcomers Isaiah Collier und seiner Band The Chosen Few sowie einen Teil der Performance des Trondheim Jazz Orchestra mit Pianist Jason Moran live.
Um 1 Uhr übernimmt Christiat kommt live vom Jazzfestival Saalfelden im Salzburger Pinzgau. Die 42. Ausgabe des 1978 gegründeten, mitteleuropäischen Festival-Klassikers hat u. a. Emile Parisiens Sextett-Hommage an die französisch-amerikanische Künstlerin Louise Bourgeois, das Christoph Cech Jazz Orchestra Project und die junge katalanische Trompeterin und Sängerin Alba Careta zu bieten.
Eröffnet wird das Programm auf der Hauptbühne im Congress Saalfelden vom Quintett des Salzburger Saxofonisten Fabian Rucker. Die Ö1 Jazznacht bietet Ausschnitte aus einigen der bereits aufgenommenen Highlights und überträgt das Konzert des 24-jährigen Chicagoer Saxofonisten-Newcomers Isaiah Collier und seiner Band The Chosen Few sowie einen Teil der Performance des Trondheim Jazz Orchestra mit Pianist Jason Moran live.
Um 1 Uhr übernimmt Christian Bakonyi im Wiener Funkhaus und geleitet Sie mit weiteren ausgesuchten Jazz-Kulinarien durch die Nacht. Gestaltung: Andreas Felber und Christian Bakonyi
so – 21.08.2022
00:03 bis 02:00 | Bayern 2
radioJazznacht: Mit Peter Veit
Neues aus den Jazz-Charts
01:03:00 | Ö1
(Fortsetzung) Isaiah Collier und Trondheim Jazz Orchestra live aus Saalfelden
Der erste Teil dieser Jazznacht kommt live vom Jazzfestival Saalfelden im Salzburger Pinzgau. Die 42. Ausgabe des 1978 gegründeten, mitteleuropäischen Festival-Klassikers hat u. a. Emile Parisiens Sextett-Hommage an die französisch-amerikanische Künstlerin Louise Bourgeois, das Christoph Cech Jazz Orchestra Project und die junge katalanische Trompeterin und Sängerin Alba Careta zu bieten.
Eröffnet wird das Programm auf der Hauptbühne im Congress Saalfelden vom Quintett des Salzburger Saxofonisten Fabian Rucker. Die Ö1 Jazznacht bietet Ausschnitte aus einigen der bereits aufgenommenen Highlights und überträgt das Konzert des 24-jährigen Chicagoer Saxofonisten-Newcomers Isaiah Collier und seiner Band The Chosen Few sowie einen Teil der Performance des Trondheim Jazz Orchestra mit Pianist Jason Moran live.
17:10:00 | Ö1
Blues von Ma Rainey, Alberta Hunter und Bessie Smith
Der Blues ist schwermütig, depressiv, voller Melancholie, Leid und Frustration und handelt von Rassendiskriminierung und dem Alltag von Afroamerikaner:innen. Blues wird vorwiegend mit männlichen Protagonisten wie Muddy Waters, B. B. King oder John Lee Hooker assoziiert. Allerdings war der Blues ursprünglich in weiblicher Hand, noch lange bevor Männer ins Studio gingen, um ihrer Gemütslage nämlich dem „Blues“ Ausdruck zu verleihen.
„Die Mutter des Blues“ Ma Rainey brachte um 1900 den Blues als Erste auf die Bühne und gemeinsam mit Bluesmusikerinnen wie Alberta Hunter oder „der Kaiserin des Blues“ Bessie Smith, trug sie maßgeblich dazu bei, den Blues unter Afroamerikaner:innen in den 1910er Jahren populär zu machen. Mit dem Titel „Crazy Blues“ gelangt Mamie Smith 1920 ein richtungsweisender Hit, der sich in nur drei Monaten 75.000 Mal verkaufte und den Grundstein für die einsetzende Kommerzialisierung des Blues legte.
