Die Radiowoche. Foto/Montage: Hufner

Die Radiowoche vom 24.05.21–30.05.21

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 21. Aktuell muckelt die ARD-Radio-Suchmaschine wieder und steht nur komplett leer und still. Keiner antwortet auf Anfragen.

Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr.


Jazz im Radio (Fernsehen)

Periodika: Dauersendungen ohne genügend Infos – Tagesbegleitradio

  • SWR 2SWR2 Jazz vor Sechs 17:50 bis 18:00
  • hr2-kultur – Hörbar – Musik grenzenlos 19:04 bis 20:00
  • NDR Kultur Play Jazz! Das Jazzmagazin 22:30 bis 23:30
  • MDR Kultur – Jazz 19:05 bis 20:00
  • MDR Kultur –Jazz Lounge 19:35 bis 20:00
  • WDR3 – Jazz & World – Improvisiertes zum Tagesausklang – Montag bis Freitag, 22.04 – 0:00 Uhr
  • WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann 13:04 bis 15:00 (Samstags)

mo – 24.05.2021


23:03 Uhr | SWR2
JetztMusik: Aus der Asche – Das Berliner Vokalensemble PHØNIX16

Von Martina Seeber. Schon lange vor Corona hat das Berliner Kollektiv PHØNIX16 begonnen, traditionelle Konzertformate zu überdenken und nach neuen Präsentationsformen zu suchen. Die Pandemie hat diesen Prozess nicht ins Stocken gebracht, sondern eher noch beschleunigt. Gegenwärtig erkunden die 12 Sänger*innen die Möglichkeiten des Films, kontrapunktieren Joe Bidens Amtseinführung mit einem Livekonzert oder begeben sich mit Martin Schüttler und Mathias Monrad Møller in den deutschen Wald. Nebenbei entdeckt das Ensemble fast vergessene Werke von Karlheinz Stockhausen und Dieter Schnebel neu.


di – 25.05.2021


21:05 Uhr | DLF
Jazz Live: Cologne Duets

Lars Duppler, Klavier; Stefan Karl Schmid, Tenorsaxofon. Aufnahme vom 7.2.2021 aus dem Loft, Köln. Am Mikrofon: Anja Buchmann. In ihrem Duo-Programm Rímur beziehen sich Saxofonist Stefan Karl Schmid und Pianist Lars Duppler auf isländische Volkslieder. Die Musik der beiden Kölner mit skandinavischen Wurzeln changiert zwischen heiter und wehmütig und lässt weite imaginäre Landschaften vorüberziehen. Lars Duppler und Stefan Karl Schmid sind jeweils Kind eines deutschen Vaters und einer isländischen Mutter. Die Beschäftigung mit ihren nordischen Wurzeln zieht sich durch ihre eigene Musik. Der Saxofonist interpretierte und arrangierte mehrfach traditionelle Melodien, der Pianist nahm sogar ein ganzes Album mit Bearbeitungen auf. 2013 taten sie sich unter diesem Vorzeichen zum Duo Rímur zusammen: Ihre Stücke entstehen auf der Basis isländischer Volks- und Tanzlieder, deren Stoffe und Motive der Saga-Tradition entstammen. Gemeinsam erschaffen Schmid und Duppler melodiöse, mal tänzerische, mal kontemplative, mal expressive Song-Improvisationen. Im Kölner Loft spielten sie ihr atmosphärisches Programm live ohne Publikum ein.

21:05 – 22:00 UHR | SWR2
SWR2 JAZZ SESSION: JAZZ BEI DEN DONAUESCHINGER MUSIKTAGEN (3) – THE NECKS

VON FRANZISKA BUHRE. Die australische Band The Necks hat sich in über 30 Jahren den Rang einer Kultband erspielt. Pianist Chris Abrahams, Schlagzeuger Tony Buck und Bassist Lloyd Swanton verwarfen von Anfang an das Konzept, sich auf Konzerte vorzubereiten. Und so werden Zuhörende Teil von Prozessen der Annäherung, Überlagerung, Verdichtung und fortwährender Wiederholung von Klängen, welche die Musiker manchmal über Stunden entfalten. Ihre Konzerte eröffnen psychoakustische Erfahrungswelten, in die man wie von selbst eintauchen kann. 2008 waren The Necks zu Gast bei den Donaueschinger Musiktagen.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Weltenbummler, Bettler, Enigma – Der Komponist Gordon Sherwood

