Ein kleiner Blick in die Radiowoche 22. Aktuell muckelt die ARD-Radio-Suchmaschine wieder und steht nur komplett leer und still. Keiner antwortet auf Anfragen.
Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr.
Jazz im Radio (Fernsehen)
- SR2 – JazzNow – Sonntags von 20.04 bis 22.30 Uhr
- BR-KLASSIK – Jazztime – Von Montag bis Freitag täglich um 23.05 Uhr
- rbb-kultur – Late Night Jazz – Sa und So 23:04 – 24:00 Uhr
- hr2-kultur – Jazz in hr2-kultur – täglich
- NDR Kultur – Play Jazz – 5x die Woche
- SWR2 – Jazz – täglich
- Deutschlandfunk – Jazz (Überblick) – Jazz Live, JazzFacts und Milestones
- Deutschlandfunk Kultur – Jazz – diverse Sendetermine
- Ö1 – diverse Sendetermine
- ARTE TV – Jazz
Periodika: Dauersendungen ohne genügend Infos – Tagesbegleitradio
- SWR 2 – SWR2 Jazz vor Sechs 17:50 bis 18:00
- hr2-kultur – Hörbar – Musik grenzenlos 19:04 bis 20:00
- NDR Kultur – Play Jazz! Das Jazzmagazin 22:30 bis 23:30
- MDR Kultur – Jazz 19:05 bis 20:00
- MDR Kultur –Jazz Lounge 19:35 bis 20:00
- WDR3 – Jazz & World – Improvisiertes zum Tagesausklang – Montag bis Freitag, 22.04 – 0:00 Uhr
- WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann 13:04 bis 15:00 (Samstags)
mo – 31.05.2021
23:03 – 24:00 | Ö1
Vokalmusik mit cantando admont – Alt und Neu im Dialog. Das Vokalensemble cantando admont
Vor fünf Jahren sind die Sängerinnen und Sänger zum ersten Mal aufgetreten; mit Werken bedeutender Komponisten der Grazer Hofkapelle des 16. Jahrhunderts und mit einer Komposition von Beat Furrer, die zuvor noch nicht in Österreich zu erleben war. Das war am 6. August in der Stiftskirche in Admont. Inzwischen konnte man sich bei Festivals in Wien, Salzburg, Bayreuth, Mailand oder Buenos Aires von der vokalen Kunst und künstlerischen Kompetenz des Ensembles cantando admont überzeugen.
Die Verbindungen und Beziehungen zwischen Alter und Neuer Musik prägen auch das Programm, das das Ensemble im Dezember kreiert hat und nur vor unseren Mikrophonen präsentieren konnte: Es untersucht Beziehungen zwischen Musik aus dem 16. Jahrhundert (Annibale Padovano) und Vokalkompositionen aus unserer Zeit – von Klaus Lang und Orestis Toufektsis. Gestaltung: Franz Josef Kerstinger
di – 01.06.2021
00:10 bis 02:00 | BAYERN 2
concerto bavarese
Rudi Spring: Kammersymphonie Nr. 4, op. 87 (Camerata Bern: Rudi Spring); Markus Zahnhausen: „Musica inquieta“ (Susanna Laurin, Blockflöte); John Dowland/Georg Glasl: „Semper Dowland semper Dolens“ (Georg Glasl, Zither); Jan Müller-Wieland: Streichquartett (Keller Quartett); Johannes Tonio Kreusch: Aus „Crossing Borders“ (Johannes Tonio Kreusch, Gitarre); Viera Janárceková: Klavierkonzert (Ivan Buffa, Klavier; Bamberger Symphoniker: Jonathan Nott)
21:05 – 22:00 Uhr | SWR 2
SWR2 Jazz Session: Wilde Señora – Irène Schweizer zum 80. Geburtstag – Von Julia Neupert
Irène Schweizer gilt als die Grande Dame des europäischen Free-Jazz-Pianos. Geboren wurde sie am 2. Juni 1941 in Schaffhausen in der Schweiz. Im Gasthof ihrer Eltern begann sie als junges Mädchen erst mit dem Schlagzeug- und später dann mit dem Klavierspiel. Early Jazz, die Musik der südafrikanischen Band Blue Notes und das freie Spiel prägten ihre Handschrift als Musikerin – die nicht nur eine Pionierin, sondern eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten des europäischen Free Jazz ist. Zu ihrem 80. Geburtstag senden wir Solo-Aufnahmen von Schweizers Konzert beim Festival Enjoy Jazz 2016.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Neue Musik von frecher Offenheit – 30 Jahre Münchner aDevantgarde-Festival
