Ein kleiner Blick in die Radiowoche 32. Die ARD-Radio-Suchmaschine steht fast komplett leer und still.
Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr.
mo – 09.08.2021
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musik-Panorama: A Cappella Festival Leipzig 2021 – Mateo Flecha, Juan del Encina, Magister Pontac, Juan Navarro und andere
Weltliche und geistliche Polyphonie der spanischen Renaissance – Cantoría; Leitung: Jorge Losana. Aufnahmen vom Mai 2021 aus der Sant Pau Recinte Modernista, Barcelona, und der Kirche Santiago el Mayor, Murcia
Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner. Nach der pandemiebedingten Absage 2020 wollten die Veranstalter des A Cappella Festivals Leipzig ihre Reihe in diesem Jahr nicht schon wieder ausfallen lassen und führten sie daher als Online-Event durch. In einem der angebotenen Videostreams war das junge spanische Ensemble Cantoría zu hören. In Quartettbesetzung präsentierte es zunächst aus dem modernistischen ehemaligen Krankenhaus Sant Pau Recinte Modernista in Barcelona neckische Liebeslieder aus bedeutenden Sammlungen des 16. Jahrhunderts. Nach diesem Programm mit der Überschrift „Lenguas malas“ (Böse Zungen) folgte ein Auftritt als Vokaloktett aus der Kirche Santiago el Mayor in Murcia. Die präsentierten Psalmvertonungen der Renaissance sind erst vor Kurzem dort wiederentdeckt worden.
21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: „Passionato“ – Der Pianist Fabian Müller spielt Schumann, Brahms, Rihm und Beethoven
Mit Carola Malter. Über Nacht war Fabian Müller sein Publikum abhandengekommen. Dem Pianisten erging es wie vielen Künstlern in der Pandemie. „Passionato“ ist ein Statement künstlerischer Leidenschaft und ein persönliches Bekenntnis in Zeiten von Stille, Zweifeln und großem Schmerz.
23:03 – 24:00 | Ö1
Hommage an Komponist Gerd Kühr – Tage der Neuen Klaviermusik Graz – Bagatellen zu Ehren von Gerd Kühr
23 Komponistinnen und Komponisten haben vor zwei Jahren auf Initiative von Florian Geßler Klavierstücke für ihren Kollegen Gerd Kühr geschrieben, der mit viel Engagement dazu beigetragen hat, dass das Institut für Komposition an der Grazer Kunstuniversität einen international vielbeachtete Entwicklung genommen hat.
Daraus ist ein buntes und facettenreiches Album entstanden, das viele ästhetische Standpunkte nebeneinander erlebbar macht; repräsentativ für die Vielfalt des Komponierens in Graz.
Die Erstaufführung dieses Bagatellen-Albums für den nun emeritierten Universitätsprofessor Gerd Kühr durch vier junge Pianistinnen und Pianisten der Grazer Musikausbildungsstätte hat die erste Ausgabe eines neuen dreitägigen Festivals eröffnet: Tage der Neuen Klaviermusik Graz.
Damit wurde auch schon ein Anliegen des Festivals deutlich; zu zeigen welche klanglichen und kompositorischen Möglichkeiten das Klavier als Soloinstrument zu bieten hat. (Aufgenommen am 10. Juni 2021 im Kulturzentrum bei den Minoriten.) Gestaltung: Franz Josef Kerstinger
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazztoday – Neues aus Berlin (1)
Mit Rolf Zielkes „Beaches in your Soul“, mit dem „Trickster Orchestra“ und mit „Ein Gschlößl Pöschl mit Cavenati“. Moderation und Auswahl: Henning Sieverts
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Frischzellenkur – Der Kölner Trompeter und Bandleader Pascal Klewer
Von Thomas Loewner. „Ich wollte nicht die nächste Bigband haben, die genau diese selbe Schiene fährt wie andere Jazzorchester. Da kam mir der Gedanke, dass ich Leute holen will, die mich beeinflusst haben, die aber mit Bigband nichts zu tun haben“, sagt Pascal Klewer. Der Trompeter, hat er sich zu einem der auffälligsten Protagonisten der Kölner Szene entwickelt. Immer geht es ihm darum, zu überraschen und sich selbst herauszufordern. So lädt er für seine Bigband-Projekte gerne Solisten ein, die man mit diesem Format nicht auf Anhieb assoziieren würde – wie Peter Brötzmann, Evan Parker oder Christian Lillinger.
di – 10.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Musikingenieur, Musikarchitekt, Lautpoet – Der Komponist Josef Anton Riedl
Von Christoph Reimann. (Wdh. v. 21.04.2015). Die „Musique concrète“ war wesentlicher Impuls für seine Kompositionen, die ebenso Sprache und Klangaktionen miteinbeziehen.
