Das Instrument Geige führte viele Jahre ein Schattendasein im Jazz. Das hat sich längst geändert, und immer neue Stimmen geben diesem Streichinstrument, das wie kein zweites für Klassik, Hochkultur und Virtuosität steht, eine Heimat im Bereich des modernen Jazz. Derzeit angesagtester Vertreter dieser Gattung ist der Pole Adam Baldych, der trotz Orkan „Sabine“ zusammen mit seinem Quartett nach München in den BMW Doppelkegel gekommen war, um in den Wettstreit um die begehrte Trophäe des BMW Welt Jazz Awards einzusteigen. Die vier Polen lieferten eine hochprofessionelle Vorstellung, deren musikalische Bandbreite von Hildegard von Bingen, Thomas Tallis bis in die Gegenwart der improvisierten Musik reichte. Das sich Baldych nicht nur als der bekannte Paganini der Jazzgeige präsentierte, sondern seine Virtuosität in den Dienst der Musik stellt, auch mal leiseren Tönen Raum gab, berührte sichtlich einige Zuschauer. 90 Minuten großes Jazz-Theater – inklusive Zugabe.
Alle Fotos: Thomas J. Krebs
- Siehe auch die Kritik von Ralf Dombrowski auf nmz.de