Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jaz und anderes im Radio. Foto: Martin Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 09.05. bis 15.05.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 19. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Aktuell wieder ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:


mo – 09.05.2022

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:30: 00 | Ö1
Michel Portal & Lionel Loueke bei den INNtönen 2021

Der Eröffnung der INNtöne 2021 auf Paul Zauners Buchmannhof, die in diesem Jahr pandemiebedingt zum zweiten Mal in Gestalt eines sommerlichen Open-air-Festivals veranstaltet wurden, war gleich ein erster Paukenschlag: Auf der Bühne fand sich am 30. Juli 2021 die zu diesem Zeitpunkt 86-jährige französische Klarinettisten-Legende Michael Portal ein, ihm gegenüber stand der aus Benin stammende, in den USA überaus erfolgreiche Gitarrist Lionel Loueke. Der in Belgien ansässige, ebenfalls aus Westafrika stammende Perkussionist Christi Joza Orisha, bekannt u. a. von Louekes Album „The Journey“ von 2018, komplettierte das Trio.

Portal, ausschließlich auf der Bassklarinette zu hören, und Loueke entwarfen vielschichtige, facettenreiche Soundlandschaften, getragen von der Lust an elaborierter Melodik, geerdet vom federnden Puls Orishas. Portal und Loueke hatten schon 2010 im Rahmen des Albums „Bailador“ zusammengearbeitet, in dieser zuvor selten erprobten Trio-Konstellation frönten sie gleichermaßen der Lust am sinnlichen Musizieren wie auch dem Abenteuer des spontanen Moments.  . Gestaltung: Jörg Duit

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Der geheime Garten des Jazz Extended Version

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Heute mit: Antonia Hausmann: Teleidoscope | Heiner Schmitz: Tales From The Wooden Kingdom | Dominik Raab Quartet

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Furioses Kontrabasskonzert bei Aspekte Salzburg – Aspekte Salzburg (1) – oenm spielt Saunders und Karastoyanova-Hermentin

Die 43. Ausgabe des Festivals Aspekte Salzburg widmete sich heuer u.a. dem Werk der renommierten britischen Komponistin Rebecca Saunders. Das Österreichische Ensemble für Neue Musik (oenm) brachte Saunders’ kammermusikalisches, furioses Kontrabasskonzert „Fury II“ zur Aufführung und präsentierte das neueste Werk der russisch-österreichischen Komponistin Alexandra Karastoyanova-Hermentin. Am Dirigentenpult stand Lars Mlekusch.

Der künstlerische Leiter des Festivals, Ludwig Nussbichler, bleibt seiner Linie treu, wenn er im Vorwort des Programmhefts schreibt: „Das Aspekte Festival 2022 wird wieder einen Ausschnitt der vielfältigen und lebendigen aktuellen Musikszene zeigen. Es öffnet für das Publikum ein Fenster in eine Welt, in der die Musikschaffenden mit ihrer Kreativität, ihrer Imagination und mit visionären Gedanken eine reiche Palette an wunderbaren Werken hervorbringen. Wesentliches Ziel ist: die Faszination Neue Musik erlebbar zu machen.“

Aufgenommen am 16. März 2022 im Solitär der Universität Mozarteum

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazztoday

Neues aus Nordeuropa: Aktuelle Produktionen des finnischen Gitarristen Varre Vartiainen, des dänischen Gitarristen Per Mollehoj und des schwedischen Pianisten Jacob Karlzon. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts


di – 10.05.2022

01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Jazz Session: Kaja Draksler und Susana Santos Silva beim Jazzfest Berlin 2021

Von Nina Polaschegg. Vor 15 Jahren sind sich die Beiden zum ersten Mal im „European Movement Orchestra“ begegnet – die slowenische Pianistin Kaja Draksler und die portugiesische Trompeterin Susana Santos Silva. Jazz, aber auch die Traditionen und aktuellen Strömungen der klassisch komponierten Musik waren für die Musikerinnen am Anfang ihrer gemeinsamen Duoarbeit wichtig – inzwischen sind sie exzellente Composer-Performerinnen mit großem Formempfinden und Faible für Klangexperimente. Beim Jazzfest Berlin 2021 spielten sie am Auftaktabend im Pierre-Boulez-Saal ein extrem facettenreiches Duo-Konzert.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Internationaler Jazz aus Israel

Shauli Einav Quintett: Shauli Einav, Saxofon; Yonathan Voltzok, Posaune; Eran Har, Gitarre; Yoni Zelnik, Bass; Daniel Dor, Schlagzeug. Aufnahme vom 2.10.2021 beim Jazzfestival Leibnitz (Österreich).

