Ein kleiner Blick in die Radiowoche 31. Die ARD-Radio-Suchmaschine steht fast komplett leer und still.
Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. KW 31
mo – 02.08.2021
09:05 Uhr | Deutschlandfunk
Kalenderblatt: Vor 100 Jahren: Der italienische Opernsänger Enrico Caruso gestorben
Er ist die Sänger-Legende des 20. Jahrhunderts, Enrico Caruso, der Tenor aus Neapel, der an der Metropolitan Opera in New York und auf den Schallplatten seine Kunst verströmte – bevor er mit 48 Jahren, am 2. August 1921, in seiner Heimatstadt starb.
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
In Concert: Studio 26, Radio Slovenija, Ljubljana – Chris Eckman & Friends.
Moderation: Carsten Beyer. Der US- amerikanische Singer/ Songwriter Chris Eckman ist ein musikalischer Weltenbummler. Einst war er Frontmann der Folkrock- Band The Walkabouts aus Seattle. Später hat er längere Zeit in Portugal gelebt und war mit seiner Zweitband dirtmusic in Westafrika unterwegs. Seit einigen Jahren lebt Eckman nun in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana, arbeitet als Produzent und betreibt das Weltmusiklabel glitterbeat. In dem Studio- Konzert bei Radio Slovenija, das er gemeinsam mit Freunden und musikalischen Wegbleitern aufgenommen hat, blickt Chris Eckman zurück auf seine mehr als 30- jährige Karriere. Und er spielt einige Songs seines aktuellen Soloalbums „Where The Spirit Rests“.
20:05 bis 22:00 | BR-KLASSIK
Musikfest ION: Orgel united – neue Klänge für die Königin
Maximilian Schnaus, Orgel; Duo ZIA feat. Mohamad Fityan; Organ Explosion. Werke von Olivier Messiaen, Pierre du Mage und Adriana Hölszky sowie traditionellen Liedern aus Israel, Palästina, Jordanien und dem Libanon
Aufnahme vom 1. Juli 2021. 2021 – die Orgel ist Instrument des Jahres und das Musikfest ION feiert 70-jähriges Jubiläum. Seit der Gründung 1951 als Internationale Orgelwoche Nürnberg steht die Königin der Instrumente im Mittelpunkt des Musikfests. Ihren unendlich vielen Klangmöglichkeiten ist ein ganzer Konzertabend unter dem Titel „Orgel united“ gewidmet: ein Organist, zwei Ensembles, drei unterschiedliche Facetten des Instruments.
Maximilian Schnaus steht für eine innovative Organistengeneration, die mit Mut zur zeitgenössischen Musik und mit unkonventionellen Interpretationen des traditionsreichen Orgelrepertoires auf sich aufmerksam macht. Das Duo ZIA verbindet Orgel und Jazz-Trompete und überwindet mit dem syrischen Ney-Spieler Mohamad Fityan stilistisch und kulturell überkommene Grenzen. Schließlich richtet das Trio Organ Explosion den Blick weg von der Kirchenorgel hin zur Hammond-Orgel, die zusammen mit Percussion und Bass die „funky“ Seite des altehrwürdigen Instruments des Jahres 2021 zum Klingen bringt.
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musik-Panorama: 15. Oldenburger Symposium „ZwischenZeiten“ – Fokus Rumänien
Nicolae Teodoreanu: Noison | Diana Rotaru: Simplegade | Corneliu Dan Georgescu: Byzantinische Skizze. Trio Contraste: Ion Bogdan Stefanescu, Flöte; Sorin Petrescu, Klavier; Doru Roman, Schlagzeug.Aufnahmen aus 2010, 2016 und 2018 von den Oldenburger Symposien
Eres Holz: Die Frau (UA) | Violeta Dinescu: Immaginabile | Terri Hron: Feathers (UA) | Pascal Dusapin: Il-Li-Kô für Stimme Solo. Trio van Hasselt/Fröhlich/Kneer: Claudia van Hasselt, Stimme; Susanne Fröhlich, Flöten; Meinrad Kneer, Kontrabass. Aufnahmen vom 3.6 2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Am Mikrofon: Martina Brandorff. Einen reichhaltigen Schatz mysteriöser Klangwelten offenbart die rumänische Avantgarde-Musik des letzten halben Jahrhunderts. Umso verwunderlicher ist es, wie unbekannt diese in westlichen Ländern Europas bis heute ist. Immerhin dokumentiert das Archiv Neue Musik Osteuropa in Oldenburg die Vielgestaltigkeit diese Komponierszene sehr ausführlich. Die in Bukarest geborene Komponistin Violeta Dinescu hat es im Laufe ihres 25-jährigen Wirkens als Professorin an der Carl-von-Ossietzky-Universität aufgebaut und in jährlichen wissenschaftlich-künstlerischen Symposien erlebbar gemacht. Zum Abschluss ihres dortigen Wirkens sollten dies zwei Uraufführungskonzerte dokumentieren. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde es notwendig, sich mit Archivaufnahmen zu behelfen bzw. im Studio vorzuproduzieren. Vom renommierten Bukarester Trio Contraste erklingen in der Sendung deshalb Aufnahmen aus besagtem Archiv. Rumänische Bezüge hat auch das Trio aus Berlin in seinem Programm. Autorin Martina Brandorff reflektiert Violeta Dinescus Wirken in Oldenburg. Sie erlebte auch das 15. Oldenburger Symposium „ZwischenZeiten“, das wegen Covid-19 Anfang Juni digital stattfand.
21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Frauenpower als Statement – Debüt-CD „Female“ der Violinistin Lucie Bartholomäi
Von Elisabeth Hahn. Ungewöhnlich ist schon ihr Alter. Mit nur 18 Jahren veröffentlicht die Geigerin Lucie Bartholomäi ihre erste CD. Noch ungewöhnlicher das Programm – ausschließlich Musik von Frauen, von Clara Schumann bis zu Rebecca Clarke.
23:03 – 24:00 | Ö1
Salzburger Festspiele 2021. Nono, Scelsi und Huber bei der „Ouverture spirituelle“
Am 25. April 1917, drei Jahre vor Gründung der Salzburger Festspiele, übermittelte Max Reinhardt eine „Denkschrift zur Errichtung eines Festspielhauses in Hellbrunn“ von Berlin aus an die Generalintendanz der k. k. Hoftheater in Wien. Darin warb er für Festspiele in Salzburg „als erstes Friedenswerk“. Dieses Friedensgedanke findet sich als Motto in der heurigen „Ouverture spirituelle“ wieder, der Eröffnungswoche des Festivals. Klaus Huber reflektiert in seinem Vokalwerk „Quod est pax?“ mit arabischer Perkussion die Friedensfähigkeit des Menschen. Von Luigi Nono, Komponist und Humanist, ist das letzte Orchesterwerk, seine Hommage an den russischen Filmemacher Andrej Tarkowskij, zu hören und von Giacinto Scelsi „Drei geistliche Gesänge“ und das Chorwerk „Konx-Om-Pax“.
