Mit einem ganz besonderen Festival, Out Of The Box, beginnt das Ausstellungsjahr für das Kunst- und Kulturzentrum whiteBox im Münchener Werksviertel. In erster Linie geht es darum, künstlerische Aktionen auf ganz eigene, andere Art zu präsentieren und für die Realisierung gleichzeitig dazu auch mal gewohnte Räumlichkeiten zu verlassen.
Den Festivalauftakt bestritt der norwegische Jazz-Perkussionist Terje Isungset auf der Rooftop Location München Hoch5 im Werksviertel. Seit mittlerweile 30 Jahren ist er unbestritten einer der Pioniere der „Ice Music“ und entwickelte über die Jahre ein Universum an Musikinstrumenten aus purem Eis, die in Konzerten zum Einsatz kommen und gespielt werden.
Die Fotos vom ersten Konzert im Schneesturm auf der Freiterrasse des München Hoch5 machte Susanne van Loon, vom zweiten Konzertabend inside berichtet Thomas J. Krebs.
Am zweiten Abend von Isungsets „Ice Music“ trat er gemeinsam auf mit Arve Hendriksen an der Trompete, verschiedenen Eis-Hörnern & Gesang, Anders Jormin mit einem Eis-Bass (!), der Sängerin & Soundtüftlerin Maria Skranes und – last not least – unterstützt von Ina Charlotte Mo (Eis-Assistenz), sowie Isungsets langjährigem Sounddesigner Asle Karstad. Eigentlich sollte auch dieses Konzert Open Air auf dem Rooftop München Hoch5 stattfinden, auf dem parallel auch eine eindrucksvolle Eis-Foto-Szenografie des Schweizer Künstlers Eric Mutel zu sehen war, musste dann aber witterungsbedingt in den Dachsaal des Gebäudes verlegt werden. Nichtdestotrotz eine eindrucksvolle Performance, die Terje Isungset mit seinen Begleitern dort aufführte.
Das Konzert faszinierte unter verschiedenen Blickwinkeln: Zum Einen musikalisch, was die Musiker mit Fingerspitzengefühl gemeinsam an wunderbaren Klängen aus ihren einzigartigen Instrumenten zaubern, zum Anderen bewegt der Prozess, wie die Instrumente während des Konzertes anfangen zu schmelzen und immer fragiler werden. Das Ganze schafft im Kontext des Klimawandels gleichzeitig ein kritisches Bewusstsein für die Natur, die äußerst verletzbar ist, unser Leben maßgeblich beeinflusst und letztlich auch unsere Freiheit und Lebensräume bestimmt.
Das weitere Programm des Festivals, das noch bis zum 03.Februar zu spannenden Veranstaltungen einlädt, ist abrufbar unter:
http://www.whitebox.art/projekte/out-of-the-box/
Nach der Musik aus gefrorenem Wasser folgt als weiteres Highlight Musik unter Wasser am 25.01. & 26.01. in der whiteBOX. Die Produktion „Aquasonic“ des dänischen Ensembles „Between Music“, bei der fünf Musiker(innen) in Wassertanks mit gläsernen Wänden abtauchen und auf speziell angefertigten Unterwasser-Instrumenten performen.
Autor: Thomas J. Krebs