Neue Musik, Jazz und Musikfeatures in der Kalenderwoche 20. Aktuell muckelt die ARD-Radio-Suchmaschine wieder und gibt nur Sendungen für den Deutschlandfunk aus. Wir bemühen uns um Klärung. Aber das wird ein bisschen dauern.
Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr.
Jazz im Radio (Fernsehen)
- SR2 – JazzNow – Sonntags von 20.04 bis 22.30 Uhr
- BR-KLASSIK – Jazztime – Von Montag bis Freitag täglich um 23.05 Uhr
- rbb-kultur – Late Night Jazz – Sa und So 23:04 – 24:00 Uhr
- hr2-kultur – Jazz in hr2-kultur – täglich
- NDR Kultur – Play Jazz – 5x die Woche
- SWR2 – Jazz – täglich
- Deutschlandfunk – Jazz (Überblick) – Jazz Live, JazzFacts und Milestones
- Deutschlandfunk Kultur – Jazz – diverse Sendetermine
- Ö1 – diverse Sendetermine
- ARTE TV – Jazz
Periodika: Dauersendungen ohne genügend Infos – Tagesbegleitradio
- SWR 2 – SWR2 Jazz vor Sechs 17:50 bis 18:00
- hr2-kultur – Hörbar – Musik grenzenlos 19:04 bis 20:00
- DR Kultur – Jazz 19:05 bis 20:00
- MDR Kultur –Jazz Lounge 19:35 bis 20:00
- WDR3 – Jazz & World – Improvisiertes zum Tagesausklang – Montag bis Freitag, 22.04 – 00:00 Uhr
- WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann 13:04 bis 15:00 (Samstags)
mo – 17.05.2021
23:03 – 24:00 | Ö1
Franzose im Zentrum des Wittener Uraufführungsfestivals – Wittener Tagen für neue Kammermusik (1)
Die Wittener Tage für neue Kammermusik sind eines der zentralen Uraufführungsfestivals für zeitgenössische Klänge. Es wurde 1936 initiiert und wird seit 1969 gemeinsam von der Stadt Witten und dem Westdeutschen Rundfunk jährlich am letzten April-Wochenende veranstaltet. Vergangenes Jahr musste das Festival binnen kürzester Zeit komplett in den virtuellen Raum wechseln. 2021 hat man bereits von Vornherein einige Audiovisuelle Projekte programmiert – etwa eine Mixed-Media-Komposition des französischen Komponist Brice Pauset, der heuer im Mittelpunkt des Festivals stand. Dieses Werk wurde vom Klangforum Wien eingespielt, aufgenommen von Ö1 im Wiener RadioKulturhaus. Gestaltung: Astrid Schwarz
di – 18.05.2021
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Jetzt? – Zehn Jahre NOW!-Festival für Neue Musik in Essen
Von Leonie Reineke. Das philharmonische Abonnementkonzert hat bei NOW! in Essen ebenso seinen Platz wie die verschrobenste Synthesizer-Performance.
01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Sophia Fischer
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Duo Sooner – Elektro-akustischer Indie-Jazz
Charlotte Greve, Saxofon, electronics, Gesang; Simon Jermyn, Gitarre, electronics. Aufnahme vom 8.2.2021 aus dem Kölner Loft
Am Mikrofon: Thomas Loewner. Als sich Charlotte Greve entschied, Berlin zu verlassen, war sie bereits erfolgreich mit ihrem rein akustischen, bis heute existierenden Lisbeth Quartett. Inspiriert von der vielfältigen Musikszene, orientierte sie sich in Brooklyn noch einmal ganz neu. 2014 gründete sie das Quartett Wood River. Dafür komponiert sie Songs, die stark von Alternative Rock beeinflusst sind. Außer Saxofon spielt Greve darin auch Synthesizer und singt. Aus Wood River hervorgegangen ist Sooner, ihr Duo mit Simon Jermyn, dem Bassisten der Band. Bei Sooner spielt er Gitarre. Charlotte Greve bezeichnet das Duo als die Ambient-Variante des Quartetts: Es kommt mehr Elektronik zum Einsatz, die Songs klingen luftiger, es gibt größeren Raum für Improvisationen – und ein eigenes Repertoire.