„Es muss möglich sein, dass sich Neue Musik mitteilt, ohne dass man dafür ein Vorwissen benötigt“, sagt Moritz Eggert. Der Münchner Komponist gehörte Ende der 1980er Jahre in der Kompositionsklasse von Wilhelm Killmayer zu jenem Häuflein junger Avantgardisten, die weg wollten von dem elitären Image, das die Neue Musik umgab. Sie sagten Adé zum Insider-Habitus, brachen mit dem avantgardistischen Nimbus, dass man als Hörer einer eingeschworenen Gemeinschaft angehören müsse, um mitreden zu können. Moritz Eggert und seine Kollegen gründeten 1991 die „aDevantgarde“. Inzwischen feiert das Münchner Festival, das alle zwei Jahre stattfindet, seinen 30. Geburtstag. Wie sieht es heute aus mit dem Anspruch, interaktiv, multimedial, pluralistisch zu sein und dabei dem Publikum zugänglich und verständlich? Wir haben uns mit dieser und anderen Fragen in der Szene der ADEvantgardisten umgehört. Wir haben Stimmen von ProtagonistInnen gesammelt und zeichnen die Geschichte das Festivals von seinen Anfängen bis heute nach. Eine Sendung von Ulrich Möller-Arnsberg
23:03 – 24:00 | Ö1
Lockdownsessions mit dem ORF-Radiosymphonieorchester: Neue Einspielungen mit Musik von Roxanna Panufnik, Konstantia Gourzi und Anestis Logothetis
Das ORF-Radiosymphonieorchester Wien hat in den vergangenen Monaten unter dem Hashtag „Lockdownsessions“ zahlreiche neue Werke – großteils mit seiner Chefdirigentin Marin Alsop – einstudiert und aufgenommen. Pandemiebedingt konnten diese Kompositionen bisher nicht vor Publikum gespielt werden, ein Grund mehr, sie den Ö1 Hörer/innen als Radiopremieren zu präsentieren.
Die griechische Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi war 2020 Composer in Residence auf Schloss Grafenegg in Niederösterreich. Ihre „Gedichte zu Prometheus“, op. 28 stammen aus dem Jahr 2015 und sind, dem Prometheus-Mythos entsprechend, ein Ringen um Erkenntnis. Gourzi fand es reizvoll, sich mit der „Frage der Tradition und unseren Wurzeln“ auseinanderzusetzen, sich in ihnen zu erkennen und sie klanglich ins Heute zu übertragen.
Im Jahr 2013 schrieb die Britin Roxanna Panufnik „Two Composers, Four Hands” für doppeltes Streichorchester anlässlich der 100. Geburtstage des Grand Seigneurs der polnischen Musik, Witold Lutoslawski, und ihres Vaters, dem aus Warschau gebürtigen Komponisten Andrzej Panunfik. Roxanna Panufnik zählt zu den prominentesten Musikschaffenden Großbritanniens, hat für unterschiedliche Besetzungen komponiert und erhielt 2019 einen Auftrag für zwei Dirigentinnen und zwei Chöre, der von Marin Alsop, der Chefdirigentin des RSO Wien, und Valentina Peleggi mit dem Baltimore Symphony Orchestra uraufgeführt worden ist.
Am 27. Oktober jährt sich der Geburtstag von Anestis Logothetis zum 100. Mal. Bereits im Frühjahr hat das RSO zwei seiner grafisch notierten Kompositionen, die Ballettmusik „Odyssee“ (1963) und „Mäandros“ (1965) aufgenommen. Geboren in Bulgarien, studierte Logothetis ab 1945 in Wien und blieb. Er entwickelte ab Ende der 1950er Jahre, von Zwölftontechnik und seriellen Techniken ausgehend, eine eigene Systematik für grafische Notation, die es möglich machte, Klangcharaktere und Geräusche improvisatorisch produzierbar zu machen. Seine grafischen Notationen sind von seinem charakteristischen Stil mit ins dreidimensional gehenden dynamischen Formen, Strichexplosionen und vogelschwarmartigen Punktanhäufungen geprägt. Die Spielerinnen und Spieler erlangen durch ihre Interpretation Mitautorenschaft an dem jeweiligen Stück.
