Ein kleiner Blick in die Radiowoche 35. Die ARD-Radio-Suchmaschine zuckt wieder noch ein bisschen. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr.
Ein besonderer Hinweis ergeht in Richtung: Gründungskonzert des Bundesjugendchors. Sie werden das schon finden.
mo – 30.08.2021
09:05 Uhr | Deutschlandfunk
Kalenderblatt: Vor 150 Jahren: Der Experimentalphysiker Ernest Rutherford geboren
Atome besitzen einen Kern, der von Elektronen umschwirrt wird. Diese Weisheit findet sich heute in jedem Physik-Schulbuch. Zu verdanken ist sie dem neuseeländischen Physiker und Nobelpreisträger Ernest Rutherford, der vor 150 Jahren, am 30.8.1871, geboren wurde.
20:00 bis 22:30 | rbbKultur
ARD RADIOFESTIVAL 2021 | KONZERT – Cologne Jazzweek
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
In Concert: Young Euro Classic – Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 14.08.2021. Klassik meets Jazz. Künstlerische Leitung: Clara Haberkamp. Clara Haberkamp Trio. In June. Pacific Quintet. Moderation: Matthias Wegner
21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Fukko Ishii, Klavier
Joseph Haydn: Klaviersonate D-Dur op. 37 Nr. 3 | Johannes Brahms: Klavierstücke op. 119. Fukko Ishii, Klavier
Der Brahms-Klavierwettbewerb Detmold fand zum ersten Mal 2017 statt. Aller zwei Jahre spielen Musikerinnen und Musiker aus aller Welt um begehrte Preise, wie eine CD-Produktion. 2019 erhielt die japanische Pianistin Fukko Ishii einen ersten Preis und eine Studioproduktion.
23:03 – 24:00 | Ö1
Bregenzer Festspiele. „Wind“ von Alexander Moosbbrugger
Alexander Moosbruggers Oper „Wind“ feierte am 19. August 2021 seine Uraufführung bei den Bregenzer Festspielen. Wir bringen eine Teilwiedergabe dieses Werks des 1972 im Bregenzerwald geborenen Komponisten. Gestaltung: Stefan Höfel
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazztoday – Neues von deutschen Pianisten
Mit dem Kölner Duo Florian Ross/Lucas Leidinger, mit dem Leipziger „Vincent Meissner Trio“ und mit dem „Frankfurt Jazz Trio“ feat. Olaf Polziehn. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Humor und wilde Improvisationen: Zum 95. Geburtstag von Hal Russell
Von Eva Garthe. Jeder, der Chicago als Hotspot des Avantgarde-Jazz schätzt, kann sich bei Hal Russell bedanken. Der Komponist, Multiinstrumentalist und Bandleader setzte dort seit den 1950er Jahren wichtige Akzente, verband skurrilen Humor mit wilden Improvisationen und schier grenzenloser Energie. Erst unerhört spät in seiner Karriere, nachdem er 1991 von ECM Records unter Vertrag genommen worden war, wurde Hal Russell die verdiente Aufmerksamkeit zuteil. Im selben Jahr spielte er ein mitreißendes Konzert beim Jazzfest Berlin. Kurze Zeit später starb er. Am 28. August wäre Hal Russell 95 Jahre alt geworden
di – 31.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Experimental Journey – Neue Musik in New York
Von Christine Anderson. (Wdh. v. 14.06.2016). Neben Chicago, Boston und Los Angeles ist New York City das Zentrum für Neue Musik in den Vereinigten Staaten. Seit den 50er-Jahren prägte eine Gruppe von Malern, Dichtern und Komponisten die dortige Kunstszene, die unter dem Namen „New York School“ zusammengefasst wurden. Als Musiker gehörten John Cage, Morton Feldman, Earle Brown, David Tudor und Christian Wolff dazu. Eine Parallele zwischen den Metiers ergab sich vor allem aus dem Umgang mit gefundenen Materialien, wie Robert Rauschenberg und John Cage ihn pflegten.
Die Ära der Komponisten der „New York School“ ist längst vorbei, doch die Neue Musik lebt munter weiter, denn das Besondere an New York ist die Vielfalt in der Stadt.
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Viera Janárceková: „Dreifenster-Duo“ (Bianca Breitfeld, Violoncello; Stefanie Schumacher, Akkordeon); Stephan Stiens: „Hallraum – Ins Offene“ (Guitar Company); Dorothee Eberhardt: Sextett (Versus Vox Ensemble München); Johannes Tonio Kreusch: Aus „Crossing Borders“ (Johannes Tonio Kreusch, Gitarre); Nikolaus Brass: „Ruf – Dialoghi d’amore VI“ (Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks)
19:05 bis 20:00 | Bayern 2
Zündfunk: Eine Apotheke voller Hippies
Wie die Bands Sweet Smoke und Aera von Sulzheim aus Musikgeschichte schrieben. Ein Zündfunk Playback von Wolfram Hanke
Ausgewählte Beiträge und Interviews als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar
Wir beamen uns für das heutige Playback zurück in die frühen Siebziger Jahre. Die Zeit kurz nach der Studentenrevolte, 1968, als die sexuelle Revolution ihren Lauf nahm und alternative Wohnformen die Jägerzäune in den Großstädten einreißen. Auch in einem kleinen unterfränkischen Dorf: Sulzheim, 20 Autominuten südlich von Schweinfurt, eine Gemeinde, damals kaum 1000 Einwohner. Und trotzdem ein kleiner Ballungsraum der deutschen und sogar der internationalen Musikgeschichte. Ein paar junge Männer aus Brooklyn, New York, werden hier Anfang der 1970er Jahre anlanden, ausgerechnet hier, werden hier leben, lieben und Musik machen. Sweet Smoke nennen sie sich, hier in Deutschland nehmen sie das in Kennerkreisen legendäre Hippie-Album „Just A Poke“ auf. Und ja, Sweet Smoke lassen gelegentlich den süßlichen Duft von Marihuana durch die kleine Gemeinde wehen. Es war eine Zeit, sagt ihr Bassist Andy Dershin, seit mehr als vier Jahrzehnten wieder zurück in den Staaten, die er nie vergessen wird. Sweet Smoke, eine nach wie vor legendäre Hippie- und Progrock-Band aus Brooklyn, New York, sind in eine damals leerstehende Apotheke gezogen, also: mitten in der kleinen Gemeinde Sulzheim gelandet als Außerirdische von einem fernen Planeten. Später haben dann Aera das Haus, die Kommune und die Lebensweise übernommen. Aera; eine in den 1970er Jahren unermüdlich spielende Maschine des deutschen Jazzrocks. Beide bringen den Geist der Hippies in die fränkische Provinz. Wie es dazu kam, das erzählen wir euch in der nächsten Stunde Zündfunk hier in eurer Lieblingskommune Bayern 2.