21:05 – 22:00 | SWR2
SWR2 JAZZ SESSION: THE AMERICAN JAZZ QUARTET 1986 IN STUTTGART
VON GERD FILTGEN. Im Jahr 1986 formierten sich vier wichtige Modern Jazz Repräsentanten unter dem Bandnamen American Jazz Quartet für eine Europatournee. Dabei handelte es sich nicht etwa um eine für dieses Vorhaben bunt zusammengewürfelte Gruppe: Schon im Liberation Music Orchestra des Bassisten Charlie Haden, der auch hier mitwirkt, trafen der Saxofonist Dewey Redman, der Gitarrist Mick Goodrick und der Drummer Paul Motian zusammen. In langen, mit exzellenten Improvisationen angereicherten Themen demonstrierten die vier Musiker, wie harmonisch sie miteinander kommunizierten. Ein bravouröses Konzertereignis!
23:03 – 24:00 | Ö1
Klangforum spielt in Wien für Witten: Wittener Tagen für neue Kammermusik (2)
30 Uraufführungen von Komponisten/innen aus 15 Nationen wurden vom 23. bis zum 25 April 2021 bei den Wittener Tage für neue Kammermusik von Solisten, Ensembles und dem WDR Sinfonieorchester aus der Taufe gehoben. Das Klangforum Wien spielte für dieses bedeutende deutsche Uraufführungsfestival neue Werke von Mirela Ivičević und Christian Winther Christensen im Wiener RadioKulturhaus ein, aufgenommen von Ö1. Gestaltung: Astrid Schwarz
mi – 19.05.2021
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer neuen Folge der „Zeit-Ton“-Reihe „Die Klien-Brüder – Neue Musik im Härtetest“ (Gestaltung: Rainer Elstner und Andreas Maurer). Diese Serie gibt es auch als Ö1 Podcast. Gestaltung: Susanna Niedermayr
do – 20.05.2021
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Arnold Schönberg
Drei Klavierstücke op. 11 (1909); Sechs kleine Klavierstücke op. 19 (1911); Fünf Klavierstücke op. 23 (1920-1923); Suite für Klavier op. 25 (1921-23). Peter Serkin, Klavier
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Frühlingsgefühle – Wenn Komponisten lieben
Ist es wirklich nur in den trivialen Untiefen des Schlagers, dass sich „Liebe“ auf „Triebe“ reimt? Nein, auch die hochkulturelle Klassik kennt jenes Kribbeln im Bauch, das wir „Frühlingsgefühle“ nennen. Viele große Meister von Mozart bis Mahler haben es vorgemacht: wenn Komponisten in Liebe erbrennen, wenn sie verlangen und begehren, dann greifen sie zu Stift und Notenpapier, um dem Brodeln in ihrer Seele Ausdruck zu gegeben. Wären wir Siegmund Freund, könnten wir jetzt sagen: Ein Kunstwerk entsteht, wenn ein Musikgenie seine hormonellen Turbulenzen mit seinen Klängen sublimiert. Das ist natürlich viel zu kurz gegriffen. Dennoch gilt: Frühlingsgefühle sind ein kreativer Motor. Wie arm wäre das Repertoire unserer Musik ohne das sehnsüchtige Schmachten vieler Komponisten? Wir haben uns mit einer so leidenschaftlichen wie intimen Seite unserer Musikgeschichte beschäftigt und erzählen von freudiger Erwartung, exstatischem Freudentaumel, aber auch von Frustrationen. Eine Sendung von Markus Vanhoefer