Der Münchner Komponist Josef Anton Riedl (1927-2016) war einer der konsequentesten Verfechter des experimentellen Komponierens. Als Vertreter eines radikalen Avantgarde-Begriffs, wie auch als Streiter für die experimentelle Musik seit den 50er-Jahren, ist er als Komponist doch eine Art Außenseiter geblieben, nicht zuletzt, weil er sich allem Akademischen zu entziehen suchte. Riedl arbeitete multimedial und intermedial, indem er verschiedenste Bereiche miteinander verband: Bildende Kunst, Musik, Visible Music, Lautgedichte bis hin zum experimentellen Film sowie zu musikalischen Realisationen von Theaterinszenierungen. Interessant ist dabei die Konstellation von Klängen verschiedener Herkunft, die überdies mit der Reproduktion akustischer und/oder optischer Medien gekoppelt wurden.
00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto bavarese: Zum 25. Todestag von Rafael Kubelík
Rafael Kubelík: „Sequenzen“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Rafael Kubelík); „Verse aufs Wasser geschrieben“ (Ernst Haefliger, Tenor; Begoña Uriarte, Klavier); „Quasi una Passacaglia“ (Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair); „Kantate ohne Worte“ (Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Rafael Kubelík); „Orphikon“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Rafael Kubelík)
01:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Andreas Müller
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Young Euro Classic – Konzerthaus Berlin – Aufzeichnung vom 06.08.2021
Ludwig van Beethoven: „Leonoren“-Ouvertüre Nr. 3 op. 72 | Einojuhani Rautavaara: „A Requiem in Our Time“ | Antonín Dvořák: Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der neuen Welt“. Bundesjugendorchester. Leitung: Elias Grandy
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Jazz Live: Cologne Duets
Matthew Halpin, Tenorsaxofon; Simon Seidl, Piano. Aufnahme vom 8.5.2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln
Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. Während des Lockdowns schrieb der irische Saxofonist Matthew Halpin viele neue Kompositionen. Sie erzählen kleine musikalische Geschichten, mal skurril, mal romantisch, witzig oder vertrackt. Mit dem Pianisten Simon Seidl spielte er für den Deutschlandfunk die abwechslungsreichen Miniaturen erstmals ein. Matthew Halpin, geboren 1991 in Dublin, studierte in Boston und lebt seit 2015 in Köln. Dort ist er in zahlreichen festen Formationen vom Trio bis zur Big Band aktiv. Sein Debüt unter eigenem Namen erschien 2021. Mit beeindruckender Kontrolle und feinem Ton gebietet er über das gesamte Spektrum der Saxofontradition im Jazz. Pianist Simon Seidl ist sein Bandkollege im Hendrika Entzian Quartett. Im Deutschlandfunk Kammermusiksaal spielten beide erstmals öffentlich im Duo zusammen. Die Reihe „Cologne Duets“ entstand in Reaktion auf die Corona-Krise: Sie dokumentiert Duos Kölner Musikerinnen und Musiker mit Aufnahmen, die live, aber ohne Publikum eingespielt wurden.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Die aktuelle Album „Gods Rhythms Human“ von Percussionist Fabian Ziegler. Mit Werken von John Psathas, Bruce Hamilton, Steve Reich und Iannis Xenakis
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musikszene: Moonbreaker 2121 – Ein Musikfestival auf dem Mond, 100 Jahre in der Zukunft
Von Leonie Reineke. Wie klingt zeitgenössische Musik in 100 Jahren? Welche Szene hat sich auf dem Mond formiert? Was wird dort aufgeführt und wer ist das Publikum? Antworten auf diese Fragen liefert das Organisationsteam der Veranstaltung „Moonbreaker 2121“ – ein virtuelles Musikfestival in der fernen Zukunft. In nur wenigen Minuten erreicht der Space-Liner den Mond. Das Festivalgelände verzweigt sich entlang natürlich entstandener Lavaröhren. Und obwohl zahllose andere Festivalgäste an uns vorbeiziehen, ist es angenehm ruhig. Denn durch intelligentes Noise-Cancelling dringen nur Geräusche in unsere akustische Filterblase, die für uns von Belang sind. Wir betreten den großen Mondkrater, eine gigantische Glaskuppel trennt uns vom All. Und gleich steht die leuchtende Erdkugel exakt über der Bühne. – Das heutige Künstlerkollektiv bigger space hat ein Musikfestival für das Jahr 2121 auf dem Mond entworfen, bei dem Alter Egos von gegenwärtigen Komponisten und Musikern auftreten. In ihren Arbeiten setzen sie sich mit der Frage auseinander, wie Musik in 100 Jahren klingen könnte. Dass der Veranstaltungsort der Erdtrabant ist, muss niemanden davon abhalten, das Festival zu besuchen. Denn die immersive 3-D-Audio-Experience ist in verschiedenen Planetarien als auch online zu erleben.
23:03 – 24:00 | Ö1
Acht Uraufführungen junger Komponierender bei Leicht über Linz (Teil 1)
Coronabedingt musste die letzte Ausgabe des jährlichen Festivals für aktuelle Musik an der Anton Bruckner Privatuniversität Leicht über Linz ausfallen. Stattdessen wurde eine Aufnahme-Session mit den geplanten Artists in Residence, dem Grazer Schallfeld-Ensemble unter der Leitung ihres Dirigenten Leonard Garms realisiert. Die junge Formation ist aus ehemaligen Studierenden der Kunstuniversität Graz hervorgegangen und hat sich mit spannenden Programmgestaltungen mit Fokus auf junge Komponierende und innovative Konzert-Inszenierungen rasch einen Namen gemacht. Sein Repertoire umfasst zeitgenössische Kompositionen unterschiedlicher Ästhetiken, darunter finden sich Werke mit Live-Elektronik genauso wie kollektive Improvisationen.
