(Pressemeldung) Als am 17. April auf Grund von Covid19 alle Veranstaltungen bis Ende August abgesagt werden mussten, waren wir natürlich sehr traurig. Ein Sommer ohne Kultur und ohne ein Jazzfestival Saalfelden – das war für uns wie ein Sommer ohne Blumen, ohne Vogelgezwitscher, ohne Picknick im Grünen… Als die Bundesregierung Ende Mai bekannt gegeben hat, Veranstaltungen unter bestimmten Auflagen doch wieder zu ermöglichen, haben wir uns umgehend im Garten getroffen, den Grill angeworfen, Pläne geschmiedet, Ideen geboren. Und hier ist er nun: Unser JAZZ SAALFELDEN WEEKENDER! Binnen weniger Wochen haben wir als Ersatz für das Jazzfestival ein Musikfest für alle aus der Taufe gehoben: Von Jazz bis Pop, auf mehreren Bühnen wie in der Ranch, im Stadtpark, im Kunsthaus Nexus, in der Buchbinderei Fuchs, im Museum Schloss Ritzen, auf den Almen wie Forsthofalm und Stöcklalm und – Dank unseres Herrn Pfarrers Alois Moser – sogar erstmals in der Stadtpfarrkirche Saalfelden.
Der Konzertabend auf der Ranch am 20.08. sowie die drei Musikwanderungen (21.08., 22.08. und 23.08.) sind kostenpflichtig, alle anderen Konzerte im Stadtzentrum von Saalfelden sind frei zugänglich. Tagespässe für Freitag, Samstag und Sonntag sind ab sofort erhältlich. Der Online Shop ist zu finden auf: https://www.jazzsaalfelden.com/de/tickets/online-bestellen
Saalfelden wird somit auch dieses Jahr wieder zur Musikstadt inmitten der Berge – und verbreitet damit Zuversicht, Optimismus und Freude mit viel Kultur.
Ungeachtet dessen nehmen wir die aktuelle Situation sehr ernst, deshalb werden die vielen kostenlosen Konzerte nur mit begrenzten Besucherzahlen stattfinden können. Mit unserem COVID19 Beauftragten haben wir ein umfangreiches Konzept erarbeitet, welches für Besucher, Künstler und Mitarbeiter die höchstmögliche Sicherheit auf dem Eventgelände gewährleistet. Alle Sicherheitsmaßnahmen wie Maskenpflicht, Info über Abstände usw. sind zu finden unter: https://www.jazzsaalfelden.com/de/tickets/Ticketinformation-2020
In diesem Jahr ist es daher Pflicht, sich auch für die kostenlosen Konzerte für einen Tagespass zu registrieren. Dieser Tagespass ist aber keine automatische Garantie für den Einlass, da hier auf die zugelassene Personenanzahl der einzelnen Locations Rücksicht genommen werden muss. Der Eintritt läuft nach dem „FIRST COME, FIRST SERVED“ Prinzip. Die Daten werden bis 28 Tage nach der Veranstaltung aufbewahrt, um bei Auftreten eines Infektionsfalles von COVID19 die Erhebung der Behörde zu beschleunigen. Dieser Tagespass ist mit einem QR Code versehen, der direkt an den Eingängen gescannt wird – die Besucher müssen daher nicht mehr vorher an die Ticketinformation kommen. Die Registrierung ist nun online und möglich unter: https://www.jazzsaalfelden.com/de/tickets/online-bestellen
Trotz all dieser Beschränkungen sind wir zuversichtlich und freuen uns auf ein schönes und auf gewisse Art und Weise auch besonderes musikalisches Wochenende in Saalfelden.