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt. Exzellente Jazzmusiker aus Israel sind in den letzten Jahren in der internationalen Szene präsent wie nie. Einer von ihnen ist der Tenor- und Sopransaxofonist Shauli Einav, der von Jerusalem zunächst nach New York, dann nach Paris zog und heute in Luxemburg lebt. Beim Jazzfestival Leibnitz in der Steiermark stellte der 39-Jährige im Rahmen des Länderschwerpunktes „Jazzisrael“ eine rein israelisch besetzte Formation vor, deren Mitglieder über die ganze Welt verteilt sind: Der Posaunist Yonathan Voltzok ist von New York zurück nach Israel gezogen, der Gitarrist Eran Har Even lebt in Amsterdam, Bassist Yoni Zelnik in Paris und Schlagzeuger Daniel Dor in Brüssel. In der Musik tauchen Anklänge an die alte Heimat auf, sie ist aber auch deutlich vom Jazz amerikanischer Provenienz geprägt. Zum Repertoire gehörten sowohl Stücke aus Einavs aktueller CD „Animi“ als auch neue Kompositionen, die seine Lust am Orchestrieren und Arrangieren aufzeigen.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Jazz Grooves

Die ganze Welt des Jazz. Bekannte Namen, Newcomer und spannende Entdeckungen, Höhepunkte aus der Jazzgeschichte, besondere Jazzereignisse und Tipps zum Konzertgeschehen der Region.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Thomas Loewner

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Techno und klassische Kompositionstechnik – Der serbische Komponist Marko Nikodijević

2014 wurde der Ernst-von-Siemens-Förderpreisträger Marco Nikodijevic einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Er komponierte für die Münchener Biennale eine Oper über den kanadischen Komponisten Claude Vivier, der 45-jährig in Paris von einem Stricher ermordet wurde. Die Musik des 1980 in Subotica geborenen Nikodijević mit Elementen aus Techno und Elektronik kam gut an. Mittlerweile hat sich der in Belgrad und Stuttgart ausgebildete Komponist einen Namen in der Szene gemacht, den man regelmäßig in den Programmheften von Festivals und Theatern wiederfindet. Zuletzt hinterließ Nikodijević seine Handschrift 2020 in der Produktion „7 Death of  Maria Callas“ an der Bayerischen Staatsoper. Seine Streichquartette klingen bisweilen so, als würde Nikodijević da weitermachen, wo der argentinische Komponist Astor Piazzolla aufgehört hat. Mit einer Musik, harsch wie zerbrechlich, dessen Urheber man nach zwei Tönen erkennt. Er wolle sich mit elektronischer Musik beschäftigen, ohne dies auf akademische Art zu tun, sagt Nikodijević. BR-KLASSIK hat sich mit ihm darüber für die Sendung „Horizonte“ unterhalten. Eine Sendung von Ulrich Möller-Arnsberg

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Am Mikrofon: Timo Kurth. Heute mit: Johanna Borchert: Amniotic | Malika Tirolien: Higher | Morello/Francel/Faller: Living is easy, mostly

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Rebecca Saunders bei Aspekte Salzburg im Trio-Format – Aspekte Salzburg (2) – Trio Accanto spielt Musik von Rebecca Saunders und Misato Mochizuki

Die 43. Ausgabe des Festivals Aspekte Salzburg widmete sich heuer u.a. dem Werk der renommierten britischen Komponistin Rebecca Saunders. Das renommierte Trio Accanto besticht durch seine originelle Besetzung mit Saxophon, Klavier und Perkussion und war beim heurigen Aspekte Festival ausschließlich mit Widmungsstücken vertreten. In „Zeit-Ton“ spielen die drei Musiker die Werke, die Rebecca Saunders und die japanische Komponistin Misato Mochizuki für das Ensemble geschrieben haben.

Der künstlerische Leiter des Festivals, Ludwig Nussbichler, bleibt seiner Linie treu, wenn er im Vorwort des Programmhefts schreibt: „Das Aspekte Festival 2022 wird wieder einen Ausschnitt der vielfältigen und lebendigen aktuellen Musikszene zeigen. Es öffnet für das Publikum ein Fenster in eine Welt, in der die Musikschaffenden mit ihrer Kreativität, ihrer Imagination und mit visionären Gedanken eine reiche Palette an wunderbaren Werken hervorbringen. Wesentliches Ziel ist: die Faszination Neue Musik erlebbar zu machen.“

Aufgenommen am 18.3. 2022 im Solitär der Universität Mozarteum

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: News & Roots – Neues von verstorbenen Meistergitarristen

Henning Sieverts präsentiert wiederveröffentlichte Aufnahmen der beiden amerikanischen Gitarristen Wes Montgomery (1923-1968) und Larry Coryell (1943-2017) sowie des britischen Gitarristen Allan Holdsworth (1946-2017)


mi – 11.05.2022

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: Blue and green

Mit Musik von Bill Evans, Miles Davis, Jeanne Gies, Chet Baker, Dodo Marmarosa und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

21:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 NOWJazz: Magazin

Von Thomas Loewner. Neues aus der Welt des Jazz wird im NOWJazz Magazin von SWR2 regelmäßig präsentiert. Wie immer erwarten Sie in dieser Sendung Informationen über bevorstehende Events, Rezensionen über Festivals, Buchbesprechungen und jede Menge brandneuer Alben.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Manuela Krause

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt | John Scofield

Am Mikrofon: Sarah Seidel. Die neue CD von John Scofield fasst alle Einflüsse und Idiome, denen der Gitarrist im Laufe seiner Karriere begegnet ist, in intimen Solo-Vorträgen zusammen – begleitet von seinem eigenen rhythmischen Puls und akkordischer Untermalung durch ein Loop-Gerät.