Der Komponist Gordon Sherwood ist schwer zu fassen. Das gilt für seinen Stil genauso wie für sein rastloses Leben. Geboren wird er in den USA, wo die Karriere vielversprechend anfängt: mit der Uraufführung seiner Symphonie durch die New Yorker Philharmoniker. Doch mit einem herkömmlichen Werdegang kann Sherwood nichts anfangen – er geht seinen eigenen Weg, der ihn quer über die Kontinente führt. Angetrieben durch eine asketische Philosophie, auf der Suche nach Sinn und Inspiration, verbringt er den größten Teil seines Lebens als Bettler. Und schreibt nebenher über 100 Werke – quer durch alle Genres. Die Pianistin Masha Dimitrieva kannte Sherwood persönlich und setzt sich seit zwanzig Jahren für die Wiederentdeckung ein. Gemeinsam mit ihr und anderen Weggefährten begeben wir uns auf Spurensuche. Eine Sendung von Johann Jahn

23:03 – 24:00 | Ö1
Burgenland-CD „In Sand geschrieben“ – Literarisches für die Singstimme mit Klavierbegleitung aus dem Burgenland – die aktuelle CD von Komponist/innen aus dem Burgenland

Die „Komponist/innen und Interpret/innen im Burgenland“ (KIBu) habe gemeinsam mit der Sopranistin Lisa Rombach und dem Pianisten Eduard Kutrowatz eine CD mit Vokalstücken von sieben verschiedenen wie unterschiedlichen Komponisten herausgebracht. Eduard Kutrowatz, Karl Messner, Thomas Maria Monetti, Stefan Kocsis, Herwig Reiter, Otto Strobl und Jens Takács sind dabei Partnerschaften mit den Autorinnen und Autoren Hermann Hesse, Peter Turrini, Walter Paul Kirsch, Gertrud Zelger-Alten, Christine Lavant, Erich Kästner, Hilde Domin, Hertha Kräftner, Hugo von Hofmannsthal und Christine Nöstlinger eingegangen. Und schon alleine die Namen machen mehr als neugierig und wecken Erwartungen.

Dass dabei der Titel des Samplers („In Sand geschrieben“) eingeschriebenes Programm dieser Erwartungshaltung sein könnte, hat sich vermutlich erst im finalen Durchhören des Tonträgers ergeben. Ebenso wie eine Diversität, die schon allein durch die vertretenen Komponisten und deren zeitliches Schaffensfeld breit aufgestellt ist. Die „kroatischen Bauernlieder“ des Jenö Takács stehen in einem völlig anderen Kontext als die Turrini-Vertonung von Thomas Maria Monetti, der dieses Projekt in seiner Funktion als Verantwortlicher von KIBu auch maßgeblich mitgestaltet hat. Gestaltung: Gerhard Krammer


mi – 26.05.2021


23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer neuen Folge der „Zeit-Ton“-Reihe „Die Klien-Brüder – Neue Musik im Härtetest“ (Gestaltung: Rainer Elstner und Andreas Maurer). Diese Serie gibt es auch als Ö1 Podcast. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph


do – 27.05.2021


19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: „Die Angst vor der gefühlt letzten Symphonie“ – Beethovens Zehnte und Tschaikowskys „Fünfeinhalbte“

„Sollte die Symphonie, an der ich gerade arbeite, meine letzte sein?“ Diese Frage hat sich mancher Komponist gestellt, an einem bestimmten Punkt seines Schaffens. Eine Frage, die für den einen oder anderen so quälende Züge annahm, dass eine begonnene Symphonie auch mal nicht fertig wurde, ihren Autor unvollendet überlebte. Volkmar Fischer präsentiert eine Sendung aus dem Jahr 2015, in der es sich um gefühlt letzte und definitiv letzte Symphonien dreht, auch vorletzte. Und um das, was ihre Urheber andeuten oder gezielt überspielen: die Angst vor dem Ende! Eine Sendung von Volkmar Fischer