20.04 | WDR 3
ARD Radiofestival. Konzert: Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt
Malin Bång: blooming brume, Uraufführung | Alvin Singleton: Again | Brigitta Muntendorf: Another Lovestory, aus „Ballett für Eleven“ / Daisy, Daisy, aus „MELENCOLIA“, Uraufführung | Olga Neuwirth: locus…doublure…solus. Herrmann Kretzschmar, Klavier; Ensemble Modern, Leitung: Enno Poppe. Aufnahme vom 31. Juli 2021 aus der Sporthalle Lichtenbergschule, Darmstadt
Anschließend: Weilburger Schlosskonzerte: Georg Friedrich Händel: Chaconne | François Couperin: Les Bergeries / Le Tic-Toc-Choc | Silvius Leopold Weiss: Concerto D-Dur für 2 Lauten | Johann Sebastian Bach: Capriccio sopra la lontananza del fratello dilettissimo, BWV 992 | Isaac Albéniz: Sevilla / Aragon, aus „Suite española“, op. 47 / Mallorca / Capricho Catalan | Enrique Granados: Intermedio aus „Goyescas“ | Manuel de Falla: 5 Stücke aus „El amor brujo“. ARTIS GitarrenDUO. Aufnahme vom 25. Juli 2021 aus der Unteren Orangerie, Schloss Weilburg. (Kurzfristige Änderungen vorbehalten)
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Jazz Live: Jürgen Friedrich „Semisong“ (2/2)
Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. Für sein Large Ensemble versammelte Komponist Jürgen Friedrich 2021 eine einmalige Riege illustrer Solisten des zeitgenössischen deutschen Jazz. Das Programm „Semisong“ ließ ihnen ausgiebigen Raum für spannende Solo- und Ensemble-Passagen. Jürgen Friedrich hat schon vielfach für Großbesetzungen wie Jazz- und Streichorchester geschrieben. Bei „Semisong” hatten die Musiker zeitlich und formal mehr Freiheiten als in herkömmlichem Big-Band-Rahmen üblich. Das Konzert fand im Anschluss an eine Mini-Streaming-Tournee und CD-Produktion statt und zeigt die Musiker beseelt von einer Spielsituation, wie sie für Ensembles solcher Größe nach langer Corona-Pause erstmals wieder möglich war.
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musikszene: Das geheime Leben der Klänge – Was die Tonart Es-Dur uns verrät
Mit Sophie Pacini und Christoph Schmitz. Es-Dur hat einen Nimbus – den einer heroischen, weihevollen, sakralen Atmosphäre. Ludwig van Beethoven hat seine dritte Sinfonie, die „Eroica“, in dieser Tonart komponiert, „um die Erinnerung an einen großen Mann zu feiern“, wie Beethoven das Werk überschrieben hat. Der Held könnte Napoleon sein oder auch Prinz Ferdinand von Preußen, ein Schüler und Bewunderer Beethovens, der auf dem Schlachtfeld gegen Napoleons Truppen gefallen war. Angesichts der drei b-Vorzeichen schwingen sich auch manche zu theologischen Deutungen auf, wie etwa Christian Daniel Schubart: in Es-Dur stecke „der Ton der Liebe, der Andacht, des traulichen Gesprächs mit Gott; durch seine drey B, die heilige Trias ausdrückend“. Auch wenn es um sehnsüchtige Liebe geht, ist Es-Dur manchen Komponisten willkommen, etwa wenn in Mozarts „Zauberflöte“ Tamino „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ singt. Und in Es-Dur lässt Richard Wagner die Welt zu Beginn des „Rheingold“ entstehen – der Klang einer Schöpfung im Gleichgewicht.
Diese und weitere Eigenschaften von Es-Dur betrachten die Münchener Pianistin Sophie Pacini und Deutschlandfunk-Redakteur Christoph Schmitz in ihrem Gespräch im Kammermusiksaal des Senders in Köln – am Flügel mit vielen Musikbeispielen und zahlreichen Einspielungen großer Interpreten. Diese Sendung ist der zweite von vier Teilen einer Reihe über Ästhetik und Bedeutung von Tonarten in der Musikgeschichte.
23:03 – 24:00 | Ö1
Aus den Lockdown-Sessions des RSO Wien: Zeit-Ton Porträt. Die Komponistin und Bratschistin Julia Purgina
„farewell, lady, farewell“ – der Abschied einer demenzkranken Frau, „Musique noire“ – eine Anspielung auf das Genre Film noire oder das Musiktheaterstück „Der Durst der Hyäne“, eine Parabel über ethische Moral und Gier … die Kompositionen von Julia Purgina überraschen mit den darin verhandelten Themen und sind in ihrer Umsetzung stets packend und voll Energie.
Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien beauftragte sie mit einer Komposition, die das Orchester in einer der Lockdown-Sessions im Frühjahr unter der Leitung seiner Chefdirigent Marin Alsop nun eingespielt hat: das elfminütige Stück „farewell, lady, farewell“. Darin manifestieren sich die Erinnerungen einer alten Frau in melodischen Bruchstücken, die Protagonistin schwankt zwischen der präsenten Kraft ihrer Jugend und der zunehmenden Hoffnungslosigkeit, die der Verlust ihres Gedächtnisses und damit ihrer Persönlichkeit in ihr auslöst.
Julia Purgina, 1980 in Straubing geboren, lebt seit langem als Komponistin und Bratschistin in Wien. Sie hat sich im Lauf der letzten Jahre einen fixen Platz in den Programmen der Ensembles und Veranstalter erarbeitet. Ihre beiden Tätigkeiten ergänzen sich in mehrerlei Hinsicht sehr gut, wie sie in einem Interview mit der „Wiener Zeitung“ erklärte: „Da ich den Blick einer Musikerin besitze, versuche ich, meine Stücke so genau wie möglich zu notieren die Partituren müssen sich unmissverständlich mitteilen. Das kann wahnsinnig viel Probenzeit sparen.“ Sie ist an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) Studiengangsleiterin der Abteilung Saiteninstrumente und unterrichtet dort als Professorin.
Erst kürzlich wurde ihr viertes Stück aus der Reihe „Musique noire“, ein Klaviertrio, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen durch das Oberon Trio uraufgeführt. Diese Werkserie schließt an die Gemeinsamkeit von Musik und Film an, eine Kunst in der Zeit zu sein. Film-Techniken wie Überblendungen, Cuts und Zooms lassen sich auf die kompositorische Arbeit übertragen.
Julia Purginas kompositorisches Schaffen umfasst verschiedenste Gattungen. Das sirene operntheater hat Julia Purginas erstes Musiktheaterstück „Der Durst der Hyäne“ auf ein Libretto von Kristine Tornqvist im Herbst 2020 im Rahmen des Festivals „Die Verbesserung der Welt“ mit dem Ensemble reconsil umgesetzt. Bei diesem Werk, dessen Geschichte überall spielen könnte, wollte sie „die Figurenzeichnung und die (inneren) Widerstände der Protagonist/innen und die Konflikte zwischen ihnen musikalisch mit den Mitteln von Humor und Überspitzung“ umsetzen. Wobei sie sich bewusst ist, dass „Humor eigentlich keine musikalische Kategorie“ ist. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: News & Roots – Beethoven goes Jazz
Der Bonner Pianist Marcus Schinkel mit seinen Jazz-Fassungen von bekannten und unbekannten Melodien von Ludwig van Beethoven. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Die Sängerin Cleo Steinberger und der Gitarrist David Grabowski
Von Thomas Haak. „Wir haben unsere Lieblingssongs genommen und darauf geachtet, dass das Programm facettenreich ist“, sagt der Hamburger Gitarrist David Grabowski über die ausgewählten Musikfußstapfen, die bei allem Respekt für die Jazz-Ikonen nie zur Bürde gerieten, sondern ihm und der Sängerin Cleo Steinberger als kreative Herausforderung dienten. Bei ihrer Hommage, die 2019 live im Hamburger Club Birdland aufgenommen wurde, zeigte das Duo, wie intensiv und spannend Zwiegespräche mit historischen Vorzeichen sein können. Dafür gab es 2021 eine Nominierung für den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
mi – 01.09.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Chormusik: Tage der Chor- und Orchestermusik in Rheine 2021 – Amateurmusik als Motor der Gesellschaft
Moderation: Haino Rindler. Für drei Tage wird das nordrhein-westfälische Rheine zur Bundeshauptstadt der Amateurmusik. Seit 1971 gibt es eine Festveranstaltung zur Verleihung der Zelter- und der Pro-Musica-Plaketten. Mit der Zeit sind daraus die „Tage der Chor- und Orchestermusik“ entstanden. Die finden seit 2005 jährlich statt und wandern durch die Bundesländer. Im letzten Jahr mussten sie pandemiebedingt entfallen, geplant waren sie in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt). Für den Neustart nach Corona kann und muss der Bereich der Amateurmusik eine wichtige Rolle spielen.