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Live-Mitschnitte

„Join my band” – Die Workshop Band des 11. „Young Lions in Jazz” Festivals” unter der Leitung von Jim Black. Aufnahme vom 9. Mai 2022 in der Tafelhalle in Nürnberg. Moderation und Auswahl: Beate Sampson


do – 12.05.2022

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Das Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde

Das oberbayerische Greifenberg ist eine beschauliche Gemeinde am Ammersee. Und ausgerechnet dort – unter der Adresse „Am Krautgarten“ – befindet sich ein Institut, das mit internationalen Universitäten, Museen und Forschungseinrichtungen kooperiert. Seine zentrale Aufgabe ist die Analyse und Rekonstruktion historischer Tasteninstrumente. Gründer und Spiritus Rector ist der gelernte Orgelbauer Helmut Balk, der die fraglichen Instrumente als „Denkmale der Vergangenheit“ mit großem Erkenntnispotential betrachtet. Folglich geht es nicht um eine Restauration, bei der unweigerlich wertvolle Substanz zerstört würde, sondern um die behutsame Dokumentation. Sie liefert die exakten Daten für einen Nachbau, der statt des Originals gespielt werden und somit wertvolle Erkenntnisse für das musikalische Stil- und Klangempfinden der Zeit ermöglichen kann. „Experimentelle Archäologie“ so nennt Balk das Verfahren seiner Werkstatt, in der Hobelspäne auf Computer, historische Tastenbauwerkzeuge auf High-Tech- Messinstrumente treffen. Und spannende Konzerte stattfinden! Alexandra Maria Dielitz hat den außerordentlichen Ort besucht. Eine Sendung von Alexandra Maria Dielitz

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Groove Jazz mit Kante. Das Projekt Vagabond Souls des Saxofonisten Johannes Ludwig

Von Anja Buchmann. Instrumentale Songs mit anspruchsvollem Dreh: Darum geht es dem Kölner Altsaxofonisten Johannes Ludwig in seinem Projekt Vagabond Souls. Im September 2021 entstand die Debüt-Platte im Deutschlandfunk Kammermusiksaal. Das Sextett funktioniert wie eine Rock- oder Pop-Band, die sich in Improvisationen austoben darf. Grundpfeiler des Sounds: eine Frontline aus zwei versierten Jazzbläsern, doppelt besetzte Gitarre mit stets bereitem Griff zum Verzerrer und ein groove orientiertes Bass/Schlagzeug-Team. Mit dabei sind großenteils Musikerinnen und Musiker aus der Kölner Szene, die der Bandleader aus verschiedenen weiteren Projekten kennt, von Virtual Leak über The Human Element bis zum Subway Jazz Orchestra: Die Trompeterin Heidi Bayer, die Gitarristen Philipp Brämswig und Gero Schipmann, die Bassistin Lisa Wulff und der Schlagzeuger Alex Parzhuber bilden zusammen mit dem Saxofonisten diese Formation mit Witz, Virtuosität und ohne stilistische Scheuklappen.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Jazzland NRW

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Das Münchener Kammerorchester

Leitung: Clemens Schuldt. Friedrich Goldmann: „Ensemblekonzert Nr. 2“; „… fast erstarrte Unruhe … Nr. 2“; Georg Katzer: „Streichermusik Nr. 1“

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Kika Sprangers: Mind’s Eye | Kurt Rosenwinkel & Jean-Paul Brodbeck: The Chopin Project | Schmid’s Huhn: Layers (live)

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Elektronik beim Festival aspekteSALZBURG  – aspekteSALZBURG 2022. Kompositionen mit Live-Elektronik.

Die 43. Ausgabe des Festivals aspekteSALZBURG hatte neben Uraufführungen und einer Werkschau der renommierten britischen Komponistin Rebecca Saunders auch Kompositionen mit Live-Elektronik im Programm. Realisiert wurden die Werke durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Komponisten Achim Bornhoeft, der seit 2015 als Universitätsprofessor das Institut für Neue Musik und das Studio für Elektronische Musik an der Universität Mozarteum in Salzburg leitet. Das Trio Accanto brachte ein Widmungsstück des norwegischen Komponisten und Schriftstellers Eivind Buene zur Aufführung. Das Berliner ensemble mosaik unter Lennart Dohms widmete sich dem 3. Teil der Werkreihe „corpus“ des österreichischen Komponisten und Elektronik-Spezialisten Marco Döttlinger. Sie hören Mitschnitte, die am 16. und 20. März im Solitär der Universität Mozarteum aufgenommen wurden.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz

Der Norweger Gard Nilssen gehört zu den aktivsten und besten Schlagzeugern Skandinaviens. Der 38jährige, der aus Skien stammt und in Trondheim studierte, stellte sein differenziertes Powerplay bereits in den Dienst von Cortex, Team Hegdal, Puma, Bushman´s Revenge, Eyolf Dale, Mathias Eick oder Maciej Obara. Mit seinen eigenen Bands „Acoustic Unity“ und „Supersonic Orchestra“ sorgte er in den letzten Jahren europaweit für Furore. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad


fr – 13.05.2022

14:05: 00 | Ö1
Pablo Held Trio & Nelson Veras im Beethovenhaus Bonn 2021

2006 fand in Köln das mittlerweile als einer der wichtigsten deutschen Jazzacts gefeierte Pablo Held Trio zusammen, mit dem Bandleader am Klavier, Robert Landfermann am Kontrabass und Jonas Burgwinkel am Schlagzeug. Schon 2007 suchte der Pianist Pablo Held aber auch erstmals die Zusammenarbeit mit dem von ihm bewunderten Brasilianer Nelson Veras, diesem in Paris ansässigen Alleskönner auf der akustischen Gitarre.