Die neuen Werke der jungen internationalen Studierenden des Instituts für Komposition, Dirigieren und Computermusik werden nun in zwei Zeit-Ton-Sendungen präsentiert (Teil 2 hören Sie am kommenden Donnerstag). Entstanden ist dieses Projekt auf Initiative von Carola Bauckholt, die an der Bruckneruni seit fünf Jahren Komposition mit Schwerpunkt auf experimentellem Musiktheater unterrichtet.
Das Schallfeld Ensemble spielt Uraufführungen von Paquito Ernesto Chiti, María Pérez Díez, Batya Frenklakh, Jorge Gómez Elizondo, Åsmund Perssønn Ødegaard, Katharina Roth, Alireza Shahabolmolkfard und Jorge Villoslada Durán. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: News & Roots – Hören wir Gutes und reden darüber!
Aktuelle Jazzalben, vorgestellt und diskutiert von Beate Sampson, Roland Spiegel und Ulrich Habersetzer
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: In jeder Träne ein Licht – Die Sängerin Elina Duni
Von Sarah Seidel. Nicht erst seit sie die Volkslieder ihrer Heimat Albanien singt, ist Elina Duni klar geworden, was das Wort „Exil“ bedeutet. Die Sängerin, die als Kind mit ihrer Mutter aus Albanien in die Schweiz kam, ist inzwischen von Zürich nach London gezogen und sieht sich als Weltbürgerin. Ihre Geschichten singt Elina Duni in vielen verschiedenen Sprachen: Albanisch, Englisch, Französisch und Italienisch. Geschichten von Liebe und Sehnsucht, Verlust und Hoffnung. Und egal, welche Sprache sie nun wählt – in ihrer faszinierenden Jazz-Melange schimmern immer die traditionellen Volksweisen vom Balkan durch.
mi – 11.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Chormusik – Chor und Gesellschaft
Aktuelle Gespräche, Hintergründe und Berichte. Moderation: Ruth Jarre
00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto bavarese
Ulrich Schultheiß: Streichersymphonie Nr. 1 – „Down East“ (Nürnberger Symphoniker: Klauspeter Seibel); Stefan David Hummel: „In one’s heart of hearts“ (Stefan Teschner, Violine; Klaus Jäckle, Gitarre; Sven Forker, Schlagzeug); Stefan Poetzsch: „Mensch und Maschine“, Teil 1-12 (Stefan Poetzsch, instruments); András Hamary: „Jelek“ (Keiko Matsuzaki, Klavier); Siegfried Fink: „Vibracussion“ (Ensemble Bernd Kremling)
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Internationales Festival Geistlicher Musik Fribourg (Schweiz)
Eglise du Collège Saint-Michel. Aufzeichnung vom 11.07.2021. Ararat – religiöse Gesänge und Volksmusik aus allen Regionen des historischen Armenien und aus der judeo-spanischen Tradition
20:05 – 22:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Konzert: Bird – die SWR Big Band mit Magnus Lindgren/John Beasley feiert die Musik Charlie Parkers/Das Duo Kinan Azmeh & Florian Weber beim Festival Enjoy Jazz 2020
Von Günther Huesmann. Die SWR-Big-Band rief und zahlreiche New Yorker Top-Solisten sagten zu: Tia Fuller, Joe Lovano, Chris Potter, Miguel Zenon und Charles McPherson. So viel amerikanische Saxofon-Prominenz hat es wohl selten bei einer europäischen Radio-Big-Band-Produktion gegeben. Anlass: Charlie Parkers 100. Geburtstag. Der Grammy-prämierte Komponist John Beasley aus Los Angeles und der schwedische Saxofonist Magnus Lindgren haben die Arrangements gemeinsam geschrieben. Sie zeigen mit der SWR Big Band, in was für luftigen orchestralen Höhen Bird, der vielleicht schillerndste aller Jazz-Vögel, fliegen kann.
21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Alte Musik: Wer erfand das Orgelkonzert? – Händel und Bach auf dem Weg zu einer neuen Gattung
Von Bernd Heyder. (Wdh. v. 06.11.2018). „Das Wundervollste, was ich je in meinem Leben gehört habe“, nannte die Künstlerin Mary Pendarves das Orgelspiel ihres verehrten Freundes Georg Friedrich Händel. Sie bezog sich dabei auf die Konzerteinlagen, in denen der Komponist 1735 zwischen den drei Teilen seines Oratoriums „Esther“ im Wettspiel mit dem Orchester als Tastenvirtuose brillierte. Die Gattung des Konzertes für Orgel und Orchester gilt heute als Händels ureigene Erfindung. Allerdings hat schon neun Jahre vor der Londoner Esther-Aufführung Johann Sebastian Bach eigene Orgelkonzert-Sätze als Vorspiele zu einigen seiner Leipziger Kirchenkantaten verwendet. Beide Komponisten beschäftigte die Idee der konzertierenden Orgel schon wesentlich länger, wie ein Blick auf ihr früheres Oeuvre zeigt. Und diese Idee ist fast untrennbar mit dem Cembalo als anderem wichtigen Clavier-Instrument verbunden. Nicht zufällig spricht denn auch der Londoner Erstdruck der Orgelkonzerte Händels 1738 von „Concertos For the Organ and Harpsichord“.