Die „Spielräume Spezial“ mit Musik von prägenden Bluesmusikerinnen. Gestaltung: Lukas Handle
19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
hr-Bigband: Konzerte und Produktionen u.a. mit: hr-Bigband feat. Pablo Held Trio
Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Für das Konzert beim 52. Deutschen Jazzfestival Frankfurt hat Jim McNeely die Musik von Pablo Held für dessen Trio und die hr-Bigband arrangiert. „Ich komponiere eigentlich jeden Tag“, erzählt Held. „Das übe ich dadurch genau so intensiv wie Technik am Klavier oder ähnliches. Vieles davon wurde bislang noch gar nicht aufgeführt, aufgenommen und veröffentlicht.“ Pablo Held war gespannt darauf, wie Jim McNeely, der Chefdirigent der hr-Bigband, seine Musik in einen großorchestralen Gesamtklang überführen würde. Der hat es aber den Musikern des Trios jedenfalls auch weiterhin erlaubt, sich ins Freie fallen zu lassen. Hören Sie heute den ersten Teil dieses Konzertes.
19:30 bis 20:00 | Bayern 2
Musik für Bayern: Klassik, Pop und Jazz – Selbst gemacht!
25 Jahre Nürnberger Akkordeon-Ensemble – Von Renaissancemusik bis zur zeitgenössischen Klassik. Von Gudrun Petruschka
„Mit dem Akkordeon kann ich alles machen: Ich kann alleine spielen, im Ensemble oder im Orchester; ich kann Volksmusik oder Zeitgenössische Musik machen, ich kann die komplette Bandbreite abdecken. Und ich kann es auch noch mitnehmen. Von daher ist es das beste Instrument, das man spielen kann.“
Vor 25 Jahren hat Marco Röttig das Nürnberger Akkordeon-Ensemble gegründet, das seitdem eine feste Größe in Nürnberg, aber auch weit darüber hinaus ist. Beständigkeit und intensives Arbeiten zahlen sich aus: Etliche Wettbewerbserfolge kann das Ensemble vorweisen, außerdem einige spannende Begegnungen mit zeitgenössischen Komponisten, die für das Ensemble komponieren.
19:34:00 | Ö1
Andi Schreiber & Freund:innen im Studio 2 des Wiener Funkhauses
Der 64-jährige Andi Schreiber gilt nicht nur als einer der bedeutendsten österreichischen Jazzviolinisten, sondern auch als wichtigster einschlägiger Pädagoge, der durch seine Tätigkeit an der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz zahlreiche Musiker:innen geprägt hat.
Als Gast in der Radiosession gestaltet Schreiber diese als ein Treffen mit Freunden und Freundinnen, um die Magie des spontanen musikalischen Moments zu feiern: mit Violinistin Angelika Hagen, seiner langjährigen Weggefährtin und Duopartnerin, die einst Mitbegründerin des Hagen-Quartetts war; mit Sänger Philipp Sageder, bekannt als Mitglied des Ensembles Bauchklang; und mit Akkordeonist Stefan Heckel, zurzeit u. a. im Quartett Belofour zugange. Gastgeber Helmut Jasbar steuert einige Klänge auf der E-Gitarre bei. Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH (VGR). Gestaltung: Helmut Jasbar
19:36 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Jazz: Grenzenlos virtuos – Die französische Sängerin Camille Bertault
Von Thomas Loewner. Klassische Pianistin, Schauspielerin, Sängerin – Camille Bertaults Begabungen sind vielseitig. Bekannt geworden ist sie mit einer Version von John Coltranes „Giant Steps“. Sie hat für das Stück nicht nur einen Text geschrieben, sondern sie phrasiert auch Tranes berühmtes Saxofonsolo Note für Note mit ihrer Stimme. Inzwischen zählt Bertault zu den schillernden Stimmen des europäischen Jazz. Die Leichtigkeit, mit der sie zwischen rasend schnellem und sanftem Gesang wechselt, begeistert dabei ebenso wie ihre stilistische Offenheit. Sie interpretiert Jazzklassiker genauso wie Pop-Songs und Chansons.