Nach mehreren gemeinsamen Projekten von Held und Veras kam es 2019 schließlich zur Aufnahme des Albums „Ascent“: Dessen Musik präsentierten das Pablo Held Trio und Nelson Veras auch am 17. September 2021 im Beethovenhaus in Bonn, in einem Konzert voller funkensprühender Improvisationsfreude, technischer Raffinesse und dennoch traumwandlerischer Leichtigkeit. . Gestaltung: Michael Neuhauser

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Plattler, Beatbox, Pfeifen im Walde – Der Körper als Musikinstrument

Der Körper ist das älteste Musikinstrument: ob Pfeifen, Stampfen oder Schnalzen: Bauch, Mund, Gesäß, Hände und Beine sind vielseitig einsetzbar. Allein der Mund erzeugt – neben Singen und Pfeifen so viele Klänge, dass Tiere, Maschinen und ganze Eisenbahnzüge damit imitiert werden können. Wenn es sein muss, auch mit Orchesterbegleitung. Imitieren von Instrumenten oder Mundperkussion ist vielleicht die häufigste Art, den Körper als Instrument zu benutzen. Professionelle Showtruppen zwischen Kuba und Wien treten außerdem mit ihren Körpern als Orchester auf. Unterhaltungskünstler und Popstars bilden ihr eigenes Orchester, in dem sie das Publikum mit den Fingern schnipsen lassen – und das Tanz-Ensemble „Sons o Sissi“ setzt die alte Art des polyrythmischen „Paschens“ und tänzerischen Stampfens in ein Perfomance-Projekt um. Eine Sendung von Ulrike Zöller

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
Hörspiel: hör!spiel!art.mix: „Thank Bob for Beatniks“ A. Ammer/B. Kaufman

Mit Patti Smith, Moor Mother, Angel Bat Dawid, Durs Grünbein und anderen. Musik: Markus Acher/Micha Acher/Leo Hopfinger. Realisation: Andreas Ammer/Markus Acher/Micha Acher. BR 2020. Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool

Die Bezeichnung „Beatnik“ für ihre gemeinsame Lebenshaltung habe Bob Kaufman propagiert, erzählt Allen Ginsberg. Das FBI führte eine Akte über den ehemaligen Seemann, verzweifelte aber am Lebenswandel des Bohème-Dichters mit karibisch-deutschen Wurzeln, der − öfters leicht berauscht − durch die Straßen von San Francisco schlenderte und jedem seine Gedichte vortrug (wenn er nicht gerade im Protest gegen die politischen Zustände in den USA in ein mehrjähriges Schweigen versunken war). Die Kommunisten hatten den unsteten Genossen aus ihrer Partei geworfen, aber das FBI führte ihn weiter als verdächtigen, obdachlosen „drifter“. Es fand trotzdem weder seinen Wohnort noch war sich die Behörde sicher, ob sie überhaupt den richtigen Bob Kaufman verfolgte. Das Hörspiel Thank Bob for Beatniks ist ein akustisch-anarchistisches Epitaph für einen der wenigen wirklichen Avantgardisten Amerikas, mit einer verloren geglaubten Lesung des fast vergessenen Dichters, Auszügen aus seiner FBI-Akte, Erinnerungen von Allen Ginsberg, Beiträgen der afro-amerikanischen Jazz- und Hip-Hop-Musikerinnen Angel Bat Dawid und Moor Mother sowie der legendären Patti Smith.

Bob Kaufman, (1925−86) Autor, Mitbegründer der Beatbewegung. Andreas Ammer, Hörspielautor, Journalist. Weitere BR-Hörspiele u.a. Ich Mensch zu fliegen such (mit Markus und Micha Acher, 2021).

22:30 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Internationale Jazz-Neuerscheinungen

23:03 – 24:00 | Ö1
Maurica Louca. Saet El-Hazz (The Luck Hour). – Das neue Album Saet El-Hazz (The Luck Hour) von Maurice Louca

In dem neuen Album „Saet El-Hazz (The Luck Hour)“ von Maurice Louca mischen sich arabische Musik, psychodelischer Folk und freie Improvisation. Bereits seit längerem hegte Louca den Wunsch, mit dem A Trio zusammenzuarbeiten, das 2002 von Mazen Kerbaj, Sharif Sehnaoui und Raed Yassin gegründet wurde, die in Beirut auch das Irtijal Festival für neue und experimentelle Musik veranstalten, zu dem Louca, der in Kairo lebt, seit bereits mehreren Jahren eine enge Verbindung pflegt. Initialzündung lieferte ein Kompositionsauftrag der Brüsseler Kunstorganisation Mophradat. Im Zentrum von „Saet El-Hazz (The Luck Hour)“ steht die Erforschung mikrotonaler Klangwelten. Dafür ließ der Musiker in Istanbul und Surakarta neue Instrumente anfertigen und lud neben den Musikern des A Trio weiters Khaled Yassine, Christine Kazaryan und Anthea Caddy ein. Im Sommer 2019 kamen alle in Brüssel zusammen, um in einer intensiven einwöchigen Studio-Session das neue Stück von Maurice Louca zu erarbeiten. Der Titel „Saet El-Hazz“ verweist auf eine ägyptische Redewendung, die eine gute, ausschweifende Zeit beschreibt. „Der Drive hinter der Musik auf diesem Album und wie es entstanden ist; die Energie zwischen uns im Studio, als wir zusammengekommen sind, um zu proben und aufzunehmen, all das war für mich in vieler Hinsicht eine Saet El-Hazz“, schildert der Komponist. Gestaltung: Susanna Niedermayr