Beitragsbild: Die Strottern im Container, Foto: Peter M. Mayr
+++ Erika Stucky erhält den Schweizer Grand Prix Musik 2020 +++
Das Schweizerische Bundesamt für Kultur gab Mitte Juli die Juryentscheidung bekannt: der mit 100.000 Franken dotierte Grand Prix Musik der Eidgenossenschaft geht dieses Jahr an Erika Stucky. Die Sängerin, Musikerin und Performerin „spielt im Musikgeschehen der Schweiz und weit darüber hinaus eine überragende Rolle“, so die Pressemitteilung des Bundes. Weiter heißt es dort: „Seit den 1980er Jahren arbeitet [Stucky] unermüdlich an ihrem eigenen Klanguniversum, häufig zusammen mit bedeutenden Jazzmusikerinnen und -musikern. Ihre transatlantischen Prägungen verbindet die Schweiz-Amerikanerin zu einer vokalen Aktionskunst zwischen Jodel und Blues, mit der sie seit mehr als 35 Jahren immer wieder aufs Neue überrascht.“
Die Preisverleihung wird am 17. September 2020 im Rahmen des Festivals Label Suisse in der Opéra de Lausanne stattfinden. Die Gewinner des Schweizer Musikpreises werden in einem zweistufigen Auswahlverfahren von zwei unterschiedlichen Jurys ermittelt. Ziel ist, „das herausragende und innovative Schweizer Musikschaffen“ auszuzeichnen. Neben dem Grand Prix werden 14 weitere Preise vergeben.
Im Züricher Tagesanzeiger lobt Ane Hebeisen die Entscheidung als „folgerichtig“ und beschreibt den querdenkenden Charakter der Preisträgerin: „Erika Stucky gefällt es, Grenzen nicht bloß zu überschreiten, sondern gleich noch sämtliche Schlagbäume einzureißen. Vieles, was diese Frau in ihrer bisherigen Karriere tat, war von bezaubernder Wunderlichkeit, durchaus ein bisschen irrsinnig, durchaus ziemlich draufgängerisch. […] Ihre Nische hat sich Erika Stucky aus den Trümmern der Pop-, Blues-, Jazz- und Volkskultur zusammengebosselt. Und sie hat sie mit dem Humor und der Fantasie einer Frau ausstaffiert, der es schnell zu eng und zu langweilig wird, wo […] Routinen aufkommen oder geistiger Stillstand herrscht.“
1962 in San Francisco (USA) geboren, verbrachte Erika Stucky ihre ersten neun Lebensjahre in der Atmosphäre des Aufbruchs und des „everything goes“ der Hippie-Ära. Dann zog die Familie zurück in die Schweiz, wo sich Stucky nach und nach zum – international unvergleichlichen – künstlerischen Original entwickelte. In wechselnden Formationen verblüfft die exaltierte Sängerin, Komponistin, Bandleaderin und konzeptionell denkende Multimedia-Künstlerin immer wieder mit ungewöhnlichen Besetzungen. Etwa den beiden Posaunisten Art Baron & Ray Anderson bei Mrs. Bubble & Bones oder zwei Posaunen/Alphörnern plus Schlagzeug bei Stucky & Roots Of Communication. Auf ihre unnachahmliche, Leidenschaft und ausgefuchst-ironische Brechungen vereinende Art interpretierte sie Jimi Hendrix an der Seite von Christy Doran und Fredy Studer, arbeitete mit den Industrial-Vordenkern The Young Gods (Suicidal Yodels), mit Carla Bley (2006 bei der Essener Inszenierung von Escalator Over The Hill) und in der internationalen Tom Waits-Hommage Raindogs Revisited. Zu Sybille Bergs Theaterstück Helges Leben schrieb Stucky Musik und stand als Frau Gott auf der Bühne des Schauspielhaus Bochum, 2019 verkörperte sie die Stimme der Hexen in Didon & Enee Remembered (nach Henry Purcell, Inszenierung David Marton) an der Opéra de Lyon und bei der Ruhrtriennale.