Die Protagonist/innen: Neue Vocalsolisten und Bachchor Salzburg, mit Maxime Pascal, Gewinner des Young Conductors Award 2014, am Pult des SWR Symphonieorchesters. Ein Ö1 Konzertmitschnitt vom 23. Juli 2021, aufgenommen in der Salzburger Kollegienkirche. Gestaltung: Gerti Mittermeyer
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazztoday – Neues aus Bayern
Mit dem Chiemgauer Duo „Härtel Trübsbach“, dem Münchner Saxofonisten Jonas Brinckmann, der Münchner Sängerin Gerti Raym und mit dem Augsburger Vibrafonisten Wolfgang Lackerschmidt. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Iceland Visions – Geir Lysne und die NDR Bigband
Von Henry Altmann. Selbst für einen gestandenen Nordländer wie Geir Lysne, den norwegischen Chefdirigenten der NDR Bigband, ist Island nochmal einen Schlag wilder, archaischer, sentimentaler und schroffer. Mit der isländischen Sängerin Ragnheiður Gröndal, skandinavischen Gästen und der NDR Bigband stattet Lysne in „Iceland Visions“ der Insel im Nordatlantik einen berauschenden Besuch ab, einen, bei dem man zugleich fröstelt und ins Schwitzen gerät. Eine Jazz-Sinfonie aus Eis und Feuer, die im Februar 2017 in der Hamburger FABRIK aufgeführt wurde.
di – 03.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Geometrien und Farben – Der Komponist Caspar Johannes Walter
Von Hubert Steins. (Wdh. v. 16.02.2016). Der Komponist verbindet grafische Strukturideen mit einem ausgeprägten Interesse an mikrotonalen Stimmungssystemen.
Der Komponist Caspar Johannes Walter ist ein Meister des klingenden Filigrans. Kein Wunder, dass er Kammermusik als sein Hauptbetätigungsfeld bezeichnet. „Das liegt daran“, so Walter, „dass das Zusammenspiel weniger aufeinander eingespielter Musiker auch bei komplexer Musik den größtmöglichen Grad an Transparenz ermöglicht“. In seiner Musik verbindet er grafische Strukturideen mit einem ausgeprägten Interesse an mikrotonalen Stimmungssystemen.
00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto Bavarese
Klaus Hinrich Stahmer: „Sommermorgen“ (Wu Wei, Xun); Meinrad Schmitt: „A Something in a Summer’s Day“ (Georg Mosley, Bariton; Therese Reichling, Harfe); Stefan Schulzki: „Der Sommer meines Lebens“ (Jane Berger, Agnes Malich, Violine; Verena Würtele, Viola; Johannes Gutfleisch, Violoncello; Andreas Kirpal, Klavier; Stefan Schulzki, Audiozuspielung); Wilhelm Killmayer: „Hölderlin-Lieder“, Der Sommer III und IV (Christoph Prégardien, Tenor; Siegfried Mauser, Klavier); Markus Zahnhausen: „Jahreszeichen“, Der Sommer (Susanna Laurin, Blockflöte); Minas Borboudakis: „Steingartenstille“ (Susanne Bernhard, Sopran; Kozue Sato, Flöte; Jens Hilse, Schlagzeug); Axel Frank Singer: Vier Stücke (Christian Altenburger, Violine; Siegfried Mauser, Klavier); Wilfried Hiller: „Schulamit“, Sommer und Herbst (Elisabeth Woska, Sprecherin; Regina Klepper, Sopran; Michael Schopper, Bassbariton; Münchner Motettenchor; Münchner Residenzorchester: Hans Rudolf Zöbeley)
01:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Vincent Neumann
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Young Euro Classic – Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 30.07.2021. Jean-Philippe Rameau: Suite aus „Dardanus“ | François-Joseph Gossec: Symphonie C-Dur op. 4 Nr. 4 | Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine und Streichorchester d-moll | Carl Philipp Emanuel Bach: Sinfonie Es-Dur Wq. 179. Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen
Young Euro Classic Orchester Deutschland-Frankreich. Leitung: Marzena Diakun
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Jazz Live: Die Kunst der Beschränkung – das Kölner Trio Pollon
Theresia Philipp, Altsaxofon; David Helm, Kontrabass; Thomas Sauerborn, Schlagzeug. Aufnahme vom 8.5.2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln
Am Mikrofon: Thomas Loewner. Mehr als knappe Songskizzen braucht das Kölner Trio Pollon nicht, um Jazz zu spielen, der große Bögen schlägt, unaufgeregt und warm klingt und zugleich voll unterschiedlicher Facetten steckt. Die Saxofonistin Theresia Philipp, der Bassist David Helm und der Schlagzeuger Thomas Sauerborn gründeten Pollon bereits im Jahr 2013. Bis 2021 haben sie zwei CDs veröffentlicht, viele Konzerte gespielt, die Band aber auch immer wieder ruhen lassen. Im Laufe der Jahre haben die Kölner dabei eine Vertrautheit entwickelt, die es ihnen ermöglicht, ohne große Vorbereitungen Musik voller Tiefgang aus dem Hut zu zaubern. So geschehen bei ihrem Konzert im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks: Mit nur flüchtig notierten Skizzen im Gepäck reiste das Trio Pollon zur Aufnahme an. Als Ausgangspunkte für die musikalischen Exkurse dienen mal ein melodisches Motiv, mal ein Groove. Daraus entsteht Musik, die freier Improvisation Raum gibt, doch in der Jazztradition verwurzelt ist und immer wieder zu Momenten berührender Einfachheit und Schönheit findet.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Barbara Kinga Majewska, Sopran; Pawel Szamburski, Klarinette; Patrick Zakrocki, Violine, Viola, Mbira; Mikolay Palosz, Violoncello; Wojtek Kurek, Schlagzeug, Synthesizer; Lukas Ligeti, Elektronik, Marimba Lumina. Lukas Ligeti: „Voices – Silence“; „Awakening – Recalling – Saposhkelekh“; „City of the damned“; „Elusive counterpoint“; „Andenk an Beltz – In the papers – She was polish“; „Ofyn Weg – In this country“
22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Feature: Die Akte Hanna – Von Senta Höfer
Regie: Cordula Dickmeiß. Mit: Imogen Kogge, Leonie Rainer, Leopold von Verschuer, Thomas Arnold, Jon Kiriac. Ton: Jan Fraune. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019. Länge: 56’29
Die Rumäniendeutsche Helga Höfer arbeitete in Bukarest als Journalistin für den Bayerischen Rundfunk. Das machte sie interessant für den Geheimdienst. Über dreißig Jahre später öffnet ihre Tochter Senta Höfer die nun zugängliche Securitate-Akte.
In den 70er- und 80er-Jahren arbeitete die Rumäniendeutsche Helga Höfer als Journalistin für den Bayerischen Rundfunk. Sie recherchierte, bahnte Kontakte an, führte Interviews und übersetzte. Die westdeutschen Korrespondenten strickten daraus ihre Beiträge. Sie selbst war selten im Fernsehen zu sehen, wurde aber ausgiebig abgehört. Über 30 Jahre später lässt sich ihre Tochter Senta Höfer die Securitate-Akte zeigen und findet eine teils unfreiwillig komische, teils gespenstische Chronik ihrer eigenen Kindheit in Bukarest vor. Und sie erkennt, wie die Folgen der Beschattung bis in die Gegenwart reichen.