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: BR Jazzclub – A Special One – Schlagzeuger Jochen Rueckert und sein Special Quintet

Mit Joris Roelofs (Klarinette), Mark Turner (Saxofon), Nils Wogram (Posaune) und Doug Weiss (Kontrabass). Aufnahme vom 3. Mai 2022 im Jazzclub Unterfahrt in München. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer


sa – 14.05.2022

14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Plattler, Beatbox, Pfeifen im Walde – Der Körper als Musikinstrument

Der Körper ist das älteste Musikinstrument: ob Pfeifen, Stampfen oder Schnalzen: Bauch, Mund, Gesäß, Hände und Beine sind vielseitig einsetzbar. Allein der Mund erzeugt – neben Singen und Pfeifen so viele Klänge, dass Tiere, Maschinen und ganze Eisenbahnzüge damit imitiert werden können. Wenn es sein muss, auch mit Orchesterbegleitung. Imitieren von Instrumenten oder Mundperkussion ist vielleicht die häufigste Art, den Körper als Instrument zu benutzen. Professionelle Showtruppen zwischen Kuba und Wien treten außerdem mit ihren Körpern als Orchester auf. Unterhaltungskünstler und Popstars bilden ihr eigenes Orchester, in dem sie das Publikum mit den Fingern schnipsen lassen – und das Tanz-Ensemble „Sons o Sissi“ setzt die alte Art des polyrythmischen „Paschens“ und tänzerischen Stampfens in ein Perfomance-Projekt um. Eine Sendung von Ulrike Zöller

14.00 Uhr, Das Ö1
Hörspiel: „Doppelgängerscheu“ von Brita Kettner.

Mit Udo Samel, Peter Simonischek und Brigitte Karner. Ton: Anna Kuncio und Manuel Radinger. Musik und Regie: Peter Kaizar (ORF 2022)

Sigmund Freud und Arthur Schnitzler: zwei prägende Zeitgenossen der Wiener Moderne. In ihren Biografien, in ihrem Denken und in ihren Werken finden sich zahlreiche Ähnlichkeiten, ihre persönliche Beziehung zueinander ist aber bis heute rätselhaft.

Sigmund Freud (1856-1939) ist nur wenige Jahre älter als Arthur Schnitzler (1862-1931), beide studieren Medizin an der Universität Wien und gehören als Ärzte der gleichen Gesellschaftsschicht an. Schnitzler, als junger Sekundararzt, selbst von der Hypnose eingenommen, lobt in der Internationalen Klinischen Zeitschrift inhaltlich wie sprachlich die Vorträge des Dozenten für Nervenkrankheiten Freud über die Möglichkeiten der Hypnose.

Freud versäumt keine von Schnitzlers Theateraufführungen, liest keinen zeitgenössischen Autor lieber; Schnitzler vermerkt jede neue Freud-Lektüre in seinem Tagebuch. Beschäftigt sich zeitlebens intensiv, zugleich kritisch mit der Psychoanalyse …

Das gegenseitige Interesse und die Wertschätzung lassen vermuten, dass ein persönlicher Austausch hätte stattfinden müssen. Allerdings sollen Schnitzler und Freud einander lange Zeit gemieden haben. Im Mai 1922, anlässlich Schnitzlers sechzigstem Geburtstag, schreibt Freud einen aufschlussreichen Brief, erklärt warum er, der die Begegnung mit dem Dichter wünscht, ihr bisher ausweicht: „Doppelgängerscheu“.

Das Hörspiel „Doppelgängerscheu“, das auf Zitaten aus den Briefen Freuds und Tagebuchnotizen Schnitzlers basiert, fügt zusammen, was gewissermaßen zusammengehört hätte. In fiktiven Begegnungen, bei Wein und Zigarre, loten der Schriftsteller und der Psychoanalytiker aus, was Kunst kann und Wissenschaft muss. Sie sind einander nahe – auch in ihrer Einschätzung und Reaktion auf den erstarkenden Antisemitismus. Immer an Schnitzlers Seite ist seine enge Vertraute Frieda Pollak – genannt „Kolap“. Sie begleitet den Autor stets umsichtig, diskret und loyal durch die Krisen seines Schaffens.

17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr – Die Heutigen

Mit Musik von Sidney Bechet, Emilie Mayer, Coco Schumann, Frank Sinatra und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Konzerte, die es (noch) nicht oder nie auf Platte gibt.

20:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: Hildener Jazztage 2021

NRW-Jazz stand bei den Hildener Jazztagen auch 2021 wieder im Fokus des Festivals. Zu erleben waren u.a. der NRW Jazz Pool, aber auch die Crossover Produktion mit Streichern des Gitarristen Axel Fischbacher.

2021 feierte das Festival 25. Jubiläum! Und präsentierte auch nach coronabedingter Pause und zu anderer Jahreszeit (im Hochsommer statt im Frühling) hochkarätigen Jazz aus NRW mit internationalen Gästen. Passend zu den Temperaturen lud der Jazz Pool NRW zum Projekt Canzone den italienischen Pianisten Glauco Venier ein. Gitarrist Axel Fischbacher erfüllte sich einen langgehegten Traum und widmete sich Charlie „Bird“ Parker. Trompeter Joo Kraus bewegte sich mal wieder zwischen Soul, Funk, Pop, Latin oder Elektro. Und Sängerin Cécile Verny schaffte es wieder einmal, mit ihrer Stimme innerhalb von kürzester Zeit eine direkte Verbindung zum Publikum aufzubauen.