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Die Eroberung der Leichtigkeit – Ein Porträt des francobrasilianischen Gitarristen Nelson Veras
Von Karl Lippegaus. Für die Franzosen ist Nelson Veras ein „touche-à-tout“ – ein Alleskönner. Von Salvador da Bahia verschlug es den 1977 geborenen Gitarristen früh nach Paris. Mit 14 Jahren begann er dort ein Jazz-Studium bei Jeff Gardner. Schon zwei Jahre später formierte er ein hochkarätiges Quartett. 1992 beeindruckte er Pat Metheny auf der großen Festival-Bühne von Marciac. Nelson Veras ist auf Alben von Aldo Romano, Magic Malik und Steve Coleman, aber auch von Chansonnier Claude Nougaro zu hören. In Deutschland lud ihn der Pianist Pablo Held zu spannenden Konzerten und Aufnahmen ein.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Walter Zimmermann: „Ländler Topographien“, Topan (Radio Sinfonie Orchester Frankfurt: Cristóbal Halffter); „Das irakische Alphabet“ (Irene Kurka, Sopran); 20 Figuren-Tänze (Michael Riessler, John Corbett, Klarinette; Bruno Piroth, Trompete; Konstantin Gockel, Gerhard Köhn, Violine; Martin Ingenhütt, Kontrabass); Aus „12 Lieder nach Gedichten von Lermontow und Mandelstam“ (Peter Schöne, Bariton; Jan Philip Schulze, Klavier); „Ländler Topographien,“ Tophran (Radio Sinfonie Orchester Frankfurt: Cristóbal Halffter)
23:03 – 24:00 | Ö1
Experimentelle elektronische Musik aus dem Iran und von der iranischen Diaspora – Neue Musik von Sote und Zabte Sote
2018 gründete Ata Ebtekar, der unter dem Künstlernamen Sote auftritt, Zabte Sote. Auf dem von ihm kuratierten Sub-Label von Opal Tapes veröffentlicht er seither experimentelle elektronische Musik von iranischen Künstlerinnen und Künstlern. Nachdem er im Iran und in Deutschland aufgewachsen war und anschließend 25 Jahre in den USA gelebt hatte, zog Ebtekar 2013 zurück nach Teheran. Wir hören in diesem Zeit-Ton in neue Alben von u.a. Rojin Sharafi, Sahab und Pouya Ehsaei hinein, aber auch in Sotes aktuelles Album „Moscels“, das ebenfalls bei Opal Tapes erschienen ist. Gestaltung: Susanna Niedermayr
23:03 – 24:00 | SWR2
NOWJAZZ: ARMENISCHE LEIDENSCHAFT – DER PIANIST TIGRAN HAMASYAN
VON HANS-JÜRGEN SCHAAL. Durch den Jazz entdeckte er die Musik seiner Heimat Armenien auf neue Weise. »Jazz war der Auslöser, dass ich erkannte: Ich komme ja aus einer Volksmusik-Tradition.« Tigran Hamasyans Musik ist durchzogen von der Melancholie armenischer Melodien: »Selbst wenn ich einen Jazzstandard arrangiere, muss er diesen armenischen Ansatz haben.« Allerdings kennt der Pianist auch noch ganz andere Inspirationen. Schon als 12-Jähriger war er verrückt nach Bebop, später wollte er Thrash-Metal-Gitarrist werden. Seine Musik kennt daher extreme Gegensätze zwischen traurig und heftig – und dies zuweilen innerhalb eines einzigen Stücks.
