Vor einer guten Woche sollte der Ticket-Vorverkauf für das deutsche Jazzfest Berlin, das vom 5. bis 8. November stattfindet, starten, doch wurde er erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben, da nicht klar ist, welche Auswirkungen die Pandemieentwicklung auf den Veranstaltungsbetrieb haben wird. Das Festival findet aber auf jeden Fall online statt und die Konzerte werden auf verschiedenen Plattformen gestreamt: Jazzfest Berlin on Demand, Jazzfest Berlin Festivalstream, ARTE Concert und Website Roulette in New York.
Im Zentrum der dritten Festivalausgabe der künstlerischen Leiterin Nadin Deventer steht die Verbindung der Jazzszenen in Berlin und New York. Das Festival präsentiert Live-Konzerte im silent green Berlin, im Roulette in Brooklyn New York und deutschlandweit in acht Rundfunkstudios sowie zahlreiche Auftragsarbeiten, darunter multimediale Projekte und Video-Produktionen.
Insgesamt sind bei den 27 Live-Projekten des Jazzfest Berlin 2020 über 30 Musikerinnen aus den USA und über 40 in Berlin lebende, internationale Musikerinnen zu erleben; außerdem Künstler*innen aus London und über 50 aus den verschiedenen Regionen Deutschlands. Das viertägige Festival findet zum größten Teil live in Berlin, New York und in sechs weiteren Städten Deutschlands statt.
Per Streaming-Standleitung werden das Roulette (New-York) mit der Betonhalle des silent green (Berlin) miteinander verbunden, um zwölf hochkarätige Bands in einen Dialog treten zu lassen. In New York spielen – nach Möglichkeit vor Live-Publikum – Anna Webber, Tomas Fujiwara, Lakecia Benjamin, Craig Taborn, Tomeka Reid und Joel Ross mit ihren aktuellen Formationen. In Berlin sind Lina Allemano’s Ohrenschmaus, MEOW!, Y-Otis, das Jim Black Trio sowie zwei Auftragsarbeiten von Silke Eberhard und dem Duo TRAINING mit dem amerikanische Gitarrist John Dieterich (Deerhoof) und der Video-Künstlerin Işıl Karataş zu erleben.
Im „Jazzfest Berlin Outer Spaces“ gehen in drei weiteren Auftragswerken die internationalen Subszenen Berlins und Londons ebenfalls neue interdisziplinäre Konstellationen ein. Sie inszenieren mit raumspezifischen Projekten die Planetarien-ähnliche Architektur der Kuppelhalle des silent green. Die kreativen Köpfe dieser multimedialen Projekte sind – aus Berlin – der schwedische Bassist Joel Grip und das britisch-kolumbianische Duo Witch ’n‘ Monk sowie aus London der Pianist Alexander Hawkins, der sich mit dem aus Beirut stammenden Visual-Artist und Rapper Siska zusammentut.
Nähere Informationen: https://www.berlinerfestspiele.de/de/jazzfest-berlin/start.html
Das Titelbild zeigt die Band Hydroplus. Foto: Peter Gundahl