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer Vorschau auf die Nickelsdorfer Konfrontationen, die Internationale Ensemble- und Komponistenakademie impuls in Graz (sowie das dazugehörige Festival) und das ebenfalls in Graz stattfindende V:NM Festival. Gestaltung: Heinrich Deisl
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Live-Mitschnitte
Das Junior Mance Trio mit Schlagzeuger Wolfgang Haffner feat. Johnny Griffin. Ein Konzert-Highlight vom Festival Jazz Ost-West 1996. Moderation und Auswahl: Beate Sampson
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Im Aufbruch – Die junge Jazz-Szene in Berlin
Von Wolf Kampmann. Zwischen Techno, HipHop und freier Improvisation – eine neue Generation Berliner Jazzverrückter rückt nach und mischt die Szene auf. Wer verbirgt sich hinter Namen wie Mirna Bogdanović, Cansu Tanrıkulu Julius Windisch, Ludwig Wandinger oder den Bands Make A Move und Wanubalé? Sie alle sind Anfang bis Mitte Zwanzig, sie spielen gegenseitig in ihren Projekten mit, und doch gehen ihre Statements stilistisch meilenweit auseinander. Altmeister Gebhard Ullmann postulierte einst, das Gemeinsame am Berliner Jazz seien seine Unterschiede. Der Jazz an der Spree ist einmal mehr im Auf- und Umbruch.
do – 12.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Wittener Tage für neue Kammermusik 2021
Żaneta Rydzewska: „Zauberwürfel“ für Blechbläserquintett | Bernhard Gander: „Messing 5“ für fünf Blechbläser | Brice Pauset: „Konzertkammer“ (2018-20) für Klavier und Kammerorchester
Ensemble Schwerpunkt: Jean-Pierre Kollot, Klavier; Paolo Álvares, Klavier; Lorenzo Soulès, Klavier / WDR Sinfonieorchester; Leitung: Michael Wendemeier
00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto bavarese
Siegfried Behrend: Neun Volkslieder aus Spanien (Montserrat Alavedra, Sopran; Siegfried Behrend, Gitarre); Nicolaus Brass: „Figuren der Sehnsucht“ (Hans Maier, Akkordeon); Gloria Coates: „Chiarascuro“ (Stuttgarter Philharmoniker: Wolf-Dieter Hauschild); Ernst Fienbork: Divertimento (Max Hecker, Flöte; Kurt Kalmus, Oboe; Karl Kolbinger, Fagott); Karl Erhard: „Rhythmen und Konturen“ (Stephan Kaller, Klavier); Robert M. Helmschrott: „Passaggio nel tempo“ (Klemens Schnorr, Orgel)
09:05 Uhr | Deutschlandfunk
Kalenderblatt:
Vor 2050 Jahren: Die ägyptische Pharaonin Kleopatra nimmt sich das Leben
19:05 bis 20:00 | Bayern 2
Zündfunk: Gästemix Guru – Zur Erinnerung an den verstorbenen Rapper
Mit Judith Schnaubelt. Diese Sendung zum Nachhören unter: www.bayern2.de/zuendfunk. Ausgewählte Beiträge und Interviews als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar
Am 19. April 2010 starb der Rapper Keith Elam alias Guru überraschend im Alter von 47 Jahren an Krebs. Mit den Gruppen „Gang Starr“ und „Jazzmatazz“ verfolgte Guru einen ganz eigenen Weg: Er verband klassiche-afro-amerikanische Musik wie Jazz und Soul mit HipHop und hatte damit vor allem in den 90er Jahren großen Erfolg. In seinem Gästemix für den Nachtmix aus dem Jahr 2006 lässt sich Gurus Begeisterung nachverfolgen: Er legt Musik von James Brown und Herbie Hancock, Funkadelic und Lonnie Listin Smith auf, lässt aber auch die Weiße Musik nicht außen vor, denn auch die Steve Miller Band und Boz Scaggs sind mit dabei.
19:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Zeitfragen. Forschung und Gesellschaft.
19:30 Zeitfragen. Feature. Buch oder Bildschirm? – Wie die Digitalisierung das Lesen verändert. Von Hanna Ender. (Wdh. v. 23.07.2020). Tablets und E-Books ersetzen mehr und mehr das gedruckte Buch. Forscher versuchen herauszufinden, wie das unser Leseverhalten beeinflusst.