Senta Höfer, geboren 1971 in Bukarest, studierte nach der Ausreise in die Bundesrepublik (1988) Germanistik und Journalistik in London, Bamberg, Antwerpen und New York. Zunächst freie journalistische Tätigkeit; dazu Projektarbeit für das UN-Flüchtlingshilfswerk, Stiftungen und das Auswärtige Amt, v.a. im Kulturbereich und der internationalen Diplomatenausbildung; aktuell Aufbau und Leitung des „Global Diplomacy Lab“. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musikszene: Massel und Schlamassel – Der Musiker und Kantor Chasan Daniel Kempin über jiddisches Liedgut
Am Mikrofon: Thilo Braun. Glück und Unglück liegen manchmal nah beieinander. „Masl Un Schlamasl“ nannte Daniel Kempin 1992 eines seiner ersten Musikalben mit jiddischen Liedern. „Masl“ ist das jüdische Wort für Glück, Schlamassel das Gegenteil davon. So erzählen auch die jiddischen Liedtexte in Kempins Repertoire von beiden Extremen: „Jüdischer Todessang“ etwa ist eine erschütternde Klage über die Vergasung in Konzentrationslagern, „Bei Mir Bistu Shein“ dagegen ein humorvolles Liebesgeständnis im multilingualen Kauderwelsch, das in der englischen Version heute weltberühmt ist. Die Beschäftigung mit jiddischem Liedgut vom Mittelalter bis heute war für Kempin zugleich eine Suche nach der eigenen Identität – denn seine jüdische Großmutter konvertierte einst unter dem Druck der Nationalsozialisten zum katholischen Glauben. Kempin hat diese Entscheidung, als Sohn eines katholischen Organisten, für sich rückgängig gemacht und ist heute Kantor einer jüdischen Gemeinde in Frankfurt.
23:03 – 24:00 | Ö1
„Innocence“ – eine Karina-Saariaho-Opernpremiere in Aix-en-Provence
Was für ein Vertrauensvorschuss: Mit dem die Uraufführung ausrichtenden Musikfestal Aix-en-Provence in Partnerschaft haben vier internationale Opernhäuser bei Karina Saariaho deren neue Oper „Innocence“ in Auftrag gegeben. Eine namhafte Romancière, Finnin wie die Komponistin, ersann die Handlung mit den in eine kosmopolitische Hochzeitszeremonie von heute hineinfunkenden, bald die Dinge an sich reißenden „Geistern der Vergangenheit“; entsprechend dem dramatis personae ist auch das Libretto multilingual. „Innocence“ ist personenreich angelegt, für verästelt Zwischenmenschliches gibt es reiche Kombinationsmöglichkeiten – und mit Magdalena Kozena und Sandrine Piau an der Spitze des Besetzungszettels sowie Susanna Mälkki als Dirigentin ist sogar Starglanz im Spiel. Ein von vornherein blendend instrumentierter, sicherer Erfolg also? Wer sich wie Karina Saariaho mit Vorliebe dort platziert, wo auch das klassisch-romantische Repertoire daheim ist, konkurriert weniger mit der musikalischen Avantgarde von 2021 als mit den Geistern der Vergangenheit! Gestaltung: Chris Tina Tengel
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: News & Roots – „The Great Art of Song“ – dem Sänger, Entertainer und Maler Tony Bennett zum 95. Geburtstag
Mit Aufnahmen von Tony Bennett, Lady Gaga, Diana Krall und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann
„Ich liebe diesen Kerl!“ – gemeint ist der Sänger und Entertainer Tony Bennett. Ein Jogger rief das aus, der den Musiker und Künstler, vor einer Staffelei sitzend, im Central Park in New York antraf. Gleich in der Nähe wohnt Bennett. Anthony Dominick Benedetto heißt er eigentlich, geboren am 3. August 1926 in Astoria, New York. Seine Familie war aus dem süditalienischen Kalabrien eingewandert. Als Tony 10 Jahre alt war, starb der Vater. Seine Mutter war Näherin: „Schließe niemals falsche Kompromisse“ – das habe er von ihr gelernt. Und wenn ein Kleid nicht gut gelungen war, verwarf sie es. Wie mit den Kleidern, so sei es auch mit den Songs: Nur die besten ziehe er in Betracht. Singender Kellner, Militärdienst in Deutschland, eine Laufbahn mit Höhen und Tiefen nahm ihren Lauf. Moden im Musikgeschäft interessierten ihn nicht. Als junger Mann studierte er einige Semester klassischen Gesang und lernte die Gesangstechnik, auf die er sich bis heute verlassen kann. Eine sonore Stimme mit Tragkraft und Schmelz. Jeder möchte mit Tony singen! Seine Duett-Alben mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern wie Aretha Franklin, Billy Joel, Diana Krall, Sting, Stevie Wonder und Amy Winehouse berühren, vom ersten Ton an.
„The Great Art of Song“ – mit der Kunst des Singens kennt sich der Crooner bestens aus, über 50 Millionen Tonträger verkaufte er weltweit. Er blickt auf eine 70 Jahre währende Karriere zurück. Erst jüngst wurde bekannt, dass der Sänger seit 2016 an Alzheimer erkrankt ist. Betroffene Fans und Tony Bennett selbst bedauern, wie viele andere Musikerinnen und Musiker, dass es in den letzten Monaten nicht möglich war, vor Publikum zu singen. Dennoch ist seine Liebe zur Musik ungebrochen.
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: It’s her story – Die Songtexterin und Dramatikerin Dorothy Fields
Von Beatrix Gillmann. „Atme tief durch, steh wieder auf, schüttel den Staub ab und fang nochmal von vorne an!“ Dieser Songtext von Dorothy Fields könnte auch das Lebensmotto der Dramatikerin sein. Sie wuchs in New York in einer jüdischen Theaterfamilie mit drei Geschwistern auf. Zu mehr als 400 Songs steuerte sie die Texte bei, viele davon sind mit Melodien von Jimmy McHugh und Jerome Kern sehr bekannt geworden und Stars wie Diana Krall oder Tony Bennett haben sie interpretiert. 1971 wurde Dorothy Fields in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen. Drei Jahre später starb sie im Alter von 69 Jahren in New York.
mi – 04.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Chormusik: Ja, wir singen! – Chor.com 2021
Gast: Stefan Doormann, Künstlerischer Leiter Chor.com. Moderation: Ruth Jarre. Die Chor.com kann – wie es aussieht – regulär stattfinden. 2019 war erstmals Hannover Austragungsort, dabei bleibt es auch in den kommenden Jahren. Und weil die Chor.com alle zwei Jahre auf die Beine gestellt wird, musste auch nichts verschoben werden. Ende September werden Konzerte, Workshops und Messe stattfinden. Wie mit ständig wechselnden Hygienekonzepten, Quarantäneregelungen und Anmeldeobergrenzen geplant werden kann, davon berichtet der neue künstlerische Leiter Stefan Doormann. Was wird präsentiert? Welche Themen stehen im Fokus? Und wie international ist die Szene? Eine Sendung über Bangen und Vorfreude .
00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto Bavarese
Horst Lohse: „Mahan“, Ballettmusik (Trio Contraste); Volker Blumenthaler: „Schattengeburt“ (Ensemble Phorminx); Ines Lütge: „Dein Gedenken“ (Judith Arens, Kristof Dohms, Gesang; Peter Marino, Klavier); Walter Zimmermann: „Shadows of Cold Mountain 4“ (Carin Levine, Flöte); Jürgen Schmitt: „Orpheus.Eurydike.Hermes“ (Susanne Pfitschler, Sopran; Monika Mascus, Alt; Ensemble Kontraste: Hermann Beyer)
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Sommerliche Musiktage Hitzacker
VERDO Konzertsaal. Aufzeichnung vom 02.08.2021. Iris ter Schiphorst: Auftragswerk der Sommerlichen Musiktage Hitzacker für Blockflöte und Streichquartett (Uraufführung)| Franz Schubert: Streichquartett G-Dur D 887
Maurice Steger, Blockflöte / Kuss Quartett: Jana Kuss, Violine; Oliver Wille, Violine; William Coleman, Viola; Mikayel Hakhnazaryan, Violoncello
21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Alte Musik: „…der Welt zu zeigen, dass ich Einsicht und Vernunft habe.“ – Leopold Mozart – Künstler, Wissenschaftler, Pädagoge
Von Martin Hoffmann. (Wdh. v.18.09.2018). „Was muss das für ein Schock gewesen sein im Hause Mozart, als der Vater im Kleinkind das Genie erkannte: Man meint ein herziges, gescheites Kind zu haben und sieht unvermittelt – ein Krokodil.“ So anschaulich beschreibt Nicolaus Harnoncourt den spektakulären Erkenntnisgewinn Leopold Mozarts. Die endgültige Gewissheit und das Staunen über eine solch außerordentliche Begabung werden sich bei Leopold Mozart wohl spätestens zu Beginn des Jahres 1761 eingestellt haben, als dieser die Lernfortschritte seines Sohnes dokumentiert und penibel fixiert: „Dieß Stück hat der Wolfgangerl den 24ten Januarii 1761, 3 Täge vor seinem 5 Jahr nachts um 9 uhr bis halbe 10 uhr gelernet.“ Von nun an ändert sich das Leben des 1719 in Augsburg als Sohn eines Buchbindermeisters geborenen Salzburger Hofmusikers Leopold Mozart drastisch. Doch bis heute sieht die Nachwelt den Menschen Leopold Mozart nicht selten in einer Perspektive, die dem Musiker, Schriftsteller, Aufklärer und Komponisten nicht gerecht wird. Wer ist dieser missmutig und streng dreinschauende Mann mit Perücke?