Five Birds & Strings / NRW Jazz Pool / Joe Kraus & Band / Cécile Verny Quartett.

Aufnahmen aus der Stadthalle Hilden

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Sounds in concert

Am Vorabend der Jazzahead wurde Bremen zum Nabel der Jazzwelt, denn nationale wie internationale Stars und Newcomer der Szene kamen zusammen, um in fiebriger Erwartung zu verfolgen, wer in den insgesamt 31 Kategorien ausgezeichnet wurde. Aus der Reihe der Nominierten spielten zudem vier Acts. Bunter, aufregender und stilistisch abwechslungsreicher konnte ein Jazz-Abend kaum sein.

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazztime: Game of Trombones – Die fantastische Welt des amerikanischen Posaunisten Jakob Garchik

Von Ssirus Pakzad. Die berühmte Gitarristin Mary Halvorson oder der renommierte Komponist Henry Threadgill gewinnen den Posaunisten Jacob Garchik immer wieder für ihre anspruchsvollen Projekte. Der 45-jährige Wahl-New-Yorker fällt aber auch durch spektakuläre eigene Aktivitäten auf: Etwa mit seinem, wie er sagt, „atheistischen Gospel-Album“, mit seinem in Brooklyn angesiedelten Mittelalter-Abenteuer „Ye Olde“ oder mit einer Big Band ganz ohne Rhythmusgruppe. Jetzt sorgt Garchik mit dem in klassischer Quintett-Besetzung eingespielten Album „Assembly“ für Furore.

22:05 – 22:49, DLF Köln
Das Leben artikulieren: Der Schweizer Komponist Dieter Amman
Von Julia Kaiser

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Late Night Jazz

Henry Altmann. The Art of Jazz: Jazz und Kunst im Wechselspiel Jazz und Bildende Kunst gingen oft gemeinsame, sich gegenseitig befruchtende Wege: Das Jazz Age der 1920er Jahre färbte ab auf Werke von u. a. Picasso, Grosz und Dix. Jackson Pollock in seinen „Drip Paintings“ oder Piet Mondrians Straßengitternetz in „Broadway Boogie Woogie“, das einer Landkarte der Jazzclubs Manhattans glich, zeigten die zuckenden Lines des Bebop. Den Intellektuellen Jazz der 1950er Jahre reflektierten „coole“ Cover von Pierre Merlin oder Bob Thompson. Afro amerikanische und World Elemente fanden gleichermaßen Eingang in Musik wie in Bildende Kunst, Elektro Jazz in die Sprayer- und Street Art Szene. Nicht zuletzt haben sich Jazzmusikerinnen und -musiker wie Miles Davis, Ornette Coleman, Pee Wee Russell oder Cécile McLorin Salvant künstlerisch betätigt.

23:03: 00 | Ö1
Christian Radovan im Studio, Latvian Blues Band im Wiener Reigen

Katharina Osztovics begrüßt Posaunist und Komponist Christian Radovan anlässlich seines 60. Geburtstags am 7. Mai 2022 zum „Jazznacht“-Interview. Woher seine enge Verbundenheit zu Südafrika kommt und wie er zur alpenländischen Musik steht, das ist genauso Gesprächsthema wie der kuriose Fakt, dass ein Tombola-Gewinn den Anfang von Christian Radovans Musikerkarriere markierte, die in den 1970er-und 1980er-Jahren mit dem Vienna Art Orchestra verbunden war.

Die Ö1 Konzertaufnahme stammt diesmal aus dem Wiener Reigen, wo am 25. April 2022 im Rahmen des Vienna Blues Spring eine veritable europäische Institution zu erleben war: Die 1997 gegründete Latvian Blues Band aus Riga, angeführt von Sänger und Gitarrist Janis „Bux“ Bukovskis, begeisterte an diesem Abend mit ihrem fest in der Tradition geerdeten, zugleich um Funk-und Soul-Einflüsse nicht verlegenen Sound das Auditorium.

Außerdem erinnert Katharina Osztovics an Musiker und Musikerinnen, die im Mai 2022 ihren 100. Geburtstag gefeiert hätten -unter anderem Pianist und Organist Gerry Wiggins, Waldhornist Jimmy Buffington, Saxofonist Bubba Brooks oder die Posaunisten Eddie Bert und Kai Winding. Und sie holt Musiker und Musikerinnen vor den Vorhang, für die Jazz Familiensache ist: Neben Frank und Nancy Sinatra lassen da unter anderem das Wiener Sextett Affäre Dreyfuss sowie das aus Oberösterreich stammende Duo Astrid und Beate Wiesinger aufhorchen. Stevie Wonder singt für seine Tochter, Kamasi Washington, gerne mit seinem Vater auf Tournee, widmet seiner Familie eine Hommage, und auch Sister Sadie darf nicht fehlen an diesem 15. Mai, dem Internationalen Tag der Familie. . Gestaltung: Katharina Osztovics

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Klang des Pamir – Musik aus Tadschikistan