Früher haben wir es uns mit dicken Schmökern auf der Couch gemütlich gemacht. Haben das Gedruckte Seite für Seite verschlungen. Heute findet ein Großteil unserer Lektüre auf Bildschirmen statt. Das klassische Buch wird teilweise ersetzt durch Smartphones, E-Reader und Tablets. Wir blättern nicht mehr, wir swipen und scrollen uns durch Literatur und Zeitungsartikel. Die Geschichten mögen dieselben sein, die Generationen vor uns gelesen haben – aber die Art und Weise, wie wir lesen, ist neu. Wissenschaftler aus aller Welt gehen der Frage nach, ob das Textverständnis bei Buch und Bildschirm unterschiedlich ist. Was passiert im Gehirn, wenn wir Bücher und Texte nicht mehr analog konsumieren? Wie viel Buch muss bleiben? Und wie digital darf es werden, wenn unsere Kinder lesen lernen?
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Staatstheater Mainz – Aufzeichnung vom 18.06.2021
Alfred Schnittke: „Suite im alten Stil“ (arrangiert von Wladimir Spiwakow) | Johann Sebastian Bach: Konzert für Klavier und Orchester f-Moll BWV 1056 | Sergej Prokofjew: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Des-Dur op. 10 | Dmitrij Schostakowitsch: „Das dumme kleine Mäuschen“ (Musik zum Zeichentrickfilm von 1939) op. 56. Anna Vinnitskaya, Klavier; Staatsorchester Mainz; Leitung: Hermann Bäumer
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
JazzFacts: Weg mit den Klischees! Ein Porträt der Pianistin und Komponistin Claudia Döffinger
Von Sophie Emilie Beha. Big-Band-Sound ist altbacken? Von wegen! Claudia Döffinger vereint geballte Bläserklänge mit Einflüssen aus Funk, Pop und Hip-Hop. Ihre Musik ist bunt, energiegeladen, und sie groovt. Mit 13 Jahren spielte Claudia Döffinger aus Leonberg in Baden-Württemberg zum ersten Mal in einer Jazzband. Sie studierte zunächst Jazzpiano in Luzern, im Anschluss Jazz-Komposition und Arrangement in Graz bei Ed Partyka und Michael Abene. Für ihr Master-Konzert gründete sie ihre eigene Big Band, das Debüt erschien 2018. Daneben betreibt sie das experimentelle Pop-Trio Fourscape und die Band ELiNOR, mit der sie eine intelligente, groovelastige und mitreißende Musik voller Ohrwurmpotenzial macht. Seit 2017 wurde Claudia Döffinger mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Gunnar Geisse: Klavierkonzert (Gunnar Geisse, E-Gitarre; Computer); Younghi Pah-Paan: „Ta-Tyong VI“; „Sillbersaiten I“ (E-Mex-Ensemble: Christoph Maria Wagner)
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Historische Aufnahmen – Hauptstadt der romantischen Orgel: Aristide Cavaillé-Coll und Paris
Am Mikrofon: Klaus Gehrke. Keine andere Stadt in Frankreich hat der Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll mit so hochrangigen Instrumenten bedacht wie Paris. Dort hatte er 1835 seine erste Werkstatt eröffnet. Die Instrumente spiegeln eindrucksvoll die Entwicklungen wider, mit denen Cavaillé-Coll den romantischen Orgelbau revolutionierte. Der von Zungenregistern geprägte symphonische Klang hatte Komponisten wie Charles-Marie Widor, Louis Vierne und Olivier Messiaen zu großangelegten Werken inspiriert. Auch Interpretinnen und Interpreten wie Jeanne Demessieux, Marcel Dupré oder Jean-Jacques Grunenwald schätzten die farbige Vielfalt. Der majestätische Klang der Instrumente von St. Sulpice, La Madeleine und der Kathedrale Notre-Dame wurde ab den 30er-Jahren auf Schallplattenaufnahmen festgehalten.
23:03 – 24:00 | Ö1
Das Ensemble Schallfeld an der Bruckneruni – Acht Uraufführungen junger Komponierender bei Leicht über Linz (Teil 2)
Coronabedingt musste die letzte Ausgabe des jährlichen Festivals für aktuelle Musik an der Anton Bruckner Privatuniversität Leicht über Linz ausfallen. Stattdessen wurde eine Aufnahme-Session mit den geplanten Artists in Residence, dem Grazer Schallfeld-Ensemble unter der Leitung ihres Dirigenten Leonard Garms realisiert. Die junge Formation ist aus ehemaligen Studierenden der Kunstuniversität Graz hervorgegangen und hat sich mit spannenden Programmgestaltungen mit Fokus auf junge Komponierende und innovative Konzert-Inszenierungen rasch einen Namen gemacht. Sein Repertoire umfasst zeitgenössische Kompositionen unterschiedlicher Ästhetiken, darunter finden sich Werke mit Live-Elektronik genauso wie kollektive Improvisationen.
Die neuen Werke der jungen internationalen Studierenden des Instituts für Komposition, Dirigieren und Computermusik werden nun in zwei Zeit-Ton-Sendungen präsentiert (Teil 1 hörten Sie am vergangenen Dienstag). Entstanden ist dieses Projekt auf Initiative von Carola Bauckholt, die an der Bruckneruni seit fünf Jahren Komposition mit Schwerpunkt auf experimentellem Musiktheater unterrichtet.
