Ark Noir mit neuer CD im Gepäck… – see you next time!

Alles war minutiös geplant: die Produktion lief perfekt, artwork was done, VÖ und Release Party im Rahmen der “Tunnel Visions 8”, der ersten nach der Pandemie, diesmal im Münchner Club Import/Export, steht. Mit von der Partie die Berlinerin Kid be Kid und Polygonia B2B Delusional Circuits … aber dann kommt leider doch alles ganz anders! Drummer Marco Duffner bricht sich kurz vor dem Gig den Fuß. Ersatz musste her, für ihn springt der Schlagzeuger Margo ein, dann am frühen Abend der Soundcheck und kurz vor Ende die Hiobsbotschaft: das Mischpult spinnt und funktioniert nicht. Hin und her, verschiedene Optionen wurden gecheckt, aber letztlich dann doch schweren Herzens das “Aus” für den Abend! Endlos schade – nun warten wir gespannt auf einen neuen Termin für “Tunnel Visions” mit der offiziellen Release Party zum neuen Album.

„See You On The Other Side“

Alles dreht sich hier nun um Ark Noir’s neue CD “See You On The Other Side”, die Ende Mai auf dem Münchner Enja Label erschienen ist. Das Debut Album “Tunnel Visions” aus dem Jahr 2019 sorgte mit der gleichnamigen, kurz zuvor gestarteten Festivalreihe, die sich im Münchner Nachtleben mittlerweile fest etabliert hat, für immenses Aufsehen. Im Sommer 2020 folgten zwei digitale Alben mit Remixen von Polygonia, Holy B, Koon und weiteren angesagten Künstlern. Die fünf Jungs bei Ark Noir geben weiterhin keine Ruhe und sind volle Kanne am Start.

Crazy und tough

Während der Corona Zeit wurde komponiert, geprobt und produziert. Dabei herausgekommen ist das nun vorliegende zweite Album der Band: “See You On the Other Side”. Crazy und tough intoniert Moritz Stahl am Saxophon zusammen mit Keyboarder Sam Hylton und Tilman Brandl an der Gitarre, Robin Jermer am Bass sowie Drummer Marco Duffner, als wäre Morgen der letzte Tag an dem man sorgenlos zusammenkommt.

Klangliche Wucht

Allerdings täuscht die viel beschriebene Düsterheit der Gruppe. Die klangliche Wucht der Band, die bereits auf ihrem ersten Album fast apokalyptische Stimmung versprühte, findet auch auf dem aktuellen Album Einzug – wen wundert’s in Anbetracht der aktuellen weltpolitischen Lage. Nichtdestotrotz schimmert, wie z.B. in der von Hylton und Stahl geschriebenen Komposition “O Captain My Captain”, Carola Rackete gewidmet, letztlich doch ein versöhnlicher Hoffnungsschimmer durch. Ansonsten ist Ark Noir musikalisch nach wie vor ziemlich unique. Da wird kollektiv improvisiert, Ambientsounds wechseln mit Phrasen, die der Dystopie eines Jeff Mills ebenbürtig sind. Moritz Stahl und Tilman Brandl liefern sich inspirierte Klanggefechte, während Hylton mit seinem Keyboard und Synthesizern einzigartige, post-moderne Klänge intoniert, Jermer dabei am E- & Synth-Bass pumpt und Dufner das ganze Gebilde rhythmisch mit utopischen Beats zusammenhält.

Durchwegs positiv

Apokalypse hin oder her, die Stimmung des Musikerkollektivs ist durchwegs positiv ausgerichtet und mischt mit ihrer Mucke nicht nur die heimische Szene auf. Das letzte, versöhnlich klingende, Stück des Albums “The Good Fight” ist nicht nur ein musikalischer Hoffnungsträger, sondern versprüht auch auf unvergleichliche Weise den unbändigen Spirit der Band. Im Februar diesen Jahres konnte man auf der letzten Tunnel Visions Night bereits erahnen, was da auf den Hörer zukommt. Wir warten gespannt auf die nächste “Tunnel Visions”, um Ark Noirs Version von “See You On The Other Side” komplett live hören und das Release gemeinsam ausgelassen feiern zu können.

 

 

 

 

 

 

Text & Fotos: TJ Krebs

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