Tadschikistan ist ein Land der Gegensätze, in dem die verschiedensten kulturellen Einflüsse zusammenkommen. Man könnte sagen, es ist die Quintessenz Zentralasiens. Landschaftlich und kulturell. Auf der einen Seite grenzt es an Afghanistan und den persischen Kulturkreis, auf der anderen an China. Dazu kommen noch die Spuren, die die ehemalige Sowjetunion hinterlassen hat. Heute sind die Tadschiken stolz auf ihre kulturellen Wurzeln in Persien, durch die sie sich von den anderen zentralasiatischen Ländern unterscheiden. Poeten und Gelehrte aus der persischen Welt zählen in Tadschikistan zum allgemeinen Kulturgut, und auch die traditionelle Musik, der „Shashmaqam“, hat ihren Ursprung in Persien. BR-KLASSIK hat sich mit der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Munira Shahidi aus der tadschikischen Hauptstadt Dushanbe und der Komponistin Farangis Nurulla-Khoja über ihr Land unterhalten und präsentiert die verschiedenen Seiten der tadschikischen Musik zwischen ländlichen Gesängen aus der Pamir-Region, klassischer orientalischer Musik und europäisch geprägter Kunstmusik. Eine Sendung von Florian Heurich


so – 15.05.2022

00:05: 00 | Ö1
(Fortsetzung) Christian Radovan im Studio, Latvian Blues Band im Wiener Reigen

17:10: 00 | Ö1
David Byrne wird 70

Der in Schottland geborene ehemalige Frontmann der „Talking Heads“ David Byrne hat gestern seinen 70.Geburtstag gefeiert.

Als „eigenartigen jungen Mann an der Grenze zum Asperger-Syndrom“ beschreibt er sich selbst im Rückblick, und bei den „Talking Heads“ hat er dieses Image öfters befeuert. Zusammen mit dem Klangvisionär Brian Eno hat er mit dem Album „My Life in the Bush of Ghosts“ sich als Pionier des damals noch analogen Samplings traditioneller ethnischer Musik betätigt.

Der umtriebige Jubilar hat Film-und Bühnenmusiken komponiert und war überdies in etliche Kunstprojekte außerhalb der Musik involviert. Die Spielräume lassen die musikalischen Highlights aus Byrnes Solokarriere und seiner Zeit mit den „Talking Heads“ Revue passieren. . Gestaltung: Klaus Wienerroither

19:30 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Jazz: Von Dixie bis Modern – Der amerikanische Klarinettist Pee Wee Russell

Von Gerd Filtgen. Ein unverkennbarer Sound, eine eigenwillige Phrasierung und originelle Improvisationen: Unter den Jazz-Klarinettisten zählt Pee Wee Russell (1906 – 1969) zu den großen Individualisten. Bereits in den turbulenten 1920er-Jahren sorgte er in der Band des Kornettisten Red Nichols für Aufsehen. In der Folgezeit stößt man bei zahlreichen Aufnahme-Sessions mit traditionellen Jazz- und Swing-Musikern auf Russells Namen. Wie seine zeitlosen Improvisationen auch zum Modern Jazz passten, demonstrierte Pee Wee Russell in den 1960er-Jahren mit exzellenten Versionen von Themen aus der Feder von Thelonious Monk und John Coltrane.

19:34: 00 | Ö1
Sophie Abraham spielt Musik aus ihrer CD „Brothers“

Die in den Niederlanden geborene, in der Steiermark aufgewachsene Sophie Abraham ist eine vielseitige und kreative Cellistin und Musikerin mit klassischer Ausbildung (sie studierte bei Rudolf Leopold in Graz und bei Reinhard Latzko in Wien), und sie ist fasziniert von genreübergreifenden musikalischen Interaktionen.

Ihre Nische findet Abraham vor allem in der Arbeit in kleineren Ensembles. Sie ist Mitglied des radio.string.quartet, des klassischen Trio Frühstück und Duopartnerin von Geigerin Julia Lacherstorfer. 2021 hat Sophie Abraham eine Solo-CD mit dem Titel „Brothers“ vorgelegt, ihre bis dato vielleicht persönlichste Arbeit. Aus diesem Programm wird sie Auszüge in der „Radiosession“ präsentieren. . Gestaltung: Helmut Jasbar

20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
JazzNow: Deutscher Jazzpreis 2022

Galakonzert, u.a. mit Jazzrausch BigBand, Fola Dada, Nubya Garcia. Mitschnitt vom 27.4.2022, jazzahead!, Bremen

20:55: 00 | Ö1
J. J. Johnson und Kai Winding: „Jay & Kai“ (1955)

Wenn von den Blasinstrumenten im Jazz die Rede ist, sind die Posaunen vor allem mitgemeint -in der allerersten Reihe, gemeinsam mit Trompeten und Saxofonen, ist das tiefe Blech dagegen nur selten zu finden. Das hat vor allem historische Gründe, denn anfangs war die Posaune an der Seite der Tuba vor allem Rhythmusinstrument. Dass sie allerdings melodische Aufgaben ausdrucksstark und mit warmem Ton bewältigt und an Beweglichkeit und Strahlkraft durchaus mithält, das bewiesen die spieltechnischen Entwicklungen und die virtuosen Musiker der Bigband-Ära.

Kai Winding, geboren 1922 im dänischen Aarhus und aufgewachsen in den Vereinigten Staaten, war einer der ersten Posaunisten, die sich dem Bebop verschrieben. Er fühlte sich dabei einerseits aber immer dem Swing verpflichtet und begab sich andererseits auch im modernen Jazz auf die Suche nach neuen Möglichkeiten des Ensembleklangs. So leitete er etwa gemeinsam mit seinem Posaunistenkollegen J. J. Johnson, in dessen Schatten er zeit seines Lebens stand, ein äußerst populäres Quintett, das von 1954 bis 1956 höchst aktiv war.