Das Schallfeld Ensemble spielt Uraufführungen von Paquito Ernesto Chiti, María Pérez Díez, Batya Frenklakh, Jorge Gómez Elizondo, Åsmund Perssønn Ødegaard, Katharina Roth, Alireza Shahabolmolkfard und Jorge Villoslada Durán. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: All that Jazz – Eine Chronik des Jazz (19)
„Aunt Hagar’s Children Blues“ – Aufnahmen von August bis September 1921. Moderation und Auswahl: Marcus A. Woelfle
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival 2021 Jazz: Solo Piano: Elias Stemeseder im SWR Studio Freiburg
Von Nina Polaschegg. Stationen des 1990 in Salzburg geborenen Pianisten Elias Stemeseder waren bisher Linz, New York und Berlin – dort hat er mittlerweile seinen Lebensmittelpunkt. Entdeckt hat ihn vor rund zehn Jahren der Schlagzeuger Jim Black. Seither spielt Stemeseder in kammermusikalischen Besetzungen mit Musikerinnen und Musikern aus den USA und Europa und vertieft sich ins Solospiel. Lyrische Balladen sind eine seiner Spezialitäten. Stets mit Fokus auf Klangreichtum, umgeht er allzu gerade Entwicklungen des pianistischen Mainstreams.
fr – 13.08.2021
00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto bavarese
Rochus Gebhardt: Messe (Anemone Jung, Sopran; Eva-Maria Dauscher, Alt; Peter Schneider, Tenor; Orchester „Pro Musica“: Alfons Forstpointner); Franz Hummel: Streichquartett (Leonardo Quartett); Konstantia Gourzi: „Kastalía“, op. 35 (Michalis Cholevas, Saz; Apollon Musagète Quartett: Konstantia Gourzi); Wolfgang Hörlin: Sonate nach drei Volksliedern (Wolfgang Hörlin, Orgel); Gertraud Kaltenecker: „O Virgo pulcherrima“; „Wer gab dir Minne die Gewalt“ (Chor der Kirchenmusikschule Regensburg, Orgel und Leitung: Karl Norbert Schmid)
10:08 Uhr | Deutschlandfunk
Lebenszeit: Ob Festspiel oder Kleinkunst
Lebenselixier Kultur. Am Mikrofon: Brigitte Baetz
20:05 Uhr | Deutschlandfunk
Das Feature: Zirkus Corona
Von Susanne Franzmeyer und Andreas Genschmar. Mit: Andreas Genschmar alias Rebel One und Rose Ann Richter. Ton und Regie: Susanne Franzmeyer. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
Andreas Genschmar alias Rebel One: Old-School-Hip-Hop ist sein Markenzeichnen, Berlin ist seine Stadt. Er schreibt und rezitiert Gedichte, aber als er damit als einziger Gegendemonstrant bei einer Querdenkerdemo auftaucht, wurden sie nicht gehört. Das Porträt eines Orginals.
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
On Stage: Zu Hause aufgenommen – Der anglo-italienische Songwriter Piers Faccini
Am Mikrofon: Anke Behlert. Der 1970 in London geborene Musiker Piers Faccini hat wie viele englische Jugendliche in einer The Smiths-Coverband angefangen, dann allerdings erstmal Kunst studiert und als Maler Geld verdient, bevor er 2004 sein Debütalbum „Leave No Trace“ veröffentlicht hat. Darauf: sanfte Folksongs mit Faccinis warmer, leicht rauer Falsett-Stimme. Seitdem hat er musikalischen Einflüssen aus Italien, dem nahen Osten oder Nordafrika immer mehr Platz eingeräumt und mit Musikern wie Ballaké Sissoko und Ibrahim Maalouf zusammengearbeitet. Auf seinem aktuellen Album „Shapes Of The Fall“ kombiniert er englische Texte mit mikrotonalen Tonleitern. Für den Deutschlandfunk hat Piers Faccini einige Stücke live „Zu Hause aufgenommen“.
22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Musik im historischen Zeugenstand – Ziel und Wirken des Fördervereins musica reanimata
Von Michael Dasche. (Wdh. v. 28.03.2016). Der 1990 gegründete gemeinnützige Verein möchte die Werke von NS-verfolgten Komponisten in das öffentliche Musikleben integrieren. Er veranstaltet Gesprächskonzerte in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk und dem Konzerthaus Berlin sowie wissenschaftliche Konferenzen. Forschungsergebnisse werden in einer eigenen Buchreihe und einer Zeitschrift publiziert.
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Spielraum: Soul City – Neues aus der Black Music-Szene
Am Mikrofon: Jan Tengeler
23:03 – 24:00 | Ö1
Karkhana. Jazz-Arabische Freundschaft. Das Live-Album „Al Azraqayn“ von Karkhana
„Al Azraqayn“ ist eine aktuell erschienene Konzert-Aufnahme des Septetts Karkhana aus Musikern aus dem Nahen Osten und Nordamerika, dem u.a. Mazen Kerbaj und Sam Shalabi angehören. Elemente des Psychedelic-Rock treffen auf arabische Taarab-Musik, Improvisationsjazz auf traditionellen Shaabi. „Al Azraqayn“ ist ein äußerst kraftvolles und facettenreiches Konzert, das im Zeit-Ton in fast voller Länge zu hören ist.