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten – Zum 80. Geburtstag des Komponisten Eberhard Klemmstein
Eberhard Klemmstein: Violoncellokonzert (Mark Kosower, Violoncello; Bratislava Symphony Orchestra: David Hernando Rico); Vier Lieder nach Wolf Peter Schnetz (Christian Hilz, Bariton; Katia Bouscarrut, Klavier); Fantasie über ein Thema von Paganini (Michael Goldammer, Oboe; Christian Dollfuss, Klarinette; Thomas Eberhardt, Fagott; Robert Langbein, Horn; Alexander Klemmstein, Holger Grohs, Violine; Steffi Grohs, Viola; Tilmann Stiehler, Violoncello; Martin Knauer, Kontrabass); Klavierquartett (Katia Bouscarrut, Klavier; Alexander Klemstein, Violine; Anton Bonev, Viola; Philip Hagemann, Violoncello); Fantasie über ein Thema von Joseph Haydn (Sebastian Theile, Klarinette; Marteau Ensemble); Fantasie für 15 Solostreicher (Hafnia Kammerorchester Kopenhagen: Simon Casareli)
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Musikfest Berlin – Gründungskonzert Bundesjugendchor
Philharmonie Berlin. Aufzeichnung vom 28.08.2021. Robert Schumann: Vier doppelchörige Gesänge op. 141 für gemischten Chor a cappella | Johannes Brahms: Fest – und Gedenksprüche op. 109 für gemischten Chor a cappella | Orlando di Lasso: „Timor et Tremor“, Motette für gemischten Chor | Wolfgang Rihm: „Mit geschlossenem Mund“ für gemischten Chor | Jonathan Harvey: „Plainsongs for Peace and Light“ für gemischten Chor oder 16 Solostimmen | Orlando di Lasso: „In religione homo vivit“, Motette für gemischten Chor | Hendrik Hofmeyr: „In tempore belli“ für gemischten Chor, Sopran- und Alt-Solo | Kathrin Denner: „Innen“ für gemischten Chor (Uraufführung) | James MacMillan: „Alpha & Omega“ für gemischten Chor. Bundesjugendchor. Leitung: Anne Kohler
21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Alte Musik: Die Geburt der Musik aus dem Geist der Restauration – Der Komponist und Organist Johann Christian Heinrich Rinck
Von Martin Hoffmann. Es war ein kluger Schachzug des Mainzer Schottverlags, einen der populärsten und einflussreichsten Organisten seiner Zeit, noch dazu einen in Diensten des Großherzogtums Hessen-Darmstadt stehenden Musiker, zu beauftragen, den Klavierauszug zu Beethovens „Missa solemnis“ zu erstellen. Und so macht sich der Darmstädter Hoforganist Johann Christian Heinrich Rinck (1770-1846) an die Arbeit.
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Spielweisen: Anspiel – Neues vom Klassik-Markt
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen: Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer Vorschau auf das Heart of Noise Festival in Innsbruck, das auch heuer wieder wegen der Corona-Pandemie in den September verlegt werden musste. Gestaltung: Heinrich Deisl
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Jazz & Beyond – Cooler Trompeten-Sound mit emotionaler Tiefe
Das neue Solo-Album des Norwegers Nils Petter Molvær. Moderation und Auswahl: Ulrich Möller-Arnsberg
„Stitches“ ist der Titel der aktuellen CD von Nils Petter Molvaer. 24 Jahre nach dem Album „Khmer“, mit dem sich der norwegische Trompeter als junger Jazzer einen internationalen Namen gemacht hat als Fusionkomponist zwischen Elektronic, Jazz und Weltmusik, bringt er wieder neue Soloaufnahmen heraus. Auch diesmal verknüpft der 60-Jährige die musikalischen Fäden (Stitches), die aus seinen vielseitigen Beschäftigungen als Theater-, Film- und Jazzmusiker resultieren zu einem Album zusammen. Ein besonderer Neuanfang ist es geworden, nachdem Nils Petter Molvaer im Frühjahr an Covid-19 erkrankt war und acht Tage am Beatmungsgerät hing. Das sei das „Schrecklichste gewesen“, was er je erlebt habe, erzählt er im Gespräch, das Ulrich Möller-Arnsberg mit ihm geführt hat. Es sei nur noch darum gegangen, ob er wieder genug Atem habe, um weiter Trompete spielen zu können, so Nils Petter Molvær. So sind Stücke entstanden, die Titel tragen wie „plötzliche Allergie“. Darum geht es in der heutigen Jazztime auf BR-KLASSIK
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Klangfantasien – Die musikalischen Welten von Limpe Fuchs
Von Julia Neupert. „Musik machen im Zeitfluss, mit Einfachheit und Emotion“: Für Limpe Fuchs ist Musik auch eine Lebenshaltung. Mit Friedrich Gulda hat sie genauso gearbeitet wie mit Albert Mangelsdorff. Ihre Aufnahmen mit dem Ensemble Anima sind legendär und ihre selbstgebauten Instrumente Kult. Heute spielt die im bayerischen Peterskirchen lebende Fuchs in Bands mit ihrem Sohn Zoro Babel oder dem Turntablisten Ignaz Schick, entwickelt raumspezifische Solo-Projekte und kooperiert mit Klangkünstlern wie Jim O’ Rourke. Im Herbst feiert die rege Visionärin ihren 80. Geburtstag.
do – 02.09.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: John Cage zum 108,99178. Geburtstag
Gespräch mit Mark Barden, Johannes Kreidler und Martin Schüttler. Moderation: Carolin Naujocks
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Walter Faith: „Revanche“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Walter Faith); Robert Maximilian Helmschrott: „Projekt Martinus – Luther weiterdenken“ (Siri Thornhill, Mira Graczyk, Anna Karmasin, Sopran; Simon-Mayr-Chor Ingolstadt: Franz Hauk); Max Märkl: „Phasen“ (Bernhard Schulz, Flöte; Rie Yoshioka, Oboe; Hans Ernst, Klarinette; Elisabeth Mergner, Fagott; Bernhard Betzl, Matthias Schröder, Andreas Berger, Schlagzeug; Leitung: Norbert Groh); Drei Lieder (Hartmut Elbert, Bariton; Norbert Groh, Klavier)
19:05 bis 20:00 | Bayern 2
Zündfunk – Let the good Times roll: Gästemix Kitty, Daisy & Lewis
Mit Tobias Ruhland. Ausgewählte Beiträge und Interviews als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar
Kitty, Daisy & Lewis Durham aus London sind drei Geschwister, die Musik machen, als kämen sie aus den 1940ern, 1950ern und 1960ern. Drei Geschwister, die eben auch vor allem die Musik lieben aus den 40ern, 50ern und 60ern. Blues, Swing, Country, Rockabilly, Jazz. Bekannt wurden die drei mit ihrer Coverversion von „Going Up The Country“ von Canned Heat. Im Frühjahr 2011 erschien ihr zweites Album „Smoking in Heaven“ und kurz darauf konnte sie Tobias Ruhland für einen Bayern 2-Gästemix gewinnen. Darin erzählen sie unter anderem, wie es ist, mit den Eltern auf Tour zu gehen und sie präsentieren ihre Lieblingslieder von Elvis Presley, Horst Jankowski, Desmond Dekker oder Bert Kaempfert.
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Musikfest Berlin – Live aus der Philharmonie Berlin.