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer Vorschau auf das Elevate Festival in Graz, das heute Abend begonnen hat. Gestaltung: Susanna Niedermayr
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Jazz & Beyond – „Just my cup of tea“
Mit Aufnahmen des Thomas Faist Trios, von Elina Duni, Karin Hammar und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Stark als Stream – Das Festival Women in Jazz in Halle 2021
Von Julia Hemmerling. „Bereitet ihnen die fehlende Planungssicherheit Sorgen?“ Dieser Journalistenfrage entgegnete Festivalleiter Ulf Herden ganz selbstbewusst mit: „Nee, ich bin doch Profi!“ Noch im Februar wollte er der Politik zeigen, dass Kultur unter bestimmten Bedingungen wieder möglich ist. Er plante ein Livekonzert-Festival. Dazu kam es nicht. Dennoch gaben sich im Mai 2021 Uschi Brüning, Anna Maria Jopek und Caro José die Klinke in die Hand: Ein Jazzfestival in Halle mit Livekonzerten, ohne Publikum und mit einem beispiellosen Onlinewettbewerb.
do – 05.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Aufnahmen der Gruppe Neue Musik „Hanns Eisler“, Leipzig (3/3) – Internationaler Ausblick
Luca Lombardi: „Gespräch über Bäume“ (1976) für 9 Spieler | Isang Yun: Kammerkonzert Nr. 2 (1990) | Dieter Schnebel: „Sisyphos“ (1990) für 2 Bläser | Frederic Rzewski: „Coming together“ (1971) (Text: Sam Melville) für Ensemble und Sprecher
Burkhard Glaetzner, Klarinette; Friedrich Schenker, Posaune; Gerhard Erber, Sprecher; Gruppe Neue Musik „Hanns Eisler“, Leipzig. Leitung: Christian Münch, Friedrich Goldmann
00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto Bavarese
Jan Müller-Wieland: „Der Held der westlichen Welt“, Komische Oper (Claudia Rohrbach, Sopran; Viola Zimmermann, Mezzosopran; Andres Reblin, Bass; Gürzenich-Orchester Köln: Markus Stenz); „Eldorado“ (Frieder Lang, Tenor; Masha Khotimski, Klavier)
19:15 Uhr | Deutschlandfunk
Mikrokosmos – Die Kulturreportage: Kulturschaffende im Porträt (1/3) – Die libanesisch-deutsche Galeristin Andrée Sfeir-Semler
Von Julia Neumann. Deutschlandfunk 2021. (Teil 2 am 13.8.2021). Die international renommierte Galeristin Andrée Sfeir-Semler ermöglicht uns einen Blick in die ansonsten eher verschlossene Kunstwelt. Die im Libanon geborene und in Deutschland lebende Kunstkennerin bringt arabische Kunst nicht nur international groß raus, sondern hat 2005 auch den ersten „White Cube“ – eine moderne Galerie in einer ehemaligen Fabriketage – in den arabischen Ländern eröffnet. Die verheerende Explosion in Beirut und die tiefgreifenden Einschnitte ins gesellschaftliche Leben durch die Corona-Pandemie haben auch Andrée Sfeir-Semler und ihren Galerien zu schaffen gemacht. Julia Neumann hat Ende 2020 die Galeristin in Hamburg und Mitarbeiterinnen und Künstler in Beirut getroffen, um zu erfahren, wie die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg funktioniert und wie es die Unternehmerin geschafft hat, sich als Expertin für zeitgenössische arabische Kunst einen Namen zu machen.
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Großer Saal der Litauischen Nationalphilharmonie, Vilnius
Aufzeichnung vom 01.07.2021. Marius Baranauskas: „Alrediph“ (Uraufführung) | Beat Furrer: Nero su nero (2018) Violinkonzert | Witold Lutoslawski: Klavierkonzert
Ernst Kovacic, Violine; Lukas Geniušas, Klavier; Litauisches Nationales Symphonie-Orchester; Leitung: Beat Furrer
Der Schweizer Komponist Beat Furrer gastiert als Dirigent beim Litauischen Nationalorchester. Natürlich stehen eigene Werke auf dem Programm, außerdem spielt der junge Erfolgs-Pianist Lukas Geniušas das Klavierkonzert von Witold Lutoslawski.
21:05 Uhr| Deutschlandfunk
JazzFacts: Neues von der Improvisierten Musik
Am Mikrofon: Michael Engelbrecht
22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Freispiel: Never get old? – Musiker über das Älterwerden
Von Jörn Morisse und Oliver Koch. Regie: Johanna Olausson. Mit: Marian Gold, Melissa Auf der Maur, Jaki Liebezeit, Vashti Bunyan (alle im O-Ton) sowie Max Urlacher, Uta Hallant und Janosz Kocaj. Ton: Lutz Pahl. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2012. Länge: 54’01
Wie wird man im Musikgeschäft alt? Wie lebt es sich in einem Körper, der nicht verdrängen kann, dass er einmal jünger war? Was sind die Risiken und Nebenwirkungen von Liveauftritten, langen Tourneen und ständigem kreativen Output? Jörn Morisse und Oliver Koch haben mit Musikern über das Älterwerden gesprochen: Unter anderem Marian Gold (Alphaville), Melissa Auf der Maur (Hole, Smashing Pumpkins), Jaki Liebezeit (Can) und Vashti Bunyan erzählen von Utopien, Kompromissen, altersadäquatem Verhalten und wie es gelingt, körperliche und geistige Widerstände im Alter zu überwinden.
Jörn Morisse, geboren 1969 in Bad Oldesloe, studierte Kulturwissenschaft und Amerikanistik und lebt als Lektor, Übersetzer und Literaturagent in Berlin.