Karkhana besteht aus Musikern aus dem Libanon, Ägypten, Kanada, den USA und der Türkei und ist nichts weniger als eine – wie es immer wieder genannt wurde – Freie Musik des Nahen Ostens. Die in den mittleren 2010er Jahren gegründete und oft als „super group“ bezeichnete Band umfasst Mazen Kerbaj (Trompete), Umut Çağlar (Gitarre), Sam Shalabi (Oud und Gitarre), Maurice Louca (Synthesizer), Tony Elieh (Bass), Sharif Sehnaoui (Gitarre) und Michael Zerang (Drums und Darbouka).
Aus den zahlreichen Querverbindungen sei herausgegriffen: Das von Kerbaj und Sehnaoui in Beirut gegründete Irtijal ist das älteste Festival Feier Musik im arabischen Raum, Shalabi leitet das Orchester Land of Kush und Zarang ist Teil des Peter Brötzmann Chicago Tentet.
Schmeichelnde Melodien und Freakout. Die sieben spielten auf dem Jazz Fest Ljubljana, aber auch dem dänischen Riesenfestival Roskilde. Wie das Debüt-Album, eine Aufnahme aus dem Beiruter Theater- und Kunstraum Metro Al-Madina, ist „Al Azraqayn“ der Mitschnitt eines Konzerts, aufgenommen 2019 beim Festival The Rest is Noise im Amsterdamer Jazz-Club Bimhuis.
„Al Azraqayn“ ist eine Art Querschnitt des Schaffens von Karkhana und besonders werden Stücke der letzten Jahre wie aus dem Vorgänger-Album „Bitter Pills“ präsentiert. Herausgekommen ist „Al Azraqayn“ Anfang Juli auf dem Label Karlrecords.
Ein Konzert, das Einflüsse aus arabischer Musik und (freiem) Jazz spannungsreich miteinander in Beziehung setzt und mal trancehafte, mal hochenergetische Stimmungen schafft. Gestaltung: Heinrich Deisl
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: BR Jazzclub – Ein neuer Blick – das Trio „Auge“
Mit Piano-Legende Aki Takase, Kontrabassist Christian Weber und Schlagzeuger Michael Griener. Aufnahme vom 8. Mai 2021 beim Festival „Jazz+“ in der Münchner Seidlvilla. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival 2021: Review – Jazz-Neuerscheinungen
Von Michael Laages. „File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD-Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.
sa – 14.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht – Neues aus Pop, Rock, Indie
Schwerpunkt: Vor 50 Jahren erschien das Album „Who’s next“ der britischen Rockband The Who. Am Mikrofon: Thomas Elbern
05:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Aus den Archiven: 5,48 m schwingende Luftsäule – Die Tuba: tief, würdig, deutsch
Von Wilfried Bestehorn. Deutschlandsender Kultur 1992. Vorgestellt von Michael Groth
17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Next Generation – 2 – Die Natur des Menschen
- Es muss schreien! Es muss brennen. Essays – von Leslie Jamison. Sprecherin: Katja Schild
- Die Zukunft von Natur und Mensch, Axel Wostry liest aus: Lothar Frenz: Wer wird überleben?
- Die Wildnis in uns. Peter Weiß liest aus: George Monbiot: Verwildert. Die Wiederherstellung unserer Ökosysteme und die Zukunft der Natur
- Natur und Politik. Hemma Michel liest aus: Jane Bennett: Lebhafte Materie. Eine politische Ökologie der Dinge
- Rettung in die Poesie. Audre Lorde: Sister Outsider. Nicht Unterschiede lähmen uns, sondern Schweigen. Katja Schild liest:
- Zur Überwindung der Systemkrise. Axel Wostry liest aus: Marc Saxer: Tranformativer Realismus
Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel. Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Totally not religious – Brigitte Schiffer und ihr Streichquartett
Von Barbara Eckle. Alte Fotos zeigen sie am Steuer eines Jeeps durch die Wüste rasen, bei wilden, verqualmten Partys oder beim Musizieren unter Palmen. Sie illustrieren das kosmopolitische Leben einer vielseitig begabten, emanzipierten, von Glück und Erfolg gesegneten Frau. Das Leben der 1909 in Berlin geborenen Brigitte Schiffer lässt sich aber auch anders erzählen: als das einer Tochter jüdischer Eltern, die in Ägypten aufwächst, 1935 hierher emigriert, in Kairo zu einer bedeutenden Musikpädagogin und Musikethnologin avanciert und sich in den 60er-Jahren nicht für Israel, sondern für London entscheidet und dort eine wichtige Musikjournalistin wird. Auch eine dritte Erzählung ist möglich: Nämlich die der Berliner Kompositionsschülerin von Heinz Tiessen, die 1944 in Palästina einen Kompositionswettbewerb gewinnt und als überhaupt erste Frau bei den Darmstädter Ferienkursen referiert. Durch Barbara Eckles Spurensuche zieht sich Brigitte Schiffers beinahe einzige erhaltene Komposition – ihr 2016 im Deutschlandfunk vom Sonar Quartett eingespieltes Streichquartett, dessen Noten in diesem Jahr erstmals erscheinen.