Oliver Knussen: „The Way to Castle Yonder“, Potpourri für Orchester nach der Oper „Higglety Pigglety Pop!“ für Orchester op. 21 a | Henry Purcell: Three Consorts, aus: Consort Music für Streicher – Transkribiert für Kammerorchester von George Benjamin | Igor Strawinsky: „Movements“ für Klavier und Orchester | George Benjamin: Concerto for Orchestra (Deutsche Erstaufführung) | Igor Strawinsky: „Pulcinella“, Suite für Kammerorchester aus der Musik zum gleichnamigen Ballett. Tamara Stefanovich, Klavier. Mahler Chamber Orchestra. Leitung: Sir George Benjamin
20.04 | WDR 3
ARD Radiofestival. Konzert live – Saisoneröffnung des WDR Funkhausorchesters
Georges Antheil: Archipelago, aus der Sinfonie Nr. 2 | Felix Mendelssohn Bartholdy: Meeresstille und glückliche Fahrt | Astor Piazzolla: Fracanapa / Onda nueve / Fuga y Misterio | Gordon Hamilton: Action Hero | Alfred Schnittke: Die Geschichte eines unbekannten Schauspielers / Clowns und Kinder / Polyphonischer Tango | Dmitrij Schostakowitsch: Marsch, 2 Tänze, Kleine Polka und Walzer Nr. 2 aus der Suite für Varieté-Orchester (Jazz-Suite Nr. 2)| Michel Legrand: Les Parapluies de Cherbourg. WDR Funkhausorchester, Leitung: Frank Strobel. Übertragung aus dem Kölner Funkhaus. (Kurzfristige Änderungen vorbehalten)
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
JazzFacts: Neues von der Improvisierten Musik – Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum Start des ARD-Musikwettbewerbs: Ehemalige Auftragswerke (I)
Jörg Widmann: Toccata (Irene Russo, Klavier); Aribert Reimann: „Solo für Oboe“ (Alexandre Gattet, Oboe); Mauricio Kagel: Capriccio (Klavierduo Richard und Valentin Humburger); Olga Neuwirth: „fumbling & tumbling“ (Mihály Könyves-Tóth, Trompete). Teil II: Donnerstag, 9. September 2021, 22.05 Uhr
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Historische Aufnahmen: Wegbereiter der englischen Originalklangbewegung – Der Cembalist und Dirigent Thurston Dart (1921 – 1971)
Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner. Thurston Dart war ein Musiker zwischen den Welten. Nach einer Zeit als Knabensopran und einem Studium der Tasteninstrumente, wie auch der Mathematik, konzentrierte er sich auf die Theorie und wurde Musikprofessor in Cambridge. Dank wissenschaftlicher Veröffentlichungen und einem Interpretations-Lehrbuch, sowie als Lehrer späterer Größen wie Christopher Hogwood und John Eliot Gardiner wurde er ein Pionier für die Alte-Musik-Bewegung. Er behielt sich regelmäßige Phasen als Interpret für Orgel, Cembalo und Clavichord vor und leitete das Orchester Philomusica of London. Dart nahm unter anderem Werke von Bach, Händel und von englischen Komponisten um 1600 auf und arbeitete eng mit dem Geiger Neville Marriner zusammen. Anders als viele seiner Schüler legte er allerdings nicht unbedingt Wert auf historisch getreues Instrumentarium.
23:03 – 24:00 | Ö1
Kreativexplosion in Graz_ V:NM-Festival 2021 (Teil 1)
Endlich ist es soweit. Nach vielen Verschiebungen und Unsicherheiten können die österreichischen Musikerinnen und Musiker aus dem Elektronik-, Improvisations-, aus dem Neue-Musik-Bereich wieder zusammenkommen, neue Projekte kreieren und diese dann im Rahmen des V:NM-Festivals in Graz präsentieren.
64 Künstlerinnen und Künstler in Graz formieren sich im Rahmen der 13. Ausgabe des Festivals zu 25 Ensembles und schaffen mit viel Herzblut, Kreativität und Engagement Konzertereignisse, die an vier Tagen (vom 18. bis zum 21. August) präsentiert werden. Das heißt, es gibt an einem Tag an die fünf bis acht ganz unterschiedliche Projekte zu erleben, die kurzfristig oder in einer dreitägigen Intensivphase entstanden sind. Dieses Mal hat der Perkussionist und Elektroniker Josef Klammer dafür das Volkshaus in der Grazer Lagergasse als Ort für die klangliche Kreativexplosion ausgewählt. Gestaltung: Kerstinger – Steiermark
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: All that Jazz
Mit „Tree Falls“ bringt der amerikanische Pianist Taylor Eigsti sein erstes Solo-Album seit 11 Jahren heraus – er war lange einfach zu beschäftigt, um unter eigenem Namen aktiv zu werden. Denn der erst 36jährige ist ein gesuchter Begleiter, der die Musik von Größen wie Gretchen Parlato, Lisa Fischer oder Eric Harland noch besser klingen ließ. Schon im Grundschulalter trat das Wunderking Taylor Eigsti als Vorprogramm von David Benoit auf. Mit 14 veröffentlichte der Tastenmann sein Debüt, dem dann rasch weitere, stilistisch bunte Alben folgten. Für sein Werk „Lucky To Be Me“ erhielt Eigsti zwei Grammy-Nominierungen.. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: New Scottish Jazz – Fergus McCreadie, Matt Carmichael, Tom Stephenson
Von Harald Mönkedieck. Sie sind allesamt Absolventen des Jazz-Studiengangs der Musikhochschule Glasgow – und sie lieferten in den letzten Monaten großartige Alben mit spannenden Kompositionen und ideenreicher Improvisation: Der Pianist Fergus McCreadie, der Saxofonist Matt Carmichael und der Gitarrist Tom Stephenson. Drei Musiker Anfang bis Mitte zwanzig. Die Folk-Tradition Schottlands und intensive Naturbezüge spielen für sie ebenso eine Rolle wie ein unverstellter persönlicher Ausdruck und ein intelligenter Umgang mit den Einflüssen großer Vorbilder. Junger Jazz, dessen Frische und Vitalität beeindruckt.
fr – 03.09.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Ventrilogues (1/2)
Produktion: CTM Festival / Deutschlandfunk Kultur 2021. Länge: 54’30. (Ursendung)
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
András Hamary: „Extinction Tales“ (Trio Comet); Klaus Treuheit: „Beach Crossing“ (Klaus Treuheit, Cembalo, Orgel, Klavier); Rainer Rubbert: Musik in vier Sätzen (Klaus Schöpp, Flöte); Volker Blumenthaler: „Recherche interrompue“ (Ensemble Mixtura); Toni Völker: „Continuamente“ (Gruppe 7529: Heinz Huber)
19:15 Uhr | Deutschlandfunk
Mikrokosmos – Die Kulturreportage: Kulturschaffende und Politik erfinden den Ebertplatz neu
Aus Angst wird Begegnung. Von Nadja Bascheck. Deutschlandfunk 2021. Er war lange ein Schandfleck der Stadt: Der Ebertplatz in Köln ist halb Untergrundpassage, halb öffentlicher Platz. Brutalistische Betonelemente und ein Brunnen aus Stahlrohren verleihen ihm einen schroffen Charakter. Die verwinkelte Architektur lockt besonders nachts Kriminelle und Drogendealer an. Zwei Menschen sind hier bereits bei Auseinandersetzungen umgekommen. Spätestens damit ist der Platz zum Politikum geworden. Mit Kunst, einer temporären Bar und Veranstaltungen wurde er zwar aufgewertet. Gleichzeitig ist schon lange ein Umbau geplant, der Teile der kulturellen Akteure wieder verdrängen könnte – Stoff für Streit zwischen Politik, Kunst und Besuchern. Nadja Bascheck begleitet die Akteure aus Politik und Kultur bei Verhandlungen und konkreten Versuchen, durch Kunst, Veranstaltungen und Umbauten den Angstraum in einen Platz der Begegnung zu verwandeln.