Drei ganz unterschiedliche Positionen aus den vergangenen 60 Jahren zeigen auf, wie vielfältig Orchesterliteratur sein kann, mit Marin Alsop am Pult bei den Kompositionen von Konstantia Gourzi und Roxanna Panufnik, sowie Johannes Kalitzke bei Anestis Logothetis. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph
mi – 02.06.2021
00:10 bis 02:00 | BAYERN 2
concerto bavarese
Roland Schmidt: „Der Gaukler“ (Wilfried Krüger, Horn; Hiro Sato, Trompete; Anton Laubenbacher, Posaune); Cornelius Hummel: Acht Musiken für neun Streicher (il capriccio: Friedemann Wezel); Vivienne Olive: „The Dream Gardens“ (Annie Gicquel, Klavier); Tobias PM Schneid: „Sacred Landscapes“ (Hanno Simons, Violoncello; Ensemble trioLog münchen); Zsolt Gárdonyi: Divertimento über Tanzweisen aus Siebenbürgen (Elisabeth Fuchs, Flöte; Angelika Ruhland, Oboe; Iwan Linnenbank, Klarinette; Sabine Müller, Fagott; Stefan Würger, Horn); Horst Lohse: „La morte d’Orfeo“ (Julius Berger, Violoncello; Roland Schmidt, Martin Homann, Schlagzeug; Nürnberger Symphoniker: Klauspeter Seibel); Dieter Buwen: „Nachtgedanken“ (Akademie Quartett)
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Heinrich Deisl
do – 03.06.2021
00:10 bis 02:00 | BAYERN 2
concerto bavarese
Klaus K. Hübler: Sonate (David Alberman, Violine); Karl Kolbinger: Oktett (Max Hecker, Flöte; Kurt Kalmus, Oboe; Deborah Marshall, Gerd Starke, Klarinette; Wolfgang Piesk, Karl Kolbinger, Fagott; Hans-Walter Burkhart, Gottfried Langenstein, Horn); Isabel Mundry: „Le voyage“ (Klangforum Wien); Robert Owens: „Three Songs in memoriam of George Jackson“, To the White Fiends (Kieth Engen, Bariton; Robert Owens, Klavier)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: „Da fällt herab ein Träumelein…“ – Musikalische Dichter-, Tag- und Albträume
Träume sind Schäume sagt der Volksmund. Dem widersprechen nicht nur die Traumforscher, auch Dichter und Komponisten. Den einen hat der Traum zu Höhenflügen verholfen: Schumanns „Träumerei“ aus den Kinderszenen hat als Klavierminiatur eine traumhafte Karriere hingelegt. Andere wurden von dem Grenzphänomen an der Schwelle des Wachens und Schlafens inspiriert. Auch in das schattige Reich der Albträume weist hier der Traum, dunkel, unheimlich und groß. Durch alle Epochen hindurch grenzt die Welt des Traums auch an die Welt des Übergangs zum Jenseits. Der Stoff aus dem die Träume sind, ist ergiebig: die Musikgeschichte steckt voller fantastischer Traumbilder, die es zu entdecken gilt. Eine Stunde zum Träumen in Tönen. Eine Sendung von Maria Schemm
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart
Mark Andre: „woher … wohin“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunk: Matthias Pintscher); „Miniaturen“ (Arditti Quartett)
23:03 – 24:00 Uhr | SWR 2
NOWJazz Magazin: Von Thomas Loewner
Neues aus der Welt des Jazz wird im NOWJazz Magazin von SWR2 regelmäßig präsentiert. Wie immer erwarten Sie in dieser Sendung Informationen über bevorstehende Events, Rezensionen über Festivals, Buchbesprechungen und jede Menge brandneuer Alben.
