Wie die New York Times meldet, starb die US-amerikanische Pianistin Geri Allen am 27. Juni an den Folgen einer Krebserkrankung im Alter von 60 Jahren in einem Krankenhaus in Philadelphia. Allen wurde in den 80er-Jahren (siehe unser Foto) bekannt, als sie nach New York zog und Mitglied des M-Base Collective um den Altsaxophonisten Steve Coleman wurde. Das M-Base Collective, das bald auch in Europa starke Beachtung fand, vereinte in seiner Musik Rhythmen aus der afrikanischen Diaspora mit experimenteller zeitgenössischer Jazzmusik. Später arbeitete Geri Allen eng mit Jazz-Klassikern wie dem Bassisten Charlie Haden und dem Schlagzeuger Paul Motian zusammen. In ihrem Stil vereinte Allen die verschiedensten Elemente der Jazz-Piano-Geschichte, wie von Bud Powell, Thelonius Monk, Cecil Taylor und Mary Lou Williams. Als gefragte Solistin spielte sie mit Tony Williams, Ron Carter und später sogar mit dem Freejazz Pionier Ornette Coleman, der bekanntermaßen sonst nicht gern mit Pianisten zusammenarbeitete, weil er das Instrument als harmonisch zu restriktiv empfand. Geri Allen unterrichtete als Gastprofessorin an der Howard University; sie bekleidete eine außerordentliche Professur für Jazz-Piano und Improvisation an der School of Music, Dance & Theatre der University of Michigan.