Das erste gemeinsame Album „Jay & Kai“, erschienen 1955 bei Savoy Records (und nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Columbia-Records-LP von 1957), steht im Zentrum dieser Sendung mit Gerhard Graml. Das Album präsentiert ein exquisites Ensemble, getragen vom atypischen Bandsound mit zwei Posaunen als Melodieinstrumente, weiters u. a. mit Billy Bauer an der Gitarre, Wally Cirillo am Piano und einem energetischen Rhythmusduo mit Charles Mingus am Bass und Kenny Clarke am Schlagzeug. Aus Anlass des 100. Geburtstags, den der 1983 verstorbene Kai Winding am 18. Mai gefeiert hätte, sei „Jay & Kai“ aus dem Regal geholt. Gestaltung: Gerhard Graml

22:08 – 23:00 | Ö1
Ein junger Verein für vielfältige Musik  – The Independent Music Association. Wiens neuer musikalischer Schmelztiegel

Der aus Iran stammende Armin Sanayei hatte bereits als Jugendlicher die Idee, einen Verein zu gründen, der Komponist/innen und Musiker/innen aus unterschiedlichsten Kulturen und Stilen zusammenbringen sollte. In seinem Heimatland umgesetzt, wollte er dies in Wien weiterführen.

Im Frühjahr 2020 gründete er gemeinsam mit seinen Kollegen Oskar Gigele und Christoph Stuhlpharrer „The Independent Music Association“, kurz INMUAS. Dieser Verein setzt sich aus jungen Komponist/innen, Instrumentalist/innen und Dirigent/innen und Studierenden zusammen. Alle Mitglieder kommen aus unterschiedlichen Ländern und musikalischen Stilrichtungen. Das ist nicht ganz zufällig, denn es ergänzt sich mit der Grundidee von INMUAS: die Vielfältigkeit dieser Kulturen und Stilen in Konzerten und Workshops zu präsentieren, zu pflegen und miteinander zu verbinden. Im Mittelpunkt stehen dabei auch immer volksmusikalische Strömungen. INMUAS wird am 23. Juni 2022 im Gewölbe Wien auftreten, im Oktober sind drei Konzerte im Porgy & Bess Wien geplant. Gestaltung: Daniela Fietzek

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Late Night Jazz: Ein Portrait des Saxofonisten Christian Weidner

Christian Weidner gehört zu den profiliertesten Jazzmusikern Berlins. 1976 in Kassel geboren, spielte er mit 17 Jahren bereits im Bundesjugendjazzorchester. Seit 1999 lebt er in Berlin und prägt in den unterschiedlichsten Konstellationen und Funktionen den Jazz aus der Hauptstadt – egal ob in eigenen Projekten, im Trio, im größeren Ensemble oder als Mitmusiker bei anderen Bandleadern: in Berlin, Deutschland und Europa. Er komponiert Hörbücher, kuratiert Konzertreihen und dozierte an unterschiedlichen Hochschulen. Seit 2015 ist er Saxofon-Professor an der Musikhochschule in Stuttgart. Christian Weidners reiches musikalisches Portfolio – zu hören in „Late Night Jazz“.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Afghanische Musik im Exil

Musik ist in Afghanistan verboten, seit die Taliban im Sommer 2021 erneut fast widerstandslos die Macht erobert haben. Für die Musikerinnen und Musiker im Land bedeutet dies akute Gefahr. Manche leben noch in ihrer Heimat und halten sich versteckt – sie können aus Sicherheitsgründen keine Interviews geben. Manche sind auf offener Straße umgebracht worden. Manche haben das Land verlassen und leben ihre Musik nun im Ausland weiter. Große mediale Aufmerksamkeit erfuhr die Evakuierung der wohl wichtigsten Musikausbildungsstätte Afghanistans letztes Jahr: das „Afghanistan national institute of music“. Knapp 300 Lehrende und Studierende wurden nach Portugal ausgeflogen, wo die Schule wieder aufgebaut und das reiche Erbe afghanischer Musik bewahrt werden soll. Es gibt aber auch junge Sängerinnen, die auf eigene Faust geflohen sind und die traditionelle Musik, oftmals verbunden mit Popmusik, nun im Exil weiterführen – abseits der großen Öffentlichkeit. Das Streamingfestival „Female voice of Afghanistan“ hatte vergangenes Jahr mehrere dieser Musikerinnen porträtiert und ihnen eine Stimme gegeben. Dazu zählen z.B. Sadiqa Madagdar, die inzwischen in einem Flüchtlingscamp in Abu Dhabi lebt. Oder die Politik- und Fußballbegeisterte Sumaia Karimi, die sich in Italien ein neues Leben aufbaut. Auch die Sängerin Naria Nour war Teil des Projektes: sie wohnt im Iran und erlebt dort eine Art „inneres Exil“. Was bewegt die jungen Musikerinnen und Musiker? Wie erleben sie ihre gegenwärtige Situation? Wovon träumen sie? BR-KLASSIK hat mit fünf von ihnen gesprochen und stellt sie und ihre Musik vor. Eine Sendung von Uta Sailer

 

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