Oliver Koch, geboren 1979 in Hamburg, studierte Soziologie, war Bassist der Band Tomte und ist Herausgeber des OPAK Magazins.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Dimitri Terzakis: „Hero und Leander“ (Christian Oliveira, Sprecher; Tatjana Masurenko, Viola; Andrés Maupoint, Klavier); Konstantia Gourzi: „Ieratiki Poiisi“, op. 34 (Vassilis Agrokostas, Männerstimme; Mingfei Fang, Saxofon; Valentín Sánchez Piñero, Pascal Schwab, Violine; Michael Falter, Viola; Aikaterini Constantinou, Violoncello; Oksana Martyniuk, Akkordeon); Minas Borboudakis: „Hommage à Picasso“ (Andreas Skouras, Cembalo)
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Historische Aufnahme: Herzensfreude und Wehmut – Der Cellist Gaspar Cassadó (1897-1966)
Am Mikrofon: Norbert Hornig. Pablo Casals nannte ihn „fils spirituel“, seinen „spirituellen Sohn“. Er meinte den jungen spanischen Cellisten Gaspar Cassadó, den er sechs Jahre lang unterrichtet hatte. Zwischen den Weltkriegen gelang Cassadó der internationale Karriere-Durchbruch. Dann aber kam es zu einem tragischen Zerwürfnis, weil sich Cassadó nach Casals Meinung dem Franco- und dem Nazi-Regime gegenüber politisch zu indifferent verhalten habe. Durch die Vermittlung von Yehudi Menuhin versöhnten sich die Künstler wieder.
23:03 – 24:00 | Ö1
77 Million Paintings von Brian Eno – Brian Eno zu Gast beim Elevate Festival 2021
Gewöhnlich nehmen wir Musik als eine sich bewegende und kontinuierlich weiterentwickelnde Form wahr, während wir in einem Gemälde eine abgeschlossene, in sich ruhende Form sehen. Mit seinem audiovisuellen Projekt „77 Million Paintings“ möchte Brian Eno dieses Verhältnis umdrehen. Eine in sich scheinbar ruhende, den Raum als Atmosphäre füllende Musik, erklingt zu sich langsam verändernden digitalen Bildern. „Ich versuche den Ort zwischen diesen beiden Formen zu finden, zwischen dem traditionellen Konzept der Musik und dem traditionellen Konzept der Malerei“, schreibt der Künstler in einem begleitenden Text. Nachdem Eno mit „77 Million Paintings“ in den vergangenen fünfzehn Jahren mehrmals rund um den Globus gereist ist, war er Anfang März nun in Graz zu Gast. Das Elevate Festival lud ihn ein, „77 Million Paintings“ im Dom im Berg zu präsentieren, wobei die Musik für die 48.1kanalige Ambisonics-Anlage extra neu aufbereitet wurde. Ein immersives audiovisuelles Erlebnis, in das man bis zum 28. August eintauchen kann.
Die wohl bekannteste Platte des so renommierten Musikers, Komponisten, Plattenproduzenten und bildenden Künstlers ist „Ambient 1: Music For Airports“ (1978), die nicht zuletzt zum Namensgeber für das Musikgenre Ambient wurde. Umso feiner, dass Brian Enos Musik nun auch im Lift des Grazer Schlossberges zu hören ist. Im Rahmen ihrer 2020 begonnenen Reihe „Music for Elevators“ luden die Veranstalter des Elevate Festivals nach Jimi Tenor nun also Eno ein, Stücke für die Beschallung des Schlossberg-Liftes zu komponieren. Gestaltung: Susanna Niedermayr
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: All that Jazz
Nicht nur am Kontrabass ist Michael Formanek eine echte Koryphäe. Seit mehr als drei Dekaden zeigt sich der gebürtige Kalifornier auch immer wieder als begnadeter Komponist, der für ganz unterschiedliche Personalstärken zu schreiben weiß, vom Trio bis hin zu seiner prominent besetzten Big Band „Ensemble Kolossus“. Selbst mit 63 bleibt Michael Formanek aktiv wie ein Jungspund und veröffentlicht Album um Album, zuletzt ein Solo-Werk, das den Titel „Imperfect Measures“ trägt.. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Der brasilianische Perkussionist Airto wird 80
Von Thomas Haak. „Die Produzenten drehten immer förmlich durch. Sie gingen zu dem Berg von Instrumenten, griffen eines heraus und sagten: Spiel’ dieses hier!“ – so Airto über ein Instrumentarium, dem das Magazin „Down Beat“ 1972 die Kategorie Perkussion einrichtete und das auf Alben von Paul Simon bis Miles Davis zu finden ist. Ob Weather Report, Return to Forever, Herbie Hancock oder Joni Mitchell – die Liste von Airtos Arbeitgebern liest sich wie ein „Who’ s Who“ progressiver Musik und seine „Misa Espiritual“ gehört zu den ambitioniertesten Orchesterwerken, die je ein Perkussionist hervorgebracht hat.
fr – 06.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: NAVO – Von Markus Popp
Komposition und Realisation: Markus Popp. Mit: Vlatka Alec und Marc Hosemann. Wortaufnahmen: Thomas Monnerjahn. Produktion: SWR / Deutschlandfunk Kultur 2020. Länge: 54’08
Spiel und Wirklichkeit fließen in der digitalen Welt zunehmend ineinander. Der Elektronik-Musiker Markus Popp (Oval) thematisiert diesen Übergang in einem Hör-Spiel, aufgebaut wie ein Videogame.
Unser Leben wird zunehmend von programmierten Spielwelten überlagert. Sie verändern dabei fantasievoll, aber nachhaltig unsere Auffassung von real und virtuell, von Identität und Handlungsfreiheit. „NAVO“ thematisiert dieses spannende Übergangsstadium als Hör-Spiel und experimentell-paradoxe Navigation eines Videogames. Ein sich komplex verzweigender, selbstbezüglicher Erzählweg als geführte Tour durch ein Labyrinth voller Irrwege, Aussetzer und Kollisionen, das die Eindringlichkeit der virtuellen Spielwelten spürbar macht. Durchflochten mit einem Oval-Soundtrack, der mit Chiptune-Ästhetik, Retro-Sound und Tracker-Tools spielt.
Markus Popp, geboren 1968 in Darmstadt, lebt als Computermusiker, Produzent, Labelbetreiber und Kreativ-Coach in Berlin. 1991 war er Mitbegründer der Band Oval, die er seit 1996 als Soloprojekt betreibt. Mit einem radikalen, verfahrensorientierten und trotzdem hochmusikalischen Ansatz war Oval der Wegbereiter für „Glitch“, „Clicks & Cuts“ und „Minimal“ sowie einer neuen Art von futuristischem „Post-Rock“. Zusammenarbeit u.a. mit Björk, Mouse On Mars, Apparat und Ryûichi Sakamoto.
00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto Bavarese
Eckhard Kopetzki: Marimbakonzert (Katarzyna Mycka, Marimba; Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken: Dominique Fanal); Steffen Schorn: „Three Pictures“ (Roger Hanschel, Steffen Schorn, Saxofon; Raschèr Saxophone Quartet); Peter Fulda: „Undine spricht“ (Marlene Mild, Sopran; Gordian Teupke, Klavier); Rebecca Trescher: „Movement 8“ (Rebecca Trescher Large Ensemble); Ulrich Nehls: Saxofonquartett (Akademie Quartett Nürnberg); Christoph Wünsch: Saxofonkonzert (Lutz Koppetsch, Saxofon; Tiroler Kammerorchester InnStrumenti: Gerhard Sammer)
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Gezeiten Konzerte 2021 – Live aus der Nicolaikirche Wittmund
Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“ / Konzert für Horn und Orchester Nr. 2 Es-Dur KV 417 / Konzert für Horn und Orchester Nr. 4 Es-Dur KV 495 (jeweils bearbeitet für Horn und Streichquartett)
Felix Klieser, Horn / Zemlinsky Quartett: František Soucek und Petr Strížek, Violine; Petr Holman, Viola; Vladimír Fortin, Violoncello
20:05 Uhr | Deutschlandfunk
Das Feature: Ein viel zu kurzes Dichterleben – Über den dänisch-palästinensischen Dichter Yahya Hassan
Von Marc Bädorf. Regie: Hannah Georgi. Produktion: Deutschlandfunk 2021. Sein Gedichtsband „Digte“, in dem er von seinem Heranwachsen erzählt und Islamisten und Rechte und Linke angreift, wird mit 120.000 verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten Debüt eines dänischen Autors in der Geschichte des Landes. Hassan gibt Interviews und tritt in Fernsehsendungen auf, er wird beleidigt und bedroht, lebt eine Weile mit Polizeischutz. Später trägt er in der Öffentlichkeit stets Waffe und Schutzweste. 2019 veröffentlicht Yahya Hassan seinen zweiten Gedichtsband – wieder biografisch, wieder hochgelobt und vielverkauft. Nur wenige Monate später, im April 2020, stirbt Hassan. Über die Todesursache ist bis heute nichts bekannt, außer: Äußere Gewaltanwendung spielte keine Rolle. Wer war dieser Mann, der sich mit niemanden gemein machen wollte und so überall Feinde fand? Ein viel zu kurzes Dichterleben – erzählt von Verwandten, Freunden, Kritikern, Lesern und Lektoren.