20:05 Uhr | Deutschlandfunk
Das Feature: Too Old To Die Young – Joost und Terry: Punks seit über 40 Jahren
Von Ralf Bei der Kellen. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021. „No Future!“ lautete einer der Wahlsprüche der Punks, als es mit dieser Jugendbewegung auch in Deutschland losging. 1976 ist lange her, und die Zukunft, an die man damals nicht glaubte, ist längst Geschichte. Joost und Terry gehören zu den Urgesteinen der deutschen Punkszene. Kennengelernt haben sie sich im Ratinger Hof in Düsseldorf, als die Toten Hosen noch ZK hießen. Sie gehören zu den „Überlebenden“ des Punk. Heute wohnen beide in Berlin. Joost geht auf die 60 zu, Terry hat neulich drei Mal seinen 20. Geburtstag gefeiert. Ralf Bei der Kellen hat die beiden drei Jahre lang begleitet – im Alltag, bei der Arbeit, auf Konzerten. Und sie und sich gefragt, was vom Punk geblieben ist und wie die Zukunft denn jetzt aussieht.
22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Üben bis zum Umfallen – Musikausbildung in Südkorea
Von Dorothee Binding. (Wdh. v. 20.03.2016). Unter jungen Musikern aus Fernost sind die Studierenden aus Südkorea besonders erfolgreich. Wenn sie mit Anfang 20 mit Altersgenossen aus aller Welt um die Studienplätze in Wien, Berlin oder London konkurrieren, gewinnen sie oft mühelos. Ihr technisches Können auf dem Instrument ist in diesem Alter meist deutlich höher als das der europäischen Abiturienten. Oft haben die jungen Leute bereits ein komplettes Bachelor-Studium hinter sich, wenn sie nach Europa wechseln, um sich den letzten Schliff zu holen. Wie aber ist das Ausbildungssystem beschaffen, das so viele erfolgreiche Musikstudenten produziert? Welche Rolle spielen dabei die Familien? Und was passiert mit den jungen Musikerinnen und Musikern aus Südkorea, wenn der Abschluss erreicht ist?
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Lied- und Folkgeschichte(n): „It Wasn’t Hard To Love You“ – Fanfare Ciocărlia feiert 25-jähriges Bandjubiläum
Von Grit Friedrich. In einigen Dörfern Nordrumäniens gibt es bis heute traditionelle Blaskapellen, doch weltberühmt wurde nur die Formation Fanfare Ciocărlia aus Zece Prăjini. Woher die Tradition der Blechbläser in ihrer Region stammt, kann niemand genau sagen. Die Roma aus Zece Prăjini konnten nach dem Ende der Sklaverei in Rumänien ein eigenes Dorf gründen. Sie bekamen vom Grundbesitzer zehn Felder geschenkt, und weil sie von der Feldarbeit so zerschundene Hände hatten, konnten sie nur Blasinstrumente spielen. Mit Präzision, Geschwindigkeit und Spiellust eroberte Fanfare Ciocărlia eine riesige Fangemeinde. Seit 1997 verknüpfen diese Musiker Roots-Musik aus ihrer Heimat und vom Balkan mit Anleihen aus Jazz, Pop und Rock. Fanfare Ciocărlias neues Album. „It Wasn’t Hard To Love You“ erweitert die Geschichte der Band um ein ungewöhnliches Kapitel, denn zum ersten Mal sind alle Songs Originalkompositionen. Ein Exkurs an die Anfänge und in die Gegenwart von Fanfare Ciocărlia.
23:03 – 24:00 | Ö1
Grenzenlos – vier Tage Musik: V:NM-Festival 2021 (Teil 2)
Da trifft der Klangkünstler Werner Raditschnig mit seinen table guitars auf Posaunenzauberer Bertl Mütter, oder Josef Novotny, für den alles, was Tasten hat, zum Ausdruckmittel seiner Kreativität wird, auf „Mr. Bass“ Peter Herbert. Das sind nur zwei von 25 „acts“, die an den vier Tagen beim V:NM-Festival in Graz zu erleben sein werden. Alles ohne stilistische, genrespezifische, künstlerische Grenzen. Denn Josef Klammer – selbst Schlagzeuger mit Elektronikfable – sorgt mit seinen Kolleginnen und Kollegen für das entsprechende organisatorische Umfeld, so dass die Musikerinnen und Musiker ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.
1996 haben sich Burkhard Stangl, Werner Dafeldecker, Seppo Gründler und Josef Klammer zusammengetan und haben den „Verein zur Förderung und Verbreitung Neuer Musik“ (V:NM) gegründet, um dem Manko abzuhelfen, dass der Bereich der experimentellen, improvisierten und elektronischen Musik in Österreich weder in der Öffentlichkeit adäquat wahrgenommen wird, noch in Bezug auf seine Tonträger zufriedenstellend präsent ist.
Die Gründungsmitglieder widmen sich diesem Anliegen auch 22 Jahre nach dem 1999 erstmals veranstalteten Festival voll Engagement und bringen sich bei der 13. V:NM-Festival-Ausgabe mit spannenden Projekten ein. Gestaltung: Kerstinger – Steiermark
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Bühne frei im Studio 2 …
Aufnahmen aus den Live-Sessions mit dem Janning Trumann 4, Das Kondensat und Max Andrzejewski’s Hütte „playing the music of Robert Wyatt“
Aufnahmen vom 27. Mai 2020, 16. Dezember 2020 und 24. Februar 2021. Moderation und Auswahl: Beate Sampson
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Review: Jazz-Neuerscheinungen
Von Beatrix Gillmann. „File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.
sa – 04.09.2021
09.04 | WDR 3
WDR 3 Klassik Forum – Mit Jörg Lengersdorf
Zu Gast im Studio: Klarinettist, Komponist und Dirigent Jörg Widmann
09:05 – 10:00 Uhr | SWR2
SWR2 Musikstunde: Jazz across the border
Mit Günther Huesmann. Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusiker*innen, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. Jazz across the border hört auf unterhaltsam-informative Weise hin.
09:05 Uhr | Deutschlandfunk
Kalenderblatt: Vor 125 Jahren: Der französische Schriftsteller und Regisseur Antonin Artaud geboren
11:05 Uhr | Deutschlandfunk
Gesichter Europas: Wiener Staatsoper – Mehr als nur schöne Arien
Von Antonia Kreppel. Die Wiener Staatsoper ist eines der bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Seit dem Herbst 2020 ist Bogdan Roščić ihr Direktor. 1964 in Belgrad geboren, war er bislang Manager für klassische Musik. Seine erste Opern-Saison in Corona-Zeiten war eine Herausforderung. Ziel ist es, das Musiktheater zu einem Haus für alle zu machen, in dem es sich auch einem jüngeren Publikum stärker öffnet. Wie weit geht das angestammte Publikum mit? Und wie kann eine zeitgemäße Oper aussehen? Die „Gesichter Europas” mit einem Blick hinter die Kulissen.
17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton
Moderation: Lukas Hammerstein- Musikauswahl: Roland Spiegel
17.45 | WDR 3
WDR 3 ZeitZeichen: 5. September 1946 – Der Geburtstag von Freddie Mercury
Von Andrea Klasen. „Ich werde kein Popstar, ich werde eine Legende“, sagte Freddie Mercury zu Beginn seiner Karriere. Er sollte recht behalten. Mit seiner Band „Queen“ schrieb der lebenshungrige Brite, der heute vor 75 Jahren auf Sansibar geboren wurde, Musikgeschichte. Mercury ging als Künstler stets über die Grenzen hinaus, dachte weiter. Mit Stücken wie „Bohemian Rhapsody“ oder „Killer Queen“ stellen Mercury und seine Bandkollegen klar, dass sie sich in anderen Dimensionen bewegen. Live auf der Bühne gibt Freddie Mercury nicht bloß Konzerte. Er bietet seinen Fans Shows der Superlative. Der energiegeladene Mercury liebt ungewöhnliche Bühnenoutfits und die Selbstinszenierung. Mercury schlägt auch den Bogen zur klassischen Musik. Mit der spanischen Opernsängerin Montserrat Caballé schmettert er gemeinsam die Hymne „Barcelona“. Ende der 1980er Jahre hatte sich Freddie Mercury mit HIV infiziert. Im November 1991 stirbt er mit nur 45 Jahren.