fr – 21.05.2021
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Kurzstrecke 109 – Feature, Hörspiel, Klangkunst – Die Sendung für Hörstücke aus der freien Szene
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: „Die Luft, in der ich atme“ – Clara Schumann, Bilder eines Künstlerlebens
Pianistin, Komponistin, einflussreiche Pädagogin, Herausgeberin, Konzertorganisatorin, Familienoberhaupt: Ohne Zweifel war Clara Schumann eine der faszinierendsten Figuren der Musikgeschichte. Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt als neunjähriges Wunderkind schlug sie das Publikum ebenso in ihren Bann wie bei ihrem letzten Konzert mehr als 60 Jahre später. Mit 15 komponierte sie ein Klavierkonzert, das die meisten Werke ihrer Virtuosen-Kollegen in den Schatten stellte. Noch nicht volljährig, unternahm sie alleine eine Konzertreise nach Paris. Gegen den Willen ihres übermächtigen Vaters setzte sie die Hochzeit mit Robert Schumann durch: der Beginn eines Ehelebens voll Licht und Schatten und einer einzigartigen künstlerischen Symbiose. Acht Kinder hat sie zur Welt gebracht und nach Schumanns frühem Tod alleine ernährt, unterstützt von Johannes Brahms; bis heute ranken sich um die Beziehung zwischen den beiden viele Legenden. Die Sendung vom September 2019 beleuchtet unterschiedliche Aspekte des Lebens und Wirkens dieser Ausnahme-Künstlerin, anhand von Briefen, Tagebüchern und Gesprächen mit Expertinnen. Eine Sendung von Eva Blaskewitz
22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Botschafter für Geist und Seele – Zu Besuch bei den Jubilee Singers in Nashville
Von Michael Groth. Kurz nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs wollte der Verband der Missionsgesellschaften in der Hauptstadt des Bundesstaates Tennessee ein Zeichen setzen. Er eröffnete eine „Free Colored School“, so nannte man das damals, in der die Nachfahren der ehemaligen Sklaven erstmals eine gute Ausbildung erhalten sollten. Der Studentenchor der Universität brachte die Tradition der religiösen Spirituals in die Konzertsäle des weißen Publikums. 150 Jahre später sind die „Jubilee Singers“ der Fisk-University aktiver denn je.
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Milestones – Jazzklassiker: Jimmy Giuffre – Die stille Revolution: „Fusion“ (1961) & „Thesis“ (1961)
Am Mikrofon: Niklas Wandt. 1961 erschienen die Alben „Fusion“ und „Thesis“ des Jimmy Giuffre Trios. Der feinnervige Kammerjazz blieb bei Erscheinen nahezu unbeachtet, entfaltete aber später vor allem in Europa enormen Einfluss. Jimmy Giuffre hatte bereits eine beachtliche Karriere als Holzbläser, Komponist und Arrangeur des Big Band- und Westcoast-Jazz hinter sich, als er sich mit 40 noch einmal auf ganz neues musikalisches Terrain begab. 1961 stieß er mit Paul Bley am Piano und Steve Swallow am Kontrabass in ungewohnte, experimentelle Gefilde vor. Eigenwillig komponierte Miniaturen, unter anderem die ersten Stücke der jungen Carla Bley, sind hier das Sprungbrett für Improvisationen, die sich mitunter komplett von Metrum und Harmonik lösen. Im Gegensatz zum wenig später aufkommenden Free Jazz ist der Fokus hier aber nach innen gerichtet – statt eruptivem Powerplay hört man eine versponnene, behutsam tastende Kammermusik mit düster-warmem Bluesfeeling. Diese Ästhetik wurde prägend für den europäischen Jazz der 70er-Jahre. Am 26. April wäre Jimmy Giuffre 100 Jahre alt geworden. Doch auch 2021 klingt die Musik seines Trios noch frisch und aktuell.