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Sabine Liebner und ihre aktuelle CD mit Suiten von GiacintoScelsi

Giacinto Scelsi: Suite Nr. 11; Aus „Bot-Ba“ (Sabine Liebner, Klavier)

23:03 – 24:00 | Ö1
Elia Moretti über die Performativität von Klang – „Once Enea Stuck An Apple Seed In My Ear“ von Elia Moretti

Nachdem es für Musiker/innen derzeit schwierig ist zu reisen, baten uns im März unsere Kolleg/innen von der Sendereihe R(A)DiO(CUSTICA) des Tschechischen Rundfunks um Produktionshilfe. Sie fragten, ob wir die Mezzosopranistin Lore Lixenberg ins Studio laden könnten, um ihren Part für ein neues Stück von Elia Moretti aufzunehmen. Dieser Bitte sind wir sehr gerne nachgekommen, über Liveschaltung konnte der Komponist in Prag unsere Aufnahmesession in Wien mitverfolgen und begleiten, ein wichtiger Schritt in der Entstehung von „Once Enea Stuck An Apple Seed In My Ear“, heute im Zeit-Ton hören Sie die österreichische Erstaufführung.

Das Radio war aber nicht nur zentrales Produktionsmittel sondern ist auch thematischer Kern von „Once Enea Stuck An Apple Seed In My Ear“. Für seine Doktorarbeit in Musikwissenschaft erforscht Elia Moretti derzeit die Performativität von Klang. Das Radio eröffnet hier einen Vorstellungsraum. Gerade weil es ohne Visualisierungen auskommt, lässt es in den Köpfen der Hörer/innen neue Bilder entstehen, beflügelt deren Phantasie und schärft dabei die Sinne. Oftmals zu schnell würde wir heute meinen zu verstehen, was wir sehen oder hören, so Moretti im Zeit-Ton Interview, und genauso schnell kategorisieren wir in Gut und Böse, fällen wir unsere moralischen Urteile. „Ich glaube, wir brauchen eine Revolution“, hält der Komponist dem entgegen, „eine völlig neue Art, wie wir den Kontext, in dem wir uns befinden, wahrnehmen.“ Gestaltung: Susanna Niedermayr

23:15 – 24:00 UHR | SWR2
NOWJAZZ: BRILLIANTER KORNETT-FORSCHER – KIRK KNUFFKE UND SEINE VIELFÄLTIGEN MUSIK-PROJEKTE

VON SSIRUS W. PAKZAD. Der Amerikaner Kirk Knuffke gehort zu den wenigen Musikern, die sich ganz und gar dem Kornett verschrieben haben, einem Vertreter aus der Familie der Blechblasinstrumente. Auf seinem Klangerzeuger hat er einen Ton kultiviert, der sich sofort wieder erkennen lasst. Der 41-Jährige setzt ihn in recht unterschiedlichen Projekten ein, die von ganz filigraner Kammermusik bis zum Free Jazz reichen. 2014 nahm Knuffke, der deutsche Wurzeln besitzt, mit Melissa Aldana, Jacob Bro und anderen am SWR NEWJazz Meeting teil.


fr – 28.05.2021


19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Hafen für fremde Kulturen – Musik der Mittelmeerinsel Lampedusa