19:05 bis 20:00 | Bayern 2
Zündfunk: Das „International Anthem“-Label und Angel Bat Dawid
Wie das „International Anthem“-Label und Angel Bat Dawid dem Jazz neues Leben einhauchen. Von Michael Bartle. Angel Bat Dawid ist vermutlich eine der unwahrscheinlichsten Künstlerinnen, die uns in den letzten Jahren begegnet sind. 34 Jahre ist sie bereits, als sie ihr erstes Album aufnimmt, mit dem Smartphone, ganz alleine: kosmische Jazz-Musik, radikaler Dilettantismus irgendwie, ein irres Monster, man kann es vielleicht verorten zwischen den Jazz-Außenseitern Moondog und Sun Ra. Ihre ersten Versuche spielt sie ihrem Kumpel Scott McNiece vor, einem Weißen, der zusammen mit David Allen das International Anthem Label verantwortet. Angel Bat Dawid wird Teil der für uns in Europa neuen und bald komplett aufsehenerregenden International Anthem Familie. Das Jazz-Label der Stunde aus Chicago, ein Label, das außerhalb einer gewissen Filterblase kein Mensch kennt, das aber die Jazz-Welt so sehr aufknacken und verändern wird wie kein neues Jazz-Label in den letzten 30 Jahren. Auf International Anthem veröffentlichen neue, wilde Jazz-Acts. Neue Entwürfe von Typen wie Damon Locks, Musiker wie Makaya McCraven und Ben Lamar Gay, von einem Punk-Spirit getriebene Künstlerinnen wie Jamie Branch, Moor Mother oder Angel Bat Dawid. Fast im Alleingang reißt diese neue, meist: Black Family den Jazz aus dem Winterschlaf und revolutioniert ihn. Mit Angel Bat Dawid und Scott McNiece hat Michael Bartle zwei lange Gespräche geführt – über das Label, über Jazz, über Rassismus in der Industrie. Und wie Musik hoffentlich heilen kann. Ein Porträt von einem der wichtigsten Jazz-Label unserer Zeit. Wiederholung vom 27. Februar 2021
20.04 | WDR 3
ARD Radiofestival. Konzert – Ensemble Modern und Patricia Alessandrini bei der Ruhrtriennale
Luciano Berio: Black Is the Colour, aus „Folk Songs“ | Patricia Alessandrini: Black Is the Colour… (omaggio a Berio) | Claude Debussy: Les Chansons de Bilitis | Patricia Alessandrini: menus morceaux par un autre moi réunis | Arnold Schönberg: Verklärte Nacht, op. 4 | Patricia Alessandrini: Forklaret Nat. Valentina Stadler, Mezzosopran; Justine Assaf, Rezitation; Mauricio Carrasco, Gitarre; Patricia Alessandrini, Live-Elektronik; Ensemble Modern. Aufnahme vom 21. August 2021 aus dem Salzlager, Essen
Anschließend: ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln – John Zorn: Cat O’ Nine Tails | Oxana Omelchuk: Holy…! | Frank Zappa: The Eric Dolphy Memorial Barbecue / Be-Bop Tango | Studio Dan: Konzert für Fahrrad, Ensemble und Live-Electronics | Daniel Riegler: The Frank Zappa Memorial Barbecue. Studio Dan, Leitung: Xizi Wang. Aufnahmen vom 7. und 8. Mai 2021 aus dem ORF, Wien. (Kurzfristige Änderungen vorbehalten)
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Diamanda La Berge Dramm: Geigengedichte – Diamanda La Berge Dramm, ViolineMichelle O’Rourke und Katinka Fough Vindelvev, Gesang. Aufnahme vom 21.-25.9.2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln. Am Mikrofon: Sophie Emilie Beha
Die 1991 in Amsterdam geborene Violinistin und Performerin Diamanda La Berge Dramm hat sich in der experimentellen Nachwuchs-Welt längst einen Namen gemacht. In den Niederlanden gewann sie Wettbewerbe und tritt mit internationalen Projekten hervor. 2019 erhielt sie den Förderpreis des Deutschlandfunks beim Musikfest in Bremen. In diesem Zusammenhang konzipierte und produzierte La Berge Dramm eine CD, auf der sie Johann Sebastian Bach und John Cage, ihre Violine und die Stimmen vom Michelle O’Rourke und Katinka Fogh Vindelev miteinander verbindet. Eingespielt hat sie u.a. die Solo-Partita d-Moll, BWV 1004 – und zwar in der Fassung von Helga Thoene, die sich ihrerseits mit Bachs Zahlensymbolik und Verschlüsselungstechniken intensiv auseinandergesetzt hat. Versteckte Choralzitate werden hörbar, externalisiert durch zwei Sopranstimmen. Dem gegenüber steht Musik von John Cage, die gewissermaßen den Klangkörper der Violine und ihre eigene Stimme untersucht. Mit meditativer Hingabe offenbart das Konzeptalbum die Poesie der Komponisten und der jungen Preisträgerin.
23:05 Uhr | Deutschlandfunk
Lange Nacht: Das Geheimnis der Sterntagebücher – Eine Lange Nacht über die Science-Fiction-Legende Stanisław Lem
Von Markus Metz und Georg Seeßlen. Regie: Claudia Mützelfeldt. Der polnische Autor und Philosoph Stanisław Lem (12.9.1921- 27.3.2006) gilt als Klassiker der Science-Fiction. Jahrzehnte vor ihrer tatsächlichen Entwicklung beschrieb er visionär komplexe Technologien wie virtuelle Realität, neuronale Netze und Nanotechnologie. Lem ist einer der meistgelesenen Science-Fiction-Autoren und zugleich einer der schärfsten Kritiker der trivialen Spielart des Genres. Seine bekanntesten Werke sind neben „Solaris“ und „Der futurologische Kongress“ die „Sterntagebücher“ um den Weltraumfahrer Ijon Tichy. Über sie sagte der Schriftsteller Siegfried Lenz: „Ich wüsste kein Buch zu nennen, in dem so viel gebildeter Sarkasmus versammelt ist, so viel zärtlicher Spott, soviel Humor, Schabernack, Witz und lichter Tiefsinn wie in den Sterntagebüchern.“ Auf seiner sechsundzwanzigeinhalbten Reise erkennt der Raumfahrer Ijon Tichy, dass die frühen Texte zu seinen Raumreisen nicht von einem Programm mit der Bezeichnung „Literal Emulsion Module“, kurz LEM, stammen, sondern von einem veritablen Menschen mit Namen Stanisław Lem, einem polnischen Schriftsteller und Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Fasziniert erkennt Ijon Tichy in dessen Biografie Eigenschaften und Lebensumstände von sich selbst. Lem hatte Etliches von dem vorausgesehen, was in Ijon Tichys Welt so gründlich schief gelaufen ist. Stanisław Lem, so viel ist Ijon Tichy bald klar, war ganz offensichtlich ein Wissenschaftler seines, des 21. Jahrhunderts – nur, dass er 100 Jahre vorher gelebt hatte. Eine Lösung für das merkwürdige Paradoxon hofft Tichy beim „Futurologischen Kongress“ zu finden.
so – 05.09.2021
03:05 | Deutschlandfunk
Heimwerk: Frei aber einsam
Johannes Brahms: Sonate für Klavier Nr. 3 f-Moll, op. 5. 3. Satz: Scherzo c-Moll, WoO 2 aus: F.A.E. – Sonate für Violine und Klavier. Lena Neudauer, Violine – Matthias Kirschnereit, Klavier
07:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Kakadu für Frühaufsteher: Warum sind Pferdeäpfel rund und stinken nicht?