fr – 04.06.2021
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Gestern, heute, morgen – Von Berlin bis zum Broadway: Das musikalische Theater von Kurt Weill
Mit der „Dreigroschenoper“ wurde Kurt Weill weltberühmt. Schon früh war er von den musikalischen Möglichkeiten des Theaters fasziniert. Er sah es als seine gesellschaftliche Aufgabe an, die Musiktheatersprache weiter zu entwickeln: sie sollte „freier, leichter und einfacher“ sein. Seine Sprache war direkt, seine Songs wurden Hits, die bis heute gesungen werden. Kurt Weill ging in den 1930er Jahren ins Exil, zunächst nach Frankreich, dann nach Amerika. Auch in der Fremde gelang es ihm, den Musikstil des jeweiligen Landes zu studieren und durchdringen, um dann wiederum seine eigene Musiksprache zu finden. Er komponierte amerikanische Werke wie „Lady in the Dark“ oder „Street Scene“, die am Broadway zu großem Erfolg avancierten. Das Feature widmet sich dem Musiktheaterschaffen von Kurt Weill. Es richtet gleichzeitig den Blick auf die Vorbilder Weills und lässt Musiker zu Wort kommen, die heute an Weills Werk anknüpfen. Eine Sendung von Susann Krieger
23:03 – 24:00 | Ö1
„Das große Orchester der Tiere“ von Bernie Krause – Vom Ursprung der Musik in der Natur
Im Rahmen der ORF Initiative „MUTTER ERDE – Klima schützen, Arten schützen“ machen wir uns in diesem Zeit-Ton auf die Suche nach dem Ursprung der Musik in der Natur und holen dafür zwei der jüngeren Standardwerke aus dem Bücherregal, die auch schon vielen Musiker/innen als Inspiration dienten: „Das große Orchester der Tiere“ des Musikers und Natur- und Klangforschers Bernie Krause und „Animal Music. Sound and Song in the Natural World“, eine Sammlung ausgesuchter Texte und Klangbeispiele, die Tobias Fischer und Lara Cory für Strange Attractor Press und das Label Grünrekorder zusammengestellt haben. Gestaltung: Susanna Niedermayr
23:03 – 24:00 Uhr | SWR 2
NOWJazz: Fürs Ohr im Labor – Wie Jazzmusiker*innen Hörspiele ausgestalten
Von Franziska Buhre. In Hörspielen erklingt Musik als Geräuschkulisse, für die Erzeugung von Atmosphären, als eigenständige Klangkunst oder als Partnerin des gesprochenen Worts. Was reizt Jazzmusiker*innen daran, für dieses Medium zu komponieren und Ausdrucksmittel jenseits der eigenen Bühnenpräsenz zu finden? Welches Verhältnis besteht dabei zwischen Produktion und Improvisation, zwischen Autor*in und Musiker*in? Die Sendung stellt musikalische Protagonist*innen und ihr Schaffen im Bereich Hörspiel vor.
sa – 05.06.2021
09:05 – 10:00 Uhr | SWR 2
SWR2 Musikstunde: Mit Günther Huesmann
Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusiker*innen, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer „global language“ geworden. „Jazz across the border“ hört auf unterhaltsam-informative Weise hin.
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Gestern, heute, morgen – Von Berlin bis zum Broadway: Das musikalische Theater von Kurt Weill
Mit der „Dreigroschenoper“ wurde Kurt Weill weltberühmt. Schon früh war er von den musikalischen Möglichkeiten des Theaters fasziniert. Er sah es als seine gesellschaftliche Aufgabe an, die Musiktheatersprache weiter zu entwickeln: sie sollte „freier, leichter und einfacher“ sein. Seine Sprache war direkt, seine Songs wurden Hits, die bis heute gesungen werden. Kurt Weill ging in den 1930er Jahren ins Exil, zunächst nach Frankreich, dann nach Amerika. Auch in der Fremde gelang es ihm, den Musikstil des jeweiligen Landes zu studieren und durchdringen, um dann wiederum seine eigene Musiksprache zu finden. Er komponierte amerikanische Werke wie „Lady in the Dark“ oder „Street Scene“, die am Broadway zu großem Erfolg avancierten. Das Feature widmet sich dem Musiktheaterschaffen von Kurt Weill. Es richtet gleichzeitig den Blick auf die Vorbilder Weills und lässt Musiker zu Wort kommen, die heute an Weills Werk anknüpfen. Eine Sendung von Susann Krieger
22:03 – 23:00 Uhr | SWR 2
SWR2 Jazztime: Piano-Trio in den Pop-Charts – Der Pianist Ramsey Lewis
Von Hans-Jürgen Schaal. Fast ein Jahrzehnt gab es das Ramsey Lewis Trio schon, als es 1964 völlig überraschend einen Titel in den Pop-Charts landete. Man stelle sich vor: Ein angejahrter Song in einer reinen Instrumentalversion, von einer Jazzband live im Jazzclub aufgenommen, mit Improvisation! Und es blieb nicht bei dem einen Stück. Auf „Something You Got“ folgte „The ‘In’ Crowd“, dann kamen „Hang On Sloopy“ und „A Hard Day’s Night“. Das Trio um den Pianisten Ramsey Lewis hatte zufällig ein Hit-Rezept entdeckt. Die Kehrseite der Medaille: Über dem Erfolg zerbrach 1966 die langjährige Freundschaft der drei Musiker.