Lampedusa, südlich von Sizilien gelegen, befindet sich näher am afrikanischen Kontinent als an Europa. Die einsame Insel, gerade 130 Kilometer von Nordafrika entfernt, war in ihrer Geschichte eine wichtige Station zwischen den Kontinenten. Mit den Seefahrern, die hier Schutz suchten, kamen auch die Klänge aus Nordafrika und haben sich mit der lampedusanischen bzw. sizilianischen Kultur vermischt. Zum ersten Mal weiter bekannt wurde das Eiland durch den Roman „Der Leopard“ von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Von der außergewöhnlichen Naturschönheit Lampedusas wurden viele italienische Stars angezogen und haben hier Spuren hinterlassen: Domenico Modugno, bekannt durch seinem fünfziger Jahre Hit „Volare“, ebenso wie Liedermacher Claudio Baglioni mit seinem Festival „O’ Scià“, wörtlich „mein Atem“. Die Liedermacher der Insel orientieren sich in ihren Stücken an der besonderen Lage Lampedusas, integrieren arabische Traditionen und beziehen sich auf die sizilianische Erzählweise der Cantastorie. In jüngster Zeit steht Lampedusa für das Phänomen der Migration und ist Schauplatz für Flüchtlingsdramen. Doch die Insel ist viel mehr als das – sie ist ein Mikrokosmos, in dem sich vielfältige musikalische Einflüsse aus Sizilien und der arabischen Welt verbinden. Eine Sendung von Dorette Deutsch

23:03 – 24:00 | Ö1
Kaleidophon 2021: Festival im Wohnzimmer statt vor Ort im Mühlviertel

Im März 2020 haben die Veranstalter des Ulrichsberger Kaleidophon das gesamte Programm auf 2021 verschoben. Und nun? Nicht alles ist umsetzbar, nicht alle MusikerInnen können anreisen. Aber ein Kaleidophon gab es. Drei Tage lang, jeweils zwei klein besetzte Konzerte. Zwar ohne Publikum, aber mit Mikrophonen – des ORF, der einen Tag aufgenommen hat und der Veranstalter, die uns die weiteren Mitschnitte zu Verfügung gestellt haben. Zu hören war und ist nun in zwei Zeit-Tönen: Ein Kaleidophon-typischer Mix aus (Free)Jazz, experimenteller Improvisation und neuer Musik, Musik u.a. mit der Geigerin Biliana Voutchkova, dem Trio Kleeb / Dahinen / Babel oder der Formation des Wiener Saxophonisten Jakob Gnigler. Gestaltung: Nina Polaschegg

23:03 – 24:00 UHR | SWR2
NOWJAZZ: SONIC WILDERNESS

VON THOMAS LOEWNER UND JULIA NEUPERT. Diese Reihe auf dem freitaglichen NOWJazz Update Sendeplatz führt in abenteuerliche Zwischenwelten des Jazz. Ob Improv, Electronica, Klangkunst, Noise oder Rock – für die atmosphärischen Mixes gibt es nur eine Regel: Die Lust am musikalischen Abenteuer muss hörbar sein.


sa – 29.05.2021


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Hafen für fremde Kulturen – Musik der Mittelmeerinsel Lampedusa

Lampedusa, südlich von Sizilien gelegen, befindet sich näher am afrikanischen Kontinent als an Europa. Die einsame Insel, gerade 130 Kilometer von Nordafrika entfernt, war in ihrer Geschichte eine wichtige Station zwischen den Kontinenten. Mit den Seefahrern, die hier Schutz suchten, kamen auch die Klänge aus Nordafrika und haben sich mit der lampedusanischen bzw. sizilianischen Kultur vermischt. Zum ersten Mal weiter bekannt wurde das Eiland durch den Roman „Der Leopard“ von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Von der außergewöhnlichen Naturschönheit Lampedusas wurden viele italienische Stars angezogen und haben hier Spuren hinterlassen: Domenico Modugno, bekannt durch seinem fünfziger Jahre Hit „Volare“, ebenso wie Liedermacher Claudio Baglioni mit seinem Festival „O’ Scià“, wörtlich „mein Atem“. Die Liedermacher der Insel orientieren sich in ihren Stücken an der besonderen Lage Lampedusas, integrieren arabische Traditionen und beziehen sich auf die sizilianische Erzählweise der Cantastorie. In jüngster Zeit steht Lampedusa für das Phänomen der Migration und ist Schauplatz für Flüchtlingsdramen. Doch die Insel ist viel mehr als das – sie ist ein Mikrokosmos, in dem sich vielfältige musikalische Einflüsse aus Sizilien und der arabischen Welt verbinden. Eine Sendung von Dorette Deutsch