23:03 – 24:00 | Ö1
Kaleidophon 2021: Festival im Wohnzimmer statt vor Ort im Mühlviertel
Im März 2020 haben die Veranstalter des Ulrichsberger Kaleidophon das gesamte Programm auf 2021 verschoben. Und nun? Nicht alles ist umsetzbar, nicht alle MusikerInnen können anreisen. Aber ein Kaleidophon gab es. Drei Tage lang, jeweils zwei klein besetzte Konzerte. Zwar ohne Publikum, aber mit Mikrophonen – des ORF, der einen Tag aufgenommen hat und der Veranstalter, die uns die weiteren Mitschnitte zu Verfügung gestellt haben. Zu hören war und ist nun in zwei Zeit-Tönen: Ein Kaleidophon-typischer Mix aus (Free)Jazz, experimenteller Improvisation und neuer Musik, Musik u.a. mit der Geigerin Biliana Voutchkova, dem Trio Kleeb / Dahinen / Babel oder der Formation des Wiener Saxophonisten Jakob Gnigler. Gestaltung: Nina Polaschegg
23:03 – 24:00 UHR | SWR2
NOWJAZZ: ARBEIT AM MOBILE – DIE PIANISTIN UND KOMPONISTIN ULRIKE HAAGE
VON ULRICH KRIEST. Musik, Theater, Film, Literatur, Klangkunst – fast schon provozierend vielgestaltig und multimedial sind die Arbeitsfelder, für die Ulrike Haage komponiert. Selbst innerhalb der unterschiedlichen Arbeitsfelder sind noch erstaunliche Ausdifferenzierungen möglich zwischen Improvisation (Vladimir Estragon) und Pop (Rainbirds), zwischen Hörspiel und Hörkunst, zwischen Filmmusiken für Doris Dörrie oder Volker Koepp. Das Porträt fragt nach dem Selbstverständnis einer unabhängigen Künstlerin, deren Kunst auch darin besteht, all diese unterschiedlichen Interessen einem Mobile gleich in der Schwebe zu halten.
sa – 22.05.2021
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: „Die Luft, in der ich atme“ – Clara Schumann, Bilder eines Künstlerlebens
Pianistin, Komponistin, einflussreiche Pädagogin, Herausgeberin, Konzertorganisatorin, Familienoberhaupt: Ohne Zweifel war Clara Schumann eine der faszinierendsten Figuren der Musikgeschichte. Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt als neunjähriges Wunderkind schlug sie das Publikum ebenso in ihren Bann wie bei ihrem letzten Konzert mehr als 60 Jahre später. Mit 15 komponierte sie ein Klavierkonzert, das die meisten Werke ihrer Virtuosen-Kollegen in den Schatten stellte. Noch nicht volljährig, unternahm sie alleine eine Konzertreise nach Paris. Gegen den Willen ihres übermächtigen Vaters setzte sie die Hochzeit mit Robert Schumann durch: der Beginn eines Ehelebens voll Licht und Schatten und einer einzigartigen künstlerischen Symbiose. Acht Kinder hat sie zur Welt gebracht und nach Schumanns frühem Tod alleine ernährt, unterstützt von Johannes Brahms; bis heute ranken sich um die Beziehung zwischen den beiden viele Legenden. Die Sendung vom September 2019 beleuchtet unterschiedliche Aspekte des Lebens und Wirkens dieser Ausnahme-Künstlerin, anhand von Briefen, Tagebüchern und Gesprächen mit Expertinnen. Eine Sendung von Eva Blaskewitz
19:34 – 20:00 | SWR2
SWR2 JAZZ: MIT COOLNESS UND SEELE – DIE SÄNGERIN PEGGY LEE
VON HENRY ALTMANN. Nach außen schien sie das wasserblonde »All American Girl« zu sein, eine Peggy-Puppe. In Wirklichkeit war sie selbstbewusst. Peggy Lee begann bei Benny Goodman, wechselte erfolgreich zum Jazz-Pop, reüssierte als Schauspielerin, nahm 60 Alben auf und textete 200 Songs. »Die blonde Sirene aus der Prärie« tat stets das Rechte und wusste ihre Rechte gegenüber mächtigen Plattenbossen wahrzunehmen. In ihrer Stimme aber glommen die Hinterzimmer des Herzens, eine coole Souveränität konterte und kaschierte eine traumatische Kindheit und vier stürmische Ehen. Am 26. Mai wäre Peggy Lee 101 Jahre alt geworden.