Seit Bubbles & Bones 2001 (u.a. mit Dino Saluzzi) erscheinen alle Alben von Erika Stucky bei Traumton Records. Ihr bislang letztes, Papito, verblüffte durch besonders verwegene Kombinationen. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin spielte es mit FM Einheit (Ex-Einstürzende Neubauten), dem Countertenor Andreas Scholl, Mitgliedern des La Cetra Barockorchester Basel und weiteren Musikern ein.
Ausführliche (und exakte) Details zur Biografie Erika Stuckys siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Erika_Stucky
+++ #HÜRTHimSommer mit Jin Jim am 31. Juli +++
Im Rahmen von #HÜRTHimSommer ist die Band Jin Jim am 31. Juli auf Einladung des Jazzclubs zu Gast im Kultur-Biergarten des Hürther Bürgerhauses. Die aus dem Kölner Raum stammende Formation mit Front-Mann Daniel Manrique-Smith an der C-, Alt- und Bassflöte bietet elektrisierenden, zeitgemäßen Jazz mit direktem, kraftvollem Sound und verknüpft eine enorme Bandbreite an Einflüssen aus Rock, Fusion, Latin, Folk, Electro und Ethno. Vom NDR wurde die Formation Jin Jim zu den „absoluten Senkrechtstarter-Bands in der deutschen Jazzszene“ gezählt.
„Engagement ist in Zeiten der Krise wertvoll“
Daniel Manrique Smith freut sich auf das Open-Air-Konzert: „Auch wenn wir in der Corona-Pause viele Aktivitäten ins Netz verlagert haben, das Live-Event kann man durch nichts ersetzen! Für unsere Fans bringen wir nicht nur Musik aus unseren letzten beiden Alben mit. Wir spielen auch brandneue Stücke, die man derzeit nur live hören kann, weil sie auf unsere nächste CD kommen. Für die Gelegenheit, wieder vor Publikum zu spielen, sind wir dem Jazzclub sehr dankbar. Ein solches Engagement ist in Zeiten der Krise unschätzbar wertvoll, damit die Kultur am Leben bleibt!“ Das Konzept der Open Air-Reihe erläutert Kati Ulrich, Leitung Kulturamt Hürth: „Zusammen mit unserem Gastro-Partner Pizza Stübchen hat das Bürgerhaus unter dem Motto #HÜRTHimSommer ein Format erarbeitet, das einer familiären Runde unter freiem Himmel erlaubt, wieder live Kultur zu genießen und dabei alle Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Wer zuhause bleiben muss oder soll, kann trotzdem Teile des Programms über unsere Social Media-Kanäle (YouTube, Facebook, Twitter, Twitch) miterleben. Gemeinsam mit dem Jazzclub Hürth, der ein wirklich erstklassiges Musikangebot auf die Beine gestellt hat, machen wir uns in diesen Tagen stark für die Bedeutung von Kultur in unserer Gesellschaft.“
„Hervorragende Zusammenarbeit der Kulturmacher unserer Stadt“
Günter Reiners, Vorsitzender des Jazzclubs, unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Bürgerhaus und Jazzclub: „Dass der Jazzclub mit drei eigens organisierten Konzerten am Format #Hürth im Sommer teilnimmt, ist ein Zeichen der hervorragenden Zusammenarbeit der Kulturmacher unserer Stadt! Konzerte von Jin Jim sind immer ein Riesenerfolg. Jetzt gibt es die Möglichkeit, für den extrem günstigen Preis von 10,- € Karten bei KölnTicket zu buchen. Man sollte allerdings schnell sein, denn das Kontingent ist ja aus Sicherheitsgründen diesmal kleiner als sonst. Es lohnt sich!“
Termin :
- Juli 2020, 19:00 Uhr Jin Jim
Ort:
Kulturbiergarten am Bürgerhaus
Friedrich-Ebert-Straße 40
50354 Hürth
Alle Infos zu #HÜRTHimSommer unter www.kultur.huerth.de
Karten:
KölnTicket
Fon 0221 2801
www.koelnticket.de
Kartenpreis: 10,- €
Oder im Bürgerhaus unter Tel. 02233 53 710