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Ouagadougou Groove

Die ehemalige französische Kolonie Obervolta, heute Burkina Faso, besitzt eine der faszinierendsten Musikszenen Westafrikas. Neben den klassischen Barden, den Griots, die zur gezupften Spießlaute Ngoni ihre jahrhundertealten Lieder singen, und einer Vielfalt an lokalen Trommeltraditionen, steht die Popularmusik seit den 1960er Jahren in voller Blüte. Ein musikalischer Dschungel, in dem sich afro-kubanische Rhythmen, Funk, Jazz Combos und Reggae begegnen und mit einem neuen kosmopolitischen afrikanischen Selbstbewusstsein verbinden. Ein Crashkurs durch die Welt lokaler afrikanischer Grooves bis hin zu den aktuellen Klangtüftlern von „Burkina electric“. Eine Sendung von Eckehard Pistrick


so – 30.05.2021


19:25 – 20:00 UHR | SWR2
SWR2 JAZZ: SMILING THE BLUES AWAY – DER KLARINETTIST BARNEY BIGARD

VON GERD FILTGEN. Der aus New Orleans stammende Barney Bigard (1906 – 1980) beherrschte meisterhaft die kreolische Klarinetten-Tradition seiner Heimatstadt. In seiner klangvollen Spielweise dominierten virtuose, im tiefen wie auch hohem Register seines Instruments kreierte Improvisationen, die zahlreiche historisch relevante Sessions veredelten. Man stößt auf Bigards Namen in den Bands von Traditional Jazz-Giganten wie Jelly Roll Morton und King Oliver. Noch bekannter wurde er durch sein Engagement im Duke Ellington Orchester. Für ihn komponierte der prominente Bandleader sogar »Clarinet Lament (Barney’s Concerto)«.

22:08 – 23:00 | Ö1
Jet Lag All Stars Radio Show – Radio aus den Parklücken der Aufmerksamkeit

Dort, wo Heiliges und Alltag, Ekstase und To-do-Liste zusammentreffen, präsentieren die Jet Lag All Stars Musik, Gespräche, Reportagen und Essays vom äußersten Rand der Woche. Die Jet Lag All Star Radio Show ist die Bügelfalte des Kunstsonntags. Gestaltung: Robert Czepel, Rainer Elstner, Alexander Ach Schuh, Thomas Tesar, Elke Tschaikner, Christian Scheib und Klaus Wienerroither

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Die Kunst der schwebenden Klänge – Steev Kindwald in Rajasthan

Seit zwanzig Jahren bereits spielt Steev Kindwald die indische Doppelflöte Alghoza. Erst nach zwanzig Jahren Übung, sagt sein Meister in Rajasthan, klingt das Instrument gut. Vorausgesetzt, man widmet sich voll und ganz dem Alghoza-Studium. Alghoza spielen sei das Erste, was man nach dem Aufwachen macht und das Letzte, bevor man zu Bett geht. Für Steev Kindwald geht es um viel mehr als das bloße Üben auf einem Instrument: Alghoza spielen ist ein Seins-Zustand, eine Lebensform. Und es ist die Kunst, wie jene Menschen zu leben, die die Alghoza bis zur Vollendung verinnerlicht haben, und dennoch seine eigenen Varianten dieser Musik zu prägen. Wie kaum ein anderer Musiker vereint Steev Kindwald die Einflüsse verschiedenster Kulturen in sich. Sein Faible für komplexe, rhythmische Strukturen verbindet Steev mit seiner Herkunft: ein Teil der Familie hat ihre Wurzeln in Siebenbürgen, Rumänien. Ansonsten lebt Steev zwischen den Kontinenten –  USA, Frankreich, Japan. Auf seinen ausgedehnten Reisen durch Asien dokumentiert Kindwald seit Jahren auch Meistermusiker und zeremonielle Musiken. So ist ein beeindruckendes Tonarchiv entstanden. Kindwald lernt Flöten und Maultrommeln anzufertigen und lässt sich dabei inspirieren von Instrumenten, die ihm auf seinen Reisen durch Asien begegnen oder von Sammlungsstücken aus ethnologischen Museen und archäologischen Ausgrabungen. Eine Sendung von Helen Hahmann

 

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