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Revisited Forum neuer Musik 2013 – News from the Colonies
Alan Hilario: „Schöner Götterfunken! Bilder einer Ausstellung einer Ausstellung“ (Ausschnitte). Mark Kysela, Saxofon; Nikola Lutz, Saxofon; Pascal Pons, Schlagwerk; Alan Hilario, Live-Elektronik. Aufnahmen vom 19. und 21.4.2013 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln
Am Mikrofon: Frank Kämpfer. In seinem Stück „Schöner Götterfunken!“ kombiniert der philippinische Komponist Alan Hilario (*1967) drei improvisierende Musiker mit einem Bildergewitter. Auf den zwei Videowänden: die Unterdrückung der Afrikaner. Asynchron in schnellem Takt wechseln Dokumente der um 1900 in Europa beliebten exotistischen Völkerschauen und Bilder gequälter schwarzer Menschen 100 Jahre danach. Hilario zielt mit diesem, in Ohren und Augen gleichermaßen schmerzenden Event auf nichts Geringeres als den „kolonialen Blick“, den er mit seiner Kunst bewusst machen will. Musikalische Basis ist der Schiller-Vers aus Beethovens „Neunter“ – hier allerdings zum Morse-Rhythmus verfremdet. Der beißende akustische Sound sucht sich mit Bedacht aller Kategorisierungen zu entziehen. Hilarios Video-Text-Stück diskutiert zugleich Wirkmechanismen heutiger elektronischer Medien: Bilder des Schreckens werden ihrer Zusammenhänge entrissen und als ästhtisches Artefakt konsumiert. Ein weiteres Feld der komponierten Irritation ist die vielgestaltige Welt der Perkussionsinstrumente: Versammelt im Set der heutigen Neuen Musik, dokumentieren sie ihrerseits koloniale Geschichte.
so – 23.05.2021
22:08 – 23:00 | Ö1
60 Jahre Biennale Zagreb – Intendantin Margareta Ferek-Petric über die Jubiläums-Ausgabe der Biennale Zagreb
Die 1961 von Milko Kelemen gegründete Biennale Zagreb war neben dem Warschauer Herbst eines der zentralen Festivals zeitgenössischer Musik im ehemals kommunistischen Europa. Es zählt zu den angesehensten Uraufführungsfestivals und wird in jedem ungeraden Jahr abgehalten. Künstlerische Leiterin der Ausgaben 2021 und 2023 ist die in Österreich lebende, in Zagreb geborene Komponistin Margareta Ferek-Petric. In „Zeit-Ton extended“ erläutert sie das Konzept des Jubiläumsfestivals. Die Ausgabe 2021 kann aus Corona-Gründen nicht wie geplant nur im Frühjahr stattfinden, sondern wird in vier Veranstaltungsblöcken übers Jahr verteilt. Gestaltung: Rainer Elstner
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Kantoren, Künstler und Konzerte – Die jüdische Musikszene zwischen München und Hannover
Jüdische Musik, sie ist vielfach verbunden mit dem Wort „Klezmer“, der beschwingten oder melancholischen Tanzmusik der jüdischen Feste. Aber jüdische Musik ist mehr als das. Immer mehr Künstler beschäftigen sich mit der jiddischen Sprache, lassen alte und neue Gedichte und Geschichten durch Musik facettenreich lebendig werden. Seit 2008 werden am Abraham Geiger Kolleg in Berlin Kantoren ausgebildet. Der Kantor, genannt Chasan, ist ein Vorsänger, der die jüdische Liturgie wesentlich durch die gesungenen Gebete gestaltet. Und so, wie die Spuren dieser Melodien sich heute nicht nur in der Synagoge, sondern auch in einer großen Vielfalt unterschiedlicher Stile finden, singen die Kantoren nicht nur in der Synagoge, sondern auch bei Jazzfestivals oder in Opernhäusern. Der Rekonstruktion der mittelalterlichen jüdischen Motive widmet sich das Ensemble „Simchat Hanefish“ in Halle. Und die Villa Seligman in Hannover ist ein anerkanntes Zentrum der klassischen jüdischen Musik. „Musik der Welt“ geht auf eine musikalische Reise durch die jüdische Musikszene Deutschlands, von Ausbildung bis Konzert. Von und mit Julia Smilga