20:36:00 | Ö1
Joanne Brackeen: „Pink Elephant Magic“ (1998)
Im Jahr 1998 legt die US-amerikanische Pianistin Joanne Brackeen ihr 22. Album als Leaderin vor -ein ganz besonderes: „Pink Elephant Magic“ markiert einen Höhepunkt in der Karriere der zu diesem Zeitpunkt 60-jährigen Musikerin und untermauert ihren Ruf als eine der bedeutendsten Pianistinnen der Jazzgeschichte. Brackeen, die auch als herausragende und originelle Komponistin gilt und seit 1994 als Professorin am Bostoner Berklee College of Music tätig ist, hat sieben der zehn Stücke des Albums geschrieben: Neben der skurrilen Titelmelodie auch das unterhaltsame, exzentrische „What’s Your Choice, Rolls Royce?“ (untermalt von Kurt Ellings einprägsamer Stimme), das breitgefächerte „Beethoven Meets The Millennium In Spain“ sowie „Cram ‘N Exam“, ein mitreißendes Bebop-Stück mit Blick auf Brackeens Student:innen am Berklee College of Music. Um sich versammelt sie erlesene Musiker, mit denen sie im Trio, Quartett, Quintett und Sextett spielt. Mit dabei sind: Bassist John Patitucci, der in Kuba geborene Schlagzeuger Horacio „El Negro“ Hernandez, Chris Potter und Dave Liebman an den Sopransaxofonen, Trompeter Nicholas Payton und Perkussionist Jamey Haddad. Brackeens Spiel ist gefühlsbetont und voll verspielter Bilder, dem Albumtitel entsprechend. Ihre einfallsreichen Soli überzeugen, vorgetragen mit Ekstase und einem unverkennbar kraftvollen Ton. Mit „Pink Elephant Magic“ meldet sich die Pianistin auf flammende und dynamische Weise zurück und legt eine Arbeit vor, die sich dank Brackeens fulminanter Technik, ihrer improvisatorischen Fähigkeiten und der mitreißenden Arrangements wahrlich wie ein Trip mit dem rosa Elefanten anhört! Gestaltung: Marlene Schnedl
22:08 – 23:00 | Ö1
Neue Musik aus dem Landesstudio Tirol – 50 Jahre Landesstudio Tirol. Neue Töne aus dem Westen Österreichs
Vom Bregenzer Wald bis ins Südburgenland, von der Mozartstadt bis nach Bozen. Die ORF-Landesstudios sind Außenstellen des ORF in den einzelnen Bundesländern. Dort wird aber nicht nur volles (trimediales) Programm für die Radio-, Fernseh- und Online-Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich produziert, sondern auch eine Menge Aufnahmen Neuer Musik, welche im ORF-Gesetz unter der „Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion“ auch festgeschrieben ist.
Was sich dort in vergangenen fünf Jahrzehnten in puncto zeitgenössischer Musik getan hat, darüber hat Andreas Maurer mit Kolleg:innen aus den Landesstudios gesprochen, die dazu auch einige spannende ORF-Mitschnitte aus den Archiven ausgegraben. Eine Sendung anlässlich der „Zeit-Ton-Extended“-Reihe zu den 50. Geburtstagen der Landesstudios. Gestaltung: Patrizia Jilg, Andreas Maurer
23:00 bis 00:00 | MDR Kultur
ARD Radiofestival 2022 – Hörbar – Musik grenzenlos – Handverlesene Musik aus aller Welt
Musik ohne Grenzen serviert die Hörbar sonntags zu später Stunde. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. Ein Menü mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, das Genregrenzen überwindet, Klänge ganz unterschiedlicher Herkunft zu einem gemeinsamen Flow verbindet und zum entspannten Zuhören einlädt.
Am Hörbar-Tresen: Bianca Schwarz (Moderation). Barkeeper: Martin Kersten (Musikauswahl). Eine Produktion von hr2-kultur. Auch unter www.ardaudiothek.de/radiofestival