Von Patricia Pantel. Moderation: Patricia Pantel. Zwar gibt es auch eine Gebäcksorte aus Großbritannien mit diesem Namen, doch grundsätzlich sind Pferdeäpfel, auch Rossknödel genannt, nichts, was man essen sollte. Denn Pferdeäpfel sind die Exkremente von Pferden. Alle 30 bis 120 Minuten äpfelt ein Pferd im Durchschnitt, und diese runden, meist braunen Kotkugeln werden von vielen Insekten wie Schmetterlingen, Fliegen, Mistkäfern usw. als Nahrung oder Brutstätte für die Larven genutzt. Pferdeäpfel sind darüber hinaus ein beliebter Dünger. Kein Wunder, dass früher, als die Menschen mit Pferdefuhrwerken unterwegs waren, die Pferdeäpfel von vielen Leuten von der Straße gesammelt wurden, um sie im eigenen Garten als Dünger zu verwenden.
09:30 Uhr | Deutschlandfunk
50 Jahre Theorie der Gerechtigkeit (1/3) – Die Zukunft der Politischen Philosophie
Von Katrina Forrester. Aus dem Amerikanischen von Jakob Huber. (Teil 2 am 12.9.2021). Vor 50 Jahren erschien „A Theory of Justice” des Harvard-Philosophen John Rawls. Stößt die lange Jahre gültige Gerechtigkeitstheorie heute an ihre Grenzen? Wie könnte oder müsste man Rawls’ Theorie für die Gesellschaft von heute aktualisieren?
Mit der Veröffentlichung von „A Theory of Justice” vor 50 Jahren (in Deutschland 1975) begann eine neue Ära in der politischen Philosophie im Diskurs über Gerechtigkeit und die sogenannten Vertragstheorien. John Rawls (1921- 2002) begründet in seiner „Theorie der Gerechtigkeit” in einer ebenso umfassenden wie detaillierten Argumentation auf rund 600 Seiten die Idee einer Gerechtigkeit als Fairness. Seit den 50er-Jahren kreisen die wissenschaftlichen Arbeiten in Harvard lehrender Philosophen um diese Grundidee, von ihm erneuert mithilfe spieltheoretischer, wirtschaftswissenschaftlicher und psychologischer Erkenntnisse.
Katrina Forrester, Autorin des Buches „In The Shadow of Justice”, schlägt ein neues Kapitel zu Rawls’ Gerechtigkeitstheorie auf, in dem sie die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Grundlagenwerks neu erzählt. Dieser Essay erschien im Original im Boston Review und entspricht einem Kapitel aus „In The Shadow of Justice”, erschienen 2019 bei Princeton University Press.
Katrina Forrester, geboren 1986 in England, ist Assistenzprofessorin für Government and Social Studies an der Harvard Universität. Sie studierte in Cambridge und London und schreibt für wissenschaftliche Magazine, unter anderem für The New Yorker, Harper’s, The Guardian, London Review of Books, The Nation, Dissent, n+1, The New Statesman, Cambridge Literary Review und Political Quarterly.
15:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Interpretationen: „Protest gegen die gegenwärtigen Kompositionen“
Die Vierte Sinfonie von Jean Sibelius. Gast: Mathias Hansen, Musikwissenschaftler. Moderation: Michael Dasche
15:05 bis 16:00 | Bayern 2
Hörspiel: „Bei unserer Lebensweise …“ von Jane Bowles/Katharina Franck
Bei unserer Lebensweise ist es sehr angenehm, lange im Voraus zu einer Party eingeladen zu werden. Briefe und Lebenszeugnisse von Jane Auer Bowles bilden die Grundlage zu Katharina Francks eindrucksvollem Porträt der weltgewandten Schriftstellerin und Reisenden. Obwohl bewundert von Tennessee Williams und Truman Capote, von William S. Burroughs, Carson McCullers und von ihrem Mann Paul Bowles, hielt die 1917 in New York geborene Jane Bowles selbst nichts davon, wie sie lebte. Und sie hielt nichts von dem, was sie schrieb. So schrieb sie vor allem Briefe. Sie schrieb davon, was sie eigentlich unternehmen wollte und würde, wenn sie nicht dort wäre, wo sie gerade war. Die Musik von Ulrike Haage verweist mit Zitaten aus dem Jazz, der marokkanischen Musik und mit filmmusikartigen Kompositionen auf das zeitliche und ständig wechselnde lokale Umfeld.
Jane Bowles (1917-1973), amerikanische Autorin, lebte in New York, Mexiko, Paris, Marokko und Spanien. Werke u.a. Zwei sehr ernsthafte Damen (1984), Einfache Freuden (1985). Hörspieladaptionen u.a. Schneeziegenmanöver (BR 1999), Zwei sehr ernsthafte Damen (DKultur 2005).
Katharina Franck, geb. 1963 in Düsseldorf, Sängerin, Songwriterin, Hörspielautorin und Live-Performerin. Weitere BR-Hörspiele Das Signal wurde über Radio gegeben – Ein Cut-Up (2007), Nazaré – nicht die Stadt, die Frau (2007).
16:30 Uhr | Deutschlandfunk
Wissenschaft im Brennpunkt. Das Kreuz der Demoskopen – Wahltrends fürs digital vernetzte Volk
von Tom Schimmeck. Sie versuchen vorherzusagen, wie Menschen fühlen, denken – und handeln werden: die Meinungsforscher. Stets sind sie auf der Suche nach dem möglichst repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt.
Einst schwärmten sie mit Klemmbrett und Stift aus und klingelten an Haustüren. Später griffen die Befrager zum Telefon. Heute bieten soziale Medien und gigantische Datensammlungen ganz neue Möglichkeiten der Befragung und Beobachtung und Ansprache von Massen. Neue Anbieter versprechen der Kundschaft vollautomatisch erhobene Daten in Echtzeit.
Doch wie brauchbar sind ihre Methoden, wie repräsentativ ihre Ergebnisse? Der Streit der Demoskopen ist mitunter heftig. Auch arbeiten sie auf schwankendem Grund. Ihr Untersuchungsgegenstand, das Volk, wird immer unberechenbarer, entscheidet oft höchst spontan, was es will.
18:05 | Deutschlandfunk Kultur
Nachspiel: Die Lehre vom gesunden Gang – Wie geht Gehen?
Von Peter Kolakowski. Gehen ist die häufigste und wichtigste Bewegung beim Sport und im Alltag und begleitet uns von Kindesbeinen an. Es regt Herz- und Kreislauf an, fördert die Koordination und Konzentration, stärkt Bänder, Sehnen, Knochen und Muskulatur und verbrennt Kalorien. Wir gehen allerdings insgesamt zu wenig. Nur – wie geht eigentlich richtiges Gehen, Laufen oder Joggen? Entspricht das sogenannte Abrollen von der Ferse auf den Ballen, wie es immer wieder gelehrt und kolportiert wird, der Anatomie? Was macht ein gutes Gangbild aus? Welche gesundheitlichen Probleme könnten durch falsches Gehen entstehen, vermieden oder gelindert werden, z.B. Schäden an Gelenken, Osteoporose, Herz- Kreislaufbeschwerden oder den klassischen Rückenschmerzen und Nackenverspannungen? Gibt es den gesunden Schuh? Warum werden das Gehen und gesunde Füße in der Medizin, in Präventions- und Rehasportkursen oder Rehakliniken bis hin zum Sportunterricht noch völlig vernachlässigt? Brauchen wir eine ganz andere Geh- und Gangkultur? Eine „Schritt für Schritt Anleitung“ für leichteres und gesünderes Fortbewegen.