so – 15.08.2021
00:03 bis 02:00 | Bayern 2
radioJazznacht: Mit Peter Veit – Neues aus den Jazz-Charts
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Stunde 1 Labor: Menstruation, Tabus und Periodenarmut
Ein Gespräch über die „normalste Sache der Welt“. Gemeinsam mit Franka Frei, der Autorin von „Periode ist politisch“, geht Charlotte Weinreich dem globalen Menstruationstabu auf den Grund. Vom Blick zurück in antike philosophische Schriften bis hin zu heutigen Werbebotschaften der Binden- und Tampon-Hersteller: In vielen Teilen der Welt ist die Menstruation mit dem Stigma der Scham und Unreinheit versehen. Das hat nicht nur weitreichende Konsequenzen für die Geschlechtergleichstellung, sondern auch für Wirtschaft, Wissenschaft und Umwelt.
15:05 Uhr | Deutschlandfunk
Rock et cetera: Drei Farben Schwarz – Die Schweizer Band The Beauty of Gemina
Von Fabian Elsäßer. Die Dark-Wave-Szene ist für Außenstehende nicht leicht zu begreifen: Schwarze Kleidung dominiert, aber gleichzeitig sind bunte Haare erlaubt. Und die Bands, die man hört, spielen zwar gerne in Moll-Tonarten, decken aber durchaus verschiedene Stilrichtungen von Rock bis Electro ab. In dieser Subkultur-Sparte ist seit 2006 auch die Schweizer Band The Beauty of Gemina zu Hause. Sänger Michael Sele verzichtet in seinen repetitiv aufgebauten Songs gerne auf übliche Strukturen und legt in den Texten das Augenmerk auf die traurigen Seiten der menschlichen Existenz. Trotz der düsteren Sujets entsteht dabei immer wieder Musik, die Herz und Seele trösten kann – und die Band international bekannt gemacht hat.
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Philharmonic Hall, Liverpool – Aufzeichnung vom 17.06.2021
Igor Strawinsky: Bläseroktett | Dani Howard: Posaunenkonzert (Uraufführung) | Maurice Ravel: Le Tombeau de Couperin | Sergej Prokofjew: Symphonie Nr. 1 D-Dur op. 25 („Klassische“). Peter Moore, Posaune; Royal Liverpool Philharmonic Orchestra; Leitung: Domingo Hindoyan
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Konzertdokument der Woche – Festkonzert „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
Tzvi Avni: „Prayer“ für Streichorchester | Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine und Orchester e-Moll, op. 64 | Kurt Weill: Sinfonie Nr. 2
Arabella Steinbacher, Violine. Gürzenich-Orchester Köln. Leitung: Lahav Shani. Aufnahme vom 21.2.2021 aus der Philharmonie Köln
Am Mikrofon: Raoul Mörchen. 1.700 Jahre ist es her, dass ein kaiserliches Dekret zum ersten Mal jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands erwähnt – und zwar im damals noch römischen Köln. Zur Feier des Jubiläums hat das Kölner Gürzenich-Orchester Lahav Shani eingeladen, Musik von deutschen und israelischen Juden zu dirigieren: das e-Moll Violinkonzert von Felix Mendelssohn mit der Solistin Arabella Steinbacher, die zweite Sinfonie von Kurt Weill und „Prayer“, ein musikalisches Gebet des 1927 in Saarbücken geborenen und mit seinen Eltern 1935 nach Palästina emigrierten Tzvi Avni. Lahav Shani gilt schon jetzt, mit gerade 32 Jahren, als einer der großen Dirigenten aus Israel. Neben seiner Chefposition bei den Rotterdamer Philharmonikern hat er im vergangenen Jahr die Leitung des Israel Philharmonic Orchestra übernommen.
22:08 – 23:00 | Ö1
Österreichs Grande Dame des Akkordeons – Zum 80. Geburtstag der Akkordeonistin Gertraud Winklbauer-Zourek
In der sogenannten Neuen Musik war die Verwendung des Akkordeons zumindest in Österreich viele Jahre kein Thema, erst nach und nach fand dieses wunderbare Instrument in seinen verschiedenen Ausprägungen Eingang ins einschlägige Repertoire. Als eine der wesentlichen AkteurInnen muss in diesem Zusammenhang die Akkordeonistin, Chorleiterin, Komponistin und Pädagogin Gertraud Winklbauer-Zourek genannt werden. Sie hat bereits früh ihr Instrument auch in diesem Genre bekannt gemacht und beispielsweise mit den Komponierenden Friedrich Cerha, Hans Werner Henze, Kurt Schwertsik, oder Erich Urbanner zusammengearbeitet. Auch einige Tonträger-Veröffentlichungen u.a. mit Werken der Zeitgenossen Wolfgang Jacobi, Mátyás Seiber oder Hermann Zilcher liegen vor. Daneben hat die Grande Dame und Doyenne des Akkordeons, die am 15. August dieses Jahres ihren 80. Geburtstag feiert, aber auch im Bereich der Unterhaltungsmusik Bleibendes vorgelegt. Gestaltung: Hannes Heher