so – 06.06.2021
22:08 – 23:00 | Ö1
Klingende Planktonblüte, ein Weckruf von Jana Winderen – Jana Winderen: Planktonblüte in der Arktis
Wenn im Frühjahr in der Arktis das Meereis schmilzt und die Sonnenstrahlen immer tiefer in das Meerwasser eindringen nimmt die Konzentration des Phytoplanktons rasant zu. Als Planktonblüte wird dieses Naturschauspiel auch bezeichnet. Aus dem Weltall betrachtet erscheint das Nordpolarmeer dann mitunter wie ein prächtiges Gemälde, als hätte jemand mit schwungvollem Pinselstrich strahlende Grün- und Türkistöne in das tiefe Blau gemischt. Mit ihrem Stück „Spring Bloom in the Marginal Ice Zone“ hat Jana Winderen der Planktonblüte einen Soundtrack gewidmet, der gleichzeitig ein Weckruf ist, denn das sensible Ökosystem gerät durch den in der Arktis besonders rasant fortschreitenden Klimawandel zusehends aus dem Gleichgewicht. Gestaltung: Susanna Niedermayr
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Saiten auf der Seidenstraße (I) – Instrumente auf der Wanderung zwischen Orient und Okzident: Von Venedig bis Samarkand
Vom Okzident in den Orient und umgekehrt, die antiken Seidenstraßen waren bis ins 14. Jahrhundert ein Netz von Karawanen-Wanderwegen, die von Westen nach Osten zogen. Nicht einseitig, sondern hin und her ging der Handelsstrom, es war ein Geben und Nehmen zwischen Asien und Europa, auch Kulturgüter wurden ausgetauscht in den Karawansereien, Kleidung, Geschichte und Geschichten. Die Händler brachten Gewürze und Seidenstoffe aus dem Orient, aber auch Instrumente und Spielweisen wanderten mit. Geigen, Lauten, Zithern? Wir folgen den Ahnen unserer europäischen Instrumente … Geografisch bewegen wir uns auf der Seidenstraße entlang heutiger politischer Brennpunkte. Wir glauben, die Zustände in Syrien, Irak, Iran, Afghanistan schon ganz gut zu kennen. Aber kennen wir sie wirklich? Ihren Instrumenten zu lauschen ist einer der besten Wege, um tiefer und direkt ins Herz einer anderen Kultur vorzustoßen. Von Venedig geht es mit dem Schiff in den Libanon und weiter nach Damaskus, nach Bagdad und in den Iran, über Isfahan oder Mashhad zu den Perlen der persischen Kultur. Vom Iran dann weiter mit einem Abstecher ins schöne Afghanistan der siebziger Jahre, um das einzigartige Rubab von Herat noch einmal zu erleben. Rubab, das ist die gehörnte Laute, die man in verschiedensten Formen in ganz Zentralasien findet. Aus Iran soll ursprünglich die arabische klassische Laute Oud stammen, auch die Langhalslauten Tar und Setar, und das Hackbrett Santur. Tambur kam aus der indischen Musik dazu und Dotar, die zweisaitige Laute ist ein uns völlig unbekanntes Instrument der Kunstmusik. Wir werden die brillante usbekische Dotar in Samarkand erleben, faszinierend, was man auf zwei Saiten alles machen kann! Buchara und Samarkand, diese berühmten Städte der Seidenstraße im usbekischen Zentralasien sind Schnittpunkte von Kulturen. Mazedonische, mongolische und später islamische Herrscher bildeten eine wechselvolle Geschichte in dieser nomadischen Region, deren architektonische Zeugnisse heute Tourismusattraktionen sind. Schamanismus, Islam, Buddhismus verschmolzen hier oft miteinander. Der post-sowjetische Transformationsprozess verbindet russische musikalische Prägung mit alten Traditionen. Schon vor unserer Zeitrechnung aber wurde hier gehandelt, die Karawanen zogen durch. Größere jüdische Kolonien entstanden, tausend Jahre alte jüdische Gemeinden prägten die musikalische Kultur in Samarkand mit. Eine Sendung von Friederike Haupt