19:05 bis 21:00 | BR-KLASSIK
Bachwoche Ansbach – Eröffnungskonzert
La Cetra Barockorchester Basel
19:17 – 20:00 Uhr | SWR2
SWR2 Jazz: Geschichte eines Jazzstandards (34) The Man I Love
Von Hans-Jürgen Schaal. Dieser Song von 1924 war in mehreren Broadway-Shows eingeplant, aber es schien nie klappen zu wollen. Entweder wurde er herausgekürzt – oder die Show wurde ein Misserfolg. Schließlich schaffte es der Song auch ohne Musical, und zwar zuerst in Europa, wo der Komponist John Ireland ihm die Perfektion eines Schubert-Lieds attestierte. Das bluesige „The Man I Love“ wurde zu einem der großen Love Songs der Jazzsängerinnen und Jazzballaden-Spezialisten und hat mehr als 1.000 ernsthafte Cover-Versionen erlebt.
19:30 bis 20:00 | Bayern 2
Musik für Bayern: Klassik, Pop und Jazz – Selbst gemacht!
Valentin-Becker-Kompositionswettbewerb für Chormusik. Mit Bad Brückenau verbinden die meisten Menschen Heilquellen und Mineralwasser. Doch alle drei Jahre richtet sich auch der Fokus der Chorszene auf die Stadt am Fuße der Rhön. Denn seit 1953 findet hier der Valentin-Becker-Kompositionswettbewerb statt. Seine Besonderheit: Die Einreichungen richten sich explizit an ambitionierte Laienchöre. Mehr als 4.000 Chorwerke sind auf diesem Wege bereits entstanden. Und die nächste Ausgabe steht kurz bevor. Noch bis 1. Oktober 2021 haben Komponistinnen und Komponisten die Möglichkeit sich zu beteiligen. Jochen Vogel, Bürgermeister der Stadt Bad Brückenau, Prof. Friedhelm Brusniak, Präsident des Fränkischen Sängerbundes, und der Juryvorsitzende Dr. Gerald Fink bieten Einblick in einen Wettbewerb, der gerade auch infolge der Corona-Pandemie ein bemerkenswerter werden dürfte.
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Musikfest Berlin – Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 04.09.2021. Igor Strawinsky : Symphonies d’instruments à vent / „Abraham und Isaak“, Geistliche Ballade für Bariton und Kammerorchester, „Dem Volk des Staates Israel gewidmet“ / Konzert für Klavier und Blasinstrumente / Variationen für Orchester in memoriam Aldous Huxley | Paul Hindemith: Sinfonie „Mathis der Maler“. Georg Nigl, Bariton. Tamara Stefanovich, Klavier. Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Leitung: Vladimir Jurowski
20:05 Uhr | Deutschlandfunk
Freistil: Das Mädchen von Bukarest – Eine Michael-Jackson-Recherche
Von Christoph Spittler. Regie: Philippe Brühl. Produktion: Deutschlandfunk 2018. Während des Michael-Jackson-Konzerts 1992 in Bukarest stürmt eine junge Frau die Bühne. Jackson umarmt sie, tanzt sanft mit ihr, küsst sie sogar – bis die Security-Leute das Mädchen von der Bühne zerren. Und dann geschieht etwas Seltsames. Jackson unterbricht den Song und sinkt minutenlang in sich zusammen. Hat die Szene ihn so erschüttert? Was ist 1992 in Bukarest geschehen? Wurde Jackson, diese Ikone der Künstlichkeit, für einen Moment von echten Emotionen überwältigt? Gerät die bis ins kleinste Detail durchkalkulierte Showmaschinerie hier wirklich für ein paar Minuten aus dem Takt? Oder handelt es sich um ein fest eingeplantes Element der „Dangerous World Tour”? Die Suche nach dem Mädchen von Bukarest führt in ein Labyrinth von Emotion und simulierter Authentizität, in ein postsozialistisches Rumänien voller Sehnsüchte und Fan-Enthusiasmus.
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Konzertdokument der Woche: Kammermusikfest Spannungen 2021
Anton Webern: Quintett für Klavier, 2 Violinen, Viola und Violoncello | Robert Fuchs: Quintett für Klarinette, 2 Violinen, Viola und Violoncello Es-Dur, op. 102 | Anton Webern: 4 Stücke für Violine und Klavier, op. 7 | Franz Schubert: Quintett für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli C-Dur, D 956 (op. posth. 163)
Am Mikrofon: Oliver Cech. „Wilde Konfusion” hat ein Kritiker dem frühen Satz für Klavierquintett von Anton Webern vorgeworfen – sein Beitrag zu einem Konzert 1907, in dem er sich dem Publikum vorstellen durfte als einer der Schüler von Arnold Schönberg. Sicher ging es dabei nicht nur um die Gunst der Zuhörer – sondern auch um die Anerkennung des Lehrers! Franz Schubert dagegen, acht Jahrzehnte zuvor, ahnte bereits beim Schreiben: Sein großes Streichquintett C-Dur würde er selbst, schwer krank, nie hören können. Diese Musik ist kein Dialog mehr mit dem Wiener Publikum seiner Zeit. Sondern ein Schwanengesang – ein mal banges, mal fast schon verklärtes Gespräch mit der Ewigkeit … und mit der Nachwelt.
22:08 – 23:00 | Ö1
Von der Science-Fiction zur Sonic Fiction: Afro-Futurismus
In den frühen 1990ern begann Afro-Futurismus sich aus Kunst- und Kulturformen zusammenzusetzen, die die afrikanische Diaspora mit technokulturellen Bedingungen kurzschlossen. 1998 veröffentlichte Kodwo Eshun mit „More Brilliant Than The Sun“ das Basisbuch zum musikalischen Afro-Futurismus. Davon ausgehend, lässt der Zeit-Ton Extended anhand von Musikstücken theoretische und ästhetische Konzepte des Afro-Futurismus Revue passieren.
„You exist only as a myth. If you would exist, you would have equal rights“, sagt der Jazzmusiker Sun Ra im Film „Space Is The Place“ (1974). Und in seinem Buch „Über Pop-Musik“ schreibt der Pop-Musik-Theoretiker Diedrich Diederichsen: „Kodwo Eshun verdanken wir den Begriff der Sonic Fiction.“
Afro-Futurismus beschreibt das Fremdsein oder die Nicht-Existenz innerhalb von Gesellschaften. Anders als „weiße“ Science-Fiction, die dafür zu anderen Planeten reist, künden afro-futuristische Texte, Musiken, Filme und Comics von Entfremdungen an realen Orten und davon, wie sie von anderen Planeten auf die Welt kamen; als prominenteste Beispiele Sun Ra und Herbie Hancock. Astronautik als Afronautik gelesen heißt nicht nur Weltraum-Technologie wie beim Album „Rings Of Saturn“ des Detroit-Techno-Projekts X-102, sondern auch die Kolonisierung von Unterwasserwelten im Techno-Duo Drexciya oder die Rückbesinnung auf archaische Legenden; siehe etwa John Akomfrahs Film „The Last Angel Of History“.
Afro-Futurismus lässt sich als gedankliche und künstlerische Elemente sehen, die „schwarzen“ Free Jazz der 1970er Jahre mit der Techno- und Dance-Musik verbinden.
Futurhythmaschinen. Mit „More Brilliant Than The Sun. Adventures in Sonic Fiction“ schrieb der britische Autor und Kulturwissenschaftler Kodwo Eshun eines der einflussreichsten Pop-Theorie-Bücher der letzten 20 Jahre. Von dort traversiert der Zeit-Ton Extended Positionen des Afro-Futurismus bis heute an Beispielen wie Funkadelic, Kraftwerk und Moor Mother. Gestaltung: Heinrich Deisl