21:05 Uhr | Deutschlandfunk
On Stage: „Dialektischer Songkünstler“ – Der fränkische Musiker Wolfgang Buck
Am Mikrofon: Tim Schauen. 14 Jahre war Wolfgang Buck als evangelischer Pfarrer tätig – da lernt man viel über die Menschen, das Leben, die Gesellschaft. Seine charmant-scharfzüngigen Beobachtungen, die der 1958 in Puschendorf geborene Liedermacher in fränkischer Mundart mitteilt, erscheinen seit 2002 auf seinen Alben. Für den Deutschlandfunk hat er einen Auftritt im Mai 2021 mitgeschnitten, der auch für ihn nach pandemiebedingter Pause ein erster Schritt in Richtung einer neuen Normalität war. Was sich nicht verändert hat: Buck schafft es ebenso treffend wie liebevoll den Finger in Wunden zu legen. Daran ändert auch Covid-19 nichts – zum Glück. Und so kann der „dialektische Songkünstler”, wie er sich selbst nennt, weiter zu seinen Schäfchen singen.
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Lied- und Folkgeschichte(n): Süße Klänge aus dem Südosten – Das internationale Ensemble Halva
Von Anke Behlert. Sesampaste, Honig und Zucker – mehr braucht man nicht für Halva, die klebrige Süßspeise, die in Südosteuropa und weit darüber hinaus verbreitet ist. Als der belgische Violinist und Komponist Nicolaas Cottenie nach einem Namen für sein Ensemble suchte, dachte er an „etwas Leckeres aus dem südöstlichen Raum, das die Menschen aus den diversen kulturellen Hintergründen über viele Jahrhunderte glücklich gemacht hat“. Mit Halva verbindet Cottenie Inspirationen aus der westeuropäischen Klassik mit jüdischen, bulgarischen, rumänischen, griechischen und nahöstlichen Klängen zu freudestrahlender, lebendiger Musik, die oft zum Tanzen einlädt, aber auch mal einen in sich gekehrten Ton anschlägt. Im Juni ist das zweite Halva-Album erschienen, „Dinner in Sofia“: virtuos, unbeschwert, betörend. Und garantiert ohne Karies.
23:03 – 24:00 | Ö1
Gunter Schneider: Gitarrist, Komponist, Improvisator, Lehrender
Regelmäßig pendelt Gunter Schneider von Innsbruck nach Wien, um an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zu unterrichten, um Konzerte zu hören und mit Kolleg/innen über Musik zu diskutieren. 1954 geboren, ist er als Gitarrist viel unterwegs gewesen. Zusammen mit seiner Frau Barbara Romen ist er allerdings nicht nur ein Lachenmann-Spezialist, sondern auch als Improvisationsmusiker aktiv. Und augenzwinkernde stubenmusi, die spielt er auch. Schließlich gibt er sein Wissen gerne weiter, nicht nur an Studierende, sondern auch an Laien. Die Ergebnisse lassen sich hören – im doppelten Sinne. Vom von Gunter Schneider geleiteten Improvisationsensemble free music St.Johann ist vor Kurzem eine LP erschienen. Tauchen Sie mit ein in die vielfarbig schillernde Klangwelt des Tiroler Musikschaffenden. Gestaltung: Nina Polaschegg
22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: „Unter den Begnadeten ein Auserwählter“ – Der Pianist Arthur Rubinstein in Deutschland
Von Richard Schroetter. (Wdh. v. 23.12.2007). Arthur Rubinstein war einer der meistbewunderten Klaviervirtuosen des 20. Jahrhunderts. Geboren wird er 1887 in der Industriestadt Lodz, die damals im russisch besetzten Sektor von Polen liegt. Im Alter von vier Jahren bringen seine Eltern ihn zu dem berühmten Geiger Joseph Joachim nach Berlin, um seine Begabung prüfen zu lassen. Als zehnjähriges Wunderkind kommt Rubinstein in die damalige Hauptstadt des Klaviers zurück, zieht zu einer Pflegefamilie und wird Schüler des renommierten Klavierpädagogen Heinrich Barth. Im Jahr 1900 debütiert er im Berliner Beethoven-Saal. Nach der Ausbildung zieht es ihn nach Paris, 1939 emigriert er in die USA. Arthur Rubinstein hat die Erinnerungen an seine Berliner Studienzeit in den Jahren um die Jahrhundertwende später als Buch veröffentlicht.
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Bühne frei im Studio 2 …
Ausschnitte aus Live-Sessions mit dem Svetlana Marinchenko Trio feat. Julian Hesse, von „Eva Kruse New Legend“ und dem Trio Julia Hülsmann – Nils Wogram – Christopher Dell
Aufnahmen vom 24. Juni 2020, 28. Oktober 2020 und 24. März 2021. Moderation und Auswahl: Beate Sampson
sa – 07.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht: Lied & Chanson – Zu Gast: Peppe Voltarelli
Liederbestenliste: die Platzierungen im August. Global Sound: neue internationale Singer-Songwriter-Alben. Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen. Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause
Peppe Voltarelli ist Cantautore und Crooner, poetisch und politisch, in seiner Heimat Kalabrien verwurzelt und gleichzeitig ein Nomade, der mit seiner Gitarre und seinen Songs um die Welt zieht. Voltarelli bewegt sich in der großen italienischen Tradition des Songwriting, doch für sein aktuelles Album hat er sich hauptsächlich im globalen Archiv bereits existierender Songs bedient. Er singt Bob Dylan, Leo Ferré, Domenico Modugno oder Vladimir Vissotski, und oft tut er es gemeinsam mit Singer-Songwritern aus anderen Kulturen, denen er im Zuge seiner Tourneen begegnet ist. Mit der fast 70-jährigen Tango-Königin Adriana Varela, mit dem legendären kubanischen Liedermacher Silvio Rodriguez oder mit dem während der Entstehung des Albums verstorbenen Spanier Luis Eduardo Aute. „Planetario“ ist eine leidenschaftliche Hommage ans Autorenlied vergangener Zeiten und an musikalisch-menschliche Begegnungen.
05:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Aus den Archiven: Positive Vibration – Kreuzzug aus Kingston – Musik und Leben des Reggae-Musikers Bob Marley (3/3)
Von Teja Schwaner. RIAS Berlin 1981. Vorgestellt von Michael Groth
17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton
Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel
17:05 bis 18:00 | BR-KLASSIK
Musikfrauen: Komponistinnen, Dirigentinnen, Interpretinnen
Amy Beach: Klaviertrio a-Moll, op. 150 (Neave Trio); Chiquinha Gonzaga: „Água do vintém“ (Hiroko Ishimoto, Klavier); Dana Suesse: „Jazz Nocturne“ (Peter Mintun, Klavier; Hot Springs Music Festival Symphony Orchestra: Richard Rosenberg); Florence Price: Symphonie Nr. 3 c-Moll (The Women’s Philharmonic: Apo Hsu)
18:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Feature: Flinke Finger, feines Feeling – Die Blockflötistin Dorothee Oberlinger
Von Thomas Daun. Regie: Helga Mathea. Ton: Davis Brucklacher. Produktion: WDR 2020. Länge: 53’27
Sie ist eine berühmte Botschafterin ihres bisweilen etwas missachteten Instruments. Aber nicht nur als Blockflötistin, sondern auch als Professorin, Dirigentin und Intendantin steht Dorothee Oberlinger in hohem Ansehen.
Sie leitet das Institut für Alte Musik am Mozarteum in Salzburg, tritt als Dirigentin in Erscheinung, konzertiert als gefeierter Star der internationalen Blockflöten-Szene weltweit mit den besten Barock-Orchestern – und überrascht als Intendantin der Potsdamer Musikfestspiele und der Barock-Festspiele Arolsen mit innovativen Programmen. Gleichwohl hat Tausendsassa Dorothee Oberlinger nie die Bodenhaftung verloren. Die renommierte Flötistin spricht über ihren Werdegang und ihre künstlerischen Ideen, erzählt von Erlebnissen und Erfahrungen als reisende Musikerin, berichtet aus dem Alltag als Dozentin und Dirigentin und gibt Einblicke in ihre Arbeit als Ensemble-Leiterin und Festspiel-Intendantin.
Thomas Daun gilt als einer der führenden Harfenisten in Deutschland. Studium der Schulmusik (Hauptfach Gitarre) an der Musikhochschule Köln. 2006 bis 2011 spielte er mit Dorothee Oberlinger im Duo „Barrocco Celtico“. Zudem arbeitet er seit vielen Jahren musikjournalistisch als Moderator und Autor beim WDR und Deutschlandfunk. Sein Spezialgebiet ist die Alte Musik.
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Klanglabor von Professor Bad Trip – Das Romitelli-Symposium 2021 in der Musikhochschule Lübeck
Von Sophie Emelie Beha. Wer war Fausto Romitelli? Und was wollte er? Im Jahr 1963 in Norditalien nahe der slowenischen Grenze geboren, studierte er zunächst bei Franco Donatoni und später bei Hugues Dufourt und Gérard Grisey in Frankreich. Seine Ausbildung war für ihn ein Ausgangspunkt: Immer auf der Suche nach Neuem und Unverbrauchtem entwickelte er seine eigene, unverwechselbare Musiksprache. Er selbst nannte sie „obsessiv, repetitiv und visionär“. Wie besessen forschte Romitelli nach erweiterten musikalischen Bewusstseinszuständen und wandelte klanglich am Abgrund. – Das internationale Symposium im April dieses Jahres an der Lübecker Musikhochschule gilt als erste wissenschaftliche Befassung mit Romitelli in Deutschland. Mit einem interdisziplinären Ansatz untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier Romitellis Kritik der Moderne, seine Klangästhetik und Kompositionstechnik. Den musikalischen Bogen spannten dabei zwei Konzerte inklusive der Uraufführung eines Frühwerks.
so – 08.08.2021
00:05 Uhr | Deutschlandfunk
Lange Nacht: „Dann bricht alles Gefühl mit Lebendigkeit hervor“ – Eine Lange Nacht über die Liebe der Engländer zur deutschen Musik
Von Stefan Zednik. Regie: Beate Ziegs. The English may not like music – but they absolutely love the noise it makes. Thomas Beecham
Beethovens Neunte Symphonie, das vielleicht populärste Stück der klassischen Musik wäre kaum entstanden ohne den begeisterten Einsatz englischer Musikliebhaber. Sie erteilten Ludwig van Beethoven dafür 1817 den gut dotierten Auftrag. In einer Zeit, in der die Musik des deutschsprachigen Raumes eine Blüte erlebte und bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts die europäische Musikszene dominierte, luden englische Musikliebhaber immer wieder deutsche Musiker/innen ein, um auf der Insel zu musizieren. Händel ließ sich ebenso wie der Bach-Sohn Johann Christian in London nieder, Mozart und Gluck gastierten dort, Haydn schrieb die Londoner Symphonien. Clara Schumann unternahm nach dem Tod ihres Mannes Robert umjubelte Konzerttourneen nach Großbritannien, von ihr stammt das titelgebende Zitat. Man liebte die Musik und zahlte gut. Viele reisten gern auf die Insel und wurden oft frenetisch gefeiert. Woher stammt diese Begeisterung, und warum gibt es im 18. und 19. Jahrhundert so wenig originär englische Musikkreative? Wodurch ändert sich das zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Das Verhältnis zwischen englischer und festländischer Musikkultur war lange Zeit keineswegs einseitig. Ein walisischer Chronist bemerkt bereits im 13. Jahrhundert ausdrücklich: „Bei ihren musikalischen Veranstaltungen singen sie nicht einstimmig wie Bewohner anderer Länder, sondern in vielen verschiedenen Stimmen!“ Im 20. Jahrhundert endlich finden auch englische Musiker in Deutschland zunehmend Beachtung, im Bereich der Oper etwa ist Benjamin Britten einer der meistaufgeführten Komponisten. Eine „Lange Nacht“ über das Wechselspiel von Vorbehalt, Respekt und Begeisterung, das die Gefühle der Engländer zur Musik, vor allem zu deutscher Musik, prägt.
15:05 Uhr | Deutschlandfunk
Rock et cetera: Mäandernd zwischen Krautrock und Elektro-Psychedelia – Das Band-Kollektiv Von Spar
Von Andi Hörmann. 17 Jahre sind seit ihrem Debüt „Die uneingeschränkte Freiheit der privaten Initiative” vergangen, es folgte mit „Under Pressure” das fünfte Album der Kölner Band Von Spar. Musikalisch vollziehen sie von Album zu Album immer wieder überraschende stilistische Wandel – von Agit-Pop-Nummern mit politischen, deutschen Texten über instrumental-elegische Krautrock-Kompositionen mit um die 20 Minuten Spielzeit bis hin zu Synthesizer-Experimenten im Pop-Format. Alles ist möglich, nichts ist uncool – nicht mal die jahrelang im Musikbusiness verschmähte Weltmusik. Postpunk und Kunstpop der 80er-Jahre verschmelzen bei Von Spar zu einem Amalgam aus harmonischen Synthesizer-Arpeggien und rückwärts abgespielten Gitarren. Für die acht Songs auf „Under Pressure” haben Gäste aus Toronto, Tokio, New York, Nashville und London den Gesang beigesteuert. Von Spar versteht sich als Kollektiv. Die Musiker befinden sich in einem ständigen musikalischen Prozess, greifen Genre-Traditionen auf und entwickeln sie zu hypnotisierenden Pop-Nummern.
15:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Interpretationen: „Wie eine zürnende Himmelserscheinung“
Franz Schuberts Klaviertrio Es-Dur op. 100. Moderation: Mascha Drost. (Wdh. v. 20.07.2014)
19:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Oper: Teatro Real, Madrid – Aufzeichnung vom 24.04.2021
Benjamin Britten: Peter Grimes, Oper in einem Prolog, drei Akten und einem Epilog op. 33
20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Young Euro Classic – Konzerthaus Berlin. Aufzeichnung vom 05.08.2021
Sergej Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 „Symphonie classique“ | Kurt Schwertsik: Violinkonzert Nr. 2 op. 81 | Franz Schubert: Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete“ | Sergej Prokofjew: Orchestersuite aus „Die Liebe zu den drei Orangen“ op. 33a
Daniel Auner, Violine; Wiener Jeunesse Orchester; Leitung: Herbert Böck
20:05 Uhr | Deutschlandfunk
Freistil: Back to Mono – Mehr als nur ein Kanal
Von Olaf Karnik und Volker Zander. Regie: Thomas Wolfertz. Produktion: Deutschlandfunk 2021. Mono war einmal? Wurde abgelöst von Hi-Fi, Stereo oder Dolby Surround? Die galten zumindest einmal als Maß aller Dinge, wenn es um klangliche Komplexität und Räumlichkeit ging. Doch Mono war nie weg. Bass und Basstrommeln werden seit jeher in die Mono-Mitte gemixt. Zudem hat sich im 21. Jahrhundert die Hörästhetik monophisch zurückentwickelt: Rock- und Jazz-Klassiker werden durch ihre historischen Mono-Mixe neu entdeckt, Retro-Rocker frönen dem Mono-Sound der Nachkriegsjahrzehnte, experimentelle Musiker setzen auf die Monotonie von Drones und Hip-Hop rappt mono aus unseren Handys. Mono ist Mitte. Mono is the message. Eine zentralperspektivische Klangreise auf einem alten Kanal.
21:05 bis 22:00 | Bayern 2
radioMitschnitt aus Franken: „Seebühne 2021“ am Dutzendteich in Nürnberg
Teil 2: „Herbert Pixner Projekt – feinste musikalische Alpenpanoramen“. Von Roland Kunz
Trotz des auch in diesem Jahr abgesagten Bardentreffens, konnte ein alternatives „Mini-Festival“ auf der Seebühne am Dutzendteich in Nürnberg für hochkarätigen Musikgenuss sorgen.
Schon der Name Herbert Pixnerist Musik, traditionelle alpenländische Musik, klar wie ein Gebirgssee, gespickt mit Jazz, Flamenco- und Gipsy-Elementen. Mit seiner Steirischen Harmonika bietet Pixner – wie er es selbst beschreibt – „feinste handgemachte Musik aus den Alpen“. Und mit der scheint er Berge zu versetzen.
Bereits 2019 sollte er zum Akkordeon-Schwerpunkt des Bardentreffens auftreten, doch weil der Vielgefragte ein bis zu zwei Jahren ausgebuchten Kalender hat, war nichts zu machen. Dafür hat es mit dem Engagement zur Seebühne 2021 geklappt, ohne viel Vorlauf, in der Lücke zwischen Lockdown und wieder anlaufendem Konzertbetrieb. Flexibel, varianten- und facettenreich, nie nach Schema „F“, dafür aber mit einer gehörigen Portion Spielfreude und Begeisterungsfähigkeit beim Publikum.
Zwei Kühe verkaufte der Vater damals, damit er seinem jungen Sohn das Geld für die erste eigene „Steirische“ leihen konnte. Seitdem ist viel passiert im Leben des umtriebigen Herbert Pixner, der 1975 in Meran zur Welt kam: Auftritte als Rundfunk- und Fernsehmoderator, Kooperationen mit den Berliner Symphonikern, über tausend ausverkaufte Konzerte diesseits und jenseits der Alpen, sowie mehrere goldene Schalplatten kann der Multiinstrumentalist auf der Haben-Seite verbuchen.
Bei Herbert Pixner ist einfach Musik drin! Bardentreffen-Experte Roland Kunz präsentiert das alternative Seebühnen-Festival in der Sendung radioMitschnitt auf Bayern 2 mit Musik und Interviews jeweils von 21.05 bis 22.00 Uhr auch am 22. und 29. August sowie 5. September zwischen 11.05 und 12.00 Uhr.
22:08 – 23:00 | Ö1
Der Philosoph Konrad Paul Liessmann präsentiert Aufnahmen, die ihn geprägt und beeindruckt haben.
Der Philosoph und Kulturpublizist Konrad Paul Liessmann gehört zu den einflussreichsten Denkern des Landes. Die Liebe zur Musik findet immer wieder Eingang in sein Werk und Wirken. Zuletzt etwa in seinem Vortrag „Der Zeit ihre Musik. Der Musik ihre Zeit!“ aus Anlass des 50. Geburtstags von Peter Burwiks ensemble XX. Jahrhundert. In seinem 2021 erschienenen Buch „Alle Lust will Ewigkeit. Mitternächtliche Versuchungen“, beschäftigt sich Liessmann mit Nietzsches Tanzlied „O Mensch! Gib acht!“ aus „Also sprach Zarathustra“. Jenes Gedicht, das Gustav Mahler in seiner 3. Sinfonie vertont hat: „Mahler hat durch diese Komposition nicht nur Friedrich Nietzsches Gedicht weltweit bekannt und berühmt gemacht, er hat durch seine musikalische Deutung auch das Verständnis dieses Nietzsche-Textes in hohem Maße beeinflusst“, schreibt Liessmann.
In diesem „Zeit-Ton extended“ hören wir mit Liessmann dessen Lieblingsmusik – oder besser gesagt: Wir lauschen. „Musik, so könnte man zugespitzt formulieren, hat sich im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte zu einem Medium entwickelt, das uns zwingen möchte, nur noch mit Hören auf das Gehörte zu reagieren – nicht mit dem Körper, nicht durch einen Zuruf, nicht durch ein Weglaufen“, schreibt Konrad Paul Liessmann in einer Kolumne über die Kunst des Hörens für science.ORF.at. Er bezieht sich dabei auf den Begriff des Lauschens, wie ihn Günther Anders für eine Musikphilosophie zentral gesetzt hat. In Liessmanns Worten: „Im Lauschen ist eine gerichtete Aufmerksamkeit des Hörenden gegeben, er wird nicht nur passiv mit einer Folge von Tönen, Klängen, Akkorden konfrontiert, sondern richtet sein Ohr erwartungsvoll und mögliche musikalische Verlaufsformen antizipierend der Musik entgegen.“ Gestaltung: Rainer Elstner
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Gregorianischer Gesang trifft auf indische Ragas – Nishat Khan, Sitar und Vox Clamantis
Aufnahme vom Festival Jazzkaar Tallinn 2019. Indische Sitar-Musik und Gregorianischer Gesang – unterschiedlicher könnten die Musikstile, die hier aufeinandertreffen, scheinbar kaum sein. Und doch gibt es Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten, etwa in den ornamentalen Ausschmückungen, den floral-wuchernden Linien, die sich bisweilen selbstvergessen und zeitentrückt im Nichts zu verströmen scheinen. In einer traditionellen Sitar-Improvisation ebenso wie im Kyrie eines anonymen Meisters.
Nishat Kan, der Sitar-Virtuose aus Indien, überwindet in seinem kompromisslos-expressiven und technisch meisterhaften Spiel musikalische Grenzen. Und auch das Ensemble Vox Clamantis ist musikalisch breit aufgestellt: spezialisiert zum einen auf den Gregorianischen Gesang und die frühe Vokalpolyphonie, führen seine Sängerinnen und Sänger auch zeitgenössische Musik auf.
Stattgefunden hat dieser wunderbar meditative Austausch von Gregorianik mit indischen Ragas in der St. Nikolai-Kirche in Tallin im Rahmen des „Festival Jazzkaar Tallinn“ am 1. Dezember 2019.
23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Review – Neuerscheinungen
Von Harald Mönkedieck. „File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD-Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.