+++ Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik für Emile Parisien Quartet „Double Screening“ +++
Die Jury des wichtigsten deutschen Musik-Kritikerpreises hat „Double Screening“ des französischen Saxofonisten Emile Parisien unter die elf besten Alben des Jahres 2019 gewählt. Überreicht wurde die Auszeichnung am 28.10. auf Schloss Elmau von Jurymitglied und Musikjournalist Ralf Dombrowski.
Zur Begründung heißt es: „Der französische Saxophonist Émile Parisien, Jahrgang 1982, zählt zu den Glücksfällen des europäischen Jazz. Seine Musik fährt in die Beine, ohne das Hirn zu vernachlässigen, sie liebt die dichte Struktur, aber auch griffige Pointen, und besitzt Witz im doppelten Sinn. Außerdem klingt sie stets nach ihrem Verfasser, obwohl dieser den Jazz aus einer Vielzahl verschiedener Quellen schöpft. Ja, das Émile Parisien Quartet tönt selbst dann noch unangestrengt und homogen, wenn es einen Spagat zwischen Free Jazz und der reduzierten Avantgardesprache eines Anton Webern vollzieht. Mit dem Album „Double Screening“ gelingt darüber hinaus ein weiteres Kunststück: Geschildert werden die Überforderungen des digitalen Zeitalters mit rein akustischen Mitteln. Parisiens Musik verlangt nach einer heiß umkämpften Ressource namens Aufmerksamkeit – belohnt dafür aber reichlich.“ (Für den Jahresausschuss: Christoph Irrgeher). Mehr zum Preis auf www.schallplattenkritik.de .
Emile Parisien ist einer der wichtigsten Protagonisten des Jazz aus Frankreich. Ein Musiker, der mit einem Bein in der Vergangenheit steht und den Blick weit nach vorne richtet. Das macht ihn zur „besten Neuigkeit des europäischen Jazz seit langem“ (Le Monde), dem „ungeteilte Aufmerksamkeit“ (NDR) geschenkt werden sollte. Parisiens musikalische Koordinaten sind weit abgesteckt, von der folkloristischen Tradition seiner Heimat führen sie über die Kompositionsstrategien der neuen Musik zur melodischen und harmonischen Abstraktion des freien Jazz. Die besondere Qualität dieses weiten musikalischen Feldes liegt in der Selbstverständlichkeit, mit der es ausgelotet wird. Nichts wirkt bei Parisien kalkuliert oder gezwungen. Stattdessen fließen in seine Musik ganz unangestrengt, leichthändig und ohne konzeptionelle Absicherung die Genremerkmale ineinander. Auszeichnungen ließen nicht lange auf sich warten: Parisien wurde jeweils als Künstler des Jahres mit den beiden wichtigsten Jazzpreisen Frankreichs, den „Prix Django Reinhard 2012“ und den „Victoires du Jazz 2014“ ausgezeichnet. In Deutschland erhielt er den ECHO Jazz 2015 in der Kategorie „Bestes internationales Ensemble“, für das mitreißende Duo mit seinem musikalischen Alter Ego und engem Freund, dem Akkordeonisten Vincent Peirani.
Tourtermine und vieles mehr unter
+++ Jazzkonzerte in Northeim/Göttingen +++
Die Initiative Kunst & Kultur Northeim e.V., die im Dezember 2019 seit 40 Jahren Jazzkonzerte im Raum Northeim/Göttingen organisiert, präsentiert in den nächsten Monaten zahlreiche Pianisten weitgehend akustisch und unverstärkt in der Reihe „Klavierwinter“ im historischen Kaisersaal in Bad Gandersheim. Das Klavierduo Lutz Gerlach und Ulrike Mai aus Ahrenshoop bilden am 8. Dezember 2019 den Auftakt. Die europäische Jazzszene wird am 18. Januar 2020 mit Jasper van`t Hof und seinem neuen B.E.Trio, dem neuen Soloprojekt „My Finnish Calendar“ des finnischen Pianisten Iiro Rantala am 8. Februar 2020 und einem raren Duokonzert von Michael Wollny und Eric Schaefer am 25. März 2020 zu Gast sein.
Mehr unter www.kunst-kultur-northeim.de
+++ Konzertfinale Junger Münchner Jazzpreis 2019 +++
Das Konzertfinale des Jungen Münchner Jazzpreises 2019 findet am Freitag, 8. November 2019 um 20.00 Uhr im Jazzclub Unterfahrt, Einsteinstr. 42 in 81675 München statt und wird von BR Klassik aufgenommen. Der Junge Münchner Jazzpreis (JMJP) wird 2019 zum 7. Mal vergeben. Die Konzertfinale gehören zu den Highlights der Münchner Jazzszene. Er steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter und ist ein Kooperationsprojekt von mucjazz , Unterfahrt und BR Klassik, gefördert von der Kulturstiftung der Bayerischen Versicherungskammer.
Finalisten JMJP 2019
Aus 34 Bewerbungen hat die Jury (Rebecca Trescher, Barbara Schulte, Nils Wülker, Ralf Dombrowski, Andreas Heuck) im blindfold-Verfahren anhand eingesandter Tonträger drei Finalisten ausgewählt. Die diesjährigen Finalisten sind:
- Sh4iKH QUARTETT, Mainz
- LELÉKA, Berlin
- JMJ TRIO, Dresden