+++“Women in Jazz“ beim Südtiroler Jazzfestival+++
Neben dem Schwerpunkt auf die nordischen Länder unter dem Motto „Exploring the North“ lockt das Südtirol Jazzfestival dieses Jahr Wert mit einer reichlich weiblichen Programmierung.
Das mit Musikerinnen besetzte französische Trio Ikui Doki verarbeitet den Impressionismus der Jahrhundertwende und betritt dabei ekstatische Klanglandschaften, die Estin Maria Faust befasst sich mit tragischen Frauenschicksalen, die schwedische Sängerin Mariam Wallentin macht mit dem Trio Fire! rockigen Fusion-Jazz jenseits der Komfortzone und die Norwegerin Mari Kvien Brunvoll lässt mit ihrer Stimme mystische Klangteppiche entstehen. Die in Helsinki lebende Sängerin Anni Elif Egecioglu vertont Verse der finnischen Dichterin Edith Södergran und kombiniert Gegenwartsjazz mit Poesie. Eine Brücke zwischen Poesie und Musik schlägt auch die finnische Sängerin Stina Koistinen. Sie hat ethnische Musik aus ihrer Heimat ebenso im Programm wie Avantgarde-Pop oder Kabarett-Songs von Brecht und Weil. Auch die in Göteborg lebende Sängerin, Komponistin und Performerin Hannah Tolf kreiert poetisch-verdichtete Musik, deren stilistisches Spektrum vom melodischen Pop bis Jazz reicht. Sophie Bernado und Marion Faure aus Frankreich zeigen mit ihrem Duo L.A. from Paris (L.A. steht für Louise Aristocrate) eine elektronische Hip-Hop-Performance und Sängerin Natalie Santorv präsentiert sich mit eigenen technischen Erfindungen und Sounds (z.B. elektrisch verstärkte Sägeblätter).
Übrigens: Mit dem deutschen Ensemble SiEA stellt sich in Südtirol ein Jazzorchester vor, das Pop-Bausteine mit Jazz-Elementen kombiniert und ausschließlich mit Musikerinnen besetzt ist. Viele dieser Jazzerinnen wurden an der Hochschule für Musik und Theater in München ausgebildet, mit der das Südtirol Jazzfestival seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet.
Titelbild: Philo Tsoungui, Schlagzeugerin SiEA (© Leon Zarbock)
+++“Vorstudium Jazz“ beginnt im September+++
Ab September 2018 beginnt der einjährige Fortbildungskurs „Vorstudium Jazz“ der Offenen Jazzhaus Schule in Köln. Dieser Kurs wendet sich an Musiker und Musikerinnen, die an einer zielgerichteten, intensiven Ausbildung unter Anleitung profilierter Dozenten interessiert sind. Es eignet sich insbesondere zur direkten Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule. Die Teilnehmer können bereits vorhandenes Wissen vertiefen und auffrischen oder Neues in kompakter und systematischer Weise erlernen. Das „Vorstudium Jazz“ dient darüber hinaus als Kontaktbörse, bei der sich Musiker mit ähnlichen Zielen finden. Die Kursleitung hat André Nendza.
Weitere Informationen: www.jazzhausschule.de
+++Kartenvorverkauf für das Deutsche Jazzfestival Frankfurt hat begonnen+++
Ab jetzt sind Tickets für die 49. Ausgabe des Deutschen Jazzfestivals Frankfurt erhältlich. An den verschiedenen Spielorten, der Alten Oper Frankfurt, dem hr-Sendesaal und dem Künstlerhaus Mousonturm präsentiert das Festival von 22. – 28. Oktober zeitgenössischen Jazz. hr2-kultur überträgt die ersten vier Konzertabende, des 1953 in Frankfurt gegründeten und damit ältesten Jazzfestival der Welt, live.
Mit einer Hommage an Albert Mangelsdorff, der am 5. September 90 Jahre alt geworden wäre, wird das Jazzfestival am 22. Okotber 2018 eröffnet. In der Alten Oper Frankfurt treffen ehemalige Weggefährten auf musikalische Erben. Größen wie Joachim Kühn, Pierre Favre oder Christof Lauer erinnern an den weltberühmten Posaunisten. Die „Trombirds“ Nils Wogram, Stefan Lottermann und Samuel Blaser entwerfen neue Tongebäude auf dem von Albert Mangelsdorff errichteten Fundament und die hr-Bigband lässt Kompositionen des berühmten Frankfurters im jazzorchestralen Rahmen erstrahlen – eigens arrangiert von Jim McNeely.
Das Programm ist jung, international und gespickt mit hochkarätigen Musikern und Musikerinnen. Im hr-Sendesaal werden Emile Parisiens Sfumato Quintet, Matthias Schriefl mit der hr-Bigband und indischen Musikern, Oddarrang, die genresprengenden Formationen aus Finnland, die Trompeterin Yazz Ahmed und Shake Stew sowie jeweils die Trios der französischen Trompeterin Airelle Besson und des österreichischen Pianisten David Helbock spielen. Die US-amerikanische Szene wird in Frankfurt von dem All-Star-Ensemble SFJAZZ Collective und dem Quartett des Schlagzeugers Mark Guiliana vertreten. Des Weiteren zählen Konzerte der aus Slowenien stammende Pianistin Kaja Draksler und die portugiesische Trompeterin Susana Santos Silva zu den Programmpunkten. Beide gelten als große Entdeckungen der jungen improvisierenden Szene. Bei Kamaal Williams, der das Festival am 28. Oktober mit einem Abschlusskonzert im Künstlerhaus Mousonturm ausklingen lässt, reichen die musikalischen Einflüsse von Herbie Hancock und anderen Größen des ’70s -Jazzfunk bis zu elektronischen Underground-Genres wie Garage oder Grime.
Weitere Informationen: www.hr2.de