Seit 2012 findet der International Jazz Day statt und seit vier Jahren beteiligt sich auch der Verein JAZZ.GRAFING in Kooperation mit der Stadt Grafing daran. Unter dem Motto „RISING STARS – BACK HOME“ präsentierte der Verein junge Musiker, die in der heimischen Umfeld groß geworden sind und sich mittlerweile als Profis in der Szene tummeln.
Natürlich ist auch dieses Jahr alles anders als sonst. Die Pandemie stellt Veranstalter wie Musiker vor große Herausforderungen. Bei JAZZ.GRAFING gilt vor allem Eines: Bange machen gilt nicht! Die Stadthalle in Grafing verfügt über genügend Platz und Engagement aller Beteiligten, um den International Jazz Day auch dieses Jahr, wie schon 2020, live zu streamen. Dazu eingeladen wurde die Sängerin Alma Naidu, die bereits bei den EBE-Jazzfestivals 2015 und 2019 aufgetreten ist und kürzlich mit dem Kurt Maas Jazz Award ausgezeichnet wurde. Der 1998 in der Nachbarschaft Ebersberg geboren Pianist Niklas Roever ist dem Verein JAZZ.GRAFING musikalisch seit 2002 verbunden und hat nach frühen Erfahrungen in heimischen Jam-Sessions bereits mit 15 Jahren angefangen an der Hochschule für Musik und Theater in München zu studieren. Dazu gesellte außerdem sich die Bassistin Julia Hornung, die in der Band SiEA oder dem Monaco Swing Ensemble spielt und u.a. eine eigene Booking Agentur sowie einen Musikverlag betreibt. Der in Grafing aufgewachsene Schlagzeuger Johannes Rothmoser studierte ebenfalls an der Hochschule in München und ist seit ca. 10 Jahren in verschiedensten musikalischen Metiers unterwegs.
Überaschenderweise haben die vier Musiker bis dato noch nie gemeinsam gespielt und sich extra für diesen Abend zusammen gefunden. Das Programm bestand aus einer gelungenen Auswahl von Eigenkompositionen und ein paar aktuellen Jazz- Nummern wie z.B. Nate Smiths „Pages“ als Opener des Konzertes. Bei „Let It Ride“ aus der Feder von Robert Glasper & Norah Jones mischten sich Joachim Jann am Saxophon und Frank Haschler an den Percussions als musikalische Gäste des Abends unter die Band. Zwischen den Stücken führte eine abwechslungsreiche Moderation und Interviews des Vereins-Vorstands Bernhard Ladstätter sowie Jazz-Urgestein Josef Ametsbichler durch den Abend. Mit „Hold On To You“ & „Something About The Rain“ präsentierte Alma Naidu zwei Nummern aus ihrer Feder. Niklas Roevers „Mafioso“ fand Einzug ins Programm und mit seinem „The Rest Is Yet To Come“ gab es an diesem Abend sogar eine Uraufführung. Julia Hornung steuerte eine sehr persönliche Komposition bei: „Marrakesch“, mit Frank Haschler an den Percussions. Für die Zugabe, Steve Swallows augenzwinkerndes „Ladies In Mercedes“, fanden sich dann auch noch einmal die beiden JAZZ.GRAFING Vorstände Haschler und Jann mit ihren Instrumenten auf der Bühne ein und jammten mit den Rising Stars. Alles in allem ein wunderbar kurzweiliger, entspannter und abwechslungsreicher Abend zum diesjährigen International Jazz Day.
Aber – das war nur der Auftakt: weitere Konzerte des Vereins sind geplant und … Pandemie hin und/oder her … das EBE-Jazz Festival 2021 ist so gut wie am Start. Das Programm steht, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und das traditionelle „EBE – JAZZ 21“ Schild ist bereits produziert – jetzt muss nur noch die offizielle Zulassung erteilt werden! Hoffen wir, dass diesen Herbst alle durchgeimpft, die Weichen auf gesellschaftliche Entspannung gestellt sind und wir uns endlich wieder auf internationale Live-Konzerte im Rahmen des Festivals freuen können.
Text & Fotos: Thomas J. Krebs