Das Europe Jazz Network (EJN) verkündete den Preisträger am 14. April erstmals in einem Live-Online-Event. Die komplette Preisverleihung ist hier nachzusehen: youtu.be/vd_z1pDEO10
Die Verleihung wurde von EJN-Präsident Wim Wabbes moderiert und beinhaltete Statements der Jury, der Künstlerischen Leiterin des Jazzfest Berlin Nadin Deventer sowie Video-Statements von einigen der Künstler und Künstlerinnen, die in den letzten Jahren besondere Projekte für das Festival entwickelt hatten: Mary Halvorson (USA), Alexander Hawkins (UK), KIM Collective (Deutschland), Rob Mazurek (USA), Julien Desprez (Frankreich) und Jason Moran (USA).
Der Award, der in diesem Jahr zum 10. Mal vergeben wird, wird jedes Jahr vom Europe Jazz Network an einen europäischen Veranstalterin verliehen, dem es gelingt, „visionäre und faszinierende Musikprogramme für das Publikum umzusetzen.“
Das von den Berliner Festspielen seit 1964 veranstaltete Jazzfest Berlin wurde als Gewinner des 10. EJN Award for Adventurous Programming in einem zweistufigen Verfahren ausgewählt: Im ersten Schritt wurden die über 160 EJN-Mitgliedsorganisationen aus 34 Ländern gebeten, potentielle Preisträger*innen (darunter nicht nur EJN-Mitglieder) zu nominieren. Im März 2021 traf sich die Jury aus EJN-Mitgliedern und anderen europäischen Musikexperten und Expertinnen dann online, um aus der Liste der 17 nominierten Festivals, Clubs und Konzertorte den Gewinner zu wählen.
Aus der Begründung der Jury 2021:
Das Jazzfest Berlin war die perfekte Wahl für den 10. EJN Award for Adventurous Programming. Es ist eines der ältesten Jazzfestivals in Europa und hat es dennoch geschafft, sich zu erneuern und musikalische sowie kulturelle Grenzen zu durchbrechen: eine jüngere Generation von Veranstalterinnen und Künstlerinnen einzubeziehen, mit neuen Veranstaltungsräumen zu experimentieren und innovative Projekte in Auftrag zu geben. Vor drei Jahren wählte es – zum ersten Mal in seiner Geschichte – eine junge Frau als künstlerische Leiterin, und im Jahr der Pandemie präsentierte es ein fantastisches Programm an mehreren Orten, darunter eine ‘musikalische Brücke’ zwischen Berlin und New York. Dies hat uns an die Bedeutung von Zusammenarbeit und Austausch erinnert, in einer Zeit, in der wir so stark isoliert sind. Dies alles sind Merkmale eines Festivals, das sich nicht scheut, Risiken einzugehen und über seine Grenzen hinauszugehen – wie es Jazz und kreative Musik tun sollten!«
Mitglieder der Jury 2021: Pelin Opcin (Serious events/EFG London Jazz Festival, UK), Antonis Zouganelis (Athens Technopolis Jazz Festival, Griechenland), Sofia Jernberg (Künstlerin, Schweden), Christine Stephan (JAZZTHETIK Magazin, Deutschland), und die Gewinner aus dem letzten Jahr: Christoph Huber (Porgy & Bess, Österreich) & Jan Ole Otnæs (Victoria-Nasjonal Jazzscene, Norwegen).
Zusätzlich zur heutigen Bekanntgabe wird der diesjährige Gewinner auf der Europe Jazz Network Konferenz in Tallinn, Estland (16. bis 19. September 2021) und bei der nächsten Ausgabe des Jazzfest Berlin (4. bis 7. November 2021) geehrt.
Alle Konzerte des Jazzfest Berlin 2020 sind weiterhin auf Jazzfest Berlin on Demand verfügbar.
Frühere Preisträger*innen des EJN Award for Adventurous Programming: Victoria-Nasjonal Jazzscene in Norwegen ex-aequo mit Porgy und Bess in Österreich (2020), JazzFest Sarajevo in Bosnien & Herzegowina (2019), Jazz Festival Ljubljana in Slowenien (2018), Tampere Jazz Happening in Finnland (2017), Manchester Jazz Festival in Großbritannien (2016), Moers Festival in Deutschland (2015), Jazz em Agosto in Portugal (2014), Bimhuis in den Niederlanden (2013) und 12 Points Festival in Irland (2012).
Neben dem Award for Adventurous Programming hat das EJN zwei weitere Preise ins Leben gerufen: den EJN Award for “Music & Community” (erste Ausgabe 2018), der herausragende Projekte der sozialen Inklusion durch Jazz und kreative Musik auszeichnet, und den “Zenith Award for Emerging Artists” (erste Ausgabe 2019) in Zusammenarbeit mit dem 12 Points Festival.
www.europejazz.net/activity/ejn-awards
Beitragsbild: Joel Grip mit dem Projekt „ap lla“ in der Silent Green Kuppelhalle in Berlin-Wedding. Foto: Camille Blake