Foto: TJ Krebs

Die neue LBT Doppel-CD: Stereo

LBT – was verbirgt sich hinter diesen Buchstaben? Eigentlich nichts anderes als ein Trio mit Klavier, Kontrabass und Schlagzeug. Aber nur auf den ersten Blick! Inhaltlich gehen die Drei komplett neue Wege. Leo Betzl am Piano, Sebastian Wolfgruber an den drums und der Bassist Maximilian Hirning brechen auf zu neuen musikalischen Horizonten und haben mit ihrer Musik die Szene komplett aufgemischt. Da gerät der Jazz sprichwörtlich aus den Fugen!

Aber der Reihe nach: im Juni 2017 legte der Pianist Leo Betzl im Münchner Jazzclub Unterfahrt seine Masterabschluss- und Maximilian Hirning am Kontrabass seine Master-Zwischenprüfung ab. Es brodelte bereits damals gewaltig im Club mit der Kombination von Jazz & Techno (siehe dazu: https://www.jazzzeitung.de/cms/2017/07/leo-betzl-absolvierte-seine-master-abschlusspruefung-in-der-unterfahrt/ ). Praktisch war das auch der Beginn von LBT. Damals wie heute sind sie ihrem Motto treugeblieben, dem Jazz wie auch Techno weiterhin verbunden und neuen Wegen unverdrossen aufgeschlossen. 2018 gewann das Trio damit den BMW Welt Jazz Award und im Folgejahr den Burghauser Nachwuchs Jazzpreis. Was die Jungs im übrigen auszeichnet ist ihre stete Neugier und Aufgeschlossenheit gegenüber der Techno-Szene und der Kombination mit dem Jazz.

Groove ohne Ende

Nach gut drei Jahren und zwei CDs hat sich auch der LBT Sound spürbar weiter entwickelt, groovt ohne Ende, ist durchaus kompromissloser geworden und gleichzeitig spannend wie eh und je. Einflüsse wie Nik Bärtsch oder John Hopkins sind unverkennbar und prägen nicht zuletzt das Jazz-Techno Programm der Band. Es bewegt sich was in der Szene und, wenn man denn eine neue Schublade aufmachen will – Jazz-Techno ist ein Genre, das LBT nicht nur spielt, sondern maßgeblich begründet hat. Es mag Vorreiter geben wie Portico oder GoGo Penguin, aber diesen Bands fehlt in letzter Konsequenz die Kompromisslosigkeit, mit der LBT hier zu Werke geht. Die Idee Techno mit Jazz zu verbinden, unabhängig von der instrumentalen Herausforderung, mag vielleicht Puristen verstören, aber was hier passiert treibt den Jazz in neue Gefilde und prägt eine komplett neue Ära! Wohlbemerkt: bei LBT wird rein akustisch musiziert, ohne elektronischen Schnickschnack. Es funktioniert und geht ab vom Anfang bis zum Ende. Der Schlagzeuger Sebastian Wolfgruber spielt dabei präzise mit unglaublichem Gespür: Egal ob pure Techno-Rhythmen oder Jazzballaden – „Sebi“ kriegt das hin!

Stärke in der Abwechslung

Die erste CD des neuen Doppelalbums „Stereo“ präsentiert ein lupenreines Techno-Jazz Programm aus der Feder des Bassisten Maximilian Hirning. Auf der zweiten CD befinden sich jazzigere Kompositionen von Leo Betzl und mit dem Titel „Slow Hot Wind“ von Henri Manchini sogar ein Standard. Auf „9to5 Paradigm“, dem letzten Stück der CD, wird das Trio mit dem Saxophonisten Moritz Stahl dann noch zum Quartett. Die Stärke bei „Stereo“ liegt in der Abwechslung. Auch bei der zweiten CD wird Jazz, neben großartigen Arrangements von Leo Betzl, mal mit treibenden Rhythmen oder hypnotischen Improvisationen kombiniert. Das alles lässt sich nur schwer in Worte fassen. Man muss die Musik einfach hören – vom Anfang bis zum Ende!

Vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin fand im Münchner Steinway Haus ein Pre-Release-Konzert statt, bei man dem sich vorab schon mal einen musikalischen Eindruck verschaffen konnte:

Twäng bum tschak dong basss tschhhdotz wäääng bum wirbel zssssh dading dadong tatim tatamm…..


LBT: Stereo
Enja Records YEB-7804 LC 18386

 

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